Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 173

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 173 — Erdräume. Es ruft den Menschen hinaus, bringt die Völker mitein- ander in Verbindung und trägt so zur Entwicklung und Ausbreitung der Kultur bei. Von besonderer Wichtigkeit ist es für den Handel, der nur auf dem Meer zum Welthandel werden konnte. Der Weg über das Meer ist der freieste (ohne Zölle und andere Einschränkungen) und der billigste. Können doch italienische Apfelsinen in Hamburg billiger feilgeboten werden als in München oder Wien, weil die See- Abb. 116. stacht von Sizilien nach Hamburg noch nicht so teuer ist als die Landfracht von Hamburg nach Berlin. Deshalb kann nur ein Staat, der Anteil am Meere hat, sich am Welthandel beteiligen. Für Deutschland ist darum auch die Nordseeküste von besonderer Bedeutung; denn sie öffnet uns den Zugang zum wichtigsten Ozean, dem Atlantischen. Auf ihm werden die Erzeugnisse unserer Industrie hinaus auf den Weltmarkt gebracht und die Produkte überseeischer Länder, die wir in der In- dnstrie und zum täglichen Gebrauch bedürfen, uns zugeführt.

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 96

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 96 — Meerstraßen verbinden sie mit der Nordsee, der Sund, der Große und der Kleine Belt. Infolge ihrer geringen Verbindung mit dem Well- meer sind Ebbe und Flut kaum wahrnehmbar. Von den zahlreichen Flüssen, die von allen Seiten in sie münden, wird ihr eine ungeheure Menge Süßwasser zugeführt, währeud ihr von dem Ozean nur wenig Salzwasser zuströmen kann. Daher ist ihr Salzgehalt sehr gering; er beträgt 0,7 "/o, nur ein Fünftel des Salzgehaltes der Nordsee. Dieser Umstand nebst der geringen Flutbewegung bewirkt, daß die Ostsee im Winter leicht zufriert. Im nördlichen Teil sind die Häfen oft monate- lang dnrch Eis gesperrt. Dann ruht die Schiffahrt gänzlich, oder der Zu- gang zu den Häfen muß durch große Eisbrecher offen gehalten werden. 2. Bedeutung der Ostsee für die Schiffahrt. Die Ostsee steht in ihrer Bedeutung für den Welthandel weit hinter der Nordsee zurück. Es ist dies vor allem auf ihre große Entfernung vom Weltmeer und ihre lange Vereisung im Winter zurückzuführen. Dazu kommt, daß die Küstenländer der Ostsee vorwiegend Ackerbaugebiete sind und somit bei weitem nicht den Einfluß auf das Wirtschaftsleben aus- üben können wie die Industriestaaten West- und Mitteleuropas. In- dessen hat auch der Verkehr auf der Ostsee einen kräftigen Aufschwung genommen, seitdem durch die Erbauung des Kaiser Wilhelm-Kanals ein kurzer, sicherer Weg nach der Nordsee hergestellt ist. Wichtig ist sie besonders für den Verkehr Deutschlands mit den nordischen Ländern und Großbritannien. Im Mittelalter war die Ostsee das wichtigste Handelsmeer Nord- enropas. Damals war ihre Küste der Hauptsitz der Hansa, und von Lübeck, Wismar, Rostock und Danzig aus trugen die Hanseaten „den Ruf deutscher Kraft und Macht weithin nach den Gestaden der Nord- und Ostsee", Erst als die Entdeckung Amerikas dem Handel neue Wege wies, verfiel die Macht der Hansa, und damit war auch die Bedeutung der Ostsee als Handelsmeer dahin. 3. Inseln. Im Gegensatz zur Nordsee finden wir an der deut- schen Ostseeküste nur wenig Inseln. Es kommt dies daher, daß die schwache Flutbewegung den Küstensaum nicht zu zerstören vermochte. Nur im westlichen Teil sind der Küste einige Inseln vorgelagert. Die größte und schönste von ihnen ist Rügen. Auffallend ist ihre zerrissene Gestalt. Das Meer dringt in vielen Buchten in sie ein und bildet größere und kleinere Halbinseln. — Die Insel besteht aus Kreide- felsen, die im Lauf der Jahrtausende von kleinen Muscheltierchen auf- gebaut worden sind. An der Ostküste erhebt sich eine 122 in hohe Kreidewand, die Stubbenkammer; von ihrem Gipfel genießt man eine weite Fernsicht aus das Meer. In der Nähe, inmitten eines Buchenwaldes, liegt der sagenumwobene Hertasee. Die reichen land- schaftlichen Schönheiten der Insel ziehen jährlich viele Fremde an.

4. Europa ohne Deutschland - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Abb. 27. Segelboote aus Ostende beim Fischfang. schied zwischen Reichen und Armen, Gebildeten und Ungebildeten scharf hervor. Die Volksbildung ist noch sehr vernachlässigt. West- und Nordwest-Europa. Die Republik Frankreich. setwas kleiner als das Deutsche Reich. 39,6 Mill. Einw.) A. Lage und Landschastsgebiete. §22. 1- Lage. Frankreich grenzt im Norden an die Straße von Calais und den Kanal, im Westen an das Atlantische Meer mit dem Golf von Biscaya, im Süden an die Pyrenäen und das Mittelmeer, im Osten an die Westalpen, den Jura und die Vogesen. Nur die Nord- ostgrenze gegen Deutschland und Belgien ist ohne natürlichen Schutz. Sie wird durch Festungen geschützt. Frankreich wird auf drei Seiten vom Meere bespült; aber die Gliederung der Küste ist gering. Nur

5. Europa ohne Deutschland - S. 46

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Großbritannien. § 27. 1. Lage. Großbritannien, aus den Ländern England und Schottland bestehend, ist der Nordküste Frankreichs vorgelagert. In vorgeschichtlicher Zeit war es mit Irland und mit Frankreich verbunden. Als Reste dieser ehemaligen Landbrücke zwischen England und Frankreich sind die Kanalinseln anzusehen. Bei einem Sinken des Meeresspiegels um 40 m würde England wieder mit dem Festland verbunden sein. 2. Gliederung. Großbritannien scheidet in einer Länge von fast 900 km die Nordsee von dem Atlantischen Ozean. Es ist stark ge- gliedert. An der steilen Südküste finden sich Buchten mit vorzüglichen Abb. 35. Englische Steilküste am Kanal. Häsen. West- und Ostküste haben mehrere einander gegenüberliegende Meerbusen, die tief in das Land eindringen und es der Seeschiffahrt erschließen. Fünfmal wird das Land auf diese Weise eingeschnürt. Die Nordküste ist stark zerklüftet. Sie hat große Ähnlichkeit mit der Westküste Norwegens, mit der sie früher verbunden war. 3. Klima. Die Nähe des Meeres mildert die Kälte des Winters und die Hitze des Sommers. Das Klima wird noch besonders durch den warmen Golfstrom beeinflußt, der aus der heißen Zone kommt und an den Küsten Englands nach Norden zieht. Die ganze Insel hat deshalb Seeklima. Der Sommer ist kühl. Frühjahr und Herbst

6. Europa ohne Deutschland - S. 93

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 93 — doch wird es mit Rücksicht auf seine Größe und seine reiche Gliederung als besonderer Erdteil angesehen. In geschichtlicher Hinsicht nimmt Europa sogar die erste Stelle unter allen Erdteilen ein. Es erstreckt sich durch 741/v Längen- (5500 km) und durch 35 Breitengrade (fast 4000 km). Im Norden grenzt es an das Nördliche Eismeer, im Westen an den Atlantischen Ozean, im Süden an das Mittelländische Meer, im Südosten an das Schwarze Meer, den Kaukasus und das Kaspische Meer, im Osten an das Uralgebirge. Sein Flächeninhalt beträgt fast 10 Mill. qkm (181/2 X Deutsches Reich), die Einwohner- zahl 447 Mill. (7 X Deutsches Reich). 2. Gliederung. Europa zerfällt in die eigentliche Festlandsmasse und die Halbinseln und Inseln. Der Rumpf hat die Grundform eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen Spitzen in den Golf von Biscaya, das Nordende des Kaspischen Meeres und den Manschen Meerbusen fallen. Über seine Begrenzungslinien ragen noch große Halbinseln und Inseln (1/3 des ganzen Erdteils) hinaus: im Süden die Balkan-, die Apenninen- und die Pyrenäenhalbinsel und im Norden Jütland und Skandinavien« im Nordwesten sind die Britischen Inseln vorgelagert. Diese reiche Gliederung begünstigte in alter Zeit die Besiedelung Europas von Asien aus und ist jetzt eine der Hauptursachen für seine rege Beteiligung am Weltverkehr. 3. Bodengestalt. Der Osten Europas ist vorwiegend Tiefland. Dieses reicht bis zu der Linie, die man sich vom Teutoburger Wald nach dem Ostrand der Karpathen gezogen denkt. In Westeuropa breitet sich ein großes Gebirgsdreieck aus, als dessen Grundlinie die Alpen anzusehen sind und dessen Spitze der Teutoburger Wald bildet. Im Westen wird es vom französischen Mittelgebirge, im Osten von den Karpathen begrenzt. Beide Gebirge sind durch Tiefebenen von den Alpen geschieden, während das deutsche Mittelgebirge durch Hoch- ebenen mit ihnen zusammenhängt. Letzteres füllt die Mitte des Dreiecks aus und reicht mit seinen Gebirgszügen bis zum Teutoburger Wald. Nach Süden und Südosten setzen sich die Alpen noch im Apennin und in den Gebirgen der Balkanhalbinsel fort. Außerdem treten noch selb- ständige Gebirgsmassen auf der Pyrenäenhalbinsel, in Skandinavien und auf einzelnen Inseln auf. 4. Einfluß der Bodengestalt auf Besiedelung und Verkehr. Europa hat eine Bodengestalt, durch die die Besiedelung des Landes und der Verkehr der Völker untereinander erleichtert werden. a) Fast alle Länder Europas haben Tiefebenen, die durch ihre

7. Europa ohne Deutschland - S. 161

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 161 — sich durch ein sehr mildes Klima aus. Deshalb wird die Insel von' Brust- und Halsleidenden aufgesucht. — Die Kanarischen Inseln (spanisch), die Heimat des Kanarienvogels, waren der Ausgangspunkt der spanischen Entdeckungsfahrten. — Englisch ist St. Helena, einst der Verbannungsort Napoleons I. Als Kohlenstation ist es für die englischen Schiffe sehr wichtig. — Von den Guineainseln ist Fernando Po die wichtigste; sie ist in spanischem Besitz. 2. Die Inseln des Indischen Ozeans sind englisch oder fran- zösisch. Die größte derselben ist Madagaskar, das Teutschland an Flächeninhalt gleichkommt. Es wird durch die Straße von Mozambiqne vom Festland getrennt, unterscheidet sich aber von diesem wesentlich in bezug auf Pflanzen- und Tierwelt. So fällt die Armnt an Palmen auf; aus der Tierwelt fehlen die großen Pflanzen- und Fleischfresser und die echten Affen. Die Bewohner der Westküste sind den Negern verwandt; die Ostküste wird von den malaiischen Howas bewohnt, die von Asien aus eingewandert sind. Die Insel ist französische Kolonie; die Hauptstadt ist Tananarivo. Allgemeine Übersicht, 1. Lage. Ter Nordrand Afrikas wird mit den alten Kultur-ß 120. ländern Südeuropas und Vorderasiens durch das leicht befahrbare Mittelmeer verbunden. Seine Bewohner traten deshalb schon frühe mit diesen Ländern in regen Verkehr. Dagegen blieben die südlicher gelegenen Teile Afrikas, die durch weite Meere von den andern Erd- teilen getrennt sind, lange Zeit abgeschlossen. 2. Gliederung. Die Abgeschlossenheit des Erdteils erklärt sich auch aus seiner geringen Gliederung. Nicht eine einzige tiefe Meeres- bucht erleichterte wie bei Europa und Asien das Eindringen in das Innere; feine küstennahe Insel lockte die Bewohner des Festlandes aufs Meer; die starke Braudung aber, die die Westküste begleitet, erschwerte es den Schiffern, sich dem Lande zu nähern. Nur an der Nordküste, wo sich der Einfluß von Südeuropa geltend machte, entstand das seegewaltige Volk der Karthager. 3. Bodengestalt. Auch die Einförmigkeit der Bodengestalt ist für die Erschließung des Erdteils von Nachteil. Denn Afrika ist als Ganzes betrachtet ein Hochland, auf dem die Hochebene vorherrscht und das an der Küste rasch aus einem schmalen Tieflandsstreifen zu be- deutender Höhe emporsteigt. Dazu stellen die ungeheure Wüste und Dilchei'-Schwcirzhaupt-Walther, Erdkunde, Ii. Teil. Ii

8. Europa ohne Deutschland - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 80 — Universität. Als alte Handelsstadt ist Venedig berühmt. Es liegt auf kleinen Inseln in den Lagunen. Statt der Straßen hat es Kanäle, auf denen Gondeln den Verkehr vermitteln. Durch seine günstige Lage am Meer wurde es im Mittelalter zur ersten und mächtigsten Handels- stadt Italiens und zum Stapelplatz der Schätze des Orients. Als aber nach der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien der Handel andere Wege einschlug, sank es rasch von seiner alten Größe herab, an die noch die Markuskirche und der Dogenpalast er- innern. In neuerer Zeit leidet seine Entwicklung unter der all- mählichen Versandung der Lagunen und dem aufblühenden Handel Triests. Südlich vom Po liegen Parma, 160000 Einw., Modena und Bologna; letzteres ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Ii. Die Halbinsel Italien. 1. Der Apennin. Der Apennin bildet gewissermaßen das Rück- grat der ganzen Halbinsel. Er umsäumt den Meerbusen von Genua, trennt dann die Poebene von der Halbinsel und zieht so dicht an der Ostküste hin, daß dort nur ein schmales Tiefland als Küstensaum übrig bleibt. In Mittelitalien verbreitert er sich zu dem wilden Gebirgsland der Abrnzzen, das immergrünen Buschwald hat. Im Gran Sasso (= großer Fels) 2900 m, erreicht er seine größte Höhe. Nach der Westküste ziehen sich noch niedrigere Bergzüge hin, die zum Teil vulkanischer Natnr sind. Zu ihnen gehört der Vesuv am Golf von Neapel, 1240 m hoch. In Süditalien nähert sich der Apennin wieder der Westküste. Jenseits der Meerenge von Messina setzt er sich in den Gebirgen Siziliens sort. Als Kalkgebirge ist er wasserarm. 2. Das westliche Vorland des Apennins. Von den kahlen Höhen des Apennins steigt man zu ausgedehnten Weideflächen herab. Dann folgen Landschaften mit terrassenartig angelegten Weinbergen und Olivenhainen. Ebenen finden wir nur an dem Unterlauf der größeren Flüsse, am Arno, Tiber und Voltnrno. Große Strecken der Westküste sind sehr sumpfig. Sie leiden infolgedessen unter dem Sumpf- fieber, der Malaria. a) Am Lignrischen Meer liegt Genua, die bedeutendste Handels- stadt Italiens. Als Industriestadt liefert es Sammet- und Seidenwaren. Von dem Meere aus bietet Genua einen prächtigen Anblick, da seine Häuserreihen amphitheatralisch an den Vorhöhen des Apennins aufsteigen. d) Mittelitalien. Am oberen Arno liegt Florenz, 230000 Einw. Es gehört zu den schönsten Städten der Erde. Seine großartigen

9. Europa ohne Deutschland - S. 92

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 92 — 4. Handel und Berkehr. Spanien ist zwur durch die fast un- wegsamen Pyrenäen von dem Rumpfe Europas getrennt, kann sich aber andrerseits an dem Handel zweier Meere beteiligen. Der Atlantische Ozean ermöglicht ihm eine schnelle Verbindung mit den Ländern West- und Nordeuropas, mit Amerika und der Westküste Afrikas, und das Mittelmeer zeigt ihm die Wege zu den Küsten Südeuropas, Nordafrikas und Asiens. Trotz dieser günstigen Lage ist der Handel Spaniens nicht bedeutend; denn seine Küsten sind wenig gegliedert, seine Ströme wegen ihrer Stromschnellen zur Schiffahrt kaum geeignet und seine Binnen- landschaften durch steile Randgebirge von dem Verkehr mit der Küste abgeschlossen. Deshalb beschränkt sich der Handel namentlich auf die Küstenlandschaften. Diese bringen Weine und Südfrüchte, Baumwollen^, Seiden- und Eisenwaren sowie Zigarren zur Ausfuhr. Spanien führt nach Deutschland aus: Erze, Südfrüchte, Wein, Kork, Wolle. Es führt von Deutschland ein: Maschinen, Eisenwaren, Webwaren, Farbstoffe u. a. Ii. Die Republik Portugal. (V« der Halbiusel. 5,4 Mill. Einw.) 75. Die Republik Portugal zieht sich in einer Breite von 200 km von dem Minho aus nach Süden. Sie umfaßt Hügelländer und Küsten- ebenen, die zwar reichliche Niederschläge haben, aber meist schlecht bestellt sind. Zur Ausfuhr kommen Frühkartoffeln, Gemüse und Wein, der namentlich von Porto? 170000 Einw., ausgeführt wird (Portwein). —■ Handel und Industrie sind vernachlässigt. Der Außen- Handel liegt zum größten Teil in der Hand der Engländer. Der be- deuteudste Hafen des Landes ist die Hauptstadt Lissabon an der Tajo- mündnng, 356000 Einw. Nach Deutschland werden ausgeführt: Kork, Erze, Wein. Portugal erhält von uns (ebenso wie Spanien) Maschinen, Metall- und Webwaren, Farbstoffe. Allgemeine Übersicht über Europa. Europa als Erdteil. 76. 1. Lage, Grenzen und Größe. Enropa bildet den nordwestlichen Teil der großen Landmasse, die auf der östlichen Halbkugel zusammen- gedrängt ist. Streng genommen ist es nur eine Halbinsel Asiens;

10. Europa ohne Deutschland - S. 130

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 130 — dieser Bahn geht durch die Mandschurei nach Port Arthur; von da aus fährt man mit dem Schiff uach Tsingtau (Eisenbahnfahrt Berlin — Wladiwostock 14 Tage; Seefahrt Bremen —Schanghai 45 Tage). 6. Kamtschatka. Auch die vulkanreiche Halbinsel Kamtschatka mit dem Hafen Petropaulowsk ist in russischem Besitz. Ii. Turan. § 104. Turan ist ein Tiefland, das einst ganz vom Meere bedeckt war. Überreste desselben sind der Kaspische und der Aralsee. Ersterer, so groß wie Schweden, ist der größte Binnensee der Erde; er liegt 26 m unter dem Spiegel des Schwarzen Meeres. In den Aralsee münden Syr und A m n; die meisten andern Flüsse Tnrans versiegen in ihrem Lauf. Wo natürliche oder künstliche Bewässerung vorhanden ist, gedeihen Reis, Tabak, Aprikosen und Melonen, besonders aber Baumwolle. Den Anstrengungen der russischen Regierung ist es gelungen, hier so- viel Baumwolle zu erzeugen, daß 3u der in der russischen Industrie verarbeiteten Rohbaumwolle aus Turan bezogen wird. Das bedeutet einen großen Vorteil für die russische Baumwollenindustrie, die dadurch vom Auslände unabhängig ist. — Der größte Teil des Landes ist Salzsteppe oder gar Wüste. Den Norden der Steppe bewohnen die nomadisierenden Kirgisen mit ihren Pferden, Fettschwanzschafen und Kamelen. Westlich vom Aralsee haben die Turkmenen ihre Sitze. Turan gehört den Russen. Es hat als Durchgangsland nach Indien und Persien große Bedeutuug und wird von 2 großen Eisenbahnen durchzogen. Die eine führt von Moskau) Orenburg nach Taschkent; die andere, die Transkaspische Bahn, geht vom Kaspisee aus, be- rührt Buchara und Samarkand und trifft dann die erstere. Allgemeine Übersicht. § 105. 1. Lage. Asien hängt mit Europa und mit Afrika zusammen. Von Amerika wird es durch die nur 100 km breite Beringstraße getrennt; uach Australien führt eine Jnselbrücke. Infolge dieser günstigen Lage war Asien geeignet, der Ausgangsort für die Menschheit zu werden, von dem aus sie sich über die ganze Erde verbreiten konnte. 2. Gliederung. Auch die reiche Gliederung war dieser Bestimmung Asiens günstig. Denn sie rief einerseits seine Bewohner hinaus aufs Meer; andererseits erleichterte sie auch das Eindringen in den Erdteil. Nur die Nordküste bot keinen Zugang in das Innere, da das an- grenzende Meer den größten Teil des Jahres mit Eis bedeckt ist. 3. Bodenbeschaffenheit und Bewässerung. Asien hat zwei ge- waltige Hochländer (Vorder- und Jnnerasien), die von hohen Rand-
   bis 10 von 30 weiter»  »»
30 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 30 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 2
3 2
4 19
5 10
6 19
7 4
8 2
9 1
10 15
11 3
12 1
13 1
14 4
15 3
16 4
17 8
18 5
19 1
20 1
21 0
22 16
23 2
24 12
25 1
26 7
27 0
28 2
29 19
30 0
31 0
32 1
33 0
34 7
35 1
36 2
37 8
38 9
39 7
40 3
41 12
42 1
43 0
44 3
45 9
46 2
47 0
48 5
49 27

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 0
2 1
3 6
4 15
5 0
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 1
41 0
42 1
43 4
44 2
45 0
46 0
47 2
48 5
49 1
50 17
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 1
61 18
62 1
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 7
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 0
79 4
80 0
81 0
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 1
94 0
95 6
96 0
97 3
98 1
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 0
3 1
4 0
5 1
6 18
7 4
8 0
9 4
10 0
11 18
12 1
13 3
14 12
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 9
21 2
22 0
23 0
24 29
25 4
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 4
32 27
33 1
34 25
35 3
36 6
37 0
38 1
39 3
40 0
41 0
42 1
43 0
44 7
45 2
46 0
47 19
48 1
49 0
50 0
51 2
52 1
53 7
54 2
55 2
56 0
57 2
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 5
67 7
68 10
69 0
70 6
71 9
72 0
73 0
74 0
75 2
76 9
77 0
78 55
79 0
80 0
81 18
82 0
83 119
84 0
85 0
86 14
87 10
88 0
89 9
90 39
91 1
92 0
93 9
94 0
95 31
96 5
97 0
98 0
99 1
100 1
101 45
102 0
103 0
104 25
105 2
106 0
107 6
108 2
109 58
110 4
111 0
112 0
113 4
114 7
115 1
116 0
117 4
118 1
119 36
120 0
121 1
122 11
123 0
124 3
125 1
126 27
127 5
128 0
129 5
130 5
131 6
132 0
133 55
134 18
135 6
136 7
137 12
138 7
139 42
140 2
141 0
142 3
143 0
144 0
145 0
146 1
147 0
148 0
149 4
150 0
151 1
152 4
153 22
154 0
155 1
156 2
157 1
158 0
159 22
160 19
161 0
162 0
163 0
164 2
165 1
166 2
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 3
173 1
174 15
175 6
176 5
177 2
178 12
179 4
180 5
181 0
182 0
183 5
184 10
185 2
186 4
187 4
188 61
189 0
190 0
191 0
192 0
193 79
194 0
195 25
196 0
197 4
198 1
199 2