Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 171

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 171 — a) Die Wellen werden durch den Stoß des Windes auf die Meeres- oberfläche hervorgebracht. Ihre Höhe beträgt nach den neuesten Mes. sungen im Atlantischen Ozean durchschnittlich 9 m; sie wächst bei stürmischer See bis zu 15 m. Höhere Wellen sind selten; von „haus- hohen" Wellen kann, wenigstens im Atlantischen Ozean, nicht gesprochen werden. Nur die „Brandungswellen" erreichen an felsigem Ufer die außergewöhnliche Höhe von 26—28 m. Die Länge der Wellen be- trägt gewöhnlich 150—180 m; das Vorüberstreichen einer solchen „Wasserkurve" nimmt 6—8 Sek. in Anspruch, im offenen Ozean bis zu 11 Sek. d) Die Gezeiten. Vgl. Teil Ii S. 215. c) Die Meeresströmungen. Entstehung. Die Meeresströmungen sind gewissermaßen Flüsse im Meer, die, von dem umgebenden Ozean- wasser deutlich getrennt, wie in einem Flußbett dahinströmen. Zwei Ursachen tragen hauptsächlich zu ihrer Entstehung bei: 1. regelmäßig wehende Winde, 2. die Rotation der Erde. Wenn z. B. die Passate fortdauernd in gleicher Richtung auf die Oberstäche des Wassers wirken, muß sich allmählich ein Teil der Geschwindigkeit auch tieferen Schichten mitteilen, und sie müssen eine Strömung verursachen, die die gleiche Richtung hat wie der Wind. Nun tritt die Wirkung der Rotation ein. Da die Umdrehungsgeschwindigkeit am Äquator viel größer ist als in höheren Breiten, werden die Strömungen nördlich vom Äquator nach rechts, südlich vom Äquator nach links abgelenkt. — Neben diesen beiden Hauptursachen beeinflussen auch die Unterschiede in der Wärme und im Salzgehalt Entstehung und Richtung der Meeresströmungen. Einteilung. Man unterscheidet warme und kalte Meeres- strömnngen (rote und blaue Farbe im Atlas). Dies „warm und kalt" gilt aber nur im Verhältnis zu den umgebenden Meeresteilen. So ist der Golfstrom, weil er 4—5° wärmer ist als die übrigen atlantischen Ge- Wässer derselben Breite, ein „warmer" Meeresstrom, obgleich seine Temperatur an der Küste von Norwegen im Januar nur 4- 2—3° C zeigt. Dagegen gehört Meerwasser unter dem Äquator mit 4-17° C (Westküste von Südamerika) einem „kalten" Meeresstrom an, weil die Durchschnittswärme seiner Umgebung ->-26—28° 0 beträgt. Warme Meeresströmungen sind der Golfstrom (aus dem Golf von Mexiko) und der Kuro Schio (d. h. dunkler Strom, wegen seiner blauschwarzen Farbe) an der japanischen Küste. Kalte Meeresströme sind der Peru- ström und Benguelastrom (Westküste von Afrika). Auf den Einfluß des letzteren ist zum Teil die Regenarmut der von ihm berührten Küsten zurückzuführen. Der Golfstrom. Die für uns wichtigste Meeresströmung ist der Golfstrom. Er erhöht durch seine starke Strömung die Schnelligkeit der Schiffe (Poststraße des Atlantischen Ozeans); er versorgt das bäum-

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 158

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 158 — Vorgang und Wirkung. Das Erdbeben nimmt seinen Anfang in dem sog. Erdbebenherd. Von hier aus setzen sich die Erschütte- rungen wellenförmig fort. Je nach Heftigkeit und Dauer spürt man das Beben nur wenig — durch Bewegungen von Lampen, Lüstern, Anschlagen der Glocken, Stehenbleiben von Uhren — oder aber es richtet furchtbare Verheerungen an (1772 Lissabon, 30000 Menschen getötet, 1906 San Franzisko, Zerstörung des größten Teils der Stadt, 1908 Messina, 150000 Menschen getötet). Einteilung. Die meisten Erdbeben sind durch die vorher be- sprocheuen Veränderungen im Bau der Erdrinde bedingt. Man be- zeichnet sie deshalb als tektonische Erdbeben. Werden sie durch vulkanische Ausbrüche veranlaßt, so spricht man von vulkanischen Erdbeben. Die Einsturzbeben haben ihre Ursache in dem Einstürzen unterhöhlter Erdränme; sie sind meist örtlich begrenzt. Nicht selten treten Erdbeben unter dem Meeresspiegel auf; die Bewegungen des Meeresbodens übertragen sich dann auf die Wassermasse, so daß man von einem Seebeben sprechen kann. Ist die Erschütterung des Meeres- bodens sehr stark, so entsteht natürlich auch eine sehr heftige Bewegung des Wassers. Nachdem sich die Wellen alle, der Bewegung des Bodens folgend, an einer tiefen Stelle getroffen haben, werden sie mit großer Wucht nach dem Ufer geschleudert. Es entstehen die gefährlichen Erd- bebenfluten; hierbei weicht also das Meer zuerst von der Küste zurück, um nach einiger Zeit als hohe, mächtige, alles niederreißende Welle zum Ufer zurückzueilen. Auftreten. Die meisten Erdbeben sind tektonischer Natur. Daraus erklärt es sich, daß sie am häufigsten am Rand der Einbruchs- gebiete der Erde auftreten, also an den Küsten des Mittelmeeres (Süd- italien, Sizilien, am Marmarameer), am großen Ozean (Japan, West- küste von Amerika), auf den Suudainfeln und den Antillen. §109. b) Die vulkanischen Ausbrüche. Bei den Faltungen und Brüchen der Erdrinde bildeten sich Spalten oder doch Gegenden von geringer Festigkeit, durch die Massen des glühenden Erdinnern, verbunden mit Wasserdampf und Gasen, empordringen konnten. Diese Erscheinungen bezeichnet man als vulkanische Ausbrüche. Die vulkanischen Aus- brüche werden als Begleiterscheinungen der tektonischen Veränderungen der Erdrinde angesehen. Die durch sie ent- standenen Berge heißen Vulkane. Ausbruch. Ein Ausbruch geht ungefähr folgendermaßen vor sich: Zunächst werden große Massen von Asche ausgeworfen. Zugleich mit diesen werden gewaltige Dampfmengen ausgestoßen, die dann als wolkenbruchartige Regengüsse, oft verbunden mit Gewittern, nieder- stürzen. Der Regen verwandelt die Asche in Schlammströme, die nach ihrer Erkaltung die vulkanischen Tuffe bilden. Diesen Ausbrüchen

4. Mitteleuropa - S. 3

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Himmel zum Vorschein kommen, während andre unter dem Horizont verschwinden. Die Oberfläche der Erde muß demnach auch in der Richtung von Norden nach Süden gekrümmt sein. 4. Bei Mondfinsternissen wirft die Erde stets einen kreisförmigen Schatten auf den Mond. Nur Kugeln werfen in jeder Lage einen kreisförmigen Schatten. Die Erde hat also die Gestalt einer Kugel. Doch dürfen wir an ihr nicht oben und unten unterscheiden wollen und nicht glauben, daß die auf der entgegengesetzten Seite der Erde lebenden Menschen in Gefahr seien, in das Weltall hinabzustürzen. Alle Menschen, ob sie nun scheinbar oben oder unten sind, haben unter sich die Erde und über sich den Himmel. Der Globus und sein Liniennetz. § 1. Der Globus. Die Gestalt der Erde kann man am leichtesten an einem Globus erkennen. Ein Globus ist eine kleine Kugel, auf der man die Erdoberfläche mit ihren Ländern und Meeren dargestellt hat. Man unterscheidet fünf große Landmassen (Erdteile oder Kon- tinente): Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. Europa, Asien und Afrika sind miteinander verbunden. Diese drei Erdteile nennt man die „Alte Welt", da sie schon seit alter Zeit be- kannt waren. Amerika ist erst später entdeckt worden. Deshalb wird es die „Neue Welt" genannt. Australien ist von allen Erdteilen am weitesten von uns entfernt. Alle Teile des Weltmeeres stehen miteinander in Verbindung. Doch unterscheidet man fünf Weltmeere oder Ozeane. Sie heißen: Großer oder Stiller Ozean, Atlantischer Ozean, Indischer Ozean, Nördliches und Südliches Eismeer. 2. Das Gradnetz. An dem Globus unterscheidet man ver- schiedene Linien. Den Durchmesser der Erde, dessen Verlängerung den Polarstern trifft, nennt man die Erdachse. Ihr nördlichster Punkt heißt Nordpol, ihr südlichster Punkt^Südpol. Man denkt sich die Erde mit einem Netz von Kreisen umspannt, die zum Teil von Westen nach Osten, zum Teil von Norden nach Süden laufen. Die ersteren werden Breitenkreise, die letzteren Längenkreise genannt. , a) Die Breitenkreise. Um die Mitte der Erdoberfläche denkt man sich eine Kreislinie gelegt, die in allen ihren Punkten gleichweit von de« beide« Polen entfernt ist. Sie heißt Äquator oder Gleicher, 1*

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz.. Nordafrika wird von Kankasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abefsinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Knltnr anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. Mgier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5270000 42000000 Frankreich....................5300000 28000000 Deutsches Reich..................2412000 12000000 Belgren ikongostaat)..............2253000 14000000 Portugal . .....................2130000 8300000 Türkei (ohne Ägypten)............1033000 1 000000 Italien......................247000 330000 Spanien ..............9000 380000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im Osten vom Atlanti- schen, im Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze stoßen diese beiden Weltmeere zusammen. Die Nordgrenze bildet das

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 165

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 165 — am höchsten; wir haben den längsten Tag (161/2 Stunden) und die kürzeste Nacht (7 V2 Stunden). Je weiter sich nun die Erdkugel nach Osten bewegt, desto mehr nähert sich der Winkel, in dem die Sonnenstrahlen den Äqua- tor treffen, wieder einem Rechten. Am 23. September steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Tag und Nacht sind wieder überall auf der Erde gleich; wir haben die Herbst Tag- und Nachtgleiche. Von jetzt an nimmt die beleuchtete Fläche auf der nördlichen Halbkugel immer mehr ab, während sie auf der südlichen Halbkugel zunimmt. Endlich be- leuchtet die Sonne den 231/20 südl. Br., den Wendekreis des Steinbocks, senkrecht. Dann fällt nnsre Gegend nur kurze Zeit in den Beleuchtuugs- kreis; wir haben am 21. Dezember den kürzesten Tag (l1!* Stunden) und die längste Nacht (161/2 Stunden). Von diesem Tag an bewegt sich die Erde wieder ihrer Ausgangsstellung zu, bis sie dieselbe am 21. März erreicht hat. In dieser Zeit werden bei uns die Tage länger und die Nächte kürzer. Wenn dann am 21. März der Äquator senkrecht be- schienen wird, haben wir wieder Tag- und Nachtgleiche. 3. Einfluß dieser Bewegung auf die Erwärmung der Erde. Je senkrechter und je länger die Sonnenstrahlen einen Erdraum bescheiuen, um so höher wird seine Luftwärme werden (vergl. § 182). Deshalb muß es mit der Zunahme der Tage im allgemeinen bei uns wärmer, mit ihrer Abnahme kälter werden. Aus dieser Ver- schiedenheit der Tagesdauer und der Wärmeverhältuisse ergeben sich für uns 4 Jahreszeiten: der Frühling vom 21. März bis zum 21. Juui, der Sommer von da an bis zum 23. September, der Herbst weiter bis zum 21. Dezember und der Winter bis zum 2t. März. 4. Die Zonen. Da die Erde von der Sonne nicht immer gleichmäßig erleuchtet und erwärmt wird, so ist das Klima auf der Erde sehr verschieden. Damit hängt auch eine große Verschiedenheit in der Pflanzen- und Tier- welt der einzelnen Erdstriche zusammeu. Diesen großen Unterschieden entsprechend hat man die Erde in 5 Zonen oder Erdgürtel eingeteilt: die heiße Zone zu beiden Seiten des Äquators bis zu den Wende- kreisen des Krebses {2'6ll2° n. Br.) und des Steinbocks (23^20 südl. Br.); 2 gemäßigte Zonen von den Wendekreisen bis zu den Polarkreisen (661/20 n. Br. und 66v20 südl. Br.) und 2 kalte Zonen von den Polarkreisen bis zu den Polen. § 176. Der Mond. Der Mond ist bedeutend kleiner als die Erde. Man würde 50 Mondkugeln brauchen, um die Erdkugel auszufüllen. Auf der uns zu- gekehrten Seite sieht man auch ohne Fernrohr dunkle und helle Stellen. Die dunklen Stellen sind ausgedehnte Ebenen, die hellen sind Gebirge. Diese haben die mannigfachsten Formen und steigen bis zu 8000 in empor.^ Der Mond ist ohne Licht und ohne Wärme; auch gibt es auf ihm kein Wasser wie das unsere, und die Luft ist viel dünner als'die irdische. Deshalb können Menschen, Tiere und Pflanzen, die denen auf

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 58

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 58 — b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Teutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu macheu. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der sogenauuten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein- heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen. c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zeutrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland n leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach- barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg dnrch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung. § 86. 1. Bodeugestalt. Während in den meisten übrigen Ländern Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland, in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit feiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mannigfaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Eut- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bilduug vieler Staate«. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies fein Zufall, sondern hängt aufs engste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften. In gleicher Weis^ haben sich die beiden größten deutscheu Staaten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberflächen- gestaltuug einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres vorwiegend in dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. b) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst güustig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein- sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährifche und Burgundische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht.

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 58

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 58 — b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der sogenannten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein- heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen. c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach- barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpuukt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung. § 86. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland, in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit seiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mauuigsaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Ent- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bildung vieler Staaten. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies kein Zufall, sondern hängt aufs eugste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften. In gleicher Weise haben sich die beiden größten deutscheu Städten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberslächen- gestaltnng einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres vorwiegend iu dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. d) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst günstig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein- sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährische und Bnrgnndische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht,

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 143 — Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz Nordafrika wird von Kaukasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abessinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger ans. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Kultur anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte. 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kanslente, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5775000 31000000 -..................5174 0u0 31000000 Deutsches Reich. .......2359000 12000000 Belgien (Kongostaat)..............2382000 19000000 Portugal ............2071000 6 650 060 Türke: (ohne Ägypten)............1051000 1 000000 stauen............490000 732000 Spanien......................213000 291000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im D;len oom Atlantischen, tm Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze gehen diese beiden Weltmeere ineinander über. Die Nordgrenze bildet das

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 165

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 165 — am höchsten; wir haben den längsten Tag (161/2 Stunden) und die kürzeste Nacht (7 xh Stunden). Je weiter sich nun die Erdkugel nach Osten bewegt, desto mehr nähert sich der Winkel, in dem die Sonnenstrahlen den Äqua- tor treffen, wieder einem Rechten. Am 23. September steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Tag und Nacht sind wieder überall auf der Erde gleich; wir haben die Herbst-Tag- und Nachtgleiche. Von jetzt an nimmt die beleuchtete Fläche auf der nördlichen Halbkugel immer mehr ab, während sie auf der südlichen Halbkugel zunimmt. Endlich be- leuchtet die Sonne den 23v20 südl. Br., den Wendekreis des Steinbocks, senkrecht. Dann fällt unsre Gegend nur kurze Zeit in den Beleuchtungs- kreis; wir haben am 21. Dezember den kürzesten Tag (lxl* Stunden) und die längste Nacht (161/2 Stunden). Von diesem Tag an bewegt sich die Erde wieder ihrer Ausgangsstellung zu, bis sie dieselbe am 21. März erreicht hat. In dieser Zeit werden bei uns die Tage länger und die Nächte kürzer. Weuu dann am 21. März der Äquator senkrecht be- schienen wird, haben wir wieder Tag- und Nachtgleiche. 3. Einfluß dieser Bewegung auf die Erwärmung der Erde. Je senkrechter und je länger die Sonnenstrahlen einen Erdraum bescheinen, nm so höher wird seine Luftwärme werden (vergl. § 177). Deshalb muß es mit der Zunahme der Tage im allgemeinen bei uns wärmer, mit ihrer Abnahme kälter werden. Aus dieser Ver- schiedenheit der Tagesdauer und der Wärmeverhältnisse ergeben sich für uns 4 Jahreszeiten: der Frühling vom 21. März bis zum 21. Juni, der Sommer von da an bis zum 23. September, der Herbst weiter bis zum 21. Dezember und der Winter bis zum 21. März. 4. Die Zonen. Da die Erde von der Sonne nicht immer gleichmäßig erleuchtet und erwärmt wird, so ist das Klima auf der Erde sehr verschieden. Damit hängt auch eine große Verschiedenheit in der Pflanzen- und Tier- welt der einzelnen Erdstriche zusammen. Diesen großen Unterschieden entsprechend hat man die Erde in 5 Zonen oder Erdgürtel eingeteilt: die heiße Zone zu beiden Seiten des Äquators bis zu den Wende- kreisen des Krebses (23v20 n. Br.) und des Steinbocks (23x/2 0 südl. Br.); 2 gemüßigte Zonen von den Wendekreisen bis zu den Polarkreisen (661/;!0 it. Br. und 66v20 südl. Br.) und 2 kalte Zonen von den Polarkreisen bis zu den Polen. § 172. Der Mond. Der Mond ist bedeutend kleiner als die Erde. Man würde 50 Mondkugeln brauchen, um die Erdkugel auszufüllen. Auf der uns zu- gekehrten Seite sieht man auch ohne Fernrohr dunkle und helle Stellen. Tie dunklen Stellen sind ausgedehnte Ebenen, die hellen sind Gebirge. Diese haben die mannigfachsten Formen und steigen bis zu 8000 m empor. Der Mond ist ohne Licht und ohne Wärme; auch gibt es auf ihm kein Wasser wie das unsere, und die Lust ist viel dünner als die irdische. Deshalb können Menschen, Tiere und Pflanzen, die denen auf
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 2
4 11
5 12
6 2
7 9
8 2
9 0
10 14
11 1
12 3
13 0
14 4
15 0
16 4
17 1
18 5
19 1
20 1
21 8
22 10
23 1
24 3
25 2
26 7
27 0
28 4
29 5
30 0
31 0
32 1
33 1
34 7
35 2
36 3
37 8
38 5
39 6
40 3
41 3
42 1
43 1
44 0
45 7
46 2
47 0
48 7
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 0
3 1
4 3
5 0
6 0
7 0
8 0
9 3
10 0
11 1
12 2
13 0
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 0
42 0
43 3
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 5
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 2
61 5
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 2
80 0
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 3
96 0
97 1
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 0
3 1
4 0
5 1
6 18
7 4
8 0
9 4
10 0
11 18
12 1
13 3
14 12
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 9
21 2
22 0
23 0
24 29
25 4
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 4
32 27
33 1
34 25
35 3
36 6
37 0
38 1
39 3
40 0
41 0
42 1
43 0
44 7
45 2
46 0
47 19
48 1
49 0
50 0
51 2
52 1
53 7
54 2
55 2
56 0
57 2
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 5
67 7
68 10
69 0
70 6
71 9
72 0
73 0
74 0
75 2
76 9
77 0
78 55
79 0
80 0
81 18
82 0
83 119
84 0
85 0
86 14
87 10
88 0
89 9
90 39
91 1
92 0
93 9
94 0
95 31
96 5
97 0
98 0
99 1
100 1
101 45
102 0
103 0
104 25
105 2
106 0
107 6
108 2
109 58
110 4
111 0
112 0
113 4
114 7
115 1
116 0
117 4
118 1
119 36
120 0
121 1
122 11
123 0
124 3
125 1
126 27
127 5
128 0
129 5
130 5
131 6
132 0
133 55
134 18
135 6
136 7
137 12
138 7
139 42
140 2
141 0
142 3
143 0
144 0
145 0
146 1
147 0
148 0
149 4
150 0
151 1
152 4
153 22
154 0
155 1
156 2
157 1
158 0
159 22
160 19
161 0
162 0
163 0
164 2
165 1
166 2
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 3
173 1
174 15
175 6
176 5
177 2
178 12
179 4
180 5
181 0
182 0
183 5
184 10
185 2
186 4
187 4
188 61
189 0
190 0
191 0
192 0
193 79
194 0
195 25
196 0
197 4
198 1
199 2