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Die Schweiz, eine Bundesrepublik.
(Ungefähr so groß wie die Provinz Brandenburg. 3,7 Millionen
Einwohner.)
A. Landschaftsgebiete.
Die Schweiz erstreckt sich von der Höhe der Alpen bis zum Boden- § 8.
see und Rhein, vom Schweizer Jura bis zum Oberinntal; dazu kommt
noch der Kanton Tessin, der bis zu dem Lago Maggiore und dem
Luganer See reicht. Man unterscheidet das Alpenland, die Schweizer
Hochfläche und das Juragebiet.
Abb, 9. Luzern am Vierwaldstätter See.
1. Das Schweizer Alpenland. Das Alpenland umfaßt die
Gebirgszüge vom Mont Blanc bis zum Oberiuntal. Seine höchsten
Gipfel gehören der Schneeregion an; die grasreichen Mittelalpen dienen
der Viehzucht. Die Siedelungen der Menschen finden wir aber meistens
in den wegsamen, geschützten und anbaufähigen Tälern, die als tiefe
Furchen in das Gebirge eingeschnitten sind.
Flüsse. Die meisten größeren Flüsse entspringen am St. Gotthard
oder in seiner Nähe. Nach Westen fließt die Rhone, nach Osten
der Rhein. Dieser nimmt noch den Hinterrhein auf und wendet
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 3 —
B. Ausbau der Alpen.
1. Entstehung. Die Alpen sind ein mächtiges Faltengebirge, ß 3.
dessen Entstehung man auf folgende Weise erklärt. Als sich die Erde,
die sich früher in feurig-flüssigem Zustande befand, allmählich abkühlte,
zog sie sich naturgemäß immer mehr zusammen. Die Erdrinde war
aber schon so fest, daß sie dieser Zusammenziehung nicht überall gleich-
mäßig folgen konnte. Infolgedessen entstand in ihr ein so starker Seiten-
druck, daß die nachgiebigeren Gesteinsschichten als mächtige Falten (Ketten-
gebirge) emporgehoben wurden, während die festeren Massen der Erd-
rinde näher aneinander rückten. Es vollzog sich ein ähnlicher Vorgang
wie beim Einschrumpfen eines Apfels, dessen Haut auch viele Runzeln
bildet, weil sie der Zusammenziehung des vertrockneten Apfels nicht
zu folgen vermag. Auf diese Weise bildeten sich gewaltige Höhenzüge,
die durch tiefe Täler voneinander gelrennt wurden. — In der Nähe der
Poebene sind die Gebirge am höchsten emporgetrieben worden, während
sie nach Frankreich, Deutschland und Österreich hin immer niedriger
werden.
2. Die Hauptgesteinsmassen. Die Alpen bestehen aus zwei
verschiedenen Hauptgesteinsmassen. In den Höhenzügen der Mitte
finden sich die ältesten Gesteine der Erdrinde: Granit, Gneis,
Glimmerschiefer n. a. Die nach außen hin vorgelagerten Ge-
birgsketten dagegen bestehen vorwiegend aus Kalk und werden deshalb
Kalkalpen genannt. Sie begleiten die Zentralalpen auf ihrer ganzen
West- und Nordseite, im Süden dagegen nur vom Lago maggiore
(madschore) an nach Osten.
C. Die Höhenzüge der Alpen.
Den gesamten Höhenzug der Alpen vom Mittelländischen Meer § 4.
bis zur Donau und Adria teilt man in zwei Hauptteile ein, in die
W e st - und die O st a l p e n. Sie werden durch die Rheintalbruch-
liuie, die vom Comersee durch das Tal des Hinterrheins zum Bodensee
zieht, voneinander getrennt.
I. Die Westalpen.
Die Westalpen gliedern sich wieder in die Französischen und
die Schweizer Alpen.
1. Die Französischen Alpen bilden einen mächtigen Grenzwall
zwischen Frankreich und Italien. Sie reichen vom Ligurischen Meer
l*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Donau Adria Rheintalbruch- Frankreich Italien
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Käse, frisches Fleisch, Pferde, Rinder, Heringe, Blumen-
zwiebeln, Gemüse u. a. Holland erhält von uns Stein-
Abb. 24. Verpackung und Versand holländischer Feingcniüse.
kohlen, Eisenwaren, Holz, Steine, Getreide, Mehl und
Webwaren n. a.
Aus seinen Kolonien in Asien, Amerika und Australien erhält
Holland wertvolle Waren: Kaffee, Zucker, Reis, Tabak, Gewürze.
Das Großherzogtum Luxemburg.
(2600 qkm, 260000 Eiuw.)
§ 18. Luxemburg gehört in seinem südlichen Teil zum Lothringischen
Stufenlaud, im Norden zum Gebiet der Ardeuueu. Landwirtschaft und
Bergban (Eisenerze) bilden die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung.
Diese ist der Abstammung nach deutsch und mit dem Deutscheu Reich
auch durch Zollunion verbunden; doch herrscht die französische Sprache vor.
Die früheren Festungswerke der Hauptstadt Luxemburg, 21000 Einw.,
sind geschleift worden.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Holland Asien Amerika Holland Luxemburg Luxemburg Lothringischen
Stufenlaud Deutscheu Luxemburg
— 78 —
Seen durchfließen: der Ticino ititschino) den Lago ma'ggiore
(madschore) ^ Langensee, die Adda den Comersee, der Mincio
(mintscho) den Gardasee. Gleich natürlichen Kanälen durchziehen sie
dann die Ebene, für deren Bewässerung sie von großer Bedeutung sind.
Abb. 53. Das Königreich Italien.
— In das Podelta mündet auch die Etsch. Sie kommt aus Tirol.
Durch ihr breites Tal sind im Mittelalter deutsche Kaiser oft nach
dem sonnigen Italien gezogen.
2. Klima und Erzeugnisse. Die Poebene ist durch die Alpen
vor den rauhen Nordwiuden geschützt. Durch ihre hohen Randgebirge
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
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Staatliche Einteilung.
§ 94. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen wird von
zwei Volksstämmen bewohnt, im Süden von den Alemannen, im
Norden, etwa von Karlsruhe an, von den Franken. In Lothringen
wohnen noch etwa 200000 Franzosen.
Durch den Rhein wird das ganze Gebiet politisch geteilt; rechts
liegt der Volksstaat Baden, links das ehemalige Reichsland Elsaß-
Lothringen und die zu Bayern gehörige Rheinpfalz; den Norden
umfaßt der Volksstaat Hessen.
1. Der Bolksstaat Baden nimmt den größten Teil des rechten
Rheinlandes ein; er erstreckt sich vom Bodensee bis über den Neckar
hinaus. Außer der rechtsrheinischen Tiefebene umfaßt er auch einen
großen Teil des Schwarzwaldes. Baden ist ein reiches Land; seine Haupt-
erzeugnisse sind Getreide, Wein, Obst und Holz. Die größten Städte
liegen nicht am Rhein, sondern am Fuß des Gebirges oder in der Ebene.
Karlsruhe, die
Hauptstadt des Landes,
140000 Einw., regel-
mäßig gebaut, mit strah-
lenförmig verlaufenden
Straßen, hat große
Maschinenfabriken. In
der Nähe, an der Murg,
liegt die ehemalige
Festung Rastatt, in
einem schönen Tale des
Schwarzwaldes der
weltberühmte Badeort
Baden-Baden. Am
Neckar in reizender Lage
ist die Universitätsstadt
Heidelberg zu nennen;
sie war ehemals die Resi-
Abb. 80. fceiiz der Pfalzgrafen
Süddeutschland: Baden, Elsaß-Lothringen, Rheinpfalz. ^ Ihr präch-
tiges Schloß wurde 1689 von den Franzosen zerstört. An der Mündung
des Neckars liegt Mannheim, 193000 Einw., die größte Stadt Badens.
An der Vereinigung zweier großer Flüsse gelegen, hat es sich zu einem
der ersten Handelsplätze Süddeutschlands entwickelt, besonders für Ge-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
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fließt der Rhein zwischen höheren Ufern dahin, weshalb die Städte in
dem nördlichen Teil der Tiefebene dicht an den Fluß heranrücken.
4. Klima, Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Da die Ebene
durch Gebirge gegen die rauhen Winde geschützt ist, so ist ihr Klima
Abb. 77. Lindau im Bodensee.
Die Stadt liegt auf einer Insel, die durch einen Steindamm mit dem Lande ver-
bunden ist. Die Höhen, die wir im Hintergrunde erblicken, sind die Algäuer Alpen.
Abb. 78. Der Rheinfall bei Schaffhausen.
außerordentlich mild, und zwar ist es das wärmste von ganz Deutsch,
land. Schon anfangs April stehen Kirschen, Pflaumen und Aprikosen
in voller Blüte, und bereits im Juni hat man reife Kirschen. Der
Boden besteht aus Schwemmland, das die Flüsse hier abgelagert haben
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
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§ 97. Die Schweiz.
Sie erstreckt sich von der Höhe der Alpen bis zum Bodensee und
Rhein, vom Schweizer Jura bis zum Oberinntal; dazu kommt noch
der Kanton Tessin, der bis zu den Seen Oberitaliens reicht. — Man
unterscheidet das Alpenland, die Schweizer Hochfläche und
das Juragebiet.
A. Landschaften. 1. Das Alpenland umfaßt die Gebirgszüge vom
Montblanc bis zum Oberiuntal. Seine höchsten Gipfel gehören der
Schneeregion an; die grasreichen Mittelalpen dienen der Viehzucht.
Die Siedelnngen der Menschen finden wir aber meistens in den
geschützten, wegsamen und anbaufähigen Tälern, die als tiefe Furchen
in das Gebirge eingeschnitten sind.
Flüsse. Nach Osten fließt der Inn durch das Eugadiu; die meisten
anderen größeren Flüsse entspringen am St. Gotthard oder in der
Nähe desselben. Nach Westen fließt die Rhone, nach Osten der Rhein.
Dieser nimmt noch den Hinterrhein auf und wendet sich dann nach
Norden zum Bodensee. Bei Schaffhausen durchbricht er in großartigem
Wasserfall die Jurahöhen; dann bildet er bis Basel die Nordgrenze der
Schweiz. — Vom Finsteraarhorn empfängt er die Aare, die den
Brienzer und deu Thuner See durchfließt. Ihr größter Nebenfluß ist
die Reuß. Diese kommt vom St. Gotthard, durchfließt deu Vier-
waldstätter See und nimmt von rechts die aus dem Züricher See kommende
Limmat auf. —
In dem Alpenlande liegen nur kleinere Siedelungen, sowie Kur- und Bade-
orte, die von Fremden viel besucht werden. Größere Städte finden wir erst an
den Seen, die durch ihre geschützte Lage, ihr mildes Klima und die Schönheit
ihrer Uferlandschasten ausgezeichnet sind. Jnterlaken zwischen dem Brienzer und dem
Thuner See und Luzern am Vierwaldstätter See sind Sammelpunkte des Touristen-
Verkehrs.
2. Die Schweizer Hochfläche erstreckt sich vom Genfer See bis
zum Rhein und Bodensee. Sie ist ein welliges Hügelland mit frncht-
baren Feldern und grasreichen Wiesen. Daher treiben die Bewohner
vorzugsweise Viehzucht und Ackerbau. Die reichlich vorhandenen Wasser-
kräfte haben außerdem das Aufblühen einer großartigen Gewerbetätigkeit
begünstigt.
Zürich, 150000 Einw., ist der Hauptplatz für die Seiden-, St. Gallen
für die Baumwollenindustrie. Das günstig gelegene Basel hat ebenfalls Seiden-
fabriken; auch treibt es bedeutenden Handel mit Deutschland und Frankreich. Bern,
65000 Einw., ist die Bundeshauptstadt der Schweiz. An dem Genfer See Gens
mit 100000 Einw., durch seine Uhren und Goldwaren berühmt. Universitäten sind
in Zürich, Basel, Bern und Gens.
3. Der Schweizer Jura bildet die Grenze gegen Frankreich hin.
Er besteht aus langgestreckten Höhenzügen, die durch muldenförmige
Täler voneinander getrennt werden. Da der Ackerbau infolge der
Wasserarmut des Gebirges nur geringen Ertrag bringt, so hat sich ein
großer Teil der Bewohner der Industrie, namentlich der Uhrmacherei
und der Weberei zugewandt. Hauptorte derselben sind: Neuenburg
an dem gleichnamigen See und Solothnrn.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Schaffhausen Basel Schweiz Thuner_See Thuner_See Luzern Rhein Basel Deutschland Frankreich Basel Bern Frankreich Neuenburg
— 76 —
B. Ncgicruugsform und Bevölkerung. Die Schweiz ist eine Republik, deren
25 Kantone zu einem Bundesstaat vereinigt sind. Tie gesetzgebende Gewalt übt die in
Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die'aussührende Behörde, der
Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehen-
des Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu nnlitäri-
scher Ausbildung einberufen. — Die Bevölkerung zeigt die größte Verschiedenheit in
bezug aus Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohuen
Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3/4 der Bevölkerung). in Graubünden
Romanen und am Tessin Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens
Protestanten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur
Heimat und zum Vaterland,
C. Handel und Verkehr. Die Schweiz ist im Westen, Süden und Osten
durch hohe Gebirge von den Nachbarländern abgeschlossen; sie hat keine schiffbaren
Flüsse und keine unmittelbare Verbindung mit dem Meere. Deshalb konnte sie
sich früher nicht am Weltverkehr beteiligen. Seitdem sie aber von vielen Eisen-
bahnlinien durchzöge!: wird, gehört sie zu den verkehrsreichsten Gebieten Eurovas.
Sie liefert an das Ausland Seiden- und Wollenstoffe, Uhren, Maschinen, Vieh
und die Erzeugnisse ihrer Molkereien, sie erhält von dort Getreide, Wolle, Baum-
wolle, Rohseide und Eisen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von dem groß-
artigen Fremdenverkehr.
Das Fürstentum Liechtenstein am Oberrhein (südlich vom Boden-
see) hat noch nicht 10 000 Einwohner; diese treiben vorzugsweise
Getreidebau, Weinbau und Viehzucht.
§ 98. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
(Etwas größer als das Deutsche Reich, die Schweiz, Belgien und Holland zusammen,
aber nur 47 Mill. Eiuw.)
Österreich-Ungarn umfaßt das Gebiet der Ostalpen, das
Böhmisch-Mährische Stufenland, die Donau- und die Kar-
Patenländer. Es zerfällt in die Staaten diesseit sois) der Leitha (Eis-
leithanien, österreichische Reichshälfte) und jenseit (Irans) der Leitha
stransleithanien, ungarische Reichshälfte). Beide Teile sind in
Verwaltung und Gesetzgebung getrennt, haben aber ein gemeinsames
Heerwesen, ein Reichsministerium und einen Herrscher.
Die Österreichische Reichshälfte.
—^Ä^Das Gebiet der Ostalpen und die Donauländer.
1. Der westliche Teil der Ostalpen, die Landschaft Tirol, gehört
zu den schönsten Alpenländern. Aus den mächtigen Gebirgsketten
ragen schneebedeckte Gipfel empor, die eine großartige Aussicht ge-
währen. Ans den grasreichen Matten weiden große Viehherden. Die
Siedelungen der Menschen finden sich aber fast nur in den Tälern, wo
auch Ackerbau, im Süden sogar blühender Obst- und Weinbau getrieben
wird.
4- Tirol besteht aus drei Landschaftsgebieten, die durch hohe Bergrücken von-
einander getrennt sind. Vorarlberg mit feiner aufblühenden Baumwolleninduftrie
gehört zum Rheingebiet. Durch dre Arlbergbahn ist es mit dein Jnntal (Nord-
tirol) verbunden, dessen Bewohner sich hauptsächlich von Ackerbau und Vieh-
zucht nähren. Von der Hauptstadt Juusluuck «Universität, Andreas Hofer-Denk-
mal) führt eine Eijenbahn über den Brennerpaß durch das Tal des Eifack und
der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das von Italienern bewohnt
L>
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofer-Denk-
Extrahierte Ortsnamen: Bern Rheingebiet_Deutsche Liechtenstein Belgien Holland Irans Vorarlberg Rheingebiet
— 3 -
A. Die Deutschen Alpen und das Alpenvorland.
I. Das Deutsche Alpengcbiet.
§ 3. 1. Einteilung. Zu Deutschland gehört nur ein kleiner Teil der
Alpen. Es sind dies die Allgäuer, die Bayrischen und die Salz-
burger Alpen, welche sich vom Bodensee bis zur Salzach in
westöstlicher Richtung erstreckeu. Nur wenige Gipfel ragen über die
Schneegrenze hinaus.' Die bedeutendste Erhebung und zugleich der höchste
Berg Deutschlands ist die Zugspitze, welche eine Höhe von. 3000 m
erreicht (31h X Feldberg Inf Taunus).
Zugspitze mit dem Eibsee.
Diese Abbildung iardiges A»schauu>igsbi!d bei F. E. Wachsmuth, keipjig erschienen.
2. Charakter. Die deutscheu Alpen bestehen ans Kalkstein. Da
derselbe leicht verwittert, so sind sie sehr zerrissen und zerklüftet und
zeichnen sich durch Kühnheit und Wildheit der Bergformen aus. Die
Gipfel türmen sich in der Gestalt von Pyramiden, Hörnern, vielgestal-
tigen Zacken und Spitzen bis zu den Wolken auf. Enge Schluchten
und Spalten durchziehen die Felsmassen, die oft gleich Mauern senk-
recht in die Höhe steigen. Zahlreiche Seen erhöhen die landschaftlichen
Reize, Die größten derselben sind: Ammer-, Würm- und Ch iem-
see. Die Perle aller Alpenseen ist der Königssee. Sein tiefgrünes
Wasserbecken ist von hohen, steilen Bergen eingeschlossen, unter denen
der Watzmann mit 2800 in Höhe der Zugspitze fast gleichkommt.
1*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Wachsmuth
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Feldberg_Inf_Taunus
— 24 -
Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten
haben Anteil daran. Zum Großherzogtnm Hessen gehört die Provinz
Oberhessen, welche von Hessen-Nassan eingeschlossen ist. Im Weser-
gebiet liegen ferner:
Das Fürstentum Waldeck,
das „ Lippe-Detmold,
„ „ Schaumburg-Lippe und
der westliche Teil des Herzogtums Braunschweig.
§ 30. Hessen Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen.
Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein
und umfaßt das ehemalige Kurfürsteutum Hessen, das ehemalige Her og-
tum Nassau, die Grafschaft Hesseu-Homburg, die frühere freie Reichs-
stadt Frankfurt und einige von Hessen und Bayern abgetretene Teile.
Diese Gebiete erwarb Preußen durch den Krieg 1866 und vereinigte
sie zu einer Proviuz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und
Westerwald dem Rheinischen Schiefergebirge an, der Osten wird vom
Hessischen Berglande ausgefüllt. Keine andere Provinz ist so reich an
Wald; denn dieser bedeckt fast die Hälfte des Bodens. Nur iu den
Tälern herrscht Fruchtbarkeit; sie dienen hauptsächlich dem Getreidebau.
Im Main- und Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig
sind ferner die Mineralquellen des Taunus. Die Provinz besteht aus
den Regierungsbezirken Kassel und Wiesbaden.
Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda; 114 000 Einw. Hier
kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfutt mit den Verkehrslinien
von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage ist o
Kassel zu einer bedeutenden Handelsstadt emporgeblüht. In der Nähe das Schloß
Willielmshöhe, wo Napoleon Iii. 1870—71 gefangen saß. An der Fulda liegt
die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn
Marburg, Universität, am Main Hanau, bedeutende Fabrikstadt in Goldwaren.
- Wiesbaden, 92000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein viel-
besuchter Badeort. Berühmt sind seine warinen Quellen, deren es 29 hat. Das
Wasser des Kochbrunnens hat eine Wärme von 70°. Sein Wasser kommt sprudelnd
aus der Erde und schlägt Wellen, als ob es koche. Das Wasser der verschiedenen
Quellen wird teils zum "Trinken, teils zum Baden benutzt. Alljährlich finden sich
ungefähr 80000 Fremde zur Kur ein. Andere berühmte Badeorte sind Homburg,
Langenschwalbach, Soden, Ems. An der Lahn Weilbnrg und Limburg, letzteres
mit einem schönen Dom. Die größte Stadt der Provinz ist Frankfurt a. M.,
310000 Einw.
§ 31. Frankfnrt a, M. 1. L a g e. Es dürfte in Deutschland wohl wenig Städte
geben, welche eine gleich günstige Lage haben wie Frankfurt. Iumitten einer
weiten, fruchtbaren Ebene breitet es sich auf beiden Ufern des Mains aus.
Vier gesegnete Auen oder Gaue umgeben es: die Wetterau, der Rheingau, der
Maingau und die Gerau, die mit ihren mannigfachen Bodenerzeugnissen gleichsam
eine reiche Vorratskammer für die Stadt bilden.
Dazu kommt uoch, daß von hier zahlreiche wichtige Straßen wie von
einem Mittelpunkte ausgehen. Im Norden führt die Hessische Senke zum Weser-
gebiete und dem Norddeutschen Tieslande. Im Nordosten stellen Kinzig- und Fulda-
ial und die niedrigen Einsattelungen zwischen Vogelsberg, Rhön und Spessart eine
Verbindung mit Thüringen und Sachsen her. Den Main auswärts zieht die Straße
nach Franken. Im Sü^eu eröffnet sich der Zugang zun: Oberrhein und im Westen
derjenige zum Niederrheiu. So kreuzen sich hier Main-, Weser-, Elbe-, Ober- und
Niederrheinstraßen. Den alten Naturstraßen folgen heute wichtige Eisenbahnlinien.
Nicht weniger als acht Hauptverkehrslinien strahlen von Frankfurt aus und setzen
es mit den bedeuteudsten Städten des In- und Auslandes in Verbindung.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]