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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Frankfurt n. Frankreich Stuttgart ) 7. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um den Wasserweg auch nach Süden hin fortzusetzen, ist auf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt worden, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen die eine nach Italien, die andere nach Südfrankreich führt. Sie sind zugleich Welt- Verkehrslinien, weil sie die Niederlande mit den beiden Ländern verbinden. Große Bedeutung hat auch die Eisen- bahnlinie Paris—konstanti- nopel, die das Rheintal in westöstlicher Richtung durch- schneidet und Straßburg und Karlsruhe berührt. 8. Geschichtlichebedeu- tung. Die Oberrheinische Tiefebene ist das älteste und bedeutendste Kulturgebiet unseres Vaterlandes. Zahl- reiche Funde (Waffen, Geräte, Schmucksachen) laffen uns er- kennen, daß die Bewohner schon vor der Romcrzeit auf kimr Verkehrsweg- der Ob-r.h-imlch°n Ti-f°b-n°, ziemlich hohen Kulturstufe standen. Zur Zeit Christi nahmen die Römer das Land in Besitz. Römische Kolonisten machten den Boden urbar, pflanzten die Rebe an, bauten Städte (Basel, Straßburg, Speyer, Mainz) und verbreiteten Gesittung und Bildung. Im Mittel- alter sahen die Rheinstädte glanzvolle Zeiten. In Frankfurt wurden die deutschen Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt und in Speyer mehrere von ihnen begraben. Glänzende Feste und Turniere fanden in ihren Mauern statt, herrliche Dome wurden aufgeführt, und das in ihnen entstandene Bürgertum war so mächtig, daß es Rittern und Fürsten Trotz bieten konnte. Die Zeit des 30 jährigen Krieges und der Raub- kriege Ludwigs Xiv. haben dem Lande zwar tiefe Wunden geschlagen, ja der Rhein wurde in dieser Zeit der Ohnmacht Deutschlands seine Grenze; aber seit der Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches ist er aufs neue Deutschlands Strom geworden und das ganze Gebiet zu hoher wirtschaftlicher Blüte gelangt. Abb. 9.

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 27

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 27 — besonders für Getreide, Wein, Obst und Kohlen. Im Breisgau liegt Freiburg. Universität und schönes Münster, am Bodensee Konstanz, bekannt durch das Konzils auf dem Friedrich I. 1415 mit Brandenburg belehnt und Huß verbrannt wurde. Der Schwarzwald hat keine größeren Orte. Erwähnenswert ist nur Pforzheim als Fabrikstadt für Gold- und Silberwaren. Abb. 15. Mannheim. 2. Das Reichsland Elsaß-Lothringen liegt Baden gegenüber auf § 21. dem linken Rheinufer. Es umfaßt den südlichen Teil der linksrheinischen Ebene, den Ostabhang der Vogesen und den nördlichsten Teil des Loth- ringischen Stufenlandes. Der südliche Teil heißt Elsaß, benannt nach der Jll (Sassen an der Jll), der nördliche Lothringen. Das Land steht unter einem kaiserlichen Statthalter, der in Straßburg seinen Sitz hat. Vor etwa 200 Jahren haben es die Franzosen Deutschland entrissen (Straßburg 1681); seit 1871 ist es wieder mit dem Mutterlande ver- einigt. Daß die Bewohner Deutsche sind, zeigen sie in ihrer Sprache, ihren Sitten und auch in der Bauart ihrer Häuser. Nur iu den Grenz- bezirken, namentlich in Lothringen, wohnen Franzosen. In der äußerst fruchtbaren Rheinebene ist der Obst- und Weinbau beträchtlich; auch Tabak, Hopfen und Getreide werden angebaut. Im Saar- und Mosel- gebiet blühen Bergbau und Eisenindustrie, in den Vogesentälern und um Mülhausen wird Baumwollenindustrie getrieben. Wie in Baden, so bleiben auch hier die größeren Städte etwas vom Rhein entfernt. Sie liegen fast alle an der Jll, die für den Verkehr wichtiger ist als der Rhein. Strasburg, die Hauptstadt des Reichslandes, 179 000 Einw., ist Universitäts- stadt und eine der stärksten Festungen. In seinem Münster besitzt es ein herrliches Bau- denkmal des Mittelalters. Seit seiner Wiedervereinigung mit dem Mutterlande hat

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 138

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 138 — Da Deutschland für die meisten Länder Europas ein Durch- gangsland ist, so besitzt sein Eisenbahnnetz große Wichtigkeit. Fünf Linien des Weltverkehrs durchziehen unser Vaterland, zwei westöstliche und drei nordsüdliche. Diese sind: 1. Orientexpreß: Paris—straßburg—münchen—wien—konstanti- nopel. 2. Nordexpreß: Ostende—cöln—verlin—petersburg. 3. Nordsüdexpreß: Berlin—münchen—brenner Paß—rom. 4. Hamburg—frankfurt—basel—st. Gotthard—genua. 5. Berlin—dresden—prag—wien—trieft. Der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt ist Berlin; von hier laufen 11 Eisenbahnlinien strahlenförmig nach allen Richtungen aus. Das zweitgrößte Eisenbahnnetz ist das rheinische; Mittelpunkte desselben sind Cöln, Düsseldorf, Frankfurt a. M. und Straßburg. Die süddeutschen Eisenbahnen gruppieren sich hauptsächlich um Stuttgart und München. Das Anlagekapital der deutschen Eisenbahnen beläuft sich 1912 auf 17 Milliarden M>, die jährlichen Einnahmen auf mehr als 3000 Millionen M. Im Jahre 1910 wurden 1541 Millionen Personen und 575 Mill. t Güter befördert. Die Geschwindigkeit der Schnellzüge beträgt 65—90 km, die der Personenzüge 30—40 km, die der Ozeandampfer 40 Km in der Stunde. 2. Flüsse und Kanäle. Obwohl der Schiffsverkehr vom Eisen- bahnverkehr längst überflügelt ist, so hat er doch seine Bedeutung nicht verloren. Er befördert vorzugsweise Massengüter, z. B. Erze, Kohlen, Holz usw., oder solche Güter, die einen Aufschlag durch teure Fracht nicht vertragen. Die Schiffsfracht ist deshalb billiger als die Eisen- bahnfracht, weil die Schiffe große Mengen Güter auf einmal aufnehmen köuuen. So haben die größten Rheinschiffe eine Tragfähigkeit von 2100 Tonnen, das ist, da ein Eisenbahnwagen 10 Tonnen lädt, die Fracht von 210 Eisenbahnwagen oder 4 langen Güterzügen. Die wichtigsten schiffbaren Flüsse Deutschlands sind: Rhein mit 1295 km Lauflänge; Neckar, Main, Mosel mit Saar, Lahn, Ruhr, Schiffbare Nebenflüsse: Lippe. Ems „ 450 „ Weser „ 712 „ Elbe „ 1154 „ Oder „ 1020 „ Weichsel „ 1040 „ Memel „ 877 „ Pregel „ 125 „ Donau „ 2863 „ „ Altmühl, Inn. Kanäle Deutschlands sind: Aller, Leine, Hunte. Saale, Havel, Spree. Warthe. Die wichtigsten Kani a) Im Rheingebiet:

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — ihrem weiteren Laufe absetzen und zahlreiche Inseln, Sand- und Geröll- bänke bilden. Trotz ihres Wasserreichtums können sie deshalb nicht zur Schiffahrt, sondern nur zum Holzflößeu benutzt werden. Zur Zeit der Schneeschmelze überschwemmen sie oft ihren ganzen Talboden. Die sumpfige Beschaffenheit der Flußtäler ist auch die Ursache, daß sich die Städte und Dörfer fern von den Flüssen halten. Diese treten hier als Länder- und Völkerscheiden auf. So trennt der Lech den schwäbischen und den bayrischen Volksstamm voneinander, und Inn und Salzach bilden die Grenze zwischen Bayern und Österreich. 4. Die Hochebene hat ein rauheres Klima als viele Landstriche der Norddeutschen Tiefebene. Die Ursache davon ist teils in der hohen Lage des Landes, teils in dem ungünstigen Einflüsse der Alpen zu suchen. Diese halten die warmen Südwinde ab, während die rauhen Nordwinde ungehindert Zutritt haben. München hat etwa das gleiche Klima wie Berlin. Ferner bedingen die Alpen reichliche Niederschläge. Die feuchten Westwinde stauen sich an dem hohen Gebirgswall und werden dadurch gezwungen, hier ihren Wassergehalt abzusetzen. Am Fuß der Alpen beträgt die mittlere Regenhöhe jährlich 100 cm, (in der Mainebene bei Frankfurt 59 cm, in München 90 cm, in Berlin 59 cm.) 5. Erzeugnisse. Die feuchte Witterung ruft einen üppigen Gras- wuchs hervor, der die Viehzucht begünstigt. Diese wird namentlich im südlichen Teil stark betrieben. Nach Norden überwiegt der Ackerbau. Außer Weizen und Gerste wird auch Hopfen angepflanzt. Gerste und Hopfen bilden die Grundlage der berühmten bayrischen Bierbrauerei. Nahezu 7s der gesamten Biererzeugung Deutschlands entfällt auf Bayern. — An Mineralschätzen ist die Hochebene arm. Steinkohlen fehlen gänzlich; nur Braunkohlen kommen an verschiedenen Orten vor. Da sich diese nicht verkoken lassen, können sie keinen nennenswerten Ein- fluß auf die Industrie ausüben. / 6. Die Oberpfalz wird von dem Böhmerwald, dem Fichtel- gebirge und dem Fränkischen Jura eingeschlossen; nach Süden öffnet sie sich zur Schwäbisch-Bayrischen Hochebene. Der Boden ist steinig und sandig, das Klima rauh und der Ackerbau wenig ergiebig. Wichtig sind jedoch die Eisenlager bei Amberg. Kohlen zur Verhüttung fehlen zwar, doch werden sie aus dem benachbarten Böhmen herbeigeschafft. Es hat sich deshalb hier eine bedeutende Eisenindustrie entwickelt. 7. Besiedelung. Die Hochebene ist nur dünn bevölkert und hat nur wenig größere Städte. Auf 1 qkm kommen durchschnittlich nur 40—60 Menschen (in der Mainebene 150—160). 8. Berkehr und geschichtliche Bedeutung. Das Alpenvorland hat eine sehr günstige Verkehrslage. Namentlich die Donau bildete zu

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 25

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 25 — dem Glanz und Reichtnm früherer Zeiten zeugen noch viele altertüm- liche Bauten (Nürnberg, Rothenburg o. d. Tauber), Der Main ist auch eine alte Heerstraße. Den Main entlang zog Gustav Adolf nach Süddeutschland; seinem Lauf folgte zu Anfang des vorigen Jahrhunderts Napoleon mit seinen Heeren. „Die Mainlinie" galt bis 1866 als die Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland; jetzt ist sie mehr eine Brücke zwischen Nord und Süd. I). Das Lothringische Stufenland. , 1. Landschaft. Das Lothringische Stufenland ist eine wellige § 19. Hochfläche von 200—300 m Höhe, die sich westlich an die Vogesen und die Haardt anlehnt. Sein westlicher Teil gehört bereits zu Frank- reich. Durchflössen wird es von der Mosel und der Saar, die beide von den Vogesen kommen. Wegen seiner geringen Erhebung und seiner Lage im äußersten Südwesten Deutschlands hat es ein mildes Klima. Der Boden ist gut angebaut und erzeugt außer Getreide auch viel Obst und Wein. Das Innere der Erde birgt reiche Mineralschätze. Im Saargebiet befinden sich mächtige Kohlenlager, die namentlich Süd- deutschend mit Kohlen versehen. An der Mosel dehnen sich Eisenerz- lager aus. Die Eisengruben Lothringens sind so reich, daß sie unsere Industriegebiete an der Ruhr und an der Saar teilweise mit Eisen- erzen versehen können. Sie liefern jährlich mehr als 13 Mill. Tonnen, das ist mehr als die Hälfte der deutschen Erze. Ein Teil der Erze wird auch an Ort und Stelle verarbeitet, so daß sich hier eine großartige Industrie entwickelt hat. Außer der Eisen- industrie hat das Land auch andere gewerbliche Unternehmungen aufzu- weisen. So gibt es an der Saar zahlreiche Glas- und Steingutfabriken. 2. Die Entstehung der Steinkohlenlager. Die Steinkohlen bilden Schichten, Flöze genannt, von sehr verschiedener Mächtigkeit. Manche erreichen eine Dicke von 3—7 m, andere gleichen nur dünnen Blättern. Die Zahl der übereinander lagernden Flöze wechselt; im Saargebiet hat man stellenweise bis zu 200 festgestellt. Die Kohlen- schichten sind durch Gesteinsschichten (Kalk, Sandstein, Kohlenschiefer) getrennt. Die Zeit, in der die Kohlen entstanden, nennt man die Stein- kohlenzeit. Damals bildeten die Gebiete, in denen sich jetzt Steinkohlen- - lager finden, riesige Sümpfe. Eine üppige Pflanzenwelt bedeckte den Boden. Ihre wichtigsten Vertreter waren Schachtelhalme. Farnbäume und die eigentümlichen Siegelbäume, die bis zu einer Höhe von 30 m emporwuchsen. Wahrscheinlich überflutete das Meer von Zeit zu Zeit diese Sümpfe und bedeckte die Pflanzenmaffen mit Sand und Ton. Später trat das Waffer zurück, und ein neues Wald- und Moorgebiet

6. Europa ohne Deutschland - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Die Schweiz, eine Bundesrepublik. (Ungefähr so groß wie die Provinz Brandenburg. 3,7 Millionen Einwohner.) A. Landschaftsgebiete. Die Schweiz erstreckt sich von der Höhe der Alpen bis zum Boden- § 8. see und Rhein, vom Schweizer Jura bis zum Oberinntal; dazu kommt noch der Kanton Tessin, der bis zu dem Lago Maggiore und dem Luganer See reicht. Man unterscheidet das Alpenland, die Schweizer Hochfläche und das Juragebiet. Abb, 9. Luzern am Vierwaldstätter See. 1. Das Schweizer Alpenland. Das Alpenland umfaßt die Gebirgszüge vom Mont Blanc bis zum Oberiuntal. Seine höchsten Gipfel gehören der Schneeregion an; die grasreichen Mittelalpen dienen der Viehzucht. Die Siedelungen der Menschen finden wir aber meistens in den wegsamen, geschützten und anbaufähigen Tälern, die als tiefe Furchen in das Gebirge eingeschnitten sind. Flüsse. Die meisten größeren Flüsse entspringen am St. Gotthard oder in seiner Nähe. Nach Westen fließt die Rhone, nach Osten der Rhein. Dieser nimmt noch den Hinterrhein auf und wendet

7. Europa ohne Deutschland - S. 66

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 66 - An der Mündung der Newa liegt die Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg mit 1900 000 Einw. Sie wurde 1703 von Peter dem Großen gegründet und ist jetzt die erste Handelsstadt des Reiches. Der befestigte Kriegshafen Kronstadt schützt sie gegen feindliche Angriffe von der Seeseite her. An der Düna liegt Riga, 325000 Einw. Von dort wird viel Getreide nach Deutschland und England ausgeführt. b) Das Weichselgebiet (Russisch-Polen) ist in seinem nördlichen Teile fruchtbar, im Süden aber in weiten Strecken sandig oder sumpfig. Die Hauptstadt Warschau, 856000 Einw., ist der Mittelpunkt der Weichselschiffahrt und des Eisenbahnverkehrs zwischen Deutschland und dem Innern Rußlands. In dem Kohlenbezirk nach der oberschlesischeu Grenze hin liegt die bedeutende Fabrikstadt Lodz (Baumwollen-, Wollen- und Maschinenfabriken), 396 000 Einw. 4, Mittel- und Südwestrußland. § 46. Die Mittelrussische Gebirgsschwelle und ihre Abdachung nach dem Schwarzen Meer hin umfaßt Mittel- und Südwestrußland. Don, Dnjepr, Bug und Dnjestr durchfließen dieses weite Tiefland. a) An dem Nordrand dieses Gebiets entspringen die größten Flüsse Rußlands. Ungeheure Sümpfe und mächtige Wälder bedecken das Land, das reiche Kohlen- und Eisenlager besitzt. Deshalb hat sich hier — namentlich in Tula und Moskau — eine blühende Industrie entwickelt. Moskau, 1480000 Einw., die alte Hauptstadt des Landes, be- rühmt durch seine zahlreichen Kirchen und Klöster und den Kreml, ist der Stapelplatz für die Waren Jnnerrußlands, die bedeutendste Fabrik- stadt in Tuch, Baumwolle, Leinen und Seide und der Mittelpunkt des russischen Eisenbahnnetzes. Seine Handelsbeziehungen reichen von den Städten und Ländern Mittelasiens bis nach Wien, Leipzig, Hamburg, London und Paris. — Tula, 134000 Einw., liefert vorzügliche Eisen- waren, besonders Waffen. d) Auf dieses wald- und industriereiche Gebiet folgen weiter nach Süden mit fruchtbarer Modererde bedeckte Landschaften, die sich von dem Mittellauf der Wolga bis zu den Vorhöhen der Karpathen hinziehen. Sie bringen Korn, Weizen, Hafer und Gerste in solcher Menge hervor, daß sie als die bedeutendste Kornkammer Europas anzusehen sind. In den höher gelegenen Gegenden

8. Europa ohne Deutschland - S. 35

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 35 — Hafen des europäischen Festlandes ist Antwerpen, 302000 Einw. Diamantschleifereien. Festung. Das durch seine altertümlichen Bauten berühmte Brügge war früher der Hauptsitz des Handels. An der Küste liegen viele Seebäder, von denen Ost- ende am bedeutendsten ist. Große Fischerflotte. Über- fahrt nach England. 3. Handel und Ber- kehr. Belgien hat eine für Handel und Verkehr sehr günstige Lage. Es liegt zwischen drei großen Staaten, die regen Handel treiben, und hat außerdem noch durch die schiffbaren Mündungen vonmaasundschelde leichten Zugang zum Meer. Der Verkehr im Innern des Landes wird durch schiff- bare Kanäle und ein eng- maschiges Eisenbahnnetz er- leichtert. Derhandel mit Deutschland steht an erster Stelle. Belgien führt nach Deutschland namentlich Wolle, Flachsgarn, Pferde, Kohlen und Metalle aus. Es erhält von dort ebenfalls Kohlen und Roheisen, außerdem Getreide, Kleiderstoffe, Farbstoffe u. a. Abb. 26. Rathaus in Brüssel. C. Belgien als Staat. Bevölkerung. Belgien bildet seit dem Jahre 1831 einen Staat für sich. (Seit § 21. dem Jahre 1815 war es mit dem Königreich der Niederlande vereinigt.) Es ist von den europäischen Großmächten für neutral erklärt worden. Im Norden wohnen die niederdeutschen Flamen ^/? der Bevölkerung), im Süden die französisch sprechenden Wallonen. Beide Volksstämme kämpfen um die Vorherrschaft ihrer Sprache; doch ist Französisch die Sprache der Gebildeten. Neben diesem Gegensatze tritt auch der Unter- 3*

9. Europa ohne Deutschland - S. 43

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 43 — 93000 Einw., und Lille, 218000 Einw. Die Küstenstädte Calais und Boulogne haben bedeutenden Verkehr nach England. Le Havre, 136 000 Einw., ist der Haupthafen für die Einfuhr von Baumwolle, Cherbourg ein stark befestigter Kriegshafen. In der Norman die wird bedeutende Viehzucht getrieben. Abb. 32. Der Eiffelturm auf dem Marsfeld. Er ist 300 m hoch und soniit das höchste Bauwerk der Welt. B. Die Bewohner und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Die Bewohner. Aus der Vermischung der Gallier, Römer § 26. und Franken, die nacheinander das Land eroberten, bildete sich das Volk der Franzosen. Es zeigt'zwar nach den einzelnen Landschaften

10. Europa ohne Deutschland - S. 3

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 3 — B. Ausbau der Alpen. 1. Entstehung. Die Alpen sind ein mächtiges Faltengebirge, ß 3. dessen Entstehung man auf folgende Weise erklärt. Als sich die Erde, die sich früher in feurig-flüssigem Zustande befand, allmählich abkühlte, zog sie sich naturgemäß immer mehr zusammen. Die Erdrinde war aber schon so fest, daß sie dieser Zusammenziehung nicht überall gleich- mäßig folgen konnte. Infolgedessen entstand in ihr ein so starker Seiten- druck, daß die nachgiebigeren Gesteinsschichten als mächtige Falten (Ketten- gebirge) emporgehoben wurden, während die festeren Massen der Erd- rinde näher aneinander rückten. Es vollzog sich ein ähnlicher Vorgang wie beim Einschrumpfen eines Apfels, dessen Haut auch viele Runzeln bildet, weil sie der Zusammenziehung des vertrockneten Apfels nicht zu folgen vermag. Auf diese Weise bildeten sich gewaltige Höhenzüge, die durch tiefe Täler voneinander gelrennt wurden. — In der Nähe der Poebene sind die Gebirge am höchsten emporgetrieben worden, während sie nach Frankreich, Deutschland und Österreich hin immer niedriger werden. 2. Die Hauptgesteinsmassen. Die Alpen bestehen aus zwei verschiedenen Hauptgesteinsmassen. In den Höhenzügen der Mitte finden sich die ältesten Gesteine der Erdrinde: Granit, Gneis, Glimmerschiefer n. a. Die nach außen hin vorgelagerten Ge- birgsketten dagegen bestehen vorwiegend aus Kalk und werden deshalb Kalkalpen genannt. Sie begleiten die Zentralalpen auf ihrer ganzen West- und Nordseite, im Süden dagegen nur vom Lago maggiore (madschore) an nach Osten. C. Die Höhenzüge der Alpen. Den gesamten Höhenzug der Alpen vom Mittelländischen Meer § 4. bis zur Donau und Adria teilt man in zwei Hauptteile ein, in die W e st - und die O st a l p e n. Sie werden durch die Rheintalbruch- liuie, die vom Comersee durch das Tal des Hinterrheins zum Bodensee zieht, voneinander getrennt. I. Die Westalpen. Die Westalpen gliedern sich wieder in die Französischen und die Schweizer Alpen. 1. Die Französischen Alpen bilden einen mächtigen Grenzwall zwischen Frankreich und Italien. Sie reichen vom Ligurischen Meer l*
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