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1. Europa ohne Deutschland - S. 79

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 79 — wird sie aber dem mildernden Einfluß des Meeres entzogen. Deshalb hat sie heiße Sommer, aber auch kalte Winter, so daß der Anbau der Süd- früchte nur in geschützten Tälern möglich ist. Dagegen gedeihen hier alle Pflanzen, die hohe Sonnenwärme und gute Bewässerung verlangen: Weizen, Mais und selbst Reis. Ans den Ackern stehen Öl- und Maul- beerbäume zwischen den Feldfrüchten. Sie sind von Ulmen- und Ahornbäumen umgeben, an denen Weinreben emporranken. Die weite Ebene gleicht infolgedesfen einem wohlgepflegten Garten. — Die Seiden- industrie steht in hoher Blüte. Abb. 54. Rialtobrücke in Venedig. Die am Fuße der Alpen liegenden Seen haben eine besonders geschützte Lage. An ihren sonnigen Ufern gedeihen Feigen, Mandeln, Orangen, Zitronen, ja sogar Palmen. 3. Städte. Oberitalien ist reich an großen Städten. Die be- dentendsten liegen am Ausgangspunkt großer Verkehrswege. Von Turin, 428000 Einw., führen Straßen und Eisenbahnen nach Frankreich, von Mailand nach der Schweiz und nach Deutschland. Mailand, 600000 Einw., ist der Mittelpunkt der Seidenindustrie Oberitaliens. Sein Marmordom zeugt noch von alter Pracht und Größe (Zerstörung der Stadt durch Friedrich Barbarossa 1162). Pavla war die Hauptstadt des Lombardenreiches. Cremona ist durch seine Geigenfabrikation berühmt. In Como und Brescia blüht die Seidenindustrie. Verona und Mantua sind starke Festungen. Padua besitzt eine alte

2. Europa ohne Deutschland - S. 38

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 38 — schen Hochland im Westen ausbreitet und von der Rhone und ihren Nebenflüssen durchflössen wird. 1. Flüsse. Die Rhone entspringt am St. Gotthard. Nachdem sie im Genfer See ihre trüben Alpengewässer geläutert hat, durchbricht sie in vielen Windungen und Stromschnellen den Schweizer Jura. Bei Lyon empfängt sie von rechts die von den Sichelbcrgen kommende ruhige Saüne. Dann wendet sie sich nach Süden. Verstärkt durch Jsere und Durance, mündet sie in den Golf du Lion. Ihre Mündung bildet ein Delta mit ungesundem Sumpfland, das durch die Anschwemmungen des Flusses entstanden ist. 2. Anbau und Besiedelung. Im Gebiet der Saüne liegt die Landschaft Burgund, die infolge ihrer geschützten Lage in ihren Tälern reich an Obst und Wein ist. Dijon am Saöne-Seine-Kanal ist der Hauptverkaufsplatz für den berühmten Burgunderwein. — Art der Mündung der Saöne in die Rhone liegt Lhon, 524000 Einw. Hier kreuzen sich die Verkehrswege von Süddeutschland und Nord- srankreich nach dem Mittelmeer mit denjenigen von Paris und Orleans nach Genf und Turin (Mont-Cenis-Bahn). Deshalb hat Lyon einen lebhaften Verkehr. Er wird durch die großartige Industrie noch ge- steigert. Lyon hat die größten Sammet- und Seiden- fabriken der Welt. Von Lyon an bildet das Rhonetal eine tiefe Mulde zwischen den Alpen und den Gebirgen Mittelfrankreichs. Im Süden erweitert es sich zu einer Ebene. Hier herrscht schon vollständig südliches Klima, das aber bei dem Mangel an Regen nur den Anbau solcher Pflanzen zuläßt, die, wie Wein und Oliven, nur wenig Feuchtigkeit nötig haben. Westlich von der unteren Rhone liegt die Landschaft Languedoc, östlich die Provence. Diese ist durch ihren reichen Ertrag an Oliven (Provencer-Ol), Feigen und Mandeln ausgezeichnet. Reich beblätterte Maulbeerbäume begünstigen die Zucht der Seidenraupe. Der Küstenstrich in der Nähe von Nizza, Rivisra genannt, hat eine so geschützte Lage am Südfuße der Alpen, daß im Winter nur eine kurze, frostige Regenzeit eintritt und schon im Februar wieder Tulpen, Hyazinthen und Veilchen blühen. Daher werden die klimatischen Kurorte dieser Gegend im Winter vielfach von Brustkranken und Vergnügungsreisenden aus allen Ländern Europas aufgesucht. An der buchtenreichen Küste liegt Marseille, 550000 Einw., die erste Seehandelsstadt Frankreichs und bedeutend durch seine

3. Europa ohne Deutschland - S. 78

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 78 — Seen durchfließen: der Ticino ititschino) den Lago ma'ggiore (madschore) ^ Langensee, die Adda den Comersee, der Mincio (mintscho) den Gardasee. Gleich natürlichen Kanälen durchziehen sie dann die Ebene, für deren Bewässerung sie von großer Bedeutung sind. Abb. 53. Das Königreich Italien. — In das Podelta mündet auch die Etsch. Sie kommt aus Tirol. Durch ihr breites Tal sind im Mittelalter deutsche Kaiser oft nach dem sonnigen Italien gezogen. 2. Klima und Erzeugnisse. Die Poebene ist durch die Alpen vor den rauhen Nordwiuden geschützt. Durch ihre hohen Randgebirge

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 74

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 74 — Gletscher; das sind große Eisfelder, die von vielen Spalten und Rissen durchzogen werden, in denen während der Sommerzeit Tau- und Regenwasser zur Tiefe hinabsickert. Mancher Gletscher gleicht einem mächtigen Strome, der sich zwischen den Felsen dahinschlängelt, dessen schäumende Wellen aber plötzlich erstarrt sind. Wo er einen Gebirgsriegel überschreitet, stürzt er ab wie ein Wasserfall. (Siehe die Abbildung) An seinem unteren Ende kommen die gelblich-grauen Gletscherwasser zum Vorschein. Seine Ruhe ist aber nur schein- bar; denn in langsamer Bewegung gleiten seine Schnee- und Eis- massen abwärts. Die sich zu beiden Seiten anhäufenden Felsstücke nennt man S eiten moränen, die Schnttanhäusuugen am Fuße des Gletschers Gruud m oränen. Dort lagern auch die Felsblöcke, die von den Eismassen wie auf einem Schlitten langsam zu Tal geführt worden siud. E- Wasserreichtum der Alpen. Die Alpen bilden in klimatischer Hinsicht bic0 wichtigste Gebirgsmauer Europas. Sie scheiden den warmen Süden von. dem gemäßigten Mitteleuropa und bewirken zugleich, das; der Wasserdampf der feuchten Winde an ihnen zum Niederschlag kommt. Deshalb haben nament- Hch die Westalpen reichliche Regenmengen. Im Winter aber sammeln sich auf den Höhen gewaltige Schneemassen an, die im Sommer den Flüffen unerschöpf- liche Wassermengen zuführen. Infolge dieses Wasserreichtums sind die Hochalpen die Wiege zahlreicher Bäche und Flüsse. Bald kommen sie aus Moorwiesen und kleinen Seen; bald entströmen sie den Gletschern; bald entstehen sie ans starken Quelleu. Ihre schmutziggelbeu Wasser eilen wildschäumend durch enge Schluchten oder stürzen über steile Abhänge, bis sie das Tal erreichen und ruhiger dahin- fließen. Viele von ihnen lreren dann in Seen ein, deren Becken einst durch Senkimg des Bodens entstanden oder durch Gletscherwasser ausgehöhlt worden sind. In diesen Sammelbehältern und Läuterungsbecken am Nord- und Südrand der Alpen nimmt das Wasser der Alpenflüsse eine durchsichtig bläulich-grüne Farbe au. F. Verkehrswege. Die gewaltigen Höhenzüge der Alpen scheiden nicht nur die Ströme und die Klimate, sondern auch die Völker vou- einander; doch haben sie tiefe Täler und Pässe, die das Überschreiten des Gebirges erleichtern und gewissermaßen als Tore in der hohen Gebirgs- mauer dienen. Ihnen folgen die Handelswege, in alter Zeit die beschwer- licheu Saumpfade, in neuerer Zeit die bequem angelegte« und in vielen Windungen ansteigenden Knnststraßen (siehe die Abb.: Furkastraße) und die Eisenbahnen, die sich in den Tälern allmählich hinaufwinden, um dann in langem Tunnel die andere Seite des Gebirges zu erreichen. Sie siud für deu Weltverkehr von der größten Bedentnng. Die Mont-Cenis-Bahn (Tunnel 12,2 km, eröffnet 1871) verbindet Frankreich mit Italien. „ Gotthardbahn ( „ 14,9 „ , „ 1881) „ Deutschend u. Italien. „ Arlbergbahn ( „ 10,2 „ , „ 1884) „ Süddeutsch!, u. d. Schweiz m. Nordtirol. Brennerbahn ( „ (>,8 „ , „ 1867) „ Süddeutsch!, u. Tirol in. Jtal. ., Semmeringbahn ( „ 1,4 „ , „ 1854) „ Wien m. Trieft u. Venedig. An dem Alpengebiet haben Frankreich und Italien den kleineren, die Schweiz und Österreich den größeren Anteil.

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 104

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 104 — Zugänglichkeit des Landes von Osten her wurde aber später sein Ver- derben. Zur Zeit der Völkerwanderung zogen durch das Tor zwischen Karpaten und Donau die Goten herein (Schlacht bei Adrianopel); später gründeten Serben und Bulgaren im Norden große Reiche. Aber die Zeit des größten Unglücks begann erst mit der Herrschaft der Türken, die im Jahre 1453 Konstantinopel eroberten und sich die ganze Halbinsel, ja selbst einen Teil Ungarns unterwarfen. Seit 100 Jahren ist ihre Herrschaft jedoch im Rückgang begriffen. 1829 erlangte Griechenland feine Selbständigkeit, 1878 auch Rumänien, Serbien und Bulgarien, so daß die Türkei nnr noch den mittleren Teil der Halbinsel besitzt. § 110. Das Königreich Italien. ^ (Fast halb so groß wie das Deutsche Reich, 32 '/* Mill. Einw.) Grenzen und Lage. Italien wird im Norden durch die Alpen von dem Rumpfe Europas getrennt. Im Osten grenzt es an das Adriatische Meer, im Süden an das Mittelländische und im Westen an das Tyrrhenische Meer. — Es erstreckt sich in der Form eines Stiefels weit in das Mittelmeer hinein und hat eine für Handel und Verkehr sehr günstige Lage zwischen Mitteleuropa, Nordafrika und Westasien. — Die Halbinsel Italien gliedert sich in zwei Landschaftsgebiete, die Po- ebene und die eigentliche Halbinsel. Dazu kommen noch die Inseln. A. Landschaften. I. Die Poebene. a) Sie war früher eine Bucht des Adriatischen Meeres, die allmählich durch die Geröllmaffeu der Alpen- und der Apenninenflüffe ausgefüllt wurde. Jetzt bildet sie eine fruchtbare Landschaft, die von dem wasserreichen Po durchströmt wird. Dieser hat geringes Gefälle und setzt deshalb viele Sinkstoffe ab, die das Flußbett nach und nach erhöhen. Aus diesem Grunde müssen seine Ufer durch hohe Dämme gegen Überschwemmungen geschützt werden (Rheindelta!). Die Apenninen- flüsse führen ihm wenig Wasser zu; um so wasserreicher sind seine Nebenflüsse aus den Alpen, die am Fuße des Gebirges langgestreckte Seen durchfließen: der Ticino (titfchino) den Lago maggiore (madschore) — Langensee, die Adda den Comersee, der Mincio (mintscho) den Gardasee. Gleich natürlichen Kanälen durchfließen sie dann die Ebene, für deren Bewässerung sie von großer Bedeutung sind. — In das Podelta mündet auch die Etsch. Sie kommt aus Tirol. Durch ihr breites Tal sind im Mittelalter deutsche Kaiser oft nach dem sonnigen Italien gezogen. d) Klima und Erzeugnisse. Die Poebene ist durch die Alpen vor den rauhen Nordwinden geschützt und durch ihre hohen Begrenznngs- gebirge dem mildernden Einfluß des Meeres entzogen. Deshalb hat sie heiße Sommer, aber auch kalte Winter, die den Anbau der Süd- früchte nur in geschützten Tälern zulassen. Dagegen gedeihen hier alle Pflanzen, die hohe Sonnenwärme und gute Bewässerung verlangen:

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 104

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 104 — Zugänglichkeit des Landes von Osten her wurde aber später sein Ver- derben. Zur Zeit der Völkerwanderung zogen durch das Tor zwischen Karpaten und Donau die Goten herein (Schlacht bei Adrianopel); später gründeten Serben und Bulgaren im Norden große Reiche. Aber die Zeit des größten Unglücks begann erst mit der Herrschaft der Türken, die im Jahre 1453 Konstantinopel eroberten und sich die ganze Halbinsel, ja selbst einen Teil Ungarns unterwarfen. Seit 100 Jahren isi ihre Herrschaft jedoch im Rückgang begriffen. 1829 erlangte Griechenland seine Selbständigkeit; 1878 wurden auch Rumänien, Serbien und Bulgarien selbständige Staaten, so daß die Türkei nur noch den mittleren Teil der Halbinsel besitzt. § 110. Das Königreich Italien. (Halb so groß wie das Deutsche Reich, 33/) Mill. Einw.) Grenzen und Lage. Italien wird im Norden durch die Alpen von dem Rumpfe Europas getrennt. Im Osten grenzt es an das Adriatische Meer, im Süden an das Mittelländische und im Westen an das Tyrrhenische Meer. — Es erstreckt sich in der Form eines Stiefels weit in das Mittelmeer hinein und hat eine für Handel und Verkehr sehr günstige Lage zwischen Mitteleuropa, Nordafrika uns Westasien. — Die Halbinsel Italien gliedert sich in zwei Landschastsgebiete, die Po- ebene und die eigentliche Halbinsel. Dazu kommen noch die Inseln. ^.Landschaften. I. Die Poebene. a) Sie war früher eine Bucht des Adriatifcheu Meeres, die allmählich durch die Geröllmassen der Alpen- und der Apenninenflüsse ausgefüllt wurde. Jetzt bildet sie eine fruchtbare Landschaft, die von dem wasserreichen Po durchströmt wird. Dieser hat geringes Gefälle und setzt deshalb viele Sinkstoffe ab, die das Flußbett nach und nach erhöhen. Aus diesem Grunde müssen seine Ufer durch hohe Dämme gegen Überschwemmungen geschützt werden (Rheindeltai). Die Apenninen- flüsse führen ihm wenig Wasser zu; um so wasserreicher sind seine Nebenflüsse aus den Alpen, die am Fuße des Gebirges langgestreckte Seen durchfließen: der Tic in o (titschino) den Lago maggiore (madschore) — Langensee, die Adda den Comersee, der Mincio jmintscho) den Gardasee. Gleich natürlichen Kanälen durchfließen sie dann die Ebene, für deren Bewässerung sie von großer Bedeutung sind. — In das Podelta mündet auch die Etsch. Sie kommt aus Tirol. Durch ihr breites Tal sind im Mittelalter deutsche Kaiser oft uach dem sonnigen Italien gezogen. b) Klima und Erzeugnisse. Die Poebene ist durch die Alpen vor den rauhen Nordwinden geschützt und durch ihre hohen Begrenzuugs- gebirge dem mildernden Einfluß des Meeres entzogen. Deshalb hat sie heiße Sommer, aber auch kalte Winter, die den Anbau der Süd- früchte nur in geschützten Tälern zulassen. Dagegen gedeihen hier alle Pflanzen, die hohe Sonnenwärme und gute Bewässerung verlangen:

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 106

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 106 — Ostküste weiter nach Süden. In Mittelitalien verbreitert er sich zu dem wilden Gebirgsland derabrnzzen; imgransasso großer Fels), 2900 m, erreicht er seine größte Höhe. Die vorgelagerten Berge, zu denen der Vesuv gehört, sind vielfach vulkanisch. In Süditali'en nähert sich der Apennin wieder der Westküste; weiterhin setzt er sich in den Gebirgen Siziliens fort. Ebenen finden sich nur au dem Unter- lauf der größeren Flüsse, am Arno, Tiber und Voltnrno. Die Niederungen der Westküste, Maremmen genannt, sind sehr sumpfig und leiden unter dem Sumpffieber, der Malaria. a) Mittelitalien. Mittelitalien hat ein angenehmes, mildes Klima, aber infolge seiner gebirgigen Natnr nur wenige fruchtbare Gegenden. Von den kahlen Höhen des Apennins gelangt man zu ausgedehnten Weideflächen. Dann folgen Landschaften mit terrassenartig angelegten Weinbergen und Olivenhainen. In den Ebenen wird das Land garten- mäßig angebaut. Deshalb finden wir dort auch die bedeutendsten Siedelungen. Florenz am Arno, 200000 Eimu, hat große Seidenfabriken und Strohhut- flechtereien. Es gehört zu den schönsten Städten der Erde; seine großartigen Paläste und herrlichen Knnstfchätze sind berühmt. An der Küste die Hafenstadt Liuoruo, am Arno das einst seeinächtige Pisa. Am Tiber liegt Rom, die Hauptstadt Italiens, xh Mill, Einw. Von hier ans beherrschten die alten Römer sämtliche Länder an den Gestaden des Mittelmeers; hier hat später die Weltherrschaft des Papstes ihren Sitz ausgeschlagen; in Rom haben Baumeister des Altertums und des Mittelalters unvergängliche Kunstwerke geschaffen, die wir noch hente bewundern. — Der König von Italien bewohnt den Qnirinal, der Papst den Vatikan, den größten Palast Europas. Dieser birgt in der Sixtinischen Kapelle die herrlichsten Gemälde von Michel Angelo (ändschelo). Dicht daneben die prächtige Peterskirche, das größte Gotteshaus der Christenheit. — b) Snditalien hat infolge seiner südlichen Lage ein äußerst mildes Klima. Eis und Schnee sind hier sehr selten. Im Frühling und im Sommer entfaltet sich an den Küsteu die südliche Pflanzenwelt in ihrer vollen Schönheit und Pracht. Zitronen, Apfelsinen und Feigen ge- deihen in üppiger Fülle; Olivenhaine liefern reichen Ertrag an Öl. Deshalb preist Goethe Unteritalien als „das Land, wo die Zitronen blüh'n, im dunkeln Laub die Goldorangen glüh'n, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrte still und hoch der Lorbeer steht." Im Sommer' fehlt es jedoch an Regen, und der dann von Afrika her- überwehende heiße Staubwind (Siröcco) hindert die Pflanzungen in ihrer weiteren Entwicklung. Deshalb werden die Felder in manchen Gegenden künstlich bewässert. Im Innern des Landes finden sich kahle, wasserarme Hochflächen. Die bedeutendsten Städte liegen an der Küste. Neapel, 564000 Einw., gehört zu den ersten Handelsplätzen des,, Mittelmeers. Rtmio Jredscho), Sizilien gegenüber, treibt lebhasteu Handel mit Ol und Wein. Brindisi an der Ostküste vermittelt den Verkehr nach dem Orient. ... „ Neapel hat eine unvergleichlich schöne Lage an einem tief in das Land ein- dringenden Golf. Von den'blaueu Fluten des Meeres steigen die Häuserreihen allmählich zu den Höhen hinans; rundum üppige Pflanzenwelt, darüber der klare südliche Himmel und in der Ferne das weite Meer. Die Stadt selbst mit ihren engen, heißen Straßen, ihren hohen Hänsern und dem Gewühl der Großstadt bietet wemg Anziehendes; dafür reizt das Leben in den engen Seitengassen unsere Neugier um

8. Deutsche Geschichte - S. 262

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
262 Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn er ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck fordnte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshasen einrume und sein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Herzog nichts wissen. Er vertraute ans die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Wider-stand ermunterte. Bald wurde es klar, da der Krieg unvermeidlich fei. ^ 2. Dic deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig.holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte Osterreich in Deutschland die Fhrung beansprucht, und Preußen halte sich ihm meist fgen mssen. Das war aber fr diesen Staat auf die Dauer unertrglich; wenn er eine europische Gromacht sein wollte, konnte er sich einer andern nicht unterordnen. Auch war Deutschland durch die Feindschaft zwischen seineu beiden grten Staaten zur Ohnmacht verurteilt, sollte es besser werden, so mute einer von ihnen ausscheiden und der andre die feste Fhrung bernehmen. Jener aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Beolkernng war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar. König Wilhelm kmpfte lange mit sich, bis er diesem Gedanken zustimmte; deuu es war sicher, da sterreich niemals freiwillig ans Deutschlaud ausscheiden werde, und vor einem Bruderkriege scheute er zurck. Als rr sich aber von seiner Notwendig-keit berzeugt hatte, war er fest entschlossen, ihn durchzufechten. Osterreich hatte natrlich die Absicht, Preußen grndlich niederzuwerfen und sich die Alleinherrschaft in Deutschland zu sichern. Co ging's auf Leben und Tod. 3. Der Ausbruch des Krieges.^ Am Juni 1866 stellte sterreich beim Bundestag in Frankfurt den Antrag, gegen Preußen mobil zu machen. Wf^uswit neun gegen sechs Stimmen wurde er angenommen. Aus sterreichs Seite stand ganz Sd deutschlaud; ferner folgten ihm Frankfurt, Nassau, Kurhessen, Sachsen und Hannover. Zu Preußen hielten die Kleinstaaten Norddeutschlands; weiter hatte es bereitsein Bndnis mit Italien geschlossen, das, weint der Sieg errungen wurde, Ve netien, die Perle an der Adiia," als Preis davontragen sollte. In jenen Tagen schrieb König Wilhelm an Bismarck: So sind denn die Wrfel geworfen! Gott allein kennt den Ausgang dieses Anfangs! Entweder wir siegen oder werden mit Ehren tragen, was der Himmel der Preußen beschliet." 4. Die ersten Erfolge der Preußen. Alle Welt hielt Osterreich fr viel strker als Preußen. berall glaubte man, es werde sofort seine Truppen ans Bhmen hervorbrechen ' lassen und den kecken Feind der den Hansen rennen; aber das geschah nicht, denn die sterreicher waren mit ihren Rstungep noch nicht fertig. Dagegen besetzten die Preußen binnen drei Tagen Hannover, Kur Hessen ltud Sachsen. Der schsischen Armee gelang es, nach Bhmen zu entkommen und sich mit den sterreichern zu vereinigen. Die Hannoveraner jedoch, die sich nach Sddeutschland durchschlagen wollten, muten trotz tapferer Gegenwehr am 29. Juni bei Langensalza die Waffen strecken. ^ *$/** r/y -f y?- * vv>- +: A4 *

9. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte - S. 49

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
49 Rmische Geschichte. I. Das Land und die Bewohner. 1. Das Land. Die Apenninen-Halbinsel gleicht einem Riesenbein, das in einem gespornten Stiefel steckt und groe Jnselkltze von sich in die Hhe schleudert. Zwei scheinen schon seine Kraft gefhlt zu haben, Korsika und Sardinien, gegen den dritten, Sizilien, holt es eben aus. Sie ist vom Adritischen, vom Sizitischen, vom Tyrrhenischen Meere eingeschlossen und hat viele Buchten, die sich zu Hsen eignen. Ihre Zahl ist im Westen grer als im Osten. Im Norden ist das Land umkrnzt von dem gewaltigen Hochgebirge der Alpen. Aus ihrer Sdwestecke schiet im Bogen das Kalksteingebirge der Apenninen hervor und zieht sich in Ketten bis nach der Ostkste hin. In der Sdhlfte der Halbinsel lst sich das Gebirge in eine Anzahl von Zgen und Hochebenen auf. Die Gebirge von Sizilien sind seine Fortsetzung. Nur eine grere Ebene ist vorhanden, die Po ebene; sie schiebt sich wie ein Riesenkeil zwischen Alpen und Apenninen; auer ihr gibt es nur eine Anzahl kleinerer, von denen die wichtigsten die von Ltium, Campanien und Aplien sind. Neben dem Po hat das Land nur einen Flu, der fr eine mige Strecke schiffbar ist, den Tiber. Italien hat ein sehr gnstiges Klima. Wie ein breiter Pelzkragen legen sich im Norden die hohen Alpen um das Land und schtzen es vor den kalten Nordwinden; wie eine Pelzboa wirkt dann noch der Apennin auf die Gegenden, die westlich und sdlich von ihm liegen. Auch bildet das Meer im Winter eine Warmwasserheizung. Schnee und Eis kennt man nur ut der Poebene und in den Gebirgsgegenden; in den Niederungen gelten sie als groe Seltenheit. Die Sommer sind hier, hnlich wie in Griechenland, hei und trocken, die Winter mild und regenreich. k Italien" heit Rinderland." Das Rind liefert Milch, Fleisch und Leder; in gebirgigen Gegenden aber wird es auch vor Pflug und Wagen gespannt. Viehzucht und Ackerbau sind von jeher die Hauptbeschftigungen der Bewohner gewesen. 2. Die Bewohner. Die Bewohner des alten Italiens waren nicht eines Stammes. Die Ksten des Sdens wurden von den Griechen mit zahlreichen blhenden Kolonien besetzt. Den Norden und die Mitte Etrsker inne; doch muten sie vor dem Eroberervolk der Gallier aus der Poebene weichen und blieben auf das Land am Arno beschrankt, das von ihnen den Namen Toskana hat. Das brige Land wurde von den Jtlikern bewohnt. Sie zerfielen ^ eme Reche von Vlkerschaften, die sich durch Sitten und Mundarten unterschieden und zahlreiche Kriege miteinander gefhrt haben. Die bedeutendsten unter ihnen waren die Samniter und die Latin er. Froning-Klar mann-Wewer, Geschichte fr Mittelschulen. Ii. Teil. 4
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