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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Europa ohne Deutschland - S. 116

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 116 — und dem Chingangebirge, im Norden von dem Jablonoi- und Sajanischen Gebirge, dem Altai und dem Tien-schan begrenzt wird. Die Westgrenze bildet die Pamir, „das Dach der Welt". Das Hochland wird durch den Kuen-lun wieder geteilt. Im südlichen Teil erhebt sich der Karakorüm mit dein Da,})fang, dem zweit- höchsten Berg der Erde (8620 m). Das nördliche Hochland zerfällt in das Tarimbecken und in die Wüste Gobi oder Schamo. 2. Klima und Erzeugnisse. Infolge der hohen Randgebirge kann das Meer seinen Einfluß auf das Klima nicht geltend machen. Deshalb herrscht in Jnnerasien Landklima. Während im Winter eisige Schneestürme das Land durchwehen, erhitzt sich im Sommer der Wüsten- boden bis zu 50 und 60, ja sogar 70°. — Durch dieselbe Ursache ist die große Trockenheit des Hochlands bedingt. Große Flüsse, die die Gebirge durchbrechen könnten, fehlen; kleinere enden in Salzsümpfen. Diesem Mangel an Feuchtigkeit entspricht der Pflanzenwuchs. Grassteppen oder Wüsten füllen Jnnerasien aus. Dagegen ist die Tierwelt zahlreich vertreten. Hier ist die Urheimat unserer Hans- tiere, von wo aus sie dem Menschen fast über die ganze Erde ge- folgt sind. - 3. Bewohner. Da die Boden- und Klimaverhältnisse keinen Ackerbau gestatten, so sind die Bewohner Nomaden, die mit ihren Pferden, Schafen und Kamelen von einem Weideplatz zum andern ziehen. Sie gehören zur m ong o lisch en Rasse, die den größten Teil Asiens bewohnt. (Kennzeichen: gelbliche bis braune Haut, schlichtes, schwarzes Haar, spärlicher Bartwuchs, hervortretende Backenknochen, kleine, schwarze, schiefgeschnittene Augen, breite, platte Nase.) Die Herr- scheude Religion ist der Buddhismus. Ihr Stifter ist Buddha, ein indischer Fürstensohn. Er verwarf die Bußübungen und die Kasteneinteilung des Brahmaismus. Dagegen forderte er von seinen Anhängern Liebe zu allen Geschöpfen. Staatliche Einteilung. Ganz Jnnerasien gehört zum Kaiserreich China. Es besteht aus folgenden Staaten: 1. Tibet. Die Hauptstadt Lhüsa ist die heilige Stadt der Bud^ dhisteu und der Sitz des Dalai Lama, in dem Buddha selbst nach dem Glauben seiner Anhänger stets wieder Menschengestalt annimmt. 2. Oft-Turkeftan. Hauptstädte: Kiischgar und Jarknnd. 3. Dsungarei.

3. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 124

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 124 — in Jnnerasien Landklima. Während im Winter eisige Schneestürme das Land durchwehen, erhitzt sich im Sommer der Wüstenboden bis zu 50 und 60, ja sogar 70°. — Durch dieselbe Ursache ist die große Trockenheit des Hochlands bedingt. Große Flüsse, die die Gebirge durchbrechen könnten, fehlen; kleinere enden in Salzsümpfen. Diesem Mangel an Feuchtigkeit entspricht der Pflanzenwuchs. Grassteppen oder Wüsten füllen Jnnerasien aus. Dagegen ist die Tierwelt zahlreich vertreten. Hier ist die Urheimat unserer Haustiere, von wo aus sie dem Menschen fast über die ganze Erde gefolgt sind. Bewohner. Da die Boden- und Klimaverhältnisse keinen Ackerbau gestatten, so sind die Bewohner Nomaden, die mit ihren Pferden, Schafen und Kamelen von einem Weideplatz zum andern ziehen. Sie gehören zur mongolischen Rasse, die den größten Teil Asiens bewohnt. (Kennzeichen: gelbliche bis braune Haut, schlichtes, schwarzes Haar, spärlicher Bartwuchs, hervortretende Backenknochen, kleine, schwarze, schiefgeschnittene Augen, breite, platte Nase). Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Der Stifter derselben ist Buddha, ein indischer Fürsten söhn, der die Bußübungen und die Kasteneinteilung des Brahmais- mus verwarf, dagegen von seinen Anhängern Liebe zu allen Geschöpfen forderte. Staatliche Einteilung. Ganz Jnnerasien gehört zum Kaiserreich China. Es besteht aus folgenden Staaten: 1. Tibet: Hauptstadt Lhksa, die heilige Stadt der Buddhisten, Sitz des Dalai Lama, in dem Buddha selbst nach dem Glauben seiner Anhänger stets wieder Menschengestalt annimmt. 2. Osbturkestan. Hauptstädte: Kaschgar und Jarkand. 3. Dsungarei 4. Mongolei. Eine wichtige Handelsstadt ist Maimatschin an der Karawanenstraße von China durch Sibirien nach Rußland. § 126. Ii. China. Östlich von Jnnerasien liegt China, das durch die Ausläufer des Küen-lün in Nord- und in Südchina geteilt wird. a) Nordchina mit der großen chinesischen Tiefebene ist fast ganz von einer lehmartigen, lockeren, gelben Bodenart, dem Löß, bedeckt. In denselben haben die Flüsse ihr tiefes Bett eingegraben, sie färben durch die mitgeführten Lößbestandteile ihr Wasser gelb. Diesem Um- stand verdankt der größte Strom Nordchinas, der Hoang-h6 oder „gelbe Fluß", seinen Namen. Die Chinesen nennen ihn „das Unglück Chinas", da er öfters seinen Lauf verändert und dadurch große Uber- schwemmungen verursacht. — Das Klima Nordchinas steht unter dem Einfluß Juuerasiens. Die Winter sind sehr kalt, die Sommer heiß, aber regenreich. Weizen, Banmwolle und Hülsenfrüchte bringt deshalb der Lößboden reichlich hervor. — In Nordchina liegt die Hauptstadt des chinesischen Reiches, Peking, 11/2 Mill. Einw., mit seinem Hafen- ort Ticntsin, 700000 Einw., durch eine Eisenbahn verbunden. Aus der Südseite der Halbinsel Schantnng, die sich durch ihre reichen Steinkohlenlager auszeichnet, ist das deutsche Pachtgebiet Ki au-tsch ou (tschn) gelegen.

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz.. Nordafrika wird von Kankasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abefsinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Knltnr anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. Mgier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5270000 42000000 Frankreich....................5300000 28000000 Deutsches Reich..................2412000 12000000 Belgren ikongostaat)..............2253000 14000000 Portugal . .....................2130000 8300000 Türkei (ohne Ägypten)............1033000 1 000000 Italien......................247000 330000 Spanien ..............9000 380000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im Osten vom Atlanti- schen, im Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze stoßen diese beiden Weltmeere zusammen. Die Nordgrenze bildet das

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 58

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 58 — b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Teutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu macheu. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der sogenauuten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein- heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen. c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zeutrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland n leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach- barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg dnrch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung. § 86. 1. Bodeugestalt. Während in den meisten übrigen Ländern Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland, in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit feiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mannigfaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Eut- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bilduug vieler Staate«. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies fein Zufall, sondern hängt aufs engste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften. In gleicher Weis^ haben sich die beiden größten deutscheu Staaten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberflächen- gestaltuug einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres vorwiegend in dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. b) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst güustig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein- sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährifche und Burgundische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht.

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 58

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 58 — b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der sogenannten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein- heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen. c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach- barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpuukt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung. § 86. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland, in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit seiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mauuigsaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Ent- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bildung vieler Staaten. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies kein Zufall, sondern hängt aufs eugste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften. In gleicher Weise haben sich die beiden größten deutscheu Städten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberslächen- gestaltnng einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres vorwiegend iu dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. d) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst günstig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein- sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährische und Bnrgnndische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht,

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 143 — Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz Nordafrika wird von Kaukasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abessinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger ans. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Kultur anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte. 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kanslente, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5775000 31000000 -..................5174 0u0 31000000 Deutsches Reich. .......2359000 12000000 Belgien (Kongostaat)..............2382000 19000000 Portugal ............2071000 6 650 060 Türke: (ohne Ägypten)............1051000 1 000000 stauen............490000 732000 Spanien......................213000 291000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im D;len oom Atlantischen, tm Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze gehen diese beiden Weltmeere ineinander über. Die Nordgrenze bildet das

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 124

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 124 — in Jnnerasien Landklima. Während im Winter eisige Schneestürme das Land durchwehen, erhitzt sich im Sommer der Wüstendoden bis zu 50 und 60, ja sogar 70°. — Durch dieselbe Ursache ist die große Trockenheit des Hochlands bedingt. Große Flüsse, die die Gebirge durchbrechen könnten, fehlen; kleinere enden in Salzsümpfen. Diesem Mangel an Feuchtigkeit entspricht der Pflanzenwuchs. Grassteppen oder Wüsten füllen Jnnerasien aus. Dagegen ist die Tierwelt zahlreich vertreten. Hier ist die Urheimat unserer Haustiere, von wo aus sie dem Menschen fast über die gauze Erde gefolgt finb. Bewohner. Da die Boden- und Klimaverhältnisse keinen Ackerbau gestatten, so sind die Bewohner Nomaden, die mit ihren Pferden, Schafen und Kamelen von einem Weideplatz zum andern ziehen. Sie gehören zur mongolischen Naffe, die den größten Teil Asiens bewohnt. (Kennzeichen: gelbliche bis braune Haut, schlichtes, schwarzes Haar, spärlicher Bartwuchs, hervortretende Backenknochen, kleine, schwarze, schiefgeschnittene Augen, breite, platte Nase). Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Der Stifter derselben ist Buddha, ein indischer Fürstensohn, der die Bnßübnugeu und die Kasteneinteilung des Brahmais- mus verwarf, dagegen von feinen Anhängern Liebe zu allen Geschöpfen forderte. Staatliche Einteilung. Ganz Jnnerasien gehört zum Kaiserreich China. Es besteht aus folgenden Staaten: 1. Tibet: Hauptstadt Lh^fa, die heilige Stadt der Buddhisten, Sitz des Dalai Lama, in dem Buddha selbst nach dem Glauben seiner Anhänger stets wieder Menschengestalt annimmt. 2. Ost Turkestan. Hauptstädte: Kaschgar und Jarkünd. 3. Dfnngarci. 4. Mongolei. Eine wichtige Handelsstadt ist Maimatschin an der Karawanenstraße von China durch Sibirien nach Rußland. § 126. Ii. China. Östlich von Jnnerasien liegt China, das durch die Ausläufer des Küen-lün in Nord- und Südchina geteilt wird. a) Nordchina mit der großen chinesischen Tiefebene ist fast ganz von einer lehmartigen, lockeren, gelben Bodenart, dem Löß, bedeckt. In denselben haben die Flüsse ihr tiefes Bett eingegraben, sie färben durch die mitgeführteu Lößbestandteile ihr Wasser gelb. Diesem Um- stand verdankt der größte Strom Nordchinas, der Hoang hö oder „gelbe Fluß", seineu Namen. Die Chinesen nennen ihn „das Unglück Chinas", da er öfters seinen Lauf verändert und dadurch große Über- schwemmnngen verursacht. — Das Klima Nordchinas steht unter dem Einfluß Juuerasieus. Die Wiuter sind sehr kalt, die Sommer heiß, aber regenreich. Weizen, Baumwolle und Hülsenfrüchte bringt deshalb der Lößboden reichlich hervor. — In Nordchina liegt die Hanptstadt des chinesischen Reiches, Peking/) 1^/s Mill. Einw., mit seinem Hafen- ort Tientsin, 750000 Einw., durch eiue Eisenbahn verbunden. Auf der Südseite der Halbinsel Schantuug, die sich durch ihre reichen Steinkohlenlager auszeichnet, ist das deutsche Pachtgebiet Kiau-tschou (tschu) gelegen. i) Pekmg = Hoflager des Nordens.

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 126

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 126 — Ursache der großen, prächtigen Begräbnisstätten. Andererseits ist der Chinese sehr geldgierig und deshalb stets geneigt, im Handel zu über- vorteilen. Die Geldgier treibt ihn auch dem Glücksspiel in die Arme. Große Verheerungen richtet das Opiumrauchen unter den Chinesen an. Die Europäer haßt er als „weiße Teufel" und verachtet sie als Bar- baren, die tief unter ihm stehen. In den Fremden- und Christenver- folgungen ist dieser Haß oft zum Ausdruck gekommen. c) Kultur. Diese Verachtung der Europäer gründet sich auf die uralte Kultur der Chinesen. Zu einer Zeit, als Deutschland noch mit Urwald bedeckt war, kannten die Chinesen schon den Kompaß, den sie aber nur auf Landreisen gebrauchten, ferner das Schießpulver, das ihnen aber nur bei Feuerwerken diente, und die Brillengläser, die sie jedoch nicht zu Fernrohren zusammenstellten. Um die Nordgrenze ihres Landes gegen die räuberischen Tataren zu schützen, führten sie die gewaltige chinesische Mauer auf. Sie bauten den Kaiserkanal, ans dem die Staaten des Südens dem Kaiser ihren Tribut an Reis brachten, da Stürme und Seeräuber das Meer unsicher machten. Heute noch sind die Chinesen Meister in der Porzellanfabrikation, in der Anfertigung feiner Lackwaren und kostbarer Seidenstoffe. Da sie sich aber von den andern Völkern völlig abschlössen, sind sie auf der einmal erreichten Kulturstufe stehen ge- blieben. Erst in neuerer Zeit öffneten sie, von den europäischen Mächten ge- zwungen, ihr Land den Fremden, so daß jetzt europäische Kultur in China einzieht. 6) Religion. Die Chinesen' bekennen sich zum Teil zum Buddhis- mus, teilweise hängen sie der Lehre des Konfutfe an. Das Christentum macht unter ihnen nur sehr langsame Fortschritte. e) Verfassung. An der Spitze des „Reiches der Mitte" steht der Kaiser, „der Sohn des Himmels", aus dem Stamm der Maudschu, die die Herren des Landes sind. Er hat Gewalt über Leben und Tod seiner Untertanen. Die Verwaltung wird durch die Manda- rinen ausgeübt. Die Mandschurei liegt zwischeu dem Chiugaugebirge und dem Japanischen Meer und wird im Norden vom Amur, im Süden vom Gelben Meer begrenzt. Sie gehört zu China. § 128. An die Mandschurei setzt sich die Halbinsel Korea an mit der Hauptstadt Söul, 200000 Eiuw. Sie ist völlig von Japan abhängig. § 129. Iii. Japan ist ein Jnselreich, das an Größe und Ein- wohnerzahl ungefähr England gleichkommt. Es besteht aus vier großen Inseln, uuter denen Hondo die größte ist, und mehreren kleinen Inselgruppen. Japan liegt dem Produktenreichen China gegenüber, mit dem es lebhaften Handel treibt. — Das Innere ist reich an tätigen Vulkanen. Der fruchtbare Lavaboden und das feuchte, durch einen warmen Meeresstrom gemilderte Klima fördern die Landwirtschaft. Reis, Tee und Maulbeerbaum werden neben den europäischen Getreide- arten augepflanzt; in den Wäldern findet sich der Kampferbaum, dessen

10. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 157

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 157 — au den Strom heran und verengen sein Bett. Unruhig fließt der Strom dahin. Endlich bei dem Schlosse Laufen, 1 Stunde nnter- halb Schaffhausen, stürzt der Rhein, 100 m breit, über eine 20 in hohe Felswand herab. c) Der Schweizer Iura reicht von der Rhone bis zum Rhein. Die bedeutendsten Erhebungen (1700 m) liegen westl. vom Genfer See. und gewähren eine herrliche Aussicht auf die Alpen. Nach Frankreich zu fällt das Gebirge ganz allmählich ab. Schroff und steil hingegen erhebt es sich auf der -Seite der Schweiz. Hier bildet es eine Menge parallel lausender Kalkketten. Dazwischen dehnen sich muldenförmige Hochtäler aus, die Längstäler fehlen. Dem Deutschen Jura gleicht er an Höhe (1300 m), auch hat er wie dieser zahlreiche Höhleu und Schluchten. Wegen seiner Wasser- anmtt ist der Bodeu für'den Ackerbau weuig geeignet. Die Be- wohner treiben deshalb lebhafte Industrie. (Uhrenfabrikation und Weberei.) Damit im Zusammenhang steht die dichte Bevölkerung. Am Fuße des Gebirges vortrefflicher Weinbau (Kalkboden). Der Schweizer Jura umfaßt die Kantone Neuenbürg oder Weiichatel, Solothuru und Waadt. Gleich den Alpen ist auch der Schweizer Iura ein Faltengebirge. Infolge des geringeren Druckes wurden Falten au keiner Stelle zu einer bedeutenden Höhe emporgetrieben. Da der faltende Druck von So. kam, liegen auch hier die höchsten Erhebungen. Die Parallelketteu selbst liegen in seltener Regel- Mäßigkeit neben einander, wie es wohl kaum an eiuer anderen Stelle der Erde anzutreffen ist. Keine dieser Ketten jedoch erreicht die Länge des Gebirges. Durch die geringe Zahl der Quertäler wird der Verkehr wesentlich erschwert. Bewässerung: Rhein, Rhone, Aar mit Reuß, und Linunat. — Genfer-, Neuenburger-, Züricher-, Zuger-, Vierwaldstätter-, Bodeu-, Brienzer- und Thuner See. Klima: Am Boden- und Genfer-See, im Kanton Tessin und in den Tälern ist das Klima mild, auf der Hochebene und in der Öochschrveiz hingegen rauh. Die reiue Luft ist der Gesundheit sehr zuträglich, und viele Orte der Schweiz werden deshalb von Lungen- kranken aufgesucht. (Davvs.) Bewohner: Tie Schweiz ist das kleine Laud, iu welchem drei Sprachen gesprochen werden und zwar im W. und Sw. französisch, im S. italienisch, in den übrigeu Teilen deutsch. In Graubünden finden wir rhätische Bevölkerung. der Bewohner sind Deutsche.
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TM Hauptwörter (200)200

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