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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 171

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 171 — a) Die Wellen werden durch den Stoß des Windes auf die Meeres- oberfläche hervorgebracht. Ihre Höhe beträgt nach den neuesten Mes. sungen im Atlantischen Ozean durchschnittlich 9 m; sie wächst bei stürmischer See bis zu 15 m. Höhere Wellen sind selten; von „haus- hohen" Wellen kann, wenigstens im Atlantischen Ozean, nicht gesprochen werden. Nur die „Brandungswellen" erreichen an felsigem Ufer die außergewöhnliche Höhe von 26—28 m. Die Länge der Wellen be- trägt gewöhnlich 150—180 m; das Vorüberstreichen einer solchen „Wasserkurve" nimmt 6—8 Sek. in Anspruch, im offenen Ozean bis zu 11 Sek. d) Die Gezeiten. Vgl. Teil Ii S. 215. c) Die Meeresströmungen. Entstehung. Die Meeresströmungen sind gewissermaßen Flüsse im Meer, die, von dem umgebenden Ozean- wasser deutlich getrennt, wie in einem Flußbett dahinströmen. Zwei Ursachen tragen hauptsächlich zu ihrer Entstehung bei: 1. regelmäßig wehende Winde, 2. die Rotation der Erde. Wenn z. B. die Passate fortdauernd in gleicher Richtung auf die Oberstäche des Wassers wirken, muß sich allmählich ein Teil der Geschwindigkeit auch tieferen Schichten mitteilen, und sie müssen eine Strömung verursachen, die die gleiche Richtung hat wie der Wind. Nun tritt die Wirkung der Rotation ein. Da die Umdrehungsgeschwindigkeit am Äquator viel größer ist als in höheren Breiten, werden die Strömungen nördlich vom Äquator nach rechts, südlich vom Äquator nach links abgelenkt. — Neben diesen beiden Hauptursachen beeinflussen auch die Unterschiede in der Wärme und im Salzgehalt Entstehung und Richtung der Meeresströmungen. Einteilung. Man unterscheidet warme und kalte Meeres- strömnngen (rote und blaue Farbe im Atlas). Dies „warm und kalt" gilt aber nur im Verhältnis zu den umgebenden Meeresteilen. So ist der Golfstrom, weil er 4—5° wärmer ist als die übrigen atlantischen Ge- Wässer derselben Breite, ein „warmer" Meeresstrom, obgleich seine Temperatur an der Küste von Norwegen im Januar nur 4- 2—3° C zeigt. Dagegen gehört Meerwasser unter dem Äquator mit 4-17° C (Westküste von Südamerika) einem „kalten" Meeresstrom an, weil die Durchschnittswärme seiner Umgebung ->-26—28° 0 beträgt. Warme Meeresströmungen sind der Golfstrom (aus dem Golf von Mexiko) und der Kuro Schio (d. h. dunkler Strom, wegen seiner blauschwarzen Farbe) an der japanischen Küste. Kalte Meeresströme sind der Peru- ström und Benguelastrom (Westküste von Afrika). Auf den Einfluß des letzteren ist zum Teil die Regenarmut der von ihm berührten Küsten zurückzuführen. Der Golfstrom. Die für uns wichtigste Meeresströmung ist der Golfstrom. Er erhöht durch seine starke Strömung die Schnelligkeit der Schiffe (Poststraße des Atlantischen Ozeans); er versorgt das bäum-

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 170

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 170 — 21%). — Die meisten und größten Landseen liegen, von Afrika ab- gesehen, nördlich oder südlich vom 40° nördlicher oder südlicher Breite. Durch den Norden von Asien, Europa und Amerika zieht sich ein ganzer Seengürtel (weise dies nach!). Der größte See der Erde ist der Kaspi- see, 436000 qkm (4/s von Deutschland); der größte See Europas ist der Ladogasee, 18000 qkm (Vso Deutschlands); der größte See Deutschlands ist der Boden see, 540 qkm (Yiooo Deutschlands). Ii. Das Meer. §117. 1. Einteilung. Das Meer nimmt fast 3a der gesamten Erdober- fläche ein. Außer den 5 Ozeanen unterscheidet man noch Mittelmeere und Randmeere, die in der unmittelbaren Nähe des Festlandes liegen und deshalb besonders wichtig sind. Es gibt drei Mittelmeere: das romanische, das amerikanische und das anstralasiatische. Auch das Nördliche Eismeer wird bisweilen zu den Mittelmeeren gerechnet. Die wichtigsten Randmeere sind: Ostsee, Nordsee, Persisches Meer, Japanisches Meer, Hudsonbai, Kalifornisches Meer. 2. Eigenschaften. Das Meerwasser ist salzig und deshalb nicht trinkbar. Der Salzgehalt beträgt durchschnittlich 3,5 °/o. Er ist von großer Bedeutung für die Schiffahrt, denn er erhöht das spezifische Gewicht des Meerwassers und damit seine Tragfähigkeit. Schiffe sinken sofort tiefer ein, wenn sie aus dem Meer in einen Fluß einlaufen. Durch den Salz- gehalt wird auch der Gefrierpunkt des Meerwaffers tiefer gelegt. Es gefriert im allgemeinen erst bei — 2,2° C. Ist das Wasser weniger salz- haltig, so liegt der Gefrierpunkt etwas höher (in der Ostsee bei — 1° C). Die Temperatur weist an der Oberfläche je nach der Zone große Unterschiede auf. Im Roten Meer und im Persischen Meerbusen sind + 34—35° C festgestellt worden (warmes Badl), im Nördlichen Eis- meer —2° C. Nach der Tiefe zu nimmt die Wärme ab. Unter 1000 m schwankt die Temperatur nur noch zwischen +2 und —2°C. Die Farbe des Meeres ist blau; sie nimmt mit der Tiefe zu. In flachen und küstennahen Meeresteilen herrscht die grünliche Farbe vor. Die Farbe wechselt aber oft je nach der Bedeckung des Himmels. Auch andere Umstände haben Einfluß auf die Färbung: Das Rote Meer wird durch Algen und Korallen gefärbt, das Gelbe Meer durch den Löß. Das Purpurmeer (Kalifornischer Meerbusen) verdankt den purpurroten Infusorien seinen Namen. — Die Durchsichtigkeit des Meeres ist sehr bedeutend. In der heißen Zone kann man herabgelassene weiße Scheiben bis auf 100 m Tiefe erkennen. — Zu den schönsten Erscheinungen gehört das Meer leuchten, das wohl durch phosphores- zierende Tierchen verursacht wird. 3. Die Bewegungen des Meeres. Wir unterscheiden eine drei- fache Bewegung des Meeres: die Wellen, die Gezeiten, die Strömungen.

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 172

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 172 — lose Island und Grönland mit Holz (Treibholz). Am bedeutungsvollsten aber wird er für uns dadurch, daß er durch seine breiten Wassermassen den eisigen Polarstrom an die Küste von Grönland und Labrador drückt und ihn von unsern Küsten fernhält. Er verhindert nicht nur die Er- niedrigung der Temperatur, sonderu er bewirkt mit seinem wärmeren Wasser für viele Teile Europas sogar eine Erhöhung derselben. Dadurch werden die Küsten von Schottland und Norwegen vom Treibeis ver- schont, während es auf der amerikanischen Seite bis zum 36° n. Br. gelangt. In Amerika können Walrosse, Robben, ja Eisbären unter dem 50° n. Br. gejagt werden, also unter der Breite von Frankfurt und Mainz. Mit einem Wort: dem Golfstrom ist es zu verdanken, daß ein großer Teil Europas nicht ein zweites Labrador, ja Grönland geworden ist und daß sich hier eine höhere Kultur hat entwickeln können. 4. Der Meeresboden. Auf dem Boden des Meeres herrschen die weiten Ebenen vor. Das ist erklärlich, da ja die Kräfte der Erosion fehlen und die Sedimente Vertiefungen ausfüllen. Immerhin gibt es Schwellen und plateauartige Erhebungen; steile Abfälle finden sich nur bei vulkanischen Inseln und bei Koralleninseln. — Die Tiefe des Welt- meeres ist verschieden. Die mittlere Tiefe der Ostsee ist 70 m, die Nordsee bleibt in ihrer südlichen Hälfte sogar unter 50 m. Die tiefste bis jetzt gemessene Stelle liegt zwischeu den Marianen und den Karolinen; ihre Tiefe beträgt 9636 m. 5. Eis im Meer. Sowohl im Nördlichen als im Südlichen Eismeer finden sich große Massen von Packeis. Dieses bildet sich, wenn große Eisschollen durch die Gezeitenbewegung in- und übereinander geschoben werden und sich zu wildzerklüfteten Erhöhungen aufstauen. Die ganze Osthälfte des Nördlichen Eismeeres scheint von solchem Packeis angefüllt zu sein. Große Massen davon werden durch den Wind von Osten nach Westen gedrängt und gelangen durch die große Öffnung zwischen Spitzbergen und Grönland südwärts. Sie bilden das gefährliche Treibeis. Die Eisberge sind stets abgebrochene Gletscherenden. Da ihr spezifisches Gewicht nur wenig geringer ist als das des Meer- Wassers, sinken sie mit ihrer größten Masse unter. Man nimmt an, daß im allgemeinen nur 1le■—V7 des ganzen Eisberges über den Meeresspiegel emporragt (Abb. 116). Wie gefährlich Eisberge der Schiffahrt werden können, hat der Untergang der „Titanic" am 15. April 1912 gezeigt. 6. Einfluß des Meeres. Das Meer übt auf seine Umgebung einen bedeutenden Einfluß aus. Es mäßigt das Klima und beeinflußt da- durch auch die Tier- und die Pflanzenwelt. Der Küstenbewohner ist durch den steten Kampf mit dem Meere zähe und ausdauernd geworden, Seebäder und Seeluft stärken die Gesundheit. Wo das Meer tiefer in das Land einschneidet, erleichtert es das Eindringen in die betreffenden

5. Europa ohne Deutschland - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Abb. 27. Segelboote aus Ostende beim Fischfang. schied zwischen Reichen und Armen, Gebildeten und Ungebildeten scharf hervor. Die Volksbildung ist noch sehr vernachlässigt. West- und Nordwest-Europa. Die Republik Frankreich. setwas kleiner als das Deutsche Reich. 39,6 Mill. Einw.) A. Lage und Landschastsgebiete. §22. 1- Lage. Frankreich grenzt im Norden an die Straße von Calais und den Kanal, im Westen an das Atlantische Meer mit dem Golf von Biscaya, im Süden an die Pyrenäen und das Mittelmeer, im Osten an die Westalpen, den Jura und die Vogesen. Nur die Nord- ostgrenze gegen Deutschland und Belgien ist ohne natürlichen Schutz. Sie wird durch Festungen geschützt. Frankreich wird auf drei Seiten vom Meere bespült; aber die Gliederung der Küste ist gering. Nur

6. Europa ohne Deutschland - S. 37

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 37 — im Nordwesten springen zwei Halbinseln in das Meer vor: die Bretagne und die Normandie. 2. Landschaftsgebiete. Aufbau des Bodens. Im Süd- osten hat Frankreich seine höchsten Gebirge, die Westalpen und den Jura. Eine breite Grabenversenkung, das Rhone-Sa önebecken, bildet ihre westliche Begrenzung und scheidet sie von dem Mittel- Abb. 28. Die Gebirge und Landschaftsgebiete Frankreichs. französischen Hochland. Den Westen und Norden nimmt das französische Tiefland ein, aus dem sich im Nordwesten die Berg- länder der Bretagne und der Normandie erheben. I. Das Rhone-Saclnegebiet. Es umfaßt den südöstlichen Teil Frankreichs, der sich zwischen den § 23. Westalpen und dem Schweizer Jura im Osten und dem Mittelfranzösi-

7. Europa ohne Deutschland - S. 71

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 71 - von der Donau bis zum Pruth. Das Klima ist festländisch. Das fruchtbare Land bringt infolge der reichlichen Sommerregen gute Ernten an Mais, Weizen, Wein und Obst. In den höher gelegenen Gegenden weiden große Viehherden. An Mineralien ist Rumänien arm; daher fehlt es ihm auch an einer regen Industrie. Das Königreich zerfällt in zwei Provinzen: die Moldau mit der Hauptstadt Jassy (j^schi) und die Walachei mit der Hauptstadt Bukarest, 300000 Einw. Der Hauptausfuhrhafeu für Getreide ist Galatz an der Donau. Die Rumänen sind den Romanen verwandt und bilden eine romanische Sprachinsel zwischen den Slawen und den Magyaren. Der größte Teil der Bevölkerung treibt Ackerbau und Viehzucht. Handel und Gewerbe sind meistens in den Händen der Fremden, unter denen sich auch viele Deutsche befinden. Deutschland bezieht aus Rumänien Getreide, Eier, Holz, Erdöl; es liefertdorthin Maschinen, Metall- und Webwaren. 5übeuropa. Die Balkanhalbinsel. (Richt ganz so groß wie Deutschland. Ungefähr 18 Mill. Einw.) A. Lage, Gliederung, Klima. Die Balkanhalbinsel wird durch Donau und Save vom Rumpfe § 51. Europas getrennt. Sie reicht im Norden von dem Golf von Fiume bis zum Schwarzen Meer und erstreckt sich weit in das Mittelländische Meer hinein. In früheren Zeiten hing sie mit dem asiatischen Festland zusammen. Die Inseln des Ägäischen Meeres sind als Reste der versunkenen Landgebiete anzusehen. Im Osten grenzt die Halbinsel an das Schwarze Meer, den Bosporus, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen und das inselreiche Agäische Meer, in das die drei- zipflige Halbinsel Chalkidike vorspringt. Den südlichsten Teil der Halb- insel trennen die Meerbusen von Ägina und Korinth fast ganz vom Festland. Die Westgrenze bilden das Jonische und das Adriatische Meer. In dem nördlichen Teil der Halbinsel und in den Gebirgsgegenden herrscht Landklima. Im Sommer ist es dort mäßig warm, im Winter

8. Europa ohne Deutschland - S. 72

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 72 — kalt. Der Süden und die Küsten des Ägäischen und des Jonischen Meeres haben Mittelmeerklima mit regenreichem Winter und heißem, trocknem Sommer. B. Die natürlichen Landschaftsgebiete. § 52. Die Halbinsel ist fast vollständig von Gebirgen ausgefüllt. Im Westen zieht sich das D in arische Gebirge hin, im Nordosten der Balkan. Zwischen ihnen und dem Meere liegt ein Schollenland. § 53. i. Das Dinarische Gebirge. Die an der Westküste in südöst- licher Richtung hinziehenden Dinarischen Alpen sind als Fortsetzung der Kalkalpen und des Karstes anzusehen. Durch das schwammartig durchlöcherte Kalkgestein läuft das Regenwasser rasch ab. Deshalb sind diese Landschaften wasserarm und unfruchtbar. Die Bergbewohner nähren sich vorzugsweise von Viehzucht und Jagd, die Küstenbewohner von Fischfang und Handel. — An den Schar-Dagh (östlich vom Drintal) setzt sich der Pindus an, der nach Süden zieht und mit seinen Ausläufern das Land bis zu den Küsten ausfüllt. Nur im Osten findet sich eine fruchtbare Landschaft, die Ebene von Thessalien. Auf der Halbinsel Morea breitet sich diearkadischehochebene aus. § 54. 2. Der Balkün. Der Balkan beginnt östlich der Morawa am „Eisernen Tor" und bildet die Fortsetzung des Karpathenbogens. Er zieht zuerst nach Süden und dann nach Osten bis zum Schwarzen Meer. Da der Kamm dieses Gebirges keine tiefen Einschnitte hat, bildet es (gleich den Pyrenäen und den Alpen) ein großes Verkehrshindernis und eine scharfe Klimascheide. Die allmählich zur Donau abfallende nördliche Hochfläche steht den kalten Winden der russischen Ebene offen, während die Gegenden am Südfuße des Balkans ein sehr mildes Klima haben. § 55. 3. Das Rumelische Echollenland. Zwischen dem Balkan, dem Dinarischen Gebirge und dem Meer befinden sich Gebirge, die durch Einbrüche voneinander getrennt sind. Daher gibt es hier viele durch Gebirgsrücken voneinander geschiedene Einzellandschaften. Aus dem Makedonischen Bergland ragen Rilo Dagh und Rhödope-Ge> birge bis zu 2900 in empor. Sie werden von der Martha im Norden und Osten umflossen. Der Wardar fließt nach Süden in den Golf von Saloniki, die M6rawa nach Norden in die Donau. C. Die Staaten der Balkanhalbinsel. § 58. Da die Balkanhalbinsel durch hohe Gebirgszüge in viele einzelne Landschaften geteilt ist, konnten sich ihre Bewohner nicht zu einem

9. Europa ohne Deutschland - S. 46

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Großbritannien. § 27. 1. Lage. Großbritannien, aus den Ländern England und Schottland bestehend, ist der Nordküste Frankreichs vorgelagert. In vorgeschichtlicher Zeit war es mit Irland und mit Frankreich verbunden. Als Reste dieser ehemaligen Landbrücke zwischen England und Frankreich sind die Kanalinseln anzusehen. Bei einem Sinken des Meeresspiegels um 40 m würde England wieder mit dem Festland verbunden sein. 2. Gliederung. Großbritannien scheidet in einer Länge von fast 900 km die Nordsee von dem Atlantischen Ozean. Es ist stark ge- gliedert. An der steilen Südküste finden sich Buchten mit vorzüglichen Abb. 35. Englische Steilküste am Kanal. Häsen. West- und Ostküste haben mehrere einander gegenüberliegende Meerbusen, die tief in das Land eindringen und es der Seeschiffahrt erschließen. Fünfmal wird das Land auf diese Weise eingeschnürt. Die Nordküste ist stark zerklüftet. Sie hat große Ähnlichkeit mit der Westküste Norwegens, mit der sie früher verbunden war. 3. Klima. Die Nähe des Meeres mildert die Kälte des Winters und die Hitze des Sommers. Das Klima wird noch besonders durch den warmen Golfstrom beeinflußt, der aus der heißen Zone kommt und an den Küsten Englands nach Norden zieht. Die ganze Insel hat deshalb Seeklima. Der Sommer ist kühl. Frühjahr und Herbst

10. Europa ohne Deutschland - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 47 — bringen reichliche Niederschläge und starke Nebel. Der milde Winter stellt sich spät ein. Schnee und Eis bleiben nur auf den schottischen Bergen längere Zeit liegen. An der Südküste können sogar Fuchsien, Myrten und Lorbeerbäume während des Winters im Freien aushalten. Wein und Südfrüchte kommen dagegen nicht zur Reife. I. England. (36,5 rai. Eww,> A. Landschaftsgebiete. 1. Das englische Flach- und Hügelland. a) Bodengeftalt und Bebauung. Den Südosten Englands § 28. nimmt ein Flachland ein, das von mehreren Hügelketten durchzogen wird. Es erstreckt sich vom Kanal im Süden bis zur trichterförmigen Mündung des Humber im Norden. Zur Eiszeit war es mit Gletschern bedeckt, die in den tiefer gelegenen Gegenden eine aus -Lehm und Sand gemischte fruchtbare Erde zurückgelassen haben. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens wird noch durch die reichen Nieder- schlüge und die feuchte Luft dieser Gegend erhöht. Hier kann deshalb Landwirtschaft und Viehzucht in mustergültiger Weise getrieben werden. Da sich zwischen den Feldern und Wiesen hier und da zerstreute Baum- gruppen befinden, macht die Gegend oft den Eindruck einer Parkland- schast. Auf deu Hügeln und Hochflächen fehlt dagegen fast jeder Baum- schmuck. Sie sind wasserarm. Auf ihnen weiden große Schafherden. An Wald ist England arm. — Der bedeutendste Fluß dieses Flach- laudes, die Themse, mündet etwa 30 km unterhalb der Stadt London in einen trichterförmigen Meerbusen. Sie ist so wasserreich, daß die Seeschiffe zur Flutzeit bis nach London herauffahren können. b) Städte. Die Hauptstadt London, 7 250000 Einw., hat unter allen Städten Englands die günstigste Lage. Sie ist nicht nur der natürliche Mittelpunkt und Marktplatz für die Erzeugnisse des Londoner Beckens, sondern auch ein äußerst günstig gelegener Hafenort. London konnte deshalb die größte Handelsstadt der Welt werden. In der Innen- stadt befinden sich mächtige Lagerhäuser, große Kaufläden und Kontore. Die Vorstädte haben kleinere Gebäude, da es der Engländer liebt, mit seiner Familie ein Haus allein zu bewohnen. Deshalb nimmt London einen ver- hältnismäßig großen Flächenraum ein, etwa 300 qkm. Zur Bewältigung des großartigen Verkehrs dienen nicht nur Omnibusse, Straßenbahnen und Themsedampfer, sondern auch Eisenbahnen, die sogar an mehreren Stellen
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