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1. Deutsche Geschichte - S. 96

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
96 Verurteilte wurde auf dem Markt mit einem eisernen Halsband an einen Pfahl befestigt und von den Vorbergehenden verspottet. Grausam war auch schon die Behandlung der Untersuchungs-gefangenen. Leugnete einer die Tat, die man ihm zur Last legte, so kam die Folter zur Anwendung. Man spannte ihn zunchst auf die Streckleiter und reckte ihm die Glieder, da sie krachten. Gestand er dann noch nicht, so legte man ihm Daumen- und Beinschrauben an, und erfolgte immer noch kein Gestndnis, so kamen schrfere Mittel zur Anwendung. Um der Qual loszuwerden, gab der rmste bald alle Verbrechen zu, nach denen man ihn fragte. Da gestand er wohl Taten ein, an die sein Herz nie gedacht hatte. Wurde die Folter eingestellt, so beteuerte er natrlich seine Unschuld. Dann aber ging die Qulerei von neuem an. Wieder gab er alles zu, um die Marter zu enden, und sah schlielich die Todesstrafe als Erlsung an. Auch gegen das weibliche Geschlecht kam die Folter nur zu oft in Anwendung. Man war schon damals von dem Wahn befangen, da manche Frau mit dem Teufel in Bndnis stnde, da sie hexen knnte. Dann vermochte sie Menschen und Haustiere durch ihren bsen Blick zu toten. Wurde ein solcher Verdacht laut, so war es gewhnlich um die rmste geschehen. Dann gab es Folter, Gestndnis, Feuertod. Vi. Das Leben in der Reichsstadt. 1. Die Reichsstadt von auen gesehen. Alle mittelalterlichen Städte waren befestigt; auch die kleinste hatte Graben, Mauern und Trme. Besonders stark muten diese Schutzmittel bei den Reichsstdten sein, denn sie standen fr sich allein und hatten viele Feinde. Darum fahen sich manche sogar gentigt, ihre ganze Gemarkung durch eine Befestigung zu schtzen. Das geschah durch die Landwehr. Da wurde ein Wall aufgeworfen, mit Bumen bepflanzt, deren Zweige man zusammenflocht, soda wenigstens Reiter nicht hinbergelangen konnten. Da, wo die Straen nach der Stadt zu die Landwehr schnitten, standen Warten, kleine Festungen mit starken Trmen. Hoch oben schauten Wchter nach Feinden aus, und wenn solche nahten, gaben sie ein Feuerzeichen; dann eilten die Brger herbei, um die Angreifer zu verscheuchen. Wer von den Wchtern auf der Landwehr einer Freien Reichsstadt durchgelassen worden war, der kam auf einer holperigen und bei Regen wetter furchtbar schmutzigen Strae zunchst durch Kornfelder; an diese schlssen sich Grten an. Auf der Sonnenseite erblickte man ausgebreitete Weinberge; denn jeder Brger wollte seinen Haustrunk keltern. Wenn man der Stadt nher kam, so erschien sie als eine einzige, von hoher Mauer eingefate Steinmasse, der die nur zahlreiche Festuugs- und Kirchtrme emporragten. Rings um die Mauer zog der Stadtgraben, dessen Wasser meist sehr trbe und schmutzig war und darum im Sommer ble Dnste verbreitete.

2. Deutsche Geschichte - S. 136

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
136 Armen in ihre Huser zurck und besserten notdrftig aus, was verwstet war. Nicht selten freilich fanden sie nur eine rauchende Brandsttte." In ihrer Not buken die Bauern damals Brot aus Eichelmehl und aen Gras und Baumrinde, Hunde, Katzen und gefallene Pferde; selbst die Fried-Hfe und Galgen waren vor den Hungrigen nicht sicher. Viele gingen unter die Ruber, verbanden sich mit entlaufenen oder entlassenen Soldaten und wurden nun der Schrecken der Landstraen. Die andern, die es mit der ehrlichen Arbeit hielten, hatten weder Vieh, Saatkorn und Gert noch Knecht und Magd. Es war ein Elend ohnegleichen. 2 Fremdes Wesen in Deutschland. Lange waren die Franzosen im Lande gewesen. In ihnen sahen allmhlich viele Leute ihr Vorbild. Die franzsische Mode fand berall in Deutschland Eingang, und wer etwas gelten wollte, mute sich nach ihr kleiden. Mit der fremden Tracht kam die fremde Sprache. Die vornehmen Kreise unseres Volkes redeten nur noch französisch; die deutsche Sprache verachteten sie als roh und unbeholfen. Auch der einfache Brger fetzte seinen Stolz darein, seine Rede wenigstens mit fremden Brocken zu verzieren. So entstand bei uns eine Sprachmengerei schlimmster Art. Leider zog mit Sprache und Sitte auch der sittenlose Lebenswandel ein, der am Hofe zu Versailles herrschte. Durch diese blinde Na chffnng machten sich die Deutschen bei allen Vlkern zum Spott. 3. Der Aberglaube. Im Dreiigjhrigen Kriege griff der roheste Aber-glaube um sich; besonders bei den Soldaten war er im Schwange. Vor den Kugeln hatten diese einen gewaltigen Respekt. Darum suchten sie den Leib gegen jedes Gescho fest" oder gefroren" zu machen. Hierfr wuten besonders die fahrenden Schler und die Zigeuner Rat. Um Geld und gute Worte lieferten sie eine ganze Auswahl von Zaubermitteln. Da gab es geweihte Mnzen, die man um den Hals hngte, Papierstreifen mit Bibel- oder Zaubersprchen, die in eine Haselnu oder einen Federkiel eingeschlossen wurden, krftige Hexenkruter und hnliches mehr. Der Soldat, der ein solches Schutzmittel besa, war sicher, da nun die feindlichen Geschosse in seinen Kleidern hngen blieben und da er sie nach der Schlacht nur heraus-zuschtteln brauchte. Traf ihn dennoch eine Kugel, so war entweder das Zaubermittel nicht ganz in Ordnung, oder jene Kugel war eine Freikugel; die hatte einer um Mitternacht an einsamem Orte gegossen, und der Teufel war ihm dabei behilflich gewesen. Entsetzlich verbreitete sich auch der Hexenglaube. In katholischen und evangelischen Lndern wurden Tausende von Frauen und Mdchen verbrannt, weil sie auf der Folter bekannt hatten, da sie mit dem Teufel im Bunde stnden; Taufende von Mnnern und Knaben traf das gleiche Schick-sal. In Wrzburg allein starben binnen zwei Jahren 158 Menschen auf dem Scheiterhaufen, unter ihnen Knaben von zehn bis vierzehn und Mdchen von nenn Jahren Der edle Jesuit Spee, der viele dieser Armen auf den Tod vorbereiten mute, bekam vor Kummer frhe graues Haar. In einer Schrift flehte er Fürsten und Obrigkeiten an, die abscheulichen Hexenprozesse einzustellen ; aber nur ganz langsam sah die Menschheit ihren Irrwahn ein. Bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts hat er sein Unwesen getrieben.

3. Deutsche Geschichte - S. 11

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
11 Iv. Die Zertrmmerung des westrmischen Reiches durch die Germanen: die Vlkerwanderung. 575 bis 568. 1. Die Ostgermanen. Am gefhrlichsten sollten dem rmischen Reiche die Ostgermanen werden. Sie saen noch nicht fest auf ihren Wohnsitzen in den groen Steppen des Ostens und waren jeden Augenblick bereit, mit ihren Familien auszuwandern, wenn sich ihnen ein besseres Land bot. Mehrere Stmme, die den Ostrmern benachbart wohnten, hatten von ihnen schon das Christentum angenommen; sie waren wie diese Anhnger des Hunnen beim Angriff. Nach R. Seite, Geschichte des deutschen Volks- und Kulturlebens. Artus, Ariciner, geworden, während die Bewohner der westrmischen Lnder dem katholischen Glauben anhingen. Es bedurfte nur eines Anstoes, um diese Völker gegen das rmische Reich in Bewegung zu setzen. Dieser Ansto kam von den Hunnen. 2. Die Hunnen, der Schrecken Europas. 375. Die Hunnen waren ein rohes Nomadenvolk aus den Steppen Asiens und gehrten zur mongoli-schen Rasse. Ihr gedrungener Krper und ihre starken Glieder strotzten von Kraft. Auf dem fetten Nacken sa ein dicker Kopf. Das Gesicht war breit, die Nase platt; die Backenknochen traten stark hervor, und die Augen standen schief; das Haar war schwarz und struppig. Die Kleider wurden aus Fellen zusammengefgt und so lange getragen, bis sie in Fetzen vom Leibe fielen. Die Nahrung der Hunnen bildeten Wurzeln und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Huser mieden sie wie Grber; dagegen waren sie

4. Deutsche Geschichte - S. 102

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
102 anrufen, und dann wurde das Urteil des ersten hinfllig. Als viele Frei-stuhle sich gar noch bestechlich zeigten, da ging es mit ihrem Ansehen schnell bergab, und schlielich richteten sie wieder blo da etwas aus, wo sie ihre Sitzungen abhielten. Die Strafgerichtsbarkeit in Stadt und Land. 1. Die Strafen. Im Mittelalter straften die Gerichte weit strenger als heute. Vergehen, auf die jetzt vielleicht nur ein paar Tage Gefngnis stehen, ahndeten sie oft gleich mit dem Tode. Knaben und junge Leute, die beim Diebstahl ertappt wurden, kamen an den Galgen. Frauen, die das Stehlen nicht lassen konnten, wurden lebendig begraben oder ertrnkt. Ruber und Totschlger wanderten auf das Blutgerst; aber das Schwert drohte auch schon dem, der bse Worte gegen die Obrigkeit gebrauchte. Wer nicht mit den Lehren der Kirche bereinstimmte, wurde als Ketzer verbrannt. Bei besonbers schweren Verbrechern wrbe die Tobesstrase noch verschrft. Ehe man den Verurteilten ttete, qulte man ihn erst auf die grau-famste Weise: man zwickte ihn mit glhenben Zangen, ri ihm die Zunge aus, zerschmetterte ihm auch wohl die lieber durch das Rab. Auch Frankfurt besa einen Galgen, und zwar stanb er ba, wo wir jetzt das Schumanntheater sehen. Die ganze Gegenb nannte man damals das Galgen-seld, und die Gallnsstrae und die Galluswarte haben einst Galgengasse und Galgenwarte geheien. Wer ertrnkt werden sollte, den strzte man in den Main. Der Hahn auf der Alten Brcke zeigt die Stelle an, von wo aus das geschah. In Frankfurt sind im Jahre 1386 allein 19 Hinrichtungen vollzogen worden. Die Strafe der Einsperrung kannte man fast gar nicht. Sollte ein Schuldiger nicht hingerichtet werden, fo hieb man ihm die rechte Hand ab oder schnitt ihm die Ohren herunter. Das letztere geschah in Frankfurt gewhnlich aus dem Rabenstein am heutigen Zimmerweg. Andern wurden die Augen ausgestochen, so einmal einem Feldschtzen, der Garben gestohlen hatte. Vielfach brannte man dem Schuldigen auch ein Zeichen auf die Stirn. An leichtere Strafen jener Zeit erinnert uns ein altes Bild der Haupt-wache. Es zeigt uns einen Pfahl, an dem ein Halseifen hngt. An jenen wurde der Verurteilte festgebunden und der schwere Ring ihm um den Hals gelegt. Nun stand er am Pranger und mute sich den Spott der Vor-bergehenden gefallen lassen. In der Nhe des Prangers bemerken wir einen hlzernen Efel, den liederliche Personen besteigen muten. Besonders merkwrdig ist das Trillerhuschen, ein groer Kfig, der sich um feine Achse bewegte. In diesen steckte man Felddiebe, Ruhestrer, betrgerische Bcker und drehte ihn solange, bis die Eingesperrten das Bewutfein verloren und niedersanken. 2. Die Folter. Schrecklich war auch schon die Behandlung der Unter-fuchungsgefangenen. Leugnete einer die Tat, beren man ihn anklagte, fo wrbe er gefoltert. Man spannte ihn zunchst auf die Streckleiter und reckte ihm die lieber, ba sie krachten. Gestanb er auch dann noch nicht, so legte man ihm Daumen- und Beinschrauben an, die ihm die lieber so zusammenpreten, ba das Blut herausfpritzte, ober man hngte ihn mit den Hnben an

5. Deutsche Geschichte - S. 262

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
262 Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn er ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck fordnte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshasen einrume und sein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Herzog nichts wissen. Er vertraute ans die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Wider-stand ermunterte. Bald wurde es klar, da der Krieg unvermeidlich fei. ^ 2. Dic deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig.holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte Osterreich in Deutschland die Fhrung beansprucht, und Preußen halte sich ihm meist fgen mssen. Das war aber fr diesen Staat auf die Dauer unertrglich; wenn er eine europische Gromacht sein wollte, konnte er sich einer andern nicht unterordnen. Auch war Deutschland durch die Feindschaft zwischen seineu beiden grten Staaten zur Ohnmacht verurteilt, sollte es besser werden, so mute einer von ihnen ausscheiden und der andre die feste Fhrung bernehmen. Jener aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Beolkernng war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar. König Wilhelm kmpfte lange mit sich, bis er diesem Gedanken zustimmte; deuu es war sicher, da sterreich niemals freiwillig ans Deutschlaud ausscheiden werde, und vor einem Bruderkriege scheute er zurck. Als rr sich aber von seiner Notwendig-keit berzeugt hatte, war er fest entschlossen, ihn durchzufechten. Osterreich hatte natrlich die Absicht, Preußen grndlich niederzuwerfen und sich die Alleinherrschaft in Deutschland zu sichern. Co ging's auf Leben und Tod. 3. Der Ausbruch des Krieges.^ Am Juni 1866 stellte sterreich beim Bundestag in Frankfurt den Antrag, gegen Preußen mobil zu machen. Wf^uswit neun gegen sechs Stimmen wurde er angenommen. Aus sterreichs Seite stand ganz Sd deutschlaud; ferner folgten ihm Frankfurt, Nassau, Kurhessen, Sachsen und Hannover. Zu Preußen hielten die Kleinstaaten Norddeutschlands; weiter hatte es bereitsein Bndnis mit Italien geschlossen, das, weint der Sieg errungen wurde, Ve netien, die Perle an der Adiia," als Preis davontragen sollte. In jenen Tagen schrieb König Wilhelm an Bismarck: So sind denn die Wrfel geworfen! Gott allein kennt den Ausgang dieses Anfangs! Entweder wir siegen oder werden mit Ehren tragen, was der Himmel der Preußen beschliet." 4. Die ersten Erfolge der Preußen. Alle Welt hielt Osterreich fr viel strker als Preußen. berall glaubte man, es werde sofort seine Truppen ans Bhmen hervorbrechen ' lassen und den kecken Feind der den Hansen rennen; aber das geschah nicht, denn die sterreicher waren mit ihren Rstungep noch nicht fertig. Dagegen besetzten die Preußen binnen drei Tagen Hannover, Kur Hessen ltud Sachsen. Der schsischen Armee gelang es, nach Bhmen zu entkommen und sich mit den sterreichern zu vereinigen. Die Hannoveraner jedoch, die sich nach Sddeutschland durchschlagen wollten, muten trotz tapferer Gegenwehr am 29. Juni bei Langensalza die Waffen strecken. ^ *$/** r/y -f y?- * vv>- +: A4 *

6. Deutsche Geschichte - S. 242

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
242 Nordhlfte Sachsens zu, dessen König nun seine Anhnglichkeit an Na-poleon schwer bte. Die ehemaligen Besitzungen im Westen wurden Preußen fast ganz zurckgegeben und so erweitert, da hier zwei stattliche Provinzen entstanden, die Rh ein Provinz und die Provinz Westfalen. Preußen bestand jetzt zwar immer noch aus zwei vllig getrennten Hlften; aber fr zahlreiche polnische Bewohner hatte es deutsche eingetauscht, soda es nun ein fast ganz deutsches Land war. ' Die Neuordnung Deutschlands war hauptschlich das Werk Metternichs. Nach seinem Plane sollte sterreich wieder in Deutschland herrschen. Nun hatte aber Preußen in dem Befreiungskampfe eine solche Kraft gezeigt, da es Metternich unheimlich wurde. Um jeden Preis suchte er darum deu gefhrlichen Nebenbuhler niederzuhalten. Das wollte er mit Hilfe der vielen Klein-floaten erreichen, die nach feinem Willen wieder aufgerichtet wurden. Es gab fortan nicht weniger als 39 deutsche Vaterlnder, und sie waren alle souvern; ja, sie galten zunchst als europische und erst in zweiter Linie als deutsche Staaten. Unabhngigen Fürsten Durfte man natrlich nicht zumuten, sich einem Kaiser unterzuordnen, wie das frher gewesen war; sie wurden nur zu einer ganz losen Gemeinschaft, zum Deutschen Bunde, zusammengeschlossen, und dieser hatte den einzelnen Fürsten kaum etwas zu fgen. Die Kleinstaaten sahen in, Metternich ihren Freund und Gnner. Dankbar schlssen sie sich darum sterreich an, auch wenn es gegen Preußen ging. Metternich wute ihre Hilfe geschickt zu gebrauchen. Von den einzelnen Staaten waren nmlich stndig Gesandte in Frankfurt, und die gemeinsamen Angelegenheiten zu beraten. Diese Behrde, in der sterreich den Vorsitz fhrte, hie der Bundestag. In ihm hatten die elf grten Staaten je eine Stimme, von den kleineren besaen mehrere zusammen eine. Preußen galt nicht mehr als Wrttemberg ober Baden ober die vier Freien Städte Frankfurt, Hamburg, Bremen, Lbeck zusammen. So war es fterreich leicht mglich, Preußen nieberznhalten, und das blieb Metternichs vornehmstes Ziel. Das Wohl Deutschlands lag ihm nicht am Herzen. Deshalb war unser Vaterland zur Ohnmacht verurteilt. Aus dem Wiener Kongre brohte Frankfurt eine schwere Gefahr. Man war brauf und bran, es zu Bayern zu schlagen. Kein Geringerer als der Freiherr vom Stein hat es durchgesetzt, da die Stadt ihre Selbstndigkeit behielt. Sie wurde nun von einem Senat regiert.

7. Deutsche Geschichte - S. 2

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
2 erfanden die Bronze. So wurde die Steinzeit durch die Bronzezeit abgelst. Diese wiederum mute der Eisenzeit weichen. In der Eisenzeit war unser Vaterland grtenteils schon von den Ger-matten besiedelt, und diese kamen damals mit den Rmern in Berhrung. Ii. (Betmanien und die Germanen. 1. Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. Uberall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germanin. Germane mit erobertem rmischem Feldzeichen. Luft war kalt, der Boden feucht. So hielten die Rmer Germanien fr ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer warfen, wenn sie ausgingen, einen Mantel ober ein Tierfell darber. Beide Geschlechter schmckten sich gleich gern mit Ringen, Spangen uitb Ketten. 2. Gehft und Dorf. Städte gab es int alten Germanien nicht. Der Germane siedelte sich da an, wo es ihm gefiel: int tiefen Wald, an einer

8. Deutsche Geschichte - S. 199

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
199 Die groen Anstrengungen des Geistes und des Krpers hatten Friedrich vor der Zeit alt gemacht; er war der Alte Fritz geworden. Seine gebeugte Gestalt lehnte sich auf den Krckstock. Aus dem hageren, eingefallenen Gesicht blickten groe, klare und durchdringende Augen. Ge-mhnlich trug er eilten dreieckigen Hut, einen schlichten blauen Rock und Beinkleider aus schwarzem Samt. Die gelbe Weste war meist mit Schnupftabak berst. Die Untertanen blickten zu ihm auf wie Kinder zu ihrem Vater. So oft er von seinem Schlosse Sanssouci nach Berlin kam, lief alt und jung zusammen und lie den Alten Fritz hochleben. 5. Sein Ende. Die letzten Lebensjahre des Knigs waren trbe. Seine Freunde sanken ins Grab, und es wurde immer einsamer um ihn. Die Gicht plagte ihn; die Finger bekamen das Zittern, die Zhne fielen ihm aus, und so mute er sogar dem geliebten Fltenspiel entsagen. Monate-lang sa er Tag und Nacht im Sessel, weil er das Liegen nicht vertragen konnte. Trotz der grten Schmerzen blieb er heiter und ergeben. Seine Arbeit erledigte der Greis wie in gesunden Tagen. Schon um vier Uhr morgens hatten seine Rte vor ihm zu erscheinen. Mein Leben ist auf der Neige," sagte er, die Zeit, die ich noch habe, mu ich benutzen; sie gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Am 17. August 1786 starb der groe König zu Sanssouci, beweint von seinem Volke und betrauert von der ganzen Welt. Er ruht in der Garnisonkirche zu Potsdam. Auf feinem Sarge stehen nur die Worte: Friedrich Ii. Die Nachwelt aber nennt ihn nicht anders als Friedrich den Groen. Vii. Lebensart und Bildung des achtzehnten Jahrhunderts. 1. Eine Reise im achtzehnten Jahrhundert. Das Reisen war zur Zeit Friedrichs des Groen lange nicht so einfach wie heute. Reiche Leute hielten sich dazu selbst Pferd und Wagen; die rmeren durchwanderten das Land zu Fu; alle brigen waren auf die Postkutsche angewiesen. Niemand machte eine solche Fahrt gern. Auf den harten Banken fa man sehr unbequem. Alles Gepck wurde im Wagen aufgestapelt. Da konnten sich die Reisenden manchmal kaum rhren und regen. Auch war die Kutsche hufig oben offen, bot also gegen Wind und Wetter keinen Schutz. Die Wege lieen viel zu wnschen brig. Hier lagen groe Steine, dort ghnten tiefe Lcher. Die Fahrgste wurden also tchtig gerttelt und geschttelt. Zuweilen blieb der Wagen auch im Schmutze stecken. Dann muten Postillon und Reisende mit vereinten Krften heben und drcken, um ihn wieder in Gang zu bringen. Nicht minder klagten die Leute der die lange Dauer der Fahrt. Der Schwager" fchoute die Pferde und fuhr nicht gern schnell. An vielen Orten wurde gehalten, manchmal fogar stundenlang. Erreichte die Post eine Landesgrenze, so stand dort schon ein Beamter am Schlagbaum bereit, um das Gepck zu untersuchen und Zoll zu fordern. Solche Zollschranken gab es bei der groen Zahl von deutschen Kleinstaaten in Menge. Ost kam es
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