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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 — 2. Die Schweizer Hochfläche. Die Schweizer Hochfläche er- streckt sich vom Genfer See bis zum Rhein und Bodensee. Sie ist ein welliges Hügelland mit fruchtbaren Feldern und grasreichen Wiesen. Daher treiben die Bewohner vorzugsweise Viehzucht und Ackerbau. Die reichlich vorhandenen Wafferkräfte haben außerdem das Aufblühen einer großartigen Gewerbetätigkeit begünstigt. Zürich, 196000 Einw., ist der Hauptplatz für die Seiden-, St. Gallen für die Baumwolleninduftrie. Das günstig gelegene Basel, Abb. 12. Die Tellskapelle. 134000 Einw., hat ebenfalls Seidenfabriken; auch treibt es bedeutenden Handel mit Deutschland und Frankreich. Bern, 90000 Einw., ist die Bundeshauptstadt der Schweiz. An dem Genfer See Genf mit 132000 Einw., durch seine Uhren und Goldwaren berühmt, und Lau- sänne, 68000 Einw. 3. Der Schweizer Jura. Der Schweizer Jura bildet die Grenze gegen Frankreich hin. Er besteht aus langgestreckten Höhen- zügen, die durch muldenförmige Täler voneinander getrennt werden. Da der Ackerbau infolge der Wasserarmut des Kalkgebirges nur geringen

2. Europa ohne Deutschland - S. 19

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 19 — große Quecksilberbergwerke. — Der Karst ist ein ödes Kalkhochland mit trichterförmigen Vertiefungen und Höhlen, in denen hier und da r Abb. 15. Salzburg, Abb. 16. Der Erzberg in Steiermark, dessen stufenmäßiger Abbau zu erkennen ist. Flüsse verschwinden, um später wieder an tieferen Stellen zutage zu treten. Zu den Wundern des Karstes gehören die Adelsberger Tropfsteinhöhle und der Zirknitz er See, dessen Wasser zu 2*

3. Europa ohne Deutschland - S. 3

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 3 — B. Ausbau der Alpen. 1. Entstehung. Die Alpen sind ein mächtiges Faltengebirge, ß 3. dessen Entstehung man auf folgende Weise erklärt. Als sich die Erde, die sich früher in feurig-flüssigem Zustande befand, allmählich abkühlte, zog sie sich naturgemäß immer mehr zusammen. Die Erdrinde war aber schon so fest, daß sie dieser Zusammenziehung nicht überall gleich- mäßig folgen konnte. Infolgedessen entstand in ihr ein so starker Seiten- druck, daß die nachgiebigeren Gesteinsschichten als mächtige Falten (Ketten- gebirge) emporgehoben wurden, während die festeren Massen der Erd- rinde näher aneinander rückten. Es vollzog sich ein ähnlicher Vorgang wie beim Einschrumpfen eines Apfels, dessen Haut auch viele Runzeln bildet, weil sie der Zusammenziehung des vertrockneten Apfels nicht zu folgen vermag. Auf diese Weise bildeten sich gewaltige Höhenzüge, die durch tiefe Täler voneinander gelrennt wurden. — In der Nähe der Poebene sind die Gebirge am höchsten emporgetrieben worden, während sie nach Frankreich, Deutschland und Österreich hin immer niedriger werden. 2. Die Hauptgesteinsmassen. Die Alpen bestehen aus zwei verschiedenen Hauptgesteinsmassen. In den Höhenzügen der Mitte finden sich die ältesten Gesteine der Erdrinde: Granit, Gneis, Glimmerschiefer n. a. Die nach außen hin vorgelagerten Ge- birgsketten dagegen bestehen vorwiegend aus Kalk und werden deshalb Kalkalpen genannt. Sie begleiten die Zentralalpen auf ihrer ganzen West- und Nordseite, im Süden dagegen nur vom Lago maggiore (madschore) an nach Osten. C. Die Höhenzüge der Alpen. Den gesamten Höhenzug der Alpen vom Mittelländischen Meer § 4. bis zur Donau und Adria teilt man in zwei Hauptteile ein, in die W e st - und die O st a l p e n. Sie werden durch die Rheintalbruch- liuie, die vom Comersee durch das Tal des Hinterrheins zum Bodensee zieht, voneinander getrennt. I. Die Westalpen. Die Westalpen gliedern sich wieder in die Französischen und die Schweizer Alpen. 1. Die Französischen Alpen bilden einen mächtigen Grenzwall zwischen Frankreich und Italien. Sie reichen vom Ligurischen Meer l*

4. Mitteleuropa - S. 46

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Salzlager Deutschlands. Die reichste Ausbeute an Salz liefert das Sleinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode (f. Abb. 36). Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter, Kali- und andern Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunterliegenden Steinsalz (d) ge- langen kann. Das Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßsurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und, ausgedehnte Hohlräume sind dort unten ent- standen. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Staatliche Einteilung. § 34. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt den nengebildeten Staat „Groß- thüringen", der dadurch entstanden ist, daß sich acht kleinere Staaten, die diesen Raum einnehmen, zu einem Staate zusammengeschlossen haben. Diese acht Kleinstaaten heißen: 1. Sachsen-Weimar, 2. „ -Koburg- Goth a, 3. „ .Meiningen, 4. „ -Altenburg, 5. Reuß ältere Linie, 6. Reuß jüngere Linie, 7. Schwarzburg-Rudolstadt, 8. Schwarzburg-Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, ferner die Volksstaaten Braunschweig und An- Halt-Dessau. 1. In Sachsen-Weimar-Eisenach ist die Hauptstadt Weimar. Weimar genießt den Ruf, Deutschlands Dichterstadt zu sein. Hier lebten vor etwa 100 Jahren an dem Hofe des Herzogs gleichzeitig Goethe und Schiller. Schöne Standbilder erinner» an dil becken

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 32

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 32 — abräumen muß, bevor man zu dem darunter liegenden Steinsalz (ä) gelangen kann. Dieses wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Früher warf man sie als nutzlos weg, jetzt gewinnt man eine Reihe wichtiger chemischer Produkte daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u- a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßfnrt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch Euglaud und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und ausgedehnte Hohlräume sind dort unten entstanden. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Entstehung des Salzlagers. An der Stelle des heutigen Salzlagers befand sich ehemals ein Meerbusen, der bis auf eine schmale Öffnung von dem offenen Meere abgeschlossen war. Das Wasser des Beckens verdunstete, und der Salzgehalt desselben setzte sich infolgedessen auf dem Meeresboden ab. Vom Meere her strömte jedoch immer neues Wasser zu. Da die Verdunstung ungestört ihren Fortgang nahm, so bildeten sich fortgesetzt neue Salzschichten, und es entstand im Lanse der Zeit ein mächtiges Salzlager- Uber demselben lagerte sich dann eine undurchlässige Tonschicht (b), welche von großer Wichtigkeit ist,' weil sonst das Salz vom Wasser aufgelöst und weggeführt worden wäre. — Die Entstehung eines Salzlagers in der gefchilderten Weise ist gegenwärtig am Kaspischen Meer im Gang. § 39. Staatliche Einteilung. In politischer Hinsicht hat sich in Thüringen die mittelalterliche Zersplitterung am meisten erhalten. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt acht selbständige Staaten, von denen jeder aus getrennten größeren und kleineren Landstücken besteht. Diese sind: 1. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar, 2. das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha, 3. „ „ „ -Meiningen, 4. „ „ „ -Altenburg, 5. „ Fürstentum Reuß ältere Linie, 6. „ „ „ jüngere Linie, 7. „ „ Schwarzburg-Rudolstadt, 8. „ „ „ -Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Haunover, das Herzogtum Brauuschweig und das Herzogtum An- halt-Dessau. §40. 1. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach besteht ans drei größeren und verschiedenen kleineren Teilen. Die Hauptstadt ist Weimar an der Ilm. Hier lebten unter dein kunstsinnigen Herzog Karl August gleichzeitig Goethe, Schiller, Herder und Wieland. Damals war Weimar der geistige Mittelpunkt Deutschlands. Schöne Standbilder erinnern an die großen Dichter; das schönste ist das Doppelstandbild Goethes und Schillers, die im Leben durch innige Freundschaft verbunden waren. Die beiden Dichterfürsten ruhen in der Fürstengruft zu Weimar. Am Nordende des Thüringerwaldes liegt Cisenach mit der Wartburg. Diese war einst die Residenz der thüringischen Landgrafen. Hier versammelte Landgraf Hermann die berühmtesten Minnesänger seiner Zeit zu einem Wettstreit, dem sogenannten Sängerkrieg. Anf der Wartburg wirkte auch die hl. Elisabeth, von deren guten Taten Geschichte und Sage viel zu erzählen wissen. Endlich wohnte Luther zehn Neonate da und begann hier seine Bibelübersetzung. An der Saale Jena, Universitätsstadt, Schlacht am 14. Okt. 1806. 2. Das Herzogtum Sachsen-Kobmg-Gotlia besteht ans zwei Gebietsteilen; der größere breitet sich am Nordabhang, der kleinere am Südabhang des Thürmger- waldes aus. Die Hauptstadt des Landes, Gotha, die durch ihre Prachtbauten die schönste Stadt Thüringens ist, liegt im nördlichen Teile; die Residenz Koburg ge- hört dem südlichen Teile an. i

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 107

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 107 — so mehr. Sie sind der gemeinsame Aufenthaltsort für ihre Anwohner, die nur durch die Glut der Sonne, die Kälte des Nordweftwindes oder einen heftigen Regen vertrieben werden können. Hier sitzen die Besucher der Kaffeehäuser weit in die Gasse hinein; dort werden Kastanien geröstet und Maccaroni bereitet. Schneider, Schuhmacher und Friseure sehen mir bet ihrer Arbeit. Trödler benutzen die Gasse als Laden, und dazu kommt noch die Zahl der Großen und Kleinen, die sich im Schatten der Häuser dem „süßen Nichtstun" hingeben. — 7 Km von Neapel erhebt sich der feuerspeiende Vesuv. Seinen Fuß bekränzen fruchtbare Pflanzungen und lieblich gelegene Ortschaften; aber fein Gipfel ist ein starrer, unfruchtbarer Lava- und Aschenkegel, aus dessen Krater beständig Dämpfe aufsteigen. Einst hat er mit seinem furchtbaren Aschenregen die Städte Pompeji und Herkulanum verschüttet; aber auch jetzt uoch bedroht er die Umgegend mit seinen Ausbrüchen. So brachen im Jahre 1872 fünf Lavaströme aus dein Berge hervor und wälzten sich., den Abhang hinab. Mit Entsetzen gewahrte man, wie die Feigen-, Pinien-, Ol- und Nußbäume bei der Annäherung des Glutstromes uuter lautem Knall plötzlich von der Wurzel bis zum Wipfel in Brand gerieten. Iii. Die Inseln Italiens. Sie sind Reste eines im Meer versunkenen Festlands. A. 1. Sizilien ist von Italien durch die Meerenge von Messina ge- trennt. Die im Norden hinziehende Gebirgskette senkt sich allmählich zu fruchtbaren Landschaften hinab. An der Ostküste erhebt sich der 3300 m hohe vulkanische Ätna. Die Insel ist nur an den Küsten gut bebaut. Hier liegen auch die bedeutendsten Städte: Palermo, 31.0000 Ein- wohner, Messina, Ausfuhr von Zitronen und Orangen, Marsala, durch seinen Wein berühmt. — Sizilien ist das schwefelreichste Land der Erde. 2. Sardinien ist ein wenig bebautes Gebirgsland mit reichen Blei- und Zinkgruben. 3. Corsica gehört zu Frankreich. 4. Elba, wo Napoleon I. von 1814—15 lebte, hat bedeutende Eisengruben. 5. Die kleine Felseninsel Malta (südlich von Sizilien) ist im Besitz der Engländer und eine wichtige Station für den Schiffsverkehr im Mittelmeer und nach Ostasien. Italien besitzt auch eine Kolonie an der afrikanischen Küste des Roten Meeres. B. Die Bewohner Italiens sind katholisch und gehören dem romanischen Stamme an. Infolge der abgeschlossenen Lage des Landes haben sie sich zu einem Volk von einheitlichem Gepräge entwickelt. Die Schönheit des Landes und der fast stets klare, blaue Himmel haben einen heitern, frohen Sinn sowie Neigung und Anlage für die Kunst (Malerei, Bild- Hauerei und Musik) in ihnen geweckt. Im Mittelalter find von ihnen herrliche Kunstwerke geschaffen worden, an denen sich unsere Künstler heute noch bilden. C. Die wichtigste Erwerbsquelle ist die Landwirtschaft, die in den breiten Flußebenen gartenmäßig, an den steilen Bergabhängen terrassenartig betrieben wird. Außer Weizen, Mais und Reis liefert das Land besonders Wein, Oliven und Südfrüchte, die in Menge ausgeführt werden. Wichtig ist auch die Gewinnung von Rohseide, worin Italien nur hinter China und Japan zurücksteht. I

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 33

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
- 33 — abräumen muß, bevor man zu dem daruuter liegenden Steinsalz (d) gelangen kann. Dieses wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Früher warf man sie als nutzlos iveg, jetzt gewinnt man eine Reihe wichtiger chemischer Produkte daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u- a.; auch siud sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßfurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und ausgedehnte Hohlräume sind dort unten entstanden. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Entstehung des Salzlagers. An der Stelle des heutigen Salzlagers befand sich ehemals ein Meerbusen, der bis auf eine schmale Öffnung von dem offenen Meere abgeschlossen war. Das Wasser des Beckens verdunstete, und der Salzgehalt desselben setzte sich infolgedessen auf dem Meeresboden ab. Voul Meere her strömte jedoch immer neues Waffer zu. Da die Verdunstung ungestört ihren Fortgang nahm, so bildeten sich fortgesetzt neue Salzschichten, und es entstand im Lause der Zeit ein mächtiges Salzlager- Uber demselben lagerte sich dann eine undurchlässige Tonschicht (b), die von großer Wichtigkeit ist, weil sonst das Salz vom Wasser aufgelöst und weggeführt worden wäre. — Die Entstehung eines Salzlagers in der geschilderten Weise ist gegenwärtig am Kaspischen Meer im (Sang. § 39. Staatliche Einteilung. In politischer Hinsicht hat sich in Thüringen die mittelalterliche Zerspitternng am meisten erhalten. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt acht selbständige Staaten, von denen jeder aus getrennten größeren und kleineren Landstücken besteht. Diese Staaten sind: 1. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar, 2. das Herzogtum Sachsen-Koburg Gotha, 3. „ „ „ -Meiningen, 4. „ „ „ -Altenburg, 5. „ Fürstentum Reuß ältere Linie, 6. „ „ „ jüngere Liuie, 7. „ „ Schwarzburg-Rudolstadt, 8. „ „ „ -Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, das Herzogtum Braunschweig und das Herzogtum An- halt-Dessau. § 40. 1. Das Großherzogtnm Sachsen-Weimar'eisenach besteht aus drei größeren und verschiedenen kleineren Teilen. Die Hauptstadt ist Weimar an der Ilm. Hier lebten unter dem kunstsinnigen Herzog Karl August gleichzeitig Goethe, Schiller, Herder und Wieland. Damals war Weimar der geistige Mittelpunkt Deutschlands. Schöne Standbilder erinnern an die großen Dichter; das schönste ist das Doppelstandbild Goethes und Sänllers, die im Leben durch innige Freund- schaft verbunden waren. Die beiden Dichterfürsten ruhen in der Fürstengruft zu Weimar. Am Nordende des Thüringer Waldes liegt Ciseuach mit der Wartburg. Diese war einst die Residenz der Thüringischen Landgrafen. Hier versammelte Landgras Hermann die berühmtesten Minnesänger seiner Zeit zu einem Wettstreit, dem sogenannten Sängerkrieg. Auf der Wartburg wirkte auch die hl. Elisabeth, von deren guten Taten Geschichte und Sage viel zu erzählen wissen. Endlich wohnte Luther zehn Monate dort und begann hier seine Bibelübersetzung. An der Saale Jeua, Universitätsstadt, Schlacht am 14. Okt. 1806. 2. Das Herzogtum Tachsen-Koburg Gotha besteht aus zwei Gebietsteilen; der größere breitet sich am Nordabhang, der kleinere am Südabhang des Thüringer- waldes aus. Die Hauvtstadt des Landes, Gotha, die durch ihre Prachtbauten die schönste Stadt Thüringens ist, liegt im nördlichen Teile; die Residenz Kobmg ge- hört dem südlichen Teile an. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. Ausg. A. Z

8. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 18

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Is - Augsburg die Entwicklung der Industrie. Dies geschieht noch besonders durch die Lage; hier vereinigen sich zwei große Heeresstraßen, die von Genua und Venedig. Im Mittelalter wohnten in Augsburg die Herren von Fugger. Nach N., mit Ausnahme der Moorgegenden, ist es mit dem Boden günstig bestellt, insbesondere am Unterlaufe der Isar und des Inn, sowie in der Donauebene. H'.er finden wir fruchtbaren Lößboden, es fehlt die kalte Nähe der Alpen, und andererseits ist hier das Land durch die vorgelagerten Gebirge vor den rauhen und lalrcn N. und I^O.-Winden geschützt. Der Getreidebau ist lohnend, und Hopfenbau wird auf dein Hügellande zwischen Irnsing und Ingolstadt betrieben. In der südöstlichen Ecke der Hochebene merken wir noch die Steinsalzlager bei Berchtesgaden. Die hier gewonnene Zalzsole wird nach Reichenhall und Rosenhain geleitet und dort vcrsotten. Noch reicher an Salzlagern ist das benachbarte österreichische Salzkammergut. In der Nahe von Berchtesgaden sindeil wir den herrlichen Koniassee, die Perle der Alpenseen. Tie Randgebirge der Süddeutschen Hochebene. I. Tic Deutschen Alpen. Die Alpen sind ein junges Faltungsgebirge. Der benachbarte Böhmerwald ist bedeutend älter. Durch die einsinkende Lombardische Tief« ebene wurde die Erdkruste von S. her nach N. und W zusammengeschoben und zwar so stark, daß die sich bildenden Gebirgszüge die bedeutende Höhe erreichen konnten. Die faltende Tätigkeit dauerte viele Jahrtausende. Einteilung: Die Alpen haben die Gestalt eines Halbmondes. Nach der Lage unterscheidet man West-, Zentral- llnd ^stalpe». Bei letzteren lassen sich deutlich 3 Hanptsalten erkennen: Die südlichen Boralpen, die Zcntralkctte lind die nördlichen Boralpcn, auch Deutsche Alpen oder Kallalpen genannt. Die Zentral- falte mit ihren Bergriesen besteht aus Gneis, ihre beideil Borfalten aus Kalk. Bei den nördlichen Voralpeu oder Deutschen Alpen lassen sich deutlich drei Gebirgszüge unterscheiden. Zwischen Vodensee und Lech die Allgäuer, zwischen Lech und Inn die Bayerischen, zwischen Inn und Salzach die Berchtesgadener Alpen. Die schönsten Gegenden unserer Deutscheu Alpeu finb der Bodensee mit seiner Umgebung, das Wettersteiuergebirge, die Zugspitze (3000 m) und der Watzinauu, in dessen Nähe der herrliche Königssee. Am Fuße der Zugspitze liegt Parteutircheu, nördlich davon das durch seine Bildschnitzerei und Passionsspiele bekannte Ober-Auuuergau. Der Bodensee wird wegen seiner Größe auch Schwäbisches Meer genannt. Er bespült mit seinen Fluten 5 Länder. Seine größte Längenausdehnung von Lindau bis Überlingen beträgt Km, seine größte Breite 22 km. Der Rhein würde mehr als 2 Jahre brauchen, um deu See zu füllen, wenn er entleert wäre. Sein Fischreichtum gibt den Bewohnern Unterhalt und Erwerb. Dreißig Dampfer und zahlreiche Lastschiffe mit gewaltigen Segeln vermitteln den Verkehr.

9. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 151

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 151 Die Schweiz und Österreich-Ungarn Die Alpen. Allgemeines: Die Alpen haben, wie früher bemerkt, die Gestalt eines Füllhorns und ziehen sich in einem großen, 1100 km langen Halbkreise von dem Meerbusen von Genua bis nördlich nach Wien und südlich bis zum Adriatischeu Meere. Ihrer Lage nach unter- scheidet man Westalpen (in Italien und Frankreich), Mittelalpen (in der Schweiz) und Ostalpen (iu Österreich-Ungarn), Nach der Höhe teilt man die Alpen iu Vor-, Mittel- und Hochalpen ein. (Wald-, Senn- und Schneeregion).' Die Voralpen erreichen eine Höhe von 1500 m und bilden den unteren Teil des Gebirges. Sie sind mit Laub- und Nadelholz bewachsen und haben fruchtbare Täler mit Getreide-, Obst- und Gemüsebau. Es ist dies das eigentliche Ge- biet der Ansiedelungen. Die Mittelalpen haben eine Höhe bis zu 2500 m. Auf ihren Höhen findet man Knieholz und Alpentriften. Hier weiden im Sommer die Viehherden. Die Hochalpen, über 2500 m, sind mit ewigem Schnee bedeckt. Die Sonne vermag die dünnen Luftschichten uicht mehr weiter zu erwärmen, um eiu Schmelzen des Schnees zu bewirken. An der Oberfläche schmilzt wohl während des Tages der Schnee, derselbe gefriert jedoch während der Nacht wieder. Dabei verliert er seine ursprüngliche Beschaffen- heit und verwandelt sich in Eiskörner (Firnschnee.*) Aus diesem bilden sich die Gletscher**) oder Eisfelder. Diese gefrorenen Schnee- massen (Eisfelder) sind gewaltig groß, bisweilen 100 m dick und 10—20 km lang. Da sie eine schräge Unterlage haben, und die untersten Schichten durch das erwärmte Gestein zum Schmelzen gebracht werden, senken sie sich wie erstarrte Eisströme langssam abwärts, in einem Sommer bisweilen 50 m. Bei dem Abwärts- gleiten der Gletscher entstehen Risse in dem Eise. Das Wasser, welches dnrch das Tauen der Oberfläche des Eises an heißen Sommertagen entsteht, sammelt sich in diesen Rissen. So entstehen *) Anm.: Firnschnee von firn — fern, also serner, älterer Schnee. **) Gletscher von glitschen, gleiten.

10. Deutsche Geschichte - S. 262

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
262 Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn er ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck fordnte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshasen einrume und sein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Herzog nichts wissen. Er vertraute ans die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Wider-stand ermunterte. Bald wurde es klar, da der Krieg unvermeidlich fei. ^ 2. Dic deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig.holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte Osterreich in Deutschland die Fhrung beansprucht, und Preußen halte sich ihm meist fgen mssen. Das war aber fr diesen Staat auf die Dauer unertrglich; wenn er eine europische Gromacht sein wollte, konnte er sich einer andern nicht unterordnen. Auch war Deutschland durch die Feindschaft zwischen seineu beiden grten Staaten zur Ohnmacht verurteilt, sollte es besser werden, so mute einer von ihnen ausscheiden und der andre die feste Fhrung bernehmen. Jener aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Beolkernng war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar. König Wilhelm kmpfte lange mit sich, bis er diesem Gedanken zustimmte; deuu es war sicher, da sterreich niemals freiwillig ans Deutschlaud ausscheiden werde, und vor einem Bruderkriege scheute er zurck. Als rr sich aber von seiner Notwendig-keit berzeugt hatte, war er fest entschlossen, ihn durchzufechten. Osterreich hatte natrlich die Absicht, Preußen grndlich niederzuwerfen und sich die Alleinherrschaft in Deutschland zu sichern. Co ging's auf Leben und Tod. 3. Der Ausbruch des Krieges.^ Am Juni 1866 stellte sterreich beim Bundestag in Frankfurt den Antrag, gegen Preußen mobil zu machen. Wf^uswit neun gegen sechs Stimmen wurde er angenommen. Aus sterreichs Seite stand ganz Sd deutschlaud; ferner folgten ihm Frankfurt, Nassau, Kurhessen, Sachsen und Hannover. Zu Preußen hielten die Kleinstaaten Norddeutschlands; weiter hatte es bereitsein Bndnis mit Italien geschlossen, das, weint der Sieg errungen wurde, Ve netien, die Perle an der Adiia," als Preis davontragen sollte. In jenen Tagen schrieb König Wilhelm an Bismarck: So sind denn die Wrfel geworfen! Gott allein kennt den Ausgang dieses Anfangs! Entweder wir siegen oder werden mit Ehren tragen, was der Himmel der Preußen beschliet." 4. Die ersten Erfolge der Preußen. Alle Welt hielt Osterreich fr viel strker als Preußen. berall glaubte man, es werde sofort seine Truppen ans Bhmen hervorbrechen ' lassen und den kecken Feind der den Hansen rennen; aber das geschah nicht, denn die sterreicher waren mit ihren Rstungep noch nicht fertig. Dagegen besetzten die Preußen binnen drei Tagen Hannover, Kur Hessen ltud Sachsen. Der schsischen Armee gelang es, nach Bhmen zu entkommen und sich mit den sterreichern zu vereinigen. Die Hannoveraner jedoch, die sich nach Sddeutschland durchschlagen wollten, muten trotz tapferer Gegenwehr am 29. Juni bei Langensalza die Waffen strecken. ^ *$/** r/y -f y?- * vv>- +: A4 *
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