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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Europa ohne Deutschland - S. 52

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 52 — 3. Jenseits des Kaledonischen Kanals erheben sich die rauhen und unwirtlichen Gebirge Nord-Tchottlands. Das Land ist fast beständig in Nebel eingehüllt; es bringt nur noch Hafer, Gerste und Kartoffeln hervor. Die Bewohner haben sich an den fischreichen Binnenseen und Meerbusen niedergelassen. Abb. 38. Die Fingalshöhle aus der Insel Staffa. 4. Inselgruppen an der West- und Nordküste. An der West- friste liegen die Hebriden, zu denen die Insel Staffa mit der Fingals- höhle gehört, an der Nordküste die Orkney-Inseln und weiter nördlich die Shetland-Jnseln Ihre Bewohner nähren sich von Fischfang und Schafzucht. Irland. (4,4 Mill. @intu.) § 32. l. Bodengestalt. Der Westküste Großbritanniens ist die Insel Irland vorgelagert. (Gib die trennenden Meeresteile an!) Sie hat eine rautenförmige Gestalt. An den Küsten finden wir Gebirge. Das Innere des Landes dagegen ist meist eben und seine Neigung nach dem Meere hin so gering, daß die abfließenden Gewässer häufig Sümpfe, Moore und Seen bilden. Der größte Fluß Irlands, der Shannon, mündet in die Irische See.

3. Europa ohne Deutschland - S. 53

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 53 — 2. Bebauung. Bei dem Übermaß an Feuchtigkeit und dem Mangel an Sonnenwärme hat der Boden für den Anbau von Getreide und Obst nur geringen Wert. Flachs gedeiht dagegen um so besser. Auch dem Graswuchs kommt die Feuchtigkeit des Klimas zugute. Die Viehzucht ist deshalb bedeutend. Den grünen Wiesen verdankt Irland (@irin = grüne Insel) seinen Namen. An Mineralien ist das Land arm. Da Steinkohlen fehlen, wird Torf als Brennstoff verwendet. 3. Die Bewohner. Städte. Die Jrländer sind Nachkommen der Kelten. Sie leben meistens als Pächter und Arbeiter in den ärm> lichsten Verhältnissen, da sich der größte Teil des Landes in den Händen englischer Grundbesitzer befindet. Viele Bewohner wandern deshalb nach Amerika aus. — Nur an der Küste gibt es größere Städte. Die Hauptstadt Dublin, 309000 Einw., hat große Maschinenbauwerk- stätten, Belfast große Webereien und Baumwollenfabriken, Cork bedeutende Ausfuhr an Fleisch, Häuten und Talg. Nordeuropa. Skandinavien. (11/s mal so groß wie das Deutsche Reich. 7,8 Mill. meist lutherische Einwohner.) Skandinavien erstreckt sich vom Nordkap (71° n. Br.) durch § 33. 16 Breitengrade nach Süden, ist also doppelt so lang wie Groß- britannien. Die Breitenausdehnung nimmt nach Süden hin zu, wo das Land durch den Skagerrak in zwei Zipfel geschieden wird. (Nenne die begrenzenden Meere!) Den Westen nimmt das Königreich Norwegen, den Osten das Königreich Schweden ein. I. Das Königreich Norwegen. (Etwas größer als Großbritannien mit Jrkmd. 2,3 Mill. Einw.) A. Landschaftsgebiete. 1. Das Skandinavische Hochgebirge. An der Westküste Skandi- § 34. naviens zieht sich ein Gebirge entlang, das fast die doppelte Fläche der Alpen einnimmt. Ungeheuere, öde Hochflächen, die man im Norden

4. Europa ohne Deutschland - S. 118

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 118 — Einfluß Jnnerasiens. Die Winter sind sehr kalt, die Sommer heiß, aber infolge des Südmonsuns regenreich. Weizen, Baumwolle und Hülsenfrüchte bringt deshalb der Lößboden reichlich hervor. — In Nord- china liegt die Hauptstadt des chinesischen Reiches, Peking (= Hoflager des Nordens), l1/2 Mill. Einwohner, mit seinem Hafenort Tientsin, 750000 Einw., durch eine Eisenbahn verbunden. Auf der Südseite der Halbinsel Schantung, die sich durch ihre reichen Steinkohlenlager auszeichnet, ist das deutsche Pachtgebiet Kiautschou (tschu) gelegen. Deutsch-Kiautschou. 97. a) Das Land. Deutschland besitzt die Bucht von Kiautschou, die uugefähr die Größe des Bodensees hat, und ein Landgebiet von Abb. 69. Das Pachtgebiet Kiautschou. 501 qkm. In einem Umkreise vou 50 km darf Chiua ohne Deutsch- lauds Genehmigung keinerlei Anordnungen treffen; fremde Nieder- lassungen dürfen hier nicht gegründet werden. — Die Bucht wird von zwei Landzungen eingeschlossen; diese sind von kahlen Gebirgen durchzogen, zwischen denen sich fruchtbare, vorzüglich angebaute Täler und Ebenen ausdehnen. Da Kiautschou zwischen dem 35. und 36. Grad in. Br. liegt (Südspitze Spaniens), ist sein Klima dem Südeuropas ähnlich.

5. Europa ohne Deutschland - S. 152

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Kamerun. (11/2tnal so groß wie das deutsche Reich, schätzungsweise 4 Mill. Einw.) 115. 1. Lage. Kamerun dehut sich vom Busen von Guinea im Westen bis über den Longone und den Sanga im Osten aus und erreicht mit 2 spitzen Ausläufern den Kongo und dessen Nebenfluß, den Abb. 94. Kamerun. Ubangi. Diese schmalen „Fühlhörner" sollen den Deutsche« den An- schluß zur Schiffahrt auf dem Kongo sichern. 2. Bodengestalt. Ahnlich wie Deutsch-Ostfrika ist Kamerun von einer Küsteuebeue begrenzt, die im Norden durch den 4000 m hohen, vulkanischen Kamerunberg abgeschlossen wird. Über ein Randgebirge hin steigt man dann zu einer Hochebene empor. Diese senkt sich nach Süden zu dem Kongobecken; nach Norden fällt sie zu dem Beuue- fluß steil ab.

6. Europa ohne Deutschland - S. 153

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 153 — 3. Alima. Das Klima Kameruns ist bedingt durch die Lage in der Nähe des Äquators und durch die Nähe des Meeres. Im Küsten- land beträgt die mittlere Jahrestemperatur 25° C, im Gebirgsland geht sie auf 18° C herunter; im Innern sind große Temperaturschwan. fungen (von 35° mittags auf 6° nachts.) — Die Niederschläge sind sehr beträchtlich, namentlich am nördlichen Abhang des Kamerun- gebirges, wo eins der regenreichsten Gebiete der Erde ist (1050 ein — vergl. Vorderindien!). Nach dem Innern hin nehmen die Niederschläge ab; immerhin fällt auch hier noch 3 bis 4 mal soviel Regen als bei uns. — Die feuchtheiße Treibhausluft der Küste und die starken Tem- peraturschwaukungen sind der Gesundheit der Europäer sehr schädlich; besonders gefährlich ist die Küste wegen der häufig auftretenden Malaria und wegen des Schwarzwasserfiebers. Zum Glück sind die höher gelegenen Gegenden, wie z. B. die Hauptstadt Buea, malariasrei. 4. Erzeugnisse. Das feuchtheiße Klima ruft am Kamerungebirge und am Randgebirge eine üppige Pflanzenwelt hervor. Dichte Urwälder, zu denen nur die Flußläufe und die schmalen Negerpfade einen Zu- gang eröffnen, bedecken die Abhänge. Ölpalmen, Akazien und Kant- schuklianen bilden die Bestände. Hinter dem Rand des Hochlandes beginnen die Savannen; das sind weite Steppen mit übermannshohem Gras. — Auf den Plantagen werden Tabak, Kaffee und Kakao ange- pflanzt. Letzterer gedeiht besonders gut und lieferte im Jahre 1910 3 7a Mill. kg im Werte von 3 Mill. Ji. Die Ausfuhr an Kautschuk betrug 11 Mill. Ji. Über den Urwald des südöstlichen, neu von Frankreich erworbenen Kamerun schreibt ein Reisender: „Wir waren nun mitten in jenem großen Urwaldgebiet, das sich ununterbrochen von der Batangaküste bis zu den großen Seen erstreckt und in dem die Pflanzenwelt Afrikas ihre höchste Entwicklung, ihre gewaltigsten Formen zeigt. Palmen, deren Wedel hier 20 Meter Länge erreichen, bilden ganze Dickungen in den Sümpfen und kennzeichnen die Üppigkeit des Pflanzenwuchses, der übrigens in den südöstlichen Bezirken Kameruns — entgegen der üblichen Annahme — vollkommen die Ölpalme vermissen läßt. Die Tierwelt in all diesen Gebieten stimmt durchaus überein mit der des Kongobeckens. Unter den höheren Tieren sind neben dem Elefanten die afrikanischen Menschenaffen Gorilla und Schimpanse nicht selten. Büffel und viele sehr scheue Antilopen- arten bewohnen das Unterholz. Aber alle höheren Tiere, Haarwild und Vögel, leben sehr versteckt, und die einigermaßen erfolgreiche Jagd auf sie schließt jede andere Beschäftigung aus. Nur die niedere Tier-

7. Europa ohne Deutschland - S. 155

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 155 — rühmten Asrikaforfchers Dr. Nachtigall befindet, der hier dem Fieber erlag. Regierungssitz ist Buea, in gesunder Lage von 1000 m Höhe. Handelsplätze sind Batanga und Viktoria. Hier befindet sich ein großartiger Versuchsgarten, in dem durch Versuche festgestellt wird, welche Nutzpflanzen sich am besten zum Anbau in der Kolonie eignen. 6. Bedeutung. Kamerun steht noch im Anfang der Entwicklung. Große Teile sind erst wenig erforscht; besonders der Bahnbau ist noch in den ersten Anfängen. Doch verspricht Kamerun eine gute Handels- und Plantagenkolonie zu werden, wie aus folgen- den Zahlen hervorgeht: Abb. 96. Viktoria mit dem großen und dem kleinen Kamerunberg. Gesamthandel Einfuhr Ausfuhr 1904 17 Va Mill. Mk. 9vs Mill. Mk. 8 Mill. Mk. 1910 45 V« „ „ 25 V» , „ 20 „ „ Togo. ^Etwas größer als Bayern, 1 Mill. Einwohner.) 1. Lage. Togo, die kleinste nnsrer afrikanischen Kolonien, liegt § 116. eingezwängt zwischen französischem und englischem Gebiet. An das Meer reicht es nur mit einer 52 km breiten Küste; die Landung wird noch erschwert durch eine sehr heftige Brandung und durch den Mangel an guten Häfen. Togo hat also eine ungünstige Lage. 2. Bodengestalt und Erzeugnisse. Togo besteht, ähnlich wie Deutsch'ostafrika und Kamerun, aus einer Küstenebene, einem Rand-

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 125

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 125 Teutschland gehört die große Bucht vou zucm-tschou, die einer Kriegs- flotte reichlich Raum gewährt, und eiu Laudgebiet von 501 qkm. Ju einem Um- kreise vou 50 km darf ohne Deutschlands Genehmigung China keinerln Anord- nungen treffen; fremde Niederlassungen dürfen hier nicht gegründet werden. — Die beiden die Bucht einschließenden Halbinseln werden von kahlen, rauhen Ge- birgen durchzogen, zwischen denen sich fruchtbare, vorzüglich angebaute Täler und Ebenen ausbreiten. Das Klima ist für Europäer günstig, im Sommer etwas heißer als in Italien, im Winter wie bei uns. Doch ist die Bucht stets eisfrei. — Die fleißigen Bewohner bauen Weizen, Bohnen, Tabak, Baumwolle u. s. w. Der Teestrauch gedeiht hier nicht mehr, dagegen in feuchten Gegenden der Reis. Für die Seidenraupenzucht ist der Maulbeerbaum von großer Bedeutung. Maul- tiere, Schweine, Enten und Hühner werden als Haustiere gehalten. Der Hauptort des Pachtgebiets ist Tsintau, Freihafen und Sitz des Gouver- neurs. Früher ein Dorf, ist es heute eine aufblühende deutsch-chinesische Stadt mit Zollhaus und Telegraph. Der Ort Mau-tschim, 8 l<m von der Küste entfernt, hat ungefähr 40000 Eimv. — Trotz des günstigen Klimas wird Kiau- tschou nie Auswandererkolonie werden, da es schon dicht bevölkert ist. Seine Be- deutung liegt in den reichen Kohlenschätzen Schantnngs, zu deren Erschließung Eisenbahnen gebaut werden. Ferner ist es eine Eingangspforte für den deutschen Handel, der in China sehr bedeutend ist. Endlich dtent es der deutschen Flotte als Stützpunkt. (Schutz der deutschen Kaufleute und Missionare.) b) Südchina wird von dem Jang-tse-kiang bewässert. In seinem Tal gibt der Reis, das wichtigste Nahrungsmittel der Chinesen, jähr- lich 2 Ernten. Teestrauch und Maulbeerbaum (Seidenraupe I) werden angepflanzt, Baumwolle und Zuckerrohr liesern reiche Erträge. In den Gebirgen Südchinas finden sich große Lager an Kohlen, Eisen und Kupfer. — Nicht weit von der Mündung des Jang-tse liegt Nanking, 225000 Einw., die Gelehrten- und Industriestadt Chinas (Baumwollstoff-Nanking). Als Handelsplatz ist wichtiger Shang Hai, 620000 Einw., der erste und größte Vertragshafen Chinas. An der Südküste Kanton, 1 Mill. Einw. Ihm gegenüber die englische Felsen- insel Hongkong und das portugiesische Macao. § 127. Die Bewohner, a) Dichtigkeit der Bevölkerung. Das chinesische Reich ist größer als Europa und steht an Umfang nur dem englischen und russischen Kolonialreich nach. Die Einwohnerzahl umfaßt mit 360 Mill. fast der Menschheit. Davon wohnen 350 Mill. im eigentlichen China. In der chinesischen Tiefebene und im Jang-tfetal drängen sich die Menschen so dicht zusammen, daß viele auf dem Lande gar nicht Platz finden, sondern als „Wassernomaden" auf Kanälen und Flüssen in Booten leben. Eine solche Volksmenge kann auch ein sehr reiches Land nicht hinreichend ernähren. Deshalb herrscht in den unteren Volkskreisen entsetzliches Elend; tritt gar anhaltende Dürre ein, so sind viele Tausende dem Hungertode ausgesetzt. Eine weitere Folge der Übervölkeruug ist die starke Auswanderung der Chinesen, deren Ziel Hinterindien, die Malaiischen Inseln und besonders Ame- rika sind. b) Abstammung und Eigenschaften. Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse. Als gute Eigenschaften werden ihnen Arbeit- samkeit, Geschicklichkeit, Genügsamkeit und große Höflichkeit nach- gerühmt. Die Anhänglichkeit der Kinder an ihre Eltern ist geradezu rührend; sie findet ihren Ausdruck in der Ahnenverehrung und ist die

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 136

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 136 - trockenen Jahreszeit so hart, daß er Risse und Sprünge bekommt. Aber in der Regenzeit überzieht sich die Karoo mit einem Teppich frischen Grases und gleicht einem Meere von Lilien und Orchideen. — Am Ostrand der dritten Terrasse erheben sich die wasserreichen, fruchtbaren Drachenberge. An sie grenzt die Kalahä.ri, eine weite, baumlose Hochfläche, die nach Westen hin in eine Sand- und Steinwüste übergeht. Aus den Steppen der Karoo und der Kalahari tummeln sich zahllose Antilopen und Springböcke; Giraffe und Strauß durcheilen die öden Strecken. In den Wiesen- gründen weiden große Schaf- und Rinderherden. In der Nähe von Johannesburg sind reiche Goldfelder entdeckt worden, bei Kim- berley finden sich Diamanten. Neben diesen letztgenannten Erzeug- nissen liefert uns Südafrika Wolle, Straußenfedern, Wein und Südfrüchte. Bewässerung. Die wichtigsten Flüsse sind der Sambesi im Osten, der Oranje mit dem Baal im Westen. Sie haben ihr Bett tief in den Sandstein des Tafellandes eingegraben und sind wegen ihrer Strom- schnellen und Wasserfälle am Rande der Terrassen für die Schiffahrt größtenteils unbrauchbar. Das Klima Südafrikas gleicht ungefähr demjenigen Italiens; doch sind die Jahreszeiten den unfern entgegengesetzt: der Februar ist der wärmste, der Juli der kühlste Monat. Die Südostwinde bringen vom Meere her Feuchtigkeit, die sich an den Drachenbergen niederschlägt. Nach Westen hin nimmt die Regenmenge immer mehr ab; die Westküste ist sogar vielfach regenlos. Das hat seinen Grund in der sie begleitenden kalten Meeresströmung. Die aus ihr aufsteigenden Wasser- dämpfe sind kühler als die höheren Luftschichten und können sich deshalb nicht zu Wolken verdichten. Bewohner und staatliche Zugehörigkeit. Die Eingeborenen sind Buschmänner und Hottentotten; ihre Hauptbeschäftigung ist Vieh- zucht. Europäische Kultur brachten die Holländer hierher, die als „Buren" Ackerbau und Viehzucht trieben. Sie gründeten Kapstadt, die Hauptstadt der jetzigen Kapkolonic. Von den Engländern ver- drängt, zogen sie ans ihren schwerfälligen, mit 10 —20 Ochsen bespannten Wagen nach Norden und gründeten den Oranje-Freistaat mit Bloem- fontein (Blüm°) und die Südafrikanische Republik mit Pretoria. Aber die reichen Funde an Gold und Diamanten waren die Veranlassung, daß die Engländer nach hartnäckigem Kampfe auch diese Staaten ihrem Riesenreiche einverleibten. § 139. Deutsch-Südwestafrika (2^2 mal so groß als Preußen mit der Einwohnerzahl Frankfurts). Der Bremer Kaufmann Lüderitz hatte an derangra Peqnßna (d. i. kleine Bucht) eine Niederlassung gegründet und sie unter deutschen Schutz gestellt. Dieses Gebiet wurde später erweitert, so daß die Kolonie sich jetzt bis zum Sambesi ausdehnt. Leider ist der beste Ankerplatz, die Walfischbai, englisch. Der südliche Teil von Deutsch-Südwestafrika ist regenlos und deshalb unfruchtbar. In der Mitte, wo etwas Regen fällt, findet sich vorzügliches Weideland. Des- halb besitzen die Eingeborenen, die Herero und Damara, bedeutende Rinderherden. Der Norden der Besitzung läßt Ackerbau zu. Die Straußenzucht hat mau mit Erfolg begonnen. An Mineralien gibt es Kupfer und Marmor. Die Hauptausfuhrgegenstände sind Schlachtvieh und Guano, der sich auf den vorgelagerten Jnfelchen findet. — Das

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz.. Nordafrika wird von Kankasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abefsinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Knltnr anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. Mgier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5270000 42000000 Frankreich....................5300000 28000000 Deutsches Reich..................2412000 12000000 Belgren ikongostaat)..............2253000 14000000 Portugal . .....................2130000 8300000 Türkei (ohne Ägypten)............1033000 1 000000 Italien......................247000 330000 Spanien ..............9000 380000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im Osten vom Atlanti- schen, im Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze stoßen diese beiden Weltmeere zusammen. Die Nordgrenze bildet das
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