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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 81

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 81 — zucht vorzugsweise im Riesengebirge getrieben. Am Fuß der Sudeten blüht die Weberei, im Riesengebirge die Porzellan- und Glasfabrikation. Oberschlesien endlich ist infolge seines Reichtums an Kohlen und Erzen der zweitgrößte Jndustriebezirk unseres Vaterlandes. Schlesien zerfällt in die Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz und Oppeln. Die Hauptstadt Breslau. 511000 Einw., an der Oder, ist die drittgrößte Stadt Preußens und die wichtigste Handelsstadt Ostdeutschlands. Diese Bedeutung verdankt sie ihrer günstigen Lage inmitten einer gewerbreichen Landschaft, an einem schiffbaren Strom und im Kreuzungspunkte von acht Eisenbahnlinien- In der Nähe liegt der Schlachtort Lenthcn. Andere Städte an der Oder sind Ratibor, Oppeln, Brieg, (Slogan und unweit der Oder Grimberg. Im oberschlesischen Jndustriebezirk sind die bedeutendsten Städte Köniqshütte, Gleiwitz, Tarnotvitz und Beuthen. Am Fuß der Sudeten liegt die Festung Neiße, im Gebirge die Festung Matz. An der Katzbach liegt Liegniiz, in dessen fruchtbarer Umgebung viel Gemüse gebaut wird; in der Nähe befindet sich das Schlachtfeld von Wahlstatt (1241 und 1813). Görlitz, an der Görlitzer Neiße, ist der Mittelpunkt der niederschlesischen Tuchindustrie. vas Norddeutsche Tiesland. 1. Lage. Das Norddeutsche Tiefland breitet sich zwischen der § 60. Mitteldeutschen Gebirgsschwelle einerseits und der Nord- und der Ostsee anderseits aus. Im Westen geht es in das niederländische, im Osten in das russische Flachland über. Es ist somit ein Teil des großen europäischen Tieflandes, das sich von den Pyrenäen bis zum Ural erstreckt. 2. Geologische Bildung. Wie die Oberdeutsche Hochebeue, so ist auch ganz Norddeutschland vor vielen Jahrtausenden von mächtigen Gletschern bedeckt worden. Diese gingen von Skandinavien aus und erstreckten sich bis in das Innere Deutschlands. Es hat wahrscheinlich mehrere Vereisungen gegeben. Man zählt in Norddeutschland deren drei. Die älteste reichte bis zu dem Mitteldeutschen Gebirgsland, die jüngste nur bis in die Gegend von Magdeburg. Die Gletscher haben gewaltige Erd- und Gesteinsmassen von Skandinavien nach Deutschland getragen. Die Gesteine sind auf dem weiten Wege, den sie zurücklegen mußten, vielfach geschrammt, gekritzt und geglättet worden. Die mitgeschleppten Massen legten sich auf das Grundgebirge, glichen dessen Unebenheiten aus und verwandelten das Gebiet, das sie bedeckten, in ein weites Flachland. Die aufgelagerte Schicht erreicht stellenweise eine Mächtigkeit von 200 m. An manchen Orten ragt das Grundgebirge aus dem Moränenschutt hervor. Solche Reste des Grundgebirges haben wir z. B. in den Sandsteinfelsen Helgolands und in den Kreidefelsen der Insel Rügen. Dilcher-Schwcirzhanpt-Walther. Erdkunde. Iii. Teil. 6

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 Abb. 114. Skelett einer pflanzenfressenden Riesenechse (Diplodocus) im Sencken- bergischen Museum zu Frankfurt a. M. 18 m lang. Abb. 115. Wahrscheinliches Aussehen des Diplodocus. Auf das Tertiär folgte eine Zeit, in der eine erhebliche Temperatur- erniedrigung eintrat, die Eiszeit. Es bildeten sich große Gletscher- massen, die einen großen Teil der gemäßigten Zone bedeckten. In

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 154

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 154 — c) Neben Wasser und Wind arbeiten auch Tiere und Pflanzen an der Bildung von Gesteinen. Dnrch die Tätigkeit kleiner Tiere sind Muschelkalk, Kreide und die Koralleninseln entstanden (vgl. T. Ii. § 151). Aus Pflanzenstoffen haben sich Steinkohle, Braunkohle, Torf ge- bildet. Derhauptuuterschied zwischen den beidengesteinsarten besteht darin, daß die einen ihren Ursprung aus dem Erd- innern herleiten, diean der nsichdnrchan wachsen von äußeren Auflagerungen bilden. Die Erstarruugsgesteine sind Neu- bildungen, die Sedimentgesteine sind Umbildungen für die Erdoberfläche. 3. Neben den Erstarruugs- und Sedimentgesteinen gibt es noch die sogenannten kristallinischen Schiefer. Über ihre Entstehung ist man durchaus im unklaren. Nur das ist sicher, daß ein Teil von ihnen die ältesten Gesteine in der Erde bildet und daß sich in ihnen keine Spuren von Lebewesen finden. Zu ihnen gehören Gneis und Glimmer- schiefer. Aus kristallinischem Schiefer besteht die Hauptmasse der Zentralalpen. C. Die Veränderungen der Erdrinde: I. durch innere Kräfte. §105. 1. Die Störung der Schichtenlagerung. Die Lage der Schichteil aller Sedimentgesteine war ursprünglich im allgemeinen horizontal; denn die einzelnen Gesteinsteilchen fielen im Meerwasser senkrecht nieder, und die Oberfläche der abgesetzten Maffe muß nach dem Gesetz der Schwere stets eine wagrechte Fläche bilden. — Heute sehen wir nun an vielen Orten, daß die Schichten meist in schräger Stellung auf- treten, daß Schichten aus verschiedenen Gesteinen sich nebeneinander finden, ja, daß Schichten, die früher abgelagert worden sind, über jüngeren liegen. Es müssen also erhebliche Kräfte gewirkt haben, die die Schichtenlage verändert oder „gestört" haben. 2. Ursachen der Störung. Als Hauptursache der Schichten- störung betrachtet man die fortschreitende Erkaltung der Erd- rinde. Damit ist notwendigerweise eine Verringerung der Masse verbunden. Der Erdmantel wurde für den Erdkern zu weit. In seinem Bestreben, sich dem Kern anzupassen, kam es zu gewaltigen Span- nungen, zu einem Auseinanderbrechen und zu Verschiebungen größerer und kleinerer Stücke. Es entstanden in der Erdrinde Einsenknngen und Erhöhungen. Die Hebungen und Senkungen gingen aber in den meisten Fällen nicht plötzlich vor sich, sondern sie vollzogen sich im Laufe von Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden. Sie haben auch heute noch

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 168

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 168 — Ungeheuern Massen verbreitete sich das Eis von Skandinavien bis zum Harz und zum Erzgebirge. Ganz Süddeutschland war vom Rhein- talgletfcher, von dem Lech-, Isar- und Jnngletscher überzogen. Wo freies Land blieb, lebte eine nordische Tierwelt: Mammut, behaartes Nashorn, Höhlenbär, Riesenhirsch. In dieser Zeit lassen sich auch mit Sicherheit die ersten Spuren des Menschen, Geräte und Waffen aus Tierknochen und Steinen, nachweisen. Die Ablagerungen der Eiszeit bezeichnet man als Diluvium. An sie schließen sich die Schichten der Jetztzeit an (Alluvium). Denn die Umwandlung der Erdoberfläche, das Wegräumen alter Schichten und das Aufbauen neuer, steht nicht still. Die Kräfte, die seit Jahr- taufenden an der Ausgestaltung der Erde arbeiteten, sind auch heute noch tätig, das Antlitz der Erde zu verändern. Auch der Erdboden, auf dem wir stehen, ist wie alles Irdische dem Wechsel unterworfen. Die Wasserhülle. I. Die Festlandsgewässer. 114. 1. Quellen. Von den Niederschlägen verdunstet ein Teil sehr rasch wieder, sei es unmittelbar, sei es mittelbar durch die Wurzeln und Blätter der Pflanzen. Ein anderer Teil strömt in Bächen und Flüffen den Seen oder dem Meere zu; der Rest sickert in die Erde. Wenn dies Regen- oder Schneewasser auf eine undurchlässige Schicht trifft, so staut es sich. Solches Wasser, das in den oberen Schichten des Erdbodens bleibt, nennt man Grundwasser. Es fehlt nirgends auf der Erde vollständig; nur der Menge nach ist es sehr verschieden. In Gegenden mit starker Verdunstung, z. B. in den Wüsten, findet es sich erst sehr tief. Das tiefer eindringende Waffer sammelt sich zu größeren Wasser- ädern und tritt zuletzt als Quelle zutage. Das Quellwasser löst Be- standteile der Gesteine, durch die es fließt, in sich auf. Enthält es viel Kalk, so ueuut man das Wasser hart. Ist viel Kochsalz in ihm aus- gelöst, so wird es zur Sole; wenn andere Lösungen vorherrschen, so spricht man von Mineralwassern. — Zuweilen sind wasserhaltige Schichten von undurchlässigen Schichten überlagert, so daß das Wasser nicht empordringen kann. Man verschafft dann dem Quellwasser durch Bohrungen einen Ausweg, durch die es oft in starkem Sprudel hervor- quillt. Solche künstliche Quellen nennt man artesische Brunnen (nach der franz. Grafschaft Artois, wo sie zuerst um das Jahr 1100 gebohrt wurden). Sie sind mit großem Erfolg in Algier und in einigen Teilen der Sahara angelegt worden. Auch in Deutsch-Südwestafrika hofft man auf Erschließung von Grundwasser durch artesische Brunnen.

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 155

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 155 — nicht aufgehört. Ein berühmtes Beispiel für die Senkung und Hebung von Gegenden aus älterer Zeit ist der Tempel bei Pozzuoli in der Bucht von Neapel. An diesem Tempel findet man 6 m über seinem Fuß Löcher und Überreste von Bohrmuscheln, die nur im Meer leben können. Er muß also mit seinem Bau 6 m tief unter den Meeres- spiegel gesunken sein. Später hat er sich gehoben, während man heute wieder eine Senkung beobachten kann. — Die Koralleninseln werden als Beispiel für die Senkung angeführt. Die Korallentierchen können nur in einer Tiefe bis' zu 40 ra unter dem Meeresspiegel leben. Korallen- bauten finden sich aber in viel größerer Tiefe. Daraus schließt man, daß der Meeresboden, auf dem die Korallenbauten sind, einst höher lag, also sich gesenkt hat. Ganz Polynesien wird als „Senkungsfeld" betrachtet. — Ein Beispiel für die Hebung von Teilen der Erdrinde in der Gegenwart bildet Südschweden, dessen Küste sich in 100 Jahren um etwas über 1 m gehoben haben soll. Neben der Zusammenziehung der Erdrinde können auch Unter- spülnng und Auslaugung von Erdräumen die Ursachen der Schichten- störuug sein. m Abb. 99. Wagrechte Schichtlagerung. 3. Die Hanptformen der Störung, a) Der Bruch. Der Druck, §106. der bei der Zusammenziehung auf einzelne Stücke der Erdrinde aus- geübt wurde, hat diese zusammengeschoben oder zusammengepreßt. Es bildete sich dadurch aber auch wieder freier Raum, wodurch ein Ein- brechen und Versinten einzelner Schichten verursacht wurde. Wenn sich dabei die einzelnen Teile gänzlich voneinander lösten, so entstand ein Bruch. Dabei ergaben sich folgende Formen: Abb. 100. Verwerfung. Ein Stück der Erdrinde, eine Scholle, riß an der Stelle, an der es nicht mehr von unten gestützt war, ab und sank längs des Risses in die Tiefe; dann entstand eine Verwerfung (Abb. 100).

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 158

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 158 — Vorgang und Wirkung. Das Erdbeben nimmt seinen Anfang in dem sog. Erdbebenherd. Von hier aus setzen sich die Erschütte- rungen wellenförmig fort. Je nach Heftigkeit und Dauer spürt man das Beben nur wenig — durch Bewegungen von Lampen, Lüstern, Anschlagen der Glocken, Stehenbleiben von Uhren — oder aber es richtet furchtbare Verheerungen an (1772 Lissabon, 30000 Menschen getötet, 1906 San Franzisko, Zerstörung des größten Teils der Stadt, 1908 Messina, 150000 Menschen getötet). Einteilung. Die meisten Erdbeben sind durch die vorher be- sprocheuen Veränderungen im Bau der Erdrinde bedingt. Man be- zeichnet sie deshalb als tektonische Erdbeben. Werden sie durch vulkanische Ausbrüche veranlaßt, so spricht man von vulkanischen Erdbeben. Die Einsturzbeben haben ihre Ursache in dem Einstürzen unterhöhlter Erdränme; sie sind meist örtlich begrenzt. Nicht selten treten Erdbeben unter dem Meeresspiegel auf; die Bewegungen des Meeresbodens übertragen sich dann auf die Wassermasse, so daß man von einem Seebeben sprechen kann. Ist die Erschütterung des Meeres- bodens sehr stark, so entsteht natürlich auch eine sehr heftige Bewegung des Wassers. Nachdem sich die Wellen alle, der Bewegung des Bodens folgend, an einer tiefen Stelle getroffen haben, werden sie mit großer Wucht nach dem Ufer geschleudert. Es entstehen die gefährlichen Erd- bebenfluten; hierbei weicht also das Meer zuerst von der Küste zurück, um nach einiger Zeit als hohe, mächtige, alles niederreißende Welle zum Ufer zurückzueilen. Auftreten. Die meisten Erdbeben sind tektonischer Natur. Daraus erklärt es sich, daß sie am häufigsten am Rand der Einbruchs- gebiete der Erde auftreten, also an den Küsten des Mittelmeeres (Süd- italien, Sizilien, am Marmarameer), am großen Ozean (Japan, West- küste von Amerika), auf den Suudainfeln und den Antillen. §109. b) Die vulkanischen Ausbrüche. Bei den Faltungen und Brüchen der Erdrinde bildeten sich Spalten oder doch Gegenden von geringer Festigkeit, durch die Massen des glühenden Erdinnern, verbunden mit Wasserdampf und Gasen, empordringen konnten. Diese Erscheinungen bezeichnet man als vulkanische Ausbrüche. Die vulkanischen Aus- brüche werden als Begleiterscheinungen der tektonischen Veränderungen der Erdrinde angesehen. Die durch sie ent- standenen Berge heißen Vulkane. Ausbruch. Ein Ausbruch geht ungefähr folgendermaßen vor sich: Zunächst werden große Massen von Asche ausgeworfen. Zugleich mit diesen werden gewaltige Dampfmengen ausgestoßen, die dann als wolkenbruchartige Regengüsse, oft verbunden mit Gewittern, nieder- stürzen. Der Regen verwandelt die Asche in Schlammströme, die nach ihrer Erkaltung die vulkanischen Tuffe bilden. Diesen Ausbrüchen

8. Europa ohne Deutschland - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 — 2. Die Schweizer Hochfläche. Die Schweizer Hochfläche er- streckt sich vom Genfer See bis zum Rhein und Bodensee. Sie ist ein welliges Hügelland mit fruchtbaren Feldern und grasreichen Wiesen. Daher treiben die Bewohner vorzugsweise Viehzucht und Ackerbau. Die reichlich vorhandenen Wafferkräfte haben außerdem das Aufblühen einer großartigen Gewerbetätigkeit begünstigt. Zürich, 196000 Einw., ist der Hauptplatz für die Seiden-, St. Gallen für die Baumwolleninduftrie. Das günstig gelegene Basel, Abb. 12. Die Tellskapelle. 134000 Einw., hat ebenfalls Seidenfabriken; auch treibt es bedeutenden Handel mit Deutschland und Frankreich. Bern, 90000 Einw., ist die Bundeshauptstadt der Schweiz. An dem Genfer See Genf mit 132000 Einw., durch seine Uhren und Goldwaren berühmt, und Lau- sänne, 68000 Einw. 3. Der Schweizer Jura. Der Schweizer Jura bildet die Grenze gegen Frankreich hin. Er besteht aus langgestreckten Höhen- zügen, die durch muldenförmige Täler voneinander getrennt werden. Da der Ackerbau infolge der Wasserarmut des Kalkgebirges nur geringen

9. Europa ohne Deutschland - S. 82

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 82 — c) Süditalien. Süditalien hat infolge seiner südlichen Lage ein äußerst mildes Klima. Im Frühling und im Sommer entfaltet sich an den Küsten die südliche Pflanzenwelt in ihrer vollen Schönheit und Pracht. Zitronen, Apfelsinen und Feigen gedeihen in üppiger Fülle; Oliven- Haine liefern reichen Ertrag an Öl. Deshalb preist Goethe Italien als „das Land, wo die Zitronen blüh'n, im dunkeln Laub die Goldorangen glüh'n, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrte still und hoch der Lorbeer steht." Im Sommer fehlt es jedoch an Regen, und der dann von Afrika herüberwehende heiße Staubwind (Sirocco) hindert die Pflanzungen in ihrer weiteren Entwicklung. Deshalb werden die Felder in manchen Gegenden künstlich bewässert. Im Innern des Landes finden sich kahle, wasserarme Hochflächen. In dem fruchtbaren Kompanien liegt die Stadt Neapel, 720000 Einw. Sie hat eine unvergleichlich schöne Lage an einem tief in das Land eindringenden Golf. Von den blauen Fluten des Meeres steigen die Häuserreihen allmählich zu den Höhen hinauf; rundum üppige Pflanzenwelt, darüber der klare südliche Himmel und in der Ferne das weite Meer. Die Stadt selbst mit ihren engen, heißen Straßen, ihren hohen Häusern und dem Gewühl der Großstadt bietet wenig Anziehendes; dafür reizt das Leben in den engen Seitengassen unsere Neugier um so mehr. Sie sind der gemeinsame Aufenthaltsort für ihre Bewohner, die nur durch die Glut der Sonne, die Kälte des Nordwestwindes oder einen heftigen Regen vertrieben werden können. Hier sitzen die Besucher der Kaffeehäuser weit in die Gaffe hinein; dort werden Kastanien geröstet und Maccaroni bereitet. Schneider, Schuh- macher und Friseure sehen wir bei ihrer Arbeit. Trödler benutzen die. Gasse als Laden, und dazu kommt noch die Zahl der Großen und Kleinen, die sich im Schatten der Häuser dem „süßen Nichtstun" hin- geben. 7 km von Neapel erhebt sich der feuerspeiende Besuv. Seinen Fuß bekränzen fruchtbare Pflanzungen und lieblich gelegene Ortschaften; aber sein Gipfel ist ein starrer, unfruchtbarer Lava- und Aschenkegel, aus dessen Krater beständig Dämpse aufsteigen. Einst hat er mit seinem furchtbaren Aschenregen die Städte Pompeji und Herkulanum ver- schüttet; aber auch jetzt noch bedroht er die Umgegend mit seinen Aus- brüchen. So brachen im Jahre 1872 fünf Lavaströme aus dem Berge hervor und wälzten sich den Abhang hinab. Mit Entsetzen gewahrte man, wie die Feigen-, Pinien-, Öl- und Nußbäume bei der Annäherung des Glutstromes unter lautem Knall plötzlich von der Wurzel bis zum Wipfel in Brand gerieten. — Der letzte vulkanische Ausbruch war im

10. Europa ohne Deutschland - S. 56

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 56 — wegen eine große Fischer- und Handelsflotte. Letztere ist größer als die Frankreichs. Deutschland erhält von Norwegen nament- Abb. 40. Ein Kariol. Es ist ein leichtes Gefährt, dessen man sich namentlich in den Gebirgen bedient. Hinter dem Fahrgast sitzt der Kutscher. lich Fische, Tran, Felle, Werksteine; es liefert dorthin Getreide, Metall- und Webwaren und Zucker. Ii. Das Königreich Schweden. (So groß wie das deutsche Reich ohne Bayern und Württemberg. 5,5 Mill. Eiuw.) A. Landschaften. § 36. Die schwedische Felsenplatte bildet die östliche Abdachung des skandinavischen Hochlands. Sie senkt sich in Terrassen zur Ostsee hinab, der sich auch ihre Flüsse zuwenden. Diese bilden am Fuße des Hochgebirges Seen, deren Mulden in der Eiszeit von den hier lagernden Gletschern ausgearbeitet worden sind. (Vgl. die Alpenflüsse) Da sie in ihrem Unter- lauf oft starkes Gefälle haben, sind sie für die Schiffahrt wenig ge- eignet. Dafür dienen sie um so mehr der Flößerei. Ihre Wasserkraft wird für den Betrieb der zahllosen Sägemühlen ausgenutzt. 1. Nord- und Mittelschweden. Diese Teile Schwedens haben viel nackten Felsboden und große Sümpfe. Das Klima ist rauh, da sich hier der mildernde Einfluß des Meeres nicht geltend machen kann. Deshalb beschränkt sich der Anbau auf die Täler. Den größten Teil
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