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1. Europa ohne Deutschland - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Die Schweiz, eine Bundesrepublik. (Ungefähr so groß wie die Provinz Brandenburg. 3,7 Millionen Einwohner.) A. Landschaftsgebiete. Die Schweiz erstreckt sich von der Höhe der Alpen bis zum Boden- § 8. see und Rhein, vom Schweizer Jura bis zum Oberinntal; dazu kommt noch der Kanton Tessin, der bis zu dem Lago Maggiore und dem Luganer See reicht. Man unterscheidet das Alpenland, die Schweizer Hochfläche und das Juragebiet. Abb, 9. Luzern am Vierwaldstätter See. 1. Das Schweizer Alpenland. Das Alpenland umfaßt die Gebirgszüge vom Mont Blanc bis zum Oberiuntal. Seine höchsten Gipfel gehören der Schneeregion an; die grasreichen Mittelalpen dienen der Viehzucht. Die Siedelungen der Menschen finden wir aber meistens in den wegsamen, geschützten und anbaufähigen Tälern, die als tiefe Furchen in das Gebirge eingeschnitten sind. Flüsse. Die meisten größeren Flüsse entspringen am St. Gotthard oder in seiner Nähe. Nach Westen fließt die Rhone, nach Osten der Rhein. Dieser nimmt noch den Hinterrhein auf und wendet

2. Europa ohne Deutschland - S. 3

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 3 — B. Ausbau der Alpen. 1. Entstehung. Die Alpen sind ein mächtiges Faltengebirge, ß 3. dessen Entstehung man auf folgende Weise erklärt. Als sich die Erde, die sich früher in feurig-flüssigem Zustande befand, allmählich abkühlte, zog sie sich naturgemäß immer mehr zusammen. Die Erdrinde war aber schon so fest, daß sie dieser Zusammenziehung nicht überall gleich- mäßig folgen konnte. Infolgedessen entstand in ihr ein so starker Seiten- druck, daß die nachgiebigeren Gesteinsschichten als mächtige Falten (Ketten- gebirge) emporgehoben wurden, während die festeren Massen der Erd- rinde näher aneinander rückten. Es vollzog sich ein ähnlicher Vorgang wie beim Einschrumpfen eines Apfels, dessen Haut auch viele Runzeln bildet, weil sie der Zusammenziehung des vertrockneten Apfels nicht zu folgen vermag. Auf diese Weise bildeten sich gewaltige Höhenzüge, die durch tiefe Täler voneinander gelrennt wurden. — In der Nähe der Poebene sind die Gebirge am höchsten emporgetrieben worden, während sie nach Frankreich, Deutschland und Österreich hin immer niedriger werden. 2. Die Hauptgesteinsmassen. Die Alpen bestehen aus zwei verschiedenen Hauptgesteinsmassen. In den Höhenzügen der Mitte finden sich die ältesten Gesteine der Erdrinde: Granit, Gneis, Glimmerschiefer n. a. Die nach außen hin vorgelagerten Ge- birgsketten dagegen bestehen vorwiegend aus Kalk und werden deshalb Kalkalpen genannt. Sie begleiten die Zentralalpen auf ihrer ganzen West- und Nordseite, im Süden dagegen nur vom Lago maggiore (madschore) an nach Osten. C. Die Höhenzüge der Alpen. Den gesamten Höhenzug der Alpen vom Mittelländischen Meer § 4. bis zur Donau und Adria teilt man in zwei Hauptteile ein, in die W e st - und die O st a l p e n. Sie werden durch die Rheintalbruch- liuie, die vom Comersee durch das Tal des Hinterrheins zum Bodensee zieht, voneinander getrennt. I. Die Westalpen. Die Westalpen gliedern sich wieder in die Französischen und die Schweizer Alpen. 1. Die Französischen Alpen bilden einen mächtigen Grenzwall zwischen Frankreich und Italien. Sie reichen vom Ligurischen Meer l*

3. Europa ohne Deutschland - S. 32

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 32 — Käse, frisches Fleisch, Pferde, Rinder, Heringe, Blumen- zwiebeln, Gemüse u. a. Holland erhält von uns Stein- Abb. 24. Verpackung und Versand holländischer Feingcniüse. kohlen, Eisenwaren, Holz, Steine, Getreide, Mehl und Webwaren n. a. Aus seinen Kolonien in Asien, Amerika und Australien erhält Holland wertvolle Waren: Kaffee, Zucker, Reis, Tabak, Gewürze. Das Großherzogtum Luxemburg. (2600 qkm, 260000 Eiuw.) § 18. Luxemburg gehört in seinem südlichen Teil zum Lothringischen Stufenlaud, im Norden zum Gebiet der Ardeuueu. Landwirtschaft und Bergban (Eisenerze) bilden die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung. Diese ist der Abstammung nach deutsch und mit dem Deutscheu Reich auch durch Zollunion verbunden; doch herrscht die französische Sprache vor. Die früheren Festungswerke der Hauptstadt Luxemburg, 21000 Einw., sind geschleift worden.

4. Europa ohne Deutschland - S. 78

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 78 — Seen durchfließen: der Ticino ititschino) den Lago ma'ggiore (madschore) ^ Langensee, die Adda den Comersee, der Mincio (mintscho) den Gardasee. Gleich natürlichen Kanälen durchziehen sie dann die Ebene, für deren Bewässerung sie von großer Bedeutung sind. Abb. 53. Das Königreich Italien. — In das Podelta mündet auch die Etsch. Sie kommt aus Tirol. Durch ihr breites Tal sind im Mittelalter deutsche Kaiser oft nach dem sonnigen Italien gezogen. 2. Klima und Erzeugnisse. Die Poebene ist durch die Alpen vor den rauhen Nordwiuden geschützt. Durch ihre hohen Randgebirge

5. Teil 1 - S. 75

1911 - Leipzig : Freytag
an der Etsch Italiener und an den Nebenflüssen der Donau Slawen hinauf, deren Ansprüche fortwährend wachsen und die dem deutschen Volke und dem österreichischen Staate viel Beschwerden bereiten. Dem Bekenntnisse nach ist die überwiegende Zahl der Bewohner Öster- reichs katholisch. Staatliche Einteilung. a) In dem Gebiete, das noch zu den Westalpen gehört, liegt die Landschaft Vorarlberg (d. i. das Land vordemivrlberge), größten- teils zum Rheingebiete ge- hörig und nach dem Boden- see abwässernd. Die Haupt- stadt des Gebietes, das neben Vieh Wirtschaft auch eine beträchtliche Baum- wollindustrie hat, ist Bre- genz (brêgenz) ambodensee. östlich schließt sich die gefürstete Grafschaft Tirol an. Sie besteht aus zwei Teilen, einem nörd- lichen im Gebiete des Inn, der fast durchweg deutsch ist, und einem südlichen im Gebiete der Etsch. Die Hauptstadt Innsbruck (d. i. Brücke über den Inn) hat eine Universität und ist der geistige Mittelpunkt des Landes. (Fig. 42.) Wegen ihrer Lage in der Mitte des breiten Inntales und am Beginn der Bren- nerstraße wird sie viel von Fremden besucht. Nach S. führt der Brenner in den ungemein milden Talkessel der oberen Etsch; wo der

6. Teil 1 - S. 61

1911 - Leipzig : Freytag
61 Demnach ist Deutschlands Grenze nur im N. von der Natur geschützt. Nach den drei anderen Seiten muß es für Grenzschutz Sorge tragen : gegen Rußland, Österreich und Frankreich. Gegen Frankreich haben wir, seit Lothringen wieder deutsch geworden ist, eine günstigere Stellung als früher, weil wir die vorgeschobene Festung Metz wieder besitzen. Gegen Rußland ist unsere Stellung ungünstig, da die russischen Grenzprovinzen in großen Sümpfen einen natürlichen Schutz besitzen. Auch an der südlichen Grenze ist die Stellung unserer Nachbarn vor- teilhafter, weil ihnen durchweg der Kamm der Grenzgebirge gehört. 2. Bevölkerung. Das Land wird fast vollständig von Angehörigen des ger- manischen Volksstammes bewohnt und beinahe alle Bewohner sprechen die deutsche Sprache. Nur im 0. des Reiches wohnen Slawen mit polnischer Sprache, in einigen Bezirken des W. spricht man französisch und an der Nordgrenze gibt es wenige Dänen, die das Deutsche nicht als Umgangssprache haben. Das Land ist, obwohl es nicht überall von natürlichen Grenzen zusammen- gehalten wird, dennoch durchaus einheitlich. Von S. nach N. lassen sich vier natür- liche Teile von Mitteleuropa unterscheiden, die großenteils zum Deutschen Reiche gehören. 3. Natürliche Einteilung. Im S. verlaufen die Alpen, ein Hochgebirge. Daran schließt sich als zweiter Teil das Alpenvorland, auch die Donauhochfläche genannt, ein Hochland. Als dritter Teil folgt das Deutsche Mittelgebirge; als letzter Teil schließt sich nach N. das Norddeutsche Tiefland an. Von dem Deutschen Mittel- gebirge kann man das Süd westdeutsche Becken als einen besonderen Teil abtrennen. 2. Die Alpen. A. Teile. Das Alpengebirge erscheint dem Blicke von weitem als ein hoher Gebirgskamm, der mit seinen höchsten Spitzen in das Reich des ewigen Schnees emporragt. Bei näherer Betrachtung zeigt es sich durch Täler in verschiedene Teile gegliedert. Als Hauptteile unterscheidet man die Ostalpen und die West- alpen. Ihre Grenze befindet sich ungefähr in der Mitte des Gebirges und zieht vom Bodensee den Rhein hinauf. Die Ostalpen lassen drei, die Wesfcalpen zwei gleichlaufende Züge erkennen. Beiden Teilen ist es gemeinsam, daß sie nach S. steiler und tiefer abfallen als nach N. Die Westalpen bestehen auf der Nordseite größtenteils aus kalkigem Gestein; bei den Ostalpen ist sowohl der nördliche als der südliche Zug aus Kalkstein auf- gebaut. Der südliche Zug der Westalpen besteht, ebenso wie der mittelste Kamm der Ostalpen, aus Urgestein (Granit), und man unterscheidet deshalb einen nörd- lichen Kalkalpenzug, der sowohl in den Ostalpen wie in den Westalpen auftritt, von den granitischen Zentralalpen. Die Ostalpen haben außerdem einen süd- lichen Kalkalpenzug, der in den Westalpen fehlt. a) Im W. sind die Gebirgsmassen mehr zusammengedrängt als im 0. Die höchsten Berge liegen da, wo die Westalpen und Ostalpen zusammenstoßen. An der Stelle, wo die Alpen aus der südlichen Richtung in die östliche über- gehen, ragt der Hauptgebirgsstock des Montblanc (d. i. Weißer Berg) Qjnpor; er kann zu beiden Seiten über den Großen und den Kleinen St. Bernhardpaß umgangen werden. Weiter östlich liegt die jäh nach Italien abstürzende Felsmasse des Monte (n ohne Nasenlaut) Rosa (d. i. Roter Berg), und nördlich davon das

7. Teil 1 - S. 64

1911 - Leipzig : Freytag
64 vorland trägt es mit vollem Rechte, denn es ist in den meisten Lebensbeziehun- gen auf die Alpen angewiesen und von ihnen abhängig. Zwar steht es auch zu dem nordwestlichen Grenzgebirge, dem Jura, in gewisser Beziehung, aber schon der Umstand, daß dieses Kettengebirge nach dem Alpenvorlande steiler und nach Nw. flacher abfällt, bringt es mit sich, daß die gegenseitigen Verhältnisse nicht tief in das Leben eingreifen. Doch verdankt es dieses Gebiet dem Jura, der es nach Nw. schützt, daß es trotz seiner hohen Lage von 500 m ein verhältnismäßig mildes Klima hat. 2. Nahrungszweige. Das Land ist gut angebaut, aber bei der ziemlich dichten Bevölkerung reicht der Ertrag der Felder und Obstgärten für den Lebens- unterhalt nicht aus. Deshalb hat sich eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt, die teilweise durch die Wasserkraft der Flüsse, teilweise durch den Holzreichtum der Berge gefördert wird. Besonders die Herstellung von Maschinen und Uhren hat hier eine große Blüte erreicht. Außerdem sind einige Gegenden so schön, daß sie den Strom der Fremden an sich ziehen. Namentlich vereinigen der Genfer, der Neuenburger und der Vierwaldstätter, der Züricher und der Bodensee reges Leben an ihren Ufern. 3. Staatliehe Einteilung. Die Schweiz isfc eine Bundesrepublik von 25 Kan- tonen. Im 0., im N. und in der Mitte wohnen Deutsche, im Sw. Franzosen, im S. Italiener. Der größere. Teil der Bevölkerung ist reformiert und wohnt besonders in der Ebene, der kleinere katholisch. Basel (d. i. Königsstadt) am Rheinknie hat eine vorzügliche Handelslage für den Verkehr mit Frankreich und Deutschland und ist deshalb die reichste Stadt der Schweiz; es hat-.viele Seidenindustrie und eine Universität. Größer ist das an einem See herrlich gelegene Zürich (s. Titelbild); seine Seiden- und Baumwollfabriken haben es wirtschaftlich hoch gehoben; eine Universität und ein Polytechnikum lassen es als den Mittelpunkt des deutschen geistigen Lebens erscheinen. An der Mündung der Reuß liegen die Trümmer der Habs- burg. Der Hauptstrom der Fremden fließt in Luzern und den anderen um den Vierwaldstätter See gereihten Ortschaften' zusammen; hier, wo die Urkantone der Schweiz, Schwyz, Uri und Unterwaiden zusammentreffen, erinnern viele Stätten an den Schweizer Nationalhelden Teil, und vom Rigi (î) hat man die schönste Aussicht auf die Kette der Hochalpen. Verhältnismäßig weniger Bedeutung hat die Bundeshauptstadt und Universitätstadt Bern. Ein Kranz blühender Ortschaften umzieht auch den Genfer See, in dessen Fluten sich die höchsten Bergriesen spiegeln. Am Ausflusse der Rhone aus dem See liegt Genf (franz. : Genève) prächtig ausgebreitet. Es blüht durch Uhren- und Schmuck- fabrikation; seine Universität ist der Mittelpunkt des französischen Geisteslebens. Am Rheine liegt ein kleines selbständiges Fürstentum, Liechtenstein, das nicht zur Schweiz gehört. 4. Bedeutung der Gewässer. Das Tal des Rheines und das der Reuß sind die von der Natur vorgeschriebenen Straßen. Den ältesten Sammelplatz der Be- völkerung bildet der im N. angrenzende Bodensee (das Schwäbische Meer). An seinen Ufern war der Mittelpunkt alles wirtschaftlichen Lebens schon in den ältesten Zeiten und er wurde von jeher von den Schiffern der Nachbarvölker befahren. Dort, wo der Rhein den Jura durchbricht, hat er es noch nicht vermocht,

8. Teil 1 - S. 66

1911 - Leipzig : Freytag
66 deshalb nur flößbar, aber nicht schiffbar. Nur auf dem Unterlaufe des Inn, der bei seiner Mündung dem Hauptflusse an Länge und Wasserfülle gleichkommt, kann auch Schiffahrt betrieben werden. Von der linken Seite strömen zur Donau die Altmühl, die Nab und der Regen. Fig. 30. Ried. (Ans Hörles geogr. Charakterbildern aus Schwaben. Verlag von Mobbing und Büclile in Stuttgart.) Außer den Flüssen hat das Vorland eine größere Zahl von Seen, meistenteils in Verbindung mit den kleineren Flüssen, während die größeren Flüsse die von ihnen früher durchströmten Seen bereits durch Tieferlegen ihres Bettes entwässert haben. Neben dem Bodensee sind besonders der große Chiemsee (das Bayrische Meer, spr. kiem-) und der Starnberger See zu erwähnen. C. Klima. Das Klima ist rauh, namentlich infolge der von den Alpen herab- strömenden kalten Winde, und auch ziemlich feucht. Deshalb ist das Land nicht so gut angebaut wie die Schweizer Nachbarlandschaft; manche Stellen sind nur mit Nadelhölzern bedeckt. D. Wirtschaftliche Verhältnisse. Immerhin wird besonders an der Donau viel Landwirtschaft getrieben. Hier liegt oberhalb der Innmündung die Korn- kammer von Bayern, während nach dem Gebirge hin die Viehzucht überwiegt. Unter den Getreidearten ist die Gerste, unter den sonstigen Feldfrüchten der Hopfen bemerkenswert; der Reichtum an diesem Gewächse ist mit daran schuld, daß die Bierbrauerei hier auf hoher Stufe steht. E. Staatliche Einteilung. Das Alpenvorland gehört zu mehreren Staaten. Einen kleinen Anteil hat das Großherzogtum Baden. Hier liegt die alte Stadt Konstanz, zwischen dem Bodensee und dem Untersee. Ferner gehört dazu ein

9. Teil 3 - S. 179

1912 - Leipzig : Freytag
179 Erstürmung Wiens verhindern; deshalb erkannte er die preußischen Forderungen an, worauf am 22. Juli zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen wurde, der später den Frieden zu Prag zur Folge hatte. 3. Der Mainfeldzug und der Friede. Nachdem die Hannoveraner bei Langensalza die Waffen gestreckt hatten, erhielt Vogel von Falckenstein den Auftrag, die süddeutschen Gegner zu besiegen. Die Bayern hatten sich unter ihrem Prinzen Karl nach Norden gewandt, um eine Vereinigung mit dem 8. Bundeskorps, das von dem Prinzen Alexander von Hessen befehligt wurde, bei der Stadt Fulda zu vollziehen. Das aber mußte Vogel von Falckenstein auf alle Fälle verhindern. Er brach deshalb in Eilmärschen auf und stieß bei D e r nt b a ch (4. Juli) auf die Bayern, die in einem hitzigen Gefecht geworfen wurden. Prinz Karl hielt sich nicht für besiegt; er wich jedoch aus und konzentrierte sein Heer bei Kissingen. Sofort warf sich der preußische General abermals auf ihn, schlug ihn am 10. Juli bei K i f f i n g en und warf ihn über den Main zurück. Nun wollte Vogel von Falckenstein seinen Zug nach Bayern fortzusetzen. Schon stand er im Begrisse, bei Schweinfurt den Main zu überschreiten, als er vom preußischen Hauptquartier aus Böhmen die Weisung erhielt, zunächst alles Land nördlich des Mains zu erobern. Sogleich ließ er von den Bayern ab, wandte sich nach Westen und schlug das 8. Bundeskorps bei Laufach und Aschaffenburg. Schon am 16. Juli zog Vogel von Falckenstein in Frankfurt ein; er sprengte den Bundestag auseinander und meldete dem Könige: „Die Länder nördlich des Mains liegen zu Eurer königlichen Majestät Füßen." Trotzdem wurde er seines Kommandos enthoben und als Generalgouverneur nach Böhmen berufen. Sein Nachfolger wurde General von Manteuffel; dieser überschritt den Main, drang unaufhaltsam vor und schlug seine Gegner so, daß sie sich bei Würzburg in der kläglichsten Verfassung auf das Nordufer des Stromes retteten. Die eintretende Waffenruhe machte auch hier dem Blutvergießen ein Ende. Am 23.August wurde der Friede zu Prag geschlossen. Österreich mußte an Italien Venetien abtreten, obgleich die Italiener bei Eustoza und in der Seeschlacht bei L i ssa besiegt worden waren. Österreich trat aus dem Deutschen Bunde aus, stimmte dessen Auflösung zu und erklärte sich mit der Neugestaltung Deutschlands unter Preußens Führung einverstanden. Es trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an den König von Preußen ab, verpflichtete sich, 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen, und versprach, alle Besitzveränderungen anzuerkennen, die Preußen iu Norddeutschland vornehmen würde. Dafür blieb Österreichs und Sachsens Gebiet ungeschmälert. Wohl hatte König Wilhelm einen Teil Böhmens verlangt; allein Bismarck hatte ihm widersprochen, weil er schon jetzt die Absicht hatte, Österreich später als Freund zu gewinnen. — Von den norddeutschen Staaten wurden Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen und Frankfurt dem preußischen Staate einverleibt, wodurch das Staatsgebiet von 225 000 auf 350 000 qkm wuchs und zu einem zusammenhängenden Staate abgerundet wurde. Nun erst war Preußen wirklich eine europäischegroß-macht. 12*

10. Mitteleuropa - S. 106

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 106 — Staatliche Einteilung. § 94. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen wird von zwei Volksstämmen bewohnt, im Süden von den Alemannen, im Norden, etwa von Karlsruhe an, von den Franken. In Lothringen wohnen noch etwa 200000 Franzosen. Durch den Rhein wird das ganze Gebiet politisch geteilt; rechts liegt der Volksstaat Baden, links das ehemalige Reichsland Elsaß- Lothringen und die zu Bayern gehörige Rheinpfalz; den Norden umfaßt der Volksstaat Hessen. 1. Der Bolksstaat Baden nimmt den größten Teil des rechten Rheinlandes ein; er erstreckt sich vom Bodensee bis über den Neckar hinaus. Außer der rechtsrheinischen Tiefebene umfaßt er auch einen großen Teil des Schwarzwaldes. Baden ist ein reiches Land; seine Haupt- erzeugnisse sind Getreide, Wein, Obst und Holz. Die größten Städte liegen nicht am Rhein, sondern am Fuß des Gebirges oder in der Ebene. Karlsruhe, die Hauptstadt des Landes, 140000 Einw., regel- mäßig gebaut, mit strah- lenförmig verlaufenden Straßen, hat große Maschinenfabriken. In der Nähe, an der Murg, liegt die ehemalige Festung Rastatt, in einem schönen Tale des Schwarzwaldes der weltberühmte Badeort Baden-Baden. Am Neckar in reizender Lage ist die Universitätsstadt Heidelberg zu nennen; sie war ehemals die Resi- Abb. 80. fceiiz der Pfalzgrafen Süddeutschland: Baden, Elsaß-Lothringen, Rheinpfalz. ^ Ihr präch- tiges Schloß wurde 1689 von den Franzosen zerstört. An der Mündung des Neckars liegt Mannheim, 193000 Einw., die größte Stadt Badens. An der Vereinigung zweier großer Flüsse gelegen, hat es sich zu einem der ersten Handelsplätze Süddeutschlands entwickelt, besonders für Ge-
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