42 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie.
Weg von Karnak nach dem % Stunde entfernten Fellahdorfe Luror
enthält zu beiden Seiten eine zahllose Menge von Sphynren (Symbol
der Königsgewalt), Thierbildern, Säulen u. s. w. Das Dorf Luror
ist ebenfalls auf eine Tempelrnine gebaut; seine 2000 Bewohner haben
sich auf den Decken und Gallerien des Tempels eingeniftet, welche dennoch
unbewohnt scheinen. Noch stehen 14 Säulen von 11 Fuß Durchmesser;
vor dem Thore stehen zwei Statuen von rosenfarbenem Granit und
ihnen gegenüber zwei Obelisken, 100 Fuß hoch, aber 30 Fuß im
Sande steckend; das kieselharte Gestein ist ganz mit Hieroglyphen bedeckt
und man muß über die Härte des Meißels staunen, der so festes Korn
angriff, so wie über die Maschinen und die Arbeit, welche erfordert wur-
den, solche ungeheure Massen aus den Steinbrüchen des östlichen Felsen-
gebirges auszumeißeln, zu heben und an den Ort ihrer Bestimmung zu
schaffen. Die Alten bewunderten ferner das Labyrinth, ein Gebäude
mit 12 bedeckten Höfen, deren Thore einander gegenüber standen, 6 gegen
Norden und 6 gegen Süden. Dasselbe zählte 1500 Gemächer über der
Erde, und ebenso viele unter der Erde, in welche Herodot aber nicht ge-
führt wurde, weil darin Begräbnisse waren. Wahrscheinlich war das Laby-
rinth eine Darstellung des jährlichen Sonnenlaufes durch die 12 Zeichen
des Thierkreises, und in eine obere und untere Hälfte getheilt, wie der
Himmelsbogen sich auch in der einen Hälfte über der Erde wölbt,
während die andere Hälfte unter der Erde ausgespannt ist. — Ein
großes Unternehmen war auch der See Möris, 15 Meilen im Umfange,
größtentheils durch Menschenhände gegraben; er war bestimmt bei der
Ueberschwemmung des Nil das überflüssige Wasser aufzunehmen, welches
später zur Bewässerung der Felder wieder abgelassen wurde, was eine
bedeutende Kenntniß im Wasserbau bei den ägyptischen Priestern voraus-
setzt. Das Alterthum schrieb diesen überhaupt Außerordentliches zu,
nicht bloß in der Astronomie und Geometrie, Geschichtskunde und gesetz-
geberischen Weisheit, sondern es glaubte dieselben im Besitze großer Ge-
heimnisse der Natur, durch die sie zaubern könnten, und man erzählte eine
Menge angeblich beglaubigter Beispiele. Dies erinnert sehr an die
Chaldäer, und wenn man ferner weiß, daß die Priester eine ziemliche
Anzahl Orakel in ihren Tempeln hatten, durch welche sie die Götter
zu den Menschen reden lassen konnten und wirklich jedesmal so reden
ließen, wie es der Priesterpolitik angemessen war, so müssen wir zugeben,
daß die ägyptischen Priester ihr Volk in vielen Dingen geflissentlich in
Unwissenheit erhielten. So war auch ihre öffentliche Schrift geheimniß-
voll; es ist dies die Hieroglyphen- oder Bilderschrift. Gewöhnlich wird
angenommen, daß die Bilderschrift der Anfang aller Schrift gewesen
sei; möglich wäre es, erwiesen ist es nicht, jedenfalls war die ägyptische
Bilderschrift nicht der Uebergang zur Buchstabenschrift, denn die Priester
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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Mathematik und Naturwissenschaft.
261
aufzustellen, nämlich die Sonne in dessen Mittelpunkt und die Erde als
dritten Stern in die Planetenreihe zu versetzen. Kepler (1571 bis
1631), aus dem schwäbischen Städtchen Weil, bewies, daß die Pla-
netenbahnen nicht kreisförmig, sondern elliptisch sind, und lehrte die
Verhältnisse ihrer Entfernung und Geschwindigkeit; der Italiener Ga-
lilei (1564—1642) verbesserte das Fernrohr, entdeckte den Ring
des Saturn und die vier Monde des Jupiter; durch den Holländer
Huygens erhielt das Fernrohr abermals eine Verbesserung, von ihm
wurde das Uhrenpendel erfunden, die Monde des Saturn und die Licht-
phasen der Venus entdeckt; der Engländer Isaak Newton (1646 bis
1725) fand das Gesetz der Schwere, das unsichtbare Band der fernsten
Weltkörper. Sein Schüler Halley berechnete zuerst die Bahn eines
Kometen, des nach ihm benannten, Bradley entdeckte die Aberration
des Lichts, der aus Deutschland nach England übergesiedelte Herschel
den Uranus; große Verdienste um die Astronomie erwarben sich die Kas-
sini, Maupertuis, Schröter u. s. w. Die meisten Astronomen such-
ten auch die Natur des Lichts, dieses edeln Elementes, zu ergründen;
Newton stellte darüber das Emanations-, Euler das Vibrationssystem
auf. Die Schwere der Luft zeigte zuerst der Magdeburger Bürgermeister
Otto von Guerike, welcher die Luftpumpe erfand, der Italiener To-
ricelli aber lehrte den Luftdruck durch das von ihm erfundene Barometer
messen. Das Thermometer erfand Kornelius Drebbel, ein holländischer
Bauer; Fahrenheit u. a. verbesserten das Instrument. Durch das
Vergrößerungsglas oder Mikroskop, von Galilei erfunden, entdeckte man
eine neue Wunderwelt im Kleinen, eine ganze Thierwelt im Wassertro-
pfen, ein tausendfältiges Leben im Staube, den wir mit Füßen treten;
der Flügelstaub des Schmetterlings, das Glied des kleinsten Insekts wur-
den zu Wundergebilden, deren kunstvoller und zweckmäßiger Bau mit
Staunen erfüllt. Nun wurde der menschliche und thierische Leib ein
Gegenstand der eifrigsten Untersuchung; der Engländer Harvey entdeckte
den Umlauf des Blutes, die Holländer Boerhave, Leuwenhoek,
Swammerdam u. a. zergliederten wetteifernd, während früher alle
drei oder vier Jahre auf einer Universität etwa ein Leichnam zergliedert
worden war. So vervollkommnete sich die Anatomie, ohne welche eine
andere Wissenschaft, die Kenntniß der organischen Natur (Physiologie),
nie besonders gedeihen kann; um sie erwarb sich der Berner Alb. Hal-
ler ausgezeichnete Verdienste. Die Pflanzenkunde (Botanik), durch
Cäsalpin, Brunfels und Geßner angebahnt, wurde mit ähnlichem
Eifer gepflegt; der große Naturforscher Linne, ein Schwede, ordnete
zuerst alle Pflanzen in Klassen und Abtheilungen (Linnöisches System).
Auch das Reich der unorganischen Körper, die verschiedenen Erden,
Steine und Metalle, fanden Männer, welche sie mit eben so vielem
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Isaak_Newton Isaak Schüler_Halley Bradley Maupertuis Newton Euler Otto_von_Guerike Otto Kornelius_Drebbel Harvey Linne
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Leuwenhoek Swammerdam Linnöisches
348
4. Der Simplon-Tunnel übertrifft alle frühern Tunnel an Länge,
und die Kühnheit seiner Ausführung ist bewundernswert. Ungefähr
20 km lang — also beinahe die Entfernung von Halberstadt bis Oschers-
leben — brauchte man über 8 Jahre bis zu seiner Fertigstellung. Wäh-
rend die bisherigen Tunnel nur aus einem Stollen bestehen, in dem
zwei Geleise liegen, hat der Simplon-Tunnel zwei Stollen mit je einem
Geleise. Der zweite Stollen, der beim Bau, wie wir gesehen, der
Luftzufuhr, dann auch dem Arbeiterverkehr und dem Heranschaffen
der Lasten diente, soll erst später für den Betrieb ausgebaut wer-
den. Einstweilen wird nur ein Stollen benutzt, durch den die Züge mit
elektrischer Kraft fahren. Von Brig (686 m über dem Meere) steigt
der Tunnel bis zum Scheitelpunkt, der auf etwa 700 m Höhe, ziemlich
genau unter der Grenzscheide zwischen der Schweiz und Italien liegt.
Denkt euch, daß an diesem Punkt die gewaltige Last des über 2000 m
hohen Gebirges über dem Tunnel lagert. Nach 500 m horizontalen
Laufs senkt sich die Bahn bis zum Austritt bei Iselle (634 in). Die
südöstlich laufende Richtung des Tunnels ist im wesentlichen grad-
linig; seine Steigungen sind, wie ihr euch selbst ausrechnen könnt, ver-
hältnismäßig gering. Daher man auch mit großer Geschwindigkeit
hindurchfahren kann. Ich möchte euch wohl wünschen, ihr säßet in
einem solchen Zuge: der Berg gähnt euch entgegen, sein schwarzer
Mund verschlingt euch, durch 20 Kilometer Bergesnacht fliegt der
hell erleuchtete Zug, und über euch türmt sich immer gewaltiger die
Masse des Gebirges. Könnte sie auf euch herabstürzen? Doch nein!
Da ist alles wohl gefügt und berechnet; die Fahrt so sicher wie über
der Erde. Aber so gruselig interessant sie auch sein mag, man be-
grüßt ihr Ende und freut sich des Augenblicks, da der Berg uns wie-
der in die Freiheit entläßt.
Ich könnte euch von diesem berühmten Bauwerk noch manches
erzählen, doch fehlt hier der Raum dazu. Nur eins möchte ich noch
erwähnen: Es waren neben vielen andern tüchtigen Männern in erster
Reihe deutsche, deutsch-österreichische und deutsch-schweizerische
Ingenieure, die das Werk erdachten und leiteten. Deutsches Wissen,
deutsche Gründlichkeit, deutscher Fleiß wieder einmal an erster
Stelle in der Welt — nun, wie wär’s? Wollt ihr einmal Ähnliches
leisten? Oswald Körte.
172. Bodenbau Frankreichs.
1. Bedeutsam ist der Acker- und Gemüsebau Frankreichs. Ein
Drittel des nutzbar gemachten Bodens dient als Getreideland. Am
reichsten ist der nördliche und mittlere Teil Frankreichs an ausge-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
V
— 369 —
Gefahren die Arbeitenden von hüben und drüben sich die Hände schütteln
konnten, — wie ihr das schon beim Sandtunnel mit Vergnügen tatet.
4. Der Simplon-Tunnel übertrifft alle frühern Tunnel an Länge,
und die Kühnheit seiner Ausführung ist bewundernswert. Ungefähr 20 km
lang — also beinahe die Entfernung von Halberstadt bis Oschersleben —
brauchte man über 8 Jahre bis zu seiner Fertigstellung. Während die
bisherigen Tunnel nur aus einem Stollen bestehen, in dem zwei Geleise
liegen, hat der Simplon-Tunnel zwei Stollen mit je einem Geleise. Der
zweite Stollen, der beim Bau, wie wir gesehen, der Luftzufuhr, dann auch
dem Arbeiterverkehr und dem Heranschaffen der Lasten biente, soll erst
später für den Betrieb ausgebaut werden. Einstweilen wird nur ein Stollen
benutzt, durch den die Züge mit elektrischer Kraft fahren. Von Vrig (686 m
über dem Meere) steigt der Tunnel bis zum Scheitelpunkt, der auf etwa
700 m Höhe, ziemlich genau unter der Grenzscheide zwischen der Schweiz
und Italien liegt. Denkt euch, daß an diesem Punkt die gewaltige Last
des über 2000 m hohen Gebirges über dem Tunnel lagert. Nach 500 m
horizontalen Laufs senkt sich die Bahn bis zum Austritt bei Iselle (634 m).
Die südöstlich laufende Richtung des Tunnels ist im wesentlichen grad-
linig; seine Steigungen sind, wie ihr euch selbst ausrechnen könnt, ver-
hältnismäßig gering. Daher man auch mit großer Geschwindigkeit hin-
durchfahren kann. Ich möchte euch wohl wünschen, ihr säßet in einen;
solchen Zuge: der Berg gähnt euch entgegen, sein schwarzer Mund ver-
schlingt euch, durch 20 Kilometer Bergesnacht fliegt der hellerleuchtete Zug,
und über euch türmt sich immer gewaltiger die Masse des Gebirges. Könnte
sie auf euch herabstürzen? Doch nein! Da ist alles wohl gefügt und be-
rechnet; die Fahrt so sicher wie über der Erde. Aber so gruselig interessant
sie auch sein mag, man begrüßt ihr Ende und freut sich des Augenblicks,
da der Berg uns wieder in die Freiheit entläßt.
Ich könnte euch von diesem berühmten Bauwerk noch manches er-
zählen, doch fehlt hier der Raum dazu. Nur eins möchte ich noch er-
wähnen : Es waren neben vielen andern tüchtigen Männern in erster Reihe
deutsche, deutsch-österreichische und deutsch-schweizerische Ingenieure, die
das Werk erdachten und leiteten. Deutsches Wissen, deutsche Gründ-
lichkeit, deutscher Fleiß wieder einmal an erster Stelle in der Welt —
nun, wie wär's? Wollt ihr einmal Ähnliches leisten?
Oswald Körte.
212. Die Pferde- und Rinderherden der ungarischen Pußta.
(Gekürzt.)
1. Der Pußta verdankt der Magyar seinen unvergleichlichen Viehstand,
voll dem man sich bei uns schwer eine Vorstellung machen kann, sowohl was
Sncdersächsisches Lesebuch für Mittelschulen. Teil Ii. 24
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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s
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gestellt, die Gebirge werden durch schwarze oder braune Haar-
striche, die ein ranpenartiges Ausseheil haben, bezeichnet. Die
einzelnen Erdtheile und Lander unterscheiden sich durch verschie-
dene Farben. Kleine Ringe bedeuten Ortschaften, kleine Bäume
bezeichnen Wälder, kleine, unregelmäßig über und neben einan-
der liegende Horizontalstriche bedeuten Sümpfe und Moore.
Zweiter Abschnitt.
Physische und politische Geographie.
Erstes Kapitel.
Betrachtung derplanigloben. Land, Meer, Luft und Geschöpfe.
§. 30. Vcrtheilung von Wasser und Fand (1).
Unsere Erde besteht aus Land und Wasser und ist mit einer
kugelartigen Lufthülle (Atmosphäre) umgeben. Beim ersten An-
blick der Halbkugeln erkennen wir:
1) daß sich auf der östlichen Halbkugel mehr Land, als
auf der westlichen befindet. Man nennt daher die östliche
Halbkugel die Landhalbkugel, die westliche aber die
Wasserhalbkugel.
2) Daß es auf der südlichen Halbkugel mehr Wasser giebt,
als auf der nördlichen, weshalb die südliche die Wasser-
halbkugel, die nördliche die Land halbkugel heißt.
Welche Halbkugeln entsprechen einander und in wiefern?
3) Demnach ist es die nordöstliche Halbkugel, wo das Land
über das Wasser, die südwestliche diejenige, wo das Wasser
über das Land das Uebergewicht hat.
§. 31. Lrdthcile (1).
Das feste Land wird in sieben Haupttheile getheilt, die
man Erdtheile, Welttheile oder Kontinente heißt: Europa,
worin wir leben, Asien, worin Jesus geboren worden ist,
Afrika, wo die Juden im ägyptischen Frohndienste schmachteten,
Amerika, in Nord- und Süd - Amerika zerfallend, und der
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Amerika
18
(0°) und dem Siedepunkt desselben (80°) in 80 gleiche Theile,
Celsius dagegen in 100 gleiche Theile. Fahrenheit's künstlicher
Frostpunkt trägt die Nummer 32, sein Siedepunkt die Grad-
nummer 212 . 4 ° C- ^ 5 ° R. --- 9 ° F. Im Leben ist die
Reaumur'sche Scala, in der Wissenschaft die Eelsius'sche fast all-
gemein üblich; nur die Engländer bedienen sich noch derfahren-
heit'schen Scala.
Die Wärme eines Landes hängt zumeist von der Wärme
der Luft ab, die Temperatur derselben ist aber hauptsächlich von
der Beschaffenheit der Erdoberfläche, von der absoluten Höhe
eines Ortes oder Landes, von der Nähe des Meeres und großer
Landgewässer und von der geographischen Breite desselben ab-
hängig. Am wärmsten ist es daher in den Tiefebenen der heißen
Zone, die nicht zu entfernt vom Meere liegen, am kältesten auf
den Bergen und Hochflächen der kalten Zone. Die südliche und
die westliche Halbkugel sind durchschnittlich kälter als die nörd-
liche und die östliche. Die mittlere Tagestemperatur eines
Ortes erhält man, wenn man täglich mehrmals — am besten
alle Stunden — die Temperatur verzeichnet und mit der Zahl
dividirt, welche die Anzahl der Beobachtungen darstellt. Die mitt-
lere Ja hrestemp eratur eines Ortes ergibt sich aus der Summe
aller mittleren Tagestemperaturen, dividirt durch 365 oder 366.
Die mittlere Temperatur eines Ortes ist gleich der
Summe von mindestens 10 auf einander folgenden Jahrestempe-
raturen , dividirt durch die Anzahl der Jahresposten. Die krum-
men Linien, welche die Orte von gleicher Jahrestemperatur ver-
binden, heißen Isothermen. Sie fallen selten mit den Brei-
tenkreisen zusammen. Die Jsotheren verbinden Orte gleicher
Sommerwärme, die Jsochimenen Orte gleicher Winterwärme.
§. 38. Abnahme der Wärme (3).
Die Wärme nimmt allmälig ab:
1. vom Aequator nach den Polen,
2. von Westen nach Osten,
3. von der Tiefe nach der Höhe,
4. vom Lande nach dem Meere,
5. von kultivirteren Landstrichen zu unkultivirteren,
6. von vegetationslosen zu den vegetationsreicheren,
7. von dichtbevölkerten Landstrichen nach den dünn bevölkerten,
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252
nächsten Tag aufgestellt ist, geht zwischen 11 und 12 Uhr an sämtliche Tele-
graphenanstalten des Bezirks und wird dort vor 12 Uhr mittags öffentlich
ausgehängt. Die Wetterkarte kann für einen billigen Preis von jeder-
mann durch die Post bezogen werden. Die Wetterdienststelle für Schles-
wig-Holstein, Hannover, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz
ist Hamburg.
Auf den Wetterkarten sind die Wetterstationen durch kleine kreise
bezeichnet. War an einem Orte der Himmel den ganzen vorigen Tag
wolkenlos, so bleibt dieser Kreis leer; war er mehr oder minder bewölkt,
so wird dies dadurch angedeutet, daß man den Kreis mehr oder minder
ausfüllt. Durch einen Punkt neben dem kreise wird angezeigt, daß es
dort geregnet hat; ein Sternchen zeigt Schneefall an; drei wagerechte
Striche bedeuten Nebel. Eine Zahl neben dem kreise berichtet über die
initiiere Tagestemperatur. Die Windrichtung zeigt ein von dem kreise
ausgehender Pfeil an. Ein einziges Fähnchen an diesem Pfeile heißt
schwacher Wind, zwei Fähnchen deuten auf stärkeren Wind, drei aus heftigen
Wind, vier auf Sturm, fünf auf einen orkanartigen Sturm. Die Baro-
meterstände werden in folgender Weise eingetragen. Alle Orte, die 760 mm
Luftdruck hatten, werden miteinander durch eine Linie (Isobare) verbunden.
Dasselbe geschieht mit den Orten von je 757v2, 755, 752v2 usw., sowie
mit solchen von je 762x/2, 765, 767vzmm usw. Luftdruck. Nachdem
alle diese Isobaren gezogen sind, bezeichnet man noch die Gegend des
niedrigsten Luftdrucks mit „Tief" und diejenige des höchsten Luftdrucks
mit „Hoch", und nun ist die Wetterkarte fertig.
2. Die Wetterprophezeiungen treffen zwar nicht immer zu, einmal, weil
es nicht möglich ist, von der Mitte der Meeresteile, z. B. der Nordsee,
dem Atlantischen Ozean usw. Erkundigungen einzuziehen, zum andern,
weil so mannigfache Verhältnisse zu berücksichtigen sind, die sich einer genauen
Beachtung und Abschätzung entziehen. Allein die bei weitem größte Anzahl
der Wetterprophezeiungen hat sich als richtig herausgestellt.
Besonders kommt es darauf an, einen Sturm gleich im Entstehen
zu erkennen, die Bahn, die er voraussichtlich einschlagen wird, zu berechnen
und den bedrohten Küsten Warnungen zukommen zu lassen. Damit nun
der Schiffer, der sich eben anschickt, in See zu stechen, bei drohendem Sturme
noch rechtzeitig gewarnt werden kann, sind an solchen Stellen unserer
Flußmündungen, die weithin sichtbar sind, hohe Bäume aufgerichtet, an
denen bestimmte Warnungszeichen angebracht werden. Ist ein minder
schwerer Sturm im Anzuge, so lautet die telegraphische Weisung: „Signal-
ball ausziehen!" und an dem Querbalken wird ein großer, schwarzer Ball
aufgehißt. Ein schwereres Wetter deutet ein aufgezogener Kegel an, der
aus der Ferne als ein Dreieck erscheint. Je nachdem dasselbe an der
linken oder der rechten Seite, mit der Spitze auf- oder abwärts erscheint,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]