Himmelskunde. 3
So liegt die Berliner Sternwarte unter 52° 30' 17" n. Br. und 13° 23' 42"
ö. v. G. Merke den mittleren Meridian und den mittleren Parallelkreis des
Deutschen Reiches! Gib die geographische Lage deines Heimatortes an!
Wie den Erdball, so denkt man sich auch das Himmelsgewölbe
mit einem Gradnetz überzogen. Die Verlängerung der Erdachse trifft
am Nordhimmel den n? Polarstern, der im Sternbild des Kleinen Bären steht,
am Südhimmel den Südpol der Himmelskugel. Diese Linie nennt man
Himmelsachse, ihre Endpunkte Himmelspole. Um diese Achse schwingt
sich dem Augenschein nach täglich der ganze Sternhimmel. Viele Sterne be-
schreiben ganze Kreise über dem Horizont (Zirkumpolarsterne), andere
gehen auf und unter. Der senkrechte Bogenabstand des Himmelspols von
dem Horizont des Beobachters heißt Polhöhe. Je weiter polwärts man
sich befindet, deste höher steht der Polarstern, und desto größer ist die Polhöhe.
Je näher nach dem Äquator hin, desto niedriger steht der Polarstern, und
desto kleiner ist die Polhöhe. Am Äquator steht der Polarstern im Horizont
des Beobachters' am Pol würde derselbe senkrecht über seinem Haupte stehen.
Für Berlin beträgt die Polhöhe o2l/2°. Die Polhöhe eines Ortes ist
gleich seiner geographischen Breite.
Am 21. März und 23. September steht
die Sonne senkrecht über dem Äquator. Die
Kreislinie, die sie an dem Tag am Himmel
(über und unter dem Horizont) beschreibt,
nennt man Himmelsäquator. Den senk-
rechten Bogenabstand des Höhepunkts im
Himmelsäquator von dem Horizonte des
Beobachters nennt man Äquatorhöhe.
Sie beträgt am Äquator 90°, an den Polen
0«, für Berlin 377a0- Polhöhe und
Äquatorhöhe ergänzen einander
z u 90°.
D a t u m s grenze. Bei einer Reise
um die Erde nach W. verzögert man mit
jedem Tag den Sonnenaufgang um soviel
mal 4 Min., als man Längengrade passiert.
Demnach mutz man nach vollendeter Reise
notwendig 360 X 4 Min. — 1 Tag weniger
zählen. Umgekehrt ist es, wenn man ostwärts
reist. Man wird bei der Rückkehr gegen die Zeit des Abfahrtsortes einen
Tag mehr zählen. Im ersten Falle muß man also ein Datum überspringen,
im zweiten einen Tag doppelt zählen, um in Ubereinstimmung mit der
laufenden Zeitrechnung zu bleiben. Dies geschieht nun gewöhnlich bei der
sogenannten Datumsgrenze, die man längs des 180° v. Gr. angenommen hat.
Westlich davon beginnt also ein neuer Tag zuerst aus unserer Erde.
3. Grösze der Erde. Die Größe einer Kugel bestimmt man aus
ihrem Durchmesser oder aus dem Umfang. Den Umfang der Erde hat
man nun durch Gradmessungen festgestellt. Dabei hat man gefunden,
daß 1° eines Meridians rund Iii,3 km lang ist. Mithin beträgt der
Umfang der Erde 360 . 111,3 km =- über 40000 km. Als Durch-
messer ergibt sich 360 . 111,3 km = ^ ^ 750 km Die Oberfläche
6,14
der Erde hieraus berechnet beträgt 510 Mill. qkm, etwa 51 x Europa.
Den 15. Teil eines Grades nennt man geographische Meile. Sie
beträgt 7 420 m .*) — Teilt man einen halben Meridian, also die Linie vom
Äquator bis zum Pol, in 10 Mill. gleiche Teile, so erhält man das Meter,
die Grundlage unseres Längenmatzes.
*) Eine deutsche Meile — rund 71/2 km.
1*
Weise dies nach!
Höhepunkt-
Fusspunkt
Sphärenelemente von Berlin.
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TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Polen Berlin Europa Berlin
Himmelskunde. 7
Beleuchtungszone nähert sich beiden Polen; die Länge der Tag- und Nacht-
bogen gleicht sich allmählich immer mehr aus. ,
c) Am 23. September, dem Herbstesanfang, steht die Sonne wieder
senkrecht über dem Äquator. (Herbst-Tag- und Na cht gleiche.) Licht-
und Wärmeerscheinungen sind ähnlich wie beim Anfang des Frühlings, mit
dem Unterschied, daß am Frühlingsanfang der Winter, am Herbstesanfang
der Sommer nachwirkt. Auch steht am 21. März der 8.-Pol, jetzt dagegen
der X.-Pol in der Umlaufsrichtung voran. — Im Laufe des Herbstes kehrt
sich der X.-Pol immer mehr von der Sonne ab, der 8.-Pol neigt sich ihr zu.
Die Beleuchtungsgrenze rückt immer mehr hinter den 8.-Pol und vor den
X.-Pol. Auf der n. Halbkugel werden die Tagbogen und dementsprechend
die Tage kürzer und die Nachtbogen und Nächte länger. Auf der s. Halb-
kugel ist es umgekehrt. Der senkrechte Sonnenstand rückt immer weiter vom
Äquator nach 8.; die Mittagssonne steht bei uns von Tag zu Tag niedriger,
und die Kälte nimmt zu. ,
d) Am 21. Dezember, dem Wintersanfang, ist der K-Pol vollständig
von der Sonne abgekehrt, der 8.-Pol ihr zugekehrt. Die Beleuchtungsgrenze
fällt 231/j° vor den N.-Pol und ebensoweit hinter den 8.-Pol, so daß die
n. Polargegenden ganz in der Nachtseite, die s. ganz in der Tagseite liegen.
Die n. Halbkugel hat den kürzesten Tag und die längste Nacht. Die Sonne
geht am weitesten s. vom Ostpunkt auf und vom Weftpunkt unter, es ist die
südlichste Morgen- und Abendweite. (Auf der f. Halbkugel ist es
umgekehrt.) Die Sonne steht senkrecht über dem s. Wendekreis. In unseren
Gegenden hat die Mittagssonne den niedrigsten Stand im Jahre; sie steht im
mittleren Deutschland, 50° n. Br., nur 16^° über dem Horizont. Für uns
beginnt der Winter, in den gemäßigten und kalten Ländern der s. Halbkugel
der Sommer. — Mit dem 21. Dezember wendet der senkrechte Sonnenstand
wiederum gleichsam auf seinem Wege um (Wintersonnenwende) und
rückt dem Äquator zu. Am 21. März steht die Sonne wieder senkrecht über
dem Äquator, und der Kreislauf der Jahreszeiten beginnt aufs neue.
Mit der jährlichen Bewegung der Erde um die
Sonne steht die Erklärung mancher andern
Erscheinungen im engsten Zusammenhange. Dazu
gehören die Zunahme des Unterschiedes in
der Tages- und Nachtlänge, je weiter pol-
wärts man kommt, der polare Tag mit der
Mitternachtssonne und die polare Nacht,»
der Unterschied in der Dauer der Dämmerung
in der heißen Zone, wo die Sonne senkrecht unter
den Horizont sinkt, von der Dämmerungsdauer in
den höheren Breiten, wo die Sonne die Dämmerungs-
zone (bis 16° unter dem Horizont) in einem schiefen
Winkel durchschneidet. Die sogenannten „hellen Nächte" um den 21. Juni
rühren davon her, daß in dieser Zeit die Sonne die Dämmerungszone gar
nicht verläßt, in Berlin z. B. nur 14° unter den Horizont sinkt, so daß Abend-
und Morgendämmerung ineinander übergehen.
6. Ekliptik und Tierkreis. Wie sich der tägliche Sonnenlauf aus
der Umdrehung der Erde erklärt, so ist die jährliche Bewegung der Sonne
auf den Umlauf der Erde zurückzuführen. Die kreisförmige Bahn, die die
Sonne bei ihrer jährlichen Bewegung am Himmel zwischen den Punkten der
Sommer- und Wintersonnenwende zu beschreiben scheint, heißt Ekliptik,
d. h. das Ausbleiben, die Verfinsterung, weil man beobachtete, daß nur in oder
nahe bei der Sonnenbahn Sonnen- und Mondfinsternisse stattfanden. Die
scheinbare Sonnenbahn, die Ekliptik, bildet einen größten Kreis, der sich mit
dem Himmelsgleicher halbiert. Man teilt die Ekliptik in 12 gleiche Teile,
Zeichen. Jedes Zeichen umfaßt also 30°; die Sonne verweilt darin etwa
einen Monat. Die Zeichen führen ihren Namen nach Sternbildern, die in
der Nähe liegen. Sie haben ihren Namen meist nach Tieren erhalten,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Himmelskunde. 9
Sonnabend — Tag des Saturn (engl. Saturday). Bei den alten Deutschen
zählte man den Abend zum folgenden Tage, Sonnabend eigentlich
Sonntag-Abend.
Samstag — Sabbatstag (samedi).
Die Monatsnamen sind römischen Ursprungs. Anfänglich waren
zehn Monate vorhanden, Mars war der erste Monat, daher September
(der siebente), Oktober (der achte), November (der neunte), Dezember
(der zehnte). Numa fügte dann noch zwei Monate hinzu. Januar trägt
seinen Namen nach dem Gotte Janus, Februar nach dem Februa, einem
Sühnefest, März nach dem Gotte Mars, April von aperire (öffnen [der
Blätter und Blüten]), Mai*) nach der altitalifchen Frühlingsgöttin Maja,
Juni nach der Göttin Juno, Juli nach Julius Cäsar, der in diesem Monat
geboren, August nach dem Kaiser Augustus.
Mitteleuropäische Zeit. Bis zum 1. April 1893 hatte jeder Ort seine be-
sondere mittlere Ortszeit, die durch den Durchgang der Sonne durch den
Ortsmeridian bestimmt wurde. Eine gut gehende Uhr mußte für jeden Längen-
grad, den man weiter nach 0. kam, genau 4 Min. vorgestellt, bei einer Reise
nach W. für jeden Grad 4 Min. zurückgestellt werden. "Vom 1. April 1893
ab gilt in Deutschland die „mitteleuropäische Zeit", nach der
alle Orte in Deutschland in demselben Augenblick dieselbe
Zeit haben. Es ist dies die Zeit, die nach der bisherigen Rechnung der
Meridian 15° ö. v. G. hatte, der Meridian von Stargard in
Pommern und Görlitz. Demnach mußte man am 16° ö. v. G. die Uhren
um 4 Min., am 17.° um 8 Min., am 18.° um 12 Min. zurückstellen u. s. w.
An Orten unterm 14.° Meridian ö. v. Gr. mußte man die Uhren dagegen um
4 Min., unterm 13.° um 8 Min., unterm 12.° um 12 Min., unterm 11.° um
16 Min. vorstellen und so fort. Wieviel beträgt demnach der Zeitunter-
schied für Aachen, für Gumbinnen und deinen Heimatort?
2. Der Mond.
1. Entfernung und Grö^e. Der Mond begleitet die Erde auf ihrem
Laufe um die Sonne, von der er Licht und Wärme erhält. Von allen
Himmelskörpern steht er der Erde am nächsten. Seine mittlere Ent-
fernuug von ihr beträgt 384 000 km. Die Moudkugel hat einen Durch-
messer von 3480 km, d. i. etwa die Länge des europäischen Festlandes
von X. nach 8., der Mond umfang ist gleich dem 74. Parallelkreise auf
unserer Erde oder gleich einem Kreise, der durch Haparauda, Drontheim,
Liverpool, Bristol, die Normannischen Inseln, Nantes, Bordeaux, Garonne-
quelle, Balearen, Tunis, Nordbarka, Cypern, Erserum, Astrachan, Kasan
und das Weiße Meer geht. Seine Oberfläche ist in der Erdoberfläche
131/2 mal enthalten, also etwa so groß wie Amerika. Die Mondkugel
ist nur 1/öo unserer Erde; da aber der Mondkörper aus einer leichteren
Masse besteht, würden erst 80 Mondkugeln der Erde das Gleichgewicht halten.
2. Die Oberfläche des Mondes ist uneben. Die helleren Flecke sind
zum Teil Gebirge, die dunkleren Ebenen. Sehr häufig kommen Ringgebirge
mit großen kraterartigen Vertiefungen vor, aus deren Mitte wieder Kegel-
berge hervorragen. — Eine Lufthülle, wie sie unsere Erde umgibt, hat der
Mond nicht; auch fehlt ihm das Wasser. Wind, Wolkenbildung, Nieder-
schlage kommen also auf dem Monde nicht vor. Von einem Pflanzen-, Tier-
und Menschenleben ähnlich dem unserer Erde kann keine Rede sein.
3. Die Bewegung des Mondes ist dreifach; er bewegt sich um die
Erde und mit ihr zugleich um die Sonne. Dabei kehrt er der Erde stets
*) „Wonnemonat" heißt Weidemonat.
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Maja Julius_Cäsar Cäsar August Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Stargard Pommern Aachen Haparauda Drontheim Liverpool Bristol Nantes Bordeaux Tunis Nordbarka Cypern Astrachan Kasan Amerika
20 Allgemeine Erdkunde.
2. Der Indische Ozean füllt die weite Einbuchtung zwischen Afrika,
Asien und Australien aus. Die asiatische Küste ist für den Handel am
wichtigsten. Warum? Welche Meere liegen hier? Das Rote Meer ist seit
der Eröffnung des Sueskauals eine bedeutende Verkehrsstraße geworden.
Ter Grosze Ozean, auch Stiller Ozeau und Südsee*) ge-
nantit, bedeckt mehr als */» der Erdoberfläche. Beide Küsten sind von
Vulkanreihen begleitet. Tie asiatische Seite besitzt im anstralasiatischen
Mittelmeer das gliederreichste Jnselmeer der Erde, weiter n. die Reihe
umfangreicher aber flacher Randmeere, die sich bis zur Beringstraße hin-
ziehen und durch vulkanische Inselketten vom Ozean abgegliedert sind. Nenne
die Namen nach der Karte! Die amerikanische Küste bildet die l ä n g st e
und ungegliedertste Felsenküste der Erde. Die Südsee ist unter
allen Meeren am reichsten an kleinen ozeanischen Inseln. Der Name
„Stiller Ozean" (= Pacifischer Ozean) stammt von Magellan, der nach
seiner Fahrt durch die stürmische Magellaustraße diesen Ozean in hundert
Tagen durchfuhr, ohue daß ihm ein Sturm begegnete. — Für deu europäischen
Weltverkehr hat dieser abgelegene Ozean bei weitem nicht die Bedeutung,
wie das Atlantische Weltmeer, das Mittelmeer und selbst der Indische Ozean.
Das Südliche oder Antarktische Eismeer liegt am Südpol und ist die
füdpolare Fortsetzung der drei Ozeane. Das Seeklima erklärt die starke Ver-
gletscherung, die gewaltige Eisfelder ins Meer schiebt. — Das Gebiet zeigt zwei
größere Polarländer mit zwei Vulkanen.
3. Das Land.
A. Die Formen des Festlandes.
1. Wagerechte Gliederung. Mau unterscheidet den R n m p f und
die Glieder eines Festlandes und drückt die Gliederung aus, indem man
die Größenzahlen beider vergleicht. Glieder und Rumpf verhalten sich in
Europa =1:2 Australien (nur mit
Asien =1:3 den nächsten Inseln) = 1 : 36
Nordamerika =1:3 Afrika = 1 : 47
(mit den nördl. Inseln) Südamerika = 1 : 88
Daraus ergibt sich der Unterschied der gegliederten Nordfestländer von
den ungegliederten südlichen Kontinenten. Reiche Gliederung macht
einen Erdteil zugänglich, fördert Handel und Verkehr und
begünstigt die Kulturentwickelung des betreffenden Landes.
Die größten Halbinseln sind Arabien, Vorder- und Hinterindien. Halb-
inseln sind entstanden durch Abgliederung oder Angliederung. Ab-
gegliederte Halbinseln gehören der ganzen Bodennatur nach zu dem
Festlande und sind erst durch positive Strandverschiebung Halbinseln geworden,
wie z. B. Hinderindien, die Bretagne, Jütland, Jstrien. Angegliederte
Halbinseln waren ursprünglich Inseln, die landfest wurden, z. B. Krim,
Vorderindien, Morea, Malakka, Skandinavien mit Finnland und Kola, die
spanische Halbinsel. .
Die größten Inseln sind außer Grönland: Neu-Guinea, Borneo und
Madagaskar. Man unterscheidet festländisch e und ozeanisch e Inseln.
Jene begleiten in der Regel die benachbarten Küsten des Festlandes m lang-
*) Der Entdecker, Balboa, entdeckte 1513 das Meer von der Landenge
von Panama aus.
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TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asien Australien Indische_Ozean Europa Asien Nordamerika Afrika Südamerika Hinterindien Bretagne Morea Skandinavien Finnland Borneo Madagaskar Balboa Panama
90 Europa.
französischen Tieflande eingenommen. Dieses Tiefland Mittel-
enropas steht im O. mit den Tiefebenen Osteuropas im Zusammenhange und
reicht im W. bis zum Atlantischen Ozean. — Zu den zahlreichen, wasser-
reichen Flüssen Mitteleuropas gehören auch die deutschen Ströme. Seen-
reichtum weisen die Alpen und die Küstenländer der Ostsee als alte Gletscher-
gebiete auf.
Nach dem Aufbau lassen sich irt Europa drei Bodengebiete unter
scheiden:
1. Die Zone junger Faltengebirge, wie die Sierra Nevada,
Pyrenäen, Apennin (Atlas), — Alpen, Karpaten, Balkan, Kau-
kafus, — Dinarif ch e Alpen. Die letzte Faltung trat in der Tertiärzeit
ein. Die Faltenzone setzt sich nach O. bis über den Himalaya fort (S. 25).
2. Die skandinavisch-russische Tafel ist eine ungeheure Scholle,
die seit den ältesten Zeiten nicht gefaltet wurde und daher die ursprüngliche
wagerechte Lagerung noch heute zeigt.
3. Das nordwesteuropäische Schollenland beginnt im von
der Weichsel. Während der Steinkohlenzeit (S. 24) erhoben sich große Falten-
gebirge von Alpenhöhe auf dem Gebiet von Deutschland, Frankreich und
England. Diese Faltengebirge wurden aber mit der Zeit^abgetragen oder ge-
rieten unter das Meer. In der Tertiärzeit sanken die Schollen an Brüchen
abwärts; es entstanden Einbrüche und Horste.
Die Kultur Entwicklung Europas wurde durch die natürlichen
Verhältnisse des Erdteils wesentlich gefördert. Seine günstige Lage in
mitten der Landhalbkugel brachte ihn naturgemäß in vielseitige Beziehungen
zu andern Erdteilen. Die reiche und vielgestaltige Gliederung erhöht die
Zugänglichkeit des Erdteils bis in seine inneren Gebiete. Schon früh mußte
diese Gestaltung die europäischen Völker aus das länderverbindende Meer
hinweisen. Die Bodengestaltung zeigt, wie bei keinem andern Erdteil,
ein Durcheinandergreifen aller Hauptformen der Bodeubildung. Keine hohen
Gebirge schließen das Innere von den Küsten ab- keine innern, trocknen Hoch
länder trennen die Glieder von dem Rumpf des Erdteils. Das wegsame
Mittelgebirge ist vorherrschend, und auch die Alpen sind reich an Längs und
Quertälern und setzen weder durch ihre Höhe noch durch die räumliche Aus-
dehnung dem Verkehr unübersteigliche Hindernisse entgegen. Daher konnte sich
auch die Kultur der Mittelmeerländer über ganz Europa ausbreiten und zu
einer europäischen Kultur entwickeln, die vor Erstarrung durch die Lage
des Erdteils und infolgedessen durch Völkerzuzug, namentlich aus dem 0. her,
bewahrt wurde. Begünstigt wurden diese Wanderungen der Völker durch das
sich mitten durch Europa in ostwestlicher Richtung hinziehende Tiefland. -
Ebenso günstig sind die B ew ässer ungsv erh ä ltniss e. Der Wasserreichtum
des Erdteils ist über seine Oberfläche sehr gleichmäßig verteilt. Wenn sich die
europäischen Flüsse auch in bezug auf Länge und Stromgebiet nicht annähernd
mit den Riesenströmen der großen Erdteile vergleichen können, so weist der
Erdteil doch eine große Anzahl selbständiger Stromgebiete auf und ist ver-
hältnismäßig am reichsten an schiffbaren Flüssen. Auch lassen sich fast
überall leicht Kanalverbindungen herstellen. Zu allen diesen Vorzügen kommt
noch ein günstiges Klima.
3. Klima. Europa liegt fast ausschließlich in der nördlichen ge-
mäßigten Zone, und zwar überwiegend in den kühleren Teilen. Nur
die nördlichsten Striche gehören der kalten Zone an.
Infolge der Hauptküstenrichtung vou Sw. nach No., die frei der Ein-
Wirkung des warmen Golfstroms ausgesetzt ist und den W.-Winden keine
nennenswerten Schranken (öergl. dagegen -Nordamerika!) entgegensetzt,
wird der ozeannahe Teil Europas mehr erwärmt, als ihm nach seiner
Lage zukommt. Daher erfolgt die Abnahme der Wärme in
Europa von Sw. nachno. und daher ist von der ganzen Erde hier die
größte Wärmeabweichung nach oben hin (positive Wärmeanomalie).
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Osteuropas Atlantischen_Ozean Ostsee Europa Karpaten Balkan Deutschland Frankreich England Europas Europa Europa Europa Europas Europa
Überblick.
91
Auf den Lofotinseln ist die Luftwärme täglich um 12°, auf den
britischen Inseln um 6° wärmer, als diesen Erdstrichen normaler Weise
zukommt.
Das mittlere Labrador, unter gleicher Breite mit Flensburg
gelegen, hat eine mittlere Jahres- und Januartemperatur, die so niedrig in
Europa — selbst im äußersten X. Rußlands — nicht vorkommt. Der April
Mittellabradors ist ebenso kalt wie der Januar von Riga.
Die Regenmenge nimmt i. a. mit der Entfernung vom Ozean ab, mit
der Erhebung über den Meeresspiegel zu. Warum?
°/o des Regens m
Dez. Aan. Febr. März April Mar Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov.
Jährliche Regenverteilung im See-, Land-, Mittelmeerklima.
(Die gerade Linie (Slls°/0) würde der Regenverteilung entsprechen, wenn in
jedem Monat gleich viel Regen fiele.)
Drei Hauptarten des Klimas lassen sich in Europa unterscheiden:
1. Das Seeklima. Der Ozean ist die Quelle der Feuchtigkeit, daher
hat das Seeklima viel Regen. Das Meerwasser erwärmt sich im Sommer
bei bewölktem Himmel nicht bedeutend und kühlt sich im Winter nicht so sehr
ab, wie das Land. Infolge der größeren Feuchtigkeit und des Wolkenreich-
tums ist der Sommer daher kühl und der Winter milde.
Das Seeklima kennzeichnet sich durch geringe Wärme-
schwankung. Die Regen fallen vorzugsweise im Herbste, wenn die noch
warme Seeluft über dem kalten Festlande abgekühlt wird.
2. Das Landklima. Der geringe Niederschlag erklärt sich aus der
größeren Entfernung vom Ozean. Infolge der geringeren Wolkenbedeckung
herrscht mehr klarer Himmel. Daher kommen heißere Sommer und kältere
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: März
Extrahierte Ortsnamen: Flensburg Europa Riga Europa Ozean
206
Welt fährt rund 90 km in der Stunde. Er würde die Strecke bei ununter-
brochenem Lauf iu 1 Jahr 2 Monaten zurücklegen. An Bahnlänge stehen
die Vereinigten Staaten Europa voran. Dann folgen in weitem Abstände
Asien, Afrika und Australien. Das dichteste Eisenbahnnetz hat Belgien,
demnächst Großbritannien und iu dritter Linie das Deutsche Reich. Am
wenigsten Dichte weist unter den europäischen Staaten Norwegen auf.
Auf je 100 qkm des Staates entfallen 1905 auf
Belgien rund 25 km Italien rund 5l/2 km
Großbritannien „ 12 „ Vereinigte Staaten „ 4 „
Deutschland „ 10 „ Rußland „ l „
Frankreich „ 9 „ Norwegen „ 0,8 „
Ofterreich^Ungarn „ 7 „
b) Dampfschiffe. Der Gebrauch von Dampschiffen auf hoher See ist
seit 1838 iu Anwendung. Die Dampfer haben vor den Segelschiffen die
Unabhängigkeit vom Winde, die . in der Regel größere Tragfähigkeit und
bedeutendere Schnelligkeit der Bewegung vorans. So fährt ein Dampfschiff
in der Regel drei- bis fünfmal so schnell wie ein Segler.
Da es also in gleicher Zeit im Transport und Frachtwesen drei- bis
fünfmal soviel leistet, wie ein Regler, rechnet man seinen registrierten Tonnen
gehalt („Registertonnen") auch bis fünffach, wenn man seine'gesamttragfähig,-
keit mit der eines gleichgroßen Segelschisses vergleichen will.
Das Dampfschiff hat dem modernen überseeischen Weltverkehr sein
eigentliches Gepräge gegeben. Es hat im Seeverkehr einen ähnlichen
Umschwung hervorgebracht, wie die Eisenbahnen im Landverkehr. Mit der
Verwertung der Dampkrast gewannen die überseeischen Unternehmungen be-
deutend au Umfang, Sicherheit und Erfolg. Die beiden größten Dampf-
fchiffahrtsgefellschaften der Erde, der Norddeutsche Lloyd
in Bremen und die Hamburg-Amerika-Liuie, und andere Dampfergesellschaften
richteten einen regelmäßigen Verkehr zwischen den Haupthaudelshäseu der
Welt ein Dampferlinien") und wurden in diesen Bestrebungen von den
Staaten vielfach unterstützt.
Häfen. Nach der Vielseitigkeit der Verbinduugeu und der Größe des
Verkehrs teilt man die Häfen ein in Welthäfen, Großhäfen und Lokalhäfen.
— Von den Welthäfen gehen nach allen Seiten regelmäßige Dampfer-
Verbindungen aus; die Welthäfen bedienen sich keines andern Hafens als
Vermittler, sie bilden einen Verteiluugsmittelpuukt der Waren. Welthäfen
sind in:
1. England: London, Liverpool,
2. a t l. F e st l a n d s k ü st e: Hamburg, Antwerpen, Rotterdam—
Havre, Amsterdam, Bremen,
3. Südeuropa allenfalls: Marseille, Genua, Trieft,
4. Amerika: Neu-^ork, Buenos Aires, San Francisco,
5. Afrika: Kapstadt,
6. Asien: Schanghai, Jokohama, Bombay; als Anlaufhafen noch
(Singapore, Hongkong, Colombo).
Ein Vergleich der Handelsmarine der wichtigsten Seemächte zeigt so
recht die Überlegenheit der englischen Handelsflotte. (Vergl. S. 200.)
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Vereinigten_Staaten_Europa Asien Afrika Australien Belgien Deutsche_Reich Norwegen Belgien Italien Großbritannien_„ Deutschland Frankreich Norwegen Bremen England London Liverpool Hamburg Antwerpen Amsterdam Bremen Marseille Genua Amerika Buenos_Aires Afrika Kapstadt Schanghai Bombay Hongkong Colombo
Abschluß. 207
c) Die Telegraphen haben sich seit 60 Jahren den Weltkreis erobert
und sind das schnellste Mittel des Gedankenaustausches auf größere Ent-
fernnngen. Meistens begleiten die Telegrapheuleituugeu die Eisenbahnen.
Aber auch wo diese fehlen, hat man wichtige Telegraphenlinien. So führt
ein Überlandtelegraph von Konstantinopel über Bagdad nach Ost-
indien, ein anderer in sn. Richtung quer durch Australien. Noch größere
Bedeutung haben die unterseeischen Kabel, die den Atlantischen
Ozean, das Mittelmeer und den Indischen Ozean durchziehen. Selbst durch
den Stillen Ozean sind je ein Kabel von V a n c o u v e r nach I o k o h a m a
und von Neuseeland nach Britisch-Columbia gelegt. Unter-
seeische Kabel 1907: 450 Tsd. km: davon englisch 60%, amerikanisch
(Union) 18 °/0, französisch 9 %, deutsch 61/» °/o-
Der Telegraph übermittelt den Zeitungen der ganzen Erde Neuigkeiten
aller Art, dient dem persönlichen Bedürfnis des Einzelnen, verbreitet amtliche
Anordnungen und leistet unersetzliche Dienste im Kriege. Noch viel größere
Bedeutung hat er indes für Handel und Verkehr. Von allen Telegrammen
betrifft der bei weitem größere Teil Handelsgeschäfte.
Im Großhandel übermittelt der Telegraph ausschließlich alle größeren
Aufträge.
ä) Der Weltpostverein wurde 1874 infolge der Bemühungen des
deutschen General-Postmeisters v. Stephan, des Reformators des gesamten
neuen Postwesens, ins Leben gerufen. Heute gehören dazu die meisten
Kulturländer und ihre Kolonialgebiete. Nach den entferntesten Ländern des
Weltpostvereins wandert heute ein Brief für ein Porto von 20 Pfennig,
eine Postkarte für 10 Pfennig.
e) Der Fernsprecher, das Telephon, wird im Orts- und Fernverkehr
benutzt. So ist Berlin mit den meisten deutschen Großstädten und andern
wichtigen Plätzen, ja sogar mit Wien und Paris telephouisch in Verbindung
und steht mit seiner Fernsprecheinrichtung an der Spitze aller Städte
der Erde.
Iii. Die Hauptlinien des Welthandels und Weltverkehrs.
a) I n Europa.
1. Eisenbahnlinien. Die Hauptader des Eisenbahnverkehrs durchs
zieht Europa in westöstlicher Richtung. Von Lissabon ausgehend, führt
sie über Madrid, Paris, Berlin und Warschau nach
Moskau und darüber hinaus bis nach N i s ch n i - N o w g o r o d. An
diesen Hauplstamm setzen sich, von verschiedenen Seiten ausgehend, wichtige
Nordsüd- oder auch Südostlinien:
1. Von Bordeaux über Toulouse nach dem Mittelmeer.
2. Von Glasgow über Liverpool und London nach Dover,
und jenseits des Kanals von Calais über Paris und Lyon nach
Marseille. Von Lyon zweigt sich eine wichtige Verkehrslinie ab,
die durch den Mont Cenis-Tunnel nach Italien und
Brindisi führt.
1. Der „Orient-Expreßzug" führt von Paris über Straßburg,
Stuttgart, München, Wien, Osen-Pest, Belgrad, Sofia^
Adrianopel nach Konstantinopel. Von Nisch zweigt sich rechts
die Strecke Saloniki ab.
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Extrahierte Personennamen: Stephan
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Bagdad Australien Neuseeland Britisch-Columbia Berlin Wien Paris Europa Europa Lissabon Madrid Paris Berlin Warschau Moskau Toulouse Glasgow London Dover Paris Lyon Marseille Lyon Italien Brindisi Paris Stuttgart Wien Osen-Pest Belgrad Konstantinopel Saloniki
Abschluß. 209
3. Andere Verkehrswege. Europa ist vvn einem dichten Netz von
Chausseen überzogen, und die Landwege sind in den meisten Ländern in
guter Ordnung. Diese Straßen dienen dem örtlichen Verkehr und dem mit
Kraftwagen (Automobilen). Nur in wenigen Gegenden unseres Erdteils,
wie im nö. Rußland und auf der Balkanhalbinsel, ist man auch im Groß-
verkehr auf Zug- und Lasttiere angewiesen.
b) Von Europa nach überseeischen Gebieten.
1. Nach Amerika. Da die bedeutendsten Seemächte den W. Europas
und den 0. Amerikas inne haben, ist der Nordatlantische Ozean
das verkehrsreichste aller Meeresbecken. Er allein umfaßt mehr als die
Hälfte des Verkehrs sämtlicher Weltverkehrslinien. Leider ist es
noch nicht gelungen, einen Kanal durch Mittelamerika herzustellen und so
einen abgekürzten Seeverkehr zwischen dem Atlantischen und Stillen Ozean
zu bewerkstelligen. So kommt es denn, daß zwar der Personen- und Post-
verkehr den Weg über die Panamalandenge mit der Panamabahn nimmt,
der Güterverkehr aber die amerikanischen Pacificbahnen oder den Weg durch
die Magellaustraße vorzieht.
Die meisten Dampferlinien gehen von Liverpool aus, demnächst von
Hamburg, Bremen, Antwerpen, Havre und Southampton. Die
weitaus größte Mehrzahl führt nach den erzeugungsreichen Gebieten von
Nordamerika, nach New-Dork, Boston, Philadelphia, Baltimore, New-
Orleans u. a. Häfen, demnächst nach den Kolonialwarenländern von Mittel-
und Südamerika. Die Fahrt von Liverpool nach Kanada währt
9 Tage, von Liverpool, Bremerhaven und Cuxhaven nach Neu-Aork
5—6 Tage, von Liverpool nach St. Thomas 18 Tage, von Bremer-
Häven über Southampton nach Colon an der Panama-Landenge 20 Tage,
nach den Hafenplätzen an der Ostküste Südamerikas 3—4 Wochen, durch
die Magellaustraße nach Callao an der Küste von Peru 7—8 Wochen.
Als Fortsetzung der großen Dampferlinien nach Amerika können die
amerikanischen Kü st e n - Dampferlinien gelten, die die wichtigsten
Küstenstädte Amerikas mit einander verbinden.
2. Nach Asien und Australien. Während das Mittelmeer seit den
großen überseeischen Entdeckungen fast ausschließlich dem Verkehr mit der
Levante und Ägypten diente, bewegt sich seit Eröffnung des Sueskanals
(1869) der Dampferverkehr mit Asien und Australien fast ausschließlich über
das Mittelmeer hin, das dadurch eines der bedeutendsten Handelsmeere der
Gegenwart geworden ist und auf dem fast x/4 des gesamten Seeverkehrs
befördert wird. (Vergl. auch S. 61.) So ist denn der Weg nach den an
Weizen, Baumwolle, Seide, Tee und Kaffee reichen asiatischen Monsun-
ländern und den Gewürzinseln Ostindiens wesentlich abgekürzt. Seitdem
hat sich der Handel zwischen den beiden am dichtesten bevölkerten Erdräumen
den Fabrikländern Europas und den an Rohstofferzeugnissen reichen Ländern
Süd- und Ostasiens, wesentlich gehoben.
Von den westeuropäischen Häfen, insonderheit von Hamburg und
Bremerhaven und den englischen Seestädten, verlaufen die
Dampferlinien über Gibraltar, Brindisi, durch den Sneskanal
nach 0 l 0 m b 0 (Ceylon), Singapur und dann weiter nach Honkong
und Jokohama. Bei Colombo, auch von Singapur, zweigen sich Linien
nach den wichtigsten australischen Küstenplätzen ab. Von
Trmnnau-Schlottmarm, Schulerdkunde n. 14
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Extrahierte Personennamen: Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Amerika Europas Mittelamerika Stillen_Ozean Liverpool Hamburg Bremen Antwerpen Southampton Nordamerika New-Dork Boston Philadelphia Baltimore Liverpool Kanada Liverpool Bremerhaven Cuxhaven Neu-Aork Liverpool Bremer-
Häven Southampton Callao Peru Amerika Amerikas Asien Australien Asien Australien Ostindiens Europas Ostasiens Hamburg Bremerhaven Brindisi Ceylon Singapur Colombo Singapur
Abschluß,
211
wie die sämtlicher Bahnen in Bayern und Württemberg, Von Berlin fährt
man bis an das G e l b e Meer über 2 Wochen.
b) Das Russische Zentralasien wird von 2 Eisenbahnen
durchzogen, die vom Kaspischen Meer und Orenburg nach Taschkent führen.
e) Jnnerasien wird von mehreren Karawanenstraßen durchschnitten.
Die bedeutendste führt von Taschkent über Kuldscha quer durch
Jnnerasien, trifft hier mit der t u r k e st a u i s ch e u K a r a w a n e n st r a ß e
zusammen und endigt in Peking.
ä) In V o r d e r a s i e u ist T e b r i s der eigentliche Knotenpunkt für
die persischen Handelsstraßen, Die wichtigste führt über Teheran,
M e s ch e d , Herat und Kabul bis an die Grenze Vorderindiens. —
Im Gebiete der asiatischen Türkei wird die von einer deutschen
Gesellschaft in Angriff genommene „Bagdad-Bahn", die zunächst nur
von Smyrna bis Angora und Koma fertiggestellt ist, dann aber weiter
über Adana, Mosnl und Bagdad an den Persergolf führen soll,
von großer Bedeutung werden. Die europäische Orieutbahn fände dadurch
gewissermaßen eine Fortsetzung bis zu den Eingangstoren Indiens.
e) Im asiatischen M o n s u n g e b i e t nimmt das großartige Eisen-
bahnnetz Vorderindiens bei weitem den ersten Rang unter
allen Verkehrsstraßen Asiens ein. Aber auch ganz Dekan und Ceylon,
das Jndnsgebiet und insonderheit das T i e f l a n d von H i n d o st a n
sind netzartig von Bahnlinien durchzogen. Sonst haben nur uoch die
Japaner ihrem Lande zahlreiche Schienenwege gegeben, und die
Niederländer auf Java einige Bahnstrecken angelegt. Die Chinesen
verhalten sich gegen größere Eisenbahnbauten noch immer ablehnend,
neuerdings haben aber in den Küstenländern die Europäer immer mehr
Einfluß erlangt,
2. In Amerika, a) Au der Spitze des amerikanischen Binnenland-
Verkehrs steht die Union. Ihr Schienennetz ist das umfangreichste der Erde.
Am berühmtesten sind die fünf Paeificbahnen, die das Atlantische
mit dem Stillen Weltmeer verbinden. Die älteste, 1869 vollendet, heißt
Zentralpacifiebahn und führt von N e u - D o r k über C h i k a g o
und Omaha nach San Francisco, verbindet also die größte Küsten-
stadt der Ostküste mit dem verkehrreichsten Hafen der Westküste. Während
der nur ö1^ Tage dauernden Fahrt im Schnellzuge hat der Reisende
infolge der großartigen inneren Einrichtung der Bahnwagen die größte
Bequemlichkeit.
Das südliche Kanada durchschneidet die Kanada- P.-B., die den
Reisenden in sechs Tagen von Kanada nach Vancouver bringt. Im
Gebiet von Mexiko führt eine Bahn von Veracruz über Mexiko nach
der pacifischen Küste. Den kürzesten Weg zwischen beiden Meeren durchmißt
die schon erwähnte Panamabahn. Der Panamakanalbau ist
noch nicht aufgegeben. Dagegen sind die Kanäle erwähnenswert, die das
Gebiet der Großen Seen mit dem Atlantischen Ozean verbinden. Auf
kanadischer Seite gelangen Seeschiffe mäßigen Tiefgangs auf einem Kanal,
der die Niagarafälle umgeht, bis nach Chikago. Der E r i e - K a u a l ver-
mittelt den Güterverkehr zwischen Neu-York und Bnffalo; der Jllionis-
Kanal verbindet das Seegebiet mit dem Mississippisystem.
14*
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Württemberg Berlin Orenburg Taschkent Taschkent Peking Teheran Herat Kabul Smyrna Angora Adana Bagdad Indiens Asiens Ceylon Amerika Omaha San_Francisco Kanada Kanada Vancouver Mexiko Veracruz Mexiko Chikago Neu-York