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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 201

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Kulturgeographie. 201 Ozeans auf; aber auch das Mittelmeer und der Indische Ozean werden neuerdings immer mehr in den deutschen Weltverkehr gezogen. Dies beweisen auch die Dampferlinien nach der Levante, Ostafrika und der Südsee. Die Binnenschiffahrt wird durch schiffbare oder kanalisierte Flüsse und durch Kanäle ermöglicht. Schiffe mit mehr als 1000 t Tragkraft (= der Tragkraft von 80 Eisen- bahnwagen!) verkehren im Binnenlands auf dem Rh ein abwärts Mannheim, sowie auf dem Kaiser Wilhelm-Kanal, bis zu 1000 t 1. auf der Elbe, 2. auf der Oder, 3. aus der Wasserstraße Od er-Spreekanal, Spree, Havel, Havelmündung, 4. Unter-Weichsel, 5. Dortmund-Ems-Kanal, Ems. Von den deutschen Wasserstraßen ist der Rhein am belebtesten. Sehr befahren wird außerdem die Elbe. Außerdem kommen noch die Wasser- straßen, die von Berlin nach Hamburg und nach Stettin führen, in Betracht. — Den westlichen Wasserstraßen fehlt die Verbindung mit der Elbe und damit mit dem östlichen Flußnetz. Die Weichsel, Oder und Memel führen größere Mengen Floßholz, das meist aus Rußland kommt, abwärts. Verkehr der bedeutendsten Binnenschiffahrtshäfen 1905 in Mill. t. R Hein gebiet: Oder: Ruhrort, Duisburg 10,3 Breslau 1,0 Köln 0,8 Ludwigshafen, Mannheim 7,0 Frankfurt a. M. 1,4 Pregel: Königsberg 0,5 Elb gebiet: Hamburg 5,4 Donau: Regensburg 0,3 Magdeburg 1,3 Berlin ' 7,4 Dresden 0,9 Die Eisenbahnen bewältigen neben der Flußschiffahrt den Innen- Handel. An Gesamtlänge der Bahnen (1905: 56 Tsd. km) stehen wir in Europa an der Spitze. Wir werden nur von der Union übertroffen. Den größten Güterverkehr haben Berlin, Hamburg, Leipzig, Mannheim, Köln, Duisburg. Ergebnisse: Aus den vorausgegangenen Darlegungen ergibt sich, daß das Deutsche Reich der 2. Handelsstaat und der 3. Industriestaat der Erde ist. Als Broterzeuger nimmt es die 4. Stelle ein. Die deutsche Volkswirtschaft hat es also in jeder Beziehung zu ganz hervorragenden Leistungen gebracht, Deutschland ist auch in dieser Hin- sicht eins der ersten Kulturländer der Erde. Dabei hat es im Gegensatz zum industriellen England ein gewisses Gleichgewicht zwischen Landbau und Gewerbe zu halten verstanden. 8. Auswanderung. Seit 1821 sind 6 Mill. Deutsche meist nach Nordamerika ausge- wandert. Noch heute gehen 90^/g aller deutschen Auswanderer nach Nord-

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 128

1911 - Trier : Lintz
128 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. höher oder niedriger als die des umgebenden Meeres ist. Die Eni- stehung der Meeresströmuugeu wird auf Windbeweguug zurück- geführt. Wenn Meeresströmungen ein Festland erreichen, müssen sie einen Gegenstrom erzeugen. (Siehe Atlas.) Gezeitenbewegung. Die Gezeitenbewegung oder Ebbe und Flut nennt man das täglich zweimalige langsame Fallen und Steigen des Meeresspiegels. Auf dieselbe war mau schon im Altertum aufmerksam geworden, obfchou sie sich an den Küsten des Mittelmeeres wenig bemerkbar macht. Die Alten brachten Ebbe und Flut auch schon ganz richtig mit dem Mondwechsel in ursächliche Verbindung. Vor allem war ihrer Beobachtung nicht entgangen, daß die Fluthöhe am größteu immer zur Zeit des Neu- und des Vollmondes ist. Durch Anziehung des Mondes entsteht auf der ihm zu- und ebenso auf der abgewaudteu Seite ein großer Wellenberg, auf jener infolge unmittelbaren Anziehens des Mondes, auf dieser infolge stärkerer Anziehnng des Erdkörpers, der dadurch von der dor- tigen Wassermasse gleichsam abgerückt wird. Auf den beiden anderen Seiten der Erde müssen große Wellentäler entstehen. Abb. 36. Die Entstehung der Gezeitenbewegung. ^ndem innerhalb 24 Die beiden großen Wellenberge und Wellentäler zur Zeit Stunden 50 Minuten des Neumonds und Vollmonds. . . nicht in genau 24 Stunden, weil der Mond weiter geht—die beiden Wellenberge und Wellentäler einmal rund um die Erde wandern, muß zweimal abwechselnd 6 Stunden lang ein Steigen und Sinken des Meeresspiegels eintreten. Neben dieser Mondwelle muß durch die Anziehung der Sonne auch eine Sonnenwelle entstehen. Diese ist aber schwächer und verhält sich zur Mondwelle wie 4: 9. Auch wandert sie etwas schneller, weil sie genau 24 Stunden gebraucht. Mond- und Sonnenwelle können sich gegenseitig schwächen und verstärken. Sie verstärken sich bei Neumond und Vollmond (Abb. 36), so daß eine sehr hohe Flut, sog. Springflut, entsteht. Zur Zeit des ersten und letzten Mondviertels ist die Flut dagegen niedrig, eine sog. Nippflut. Da die Fortpflanzung der Gezeitenbewegung durch die Kontinente gehemmt wird, bleibt die Gezeitenbewegung hinter dem Laus des Mondes zurück. Diese Ver zögerung nennt man Hafenzeit, die z. B. für Lissabon 4, für London 2-7-t und für Hamburg 5 Stunden 6 Minuten beträgt. Wie die Hasenzeit, so ist auch die Flut höhe sehr verschieden. Am höchsten steigt sie in trichterförmigen Buchten, weil sie

3. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 93

1911 - Leipzig : Teubner
I Verkehr. 93 Bedeutung erlangt. Die Elbe hat, trotzdem bei ihr im Winter eine längere ver- eisung eintritt, eine große Bedeutung als natürliche Verkehrsstraße. Ozeandampfer können bis Hamburg, Flußkähne bis Budweis an der Moldau gelangen. Dazu kommt noch, daß die Elbe ein großes Netz schiffbarer Nebenflüsse besitzt, unter denen Saale und Havel-Spree von besonderer Wichtigkeit sind. Die Oder hat unter einer noch stärkeren Vereisung als die Elbe zu leiden. Sie ist für Seeschiffe bis Stettin, für leichte Kähne bis Ratibor zugänglich, Ruch besitzt sie schiffbare Zuflüsse von großem Wasserreichtum, dazu aber noch Kanäle gegen Elbe und Weichsel zu. — Außerdem sind Weichsel, pregel und Memel in ihrem deutschen Unterlauf treff- liche Floß- und Schiffswege. Sie würden namentlich für den Grenzverkehr noch wertvoller sein, wenn die Mündungshaffe für den Verkehr günstiger wären, und wenn die Sperrung der Flußläufe durch Eis nicht monatelang dauerte. Die einheitliche Richtung der deutschen Stromadern nach Nord- und Ostsee, ihre Bedeutung als billige Frachtstraßen und ihre zahlreichen Ranalverbindungen erleichtern und fördern den Handel. Die Donau, die, soweit sie in.deutschland fließt, nur für Fahrzeuge von geringem und mittlerem Tiefgang geeignet ist, hat auf ihrem Lauf im Deutschen Reich für Handel und Verkehr eine viel geringere Bedeutung als die norddeutschen Ströme. Jedenfalls übertrifft der Bodensee als Handelsweg zwischen Deutschland, der Schweiz und Vorarlberg-Tirol die deutsche Donau bei weitem. Die wichtigsten deutschen Wasserstraßen, a) Kanäle. \. 3m Nordostseegebiet. 1. Der Kaiser Wilhelm-Kanal verbindet Gst- und Nordsee. 2. ver Vortmund-Ems-Kanal verbindet Ruhr und Nordsee. 3. ver Clbe-Trave-Kanal verbindet Hamburg und Lübeck. 4. ver plauesche Kanal verbindet Havel und Elbe. 5. Der Finow-Kanal verbindet Havel und Gder. 6. Der (Dder-Spree-Kartal verbindet Oder und Spree. 2. )m Ostseegebiet. 1. Der Klodnitz-Kanal verbindet Gberschlesien mit der Gder. 2. Der Bromberger Kanal verbindet Gder und Weichsel. Z. Der Große Friedrichsgraben verbindet Inemel und pregel. 3. Im Donaugebiet. Der Ludwigs-Kanal verbindet Donau und ttcatn. 4. 3m Rheingebiet. 1. Der Laar-Kanal verbindet das 5aar-Kohlengebiet mit dem Rhein-Inarne-Kanal und der Bahnlinie Ltratzburg-Paris. 2. Der Rhein-Inarne-Kanal verbindet den Rhein mit Paris. 3. ver Rhein-Rhone-Kanal verbindet Rhein und Laone-Rhone.

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 106

1912 - Leipzig : Teubner
106 Vinnenwasserstraßen. aber die Wesermündung infolge der kräftigen Flut und der gründlichen Vagger- arbeiten den großen Schiffen gestattet, bis Bremerhaven bzw. Bremen zu ge- langen, hat sie für den verkehr große Bedeutung erlangt. Die Elbe hat, trotzdem bei ihr im Winter eine längere Vereisung eintritt, eine große Bedeutung als natürliche Verkehrsstraße. Ozeandampfer können bis Hamburg, Flußkähne bis Budweis an der Moldau gelangen. Dazu kommt noch, daß die Elbe ein großes Netz schiffbarer Nebenflüsse besitzt, unter denen Saale und Havel-Spree von besonderer Wichtigkeit sind. Die Oder hat unter einer noch stärkeren Vereisung als die Elbe zu leiden. Sie ist für Seeschiffe bis Stettin, für leichte Kähne bis Rattbor zugäng- lich. Auch besitzt sie schiffbare Zuflüsse von großem Wasserreichtum, dazu aber noch Kanäle gegen Elbe und Weichsel zu. — Außerdem sind Weichsel, pregel und Ulemel in ihrem deutschen Unterlauf treffliche Floß- und Schiffswege. Sie würden namentlich füt den Grenzverkehr noch wertvoller sein, wenn die Mün- dungshaffe für den Verkehr günstiger wären, und wenn die Sperrung der Fluß- läufe durch Eis nicht monatelang dauerte. Die einheitliche Richtung der deutschen Stromadern nach Nord- und Ostsee, ihre Bedeutung als billige Frachtstraßen und ihre zahlreichen Kanalverbindungen erleichtern und fördern den Handel. Die Donau, die, soweit sie in Deutschland fließt, nur für Fahrzeuge von geringem und mittlerem Tiefgang geeignet ist, hat auf ihrem Lauf im Deutschen Reich für Handel und Verkehr eine viel geringere Bedeutung als die norddeutschen Ströme. Jedenfalls übertrifft der Bodensee als handelsweg zwischen Deutsch- land, Schweiz und Vorarlberg-Tirol die deutsche Donau bei weitem. Die wichtigsten deutschen Wasserstraßen. a) Kanäle. 3m Nordostseegebiet. ^1. Der Kaiser Wilhelm-Kanal verbindet Gst- und Nordsee. $2. Der Dortmund-Tms-Kanal verbindet Ruhr und Nordsee. 3. Der Elbe-Trave-Kanal verbindet Hamburg und Lübeck. 4. Der plauesche Kanal verbindet Havel und Elbe. 5. Der Finow-Kanal verbindet Havel und Gder. 6. Der Dder-Spree-Kanal verbindet Gder und Spree. 2. Im Ostseegebiet. 1. Der Klodnitz-Kanal verbindet Gberschlesien mit der Gder. 2. Der Bromberger Kanal verbindet Gder und Weichsel. 3. Der Große Friedrichsgraben verbindet Inemel und pregel. 3. Im Donaugebiet. H Der Ludwigs-Kanal verbindet Donau und Inain.

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 141

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 141 — In der Länge der Telegraphen- und Telephonleitungen (vgl. die Tabelle auf S. 137) übertrifft Deutschland alle übrigen europäischen Länder, und seine Telegraphenlinien vermitteln jährlich rund 58 Mill. Telegramme. Nur an überseeischen Kabeln ist Deutschland arm. England be- sitzt die meisten Kabel der Welt. Es kann also unsere Telegramme lesen und sie, wenn es seinen Zwecken entspricht, zurückhalten. Deutsch- laud hat deshalb in der jüngsten Zeit angefangen, eigene Kabel zu legen. Deutsche Kabel führen bereits von Borkum und Emden nach New-Iork, und demnächst werden solche auch nach unseren afrikanischen Kolonien gelegt. Das deutsche Kabelnetz beträgt zwar bis jetzt erst 7g des englischen. Doch können wir hoffen, daß wir in dem über- seeischen Nachrichtendienst mit der Zeit vom Ausland immer unab- hängiger werden. Von großer Wichtigkeit für den Schiffsverkehr ist die Funken- telegraphie. Bei Schiffsunfällen ist es schon in einer ganzen Reihe von Fällen gelungen, durch die drahtlose Telegraphie Hilfe herbeizu- rufen. Die meisten großen Handelsschiffe und alle unsere Kriegsschiffe sind deshalb mit Apparaten fnr die Funkentelegraphie ausgestattet und können sich auf hoher See sowohl untereinander als auch mit den Stationen auf dem Lande in Verbindung setzen. Durch die drahtlose Telegraphie werden heute sogar die atlantischen Dampfer bis auf eine Entfernung von 3000 km mit Zeitungsnachrichten versehen. 9. Seeverkehr. Unsere Seekante hat eine Länge von 1270 km. Im Vergleich § 96. zu andern Staaten, z. B- zu Frankreich, das 3175 km Küstenlinie hat, ist das wenig; überdies schiebt sich die Halbinsel Jütland als eine Scheidewand zwischen unsere beiden Meere. Doch stört sie uns nicht mehr, seitdem der Kaiser Wilhelm-Kanal Nord- und Ostsee gewisser- maßen zu einem Meere vereinigt hat. Indessen hat unsere Küste einen Mangel, der weit schwerer ins Gewicht fällt. Sie ist überwiegend Flachgestade, d. h. nur wenige Küstenstrecken lassen die großen Ozeandampfer heran. Trotzdem hat sich Deutschlands Seeverkehr mächtig entwickelt, und die Hafenstädte an der Nordseeküste, Hamburg und Bremen, sind zu Welthandelsplätzen emporgewachsen. Hamburg allein bewältigt einen so großen Verkehr, wie die übrigen deutschen Häfen zusammen. Unter den Welthandels- Plätzen steht Hamburg an 3. Stelle (New-Iork, London, Hamburg, Antwerpen, Hongkong). Die Ostseehäfen, Lübeck, Stettin, Danzig und Königsberg, können an dem Welthandel nicht in gleichem Maße teilnehmen, weil sie zu weit von dem Weltmeer entfernt liegen; immerhin unterhalten sie einen

6. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 21

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Wasserhülle der Erde. 21 M 6. Bewegungen des Meeres, a) Die Wellenbewegung entsteht durch den Druck des Windes auf die Oberfläche des Wassers. Wirft man einen Stein in einen Teich, auf dessen Oberfläche Blätter schwimmen, so sieht man diese wohl sich heben und senken, aber ihren Ort verändern sie nicht. Die Wasserteilchen bewegen sich also nur auf und ab in Kreisen oder Ellipsen um ihre Ruhelage, nur die Bewegungs- form Pflanzt sich fort. Man unterscheidet Wellental und Wellenberg. Der senkrechte Abstand ihrer äußersten Punkte ist die Höhe der Welle. Diese er- reicht auf hoher See nur in seltenen Fällen über 10 m. Die Entfernung zweier Wellenberge bezeichnet man als Länge der Welle; sie beträgt bei heftigen Win- den bis 250 m, selten mehr als 400 m. Die Geschwindigkeit der Wellen schwankt zwischen 8 und 24 m in der Sekunde; die höchste Geschwindigkeit (24 m in der Sekunde) entspricht der eines Schnellzuges auf freier Strecke (86 km). b) Unter Gezeiten (Flut und Ebbe) versteht man das regelmäßige, zweimal des Tages eintretende Anschwellen und Zurückweichen des Meeres. Die Ursache dieser Erscheinung ist vorzugsweise die Anziehungskraft unseres nächsten Weltkörpers, des Mondes. Auch die Sonne hat Anteil an der Entstehung von Ebbe und Flut; doch ist die Wirkung des Mondes 2y2 mal so groß. Denn obwohl die Sonne viel größer ist als der Mond, so ist sie doch 400 mal so weit entfernt. Die E r k l ä - r u u g der Gezeiten zeigt nebenstehende Figur. Es sei M der Mond und Abcd die Erde, die wir uns ganz mit Wasser bedeckt denken wollen. Erdstelle A, weil dem Mond näher als der Mittelpunkt 0, wird stärker angezogen als dieser, sobald der Mond über A steht. Es bildet sich daher infolge der leichten Verschiebbarkeit der Wasser- teilchen eine Flutwelle Av Die Erdstelle B ist am weitesten vom Monde entfernt und wird deshalb am ge- ringsten angezogen. Die Wassermassen folgen daher hier nicht der Anziehung, sondern der Fliehkraft und erzeugen eine 2. Flutwelle Bv In C und D dagegen entsteht Ebbe, weil die Wasserteilchen nach den Flutseiten ab- gelenkt werden. — Bei Neumond, wo Sonne und Mond auf derselben Seite der Erde stehen, wird durch ihr Zu- sammenwirken die Zenitflut verstärkt. Bei Vollmond stehen sich Sonne und Mond gegenüber; die Sonne ver- stärkt dann durch ihre Anziehung die Nadirflut. Beide Fluten bezeichnet man als Springfluten. Beim ersten und letzten Viertel stehen Sonne und Mond recht- winklig zur Erde. Ihre beiderseitigen Wirkungen werden abgeschwächt; es entsteht eine taube Flut. Den Unterschied zwischen Ebbe und Flut nennt man Fluthöhe. Sie beträgt im offenen Weltmeer höchstens 2*4 m. In engen Kanälen aber steigt sie weit höher, so im Kanal von Bristol auf 15 in, im hintersten Ende der Fuudy-Bai (Nordamerika) sogar bis auf 30 m. c) Die Meeresströmungen werden im Gegensatz zur Richtung der Winde stets nach der Himmelsrichtung bezeichnet, nach der sie fließen. Verfolge die Haupt- strömungen im Atlas! Die großen Äquatorialen, von Ost nach West gerichteten

7. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 74

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
74 Verkehrsgeographie. Marseille. Von Lyon zweigl eine wichtige Verkehrslinie ab tue durch den Mont Cenis-Tunnel nach Italien und Brindisi führt. 3. Der „Orient-Expreßzug" führt von Paris über Straßburq Stuttgart, München, Wien, Budapest, Belgrad, Sofia' Adrianopel nach Konstantinopel. Von Nisch zweiat sich rechts die Strecke Saloniki ab. 4. Von den Nordseehäfen Antwerpen und Amsterdam den Rhein aufwärts über Cöln und Mainz, andererseits von Hamburg und Bremen über Frankfurt a. M. führen Schienenstränge nach Mannh eim und Basel, von hier im Anschluß an die „Gotthard - bahn" durch den St. Gotthard-Tunnel nach Mailand und ©enua. 5. Die Ostsee ist mit dem Mittelmeer ebenfalls durch eine Nordsüdlinie verbunden, die von Stettin über Berlin nach München führt und dann Anschluß an die „Brennerbahn" hat, die s. nach Oberitalien und Venedig verläuft. Eine andere Nordsüdlinie führt von Berlin über Dresden und Prag nach Wien und den mittleren Donauländern und geht dann fw.über den Semmering nach Trieft und Venedig. 6. Eine große Südostbahn führt von Hamburg über Berlin, Breslau, Krakau und Lemberg nach Odessa am Schwarzen Meer. 7. Vom rheinischen Bahnnetz ausgehend, führt eine große Nordvftbahn von Frankfurt a. M. über Berlin, Königsberg und Eydt- kühnen nach Petersburg. 8. Von Moskau aus gehen sternförmig Bahnen nach Petersburg, Kiew, der Krim, Sfamara und Orenburg. Verfolgt man diese Hauptbahnstrecken auf der Karte, so springt deutlich und klar die Bedeutung des Berliner Eisenbahn st erns für den mittel- europäischen Verkehr ins Auge. Wien, Moskau und Paris haben als Eisenbahnknotenpunkte bei weitem nicht die Bedeutung für den europäischen Handel und Verkehr 'wie Berlin. 2. Wasserstraßen. Ströme, Kanäle, Seen und Küstengewässer sind sür den europäischen Verkehr ebenfalls von großer Wichtigkeit. Die wichtigste Wasserstraße Osteuropas ist die Wolga. Ihre schiffbare Strecke hat eine Länge von 3000 km. Zudem ist sie durch Kanäle mit dem O n e g a - und Ladoga-See, sowie der N e w a und dadurch mit der O st s e e verbunden, ferner führt ein Kanal nach der Dwina, wodurch die Wolgastraße auch mit dem Weißen Meer in Verbindung gesetzt ist. Nach 0. wird die Wolgawasser- straße durch die Kama bis Perm fortgesetzt, und hieran schließt sich Eisen- bahnverbindung bis Jekaterinburg und nach Asien an. Die bedeutendsten Wasserstraßen Mitteleuropas sind der Mittel- und Niederrhein, ferner Elbe, Oder und die Donau. Besonders auf dem Unterlauf dieser Ströme entfaltet sich ein reges Verkehrsleben. Frankreich, England und Holland haben die Wasserstraßen ihres Ländergebietes durch ein großartiges Netz von Kanälen vermehrt, die sich besonders in industriereichen Gegenden häufen. Auf dem „Schiffstanal" zwischen Liverpool und Manchester können große Seeschiffe bis in die ge- nannte Binnenstadt gelangen. Unter den Kanälen in Küstengegenden ist in erster Linie der Kaiser Wilhelm-Kanal für den deutschen Seehandel und für die deutsche Flotte von hoher Bedeutung. — Nenne die wichtigsten Kanäle im Deutschen Reich nach der Karte!

8. Geographische Grundbegriffe, Mitteleuropa - S. 48

1911 - Breslau : Hirt
48 i? 4. Die natürlichen Landschaften Norddeutschlands. 2. Die Landschaft, a) Die Nordsee und die deutsche Nordseeküste. Die Nordsee ist ein flaches Meer, das von Dänemark, Deutschland, Holland, Belgien, Großbritannien und dem südlichen Teile von Norwegen umgeben wird. Im N steht die Nordsee in breiter Verbindung mit dem Atlantischen Ozean. Im Sw nähert sich das Britische Jnselreich dem Fest- laude, so daß hier Meerengen entstehen. Zwischen Dover und Calais zieht die Straße von Calais, die nach W zu in den Kanal führt. Nord- und Ostsee werden durch Skagerrak und Kattegat verbunden.

9. Allgemeine Erdkunde, Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie, Himmelskunde - S. 29

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 29 — Nach etwa sechs Stunden hört das Zurücktreten des Meeres auf. Das Wasser rückt vor und erobert die verlassenen Gebiete wieder. Eine Sand- insel nach der anderen wird von den Fluten bedeckt. Nach sechs Stunden brechen sich die Wogen wieder am Strand. Jetzt ist es Flut. vie entttebung von ebbe und fltit. Alle Körper ziehen sich gegenseitig an. Die Erde zieht nicht nur den Mond an, sondern sie wird auch von ihm angezogen. Die bewegliche Wasserhülle kann aber der Bewegung leichter folgen als die feste Erdkruste. Nun wird die dem Monde zugekehrte Seite (F) am meisten angezogen. Dort werden die Wassermassen (F') M etwas weiter dem Monde zustreben als die Landmassen. Der vom Monde abgewandte Teil der Erde bei Cr wird am schwächsten angezogen. Die Wassermassen dahinter bleiben hinter der Gesamtbewegung der Erde zu- rück. Sie wölben sich bei G'. Es entstehen also an zwei sich gegenüberliegenden Abb. 32. Entstehung der Zenit- und Nadir- flut und der täglichen Ungleichheit, stellen Flutberge. Die dem Mond zugewandte Flut ist die Zenitflut, die entgegengesetzte die Nadirfint. An den Stellen, die um 90° von den Flutbergen entfernt sind, bei Q und Q, senkt sich das Meer. Dort ist Ebbe. Da sich die Erde nun täglich unter der Meeresdecke einmal um ihre Achse dreht, hat jeder Ort im Meere täglich zweimal einen hohen und einen niedrigen Wasserstand. Da sich aber der Mond in 24 Stunden 48 Minuten um die Erde dreht, so ist es genauer in dieser Zeit der Fall. Meeresströmungen. Während bei der Wellenbewegung die einzelnen Wasserteilchen sich nur wenig von der Stelle bewegen, findet bei den Strö- muugeu eine dauernde Vorwärtsbewegung der oberen Wasserschichten statt. Sie wird hervorgerufen durch den Wind. Der Wind zieht die obern Teilchen des Wassers mit sich. Diese wirken auf die darunter liegenden ein, sie werden auch mitgerissen. Die Strömung müßte sich eigentlich in der Windrichtung bewegen. Der Nordostpassat müßte also z. B. die Wassermassen nach Sw treiben. Er erzeugt aber eine Strömung nach Westen. Die Ablenkung wird durch die Rotation der Erde bewirkt. Die Umdrehungsgeschwindigkeit nimmt nämlich vom Pol nach dem Äquator zu. Infolgedessen werden auf der nörd-

10. Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde - S. 128

1911 - Breslau : Hirt
128 § 6. Verkehrsmittel. Zeit nicht mehr fern sein, in der die Erde vom Draht des Telegraphen umspannt sein würde. Das hat sich in unseren Tagen erfüllt. Groß- britannien und die Union verfügen über Kabel rund um die Erde. Bis vor wenigen Jahren war Deutschland im Kabelverkehr mit der Union von England abhängig. Heute aber führen deutsche Kabel von Borkum und Emden über die Azoren nach New Jork. Einen eifrigen Mitbewerber im Weltverkehr hat der elektrische Telegraph neuerdings in der drahtlosen oder Funkcntelcgraphie erhalten. In schneller Aufeinanderfolge sind bis jetzt an 300 vom Weltverkehr berührten Küsten- orten Funkenstationen eingerichtet, die teils unter sich, vor allem aber mit Schiffen auf dem Meere Telegramme austauschen. Die größte deutsche Statiou für Funkentelegraphie besteht zurzeit in Nauen (Provinz Branden- burg). Jetzt werden durch sie die atlantischen Dampfer bis auf 3000 km Entfernung mit Zeitungsnachrichten versorgt. Einen außerordentlichen Wirkungskreis im Nah- und im Weltverkehr hat sich der Fernsprecher erobert. In Europa steht das Deutsche Reich im Telephon- oder Fernsprechwesen mit500000 Sprechstellen voran, das sind freilich nur 10oz der Sprechstellen in der Union. Fernsprechleitungen verbinden z. B. Berlin mit Köln, Memel, Kopenhagen, Amsterdam, Brüssel, Paris, Wien. Neben der Eisenbahn stehen noch zahlreiche elektrische Bahnen, Hoch- und Untergrundbahnen, Schwebe-, Drahtseil- und Zahnradbahnen sowie Kraft- fahrzeuge dem öffentlichen Verkehr zur Verfügung. In die Reihe der Verkehrsmittel sind in neuester Zeit auch die Luftschiffe getreten (23iib 85). 85. Zeppelin-Luftschiff. Alle Zeppelin-Kreuzer sind nach dem starren System erbaut. Die Ballonhülle wird von einem Aluminiumgerüst getragen, in das die einzelnen Gaszellen eingebaut sind.
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