Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
270 Neue Geschichte.
lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb.
Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb.
Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen.
Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wien Frankfurt Oesterreich Oesterreich Oberitalien Deutschland Italien Neapel Modena Parma Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
311
Beseler trat sofort von seiner Stellung zurück; Reventlow blieb bis
zum 1. Februar und legte dann die Gewalt in die Hände der Kommissair e.
lind was geschah nun? — Die 43,248 Mann starke schleswigholstei-
nische Armee, die deutsches Recht gegen dänische Uebergrisfe vertheidigte,
ward nicht bloß reducirt, sondern gänzlich aufgelöst, Holstein von preußischen
und östreichischen Truppen besetzt; das ganze reiche Kriegsmaterial der Her-
zogthümer und die kleine schleswigholsteinische Kriegsmarine ward den Dänen
überliefert; die Festung des Landes wurde größtentheils geschleift; das
Staatsgrundgesetz und alle übrigen nach dem 24. März 1848 erlassenen Ge-
setze wurden aufgehoben; jede Verbindung Schleswigs mit Holstein ward
beseitigt; die uralten Landesrechte, ein Kleinod, für welches allein in den
Jahren der Erhebung viertehalb Tausend Schleswigholsteiner geblutet haben,
ein Testament, das in den drei Kriegsjahren mit drittehalb Tausend Leichen
besiegelt ist, wurden preisgegeben; viele Vaterlandsfreunde, die gefährlichsten
Gegner einer dänischen Willkürregierung, wurden verbannt, Beamte, Pre-
diger und Lehrer, die dem neuen Regiment verdächtig waren, ihrer Stellen
beraubt, Andere in sonstiger Weise in ihrem Fortkommen behindert und in
ihrem Einkommen geschädigt; der Danistrung Schleswigs wurde Thor und
Thür geöffnet.
Das ist das schmähliche Ende der schleswigholsteinischen Erhebung.
Was die Herzogthümer in Verbindung mit Deutschland unternommen, das
ward von den Vormächten des Bundes ihnen zum Verbrechen angerechnet,
und diese selbst überlieferten ein deutsches Brudervolk wehrlos den Händen
seiner Peiniger.
52. Schleswigholsteins Befreiung.
I. Der verlassene Bruderstamm.
Der active Widerstand der Schleswigholsteiner war mit Hülfe der
deutschen Großmächte gebrochen; den passiven Widerstand zu besiegen war
Dänemarks Aufgabe. Die Lösung dieser Aufgabe war keine leichte; sie
war den nationalstolzen, fanatischen Dänen, die in Schleswigholstein eine
Provinz, eine Domäne, eine Milchkuh zu besitzen glaubten, unmöglich.
Der europäische Igel Schleswigholstein hüllte sich in seinen Stachelwald.
Zuerst kehrte man in Kopenhagen zur Gesammtstaatsidee Christianviel
zurück. 1852 — abermals am 28. Januar —- erging eine Proklamation
Friedrich Vii., worin ausgesprochen war, daß das Heer, die Finanzen und
die auswärtigen Angelegenheiten der .Herzogthümer und Dänemarks ge-
meinschaftlich sein sollten. Jedes Herzogthum sollte seine besondere ständische
Vertretung haben; nur nicht-politische Einrichtungen, wie z. B. Universität,
Kanal und Zuchthäuser sollten beiden Herzogtümern. gemeinschaftlich
bleiben; die deutsche und dänische Sprache sollten in Schleswig gleiche
Berechtigung haben. — So hatte es Dänemark mit den Vormächten des
Bundes verabredet und darum nannte man dieß die Vereinbarungen
von 185 2. • •
Die Herzogthümer konnten aus dieser Proklamation- keinen Trost
schöpfen; sie konnten aber warten, so gut als sie hatten kämpfen können.
Ein König lebt nicht ewig, und Friedrich Vii., der noch dazu eine wüste
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Extrahierte Personennamen: Reventlow Schleswigholsteins Dänemarks Friedrich_Vii Friedrich Friedrich_Vii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Schleswigs Holstein Schleswigs Deutschland Schleswigholstein Kopenhagen Gesammtstaatsidee_Christianviel
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
282
Staatsraths war damals Herzog Friedrich Christian von Augusten-
burg, der Schwager des Kronprinzen, ein Mann von deutscher Gesinnung.
Dieser protestirte gegen die Einverleibung, durch welche man nicht nur die
Rechte des Landes, sondern auch diejenigen der jüngern königlichen Linie
mit Füßen trete. In den Herzogthümern herrschte nämlich nur der Manns-
stamm; in Dänemark war nach dem Aussterben der ältern königlichen Linie
die weibliche Linie erbberechtigt; wurden die Herzogthümer unzertrennlich
mit Dänemark verbunden, so wurde dadurch die jüngere königliche Linie, die
Augustenburger, Glücksburger und Gottorfer, um ihr Thronfolgerecht in den
Herzogthümern gebracht.
Nachdem der Herzog seine Erklärung abgegeben hatte, verließ er, weil
diese Angelegenheit ihn persönlich betraf, den Staatsrath, theilte dem Kron-
prinzen seinen Protest mit und war entschlossen, ins Ausland zu gehen, um
von da aus öffentlich gegen die Eingriffe in die Rechte seines Hauses zu
protestiren.
Die Rathgeber des Kronprinzen schlugen nun demselben vor, für das
anstößige Wort „unzertrennlich" „ungetrennt" zu setzen. Das wurde, wenn
auch mit Widerstreben, von Friedrich angenommen, und so erschien denn am
9. September 1806 das Patent, in welchem die Erklärung abgegeben wurde,
,,daß Holstein mit dem gesammten Staatskörper der Monarchie als ein in
jeder Beziehung völlig ungetrennter Theil desselben verbunden und von nun
an der alleinigen unumschränkten Botmäßigkeit des Landesherrn unterworfen
sein solle."
In demselben Jahre hatte sich Preußen, von Napoleon vielfach ver-
letzt, noch einmal gegen die französische Uebermacht erhoben. Die Preußen
waren aber von Napoleon bei Jena geschlagen worden; Napoleon war am
27. October siegreich in Berlin eingezogen; der preußische König mußte zu
Tilsit unter der Aufopferung seines halben Reichs Frieden schließen (7. Juli
1807). Zwei Tage später schloß auch Rußland, das Preußen unterstützt
hatte, an demselben Orte Frieden mit Frankreich.
In diesem Frieden zu Tilsit waren zwei Artikel verabredet, die gegen
England gerichtet waren, weil dieses Land das einzige war, das bisher mit
Erfolg dem Eroberungsgelüst des französischen Kaisers widerstanden hatte.
Erstlich sollten Preußen und Rußland dem s. g. Continentalsystem beitreten,
d. h. sie sollten ihre Häfen den englischen Schiffen verschließen und ihren
Unterthanen den Handel mit England verbieten, wie Napoleon das schon in
den ihm unterworfenen Ländern befohlen hatte. Zum Andern sollte auch
die dänische Regierung genöthigt werden, dieser Handelssperre gegen Eng-
land beizutreten und —• seine Flotte an Frankreich auszuliefern, um Napoleon
den Angriff gegen England zu erleichtern.
Von dieser letztern Bestimmung war übrigens in den veröffentlichten
Friedensbedingungen nichts gesagt. Dennoch wollte man in England davon
wissen, und schon am 8. August traf beim Kronprinzen in Kiel ein englischer
Gesandter ein und verlangte, daß Dänemark ein Bündniß mit England
schließen und seine Flotte in einem englischen Hafen in Sicherheit bringen
möge; widrigenfalls werde England die dänische Flotte mit Gewalt weg-
nehmen. Der Kronprinz, empört über das unerwartete Ansinnen, wies nicht
nur die englischen Anträge ab; er begann auch sogleich zu rüsten, eilte nach
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Christian_von_Augusten- Friedrich Friedrich Friedrich Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon August
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Holstein Jena Berlin Tilsit Frankreich Tilsit England England Frankreich England England Kiel England England
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Z. Volk und Staat.
93
gebracht, dann von deutschen Stämmen — im Westen von den Burgundern, im
Osten von den Alemannen — besetzt worden. Nach der Völkerwanderung wurde
sie unter der Herrschaft der Frauken in die christliche Kultur gezogen, und war
5ig. 38. Schweizerische Pfahlbauten (rekonstruiert).
schon unter Kaiser Karl ein blühendes Land; teilweise zu Schwaben, teilweise zu
Burgund gerechnet. Im Jahre 1097 kam jedoch Helvetien als Ober-Alemannien
an die Herzoge von Zäh ringen, welche die Kultur des Landes begünstigten; mit
ihrem Aussterben (1218) zerfiel das Land in viele geistliche und weltliche Herr-
schasten. Dann kam die Reihe an die Städte, groß und frei zu werden; auch
die Landgemeinden suchten ihre Freiheiten auszudehnen. Darüber kamen sie in
Konflikt mit den Habsbnrgern, welche gleichfalls in Oberalemannien ihre Macht
ausbreiten wollten, und es gelang den 3 „alten Orten" oder Urkantonen
Uri, Schwyz und Unterwalden (Rütli 1308 und Morgarteu 1315), sich ihrer glor-
reich zu erwehren. Nach und nach schlössen sich dem heldenmütigen Hirtenvolke
Luzern, Zürich und andere Kantone an. Dann -bewahrten sich die „Eidgenossen"
auch gegen Burgund (Herzog Karl den Kühnen) ihre Freiheit, lehnten sich mehr und
mehr an Frankreich an und kamen (1499) aus aller Verbindung mit dem deutschen
Reich. Die Reformation brachte dem Lande viel Zwist, aber auch ein neues Geistes-
leben. Seit dem Westfälischen Frieden 1648 ist die „Schweizerische Eid-
g e n o s s e n s ch a f t" ein anerkannt selbständiger Staat, und war lange der einzige
größere Freistaat Europas.
(Landesfarben und Wahrzeichen: ein weißes Kreuz in rotem Felde.)
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Helvetien Oberalemannien Schwyz Unterwalden Luzern Burgund Frankreich Europas
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
92
I. Die Schweiz.
beinahe überall neben dem Feldbau Fabrikation treibt. Daher die Seideweb-
stuhle in den reinlichen Stuben der so hübschen freundlichen Dörfer im „Züribiet",
die Baumwollweberei im Thnrgau, in St. Gallen und Glarus, die vielen Baumwoll-
fabriken in den Flnßthälern, die Stickerei im lieblichen Appenzeller und im St. Galler
Gebirgslande, die Strohflechterei im Aargau, die Seidebandweberei im Basel-Biet u. s. f.
Und eine nicht kleine Zahl, alt und jung, suchen auswärts ihr Brot, um mit etwas
Erspartem heimzukehren. Die fremde Frucht aber, deren die Schweiz bedarf, bezieht
sie aus Oberschwaben über den Bodensee, wo Rorschach vor der Eisenbahnzeit lange
der hauptsächlichste Fruchtmarkt der Schweiz war, und aus Frankreich.
Ansehnliche altgegründete Städte liegen am inneren Rande der Ebene, vor
den Mündungen der größeren Thäler, am Ufer eines Sees: Gens, Thun, Luzern
5ig. Z?. Luzern mit dem Rigi im Hintergrund.
(§ 87), Zug, Zürich, St. Gallen (§ 40). Andere weiter entfernt vom Gebirge,
erhöht auf See- oder Flußuferu: Lausanne am Genfer See auf drei Hügeln, gegen-
über den Savoyer Alpen, und Freiburg („im Üchtland") über den schroffen felsigen
Ufern der Saane, — diese im Südwesten der Hochebene. In der Mitte der
Hochebene aber, auf einer Halbinsel der Aar, die nunmehrige Bundesstadt der
Schweiz, — das stolze Bern; dann das gewerbsame reiche Winterthur in der Thal-
ebene der Töß, und Frauenfeld über der Mnrg, im Nordosten. Während die Städte,
dem Zeitgeiste folgend, das neuzeitliche Wesen angenommen haben, sind die Gebirgs-
Völker dagegen dem einfachen Hirten- und Naturleben treu geblieben (außer wo viel-
bereiste Gegenden durch Fremde Schaden gelitten haben). Der Widerstand gegen
das Drängen der Neuschweizer hat daher schon mehr als einmal, zuletzt 1847, zu
Sonderbünden und Bürgerkriegen geführt.
Z. Volk und Staat.
§ 92. Die Schweiz, ursprünglich, vor mehr als zwei Jahrtausenden, von
Kelt-en(Helvetiern) bewohnt, deren Psahlbanten (Fig. 38) man zuerst im Züricher
See gefunden hat, ist frühzeitig von den Römern in den Kreis ihrer Kulturwelt
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Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
94
I. Die Schweiz.
§. 93. Die Schweiz mißt in der Länge, zwischen Frankreich und Osterreich vom
Genfer See über den St. Gotthard bis zum Ortler in Tirol, 48 d. M. oder
350 km und in der Breite, zwischen Deutschland und Italien, von Schaffhausen
bis Tessiu (beiderseits die äußersten Spitzen gerechnet), 30 d. M. oder 220 km;
ist also mehr lang als breit. — Ihr Flächenraum ist fast so groß als Württem-
berg, Baden und Großherzogtum Hessen zusammen.*) Ihre Gestalt bildet ein un-
gleiches etwas schiefes Viereck mit ein- und ausspringenden Grenzlinien, zwischen 4
oder 5 Endpunkten; diese sind die Rheinbiegung (Basel) im Nordwesten, der
Bodensee im Nordosten, der Genfer See im Südwesten, der Luganer See im Süden
(der Ortler im äußersten Südosten).
So ist die Schweiz, das hochliegende Land, zwischen Deutschland, Frankreich,
Italien hingelagert^ Deutschland ist ihr Nachbar im Norden, und zwar Haupt-
sächlich Baden, an einer kleinen Strecke des jenseitigen Bodenseeufers auch Württem-
berg und Bayern; der Bodensee und der Rhein bis Basel bilden ihre nördliche
Grenze; nur ein kleines Stück in der Nordmitte (Schaffhausen) schiebt sich über
den Rhein zwischen badisches Gebiet hinein. Auch im Osten ist deutsches Gebiet
ihr Nachbar, nämlich Tirol und Vorarlberg; auch hier bildet der Rhein, vom Bodensee
aufwärts, eine Strecke lang (bis zum Einflüsse der Landquart) ihre Grenze; von
da aber zieht diese in einem großen Bogen östlich um das Innthal herum. Im
Süden der Schweiz liegt Italien; unregelmäßig zieht die Grenze über^ die Alpen
hin in großen Zickzacklinien (doch meist den höchsten Gebirgskäminen folgend) bis
zum Geufer See. — Im Westen grenzt die Schweiz an Frankreich: vom Genfer
See zieht in nordöstlicher Richtung bis Basel die Grenzlinie, auch in höchst unregel-
mäßiger Gestalt, über den Jura hiu.
§ 94. Übrigens ist es nicht der d e u t s ch e Volksstamm allein, dem die Schweiz
angehört. Diese umfaßt auch ein bedeutendes Stück des Bodens französischer
Zunge, der ganze Westen (welsche Schweiz) ist von französischem Volke bewohnt:
der Berner Jura, Neuenburg, das Waadtlaud, Genf, zwei Drittel von Freiburg
und von Wallis (das untere Wallis). Dann enthält sie ferner ein kleineres Stück
italienischen Landes: das Land südöstlich vom St. Gotthard, Tessin, und drei
Stückchen im äußersten Südosten (zum Kanton Graubünden gehörig), alle diese auf
der Italien Zugewandten Seite der Alpen; endlich einen eigentümlichen Volksstamm
mit einer lateinischen Tochtersprache, die sonst nirgends in der Welt gesprochen wird,
der räto-romanischen (mit 2 Mundarten), in Graubünden. So ist also die
Schweiz, wiewohl vorherrschend deutsches Land, durch diese Zerteilung zum Ver-
einigungslande sehr verschiedener Haupt-Völkerstämme Europas geworden, — was
ihr eine einheitliche Regierung nicht wenig erschwert, aber ihr auch, sosern ihr deren
Einigung gelingt, um so größere Stärke und Ehre verleihen muß.
Indessen wiegt doch das deutsche Element in der Schweiz so sehr vor,
daß von den 2 4/5 Millionen Menschen ihrer Bevölkerung über 2 Millionen zum
deutschen Stamme gehören, und die ganze Kultur, das Geistesleben, in der Schweiz
vorherrschend mit Deutschland zusammengeht. Daher hatte auch Deutschland in
seinem Südwesten an dem Schweizer Alpenlande und Volke ein starkes natürliches
Bollwerk zu Deckung seines Rückens. Allein infolge alter Empfindlichkeit des
großen Bruderstaates gegen den kleineren Nachbar, — der sich einst durch echt-
*) Die Flächenzahlen siehe in der Tabelle Seite 93, sowie in der Tabelle über die Länder des
Deutschen Reichs.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Osterreich Deutschland Italien Schaffhausen Baden Hessen Basel Luganer_See Deutschland Frankreich Italien Deutschland Baden Rhein Basel Schaffhausen Rhein Vorarlberg Rhein Italien Frankreich Basel Neuenburg Genf Freiburg Italien Europas Deutschland Deutschland Schweizer_Alpenlande
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
3. Volk und Staat. 95
deutsche Männlichkeit in Zeiten der Verwirrung selbst geholfen — ist es so weit
gekommen, daß die Schweiz sich oft mehr an Frankreich angeschlossen hat, das von jeher
gegen sie klug und freundlich war.
Von französischem Volke wohnt über *[2 Million (600 000) auf Schweizer
Boden, von italienischem etwa 146 000, das romanische Gebiet zählt
etwa 38 000 Seelen.
Dem kirchlichen Bekenntnisse nach ist die Westschweiz (außer Freiburg)
samt Zürich, Schaffhausen und Glarns vorwiegend reformiert, die Ur-Schweiz
und der Süden, samt Freiburg, Solothuru und dem Berner Jura, überwiegend
katholisch; die ganze Ostschweiz samt Genf und Aargau gemischt. Es sind
also dem Räume nach so ziemlich 3 gleiche Teile. Katholische Bischofssitze sind in
Solothnrn, Freiburg, Sitten, St. Gallen und Chur.
§ 95. Das Schweizer Volk ist ein schöngebauter Menschenstamm, voll Kraft und
Lebensfrische, freigesinnt und treuherzig; dabei arbeitsam, geschickt und lebensgewandt.
Haben die Bewohner oft Mühe, dem wenigen und manchmal kargen Feldboden
^etwas Nahrung abzugewinnen, so sind sie rührig, durch Gewerbe sich ihren Unter-
halt zu ergänzen, — durch die ganze Schweiz zieht ein reges, emsiges Gewerbsleben.
Nicht nur erheben sich allerwärts stattliche Fabriken, auch in der Hütte des Land-
manns ist der Webestuhl im Gange; schon das Kind nimmt nach Kräften munter
Teil am Erwerbe.
Überall tritt der Sinn für Ordnung und Erhaltung, für Zweckmäßigkeit,
Reinlichkeit und Schönheit zu Tage. Beinahe allerorten — mit Ausnahme der
ärmsten Hirtengegenden — gewahrt man Wohlstand und Frohmut. Hübsche Dörfer,
schmucke, in den Appenzeller und Berner Gebieten wunderliebliche Landhütten, oft
mit zierlichen Gärtchen, anmutige, selbst prächtige Wohngebäude sogar mitten in den
Dörfern, und besonders die stattlichen Hospitäler, Armenhäuser und Schulgebäude u. s. f.
verkündigen überall laut, wie traulich, wie versorgt und vom Gemeinsinn getragen
das heimatliche Leben in der Schweiz sei. Da übrigens die Schweiz in eine Menge
Kantone und Gemeinwesen geteilt ist, die oft durch himmelhohe Berge voneinander
getrennt sind, so zeigen sich große Unterschiede in Mundart, Tracht, Sitten und
Verfassung. Auch kleinliche Parteisucht gegeneinander (der Kantönligeist) macht
sich zuweilen fühlbar. — Gleichwohl durchdringt das Volk ein Gemeinschafts- und
Bürgersinn, eine einsichtsvolle, thatkräftige Teilnahme am Wohl und Wehe des
Ganzen, die es unerachtet feiner kleinen Zahl zu einer Achtung gebietenden Macht
in Europa erhoben hat.
Die Hauptstädte der Schweiz sind Bern, Genf, Bafel und Zürich, lauter
großartige, bildungsreiche, sehr wohlhabende Städte (s. die folg. Tabelle). Bern,
der Sitz der Bundesbehörden, Zürich (25000 Einwohner, mit den Außen-
gemeinden 76 000 Einwohner), durch seine herrliche Lage, seine Industrie und seine
Bildungsanstalten (Universität, Polytechnikum) ausgezeichnet, Basel, durch den
sprichwörtlichen Reichtum seiner Handelshäuser, Genf aber ist nach Paris die vor-
nehmste Hauptstadt der französischen Nationalkultur, die volkreichste Stadt in der
Schweiz und am meisten von Fremden (namentlich Engländern) besucht, wie über-
Haupt kein Land Europas so viele Ausländer beherbergt als die Schweiz, besonders
die französische.
Was die Verfassung der Schweiz betrifft, so ist diese ein Freistaat, und zwar,
nach der Bundesverfassung von 1848 ein Bundesstaat (eine Eidgenossenschaft) von 22
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Freiburg Schaffhausen Freiburg Freiburg Chur Europa Genf Basel Genf Paris Schweiz Europas
262
Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn er ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck fordnte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshasen einrume und sein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Herzog nichts wissen.
Er vertraute ans die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Wider-stand ermunterte. Bald wurde es klar, da der Krieg unvermeidlich fei. ^
2. Dic deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig.holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte Osterreich in Deutschland die Fhrung beansprucht, und Preußen halte sich ihm meist fgen mssen. Das war aber fr diesen Staat auf die Dauer unertrglich; wenn er eine europische Gromacht sein wollte, konnte er sich einer andern nicht unterordnen. Auch war Deutschland durch die Feindschaft zwischen seineu beiden grten Staaten zur Ohnmacht verurteilt, sollte es besser werden, so mute einer von ihnen ausscheiden und der andre die feste Fhrung bernehmen. Jener aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Beolkernng war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar. König Wilhelm kmpfte lange mit sich, bis er diesem Gedanken zustimmte; deuu es war sicher, da sterreich niemals freiwillig ans Deutschlaud ausscheiden werde, und vor einem Bruderkriege scheute er zurck. Als rr sich aber von seiner Notwendig-keit berzeugt hatte, war er fest entschlossen, ihn durchzufechten. Osterreich hatte natrlich die Absicht, Preußen grndlich niederzuwerfen und sich die Alleinherrschaft in Deutschland zu sichern. Co ging's auf Leben und Tod.
3. Der Ausbruch des Krieges.^ Am Juni 1866 stellte sterreich beim Bundestag in Frankfurt den Antrag, gegen Preußen mobil zu machen.
Wf^uswit neun gegen sechs Stimmen wurde er angenommen. Aus sterreichs Seite stand ganz Sd deutschlaud; ferner folgten ihm Frankfurt, Nassau, Kurhessen, Sachsen und Hannover. Zu Preußen hielten die Kleinstaaten Norddeutschlands; weiter hatte es bereitsein Bndnis mit Italien geschlossen, das, weint der Sieg errungen wurde, Ve netien, die Perle an der Adiia," als Preis davontragen sollte. In jenen Tagen schrieb König Wilhelm an Bismarck: So sind denn die Wrfel geworfen! Gott allein kennt den Ausgang dieses Anfangs! Entweder wir siegen oder werden mit Ehren tragen, was der Himmel der Preußen beschliet."
4. Die ersten Erfolge der Preußen. Alle Welt hielt Osterreich fr viel strker als Preußen. berall glaubte man, es werde sofort seine Truppen ans Bhmen hervorbrechen ' lassen und den kecken Feind der den Hansen rennen; aber das geschah nicht, denn die sterreicher waren mit ihren Rstungep noch nicht fertig. Dagegen besetzten die Preußen binnen drei Tagen Hannover, Kur Hessen ltud Sachsen. Der schsischen Armee gelang es, nach Bhmen zu entkommen und sich mit den sterreichern zu vereinigen. Die Hannoveraner jedoch, die sich nach Sddeutschland durchschlagen wollten, muten trotz tapferer Gegenwehr am 29. Juni bei Langensalza die Waffen strecken. ^ *$/** r/y
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wurde, ferner verschiedene Erzeugnisse der Landwirtschaft, Erträge des Bergbans, z. B. Silber und Kupfer, Waren der Metall-indnstrie, z. B. Sicheln, Nürnberger Spielwaren, vor allem auch Felle, werden doch sogar Eichhörnchenfelle besonders erwähnt, und endlich auch niederländische Tnche.
d) Alpenstraßen.
War früher Deutschland von großen Handelswegen unberührt geblieben, so taten sich, seitdem es Anschluß am Welthandel gesunden hatte, neue Handelsstraßen in ihm auf. Die Verbindung mit Italien führte zur Erschließung der Alpen. In germanischer Urzeit hatten sich schon die Römer Wege über sie hinweg zu den nordwärts wohnenden Germanen gebahnt, und ebenso waren germanische Wanderzüge vor der hohen Gebirgsmauer nicht zurückgeschreckt. Dann aber blieben sie lange vom großen Völkerverkehr unberührt. Die Kulturarbeit der Mönche erschloß aber auch hier die Wildnis, in öden Tälern siedelten sich fleißige Menschen an. Die wenigen alten Wege wurden wieder ausgesucht und neue erschlossen. Die deutschen Kaiser strebten auf ihnen dem Süden zu. Was jene Kulturträger begonnen hatten, setzten die Kaufleute fort. Die Pässe, die einst vom Waffenklang widerhallten, wurden nun vielbegangene Handelsstraßen. Eine bedeutsame Rolle spielte allezeit der B r e n n e r p a ß. Von Venedig aus erreichte man ihn über Verona, Bozen und Brixen, welche Städte infolgedessen Zu verkehrsreichen Märkten aufblühten, oder man wandte sich auf kürzestem Wege dem Pustertal zu und zog in diesem auswärts. Von Norden aus wählte man gewöhnlich den Weg über Füssen und Innsbruck. Im Westen benutzte man die Straße über den Großen St. Bernhard und gewann so die Verbindung mit Genua. Außerdem kamen der Simplon-, der Splügen- und der Septimerpaß als Handelswege in Frage. Eine neue bedeutungsvolle Straße öffnete sich im 13. Jahrhundert über den St. Gotthard, nachdem Kolonisten einen Weg durch das wilde Reußtal angelegt hatten. Allerdings befanden sich die Wege größtenteils noch in einem mangelhaften Zustande, und wenn auch der wachsende Handel Veranlassung gab, auf ihre Verbesserung bedacht zu fein, so war doch der Verkehr auf ihnen mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden. Mühsam schleppten daher die Zugtiere den schwerbeladenen Frachtwagen die steilen Straßen hinauf, oder Saumrofse trugen die Waren auf schmalen, an schwindelnden Abhängen hinführenden Pfaden übers Gebirge hinweg. Froh war
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Gotthard
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mächtigen Fürsten, der die Bauernscharen zu besonnenem Vorgehen vereinigt hätte. Das war unmöglich. Der Bauernkrieg zerfiel in planlose Einzelzüge, die etwas Ganzes und Großes nicht zur Folge hatten. Als sich nun mit der süddeutschen Erhebung die Schwärmerei und die kommunistische Bewegung des Thomas Münzer in Thüringen verband, der den Haß gegen alle Fürsten und Herren predigte, als sich infolgedessen die Bauern zu argen Greueltaten hinreißen ließen, schlossen sich die Fürsten zu gemeinsamem Vorgehen gegen sie zusammen. Luther, der die reforma-torische Bewegung niemals mit politischen oder sozialen Ideen verquick! sehen wollte und tief entrüstet war, als er Kunde von den Gewalttaten der Bauern erhielt, veröffentlichte eine Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern" und forderte die Obrigkeiten auf, die Aufrührer zu strafen.
c) Niederlage der Bauern.
In Süddeutschland trat den Aufständischen der S ch w ä b i s ch e Bund entgegen, bessert Heerführer Georg Truchfeß von Waldburg war. Er stellte die Ruhe iu Schwaben her, rückte dauu durch Württemberg nach Franken vor, vereinigte seine Truppeu mit denen der Kurfürsten von der Pfalz und Trier, schlug die Odeuwäldler bei Königshofen und nahm auch Würzburg und Rothenburg ob der Tauber ein. In Mitteldeutschland hatte sich schon vorher der Kurfürst Johauu von Sachsen mit seinem Vetter von Sachsen-Meißen, mit Braunschweig und dem Landgrafen Philipp von Hessen verbündet, worauf die Bauern bei Franken Haufen vollständig geschlagen wurden (1525). Thomas Münzer wurde auf der Flucht ergriffen und hingerichtet. Im Juni 1525 war die Ruhe in Deutschland allenthalben wieder hergestellt. Nur in den österreichischen Alpenländern gärte der Aufstand fort bis ins Jahr 1526 hinein.
Die Sieger nahmen grausame Rache. In den Kämpfen und Gefechten wurden die Bauern in unbarmherziger Weise niedergemacht und selbst wehrlose, um Gnade flehende Männer nicht geschont. Außerdem hielten die Fürsten nach Wiederherstellung der Ordnung strenges Gericht. Die Aufrührer wurden zum Tode verurteilt und oft erst nach qualvollen Martern am Galgen oder durchs Schwert vom Leben zum Tode gebracht. Zuweilen nahm man sich gar nicht erst die Mühe, die Schuldigen von den Unschuldigen zu unterscheiden. So walteten überall die Henker ihres blutigen Amtes. Man hat die Zahl der Opfer, die der Bauern-
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Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Süddeutschland Rothenburg Tauber Mitteldeutschland Sachsen Deutschland