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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 23

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die ältesten Weltvölker. 23 erst aus einer früheren Bilderschrift entstanden, aber die Mutter auch unserer europäischen Alphabete geworden ist. (Von rechts an gelesen stehen hier zu oberst Sq 1 Jsral, d. H. ein Sekel Israels.) Diese Seefahrer sollen selbst Afrika in drei Jahren umschifft haben, vielleicht kameu sie gar nach Amerika. Zu Hause hatten sie sieben Hauptstädte, in welchen sie ihre Schätze mtd die Kostbarkeiten aller Länder aufhäuften. Tyrus (Zor) und Sid on waren besonders berühmt. Frieden aber hatten sie wenig, denn ihre Städte lagen stets im Krieg mit einander. Dabei hatten sie alle Laster eines üppigen Handelsvolkes: sie waren verschlagen und wollüstig, ohne Sinn für etwas Höheres, räuberisch, grausam und treulos. Ihr Götzen-dienst, den sie mit andern kananitischen Stämmen gemein hatten, war der Sonneudieust oder Sabäismus, in der Bibel der Dienst des Baal (Herr, Sonne) und der Astarte (Mondgöttin) genannt, mit welchem die abscheulichsten Sitten verbunden waren. Das Verbrennen kleiner Kinder in den glühenden Armen des eisernen Götzen Moloch war etwas Gewöhnliches. Mit Israel standen sie lange Zeit in freundschaftlicher Verbindung: und wohl hätten sie eines Besseren belehrt werden können. Aber sie füllten das Maß ihrer Sünden und die Strafgerichte kamen immer ernster. Nabukudrusur zerstörte 572 die alte Stadt Tyrus. Zwar wußten sie während der Belagerung auf einer gegenüber liegenden kleinen Insel sich zu verschanzen und ihre Schätze sich zu sichern; und Neutyrus kam wieder zum alteu Glanze. Aber 200 Jahre später fand

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 82

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
82 Alte Geschichte. Zeit unter Vespasian und Titus; und was der grausame Domitian (81-96) verderbte, machteu Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Marc Aurel, (gest. 180) einigermaßen wieder gut. Aber von Norden her drohten immer ernstlicher barbarische Völker, deren Einbruch in die blühenden Länder nur mit Mühe auf-gehalteu wurde. Alles zitterte vor ihnen und dennoch nahm Sitteulosigkeit und Schwelgerei auf eine empörende Weise zu. Nun folgte inmitten des Reichs eine trübere Zeit, in welcher meist nichtswürdige Kaiser den Thron bestiegen. Später hatten die Soldaten lange Zeit ihr Spiel mit dem Kaiserpurpur. Zweimal wählten sie einen 14=, einmal einen 12jährigen Knaben. Ein Räuber, ein Schweinhirte, ein Maurer, ein Gärtner, ein Sklavensohn bestiegen abwechselnd den Thron; und einmal (259—268) erklärten sich 19 Statthalter in den Provinzen unabhängig. Darnach bekam zwar das Reich wieder einige Festigkeit; aber gegen die Barbaren von Norden her wußte D io -cletian (289—305) sich nicht anders zu helfen, als daß er Nebenkaiser sich erwählte, durch welche die Grenzen bewacht wurden. Bald geriethen diese Nebenkaiser in Kampf wider einander, in welchem nach 17jährigen blutigen Reibungen Sonst ant in der Große sich wieder zum Alleinherrscher erhob (323). Bis dahin standen die Christen unter dem Druck der Heiden; und wie sich ihre Zahl vermehrte, so steigerte sich auch der Haß gegen sie. Eben in den letzten 50 Jahren hatten mehrere Kaiser die nachdrücklichsten Verordnungen zu ihrer Unterdrückung gegeben; und viele ausgesuchte Greuel wurden an ihnen verübt. Da sie aber die Kräfte des himmlischen Lebens geschmeckt hatten, verachteten sie in der Regel alle Todesqualen, und ihr Tod weckte ganze Schaareu zu demselben Glauben. So war gerade in der härtesten Zeit ihre Zahl so angewachsen, daß Konstantin das Uebergewicht erhalten konnte, indem er sich an sie anschloß. Von nun an würden die Heiben die unterbrückte Partei, und schnell verwcmbelten sich alle politischen und

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 96

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
96 Mittlere G eschichte. hin das Christenthum verbreitet und befestigt wurde. Die in Klöstern verbundenen Brüder hießen Mönche; und waren es Frauen oder Jungfrauen, so nannte man sie Nonnen. Das Mönchswesen kam schon seit 250 in Aegypten auf; aber eine neue und bessere Gestalt gaben ihm die Iren, welche es zu Missionszwecken verwendeten. Mehr dem Ansehen des römischen.bischofs förderlich war die Mönchsregel, die 529 der heil. Beuedictus den Mönchen in Italien gab, sie wurde bald im ganzen Abendlande angenommen. So sehr auch die Klöster iu der Folge ausarteten, so nützlich waren sie in jenen Zeiten des regellosen Bölkerlebens; sie thaten viel zum Anbau des verödeten Landes, weckten auch in deu Rohesten edlere Gefühle und wurden Zufluchtsstätten der schwindenden wissenschaftlichen Bildung. Das Christenthum bekam freilich durch das äußerliche Cereiuonieuwefen eine eigenthünv liche Haltung. Seine höbe, geistige Bedeutung war meist selbst den Hirten und Lehrern verborgen. Daß es übrigens zu einem znchtmeisterlichen Ceremoniengesetze sich gestaltete, mag wohl für jene Zeiten als eine besondere Vorsehung Gottes angesehen werden, da die rohen Völker von der untersten Stufe herauf erzogen werden mußten. Ihre Leidenschaften, die jeden Augenblick deu furchtbarsten Ausbruch drohten, bedurften eines besondern Zügels. Freilich ist auch nicht zu leugnen, daß frühzeitig nicht blos Unwissenheit und Blindheit, sondern auch böser Wille, Be' trug und Selbstsucht der Geistlichkeit verderblich wirkten. Durch das Mittelalter leuchtete also keineswegs das volle Licht des Evangeliums; die tiefe Nacht des Heidenthums war nur erst sternhell geworden. Während aber im Abendlande die Völker ans dem Dunkel sich allmählich zu dem noch ungefannten Lichte heraufarbeiten mußten, hatte das Morgenland Rückschritte vom Licht zur Finsterniß gemacht. Dort war die Leuchte, die einst so schön gebrannt hatte, am Erlöschen. Kein Wunder, daß da Gerichte eintrafen, die viel trauriger endeten als Alles, was über das Abendland gekommen war, indem der Leuchter weggestoßen wurde,

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 100

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
100 Mittlere Geschichte. dessen Lehre aber durch die Christen verfälscht worden fei' 5ule seine Lehre saßte er in die Worte zusammen: „Es ist nur Ein Gott, und Muhammed ist sein Prophet." Viele Ceremonien, namentlich Waschen, Beten, Kasteien, Almosengeben, Wallfahrten sind vorgeschrieben Da aber Alles nur auf's äußerliche Thuu ankommt, so blieben die Leidenschaften des Zorns, der Rachsucht, der Sinnenlust, des Hochmuths völlig unangetastet. Die Lehre enthält nichts den inneren Frieden und die Heiligung Förderndes; und ihre weite Ausbreitung ist um so mehr zu beklage«, da auf den Abfall von ihr die Todesstrafe gesetzt ist. Denn sie gründet sich aus das Schwert, das einzige Wunder, auf das Muhammed sich etwas au gut thut. 2. Die ersten Chalifen. § 41. Da Muhammed nicht blos Prophet, sondern auch Fürst geworden war, so mußte man einen Nach. folger wählen. Die Arglist der Ayescha, die einen tödt-lichen Haß auf Ali geworfen hatte, drängte diesen zurück; und so wurde ihr Vater Abubekr der erste Chalif, d. H. Nachfolger. Die Chalifeu vereinigten in sich die geistliche und weltliche Macht, residirten vorerst in Mekka, und hielten sich viel in den Moscheen (Megbfchid) auf, wie man die neuen Bethäuser nannte. Nach zwei Jahren folgte Omar, der zweite Schwiegervater Muhammeds (denn dieser hatte 11 Weiber gehabt), der 644 in der Moschee von einem Sklaven, dem er eine Bitte abgeschlagen hatte, tödlich verwundet wurde. Dann kam Othman, ein Schwiegersohn Muhammeds, der 656 als 82jähriger Greis durch eine Verschwörung das Leben verlor. Nun erst kam die Reihe au Ali, gegen welchen aber Ayescha das ganze Reich in Aufruhr brachte. Er überwand sie, siel aber 660 durch die Hand eines fanatischen Arabers. Auch sein Sohn Hassan wurde schon nach sechs Monaten abgesetzt, dann vergiftet. Derselbe Mordgeist that sich noch mehr in dem heili-

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 118

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
118 Mittlere Geschichte. erhob, mußte in einem Aufstande der Römer flüchtig werden und starb zu Salerno 1085. Aber die Deutschen wählten abermals einen Gegenkönig; und Papst Urbanii. wiederholte nicht nur den Bannfluch, sondern wiegelte auch des Kaisers eigene Kinder gegen ihn auf. So mußte der Kaiser zuerst gegen seinen Sohn Konrad zu Felde ziehen, dann gegen den zweiten, Heinrich. Vom eigenen Kinde überwunden, gefangen, entsetzt, starb endlich der tiefgekränkte Mann 1106. Auch Paschalis Ii. hatte ihn in den Bann gethan und ließ nicht einmal seine Gebeine ruhen. Sie wurden wieder ausgegraben und standen fünf Jahre lang über der Erde, bis der Bannfluch gelöst war. Freilich hatte der arme König sein Schicksal meist selbst verschuldet; aber wie weit war doch der angebliche Statthalter Christi entfernt vyn Jesu Demuth und Liebe! Heinrich V. (1106—25), ein fähiger und kräftiger Regent, mußte durch viele innere Unruhen die Sünden gegen den Vater büßen. Er behauptete sich zwar gegen den Papst, gab aber doch endlich wenigstens so viel von dem Recht der Investitur ab, daß er hinfort nur mit dem Stabe, nicht mehr mit dem Ring belehnen durfte, d. h. er verlieh nur die Kirchengüter, und Bischöfe und Aebte waren ihm nur als Ritter unterthau. Mit ihm erlosch das fränkische Regentenhaus. 6. Die Hohenstaufen. § 48. Die Päpste hatten einmal den Kampf mit dem Kaiser begonnen. Sie setzten ihn fort; und der nächste Kaiser Lothar Ii. (1125—37), zuvorherzog von Sachsen, mußte bereits seine Oberherrschaft in Italien als ein päpstliches Lehen ansehen. Nach ihm kam das schwäbische Haus der Hoheustaufeu auf den Thron, welches mit dem entschlossensten Muthe gegen die Ansprüche der Päpste kämpfte, aber auf eine tragische Weise endete; kahl ragt jetzt der Berg, den einst die weltberühmte Burg krönte. Der erste war Konrad Iii. (1138—52), der übrigens

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 184

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
184 Neue Geschichte König selbst hielt es für verdienstlich, mit feinem ganzen Hofe dein Schauspiele beizuwohnen und den Qualen von Hunderten zuzusehen. Auch politisch Freisinnige wurden diesem Gericht Übergeben. — Den maurischen Ueberbleib-seht ferner verbot der König bei Todesstrafe ihre eigenthümliche Religion, Kleidung, Sitte und Sprache; und in einem Aufstaude kamen ihrer 100,000 uni's Leben. Auch die äußere Thätigkeit des Volks wurde durch übertriebene Zölle und Handelsbeschränkungen gelähmt; und da alles nach den Kolonien auszuwandern strebte, wurde Spanien immer menschenleerer. Mit derselben Despotie wollte Philipp auch die Niederlande unterjochen. Da aber entspann sich ein merkwürdiger Freiheitskampf, dessen Ende der König nicht mehr erlebte (s. § 74). Noch vieles abscheuliche ließe sich von ihm anführen, namentlich wie er Meuchelmörder zu dingen und Gift zu mischen verstand. Auch fein Sohn Don Karlos starb im Gefängniß. Kein Wunder, daß einem so herzlosen Könige von allen Seiten Fluch und Abscheu iu's Grab folgte. Seiu Sohnphilippiii. (1598—1621) machte es noch ärger; unter ihm wurde die Staatshaushaltung so niederträchtig geführt, daß man selbst feines Vaters Regierung zurückwünschte! Er jagte vollends 1609 die Mauren, wohl eine halbe Million der fleißigsten Pächter und Fabrikanten, aus dem Laude. Später erklärte der hohe Rath mit Wehmuth: „So sei Spanien nie entvölkert gewesen, wie jetzt (statt 20 Millionen zählte man nur noch 9); wertn Gott nicht helfe, fei das Reich verloren. Ueberall sehe matt Ruinen von Häusern, und Niemand baue sie. Städte und Dörfer lägen verödet, und der Ackerbau und alle Gewerbe seien im tiefsten Verfall." So schnell war Spaniens Glanzzeit dahin! 3. Die Niederlande. § 74. Die 17 Provinzen an der Nordsee standen früher unter einzelnen Herren, welche Vasallen des deutschen Reiches waren, bis sie an Burgund kamen, sodann

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 122

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
122 Mittlere Geschichte. (Untersagung alles Gottesdienstes), dann verschenkte er es kurze Zeit an Frankreich. So gewaltthätig konnten die Päpste jetzt handeln. Gregor Ix. führte die Jnqni-sitionsgerichte ein; und endlich lehrte gar einer, daß alle Christen bei Verlust der Seligkeit zu glauben verbunden seien, der Papst habe über alle Menschen zu gebieten. Mit Friedrich Ii. indessen saß ein weltlicher Monarch auf dem Thron, den alle Bannflüche des Papstes nicht unterdrücken konnten. Mit der Thatkraft seines Großvaters verband er eine vielseitige Bildung, welche zur Wohlfahrt seiner Völker Großes hätte unternehmen können, wenn nicht eben der Kampf mit dem Papste alle seine Kräfte in Anspruch genommen hätte. Den mächtigen Kaiser so ganz an ihrer Seite in Neapel zu haben, war den Päpsten besonders lästig. Darum hatte schon Innocenz lll. ihm die Krone Deutschlands nur unter der Bedingung zugesagt, daß er sich dort niederließe und seinen Sohn mit Neapel belehnte, und daß er einen Kreuzzug unternehmen sollte. Allein dem Kaiser sagte es besser in Italien zu; und den Kreuzzug verschob er von Jahr zu Jahr. Wegen dieses Verzugs that ihn endlich Gregor Ix. in den Bann (1227); und wie er sodann als Verbannter sich auf den Weg machte, tobte der Papst noch heftiger wider ihn und ließ seine Truppen in seine Länder einrücken. Friedrich gewann Jerusalem, kehrte schnell zurück und zwang den Papst zum Frieden. Wahrend seines späteren Kampfes mit den Lombarden kam er abermals in den Bann (1239); aber er wußte die Prälaten, die zu seinem Untergang sich in Nizza versammeln wollten, gefangen zu nehmen, wodurch der greise Gregor so erschüttert wurde, daß er vor Grimm den Geist aufgab (1241). Inno* cenz Iv., des Kaisers Nähe fürchtend, flüchtete sich nach Lyon, um desto freier wider ihn handeln und fluchen zu können. Hier schlenderte er (1245) den furchtbarsten Bannfluch über den Kaiser ans, mit den Worten: „Wir erklären ihn als von Gott verstoßen und verworfen, und jeder Ehre und Würde verlustig. Alle, die durch den Eid

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 186

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
186 Neue Geschichte. uni ft etc Kirchen und Klöster; und mit Mühe wurde der rasende Pöbel von besonnenen Häupteru in Schranken gehalten. Margareta stellte endlich mit umfangreichen Zugeständnissen die Ruhe her. Philipp aber war nickt so leicht zu beugen. Er sandte den schrecklichsten seiner Untergebenen, den berüchtigten Herzog von Alba mit der unumschränktesten Vollmacht, die Niederländer zu züchtigen und zum Gehorsam zu zwingen. Wilhelm ahnte die Gefahr und bat mit Thränen feinen Freund Egmont, mit ihm zu fliehen. Dieser aber, durch spanische Schmeicheleien eingewiegt, fürchtete nichts Arges. Weinend schloß ihn jener in die Arme und sagte: „Dich wird die Gnade des Königs verderben; mit deinem Leichnam wirst du die Brücke sein, über welche die Spanier in dieses Land setzen werden." Alba kam 1567 mit 10,000 mordlustigen Spaniern. Sogleich ließ er die edelsten und reichsten Niederländer festnehmen, auch Egmont und Hoorn. Ein Blutgericht wurde niedergesetzt; und nun gieug es an ein beispielloses Würgen. Täglich wurde eine Menge gehenkt, geschleift, geköpft, geviertheilt, verbrannt. Alba selbst rühmte sich später, in fünf Jahren J 8,000 Personen hingerichtet zu haben. Egmont und Hooru wurdeu öffentlich enthauptet. Sie starben gefaßt, und die Scene war so erschütternd, daß selbst rohen Soldaten Thränen in die Augen kamen. Nun war es ein Glück, daß Dramen, der „Schweigsame" genannt, sich geflüchtet hatte. Zwar konnte er etliche Jahre nichts gegen die geübten spanischen Truppen ausrichten. Indessen zog sich Alba durch drückende Be-steurung auch den Haß der Katholiken zu. Der Aufstand wiederholte sich nachdrücklicher. So sehr auch Alba's Nachfolger ihn zu unterdrücken suchten, wuchs doch die Partei Wilhelms; und auf der Union zuutrecht (1579) wurde der Freistaat der „Vereinigten Niederlande" fest begründet, bestehend aus den 7 nördlichen Provinzen: Holland, Seeland, Utrecht, Gröningen, Geldern, Friesland, Ober-ysfel. Freilich hatte der junge Staat noch eine schwierige

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 132

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
132 Mittlere Geschichte. beförderte Biederkeit und andere bürgerliche Tugenden. Auch weckte es Lust zur Poesie, und damit die ersten Keime der Volksbildung in der Nacht der Barbarei. Allmählich aber nahmen Prunksucht, Völlerei und Gewaltthätigkeit unter den Rittern überhand; und von ihren Burgen herab wurden viele privilegirte Aiänber. Später, da das Staatsleben geregelter wurde, waren sie entbehrlich. Doch verloren sie sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts, wozn die Erfindung des Schießpnlvers und die Ausstellung stehender Heere am meisten beitrug. 9. Die Habsburger. § 53. Der Verwirrung in Deutschland zu steuern, trachteten die Stände darnach, einen tüchtigen Mann znm Throne zu erhebeu. Sie vereinigten sich für Rudolph, Graf von Habsbnrg (in der Schweiz). Er war klug und wohlwollend, entschlossen und thätig, dabei einfach und leutselig. Noch als Gras begegnete er einst einem Priester, der einem Kranken das heil. Abendmahl reichen sollte. Der Weg war vom Regen verdorben, daher stieg Rudolph von seinem Pferde und bot dieses dem Priester an mit den Worten: „Es würde mir übel anstehen, zu reiten, indeß der, welcher den Leib des Herrn trägt, zu Fuß geht." Als ihm nachher der Priester das Pferd zurückgeben wollte, weigerte er sich, es anzunehmen, nachdem es einen Herrgott getragen. Solcher Sinn zeichnete seine ganze Regierung aus, dem Papst aber schwur er gar einen Unterthaneneid! Er belagerte eben Basel, als ihm (1273) seine Erhebung gemeldet wurde. Basel öffnete ihm sogleich die Thore und leistete ihm den Eid der Treue. Zu Aachen wurde er gekrönt. Manche Fürsten wollten ihm nicht huldigen, weil das Reichsscepter fehle, auf welches gewöhnlich die Huldigung geleistet wurde. Da ergriff er rasch eilt Krucifix, hob es in die Höhe und sprach: „Dieses Sinnbild der Erlösung sei mir ein Scepter gegen Alle, die mir und dem Reiche treulos sind." Er bot es den Fürsten hin, sie küßten es und huldigten ihm. Ohne

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 134

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
134 Mittlere Geschichte. blieb die deutsche Krone bei Oesterreich oder dem Hause Habsburg. Zuerst kam Albrecht Ii. bis 1440, daun Friedrich Iii. bis 1493, endlich Maximilian I. bis 1519. Der Letztere gab sich zu Trient den Kaisertitel ohne Krönung; und alle Nachfolger ahmten sein Beispiel nach. Max gewann durch Heirath der Tochter des Herzogs von Burgund die Niederlande als Erbland, eine sür die künftige Geschichte wichtige Erwerbung des Hauses Oesterreich. Iu dieser ganzen Znt fehlte es nie an Unruhen und kriegerischen Bewegungen. Denn es war noch eine Zeit der Rohheit, in der das Faustrecht unaufhörliche Fehden erzeugte und nur langsam sich verdrängen ließ. Um der vielen Räuber willen entstanden verschiedene Eiurichtuugeu zur Sicherung des Verkehrs. Dahin gehörte der sogenannte rheinische Bund s. 1247, in welchem sich die Städte am Rhein bis zum Ausfluß der Maas enge verbanden. Einflußreicher wurde der Bund der Hansa (s. v. a. Gesellschaft), zu welchem 1241 Hamburg und Vübecf deu Grund legten, und an weichem zuletzt 85 Städte Theil nahmen. Diese Städte verpflichteten sich zu gegenseitiger Unterstützung im Fall einer Fehde, und zogen den Alleinhandel in der Ostsee au sich. Der Bund zerfiel erst um die Zeit der Reformation, da alle Verhältnisse anders sich gestalteten. Die herrschende Gesetzlosigkeit erzeugte auch die sogenannten Fehmgerichte in Westphalen, von denen mau die erste sichere Spur im I. 1267 findet. Sie wurden vom Erzbischof von Köln ausgebildet, der stets ihr Statthalter war, und erstreckten sich allmählich durch ganz Deutschland hin. Die Vorsteher beriefen jeden Verbrecher, auch der höchsten Stände, durch heimliche Vorladungen vor ein Gericht, das sie ganz im Verborgenen hielten, und bei dem sie die Schuldigen durch den Strang hinrichteten. Wer nicht erschien, ward geächtet; und die sogenannten Freischöffen, deren es am Eude gegen 100,000 in Deutschland gab, und die sonst Niemand kannte, waren eidlich verpflichtet, solche Geächtete auszusuchen und an den Baum zu knüpfen.
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