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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 152

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
152 Mittlere Geschichte. 7. Rußland. § 61. Wie alle andern europäischen Böller, so mußte auch Rußland erst aus dein Rohesten sich heraufarbeite«: nur blieb es hinter thuen noch weit zurück. Es war hauptsächlich von Slaven und Tschudeu (Finnen) bewohnt, zwei grundverschiedenen Stämmen. Unter sie mischten sich erobernd die Normannen, hier Waräger genannt. Einer ihrer Anführer, Runs, gründete 862 den Staat Nowgorod, zwei andere (866) den Staat Kiew. Beide Staaten wurden vereinigt; und Rnrit's Nachkommen regierten über 700 Jahre in Rußland. Der Umsaug des Reichs war anfangs kleiu, unzählige Fürsten und Großfürsten theilten sich in das jetzige unermeßliche Ländergebiet. Den ersten Grund zu einer größeren Macht legte Wladimir der Große (980—1015), der auch das Christenthum in Aufnahme brachte. Von Konstantinopel aus verbreitete sich die griechisch-katholische Consession, weßwegen das Land von den Ansprüchen und Gewaltthätigkeiten des Papstes frei erhalten wurde. Die Stadt Moskau wurde um 1156 gegründet und später Hauptsitz der geistlichen und weltlichen Macht. Nach Wladimir tobten über zwei Jahrhunderte lang die blutigsten Fehden zwischen den einzelnen Fürsten. Indessen unterwarfen sich die Mongolen ganz Rußland; und ihueu bliebe» die Russen tributpflichtig bis aus Iwan W asiljewitsch, der sich zuerst der lästigen Unterwürfigkeit entledigte (1480). Wenn auch die Mongolen 1521 wieder übermächtig wurden, so dauerte das doch nur kurze Zeit. Iwan gab sich den Titel Zar und sein gleichnamiger Enkel bildete die Berfassung zum unbeschränktesten Despotismus aus. Das Land blieb in der Cultur weit zurück, trug aber schon damals alle Elemente zu der Größe und Bedeutuug in sich, die es in neuester Zeit erlangt hat.

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 270

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
270 Neue Geschichte. lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb. Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb. Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen. Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-

3. Europa ohne Deutschland - S. 65

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 65 — land s-Sumpsland). Auf einer Granitplatte von geringer Höhe breiten sich große Seen, Moore, Sümpfe, Wiesen und Wälder aus. Des- halb treiben die Bewohner vorzugsweise Fischfang, Viehzucht und Forst- Wirtschaft. Der Reichtum des Landes besteht in Holz, das einen Abb, 46. Schnrenlandschaft bei Helsingfors. wichtigen Ausfuhrartikel bildet. Im Innern des Landes wohnen Finnen (mongolischer Abstammung), an der Küste Schweden. Der Südküste, an der die Stadt Helsingfors liegt, sind viele Felseninseln vorgelagert. 3. Die Ostseeprovinzen und das Weichselgebiet. a) Die russischen Dstseeprovinzen (Jngermanland, Estland, § 45. Livland und Kurland) erstrecken sich vom Finnischen Meerbusen bis zur preußischen Grenze. Sie bilden ein wasserreiches Tiesland mit großen Sümpfen und Wäldern an der Küste und fruchtbaren Feldern im Innern. Diese liefern so reiche Ernten, daß Flachs und Korn in großen Massen zur Ausfuhr gelangen. Newa, Düna und Njemen dienen ihnen als bequeme Handelsstraßen nach den Ostseehäfen. In diesem Grenzland des Germanen- und des Slawentums wohnen etwa 100000 Deutsche. Sie haben zwar bisher noch ihre angestammte Sprache und Sitte bewahrt, werden aber neuerdings gezwungen, sich in Kirche und Schule der russischen Sprache zu bedienen. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil. 5

4. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 168

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 168 — Viereck, ähnlich wie Böhmen von Gebirgen umgeben. Die größte und gewerbtätigste Stadt ist Kronstadt. Ferner Hermannstadt, der Mittelpunkt der Nachkommen der eingewanderten Deutscheu, Sachsen genannt; Klansenbnrg. Das Land hat bedeutende Viehzucht, Reichtum an Bodenschätzen (Gold, Braunkohle, Steinsalz), auch entwickeltes Gewerbe und im Gebiete der Sachsen guten Ackerbau. Bevölkerung: Rumänen (Walachen, Magyaren, Deutsche, Zigeuner, Juden, Armenier). Die Königreiche Kroatien-Slavonien und die ungarische Frei- stadt Fiume. Hauptstadt Agram. Bosnien und die Herzegowina (Herzogtum), etwas kleiner als Böhmen, waren früher die nordwestlichste, türkische Provinz. Tie beiden Länder gehören den? Namen nach zu der Türkei, seit dem Berliner Frieden 1*78 sind sie von Österreich-Ungarn besetzt und werden von diesem Reiche vmoaltet. Sarajevo (42 T. Einw.), im Mittel- punkte von Bosnien, an der das Land von nach 80. durch- ziehenden Heeresstraße und einer Eisenbahn, welche über Most nach der Adria führt. Das von der Natur reich bedachte Laud hat eiue urwüchsige Bevölkerung, unter welcher sich die Lebensgewohnheiten des Islam inmitten eines christlichen Staates fremdartig abheben. Österreich-Ungarn hat seit der Zeit der Angliederuug hier Großes geleistet. Die Bewohner der Österreichisch-Ungarischen Monarchie sind bunt zusammengesetzt. A. Europäer: Rund 12 Mill. Deutsche, 20 Mill. Slaven, 4 Mill. Romanen (Italiener, Rumänen oder Walachen). B. Mongolische Völker: 9 Mill. Magyaren, 60 T. Zigeuner. Die Bewohner sind vorwiegend röm.-katholisch 3l> Mill., 4 Mill. griechisch-katholisch, 5 Mill. ev., 2 Mill. Juden. Geistige Knltnr. Die Bildung wird am besten gefördert in den dentsch-öfterreich. Ländern. In den übrigen Ländern ist die Verschiedenheit der Sprachen ein Haupthindernis für das Fort- schreiten in der Bildung. Es gibt etwa 2600 gemischte Volksschuleu, in welchen, 2, 3 und 4 Sprachen, wie deutsch, polnisch, ruthenisch und walachisch uebeu einander bestehen. Es gibt Landesteile (Buko- wina), in welchen nur 17 v. Huudert die Schule besuchen. Oster- reich hat 40% und Ungarn etwa 4ß°/0 Analphabeten, Rußland 70 °/o- Die Monarchie hat 11 Universitäten, l> nichtdeutsche: Prag, Krakau, Lemberg, Pest, Klausenburg und Agram und 5 deutsche: Wim, Graz, Prag, Innsbruck, Czernowitz.

5. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 311

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
311 Beseler trat sofort von seiner Stellung zurück; Reventlow blieb bis zum 1. Februar und legte dann die Gewalt in die Hände der Kommissair e. lind was geschah nun? — Die 43,248 Mann starke schleswigholstei- nische Armee, die deutsches Recht gegen dänische Uebergrisfe vertheidigte, ward nicht bloß reducirt, sondern gänzlich aufgelöst, Holstein von preußischen und östreichischen Truppen besetzt; das ganze reiche Kriegsmaterial der Her- zogthümer und die kleine schleswigholsteinische Kriegsmarine ward den Dänen überliefert; die Festung des Landes wurde größtentheils geschleift; das Staatsgrundgesetz und alle übrigen nach dem 24. März 1848 erlassenen Ge- setze wurden aufgehoben; jede Verbindung Schleswigs mit Holstein ward beseitigt; die uralten Landesrechte, ein Kleinod, für welches allein in den Jahren der Erhebung viertehalb Tausend Schleswigholsteiner geblutet haben, ein Testament, das in den drei Kriegsjahren mit drittehalb Tausend Leichen besiegelt ist, wurden preisgegeben; viele Vaterlandsfreunde, die gefährlichsten Gegner einer dänischen Willkürregierung, wurden verbannt, Beamte, Pre- diger und Lehrer, die dem neuen Regiment verdächtig waren, ihrer Stellen beraubt, Andere in sonstiger Weise in ihrem Fortkommen behindert und in ihrem Einkommen geschädigt; der Danistrung Schleswigs wurde Thor und Thür geöffnet. Das ist das schmähliche Ende der schleswigholsteinischen Erhebung. Was die Herzogthümer in Verbindung mit Deutschland unternommen, das ward von den Vormächten des Bundes ihnen zum Verbrechen angerechnet, und diese selbst überlieferten ein deutsches Brudervolk wehrlos den Händen seiner Peiniger. 52. Schleswigholsteins Befreiung. I. Der verlassene Bruderstamm. Der active Widerstand der Schleswigholsteiner war mit Hülfe der deutschen Großmächte gebrochen; den passiven Widerstand zu besiegen war Dänemarks Aufgabe. Die Lösung dieser Aufgabe war keine leichte; sie war den nationalstolzen, fanatischen Dänen, die in Schleswigholstein eine Provinz, eine Domäne, eine Milchkuh zu besitzen glaubten, unmöglich. Der europäische Igel Schleswigholstein hüllte sich in seinen Stachelwald. Zuerst kehrte man in Kopenhagen zur Gesammtstaatsidee Christianviel zurück. 1852 — abermals am 28. Januar —- erging eine Proklamation Friedrich Vii., worin ausgesprochen war, daß das Heer, die Finanzen und die auswärtigen Angelegenheiten der .Herzogthümer und Dänemarks ge- meinschaftlich sein sollten. Jedes Herzogthum sollte seine besondere ständische Vertretung haben; nur nicht-politische Einrichtungen, wie z. B. Universität, Kanal und Zuchthäuser sollten beiden Herzogtümern. gemeinschaftlich bleiben; die deutsche und dänische Sprache sollten in Schleswig gleiche Berechtigung haben. — So hatte es Dänemark mit den Vormächten des Bundes verabredet und darum nannte man dieß die Vereinbarungen von 185 2. • • Die Herzogthümer konnten aus dieser Proklamation- keinen Trost schöpfen; sie konnten aber warten, so gut als sie hatten kämpfen können. Ein König lebt nicht ewig, und Friedrich Vii., der noch dazu eine wüste

6. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 282

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
282 Staatsraths war damals Herzog Friedrich Christian von Augusten- burg, der Schwager des Kronprinzen, ein Mann von deutscher Gesinnung. Dieser protestirte gegen die Einverleibung, durch welche man nicht nur die Rechte des Landes, sondern auch diejenigen der jüngern königlichen Linie mit Füßen trete. In den Herzogthümern herrschte nämlich nur der Manns- stamm; in Dänemark war nach dem Aussterben der ältern königlichen Linie die weibliche Linie erbberechtigt; wurden die Herzogthümer unzertrennlich mit Dänemark verbunden, so wurde dadurch die jüngere königliche Linie, die Augustenburger, Glücksburger und Gottorfer, um ihr Thronfolgerecht in den Herzogthümern gebracht. Nachdem der Herzog seine Erklärung abgegeben hatte, verließ er, weil diese Angelegenheit ihn persönlich betraf, den Staatsrath, theilte dem Kron- prinzen seinen Protest mit und war entschlossen, ins Ausland zu gehen, um von da aus öffentlich gegen die Eingriffe in die Rechte seines Hauses zu protestiren. Die Rathgeber des Kronprinzen schlugen nun demselben vor, für das anstößige Wort „unzertrennlich" „ungetrennt" zu setzen. Das wurde, wenn auch mit Widerstreben, von Friedrich angenommen, und so erschien denn am 9. September 1806 das Patent, in welchem die Erklärung abgegeben wurde, ,,daß Holstein mit dem gesammten Staatskörper der Monarchie als ein in jeder Beziehung völlig ungetrennter Theil desselben verbunden und von nun an der alleinigen unumschränkten Botmäßigkeit des Landesherrn unterworfen sein solle." In demselben Jahre hatte sich Preußen, von Napoleon vielfach ver- letzt, noch einmal gegen die französische Uebermacht erhoben. Die Preußen waren aber von Napoleon bei Jena geschlagen worden; Napoleon war am 27. October siegreich in Berlin eingezogen; der preußische König mußte zu Tilsit unter der Aufopferung seines halben Reichs Frieden schließen (7. Juli 1807). Zwei Tage später schloß auch Rußland, das Preußen unterstützt hatte, an demselben Orte Frieden mit Frankreich. In diesem Frieden zu Tilsit waren zwei Artikel verabredet, die gegen England gerichtet waren, weil dieses Land das einzige war, das bisher mit Erfolg dem Eroberungsgelüst des französischen Kaisers widerstanden hatte. Erstlich sollten Preußen und Rußland dem s. g. Continentalsystem beitreten, d. h. sie sollten ihre Häfen den englischen Schiffen verschließen und ihren Unterthanen den Handel mit England verbieten, wie Napoleon das schon in den ihm unterworfenen Ländern befohlen hatte. Zum Andern sollte auch die dänische Regierung genöthigt werden, dieser Handelssperre gegen Eng- land beizutreten und —• seine Flotte an Frankreich auszuliefern, um Napoleon den Angriff gegen England zu erleichtern. Von dieser letztern Bestimmung war übrigens in den veröffentlichten Friedensbedingungen nichts gesagt. Dennoch wollte man in England davon wissen, und schon am 8. August traf beim Kronprinzen in Kiel ein englischer Gesandter ein und verlangte, daß Dänemark ein Bündniß mit England schließen und seine Flotte in einem englischen Hafen in Sicherheit bringen möge; widrigenfalls werde England die dänische Flotte mit Gewalt weg- nehmen. Der Kronprinz, empört über das unerwartete Ansinnen, wies nicht nur die englischen Anträge ab; er begann auch sogleich zu rüsten, eilte nach

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 139

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Rumänien. 139 dessen besitzt die Türkei noch mehr Elemente der Macht und des Bestehens, als man in Europa gerne annimmt, wie sich im Verlaufe wohl zeigen wird. Die Hauptbevölkerung des großen Ländergebietes ge- hört dem slavischen Völkerstamme an, es sind die Süd- slaven (Bulgaren 4^ Mill., Serben 1,600,000, Bosnier ivr Mill., Kroaten 100,000) mit 7^ Mill., besonders im N.w.;— dann im N.o. die Rumänen 4,400,000, an den Küsten Griechen 1 Mill.; ferner I^Mill, Alba- nesen im S.w.; sodann da und dort ^ Mill. Juden und 400,000 Zigeuner, 400,000 Armenier, 80,000ta- taren rc.; und Türken, besonders in S.o., etwa l1/2 Mill. Unsere Durchwandernng möge mit den fast abgelösten Donauländern beginnen. § 432. Rumänien besteht aus zwei von Natur vortrefflichen Ländern, die in einem großen Bogen um die Karpathen her liegen, die Moldau zwischen Bessarabien und Siebenbürgen, die Walachei im S. des letzteren. Sie waren bis auf die neueste Zeit zwei gesonderte tür- kische Vasallenstaaten, jede unter einem meist fürstlich- griechischen „Hospodar," der seit 1802 unter dem „Schutze" Rußlands stand, aber nicht besser wirthschaftete, als ein türkischer Pascha. Gewöhnlich erlangte er (s. 1711) den Fürstenthron durch Ränke und Bestechungen in Constanti- nopel, und saugte dafür sein Land aus, mußte aber dann auch den Adel gewähren lassen. Diesem allein gehört das Land: die von allen Staatslasten befreiten, sorgenlosen Bojaren (etwas über 5700 Familien) leben meist in den Städten dem Vergnügen, während sie ihre Güter durch Pächter (Griechen rc. nur auf 5 Jahre) aussaugen lassen, und am Ende selber verderben. So blieben diese guten Lande in jeder Beziehung verwahrlost. Die Bauern sind arm, da die wenigsten Grundeigenthum besitzen, woh- nen in elenden Erdhütten mehr unter als über der Erde, neben ungeheuren Schuppen von Flechtwerk (die übrigens sehr praktisch sind), und leben von Gurken, Kürbissen, Melonen und Mamaliga (Maismus) bei Wasser oder

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 161

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Albanien. 161 (6000 E.) eröffnet erhalten. Ein Tribut wird nicht be- zahlt. Einkünfte und Ausgaben etwa 40,000 östr. fl. (ohne die russischen und französischen Subsidien). § 440. Albanien (Illyrien und Epirns). Sind die Czernagorzen wild, so sind, in ihrem meist unzugäng- lichen Felslande, noch viel wilder die ihnen feindlichen Albanesen, die gefürchteten Arnanten der Türken. Sie selbst nennen sich Schkipetaren, Felsenbewohner, und ihr Land Schkiperi, Felsland. An ihnen besitzt Europa noch eine wahre Räubernation. Sie gelten für die echten Nachkommen der mit den Griechen entfernt verwandten wilden Urbewohner der Halb- insel, der Illyrier oder Pelasger, freilich mit Slaven und Griechen gemengt. Schon 1423 von den Türken über- wunden, kämpften sie 1449 unter ihrem gefeierten Helden Skanderbeg (ch 1467) sich wieder frei. Allein nach seinem Tode fielen sie endlich doch unter die osmanische Gewalt. Da nahmen sie (um 1490) meist den Islam an, und wurden unter dem Namen „Arnauten" der Tür- ken furchtbarste Waffe. Sie sind die grausamsten und treulosesten Albanesen; wo sie einstürmen, muß Alles ihrer Tigerwuth geopfert sein. Darum läßt sie die türkische Regierung so ziemlich unabhängig. Ihre Kriegslust treibt sie nicht nur, ihr Blut an alle Fahnen, vom Orient und Jassy bis nach Rom, zu verkaufen, und so jedes Jahr unter einem reichen Haudegen auszuziehen — und wehe der Landschaft, der es gilt! — sondern auch gegen ihre Stammesverwandten wüthen sie mit gleicher Raub- sucht, Treulosigkeit und Grausamkeit. Albanien, die südwestlichste Provinz der Türkei (in zwei Ejalets, Janina und Rumili, ihre etwa 770 Qm. umfassende Küstenlandschaft am Adriatischen Meere) bildet in den Gebirgen zwischen Montenegro, Macedonien und Thessalien und Griechenland gelegen, eine wahre Felsenburg. In der nördlichen Hälfte steigt vom Meere eine schmale Küstenebene, ungesund durch stets wachsende Sümpfe und Seen wie in Italien, schnell terrassenförmig bis 6000' h. 7 **

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 273

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Geschichte. 273 Poscharsky (Fürst) von Nischnij Nowgorod das Bolk, und es wurde (1613) aus dem verwandten Hause Ro- manow der junge Michael zum Zar erwählt, dessen Geschlecht in weiblicher Linie noch auf dem rnss. Thron regiert. Sein Sohn unterwarf die Kosaken und mehrte das Reick auf 263,000 Q.m. Es folgte Peter d. Gr., 1689 — 1725, der Schöpfer des jetzigen R., Gründer sei- ner Kultur, Seemacht und Industrie. Er erhob R., hauptsächlich durch seinen Sieg über den geniale» Schwe- den Karl Xii., zu einer europäischen Macht, schob seine Grenzen bis an die Ostsee und an das Schwarze und Kaspische Meer, wie an die Behringsstraße vor. und war nnermüdet auf seine innere Hebung bedacht. Der Sohn seiner Tochter und eines Herzogs von Holstein-Gottorp, der unglückliche Peter Iii., wurde bald von seiner Ge- mahlin, der Anhalterin Katharina Ii. verdrängt, die 1762—96 Peters Werk fortsetzte, namentlich Polen rind Süd-R. annektirte und das Reich auf 352,000 Q.m. mehrte. Auch unter ihren Enkeln Alexander!. (1801 bis 1825), der über Napoleon I. siegte, und die Nation wahrer Kultur entgegeuzuführen bestrebt war, und Ni- kolaus (1825—55) vergrößerte sich das Reich durch Siege über Türken und Perser. Finland wurde 1809 gewonnen, Polen 1815, ein Stück von Nordamerika 1821; Armenien kam 1828, der Kaukasus nach langen Kämpfen 1864 unter N.'s Herrschaft. Alexander ll. trat zwar die Douaumünduugen 1856 ab und verkaufte die amerikanischen Besitzungen an die Nordamerikanische Union 1867, erwarb aber dafür 1858 das Amurland und drang in Turkestan bis Buchara vor. R. hält sich für den rechtmäßigen Erb-en des ehemali- gen griechischen Kaisertbums, es nennt daher Constauti- nvpel nur „die Kaiserstadt," Zaregrad, und hofft irgend- wie der Türkei und Persiens Herr zu werden. Daher besieht eine fortwährende Spannung zwischen Rußland und England, welche auch der für Rußland nachtbeilige Krimkrieg 1854—56 nicht beseitigt hat. R. sammelt nur

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 133

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Der Sd. Europa's. 133 prachtvollen Gefolge umgeben. Wenn wir sie (statt Bal- kanhalbinsel) die griechische Halbinsel nennen, so thun wir das aus Dankbarkeit gegen das Ursprungsland der gan- zen abenländischen Kultur, wenn gleich die Griechen nur noch ein kleines Gebiet derselben besitzen. Die große Masse ist einem nicht-christlichen Volke unterworfen, den Türken, die zuletzt unter den Völkern Asiens ins Abendland ein- brachen, in der Jugendkraft ihrer Nation 1453 das er- storbene griechische Kaiserthum eroberten, und dadurch dem Islam in Europa ein Reich in S.o. gründeten, um dieselbe Zeit, da er seine Herrschaft über den S.w. verlor. Die Grundgestalt der Halbinsel, welche dem iberischen Viereck an Masse so ziemlich gleichkommt, ist ein Dreieck, umfluthet im O. vom Schwarzen Meer, in S.o. vom Archipel, dem inselreichen Aegäischen Meere, den Grenz- meeren Asiens; im S. und S.w. vom Jonischen Meere des Mittelmeers, gegen Afrika zu, und im W. gegenüber Italien, vom Adriatischen Meer. So hat die Halbinsel, an den Grenzen der hier zusammenstoßenden drei Haupt- theile der alten Welt, Europa, Asien und Afrika, eine höchst merkwürdige Weltstellung. Wie nun im äußersten N.w. Großbritannien ein aufrechtes /X bildet: so, ihm entgegengesetzt, im äußersten S.o. die griechische Halb- inseln ein verkehrtes, mit der Spitze nach unten, V. Seine lange Grundlinie im N. (150 M. in gerader Linie) bilden zur einen Hälfte 2 Stromläufe — zugleich seine Gränze, längs der östreich. Militärgrenze, die Save und die Donau; zur andern Hälfte (in O.) ein gewalti- ger Gebirgskamm, die Süd-Karpatben. Zwar gehört Rumänien eigentlich zu den Karpathenländern; aber staat- lich steht es auch unter der Oberhoheit der Türkei; und dringt am Ostabfalle der Transsylvanischen Alpen wie ein breiter Keil nordwärts zwischen Oestreich und Ruß- land ein, wie als Gegensatz im W. Oestreich mit seinem Dalmatien südwärts in die Halbinsel eindringt. — So bat die Halbinsel fast durchweg natürliche Gränzen, an Meeren und Strömen, oder an Gebirgskämmen und
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