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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 270

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
270 Neue Geschichte. lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb. Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb. Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen. Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 146

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
146 Mittlere Geschichte. Bedingung freier Religionsübung. Aber, wie man schon vorher alle Juden (gegen 200,000) ans dem Lande vertrieben hatte, so stellte man jetzt auch den Mauren die Wahl, sich taufen zu lassen oder das Land zu räumen. Die Meisten wählten das Letztere. Viele ließen sich zwar taufen, blieben aber im Stillen bei ihrem Glauben. Solche wurden bald mit härtester Strenge behandelt, in finstere Kerker gesperrt und den Folterern übergeben. Limenes, der elf Jahre Großinquisitor war, verurtheilte iu dieser Zeit 52,855 Personen, von denen 3564 verbrannt wurden. Spanien stieg jetzt zu großem Glanz und Ansehen, besonders auch durch die Entdeckung von Amerika (|. § 64); aber Inquisition und Despotie verdüsterten den Charakter des Volks. Zu ähnlichem Glanze kam Portngal. Die ersten Grafen, mit Castilien verbunden, residirten zu Port Cale (woher der Name Portugal); und ein castilischer König schenkte das Land dem Grasen Heinrich von Burgund zu erblichem Besitze (1094). Dessen Nachfolger Alfons I. verschaffte sich vom Papst den Königstitel (1179), mir daß er das Reich zu einem päpstlichen Lehen erklären und Lehenszins versprechen mußte. Manche große Könige folgten; und besonders wird die väterliche und weise Regierung Dionysius des Gerechten (1279 — 1325) gerühmt. Mit dem unehelichen Johann I. begann die sogenannte nnächt burguudische Linie. Er regierte 1383 — 3433 so vortrefflich als Dionys; und in feine Zeit fällt die Thätigkeit seines dritten Sohnes, des Prinzen Heinrich, der Seefahrer genannt, unter dessen Leitung Portugal ausieug, die Westküste Asrika's zu entdecken, mit dem Plane, einen Seeweg nach Indien um Asrika zu siudeu. Johann mußte dem Adel uoch nachgeben ; aber seine Nachfolger machten sich so unabhängig und despotisch wie die spanischen Könige. Zum höchsten Flor kam das Reich unter Emauuel dem Großen (1495 — 1521). Damals flößen aus Indien unermeßliche Reichthümer nach Lissabon, das der erste Handels-

3. Europa ohne Deutschland - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — Auch an mineralischen Schätzen ist Schweden reich. Die Erzlager bei Gellivara im hohen Norden sind durch eine Eisenbahn dem Weltverkehr zugänglich gemacht worden. Auch bei Danemora gewinnt man Eisen, bei Sala Silber, bei Falnn Kupfer. Haparanda ist durch seine Wetterwarte bekannt. 2. Dastüdschwedische Tiefland, a) Die Teensenke. Vom Bottui- schen Meerbusen zum Skagerrak zieht sich eine tiefe Senke, die einst vom Meere überflutet war. Als Reste dieses Meeresarmes sind Wen er-, Wetter-, Hjelmar- und Mälar-See geblieben. Der 385 km lange G öta-Kanal verbindet die Ostsee mit der Nordsee. Er führt von der Ostsee zunächst nach dem Wetter-See und dem Wener-See. Dann geht er in einem treppenartigen Schleusenkanal an den be- rühmten Trollhättafälleu vorbei in den schiffbaren Unterlauf der Göta- Elf. An seiner höchsten Stelle ist er gegen 110 m. über dem Spiegel der Ostsee. Im Osten dieser Senke liegt die Hauptstadt Stockholm, 347000 Einw., auf einigen Jnfeln und an den Usern des Mälarsees. Npsiua, alte Universität. Im Westen liegt an der Mündung der Göta-Els Gotenburg, 170000 Einw., durch Holz- und Fischhandel berühmt. b) Die Provinz Gotland (südlich von der Seensenke) hat land- schaftlich große Ähnlichkeit mit den Dänischen Inseln. Das Land ist sehr fruchtbar, das Klima feucht und mild. Diese „Kornkammer Schwedens" bringt alle Feldgewächse Deutschlands, sogar Weizen und Zuckerrüben hervor. Auch die Viehzucht ist bedeutend. Die Küsten- städte treiben lebhaften Handel mit den Ostseeländern. Malmö treibt großen Fruchthandel. Trelleborg hat Fährverbindung nach Saßnitz auf Rügen. Karlskrona dient als Kriegshafen. 3. Zu Schweden gehören auch die Inseln Dland und Gotland in der Ostsee. B. Die Bewohner und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. § 37. 1. Die Bewohner. Den Norden bewohnen die Lappen, die der finnischen Völkerfamilie angehören, das übrige Land die Schweden. Sie sind germanischen Ursprungs. Da sie an den alten Sitten und Gebräuchen mit großer Zähigkeit festhalten, findet man bei ihnen noch viele Anklänge an die altheidnischen Gewohnheiten ihrer Vorfahren. Sie sorgen für eine gute Schulbildung der Jugend und zeichnen sich durch große Gastfreundschaft und Höflichkeit aus.

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 126

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 126 — Ursache der großen, prächtigen Begräbnisstätten. Andererseits ist der Chinese sehr geldgierig und deshalb stets geneigt, im Handel zu über- vorteilen. Die Geldgier treibt ihn auch dem Glücksspiel in die Arme. Große Verheerungen richtet das Opiumrauchen unter den Chinesen an. Die Europäer haßt er als „weiße Teufel" und verachtet sie als Bar- baren, die tief unter ihm stehen. In den Fremden- und Christenver- folgungen ist dieser Haß oft zum Ausdruck gekommen. c) Kultur. Diese Verachtung der Europäer gründet sich auf die uralte Kultur der Chinesen. Zu einer Zeit, als Deutschland noch mit Urwald bedeckt war, kannten die Chinesen schon den Kompaß, den sie aber nur auf Landreisen gebrauchten, ferner das Schießpulver, das ihnen aber nur bei Feuerwerken diente, und die Brillengläser, die sie jedoch nicht zu Fernrohren zusammenstellten. Um die Nordgrenze ihres Landes gegen die räuberischen Tataren zu schützen, führten sie die gewaltige chinesische Mauer auf. Sie bauten den Kaiserkanal, ans dem die Staaten des Südens dem Kaiser ihren Tribut an Reis brachten, da Stürme und Seeräuber das Meer unsicher machten. Heute noch sind die Chinesen Meister in der Porzellanfabrikation, in der Anfertigung feiner Lackwaren und kostbarer Seidenstoffe. Da sie sich aber von den andern Völkern völlig abschlössen, sind sie auf der einmal erreichten Kulturstufe stehen ge- blieben. Erst in neuerer Zeit öffneten sie, von den europäischen Mächten ge- zwungen, ihr Land den Fremden, so daß jetzt europäische Kultur in China einzieht. 6) Religion. Die Chinesen' bekennen sich zum Teil zum Buddhis- mus, teilweise hängen sie der Lehre des Konfutfe an. Das Christentum macht unter ihnen nur sehr langsame Fortschritte. e) Verfassung. An der Spitze des „Reiches der Mitte" steht der Kaiser, „der Sohn des Himmels", aus dem Stamm der Maudschu, die die Herren des Landes sind. Er hat Gewalt über Leben und Tod seiner Untertanen. Die Verwaltung wird durch die Manda- rinen ausgeübt. Die Mandschurei liegt zwischeu dem Chiugaugebirge und dem Japanischen Meer und wird im Norden vom Amur, im Süden vom Gelben Meer begrenzt. Sie gehört zu China. § 128. An die Mandschurei setzt sich die Halbinsel Korea an mit der Hauptstadt Söul, 200000 Eiuw. Sie ist völlig von Japan abhängig. § 129. Iii. Japan ist ein Jnselreich, das an Größe und Ein- wohnerzahl ungefähr England gleichkommt. Es besteht aus vier großen Inseln, uuter denen Hondo die größte ist, und mehreren kleinen Inselgruppen. Japan liegt dem Produktenreichen China gegenüber, mit dem es lebhaften Handel treibt. — Das Innere ist reich an tätigen Vulkanen. Der fruchtbare Lavaboden und das feuchte, durch einen warmen Meeresstrom gemilderte Klima fördern die Landwirtschaft. Reis, Tee und Maulbeerbaum werden neben den europäischen Getreide- arten augepflanzt; in den Wäldern findet sich der Kampferbaum, dessen

5. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 311

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
311 Beseler trat sofort von seiner Stellung zurück; Reventlow blieb bis zum 1. Februar und legte dann die Gewalt in die Hände der Kommissair e. lind was geschah nun? — Die 43,248 Mann starke schleswigholstei- nische Armee, die deutsches Recht gegen dänische Uebergrisfe vertheidigte, ward nicht bloß reducirt, sondern gänzlich aufgelöst, Holstein von preußischen und östreichischen Truppen besetzt; das ganze reiche Kriegsmaterial der Her- zogthümer und die kleine schleswigholsteinische Kriegsmarine ward den Dänen überliefert; die Festung des Landes wurde größtentheils geschleift; das Staatsgrundgesetz und alle übrigen nach dem 24. März 1848 erlassenen Ge- setze wurden aufgehoben; jede Verbindung Schleswigs mit Holstein ward beseitigt; die uralten Landesrechte, ein Kleinod, für welches allein in den Jahren der Erhebung viertehalb Tausend Schleswigholsteiner geblutet haben, ein Testament, das in den drei Kriegsjahren mit drittehalb Tausend Leichen besiegelt ist, wurden preisgegeben; viele Vaterlandsfreunde, die gefährlichsten Gegner einer dänischen Willkürregierung, wurden verbannt, Beamte, Pre- diger und Lehrer, die dem neuen Regiment verdächtig waren, ihrer Stellen beraubt, Andere in sonstiger Weise in ihrem Fortkommen behindert und in ihrem Einkommen geschädigt; der Danistrung Schleswigs wurde Thor und Thür geöffnet. Das ist das schmähliche Ende der schleswigholsteinischen Erhebung. Was die Herzogthümer in Verbindung mit Deutschland unternommen, das ward von den Vormächten des Bundes ihnen zum Verbrechen angerechnet, und diese selbst überlieferten ein deutsches Brudervolk wehrlos den Händen seiner Peiniger. 52. Schleswigholsteins Befreiung. I. Der verlassene Bruderstamm. Der active Widerstand der Schleswigholsteiner war mit Hülfe der deutschen Großmächte gebrochen; den passiven Widerstand zu besiegen war Dänemarks Aufgabe. Die Lösung dieser Aufgabe war keine leichte; sie war den nationalstolzen, fanatischen Dänen, die in Schleswigholstein eine Provinz, eine Domäne, eine Milchkuh zu besitzen glaubten, unmöglich. Der europäische Igel Schleswigholstein hüllte sich in seinen Stachelwald. Zuerst kehrte man in Kopenhagen zur Gesammtstaatsidee Christianviel zurück. 1852 — abermals am 28. Januar —- erging eine Proklamation Friedrich Vii., worin ausgesprochen war, daß das Heer, die Finanzen und die auswärtigen Angelegenheiten der .Herzogthümer und Dänemarks ge- meinschaftlich sein sollten. Jedes Herzogthum sollte seine besondere ständische Vertretung haben; nur nicht-politische Einrichtungen, wie z. B. Universität, Kanal und Zuchthäuser sollten beiden Herzogtümern. gemeinschaftlich bleiben; die deutsche und dänische Sprache sollten in Schleswig gleiche Berechtigung haben. — So hatte es Dänemark mit den Vormächten des Bundes verabredet und darum nannte man dieß die Vereinbarungen von 185 2. • • Die Herzogthümer konnten aus dieser Proklamation- keinen Trost schöpfen; sie konnten aber warten, so gut als sie hatten kämpfen können. Ein König lebt nicht ewig, und Friedrich Vii., der noch dazu eine wüste

6. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 282

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
282 Staatsraths war damals Herzog Friedrich Christian von Augusten- burg, der Schwager des Kronprinzen, ein Mann von deutscher Gesinnung. Dieser protestirte gegen die Einverleibung, durch welche man nicht nur die Rechte des Landes, sondern auch diejenigen der jüngern königlichen Linie mit Füßen trete. In den Herzogthümern herrschte nämlich nur der Manns- stamm; in Dänemark war nach dem Aussterben der ältern königlichen Linie die weibliche Linie erbberechtigt; wurden die Herzogthümer unzertrennlich mit Dänemark verbunden, so wurde dadurch die jüngere königliche Linie, die Augustenburger, Glücksburger und Gottorfer, um ihr Thronfolgerecht in den Herzogthümern gebracht. Nachdem der Herzog seine Erklärung abgegeben hatte, verließ er, weil diese Angelegenheit ihn persönlich betraf, den Staatsrath, theilte dem Kron- prinzen seinen Protest mit und war entschlossen, ins Ausland zu gehen, um von da aus öffentlich gegen die Eingriffe in die Rechte seines Hauses zu protestiren. Die Rathgeber des Kronprinzen schlugen nun demselben vor, für das anstößige Wort „unzertrennlich" „ungetrennt" zu setzen. Das wurde, wenn auch mit Widerstreben, von Friedrich angenommen, und so erschien denn am 9. September 1806 das Patent, in welchem die Erklärung abgegeben wurde, ,,daß Holstein mit dem gesammten Staatskörper der Monarchie als ein in jeder Beziehung völlig ungetrennter Theil desselben verbunden und von nun an der alleinigen unumschränkten Botmäßigkeit des Landesherrn unterworfen sein solle." In demselben Jahre hatte sich Preußen, von Napoleon vielfach ver- letzt, noch einmal gegen die französische Uebermacht erhoben. Die Preußen waren aber von Napoleon bei Jena geschlagen worden; Napoleon war am 27. October siegreich in Berlin eingezogen; der preußische König mußte zu Tilsit unter der Aufopferung seines halben Reichs Frieden schließen (7. Juli 1807). Zwei Tage später schloß auch Rußland, das Preußen unterstützt hatte, an demselben Orte Frieden mit Frankreich. In diesem Frieden zu Tilsit waren zwei Artikel verabredet, die gegen England gerichtet waren, weil dieses Land das einzige war, das bisher mit Erfolg dem Eroberungsgelüst des französischen Kaisers widerstanden hatte. Erstlich sollten Preußen und Rußland dem s. g. Continentalsystem beitreten, d. h. sie sollten ihre Häfen den englischen Schiffen verschließen und ihren Unterthanen den Handel mit England verbieten, wie Napoleon das schon in den ihm unterworfenen Ländern befohlen hatte. Zum Andern sollte auch die dänische Regierung genöthigt werden, dieser Handelssperre gegen Eng- land beizutreten und —• seine Flotte an Frankreich auszuliefern, um Napoleon den Angriff gegen England zu erleichtern. Von dieser letztern Bestimmung war übrigens in den veröffentlichten Friedensbedingungen nichts gesagt. Dennoch wollte man in England davon wissen, und schon am 8. August traf beim Kronprinzen in Kiel ein englischer Gesandter ein und verlangte, daß Dänemark ein Bündniß mit England schließen und seine Flotte in einem englischen Hafen in Sicherheit bringen möge; widrigenfalls werde England die dänische Flotte mit Gewalt weg- nehmen. Der Kronprinz, empört über das unerwartete Ansinnen, wies nicht nur die englischen Anträge ab; er begann auch sogleich zu rüsten, eilte nach

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 599

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Geschichte. 599 die reichste der Erde, herrlich besonders durch ihre Pal- menwelt, ihre Nutzhölzer (wie das Rothfärbholz, das dem Land den Namen gab), kostbare Heilmittel und Balsame (Ipecacuanha, China, Ratanha, Jalappe, Sassaparille u. s. f.), Pflanzungen von Kulturgewächsen. Und dem Reichthum des Pflanzenreichs entspricht die Thier weit, sowohl des Waldes als der Heerden.*) § 602. B. wurde von Portugal (§ 584) lange nur als eine Art Verbrecherkolonie behandelt, bis Verurtheilte der Inquisition das von Madeira dahin verpflanzte Zuckerrohr zu einem Ausfuhrartikel machten. 1549 wurde die Stadt Bahia gegründet, und Jesuiten arbeiteten an den Eingeborenen. Auch durfte der Adel Land sich zu eigen machen und sich anbauen. Gold aber wurde entdeckt erst 1698 und Diamanten 1728; sofort kam Rio de Janeiro als Hauptplatz dieser Ausfuhr auf. Allein Portugal verwaltete die Colonie habsüchtig und stief- mütterlich. Als 1807 Napoleon dem Hause Braganza eine Ende machen wollte und der Prinzregent Johann seinen Sitz in Brasilien nahm, diese Uebelstände aber nicht gehoben wurden, wenn auch Vieles zum Besten B.'s geschah, so brach die Unzufriedenheit in Aufruhr aus (1817). Nun begieng man im Mutterlande dieselben Mißgriffe, wie in Spanien. Nur war der Sohn des Königes, der in B. blieb, (Dom Pedro) besorgt, das Land vor Anarchie zu schützen, schickte das portugiesische Militär nach Hause, berief eine Nationalversammlung und willigte ein, Kaiser von Brasilien zu sein (Dez. 1822). Rio Janeiro, die größte Stadt Südamerika's und einzige Residenzstadt der Neuen Welt, liegt am engen (durch starke Batterien vertheidigten) Eingänge einer 19 Stunden laugen, 6 St. breiten, inselreichen, von Ber- gen eingefaßten Bai. Zu beiden Seiten des Eingangs erheben sich kolossale Felsgestalten, z. Th. mit üppigem *) Die Vögel und Jnsekien Brasiliens sind ein Handelsartikel geworden.

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 637

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Mejiko. 637 Große Cochenillezucht. — Quesaltenango 20,000 E- — Cop an mit großartigen Trümmern, Monolithen rc. Am Motaguaflusse, der einen tiefen und breiten Einschnitt W.—N.o. durch das Tafelland bildet, wichtige altindia- nische Denkmale zu Quirigua mit Bilderschrift rc. rc. — Geringe Häfen: am Antillenmeer St. Thomas, am Großen Ozean Jstapa (San Jose). Der Staat ist conservativ verwaltet und hat den raschesten Zuwachs der Bevölkerung (1,180,000 E-). die aber sehr scharf ge- schieden ist in \ Weiße und 2/3 (oder mehr) Indianer. Ii. Mejiko (mechiko). tz 621. Mexiko (neuerdings j st. x.) wird zwar sonst zu Nordamerika gerechnet, als dessen südwestliche Fort- setzung nach der Landenge, doch schon seine Natur, noch mehr Nationalität und Geschichte ziehen es zu Mittel-A. Nachdem im Isthmus von Tehuantepec der Landrücken auf nur 743' sich gesenkt hat, erhebt sich als eine Vor- stufe des mex. Plateaus das Gebirge von O aja ca zu einer Hochebene 5500' h., über welche der Cerro de Cem- poaltepec (10472') emporragt. Es folgt das bedeutendste Gebiet des Hochlandes mit der Hauptstadt, das Tafel- land Anahuac, einst Hauptsitz der einheimischen Kultur- völker, der Tolteken, Chichimeken, Acolhuas und Azteken. Zwischen 4000 und 7000' finden sich die meisten uralten Ansiedlungen im schönsten Klima M., andere (Toluca- Ebene) steigen bis 8830' auf; im Ganzen 80 M. breit und 300 M. lang, sinkt das Plateau nach N.w. auf 3—2000' herab. Nach W. stuft es sich über herrliche, von Thälern durchrissene Terassenlandschaften zur Küsten- ebene ab. Es erscheint wie eine meeresgleiche Fläche, die jedoch unerwartet von barancos, bis 1000' tiefen Schluchten durchrissen ist. Eine Vulkanreihe läuft von O. nach W. im S. der Hauptst., erst der Citlaltepetl (Sternberg) 16,766', dernauhcampatepe tl(Würfelberg)

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 103

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Geschichte. 103 erbauter Ortschaften. Doch ist die Neucastilische Hoch- ebene weniger eintönig und dürftig als die nördliche, in weiten Strecken ist sie mit blumenreichen Cistushaidcn be- deckt. Und wie die Merinos durch die Steppe wandern, so ziehen auch Maulthier-Karawauen durch, die den Handel betreiben. Die Industrie ist in der dünn bevölkerten Steppe auf Wollenstoffe beschränkt, aus denen in Sp. fast die ganze Kleidung besteht. Der Bergbau allein ist von Bedeutung: durch die weltberühmten Quecksilber- gruben bei Almaden in der Mancha, die größten der Welt; auch Steinsalz und Eisen mangeln nicht. Dennoch meint der stolze Castilier, Spanien sei das erste Reich der Welt, und Castilien seine vorzüglichste Provinz. Allerdings wurde einst von Castilien aus, wie von einer durch wenige Pässe schwer zugänglichen Festun g die Herrschaft über ganz Sp. ausgebreitet und behauptet. Und so sind die Castilier die Hauptbevölkerung Sp.'s geworden, und ihre Mundart die Schriftsprache der Nation. § 414. Die Nation stammt aus einem Gemisch der Urbewohner, Iberer, mit von N. her eingewanderten Kelten, (daher Keltiberer) sodann mit phönizischen, kar- thagischen, römischen, gothischen und arabischen Völkern. Der Name Hispania (jetzt Espana) soll von den zahlreichen Kaninchen herrühren, die im phönicischen span (ebr. schafan) hießen. In der heil. Schrift erscheint Sp. (206 v. Chr.) als Tarsis, von wo die Tyrer ihr Silber holten. Bon der Römerzeit stammen die meisten alten Städte in Sp. und haben daher eine Menge römischer Bauwerke, hauptsächl. Brücken und Wasserleitungen. Nachdem es gründlich romanisirt war, wurde es in der Völkerwanderung ein germanisches Reich: Sueven gründeten ein Königreich in Galicia, Alanen in Portugal, Vandalen im Süden, Westgothen in Aragon. Zuletzt 585 wurden die Westgothen Herren des ganzen Landes, nahmen sogar die romanische Sprache und den römisch- katholischen Glauben an; Toledo war ihre Hauptstadt.
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