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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 270

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
270 Neue Geschichte. lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb. Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb. Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen. Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-

2. Europa ohne Deutschland - S. 17

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Schweiz namentlich Getreide, Wolle, Baumwolle, Rohseide, Kohlen und Eisen. — Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von dem großartigen Fremdenverkehr. Das Fürstentum Liechtenstein. Es liegt am Rhein (südlich vom Bodensee) und hat noch nicht § 9. 10 000 Einwohner. Diese treiben Viehzucht, Getreide- und Weinbau. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. (Etwas größer als das Deutsche Reich, die Schweiz, Belgien und Holland zusammen. 51,4 Mill. Einw.) Österreich-Ungarn nimmt den südöstlichen Teil Mitteleuropas ein. § 10. Es ist deshalb ein wichtiges Turchgangslaud für den Verkehr Deutsch- lands mit dem Morgenland. (Gib die natürlichen und die politischen Grenzen nach der Karte anl) Nach seinen natürlichen Landschafts« gebieten umfaßt es: 1. die Alpen- und die Karstländer, 2. die Sudetenländer, 3. die Karpathenländer. Politisch besteht es aus zwei Teilen, aus dem Kaiserreich Österreich und dem König- reich Ungarn. A. Die Österreichische Reichshälfte. I. Die österreichischen Alpen- und Karstländer. 1. Tirol mit Vorarlberg. Tirol besteht aus drei Landschafts- § 11. gebieten, aus Vorarlberg, Nordtirol und Südtirol. Vorarl- berg mit seiner aufblühenden Baumwollenindustrie gehört zum Rhein- gebiet. Durch die Arlbergbahn ist es mit dem oberen Jnntal (Nord- tirol) verbunden, dessen Bewohner hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht treiben. Von der Hauptstadt Innsbruck, 53000 Einw. (Universität, Andreas Hofer-Denkmal), führt eine Eisenbahn über den Brennerpaß durch das Tal der Eisack (— Eisache, Eisfluß) und der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das in seinem südlichen Teil schon von Italienern bewohnt wird. Sie berührt die wichtige Handelsstadt Bozen und Trient (Konzil). An der oberen Etsch liegt der be- rühmte Kurort Meran (= an der Moräne). Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde, Ii. Teil. 2

3. Europa ohne Deutschland - S. 18

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 18 — Die Bewohner sind ein tapferes und biederes Volk. In den Ge- birgsgegenden treiben sie Viehzucht und Ackerbau. Da das Land aber nicht genug Ertrag bringt, ziehen viele Tiroler in die Fremde, um dort ihren Unterhalt zu suchen. In dem Etschtale ist es fruchtbarer. Dort gedeihen Obst, Wein und sogar Zitronen. Der lebhafte Fremden- verkehr bringt dem Lande große Einnahmen. Abb. 14. Die Alpen-, Karst- und Donauläilder Österreichs. 2. Salzburg. Auch hier ernähren sich die Bewohner zum größten Teil von Viehzucht, Forstwirtschaft und Ackerbau. Das Land an der Salzach hat große Salzlager. Die Hauptstadt Salzburg, 36000 Einw., ist durch ihre schöne Lage an der Salzach ausgezeichnet. In dem Wild- bad Gastein (an der Tauernbahn) weilte Kaiser Wilhelm I. oft zur Kur. 3. Kärnten. Es liegt zu beiden Seiten der oberen Drau und ist durch seinen Reichtum an Bleierzen berühmt. Hauptstadt Klagenfurt. 4. Steiermark. Die „grüne" Steiermark wird von der Mnr durchflössen. Die Berge sind reich an Eisenerzen. (Siehe Abb. 16.) In den Tälern wird Ackerbau getrieben. Die Hauptstadt Graz, 152000 Einw., ist die größte Stadt im Alpengebiet. 5. Krain. Der nördliche Teil gehört zu dem Alpen-, der südliche Teil zum Karstgebiet. Hauptstadt Laibach. In der Nähe von Jdria

4. Europa ohne Deutschland - S. 19

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 19 — große Quecksilberbergwerke. — Der Karst ist ein ödes Kalkhochland mit trichterförmigen Vertiefungen und Höhlen, in denen hier und da r Abb. 15. Salzburg, Abb. 16. Der Erzberg in Steiermark, dessen stufenmäßiger Abbau zu erkennen ist. Flüsse verschwinden, um später wieder an tieferen Stellen zutage zu treten. Zu den Wundern des Karstes gehören die Adelsberger Tropfsteinhöhle und der Zirknitz er See, dessen Wasser zu 2*

5. Europa ohne Deutschland - S. 77

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 77 — Nisch, wo sich die Mittelmeerbahn nach Saloniki abzweigt. — Seit dem Jahre 1878 ist Serbien von der Türkei unabhängig. Innere Parteikämpfe hindern jedoch die Entwicklung des Landes. V. Das Königreich Montenegro. (Etwas größer als das Großherzogtum Hessen. 250000 Einw.) § 61. Montenegro (= Land der schwarzen Berge) ist ein schwer zugäng- liches Gebirgsland, dessen Bewohner Viehzucht treiben. Die Hauptstadt Cetinje hat nur 4000 Einwohner. Das Königreich Italien. (Halb so groß wie das Deutsche Reich. 34,7 Mill. Einw.) Italien wird im Norden durch die Alpen von dem Rumpfe Europas § 62: getrennt. Im Osten grenzt es an das Adriatische Meer, im Süden an das Mittelländische und im Westen an das Tyrrhenische Meer. — Es erstreckt sich in der Form eines Stiefels weit in das Mittelmeer hinein und hat eine für Handel und Verkehr sehr günstige Lage zwischen Mittel- europa, Nordafrika und Westasien. A. Landschaften. In Italien können wir folgende Landschaften unterscheiden: 1. die Poebene mit ihren Randgebirgen, 2. das Gebirgssystem der Apen- ninen, 3. das westliche Vorland der Apenninen, 4. das östliche Vorland der Apenninen, 5. die zu Italien gehörigen Inseln. I. Die Lombardische Tiesebene. (Norditalien.) 1. Die Lombardische Tiefebene bildet eine große Mulde zwischen § 63. den Alpen und den Apenninen. Sie war früher eine Bucht des Adriatischen Meeres, die allmählich durch die Geröllmassen der Alpen- und der Apenninenflüsse ausgefüllt wurde. Jetzt ist sie eine fruchtbare Landschaft, die von denl wasserreichen Po durchströmt wird. Dieser hat geringes Gefälle und setzt deshalb viele Sinkstoffe ab, die das Flußbett nach und nach erhöhen. Aus diesem Grunde müssen seine Ufer durch hohe Dämme gegen Überschwemmungen geschützt werden (Rheindelta!). Die Apenninenflüsse führen ihm wenig Wasser zu. Um so wasserreicher sind seine Nebenflüsse aus den Alpen, die am Fuße des Gebirges langgestreckte

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 249

1887 - Leipzig : Kesselring
D euts chland seit 1815. 249 Ein gleiches Schicksal hatten alle anderen Vorschlge Preuens, so da endlich nur die Waffen entscheiden konnten. Der deutsche Krieg" brach aus und fhrte durch die raschen Deutscher Siege Preuens im Frieden zu Prag (23. August 1866) zu einer Neu- Krieg gestaltung Deutschlands ohne sterreich. Dieses erkannte die 1866-Auflsung des Deutschen Bundes an, und Preußen nahm die weitere Ent-Wickelung der deutschen Frage in die Hand. Noch vor dem Schlu des Jahres 1866 begannen zu Berlin die Verhandlungen der die Grndung eines Norddeutschen Bundes, die zu dem Ergebnis fhrten, da der König Norddeut-von Preußen als erblicher Bundesprsident die ausbende Gewalt und den scher Bund. Oberbefehl der Bundesheer und Bundesflotte empfing. Die Gesetzgebung stand dem Bundesrat und dem Reichstag zu. Am 1. Juli 1867 trat die neue Verfassung in Kraft. Graf Bismarck ward Bundeskanzler. Mit den sddeutschen Staaten (Baiern, Wrtemberg, Baden und Sdhessen) Sddeutsche schlo Bismarck ein geheimes Schutz- und Trutzbndnis; auerdem wurde aten* durch einen neuen Zollvertrag (8. Juli 1867) und das deutsche Zoll-Parlament" (April 1868) das gegenseitige Verhltnis noch fester gestaltet. Noch im Jahre 1867 schien es, als ob das neu konstituierte Deutschland seine Feuerprobe bestehen sollte. Das Groherzogtum Luxemburg hatte Luxemburg bis 1866 zum Deutschen Bunde gehrt (S. 264). Nach Auflsung des letzteren 1867-war es unabhngig geworden, doch hielt Preußen nach den Vertrgen von 1815 die Stadt Luxemburg, eine wichtige Festung, auch ferner besetzt. Da verlangte Napoleon Iii. die Rumung dieser Festung, und zugleich verbreitete sich das Gercht, derselbe habe das Land von dem König der Niederlande erkauft. Hiergegen erhob Preußen die entschiedenste Einsprache. Sckon erhitzten sich die Gemter auf deutscher und franzsischer Seite, als die Sache durch eine europische Konferenz zu London (7.11. Mai 1867) beigelegt wurde. Das Groherzogtum Luxemburg, dessen Neutralitt durch die Gromchte garantiert wurde, blieb auch ferner mit Holland durch Personalunion verbunden; Frankreich verzichtete auf den Ankauf und Preußen auf das Besatzungsrecht, die Festungswerke wurden geschleift. Die Zuge-Hrigkeit Luxemburgs zum deutschen Zollverein ward aufrecht erhalten. In Osterreich, welches durch den Krieg von 1866 aus Italien und sterreich Deutschland verdrngt worden war, gingen unterdes gleichfalls wichtige feit 1866-nderungen vor sich. Der frhere schsische Minister Freiherr v. Benst bernahm im Oktober 1866 das Ministerum des Auswrtigen, im Februar 1867 die Stelle des Ministerprsidenten. Auf Grundlage der Zwei-teilnng (des Dualismus) suchte er die Monarchie neu zu begrnden: die Forderungen der Ungarn wurden bewilligt, ihre Verfassung von 1848 wieder hergestellt, ein selbstndiges Ministerium dort ernannt und am 8. Juni 1867 Franz Joseph als König von Ungarn in Buda-Pest ge-krnt. Diesem Transleithanien^ (Ungarn mit Kroatien und Sieben-brgen) steht die andere Hlfte des Reiches, Cisleithanienl, gegenber , ^ welches die deutsch-slavischen Provinzen umfat und gleichfalls eine eigene Verfassung und ein selbstndiges Ministerium erhielt. Zur Verwaltung der beiden Reichshlften gemeinsamen Angelegenheiten (Aus- 1 Trans- und Cisleithanien sind nach der Leitha, einem rechten Neben-flu der Donau,..benannt, welcher die Grenze zwischen dem Knigreich Ungarn und dem Kaisertum sterreich bildet.

7. Mitteleuropa - S. 127

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 127 — kleinen fruchtbaren Ebene erweitert. Nach einer abermaligen Ein- engung des Flußbettes durch schroffe Felsen durchfließt sie das Wiener Becken, die einzige größere Ebene Österreichs. Hier kreuzen sich die Handelsstraßen von Süddeutschland nach Ungarn und von Mittel- und Ostdeutschland nach Italien und dem Adriatischen Meere (Semmering- bahn). Diese günstige Lage hat mit dazu beigetragen, daß sich hier die Hauptstadt Wien (über 2 Mih. Einw.) zur größten Stadt des Donau- gebietes entwickeln konnte. Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Gebäude (Ringstraße, Stephansdom), durch seinen Handel und Abb. 90. Die Stephanskirche in Wien. Verkehr und seine Fabriktätigkeit alle andern Städte Deutschösterreichs. Universität. Auf einer Donaninsel liegt der P rat er, ein vielbesuchter Lustgarten. 2. An Oberösterreich schließt sich im Süden die Provinz Salzburg an, die durch die Schönheit ihrer Alpenwelt besonders berühmt ist. Das Gebiet der Salz ach hat große Salzlager. Die Hauptstadt Salzburg wird von einer stattlichen Burg überragt. 3. Das durchweg gebirgige Tirol erstreckt sich von der Salzach bis zur Ostgrenze der Schweiz. Es besteht aus 2 Landschaftsgebieten,

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 77

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 77 - wird. Sie berührt Bozen (wichtige Handelsstadt) und Trient (Konzil). Im südlichsten Teil von Welsch-Tirol gedeihen sogar Südfrüchte; auch wird dort Snden- raupenzucht getrieben. Im Hochgebirge dagegeu ist es unfruchtbar; deshalb ziehen viele Gebirgsbewohner in die Fremde, um dort ihr Brot zu suchen. — An der oberen Etsch liegt der berühmte Kurort Meran. 2. Die nördlichen Kalkalpen Österreichs durchziehen die Kronländer 3, Salzburg und Oberösterreich und werden von Salzach, Traun und Enns ^durchflössen. Atsch hier ernähren sich die Bewohner zum großen Teil von Viehzucht, Forstwirtschaft und Ackerbau ; aber zu den Hirten, Waldarbeitern und Landleuten gesellen sich noch Salzsieder, Bergleute und Elsenschmiede; denn das Land ist reich an Mineralien. An der Salzach und im Salzkammergnt finden sich große Salzlager, die jedoch noch erdige Bestandteile enthalten. Deshalb hat man Bäche in dieselben geleitet, um die Salze aufzulösen und aus der so gewonnenen Sole durch Ein- kochen reines Salz zu gewinnen. Durch Salzgewinnung berühmt sind: Hallen» an der Salzach und Ischl im Salzkammergut. Das Gebiet der Enns hat reiche Kohlen- und Eisenlager, die sowohl in Steiermark als auch in Steyr an der Enns eine blühende Eisen- und Stahlwarenindustrie hervorgerufen haben. Zu diesem Reichtum au Mineralien tritt noch die wunderbare Schönheit der blauen Gebirgsseen und der durch ihre schöne Aussicht berühmten Berge, die jahraus, jahrein von vielen Reisenden besucht werden. Deshalb haben die Städte Salzburg. Gtmmden und Ischl einen großartigen Fremdenverkehr. 3. Das Donaugebiet umfaßt die Erzherzogtümer O der- und Nieder- j Österreich. Sie sind die Kernländer des österreichischen Staates und ' haben durch ihre Lage an der schiffbaren Donau ihre große Bedeutung für den Staat erlangt. Neben Ackerbau und Viehzucht betreiben sie Obst- und Weinbau. Die Donau tritt bei Passau in das österreichische Gebiet ein und stießt dann zwischen den letzten Ausläufern der Alpen und dem Böhmisch-Mährischen Stufenlande hin. Steile Höhen begrenzen ihre Ufer, bis sich ihr Tal bei der Stadt Linz zu einer fruchtbaren Landschaft erweitert. Nach einer abermaligen Einengung des Fluß- bettes durch schroffe Felseu durchfließt sie das Wiener Becken, nimmt dann die wasserreiche March auf und tritt bei Preßburg in das Tief- land ein. Das Wiener Becken ist die einzige größere Ebene Österreichs. Durch die schiffbare Donau steht sie mit Süddeutschland und Ungarn, durch das Tal der March mit den Sudetenländern und durch die Semmeringbahn mit dem Alpen- gebiet, dem Adriatischen Meer und Italien in Verbindung. Sie bildet den Schnitt- punkt der Hauptverkehrswege zwischen den Alpen-, Sudeten- und Karpatenländern. Dieser Umstand hat mit dazu beigetragen, daß sich Wien zur größten Stadt des Donau- gelnets entwickeln konnte (17(J0000 Einw.). Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Bauten (Ringstraße, Stephanskirche), durch seinen Handel und Verkehr und seme Fabriktätigkeit alle anderen Städte der Monarchie. Belagerung durch die Türken 15m und 1683. Auf einer Donauinsel liegt der Prater, ein vielbesuchter Lustgarten. In der Nähe Aspern und Wagram, Schlachten 1809. 4- Das östliche Abslnßgebiet der Alpen (Steiermark, Kärnten ü und Krain) birgt reiche Mineralschätze. Im Flußgebiet der Drau ' 1 liegt das au Blei reiche Kärnten (Hptst. Klagenfurt), an der Drau und der Mur die „grüne" (weidenreiche) Steiermark mit großen Eisen-

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 77

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 77 — patenländer. Es zerfällt in die Staaten diesseit (eich der Leitha (Cisleithanien, österreichische Reichshälfte) und jenseit (trans) der Leitha (Transleithanien, ungarische Reichshälfte). Beide Teile sind in Verwaltung und Gesetzgebung getrennt, haben aber ein gemein- sames Heerwesen, ein Reichsministerium und einen Herrscher. Die Österreichische Reichshälfte. A. Das Gebiet der Ostalpen und die Donauländer. 1. Der westliche Teil der Ostalpen, die Landschaft Tirol, gehört zu den schönsten Alpenländern. Aus den mächtigen Gebirgsketten ragen schneebedeckte Gipfel empor, die eine großartige Aussicht gewähren. Auf den grasreichen Matten weiden große Viehherden. Die Siedelungen der Menschen finden sich aber fast nur in den Tälern, wo auch Ackerbau, im Süden sogar blühender Obst- und Weinbau getrieben wird. Tirol besteht aus drei Landschaftsgebieten, die durch hohe Bergrücken von- einander getrennt sind. Vorarlberg mit seiner aufblühenden Baumwollemndustrie gehört zum Rheingebiet. Durch die Arlbergbahn ist es mit dem Jnntal (Nord- tirol) verbunden, dessen Bewohner sich hauptsächlich von Ackerbau und Vieh- zucht nähren. Von der Hauptstadt Innsbruck (Universität, Andreas Hofer-Denk- mal) führt eine Eisenbahn über den Brennerpaß durch das Tal des Eisack') und der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das von Italienern bewohnt wird. Sie berührt Bozen (wichtige Handelsstadt» und Trient (Konzil). t Im südlichsten Teil von Welsch-Tirol gedeihen sogar Südfrüchte; auch wird dort Seiden- ranpenzucht getrieben. Im Hochgebirge dagegen ist es unfruchtbar; deshalb ziehen viele Gebirgsbewohner in die Fremde, um dort ihr Brot zu suchen. — An der oberen Etsch liegt der berühmte Kurort Meran^). 2. Die nördlichen Kalkalpen Österreichs durchziehen die Kronländer Salzburg und Oberösterreich und werden von Salzach, Traun und Enns durchflössen. Auch hier ernähren sich die Bewohner zum großen Teil von Viehzucht, Forstwirtschaft uad Ackerbau; aber zu den Hirten, Waldarbeitern und Landleuten gesellen sich noch Salzsieder, Bergleute und Eisenschmiede; denn das Land ist reich an Mineralien. An der Salzach und im Salzkammergut finden sich große Salzlager, die jedoch noch erdige Bestandteile enthalten. Deshalb hat man Bäche in dieselben geleitet, um die Salze aufzulösen und aus der so gewonnenen Sole durch Einkochen reines Salz zu gewinnen. Durch Salzgewinnung berühmt sind: Hallend) an der Salzach und Ischl im Salzkammergut. Das Gebiet der Enns hat reiche Kohlen- und Eisenlager, die sowohl in Steiermark als auch in Steyr an der Enns eine blühende Eisen- und Stahlwarenindustrie hervorgerufen haben. Zu diesem Reichtum au Mineralien tritt noch die wunderbare Schönheit der blauen Gebirgsseen und der durch ihre schöue Aussicht berühmten Berge, die jahraus, jahrein von vielen Reisenden besucht werden. Deshalb haben die Städte Salzburg, Gmundeu und Ischl einen groß- artigen Fremdenverkehr. Gastet» ist durch seine warinen Quellen berühmt. 3. Das Donaugebiet umfaßt die Erzherzogtümer Ober- und Niederösterreich. Sie sind die Kernländer des österreichischen Staates und haben durch ihre Lage an der schiffbaren Donau ihre 1) Eisack — Eisache, Eisfluß; ar — acbe — Fluß. 2) Meran hieß früher an mei'an = an der Moräne. 3) Hallein — Salzgewinnungsort. Vom keltischen dal, sal — Salz.

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 78

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 78 — große Bedeutung für den Staat erlangt. Neben Ackerbau und Vieh- zucht betreiben sie Obst- und Weinbau. Die Donau tritt bei Passau iu das österreichische Gebiet ein und fließt dann zwischen den letzten Ausläufern der Alpen und dem Böhmisch. Mährischen Stufenlande hin. Steile Höhen begrenzen ihre Ufer, bis sich ihr Tal bei der Stadt Linz zu einer fruchtbaren Landschaft erweitert. Nach einer abermaligen Einengung des Flußbettes durch schroffe Felsen durchfließt sie das Wiener Becken, nimmt dann die wasserreiche March auf und tritt bei Preßburg in das Tiefland ein. Das Wiener Becken ist die einzige größere Ebene Österreichs. Durch die schiffbare Donau steht sie mit Süddeutschland und Ungarn, durch das Tal der March mit den Sndetenländern und durch die Semmeringbahn mit dem Alpen- gebiet, dem Adriatischen Meer und Italien in Verbindung. Sie bildet den Schnitt- punkt der Hauptverkehrswege zwischen den Alpen-, Sudeten- und Karpatenländern. Dieser Umstand hat mit dazn beigetragen, daß sich Wien zur größten Stadt des Donau- gebiets entwickeln konnte (1900000 Einw.). Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Bauten lringstraße, Stephanskirche), durch seinen Handel und Verkehr und seine Fabriktätigkeit alle anderen Städte der Monarchie. Belagerung durch die Türken 1529 und 3683. Auf einer Donauinsel liegt der Prater, em viel- besuchter Lustgarten. In der Nähe Aspern und Wagram, Schlachten 1809. 4. Das östliche Abftnßgebiet der Alpen (Steiermark, Kärnten und Krain) birgt reiche Mineralschätze. Im Flußgebiet der Drau liegt das an Blei reiche Kärnten (Hptst. Klagenfurt), an der Drau und der Mur die „grüne" (weideureiche) Steiermark mit großen Eisengruben. Die Hauptstadt Graz, 150000 Einwohner, ist die größte Stadt im Alpengebiet. Krain (a. d. Save) besitzt in der Nähe von Jdria große Qnecksilberbergwerke. Weiter nach Süden breitet sich der Karst aus, em ödes Kalkhochland mit trichterförmigen Vertiefungen und Höhlen, in denen hier und da die Flüffe plötzlich verschwinden, um später wieder an tieferen Stellen zu Tage zu treten. Zu den Wundern des Karstes gehören die Adelsberger Tropf st ein-Höhle und der Zirknitz er See, dessen Wasser zu manchen Zeiten teilweise ab- fließen, so daß man auf seinem Grund dann Gras mähen, ja sogar Korn säen und ernten kann. 5. Das Küstenland lvon Italienern und Slowenen bewohnt) ragt mit der Halbinsel Jstrien in das Adriatische Meer hinein. Hier hat Osterreich zwei be- deutende Häfen: für den Handelsverkehr nach dem Orient Trieft, das „österreichische Hamburg", 200000 Einw., und für die Kriegsflotte Pola. 6. Dalmaticn liegt an der zerklüfteten Westküste der Balkanhalbinsel. Haupt- stadt Zara. Die Küstenbewohner sind vorzügliche Seeleute. B. Das Böhmisch-Mährische Stnfenland. 1. Böhmen bildet ein viereckiges Becken, das vom Böhmerwalo und Erzgebirge, den Sudeten und der Mährischen Höhe umrandet wird. Durch seine hügeligen Landschaften eilen wasserreiche Flüsse zur Elbe hinab. (Rechts die Jser, l'nks Moldau und Eger.). — Es gehört zu den reichsten Ländern Österreichs. Der Böhmerwalo liefert große Holzmengen, die von Bnd- weis aus die Moldau abwärts gehen. Die Erzeugnisse seiner Glas- hütten haben Weltruf erlaugt. Nach Norden hin bringt das Land nicht nur reichen Ertrag an Getreide, Zuckerrüben, Hopfen und Obst, sondern es fördert durch feine Bodenerzeugnisse und feinen Kohlenreichtum auch die Entwicklung von Handel und Jndnstrie.
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