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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 270

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
270 Neue Geschichte. lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb. Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb. Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen. Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-

2. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 311

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
311 Beseler trat sofort von seiner Stellung zurück; Reventlow blieb bis zum 1. Februar und legte dann die Gewalt in die Hände der Kommissair e. lind was geschah nun? — Die 43,248 Mann starke schleswigholstei- nische Armee, die deutsches Recht gegen dänische Uebergrisfe vertheidigte, ward nicht bloß reducirt, sondern gänzlich aufgelöst, Holstein von preußischen und östreichischen Truppen besetzt; das ganze reiche Kriegsmaterial der Her- zogthümer und die kleine schleswigholsteinische Kriegsmarine ward den Dänen überliefert; die Festung des Landes wurde größtentheils geschleift; das Staatsgrundgesetz und alle übrigen nach dem 24. März 1848 erlassenen Ge- setze wurden aufgehoben; jede Verbindung Schleswigs mit Holstein ward beseitigt; die uralten Landesrechte, ein Kleinod, für welches allein in den Jahren der Erhebung viertehalb Tausend Schleswigholsteiner geblutet haben, ein Testament, das in den drei Kriegsjahren mit drittehalb Tausend Leichen besiegelt ist, wurden preisgegeben; viele Vaterlandsfreunde, die gefährlichsten Gegner einer dänischen Willkürregierung, wurden verbannt, Beamte, Pre- diger und Lehrer, die dem neuen Regiment verdächtig waren, ihrer Stellen beraubt, Andere in sonstiger Weise in ihrem Fortkommen behindert und in ihrem Einkommen geschädigt; der Danistrung Schleswigs wurde Thor und Thür geöffnet. Das ist das schmähliche Ende der schleswigholsteinischen Erhebung. Was die Herzogthümer in Verbindung mit Deutschland unternommen, das ward von den Vormächten des Bundes ihnen zum Verbrechen angerechnet, und diese selbst überlieferten ein deutsches Brudervolk wehrlos den Händen seiner Peiniger. 52. Schleswigholsteins Befreiung. I. Der verlassene Bruderstamm. Der active Widerstand der Schleswigholsteiner war mit Hülfe der deutschen Großmächte gebrochen; den passiven Widerstand zu besiegen war Dänemarks Aufgabe. Die Lösung dieser Aufgabe war keine leichte; sie war den nationalstolzen, fanatischen Dänen, die in Schleswigholstein eine Provinz, eine Domäne, eine Milchkuh zu besitzen glaubten, unmöglich. Der europäische Igel Schleswigholstein hüllte sich in seinen Stachelwald. Zuerst kehrte man in Kopenhagen zur Gesammtstaatsidee Christianviel zurück. 1852 — abermals am 28. Januar —- erging eine Proklamation Friedrich Vii., worin ausgesprochen war, daß das Heer, die Finanzen und die auswärtigen Angelegenheiten der .Herzogthümer und Dänemarks ge- meinschaftlich sein sollten. Jedes Herzogthum sollte seine besondere ständische Vertretung haben; nur nicht-politische Einrichtungen, wie z. B. Universität, Kanal und Zuchthäuser sollten beiden Herzogtümern. gemeinschaftlich bleiben; die deutsche und dänische Sprache sollten in Schleswig gleiche Berechtigung haben. — So hatte es Dänemark mit den Vormächten des Bundes verabredet und darum nannte man dieß die Vereinbarungen von 185 2. • • Die Herzogthümer konnten aus dieser Proklamation- keinen Trost schöpfen; sie konnten aber warten, so gut als sie hatten kämpfen können. Ein König lebt nicht ewig, und Friedrich Vii., der noch dazu eine wüste

3. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 282

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
282 Staatsraths war damals Herzog Friedrich Christian von Augusten- burg, der Schwager des Kronprinzen, ein Mann von deutscher Gesinnung. Dieser protestirte gegen die Einverleibung, durch welche man nicht nur die Rechte des Landes, sondern auch diejenigen der jüngern königlichen Linie mit Füßen trete. In den Herzogthümern herrschte nämlich nur der Manns- stamm; in Dänemark war nach dem Aussterben der ältern königlichen Linie die weibliche Linie erbberechtigt; wurden die Herzogthümer unzertrennlich mit Dänemark verbunden, so wurde dadurch die jüngere königliche Linie, die Augustenburger, Glücksburger und Gottorfer, um ihr Thronfolgerecht in den Herzogthümern gebracht. Nachdem der Herzog seine Erklärung abgegeben hatte, verließ er, weil diese Angelegenheit ihn persönlich betraf, den Staatsrath, theilte dem Kron- prinzen seinen Protest mit und war entschlossen, ins Ausland zu gehen, um von da aus öffentlich gegen die Eingriffe in die Rechte seines Hauses zu protestiren. Die Rathgeber des Kronprinzen schlugen nun demselben vor, für das anstößige Wort „unzertrennlich" „ungetrennt" zu setzen. Das wurde, wenn auch mit Widerstreben, von Friedrich angenommen, und so erschien denn am 9. September 1806 das Patent, in welchem die Erklärung abgegeben wurde, ,,daß Holstein mit dem gesammten Staatskörper der Monarchie als ein in jeder Beziehung völlig ungetrennter Theil desselben verbunden und von nun an der alleinigen unumschränkten Botmäßigkeit des Landesherrn unterworfen sein solle." In demselben Jahre hatte sich Preußen, von Napoleon vielfach ver- letzt, noch einmal gegen die französische Uebermacht erhoben. Die Preußen waren aber von Napoleon bei Jena geschlagen worden; Napoleon war am 27. October siegreich in Berlin eingezogen; der preußische König mußte zu Tilsit unter der Aufopferung seines halben Reichs Frieden schließen (7. Juli 1807). Zwei Tage später schloß auch Rußland, das Preußen unterstützt hatte, an demselben Orte Frieden mit Frankreich. In diesem Frieden zu Tilsit waren zwei Artikel verabredet, die gegen England gerichtet waren, weil dieses Land das einzige war, das bisher mit Erfolg dem Eroberungsgelüst des französischen Kaisers widerstanden hatte. Erstlich sollten Preußen und Rußland dem s. g. Continentalsystem beitreten, d. h. sie sollten ihre Häfen den englischen Schiffen verschließen und ihren Unterthanen den Handel mit England verbieten, wie Napoleon das schon in den ihm unterworfenen Ländern befohlen hatte. Zum Andern sollte auch die dänische Regierung genöthigt werden, dieser Handelssperre gegen Eng- land beizutreten und —• seine Flotte an Frankreich auszuliefern, um Napoleon den Angriff gegen England zu erleichtern. Von dieser letztern Bestimmung war übrigens in den veröffentlichten Friedensbedingungen nichts gesagt. Dennoch wollte man in England davon wissen, und schon am 8. August traf beim Kronprinzen in Kiel ein englischer Gesandter ein und verlangte, daß Dänemark ein Bündniß mit England schließen und seine Flotte in einem englischen Hafen in Sicherheit bringen möge; widrigenfalls werde England die dänische Flotte mit Gewalt weg- nehmen. Der Kronprinz, empört über das unerwartete Ansinnen, wies nicht nur die englischen Anträge ab; er begann auch sogleich zu rüsten, eilte nach

4. Geschichte der zweiten Hälfte des Mittelalters - S. 48

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
48 §■ "4.-; Kriegswesen. Anfangs noch daö Rittcrwesen, wie in Deutschland und Frankreich, doch zeichneten sich die italischen Ritter nicht sonderlich ans. Bei der Veränderung der Kriegskunst waren die Italer von den ersten, welche Feuergewehre einführten, so wie auch eine neue Art, zu befestigen. Der erweiterte Handel machte auch Seekriege nothwendig, worin sich die Venezianer und Genueser hcrvorthaten. 75* Gelehrte Verfassung. Die italischen Staaten waren die ersten, in welchen Künste und Wissenschaften wieder hervorgingen. Man kann daher Italien als die Lehrerin des übrigen Europens ansehen. Der nähere Umgang mit den Griechen und Arabern, die Zur rückkehr der Menschen zu friedlichen Beschäftigungen, und endlich die aus Griechenland nach Italien geflüchteten Griechen erweckten hier die Wissenschaften, und der durch den Handel ehr wordene Reichthum gab ihnen Nahrung und Pflege. Mehrere große italische Häuser waren Beförderer, unter welchen wir dem Hause Ä?ed ici in Florenz am meisten zu danken haben *. (Beförderung durch die Dnchdruckerknnst!. Philologie und Dichtkunst. — Die italische Sprache erhielt einen Grad der Vollkommenheit; auch lebten die größten italischen Dichter in dieser Periode. — Gestiftete Universitäten dieser Zeit sind: Bologna (die älteste unter allen, ungewiß, wann?) Padua, *221. — Perugia, 1807; — Pisa, x3sg; — Pavia, 1061; — Ferrara, 1091; — Turin, 1400; — Florenz 1453. * Der spätere Lorenzo de Medici.-— §. 76. Ans der italienischen Literatur dieser Periode sind zu bemerken: 1) Theologie und Philosophie: Thomas von Asinino, 1224 —1274; — Bvnaventura (Doctor sera-

5. Der neuern Geschichte erste Hälfte - S. 34

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
Gestiftete hohe Schulen: Genf, 1621, — Lausanne, i55cj. — n , Geschichte der Schweiz, von det Entdeckung Amerika's bis zu dem west- ph a!ischen Frieden, von 1492 bis 1648, ■xöü Jahr e. § 61. Die Anspruchlosigkeit, in welcher die Schweizer lebten, verhinderte solche historische Fakta, welche in einer allgemei- nen Weltgeschichte einer besondern Anführung verdienen. Das Leben der Schweizer war einfach, ohne Geräusch; — ihre Berge, und vielleicht auch die Armuth des Landes, mit etwas Politik, schüzte sie gegen mächtige Nachbarn, und erhielt ihre Unverlezlichkeit. — Sie dienten um Sold, und vernach- lässigten, aus Liebe zu Fabrikarbeiten, den Ackerbau, welcher ohnehin hier nicht hoch steigen konnte. — ' §. 62. Die Schweizer verbinden sich mit der heil. Ligue gegen Frankreich, und zeigen sich tapfer. — Niederlage der Schwei- zer in Italien bei Marignano, i5i5, doch vortheilhafter Frieden zu Freiburg. (Vier mailandische Aemter, Veltlin, und Kleve, bleiben den Schweizern) ,5,9. Die Einführung der zwingtischen und kalvinischen Refor- men bringt innere Kriege hervor, daher erster Land- ftiede, jedoch von kurzer Dauer. Die innern Unruhen brache» von neuem aus; (Zwingli t in denselben); zweiter Landfriede, in welchem das Verhältnis' der katholischen und protestantischen Kantone bestimmt wird, i53i. — Doch konnte kein Landfrieden die innere Zwietracht ganz heben, obgleich diese irr keinen förmlichen Krieg ausbrach. — §. 63. Bern, Freiburg und Wallis ervberw von Savoyen das Pays de Vaud, i556; — 1l66 helvetische Konfession

6. Der neuern Geschichte erste Hälfte - S. 33

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
35 . l. Europäische Staaten. b) Die Schweiz (Helvetien). §. 5l. ^ie Schweiz vergrößerte ihr Gebiet durch Pays de'vaud (von Savoyen rc.) — Emige Kantone traten noch in dieser Periode bei, wie schon in der vorigen bemerkt wurde. — Seit dem Freiburger Frieden ging aber durch innere Kriege und mächtige Nachbarn — wie Frankreich und Oesireich — aller Einfluß auf fremde Staaten verlohren. §. 69. Demokratische und aristokratische Regierungsformen der Kantone; — Tagsatzungen, auf welchen die allgemeinen Angelegenheiten dernation besorgt werden.— Eidgenossen; — die schweizerischen Unterthauen und zugewandteu Orte; (zwei Klaffen der lcztern: Bundesgenossen und verbündete Orre, socii et conkoeclerati). l §. 60. Das Derhältniß der Künste und Wissenschaften ist schon oben bei Deutschland bestimmt, zu welchem die Schweizer — als eine deutsche Nation — in solchen Hinstchten immer gehören. Nur in der Theologie sind noch zwei Männer anzu, führen, die hier, wie Luther, eine Revolution hervor brach, ten: Ulrich Zwingli, Prediger in Zürich, und Johann Kalvin zu Genf; (Kalvin — ein Franzose von Noyon in Frankreich). — Abendmahlsstrcit. — Gnadenwahl. — Johann Hausschein (Oikolampa dius), Zwingli's Freund. — Zu dem Kalvinismus wandten sich bald einige Kantone der Schweiz, die vereinigten Niederlande, einige deutsche Reichsstädte; — deutsche Fürstcnfamilieu, z. B. Vran, denburg rc., die Hugenotten in Frankreich, u. a. — Drand's Morn,. Wclrnesch. 7. Heft» C

7. Der neuern Geschichte erste Hälfte - S. 56

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
J 56 Venedig verlor seine Herrlichkeit durch den veränderten Lauf des Handels , und durch unglückliche Kriege mit den Türken. Der Kirchenstaat erhielt Ferrara und Urbino. *— Montferat wurde mit Mantua verbunden, aber dieses, so wie Modena, Genua blieben unbedeutend. Parma und Piacenza kamen an das Haus Farnese. Mailand, Neapel und Sizilien waren spanische Pro, vinzen. tz. 102. -st.bei einer solchen Zertheilung und Unbedeutenheit lohnet es der Mühe nicht, die Negierungsformen Vieser kleinen Staa, ten hier genauer zu bestimmen, da es schon meistens in der vorigen Periode geschehen ist. Das Verhältnis der Religion blieb unverändert. In den Künsten und Wissenschaften gingen die Italer den übrigen knltivirten Europäern vor, weil von Italien aus sich das wohithatige Licht des Wiederauflebens der Künste und Wissen, schäften über die übrigen Staaten verbreitete. — In der Dicht, knnst (worin die Italer in dieser Periode alle übrigen Nationen übertrafen),* Physik, Anatomie, Malerei, Bildhauerei, Steinschneidekunst, Kupferstecherkunst, Baukunst und Musik stellten sie sich vorzüglich heraus. * Die berühmtesten Dichter waren Ariost in der scherzhaften und Lasso in der ernsten Epos. Lassen i nähert sich diesen, nicht aber die Cinquecentisten. Man schrieb in der italischen Sprache die ersten regelmäßigen Dramen (eigentliche italische Com öd re). Marino verdarb zu Ende derperiode den reinen Geschmack. — §. io3, a) Dichtkunst: Pietro Bembo starb 1647. — Ariosi, i4?4 1553 (Orlando furioso.) Greg. G i r a! d i, (Trauerspiele) i5o4 — 1673. Torquato Tasso, 1544—(©crufalcmmeli&cvafa,)

8. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 68

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
68 Körner, i schicken. Hannibal mußte zurückeilen, um seine Vater- stadt zu retten, verlor bei Zama eine 5)auptschlacht, und Karthago mußte auch izt wieder einen harten Frieden mit Rom eingeben. Der dritte punische Krieg endigte sich 146 kurz damit, daß die Römer Karthago zerstörten. Der Name Kar- thager verlieret sich nun ganz aus der Geschichte. N ö in e r. A Die Römer waren eines der mächtigsten Völker der Welt, und wirkten nicht nur auf die gleichzeitigen Staa- ten, welche sie sich meistens unterwarfen, bedeutend ein, sondern bleiben auch durch ihre Sprache, durch ihre Ge- setze rc. für spatere Zeiten.noch wichtig; es ist daher auch erforderlich, daß wir auf den Ursprung und auf die ersten Verhältnisse dieses Volkes zurückgehen. Italien, das Stammland der Römer, bildet eine große Halbinsel in dem Mittelmccre, welche in demnord- wesieu und Norden durch sehr hohe Gebirge, die Alpen, mit dem festen Lande Europa's zusammenhängt. So wie die Alpen Ln der bezeichnetcn Gegend gleichsam in einem Halb- zirkel Italien umgeben, so ziehet sich ein andres Gebirg, die Apenninen, durch die Mitte dieses Landes hin, und theilet es in zwei, fast gleiche Theile. Dieses Gebirges wegen kann Italien keine große Flüsse, dafür desto mehr kleinere Küstenflüffe haben, unter welchen der Po, die Etsch< die Adda, der Tessino, und die Tiber die bedeutendsten sind. In der ältern, wie in der neuern Zeir nnterschied man es in drei Theile: Ober-, Mit- tel-, und Unter-Irnlien. Unter den Inseln, welche zu Italien gehören sind Sicilien, welches wir bereits ken- nen, Sardmien, und Korsika die wichtigsten. Italien wurde wahrscheinlich zuerst von einer star- ken Horde von Galen, Iberern, oder Illyriern

9. Lesebuch der Erdkunde - S. 93

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Z. Volk und Staat. 93 gebracht, dann von deutschen Stämmen — im Westen von den Burgundern, im Osten von den Alemannen — besetzt worden. Nach der Völkerwanderung wurde sie unter der Herrschaft der Frauken in die christliche Kultur gezogen, und war 5ig. 38. Schweizerische Pfahlbauten (rekonstruiert). schon unter Kaiser Karl ein blühendes Land; teilweise zu Schwaben, teilweise zu Burgund gerechnet. Im Jahre 1097 kam jedoch Helvetien als Ober-Alemannien an die Herzoge von Zäh ringen, welche die Kultur des Landes begünstigten; mit ihrem Aussterben (1218) zerfiel das Land in viele geistliche und weltliche Herr- schasten. Dann kam die Reihe an die Städte, groß und frei zu werden; auch die Landgemeinden suchten ihre Freiheiten auszudehnen. Darüber kamen sie in Konflikt mit den Habsbnrgern, welche gleichfalls in Oberalemannien ihre Macht ausbreiten wollten, und es gelang den 3 „alten Orten" oder Urkantonen Uri, Schwyz und Unterwalden (Rütli 1308 und Morgarteu 1315), sich ihrer glor- reich zu erwehren. Nach und nach schlössen sich dem heldenmütigen Hirtenvolke Luzern, Zürich und andere Kantone an. Dann -bewahrten sich die „Eidgenossen" auch gegen Burgund (Herzog Karl den Kühnen) ihre Freiheit, lehnten sich mehr und mehr an Frankreich an und kamen (1499) aus aller Verbindung mit dem deutschen Reich. Die Reformation brachte dem Lande viel Zwist, aber auch ein neues Geistes- leben. Seit dem Westfälischen Frieden 1648 ist die „Schweizerische Eid- g e n o s s e n s ch a f t" ein anerkannt selbständiger Staat, und war lange der einzige größere Freistaat Europas. (Landesfarben und Wahrzeichen: ein weißes Kreuz in rotem Felde.)

10. Lesebuch der Erdkunde - S. 92

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
92 I. Die Schweiz. beinahe überall neben dem Feldbau Fabrikation treibt. Daher die Seideweb- stuhle in den reinlichen Stuben der so hübschen freundlichen Dörfer im „Züribiet", die Baumwollweberei im Thnrgau, in St. Gallen und Glarus, die vielen Baumwoll- fabriken in den Flnßthälern, die Stickerei im lieblichen Appenzeller und im St. Galler Gebirgslande, die Strohflechterei im Aargau, die Seidebandweberei im Basel-Biet u. s. f. Und eine nicht kleine Zahl, alt und jung, suchen auswärts ihr Brot, um mit etwas Erspartem heimzukehren. Die fremde Frucht aber, deren die Schweiz bedarf, bezieht sie aus Oberschwaben über den Bodensee, wo Rorschach vor der Eisenbahnzeit lange der hauptsächlichste Fruchtmarkt der Schweiz war, und aus Frankreich. Ansehnliche altgegründete Städte liegen am inneren Rande der Ebene, vor den Mündungen der größeren Thäler, am Ufer eines Sees: Gens, Thun, Luzern 5ig. Z?. Luzern mit dem Rigi im Hintergrund. (§ 87), Zug, Zürich, St. Gallen (§ 40). Andere weiter entfernt vom Gebirge, erhöht auf See- oder Flußuferu: Lausanne am Genfer See auf drei Hügeln, gegen- über den Savoyer Alpen, und Freiburg („im Üchtland") über den schroffen felsigen Ufern der Saane, — diese im Südwesten der Hochebene. In der Mitte der Hochebene aber, auf einer Halbinsel der Aar, die nunmehrige Bundesstadt der Schweiz, — das stolze Bern; dann das gewerbsame reiche Winterthur in der Thal- ebene der Töß, und Frauenfeld über der Mnrg, im Nordosten. Während die Städte, dem Zeitgeiste folgend, das neuzeitliche Wesen angenommen haben, sind die Gebirgs- Völker dagegen dem einfachen Hirten- und Naturleben treu geblieben (außer wo viel- bereiste Gegenden durch Fremde Schaden gelitten haben). Der Widerstand gegen das Drängen der Neuschweizer hat daher schon mehr als einmal, zuletzt 1847, zu Sonderbünden und Bürgerkriegen geführt. Z. Volk und Staat. § 92. Die Schweiz, ursprünglich, vor mehr als zwei Jahrtausenden, von Kelt-en(Helvetiern) bewohnt, deren Psahlbanten (Fig. 38) man zuerst im Züricher See gefunden hat, ist frühzeitig von den Römern in den Kreis ihrer Kulturwelt
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