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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 270

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
270 Neue Geschichte. lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb. Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb. Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen. Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-

2. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 311

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
311 Beseler trat sofort von seiner Stellung zurück; Reventlow blieb bis zum 1. Februar und legte dann die Gewalt in die Hände der Kommissair e. lind was geschah nun? — Die 43,248 Mann starke schleswigholstei- nische Armee, die deutsches Recht gegen dänische Uebergrisfe vertheidigte, ward nicht bloß reducirt, sondern gänzlich aufgelöst, Holstein von preußischen und östreichischen Truppen besetzt; das ganze reiche Kriegsmaterial der Her- zogthümer und die kleine schleswigholsteinische Kriegsmarine ward den Dänen überliefert; die Festung des Landes wurde größtentheils geschleift; das Staatsgrundgesetz und alle übrigen nach dem 24. März 1848 erlassenen Ge- setze wurden aufgehoben; jede Verbindung Schleswigs mit Holstein ward beseitigt; die uralten Landesrechte, ein Kleinod, für welches allein in den Jahren der Erhebung viertehalb Tausend Schleswigholsteiner geblutet haben, ein Testament, das in den drei Kriegsjahren mit drittehalb Tausend Leichen besiegelt ist, wurden preisgegeben; viele Vaterlandsfreunde, die gefährlichsten Gegner einer dänischen Willkürregierung, wurden verbannt, Beamte, Pre- diger und Lehrer, die dem neuen Regiment verdächtig waren, ihrer Stellen beraubt, Andere in sonstiger Weise in ihrem Fortkommen behindert und in ihrem Einkommen geschädigt; der Danistrung Schleswigs wurde Thor und Thür geöffnet. Das ist das schmähliche Ende der schleswigholsteinischen Erhebung. Was die Herzogthümer in Verbindung mit Deutschland unternommen, das ward von den Vormächten des Bundes ihnen zum Verbrechen angerechnet, und diese selbst überlieferten ein deutsches Brudervolk wehrlos den Händen seiner Peiniger. 52. Schleswigholsteins Befreiung. I. Der verlassene Bruderstamm. Der active Widerstand der Schleswigholsteiner war mit Hülfe der deutschen Großmächte gebrochen; den passiven Widerstand zu besiegen war Dänemarks Aufgabe. Die Lösung dieser Aufgabe war keine leichte; sie war den nationalstolzen, fanatischen Dänen, die in Schleswigholstein eine Provinz, eine Domäne, eine Milchkuh zu besitzen glaubten, unmöglich. Der europäische Igel Schleswigholstein hüllte sich in seinen Stachelwald. Zuerst kehrte man in Kopenhagen zur Gesammtstaatsidee Christianviel zurück. 1852 — abermals am 28. Januar —- erging eine Proklamation Friedrich Vii., worin ausgesprochen war, daß das Heer, die Finanzen und die auswärtigen Angelegenheiten der .Herzogthümer und Dänemarks ge- meinschaftlich sein sollten. Jedes Herzogthum sollte seine besondere ständische Vertretung haben; nur nicht-politische Einrichtungen, wie z. B. Universität, Kanal und Zuchthäuser sollten beiden Herzogtümern. gemeinschaftlich bleiben; die deutsche und dänische Sprache sollten in Schleswig gleiche Berechtigung haben. — So hatte es Dänemark mit den Vormächten des Bundes verabredet und darum nannte man dieß die Vereinbarungen von 185 2. • • Die Herzogthümer konnten aus dieser Proklamation- keinen Trost schöpfen; sie konnten aber warten, so gut als sie hatten kämpfen können. Ein König lebt nicht ewig, und Friedrich Vii., der noch dazu eine wüste

3. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 282

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
282 Staatsraths war damals Herzog Friedrich Christian von Augusten- burg, der Schwager des Kronprinzen, ein Mann von deutscher Gesinnung. Dieser protestirte gegen die Einverleibung, durch welche man nicht nur die Rechte des Landes, sondern auch diejenigen der jüngern königlichen Linie mit Füßen trete. In den Herzogthümern herrschte nämlich nur der Manns- stamm; in Dänemark war nach dem Aussterben der ältern königlichen Linie die weibliche Linie erbberechtigt; wurden die Herzogthümer unzertrennlich mit Dänemark verbunden, so wurde dadurch die jüngere königliche Linie, die Augustenburger, Glücksburger und Gottorfer, um ihr Thronfolgerecht in den Herzogthümern gebracht. Nachdem der Herzog seine Erklärung abgegeben hatte, verließ er, weil diese Angelegenheit ihn persönlich betraf, den Staatsrath, theilte dem Kron- prinzen seinen Protest mit und war entschlossen, ins Ausland zu gehen, um von da aus öffentlich gegen die Eingriffe in die Rechte seines Hauses zu protestiren. Die Rathgeber des Kronprinzen schlugen nun demselben vor, für das anstößige Wort „unzertrennlich" „ungetrennt" zu setzen. Das wurde, wenn auch mit Widerstreben, von Friedrich angenommen, und so erschien denn am 9. September 1806 das Patent, in welchem die Erklärung abgegeben wurde, ,,daß Holstein mit dem gesammten Staatskörper der Monarchie als ein in jeder Beziehung völlig ungetrennter Theil desselben verbunden und von nun an der alleinigen unumschränkten Botmäßigkeit des Landesherrn unterworfen sein solle." In demselben Jahre hatte sich Preußen, von Napoleon vielfach ver- letzt, noch einmal gegen die französische Uebermacht erhoben. Die Preußen waren aber von Napoleon bei Jena geschlagen worden; Napoleon war am 27. October siegreich in Berlin eingezogen; der preußische König mußte zu Tilsit unter der Aufopferung seines halben Reichs Frieden schließen (7. Juli 1807). Zwei Tage später schloß auch Rußland, das Preußen unterstützt hatte, an demselben Orte Frieden mit Frankreich. In diesem Frieden zu Tilsit waren zwei Artikel verabredet, die gegen England gerichtet waren, weil dieses Land das einzige war, das bisher mit Erfolg dem Eroberungsgelüst des französischen Kaisers widerstanden hatte. Erstlich sollten Preußen und Rußland dem s. g. Continentalsystem beitreten, d. h. sie sollten ihre Häfen den englischen Schiffen verschließen und ihren Unterthanen den Handel mit England verbieten, wie Napoleon das schon in den ihm unterworfenen Ländern befohlen hatte. Zum Andern sollte auch die dänische Regierung genöthigt werden, dieser Handelssperre gegen Eng- land beizutreten und —• seine Flotte an Frankreich auszuliefern, um Napoleon den Angriff gegen England zu erleichtern. Von dieser letztern Bestimmung war übrigens in den veröffentlichten Friedensbedingungen nichts gesagt. Dennoch wollte man in England davon wissen, und schon am 8. August traf beim Kronprinzen in Kiel ein englischer Gesandter ein und verlangte, daß Dänemark ein Bündniß mit England schließen und seine Flotte in einem englischen Hafen in Sicherheit bringen möge; widrigenfalls werde England die dänische Flotte mit Gewalt weg- nehmen. Der Kronprinz, empört über das unerwartete Ansinnen, wies nicht nur die englischen Anträge ab; er begann auch sogleich zu rüsten, eilte nach

4. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 69

1831 - Elberfeld : Büschler
Der Einfall tu Frankreich 69 vw nv»t\uu\\ it\ivv trugen wenigstens 200,000 Mann; die preußischen 160,000; Oestreich hatte am Rhein, in Italien und als Rückhalt 230,000. Wellington stand mit 80,000 Engländern, Spaniern tmd Por- tugiesen schon auf französischem Boden. Das deutsche Reich endlich, durch glückliche Eintracht wiederum Einem Ziele zu- strebend, stellte gleichfalls 150 bis 160,000 Mann ids Feld. Sie waren in 8 Heerbannen abgctheilt; 36,000 Baiern unter Wrede machten den ersten aus; der zweite stand unter dem Herzoge von Braunschweig und bestand aus 33,000 Hcwovera-- nern, Braunschweigern, Oldenburgern, Mecklenburgern und denen aus den Hansestädten. Der dritte, 23,000 Orann aus den sächsischen Landern, hatte den Herzog von Weimar zttm Anführer. Den vierten,.ans 12,000 Hessen bestellend, führte ihr Ehurprinz selbst. Der fünfte, von 10,000 Mann ans dem Bergischen Lande, aus Waldeck, Lippe, Nassau, Ko bürg, Meiningen, Hildburghausen und ^trelitz., wurde vom Herzoge von Sachsen-Kobnrg befehligt. Den sechsten führte der Prinz von Hessen-Homburg; er war von Darmstadt, Würzburg, Frankfurt, Isenburg und Neuß gestellt. Der siebente bestand aus 12,000 Würtembergern, die bald noch stark vermehrt wur- den, den Kronprinzen an ihrer Spitze. Der achte hatte den badenschen Grafen von Hochberg als Anführer und enthielt die Krieger von Baden, Hohenrollern und Lichtenstein. Wenn gleich diese vollen Zahlen nicht sofort im Felde standen; wenn gleich ein weiter Raum besetzt und viele Tau- sende zur Einschließung der Festungen zurückgelassen werden mußten, mit deren förmlicher Belagerung man sich nicht Aus- halten wollte, so darf doch sicher angenommen werden , daß eine halbe Million rüstiger Krieger das Kampffckd in Frank- reich selber betrat, und die nur halb so große französische Macht in immer engeren Raum zusammendrängen konnte. Dazu wurde im Rücken der Heere eifrig gearbeitet, gcwgffnet, geübt, aller Kriegsbedarf zugerüstet; und damit das Alles mit Ord- nung und Uebereiüsttmmung geschähe, so wurde, weil Deutsch- land von dem raschen Zusammenwirken soft langem entwöhnt gewesen, ein Mittelpunkt des Handelns, eine Cent ral-Ver- waltung, eingesetzt, und an ihre Spitze ein Mann gestellt, den unser Vaterland unter seine ersten Freiheitshelden rechnet, wenn gleich er keine Heere geführt hat. Das war der Frei- herr und Minister v on Stein. Als Deutschland unter.dem französischen Joche seufzte,, war dieser Mann unter denen, welche sich nicht beugten, sondern an dem künftigen Siege des Rechtes und der Freiheit eifrig arbeiteten; der mit seines Gei- stes überwiegender Kraft viele Andere im Glauben und Ver- trauen aufrecht hielt. Und als der Krieg gegen Rußland im Jahr 1812 ausbrach, zog er mit andern wackern Männern dem Osten zu, um den Krieg des einzelnen Volkes, dessen Tbatkraft sic kannten, zu einem europäischen Freiheikskampft zu machen.

5. Abth. 1 - S. 205

1818 - Elberfeld : Büschler
Leopold I und Ludwig Xiv. 2o5 Mazarr'n, einen Bund zu Stande zu bringen, den man den Rheinischen Bund nannte, und der, wie es lautete, zur Aurrechtbaltung des west- pbaiischen Friedens, im Grunde aber gegen das Haus Oestreich errichtet wurde. Die Theilnehmev des Bundes waren: Frankreich, Schweden, Maynz, Köln, Pfalz Neriburg, Hessen-Kassel und die 3 Herzoge von Braunschwrig Lüneburg; eine sonder- bare Mischung solcher, die noch eben als Feinde gegen einander gestanden hatten, der geistlichen Chu.rfürsteii mit protestantischen Fürsten und den Schweden. Was aber Frankreich bei dielem Bunde Und seinem ganzen Verfahren gegen Teutlchland im Sinne gehabt, schildert ein einsichtiger Mann damaliger Zeit sebr treffend. „Anstatt offenbare Gewalt zu gebrauchen, sagt er, wie wahrend des deeißigiahrigen Krieges, schien es dem Franzosen ein kürzerer Weg zu seyn, einige teutsche Fürsten, besonders die am Rheinstrom, durch einen Bund, und wie man sagt, auch durch einer, jährlichen Sold a,i sich zu ketten, überhaupt den Schern an- zunehmen, als sey er für Teutschland sehr besorgt} damit die Fürsten glauben ^möchten, Frankreichs Freundschaft gewahre ihnen einen besseren Schutz, als der Kaiser und die Gesetze des Reichs. Daß auf diese Weise der gerade Weg zum Umsturz der teutschen Freiheit gebahnt werde, muß jedermann einsehen, der nicht gar einfältig ist." Dieses Frankreich zeigte auch bald darauf, daß es die Hand, mit welcher es eben gestreichelt hatte, bei gelegener Zeit zum Ergreifen seine- Raubes aus^ustrecken gedenke. Tue lange Regie- rung Kaiser Leopolds ist fast ganz mit Kriegen gegen Frankreich und seinen übermächtigen König Ludwig Xiv ausgefülit, und unser armes Va- terland hat schrecklich darunter bluten müsse». Leo- pold, gurmüthig und fromm, aber sehr unthärig Ulid wenig scharfsichtig, war einein Gegner, wie Ludwig, der mit Schlauheit den größten Ueber» muth des Stolzes und der Habsucht verband, nicht gewach,en. Frankreich verfolgte schon damahl.s init

6. Abth. 1 - S. 243

1818 - Elberfeld : Büschler
Der spanische Erbfosgekrr'eg. 24^ Die Schlachten bei Oudenardö und Malplaquet, 1708 und 1709. — Sie fochren wieder vereint iy den Niederlarden, da Eugens Tagewerk in Italien vollendet war; und vereint brachten sie zuerst den Herzogen von Bourgogne und Vendome, deren Uneinigkeit alles verdarb, eine große Niederlage bei ltudenards am vi. July 1708 bei; und in Folge der Schlacht eroberte Eugen, durch eine sehr kühne Belagerung/ die Festung Nyssel, die man für unüberwindlich gehalten harte. Das Unglück Frankreichs in diesem Feldzuge wurde in dem darauf folgenden Winter vvn 1708 auf 9, durch eine unerhörte Kalte und den da- durch verursachten Schaden nock drückender gemacht. Dieselbe war so groß , daß das Wild in den Wäldern und die Vögel in der Luft erstarrten, daß die Weinstöcke und Obstbaume erfroren , und das, durch den Krieg schon ausgesogene, Volk durch solche-Nalnfschreckerr vollends zur Verzweiflung gebracht wurde. Die Kla- ge» waren herzzerreißend; die Mittel zum nächsten Feldzuge schienen unerschwinglich zu seyn. Da mußte sich der gedemülhigte König zu neuen Frie-^ densversuchen bequemen; er erklärte flch willig/ Spanien, Indien/ Mailand und die Niederlande zu verlieren, wenn man Philipp V nur Neapel und Sicilien lassen wolle. Allein die beiden Feld- herrn, welche mitten in diesen Friedensverhand- lungen im Haag erschienen/ erklärten kurz, daß von der ganzen spanischen Monarchie auch nicht ein Dorf dem Hause Oestreich entzogen werden dürfe. Und als endlich auch diese harte Forderung zugeflanden war, wurden Abtretungen von dent französischen Gebiete selbst verlangt; das El- saß sollte wieder zurückgegeben und/ sowohl nach den Niederlanden als Savoyen zu, eine Reihe von Festungen, zur künftigen Sicherheit gegen französiiche Arglist, abgetreten werden. Dieses Al- les gestanden die französischen Gesandten nach ein- ander zu; — nur die eine, in der That entehrende/

7. Abth. 1 - S. 341

1818 - Elberfeld : Büschler
Kaiser Joseph Ii. 341 fürst war nicht abgeneigt/ und Frankreich sowohl als Rußland begünstigten Anfangs die Sache. Da trat aber Friedrich Ii von Neuem dazwischen und verhinderte den Plan/ indem er Rußland gänzlich um stimmte. Diese Bewegungen / durch Kaiser Josephs ra- sches/ um sich greifendes Streben veranlaßt/ brach- ten den alten preußischen König auf den Gedan- ken / einen Fürste nbu n d in Teutschland zur Er- haltung der Reichsverfassung zu errichten/ wie die früheren Zeiten schon oft solche Verbindungen ein- zelner Reichsglieder zu gegenseitigem Schutze gese- hen hatten. Es sollte eben dieses/ nach des Kö- nigs eigenem Worte/ der einzige Zweck des Bun- des seyn/ und er kam in der That zwischen Preus- sen/ Sachsen, Hannover/ den Herzogen von Sach- sen / Braunschweig/ Meklenburg, Zweibrstcken, dem Landgrafen von Hessen, und einigen andern Fürsten im I. 1785 zu Stand«, und bald trat auch der Churfürst von Maynz dazu. So wenig feindlich oder auch nur scharf dieser Bund gegen das Haus Oestreich auftrat, so war er doch ein empfindlicher Vorwurf für dasselbe, den ihm der weitstrebende Kaiser zugezogen hatte; zugleich ein neuer Fingerzeig, wie Oestreichs Bestimmung un- ter den Völkern Europa's einzig die sey, das Be- stehende zu erhalten, das Recht zu schützen, -eder Eroberungssucht in den Weg zu treten, und so die Schutzwehr der allgemeinen Freiheit zu seyn. So wie es von diesem Wege nur in etwas abwich, wankte das öffentliche Zutrauen. Uebri- gens trat der Fürstenbund selbst in keine Bedeu- tung für Teutschland ein, theilö weil Friedrich Ii im nächsten Jahre starb; theils weil die Nachfolger Joftphs Ii die alten Grundsätze ihres Hauses in Mäßigung und Besonnenheit glücklich befolgten; endlich weil in dem letzten Jahrzehend dieses Jahr- hunderts so unerhörte Dinge in Europa vorgin- gen, daß des früheren, Kleinen nicht mehrgedacht wurde.

8. Abth. 1 - S. 395

1818 - Elberfeld : Büschler
595 Der Krieg von i8o5. So streute Napoleon den Saamen der Zwietracht zwischen Preußen Und Enaland aus, wohl wissend, daß beide durch Verbindung mit einander stark waren. Fünf Tage nach diesem Vertrage schloß Oest- re'ch den Frieden zu Preßburg, den 25. December 1802. Durch diesen Frieden, der alle bisherigen an Harte übertraf, verlor bestreich 1000 Q Meilen Landes und an 3 Millionen Un- teitbanen, und zwar von den besten, die es besaß. Das treue Tyrol, welches noch in diesem Kriegs seine Anhänglichkeit an das östreichsche Haus treff- lich bewiesen batte, mußte nebst Burgau, Eich- städt, einem Therl von Nassau, Vorarlberg und anderen Besitzungen Vorderystreichs an Baiern; das übrige, was Oestreich in Schwaben besaß, an Würtemberg und Baden; Venedig an das Königreich Italien abgetreten werden. Dagegen erhielt Oestreich einen aeringen Ersah durch Salz- burg, Und der Churfurst von Salzburg wurde aus dem Lande, das er eben erhalten, nach Würz bürg verpflanzt, welches Baiern abtrat. — Die Lander mit ihren Bewohnern wurden als eine Waare betrachtet, welche aus der Hand des Einen in die Haride des Andern übergehen könne, wie der Markt es eben mit sich bringe. So wollte es die Lehre des Despotismus, damit Liebe und Anhänglichkeit für die alten Fürstenhäuser entwur- zelt, das Gemüth zu Eis erkältet, das Mensch- liche, was den Staat zu einem Ebenbilde der Fa- milie machen kann, völlig ertödtet werde, und nur das Gefühl in dem Unrerthan übrig bleibe, er sey zum Gehorsam geboren und dieses Eine Ge- setz der Natur kette ihn an den Einen Herrscher so gut als den andern , sey derselbe ein Einheimischer oder ein Fremder, sey er von Gestern oder non Heute. Um das zerknickte teutsche Reich nur schnell seiner völligen Auflösung zuzuführen, wurde den Churfürsten von Baiern und Würtemberg "der Könlgstlke!, und ihnen, wie dem Churfürfter?

9. Abth. 2 - S. 287

1817 - Elberfeld : Büschler
v Die Schweizer. 287 Hann den gesenkten Speer in des Königs Hals, laut rufend: „Hier der Lohn des Unrechts!" — Zu glei- cher Zeit durchstach ihn auch Rudolf von Balm, und Walther von Eschenbach spaltete ihm mit seinem Schwerdte den Kopf. Der König sank ohnmächtig herab in sein Blut; ein armes Welb, welches die That gesehen, eilte herbei, und in ihrem Schooße starb Albrecht. Die Verschworenen aber sprengten davon, und, von ihrem bösen Gewissen verfolgt, ha- den ste stch von diesem Tage an nicht mehr gesehen. Der eine von ihnen, Rudolf von Wart, wurde er- griffen und auf dem Platze der That durchs Rad hin- gerichtet, die andern alle, sammt dem Herzog, find unbekannt im Elende gestorben. «73. Die Eidgenossenschaft der Schweizer In diesem Todesjahre König Albrechts ist der. Grund zu der schweizerischen Eidgenossenschaft gelegt worden. Die Geschichte des kräftigen, fleißigen, frei- heitsliebenden Volkes, welches den Fuß der hohen Gebirgsketten zwischen Teutschland, Frankreich und Italien, in vielen großen und kleinen Orten, bewohnt, gehört mit zu der unsrigen; denn seinem Stamme nach ist es ein ächt teutsches, und nur nach Frank- reichs Gränze zu ist die französische Sprache die Herr? schende geworden. Die größeren Städte in den ebne- ren Gegenden nach Schwaben zu, Bern, Zürich, Freiburg, Solothurn und andere, waren von alten Zeiten her Reichsstädte, und auch die eigentlichen Waltstette, Schwyz, Uri und Unterwalden, standen im unmittelbaren Schutze des Reiches. -Ihre Verfassung war uralt, und gleichsam aus der ersten Hand der Natur. Wie bei den alten Teutschen übte die ganze Gemeinde der freien Männer, unter ihrem Landamman, die höchste Gewalt, und die Kraft ihrer Verfassung lag einzig in dem National- willen. Der Kaiser der Teutschen aber, weil ste zun» Reiche gehörten/ hatte Vögte oder Verwalter bei

10. Die deutsche Geschichte - S. 294

1829 - Elberfeld : Büschler
294 y. Ztr. Nud. v. Habsb. bis Karl y. 1273 — 1520. iv\ Wvwv Hvwvlvvvvvvuvvvvvvvvvvvvmvwvivvvvvvlllvvvm Uuwiwvv 66. Die Eidgenossenschaft der Schweizer. In diesem Todesjahre König Albrechts ist der Grund zu der schweizerischen Eidgenossenschaft gelegt worden. Die Geschichte des kräftigen, fleißigen, freiheitsliebenden Volkes, welches den Fuß der hohen Gebirgsketten zwischen Deutschland, Frankreich und Italien, in vielen großen und kleinen Orten bewohnt, gehört mit zu der unsrigen; denn seinem Stamme nach ist es ein ächt deut- sches, und nur nach Frankreichs Gränze zu ist die französische Sprache die herrschende geworden. Die größeren Städte in den ebenen Gegenden nach Schwaben zu, Bern, Zürich, Freiburg, Solothurn und andere, waren von alten Zeiten her Reichsstädte, und auch die eigentlichen Waldstädte, Schwyz, Uri und Un- terwalden, standen im unmittelbaren Schutze des Reiches. Ihre Verfassung war uralt, und gleichsam aus der ersten Hand der Natur. Wie bei den alten Deutschen übte die ganze Gemeinde der freien Männer, unter ihrem Landammann, die höchste Ge- walt, und die Kraft ihrer Verfassung lag einzig in dem Natio- nalwillen. Der Kaiser der Deutschen aber, weil sie zum Reiche gehörten, hatte Vögte oder Verwalter bei ihnen, welche die Reichsrechte über sie übten: die Zölle, die Münzgerechtigkeit, den Bluthann und anderes, was aber keinesweges drückend war. Nun aber ließ ihnen König Albrecht, der gern die Macht seines Hauses vermehren wollte, den Antrag machen, daß sie dem Reiche entsagen, und sich dem erblichen Schutze seines mächtigen Hauses, welches in ihrer Nähe so viele Stammgüter besaß, an- vertrauen sollten; das heißt, sie sollen statt deutsch, habsburgisch oder östreichisch werden. Sie aber, die diesen König mit Miß- trauen betrachteten, weigerten sich. Deshalb ließ Albrecht zu,, und sah es sogar gern, daß die Vögte das Volk drückten und Unrechtes von ihm forderten. Er verachtete das wenig bekannte Bergvolk. Der Reichsvögtc waren zweie, Hermann Gesler von Bruneck, ein stolzer Edelmann, der bei der Stadt Al- to rf in Uri eine Burg oder Zwinghof hatte, das Volk von da aus zum Gehorsam zu zwingen; undberinger von Landen- berg, der auf der Burg Sarnen in Unterwalden wohnte; außerdem waren mehrere Burgvögte des Königs. Aber drei edle Schweizer, die ihr Vaterland ohne die alte Freiheit für unglücklich achteten, Werner Stauffacher, von Schwyz, Walther Fürst von Attinghausen, im Laude Uri, und Arnold an der Halden von Melchthal in Unterwalden, machten einen Bund zusammen, die Gewalt der Vögte zu bre- chen; sie wußten wohl, wie die Laudleute, bei ihrem Rechte kühn und unerschrocken, ihnen leicht beifallen würden. Auch hatte Arnold von Melchthal noch besondere Ursache des Zornes. Um einer geringen Sache willen batte der Landvogt Landenberg ihm ein Gespann schöner Ochsen wcggcnommeu, und als sein Vater
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