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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 64

1872 - Leipzig : Merseburger
64 Die dünne Bevölkerung dieser Striche vermag nur von Viehzucht ihren Unterhalt zu gewinnen. Das südl. Brasilien, wo die mannshohen Gras- fluren mit ihren zahllosen Herden von verwilderten Pferden und Rin- dern vorherrschend sind, ist das eigentliche Land der ausgedehntesten unermeßlichen Viehzucht. Das Klima eines so großen Landes ist natürlich in den einzelnen Provinzen sehr verschieden. Fast überall unterscheitet man nur zwei Jahreszeiten, die trockene und die nasse. Am herrlichsten erscheint das Klima im Tieflande des Amazonenstromes. Irrt allgemeinen ist die Küste heiß und feucht, aber nicht ungesund; in ihrem südl. Theile findet der Europäer sogar sein vaterländisches Klima wieder. Dasselbe gilt auch von den meisten inneren Gegenden, nur daß hier, wo die Wälder selten sind, oft mehrere Jahre hinter einander eine verderbliche Dürre herrscht. Die vorzüglichsten Produkte sind Kaffee, Zucker, Baumwolle, Reis und Farbeholz. In sehr großen Mengen werden Gold und Pla- tina, besonders aber Diamanten gefunden. Den überwiegenden Theil der Bevölkerung und die eigentlichen Arbeiter machen die Neger aus, von denen nur ein geringer Theil frei ist, doch soll bis 1900 die Sklaverei völlig aufgehoben sein; sie betrei- den den Plantagenbau, den Bergbau, die Diamantenwäschereien und zum Theil auch die Handwerke. Die weißen Einwohner find hauptsächlich Portugiesen. Die Indianer, meist noch frei lebend, weichen vor der Civilisation immer weiter in die Wälder zurück. Brasilien ist die einzige (constitntionelle) Monarchie der neuen Welt und war früher portugiesische Kolonie. Recht angebaut und be- kannt sind bis jetzt erst die Küstenprovinzen. Man sucht jetzt vornehm- lich deutsche Ansiedler in das Land zu ziehen, und es giebt besonders in den südlichen Theilen des Reiches bereits mehrere deutsche Kolonien mit 80,000 deutschen Einwohnern. Die wichtigsten Städte, an der Küste gelegen, sind von N. nach S. Pernambnco, 85,000 Einwohner, von wo aus das meiste Farbeholz (Bra- silienholz), welches dem ganzen Lande den Namen gegeben hat, ausgeführt wird. Bahia oder San Salvador, die frühere Hauptstadt Brasiliens, liegt an der Aller- Heiligenbai und hat 180,000 Einwohner, die lebhaften Handel treiben. Festung. Univers. Rio'de Janeiro (dfchanero) oder bloß Rio, 400 000 Einwohner, liegt fast unter dem Wendekreise des Steinbocks in aufsteigender Richtung überaus malerisch am Meeresufer. Sie ist die Haupt- und Residenzstadt und der erste Handelsplatz des Landes mit dem größten und sichersten Hafen der Erde. Rio, Bahia und Bunos- Ayres sind die größten Städte Südamerikas. Im Innern des Reiches liegt Quo- ropreto (früher Villa Rica), Hauptstadt des Diamanten- und Goldbezirks. Iv. Guyana. Das fruchtbare aber ungesunde Küstenland von Guyana ist jetzt noch der einzige Theil Südamerikas, der sich im Besitze der Europäer und zwar der Engländer, Niederländer und Franzosen befindet. Wirklich angebaut und bekannt sind nur die Küsten und die Thäler der zahlreichen Küstenflüsse. Ein heißfeuchtes, ungesundes Klima, Überschwemmungen, weite Sumpfstrecken und Moräste, sowie dichtverwachsene Urwälder ver- hindern das Eindringen in das Innere. Unter den Naturerzeugnissen ist besonders die häßliche Kröte Pipa und die wunderbare Blume Victoria Regia zu nennen, die auf dem

2. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 72

1872 - Leipzig : Merseburger
72 Die Bundeshauptstadt ist Mexiko, 210,000 <g., Mittelpunkt des mexikanischen Handels, die schönste Stadt Amerikas. Sie hat breite, scknnrgrade, trefflich erleuchtete Straßen, eine Universität, eine prächtige Kathedrale, die von Gold, Silber und Dia- manten starrt. In der Nähe liegen auf den beiden Seen, zwischen denen die Stadt erbaut ist, schwimmende Blumen- und Küchengärten. Lebhafte Industrie, viele Gold- und Silberarbeiter. Ebenfalls auf dem Hochlande, wie Mexiko, liegt Pnebla, die älteste europäische Stadt auf dem Festlande Amerikas. In Queretaro wurde am 19. Jum l 867 der Kaiser Maximilian erschossen. — Bedeutende Silberbergwerke find bei Guanaxua-to (—chuato) und Guadalaxära (—chara). Der schmale Küsten- saum am großen Oceane hat eine Reihe der schönsten Häfen, fähig, die größten Schiffe aufzunehmen, doch ist selbst der trefflichste uuter denselben, Aeapnlco, bis-- her wenig besucht, denn während des Sommers wüthen heftige Stürme an diesen Küsten und machen die Annäherung an dieselben gefährlich. Der flachere und aus- gedehntere, aber sehr ungesunde Küstenstrich am mexikanischen Golfe ist mit Lagunen und Klippen umgeben und hat keine Bucht von Bedeutung; die Häfen, wie Vera Cruz, Tambico u. a. sind nur unsichere, allen Stürmen preisgegebene Rheden, zum Theil bloße Landungsplätze. — Der S. des Landes hat viele mexikanische Akerthiimer: Tempel, Paläste, Grabstätten, Opferpyramiden u. drgl, aufzuweisen. Ii. Zie veremigien Staaten m\ Nordamerika. Lage. Grenzen. Dieser noch nicht hundert Jahre alte Staat er- streckt sich in seinem Hauptkörper vom 30" bis 49° n. Br. und vom 50" bis 107° w. L. Er stößt im N. überall an das englische Gebiet; der Loreuzo, die fünf großen Seen, zwischen beiden Gebieten getheilt, und eine grade Linie zum großen Oceane bilden hier die Grenzen, während er im W. an den großen Ocean, im S. an Mexiko und den mexikani- schen Meerbusen und im O. an das atlantische Meer stößt. Außer dieser Hauptmasse gehören noch das frühere russische Amerika, sowie mehrere Inseln in beiden Weltmeeren zu den vereinigten Staaten. Beschaffenheit des Bodens. Zu den Staaten gehören: a. die ganze atlantische Küstenebene, b. das Alleghanigebirge, e. die ungeheure Ties- ebene des Missisippi und Missouri bis zu den Cordilleren, d. ein großer Theil dieses Gebirges und endlich 6. das Gebiet des Oregon und Colo- rado zwischen den Felsengebirgen und dem Meere. Klima. Mit Ausnahme des Südens, welcher ein beinabe tropi- sches Klima hat, ist die Temperatur im ganzen gemäßigt; im O. jedoch kälter und unfreundlicher als im Innern. Bon den Ländern Europas unter gleicher Breite unterscheidet sich das amerikanische Klima durch brennend heiße Sommer und verhältnißmaßig sehr lange und kalte Winter. Besonders mild, aber auch sehr feucht und nicht selten Stür- men ausgesetzt ist die Westküste. Die Ost- und Südküsten, sowie fast alle Niederungen und Sumpfgegenden sind ungesund. Die Binnen- staaten zwischen dem 36° und 42° sind am gesundesten. Im So. herrscht das gelbe Fieber. Produkte. Zu den einheimischen nutzbaren Pflanzen gehören besonders der Mais, der Tabak, die Kartoffel, die süße Batate und die Baumwolle. Im W., S. und im mittleren Theile blühet der Weinbau. Sehr bedeutend ist in allen südl. Gegenden der Anbau von Baumwolle, Tabak. Reis und Zuckerrohr, während im Norden die europäischen Feldfrüchte, besonders aber Weizen gedeihen. Die europäi- schen Hansthiere sind eingeführt worden. Sehr merkwürdig sind die Wandertauben, welche in auffallend großen Zügen im nordöstl. Amerika vorkommen. An Mineralien sindet man vorzüglich ^alz.

3. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 60

1872 - Leipzig : Merseburger
60 der Erde, hat salziges Wasser. Er war der heilige See der alten Peruaner. § 32. Die Staaten Südamerikas. I. Die 9 Staaten spanischer Nationalität umfassen zusammen über 160,000 und haben 20 Mill, E., also nicht soviel als die preußische Monarchie. Die drei nördl- Staaten Südamerikas, Venezuela, Granada und Ecuador, bildeten früher die Republik Columbia. Sie haben ein rein tropisches Klima, Die Küsten sind ungesund. Die Hochebenen haben milde Lnft. Die Bewohner der drei Staaten sind meist spanische Creolen, d. h. in Amerika von europäischen Eltern Geborene, wenige Neger und außerdem wilde Indianer, z. B. die erdefressenden Ottomaken am Orinoko. Die herrschende Religion ist die katholische. Der Handel ist bedeutend; Bergbau, Ackerbau und Kunstfleiß sind gering. 1. Die vereinigten (18) Staaten von Venezuela Sie umfassen die Küstenlandschaft zu beiden Seiten des Orinoco. Die Haupterzeugnisse dieser Länder sind Cacao, Indigo, Baumwolle, Zucker und Tabak, die besonders in den Pflanzungen an der ganzen Küste hin gewonnen werden. Die Höhen und Abhänge der Gebirge sind von unermeßlichen Wäldern bedeckt, deren Reichthum noch wenig benutzt wird. Außer trefflichen Nutz^ (Palisanderholz) und Farbehölzern finden sich hier zahllose Gummibäume; ins- besondere hat der Kautschukbaum, aus dessen zähem scharfem Milchsäfte das elastische Gummi gewonnen wird, hier seine eigentliche Heimat. Der Saft des hier wach- senden Kuhbaumes wird von den Bewohnern wie Milch genossen. Die H auptwohn orte sind: Caracas, die Hauptstadt der Republik. Sie liegt am Abhänge des Gebirges, ist schön gebaut und hat 50,000 E., die bedeutenden Handel treiben. La Guaira ist ihr Hafen. Caracas ist der Sitz eines Erzbischoss und einer sogenannten Universität. 1812 wurde sie und die ganze Provinz durch ein Erdbeben ganz verwüstet. Varinas liegt im Innern und ist berühmt durch seine Tabakspflanzungen. Diese Nordküste ist überhaupt die Heimat des betäubenden Krau- tes. Porto Cabello und Cnmana sind bedeutende Hafenorte. Am Orinoco liegt die wichtige Handelsstadt Angostura. 2. Neu-Grarmda oder die vereinigten 9 Staaten von Columbia. Nen-Granada erstreckt sich vom Aequator bis zum karibischen Meere und vom Cassiqniare bis an den großen Ocean und ist also der einzige Staat Südamerikas, den beide Meere bespülen. Die Berge sind reich an edlen Metallen. Gold giebt es in erheblicher Fülle. Platina wurde hier zuerst gesunden. Dennoch ist der eigentliche Bergbau sehr ver- nachlässigt, da die metallreichen Gegenden fast unzugänglich sind. Hauptstadt von Nengranada ist das weit im Innern gelegene Bogota (50,000 E.). Die Hochfläche ringsum erfreut sich keines angenehmen Klimas. Sechs Mo- nate hindurch soll es sast ununterbrochen regnen; dennoch gedeihen die europäischen Getreidearten und auch die hierher verpflanzten Obst- und Waldbäume vortrefflich. Die früher ansehnlichste Hasenstadt ist das am Golfe von Danen in einer heißen Küstenebene gelegene, mit einem jetzt tief gesunkenen Hasen versehene Cartagena, Auf der Landenge, eigentlich zu Mittelamerika zu rechnen, liegt der früher zu Columbia gehörende Staat Panama mit der Hauptst. gl. N. Die Umgegend der- selben ist wüste und ungesund, der Ort schlecht gebaut (9,000 E,); dennoch wird er als Endpunkt der über die Landenge nach Colon, (Aspinwall) führenden, etwa 15m. langen Eisenbahn, die beide Oceane verbindet, immer größere Bedeutung erlangen.

4. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 119

1872 - Leipzig : Merseburger
119 und zersplittert, die Reste von ehemals größeren, nicht selten sehr mächtigen Staaten. Ihre Selbstständigkeit besteht nur noch dem Namen nach. Die bedeutendsten der- a^Das Königreich Kaschmir, ein Alpenland am Nordwestrande des Himalaja und ein reizendes Hochgebirgsthal, stark bevölkert, mit mildem Klima und üppigster Vegetation. In dieses Paradies verlegen die Sagen vieler Völker die Ursitze der Menschen und den Garten Eden. In der Hauptstadt Kaschmir (Siriuagur) bereitet man aus der Wolle einer besonderen Ziegenart die berühmten Kaschmirshawls. d. Die Mahrattenstaaten im Gangesgebiete. In ihnen liegt Gwalior, eine durch Stufen zu ersteigende Felsenfestung. c. Auf Dekan Haiderabad, früher das Reich Golkonda, durch seineu Reuhthum an Diamanten sprüchwörtlich und d. das Reich des Nabob von Mysore. C. Nichtbritische Kolonialbesitzungen. 1. Die Portugiesen (72 n, M., 1/2 M. E.) besitzen G oa auf der Westküste Dekans, stark befestigt und einst die glänzendste Hauptstadt des Vicekönigreichs von Indien. 2. Die Franzosen (974 □ M, 1/4 M. ®.) haben Pondichery auf der Küste Koromandel ume. Im W. der Küste Malabar sind noch die durch Korallenriffe vielfach versperrten Inselgruppen der Lakkadiven und Maladiveu zu erwähnen. Jene sind sehr klein und arm und werden nur zum Theil von Muhamedanern unter Häuptlingen bewohnt, diese, über 12,000 an der Zahl, sind gleichfalls klein und im Besitze von Muhamedanern, die uuter einem Sultane stehen. Auf ihnen findet man die kleinen Muscheln, Kanris genannt, die in Indien als Scheidemünze benutzt werden. 5. Europa. a. Das Allgemeine. § 38. Lage. Obgleich fast der kleinste unter den Erdtheilen, ist Europa doch der wichtigste unter ihnen; er ist der Mittelpunkt der knltivirten Welt geworden und zwar theils durch seine Lage in der Mitte der drei größten Welttheile und durch seine Stellung zu den übrigen Konti- nenten, theils durch seine Vorzüge hinsichtlich der wagerechten und senk- rechten Gliederung des Bodens. Der Name dieses Erdtheils kommt wahrscheinlich von dem phöni- zischen Worte Ereb, d. i. Abend. Für die Bewohner Asiens mußte in der That Europa als das Abendland erscheinen. Europa erstreckt sich vom 36° n. Br. (Kap Tarifa) bis 71^ 0 n. Br. (Nordkap) und vom 8° ö. L. (K. la Roca) bis 83 0 ö. L. (die Mündung der Kara). Es ist noch 195 M. von der heißen Zone entfernt und ragt mit dem Nordkap nur 60 M. weit (also weniger als Asien und Amerika) in die nordl. kalte Zone hinein; es liegt also mit seinem Kontinente fast ganz in der nördlichen gemäßigten Zone. Dieses, sowie der gänzliche Mangel an undurchdriug- lichen Wüsten und an nnübersteiglicheu Gebirgen gestatten eine leichtere Verbreitung der Bevölkerung über den ganzen Erdtheil, eine innigere Verbindung seiner Bewohner und einen gegenseitigen Austausch ihrer Kultur. Dazu kommt sein großer Reichthum an Binnenmeeren, Busen und Halbinseln. Ein solches Land erzog seine Kinder zu kräftigen und mit großen Geistesgaben ausgestatteten Völkern, die die günstigen Ver- Hältnisse des ihnen angewiesenen Wohnplatzes zu benutzen verstanden, sich

5. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 222

1872 - Leipzig : Merseburger
222 */2 Mill. Juden, überall zerstreut, die meisten im O. — Außer bei den Slawen und Romanen, die ihre eigene Sprache reden, wird überall Deutsch gesprochen und zwar im N. Nieder- oder Plattdeutsch und im S. Oberdeutsch, beides in unzähligen Mundarten. Ueber beiden, doch dem Oberdeutschen näher stehend, waltet das sogenannte Hoch- deutsch, die allgemeine Sprache aller Gebildeten, die allgemeine Ge- lehrten- und Büchersprache und als solche das eigentliche Deutsch. — In Hinsicht auf Religion ist im S. der Katholicismus, im N. der Protestantismus vorwaltend, so daß etwas über die Hälfte der Gesammt- bevölkerung aus Katholiken besteht. — Unter den Nahrnngszwei- gen ist am wichtigsten und am allgemeinsten verbreitet die Land wirthschaft, mit welcher sich gegen 3/4 der Bevölkerung beschäftigen; daneben Bergbau, Hüttenwesen und salinenbetrieb, Forstkultur, Fischfang, Schiffbau und Rhederei. Ge Werbfleiß und Fabrik- thätigkeit sind am regsten in Schlesien, Oberlausitz, Sachsen, Thürin- gen, im Harz, vorzüglich aber in Rheinpreußen und einem Theile von Westfalen, ferner in Würtemberg, Baden und im nördl. und rheinpfäl- zischen Baiern. Der Handel, mächtig gefördert durch den Zollverein, begünstigt durch schiffbare Flüsse und Kanäle, gute Landstraßen und ein stets sich erweiterndes Eisenbahnnetz, ist vorherrschend Landhandel; seine Hauptsitze sind im N. Berlin, Breslau, Frankfurt a. M., Leipzig, Magdeburg und Köln, im S. Augsburg und Nürnberg. Aber auch der Seehandel ist bedeutend, am großartigsten betrieben von Hamburg und Bremen, dann von Altona, Stettin und Danzig. Die deutsche Han- delsflotte ist die dritte der Welt (England, Nordamerika). In geisti- ger Bildung stehen die Deutschen keinem Volke der Erde nach. Ihr Volksunterricht ist nirgends übertroffen; in keinem Lande ist die Pflege der Wissenschaft und Kunst so allgemein. Des Deutschen Gelehrsamkeit und Fleiß, Gründlichkeit und Beharrlichkeit ist weltberühmt. Staatliches. In Folge der Ereignisse des Jahres 1866 hat Deutschland in seinem völkerrechtlichen Bestände eine vollständige Um- gestaltung erfahren. Der 1815 gegründete deutsche Bund wurde auf- gelöst und Oesterreich, von welchem 11 Provinzen (ca. 3,600 Hz M. mit 13z- Mill. E.) zu dem Bunde gehörten, ans demselben ganz aus- geschlossen. Die 22 nördl. vom Main liegenden Staaten vereinigten sich zu einem neuen, dem norddeutschen Bunde, dem auch die Nord- hälfte des Großherzogthums Hessen angehörte, während den vier süd- deutschen Staaten Baiern, Würtemberg, Baden und Hessen das Recht verblieb, ebenfalls in einen Verein zusammenzutreten, dessen natio- nale Verbindung mit dem norddeutschen Bunde der näheren Verstän- digung zwischen beiden vorbehalten blieb. 1867 wurden Luxemburg und Limburg, die früher gleichfalls zum deutschen Bunde gehörten, von Deutschland aufgegeben, jedoch Luxemburg in dem deutschen Zollver- eine, diesem Baude zwischen Nord- und Süddentschland, belassen. Das kleine Fürstenthum Liechtenstein ist tatsächlich gleichfalls von Deutschland ausgeschieden. Gegenüber dieser Verringerung hat das frühere Bundesgebiet andererseits eine Vergrößerung dadurch erhalten, daß Preußen seine alten Provinzen Preußen und Posen, sowie die neue Provinz Schleswig in das Gebiet des Nordbundes einfügte. Der große Krieg von 1870—1871 brachte dem neuen deutschen Reiche die beiden alten, durch französische Tücke und Hinterlist aber verloren gegangenen

6. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 224

1872 - Leipzig : Merseburger
224 Metalle vor, selbst das in Europa so seltene Zinn (in Böhmen), sogar das Q uecksilber in Jllyrien und zwar in sehr bedeutender Menge. Ungarn ist nächste Rußland das mineralreichste und nebst Siebenbürgen das goldreichste Land Europas. Die Ostalpen liefern Eisen, Böhmen Edelsteine, Galizien und Salzburg haben ungeheure Salzlager. Braun- und Steinkohlen giebts. in reicher Fülle. Auch haben Böhmen und Ungarn viele und ausgezeichnete Mineralquellen. — Wein und Südfrüchte, Getreide (selbst Reis) und Obst, Flachs und Tabak, Holz, vortreffliches Vieh, vorzüglich Pferde und Rindvieh liefert das Land in großer Menge. Größe. Einw. Das Kaiserthum Oesterreich hat 11,267 Lum. und 351/2 Mill. E. (1:3200). Der Größe nach ist es der zweite, der Volksmenge nach der dritte, dagegen der Volksdichtigkeit nach der vierte Staat Europas, da ihm hierin nur Rußland nachsteht. Die Volks- dichtigkeit ist am stärksten im N., in Böhmen und Schlesien, am schwächsten in Salzburg und Tyrol, sehr schwach auch in andern Län- dern des Südens. Unter den Bewohnern Oesterreichs sind nur 9 Mill. Deutsche, dagen 16 Mill. Slaven in zahlreichen Stämmen im N. nnds. Dazukommen noch 5^ Mill. Mag Haren und Ungarn, 3 Mill. Rnmänen oder Walachen, über 1;2 Mill. Italiener, über 1 Mill. Juden, 150,000 Zigeuner, außerdem eilte kleine Zahl Armenier, Griechen, Albanesen n. s. w. Die Deutschen wohnen in Oberösterreich und Salzburg ausschließlich, fast auch in Unterösterreich; sie herrschen vor in Tirol, Steiermark, Kärnthen und Schlesien und sind zerstreut in allen übrigen Landen, besonders in den Städten. Die Slaven sind als Tschechen, Mähreu und Slovaken in Böhmen, Mähren und Norduugarn vor- herrschend; als Polen und Rutheneu in Galizien und in der Bukowina, als Slovenen oder Winden in Kram; als Kroaten und Serben oder Raizen in Kroatien, Slavo- nien, Südungarn, Militärgrenze und Dalmatien. Die Magyaren wohnen im Jnueru Ungarns und sind zahlreich in Siebenbürgen, neben den Rumänen. Größere Einheit findet in Hinsicht des religiösen Bekenntnisses statt. Man rechnet etwa 24 Mill. römische und 4 Mill. griechische Katholiken (letztere sind mit der römischen Kirche unirt), über 3 Mill. orientalische (nicht nnirte) Griechen, etwa 3'/^ Mill. Protestanten, hauptsächlich in Ungarn und Siebenbürgen, und über 1 Mill. Juden. In geistiger Bildung sind die Deutschen den übrigen Völkern weit voran, am weitesten zurück sind die Ostslaven, Ungarn und Wala- chen. Die Volksbildung ist in Folge des bisher vernachlässigten Elemen- tarschulweseus selbst in den deutschen Provinzen hinter der des übrigen Deutschlands zurückgeblieben und steht in den andern Theilen des Reiches auf einer sehr niedrigen Stufe. Die Früchte der neuerlich eingeführten Schulverfassung müssen erst sichtbar werden. An Nahrungsquellen ist Oesterreich so reich wie nnr irgend ein anderer Staat Europas, doch werden dieselben nicht hinreichend ausge- beutet. Die Landwirthschaft ist die vorzüglichste; am ergiebigsten ist der Boden in Ungarn, demnächst in Böhmen und Mähren, Galizien, Nieder- und Oberösterreich, doch ist die Bewirtschaftung meist noch sehr mangelhaft. Das meiste Ackerland hat Mähren, Steiermark den meisten Wald. An Waldungen ist Oesterreich überhaupt reich. Wein wird in Salzburg, Böhmen, Tirol, besonders aber in Ungarn und seinen Rebenländern, Tabak in Ungarn und Siebenbürgen gebant. Bedeutend ist die Viehzucht. Obeuau steht die Schafzucht, die in Mähren,

7. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 65

1872 - Leipzig : Merseburger
65 Wasser schwimmt, deren Blätter 2m (3 Ellen) und deren Kelch (13 Zoll) im Durchmesser haben. Die dichten Waldungen im Innern werden von den schönen, krastl- gen, aber menschenfressenden Kariben und von den freien, ihren Her- reu entlaufenen Maronnegern bewohnt. Englisch ist das westl. Guyana, mehr als die Halste des Ganzen (drei Di- stricte Demerara, Esscquibo und Berbice). Niederländisch ist der mittlere Theil, gewöhnlich Surinam genannt von dem Flusse Surinam, an welchem wie in einem großen Garten die Hauptstadt Paramaribo liegt. Französisch ist der Osten mit dem Verbannungsorte Cayenne (Kajenne), das Land, „wo der Pfeffer wächst", auf einer Insel in der Mündung des gleichnamigen Flusses. In allen diesen Kolonien sind höchst einträgliche Plantagen von Kaffee, Reis, Zucker, Cacao, Indigo, Baumwolle u. a. Auch viel Kautschuk wird ausgeführt. § 32. M i t t e l a m e r i k a. I. Das Festland. Lage. Das Gebiet von Mittelamerika reicht vom 8 bis 17|° n. Br. und vom 59^ bis 76^° w. Lg. Es grenzt im N. und W. an Auca- tan und das Meer der Antillen, welches hier den großen Busen von Honduras bildet, im S. und O. an Neu-Granada und an den großen Ocean. Bodengestalt. Die südamerikanischen Anden senken sich vor dem Isthmus von Panama, und nur eine Felsenkette von etwa 190^ (600') zieht sich über diese Landenge. Die Einsenknng ist zu Anlegung einer Eisenbahn benutzt (10| M. lang), während die geeignetste Stelle zu einem Kanäle zwischen dem atlantischen und großen Oceane noch nicht ermittelt ist. Diese südl. Gebirge und Plateaux von Costa Rica fallen im N. zu dem 160 Um. großen See Nicaragua ab, der überaus malerische Gebirgsuser hat und den Fluß San Juan zum östl. Meere entsendet. Im N. des Sees erheben sich die Gebirge und Plateaux von Honduras. Sie werden wieder durch die Gebirgslücke von Darien von den im N. liegenden Gebirgen und Plateaux von Guatemala, den ausgedehntesten unter allen, geschieden. Der Isthmus von Tehuautepec im Nw. trennt diese Gebirge von den nordamerikanischen. Die beiden letztern Theile sind überaus reich an Vulkanen, haben im allgemeinen eine Höhe von 936—1250m (3—4000'), werden im N. immer höher und tragen in der Nähe der Westküste Gipfel von 3750°* (12000'). Den Fuß der Gebirge umgiebt, besonders nach dem atlantischen Meere zu, fruchtbarer angeschwemmmter Boden. Das Klima auf der Hochebene ist gemäßigt und angenehm, und selbst an den Küsten, obgleich sehr heiß, doch nicht so ungesund wie an den mexikanischen Küsten. Man kennt hier nur eine trockene und eine nasse Jahreszeit. Die Produkte sind die anderer Tropenländer, z. B. Baumwolle, Zucker, Cacao und Tabak. In vorzüglicher Güte gedeiht der Indigo und die Zucht der Cochenille (Kohschemlje), einer Art Schildlaus, die auf einer Cactusart förmlich gezogen wird und die getrocknet eine herrliche rothe Farbe giebt. Es werden gegen 800,000 Pfund (70,000 Insekten Renneberg, Lehrb. d. Erdkunde. 5

8. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 67

1872 - Leipzig : Merseburger
67 Plantagen die sogenannten Kolonialwaaren, vor allem Zuckerrohr n. Kaffee, dann auch Baumwolle, Cacao und Tabak; einheimisch sind Mahagoniholz, Piment oder Nelkenpfeffer u. s. w. Unter den Thieren ist besonders der häßliche, aber doch eßbare Leguan zu merken. Die europäischen Hansthiere sind eingeführt. Die Einwohner, vielleicht 3-z Mill., sind theils Weiße, theils Farbige, theils Neger, diese viermal so viel als Weiße. Auch hier giebt es Maronneger. Von den Ureinwohnern, dm Kariben, ist keine Spur mehr vorhanden. Ihr schwacher Körper war der Arbeit nicht gewachsen, die ihnen die unbarmherzigen eingedrungenen Fremdlinge (Spanier) auferlegten. Die Inseln bilden vier Gruppen: 1. Die Bahamainfeln. Sie stehen unter englischer Oberhoheit, sind waffer- arm und nur zum Theil bewohnt. Ein gefährlicher Kanal, der neue Bahama- kanal, scheidet sie von Florida, der alte von Euba. Sie waren der erste Theil Amerikas, welchen Colnmbns entdeckte, indem er am 12. Okt.1492 die Watlingsinfel (Guauahani od. St. Salvador des Colnmbns) betrat. 2. Die vier großen Antillen. a. Euba (spanisch) „die Perle der Antillen" hat bei geringer Breite eine Länge von 150 M. und einen Inhalt von über 2,000 Qe Von den 1v2 Mill. Ein- wohnern sind 400,000 Sklaven. Durch die Kanäle von Florida und von Jucatan ist sie von den gleichnamigen Halbinseln getrennt. Die Abhänge des Gebirges, das das ganze Innere erfüllt, werden mehr und mehr für den Anbau gewonnen; doch wird immer noch kaum der vierte Theil der mit allen Schätzen des Pflanzenreichs gesegne- ten Insel benutzt. Die Hauptstadt Havanna (150,000 E.) hat eine vortreffliche Lage und ist für den Handel von außerordentlicher Bedeutung. Der geräumige, stark befestigte Hafen ist einer der besten in der Welt und stets von Schiffen aller Nationen erfüllt, die Kolonialwaaren und Tabak in ungeheurer Menge ausführen. Sehenswerth ist der Dom mit dem Grabe des Columbus. Universität. b. Jamaika (englisch), 200 Dm-, V2 Mill. E., ist nur an den Küsten an- gebaut; das Innere ist ein fast unzugängliches Gebirgsland mit den höchsten Spitzen der Antillen, gegen 2,500-» (8,000')- Der englische Gouverneur hat seinen Sitz in der Nähe der Hauptstadt Kingston (36,000 E.), dem Stapelplatze für den Handel zwischen England und Süd- und Mittelamerika. e. Haiti, ehemals San Domingo od. Hispamola, 1,390 Dm., l Mill. E., meist Neger und Mulatten. Sie ist vom Meere zerissener als die vorigen, aber so fruchtbar wie Euba. Die vielen Staatsumwälzungen und Unruhen haben dem Anbaue und dem Ertrage des Bodens sehr geschadet, scharen französischer Abenteurer setzten sich im sechszehnten Jahrhundert auf verschiedenen Punkten der Küste und auf benach- barten Inseln fest und führten ein wildes Jäger- und Seeräuberleben. Erst zu Anfang des vorigen Jahrhunderts konnte dem entsetzlichen Treiben der Flibustier, wie man sie nannte, ein Ende gemacht werden. Zur Zeit der französischen Revolution wurden alle Weißen ermordet, worauf sich zwei Negerstaaten bildeten: Die Republik Domingo, der größere, östliche Theil der Insel; darin St. Do- mingo, die Hauptstadt, und die älteste von Europäern in Amerika anaeleqte Stadt (Hafen). Die Republik Haiti, der kleinere, westliche, früher französische Theil der Insel mit der Hauptstadt Port au Prince (Hafen, Handel). d. Portorico (spanisch), 160 nm. mit 1/2 Mill. E., zeichnet sich durch ein gesundes Klima aus. Das Hauptprodukt ist Tabak, der vom Hafen St. Jean aus versandt wird. Die virginischen oder Jungferninseln (die wichtigsten St. Croix, St. Tho- maß als Handelsplatz und Mittelpunkt der englisch-westindischen Dampfschifffahrt und St. Jean) bilden den Uebergang zu den 3 kleinen Antillen, gegen 300 □!. groß; sie werden nach dem reqel- maßlg hier wehenden Ostwinde in die Inseln im oder über dem Winde (von Por- torico bis Granada) und Inseln unter dem Winde (von Trinidad die Küste von Venezuela entlang) eingeteilt Jene sind größtenteils vulkanisch und vielfach von Erdbeben und furchtbaren Stürmen heimgesucht. Antigua, S>t Vincent, Barba- vos sind englisch; Martinique und das größere und bevölkerte Guadeloupe

9. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 26

1872 - Leipzig : Merseburger
26 einem andern Orte sein tragbares Zelt aus, das ihm zur Wohnung dient. Die meisten Nomaden gehören dem mongolischen Menschenstamme an und wohnen vorzugsweise in den großen Wüsten von der Westküste Afrikas bis an die Behringsstraße an der Ostküste Asiens; in Europa gehören die Lappen zu ihnen. Die ansässigen Völker haben einen festen Wohnsitz. Sie ver- binden mit dem Anbaue des Bodens, als ihrer Hauptnahrungsquelle, zugleich die Beschäftigung der Naturvölker: Jagd, Fischfang, Viehzucht, insofern es die Beschaffenheit ihres Landes gestattet. Bald beschränken sie sich nicht mehr auf die bloß unmittelbare Benutzung des Ertrags ihres Besitzthums, fondern es tritt das Handwerk hinzu, und wenn die Menge des Ertrags das eigne Bedürfniß übersteigt, so führt der Handel den Ueberfluß andern Völkern zu. Die höchste Stufe der Kultur erreicht ein Volk aber erst dann, wenn ein geistiges Bedürfniß in ihm erwacht ist, und wenn es gelernt hat, demselben durch Wissen- schaft und Kunst zu genügen. Dahin gehören vor allen die christlichen Völker Europas, und unter ihnen finden wir die größte Volksbildung in Deutschland. Die staatlichen Verhältnisse der Völker hängen mit deren Kulturstufe nothwendig zusammen. Die Wandervölker bilden keinen Staat, sondern leben unter der patriarchalischen Leitung eines Familien- ältesten oder Häuptlings. Nur bei den ansässigen Völkern bilden sich nach bestimmten Gesetzen eingerichtete Staaten. Die Form derselben ist verschieden, je nachdem die höchste Gewalt von einem einzigen Ober- Haupte oder von mehreren ausgeübt wird; im ersteren Falle heißt die Staatsform eiue monarchische, im letztern eine republikanische. Die Monarchie (Einherrschaft) ist eine Despotie, wenn der Wille des Selbstherrschers das Gesetz ist, wonach alle Angelegenheiten des Staates entschieden werden; sie ist unbeschränkt (absolut), wenn der Monarch die Regierung allein führt, wenn auch nach Gesetzen, denen er selbst mit unterworfen ist; hat aber das Land ein Grundgesetz (Eon- stitntion), nach welchem festgestellt ist, daß der Monarch in manchen Regierungsmaßregeln durch Vertreter des Volks (Stände) beschränkt ist, so bildet das Land eine constitntionelle Monarchie. Die verschie- denen Namen der Monarchen: Kaiser, König, Großherzog, Herzog, Fürst, bezeichnen ihre verschiedene Würde. Die Despotie herrscht in Asien und Afrika, die Monarchie in Europa und die Republik in Amerika vor. Die Monarchien sind entweder Erb- oder Wahlmonarchien. In jenen erbt die Herrschaft in der Familie des Regierenden fort; in diesen wird nach dem Ableben des Monarchen ein anderer an seine Stelle gewählt. Die Republiken sind aristokratisch oder demokratisch. In jenen übt ein Ausschuß der vornehmsten Familien, in diesen eine aus dem ganzen Volke gewählte Versammlung die Macht. Wenn mehrere Staaten sich zu einem Bunde vereinigen, so heißt dieser Staa- tenbund. Die verbündeten Staaten heißen Bundesstaaten (Schweiz). 3) Eintheiluug nach der Sprache. Man nimmt an, daß ungefähr 850 Sprachen auf der Erde gesprochen werden. Unter diesen sind aber zwei so vorherrschend, daß beide zusammen von mehr als f aller Men- schen geredet werden: a. Der ostasiatische Sprach stamm (von mehr als 300 Mill. M.)

10. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 71

1872 - Leipzig : Merseburger
71 Längenthal des ganzen Cordillerenshstems. Er ist zugleich die Grenze zwischen Mexiko und den vereinigten Staaten. C. In den großen Ocean ergießen sich: 1. Der Fräser, mit goldreichen Thälern; 2. Der Columbia oder Oregon; 3. Der Sacramento; er fließt durch das goldreiche Thal Ca- liforniens: 4. Der Colorado; er mündet in den Busen von Calisornien. § 35. Die Staaten Nordamerikas. I. Republik Mexiko (Mechiko). Lage. Mexiko reicht von den Golsen von Tehuautepec und Hon- duras bis zum Rio Grande del Norte und umfaßt den größten Theil der Halbinsel Aucatan als östl. und die ganze Halbinsel Calisornien als westl. Theil. Es erstreckt sich also vom 15" bis zum 32" n. Br. Beschaffenheit. Im Innern Mexikos liegt das sehr hohe Plateau von Anahuac. Aus diesem erheben sich sogar vulkanische Schneeberge bis zu 5,(300™ (16,000'). Die Hochebene fällt in mehreren sehr steilen Terassen nach den Küstenebenen hinab, wodurch das Land von diesen aus schwer zugänglich ist. Beide Küsten sind zum Theil sandig, sumpfig und sehr ungesund. Die Hochebene ist fast baumlos, an vielen Stellen dürr, mit geringer Vegetation; nur die Thäler und die Abhänge nach den Küsten bieten die trefflichste Vegetation dar. Klima. Man unterscheidet drei Regionen, die heißen Länder an den Küsten, die gemäßigten an den Gebirgsabhängen und die kalten auf der Hochebene mit etwa deutschem Klima. Die Regenzeit dauert von Mitte Mai bis Ende September; die übrigen Monate sind überaus heiter. Produkte.' Bei einer Wanderung von der Küste zur Hochebene gelangt man von den tropischen Erzeugnissen des Kasfees, des Zucker- rohrs, den duftenden Fruchthüllen der Vanille und den gewürzigen Bohnen des Cacao, von der Banane, dem Mahagonibaume und dem köstlichen Farbeholz bis zu den Getreidearten Europas, den Olivenarten Spaniens und Italiens und den Tannen der Alpen. Die Cochenil- lenzncht ist erheblich. Gold, Silber, Eisen u. a. werden in großer Menge gefunden. Die Einwohner sind theils (-^) Creolen, d. h. in Amerika geborene Spanier, theils Mulatten, theils Zambos, Neger und Ureinwoh- ner, Azteken genannt. Die meisten bekennen sich zur katholischen Kirche^ doch giebt es auch noch Heiden unter den Indianern. Die Bildung ist im allgemeinen gering. Viehzucht und Bergbau sind wichtig, der Han- del bedeutender als früher, Industrie und Ackerbau unbedeutend. Der Staat umfaßt über 36,000 □M., zählt 8z M. E. und be- steht aus 33 Staaten und 3 Territorien mit einer Verfassung, welche der der vereinigten Staaten Nordamerikas nachgebildet ist. In Folge der steten innern Kriege und der Auslösung aller bürgerlichen Ordnung ist Mexiko im tiefsten Verfall, so daß der Nw. wieder ganz in die Gewalt wilder Jndianerstämme gefallen ist.
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