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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 274

1899 - Gera : Hofmann
274 lich mit Vieh und Saatkorn. Das Havelländische Luch ließ er trocken legen und bebauen. In das durch die Pest entvölkerte Preußen rief er Ansiedler aus ganz Deutschland und unterstützte sie väterlich. Er nahm hier 20 000 evangelische Salzburger auf, die der Erzbischof Firmian aus seinem Lande vertrieb, und gab ihnen in Preußen eine neue Heimat. Das verödete Land blühte unter ihren fleißigen Händen sichtlich auf; 12 neue Städte und 332 neue Dörfer entstanden. Die neuen Ansiedler auf dem Lande wurden freie Bauern, während sonst die Bauern in harter Abhängigkeit von den Gutsherren standen. Sie mußten Abgaben zahlen, Spanndienste leisten und waren Stockschlägen ausgesetzt. Nur mit Erlaubnis seines Gutsherrn durfte der Bauer seinen Wohnsitz verlassen und heiraten. Wenn auch Friedrich Wilhelm die Leibeigenschaft nicht aufheben konnte, so sorgte er doch für Er- leichterung der Bauernlasten. Die Mißhandlungen der Bauern durch die Pächter und Beamten verbot er strenge und verordnete, da die Be- amten häufig die Bauern um Vorspann plagten: „Ich will nicht, daß die Herren Räte mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren." — Die Stadt Berlin erweiterte und verschönerte er, verfuhr aber dabei oft mit großer Härte. Alle Häuser, die ihm mißfielen, mußten weggerissen und durch neue ersetzt werden. Ärmeren Bürgern gab er dazu wohl Bauplätze und Bauholz, bei reicheren hieß es kurzweg: „Der Kerl hat Geld, muß bauen!" Meist nach Tische ritt er aus und besah sich die Bauten. In Berlin wurde die Charité (das Krankenhaus) er- richtet. Noch mehr that er für Potsdam; hier baute er u. a. das große Militär-Waisenhaus. — Alle Zweige der Gewerbthätigkeit förderte er mit allen Mitteln. Damit das Geld im Lande bliebe, sollten die Unterthanen hauptsächlich inländische Erzeugnisse kaufen; seine Soldaten trugen nur preußische Tuche. Fremde Erzeugnisse wurden sehr hoch besteuert und die Einfuhr gewebter Stoffe gänzlich verboten. Wolle durfte nicht ausgeführt werden. In Berlin wurde eine große Tuch- fabrik angelegt. Wie der Tuchweberei wandte er allen anderen Zweigen des Gewerbfleißes die größte Sorgfalt zu. Den Hökerinnen auf Markt und Straßen befahl er, nicht Maulaffen feil zu halten, sondern neben ihrem Kram zu spinnen, zu stricken und zu nähen. Den Hand- werksmeistern schrieb er genau vor, wie sie ihre Lehrlinge halten sollten. — Bei seinem strengen, oft tyrannischen Gerechtigkeitssinne hielt er auf Recht und Gerechtigkeit für jedermann und auf schnelle Handhabung der Justiz. Einen adeligen Beamten, der Geld unter- schlagen hatte und glaubte, seines Adels wegen unbestraft zu bleiben, ließ er aufhängen. Alle wichtigen Rechtshändel mußten ihm vorgelegt werden. Wenn ihm die Urteile der Richter nicht gefielen oder nicht strenge genug waren, änderte er sie eigenmächtig ab. Den Kniffen der Rechtsgelehrten war er von Herzen feind. In Minden hörte er die Verteidigung eines Angeklagten und rief, da der Verteidiger geendet: „Der Kerl hat recht!" Nun aber trat der Rechtsanwalt der andern Partei auf und sprach nicht minder geschickt. „Der Kerl hat auch recht!" rief der König ärgerlich und wandte den „Rechtsverdrehern" den Rücken.

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 319

1899 - Gera : Hofmann
87. Die Befreiungskriege (1813—1815). ^1. Napoleons Zug nach Rußland (1812). Je höher die Macht Napoleons stieg, desto weniger wollte er die Herrschaft Europas mit Alexander I. von Rußland teilen. Immer mehr lockerte sich die unsichere Freundschaft, bis endlich Rußland durch Aufhebung der verderblichen Kontinentalsperre einen erwünschten Grund zum Kriege gab. Drei Heersäulen der „großen Armee", die über eine halbe Million Soldaten zählte, brachen im Sommer 1812 in Rußland ein. Alle deutschen Fürsten hatten Hilfstruppen stellen müssen. Die Russen wichen zurück, indem sie das Land hinter sich verwüsteten Nach den blutigen Siegen bei Smolensk und Borodino zog Napoleon in Moskau ein. Aber Leichenstille empfing die Sieger, denn die meisten Einwohner waren geflüchtet. Bald brach, von den Russen angelegt, überall Feuer aus und verwandelte in einigen Tagen die ungeheuere Stadt in einen Trümmer- haufen. Mit Gefahr rettete sich Napoleon aus dem Flammenmeere. Auf seine Friedensvorschläge bekam er die Antwort, daß nun der Krieg erst anheben solle. Nach langem Zögern befahl er den Rückzug. Immer fühlbarer wurde der Mangel in dem bereits ausgesogenen Gebiete, und dazu meldete sich ein früher, strenger Winter als Bundesgenosse der Russen. Mehr und mehr lösten sich die Bande der Ordnung auf, und das viel- gestaltigste Verderben schritt durch die Reihen der stolzen Armee. Der Hunger grinste aus allen Gesichtern; um ein gefallenes Roß entspannen sich erbitterte Kämpfe. Tausende tötete der grimmige Frost. In allerlei Vermummungen schleppten sich die Flüchtlinge einzeln und in Trupps durch die pfadlose Schneewüste. Jeder Morgen fand Erfrorene am Lagerfeuer oder auf dem weiten Schneefelde verstreut. Gierige Wölfe umkreisten und unermüdliche Kosakenschwärme verfolgten die Unglück- lichen. So gelangten sie an die Beresina (einen sumpfigen Nebenfluß des Dniepr), deren Wogen bei dem eingetretenen Tauwetter hoch gingen und Eisschollen daherrollten. Zwei Brücken wurden geschlagen, aber hinter den Flüchtigen donnerten die russischen Kanonen und schwärmten die Kosaken. Alles drängte sich in toller Hast und grausem Gewirr nach dem anderen Ufer; aber eine Brücke brach, und Tausende wurden in die Flut hinabgestürzt oder fielen in russische Gefangenschaft. In dieser Not ließ Napoleon treulos die Opfer seiner Herrschgier im Stiche und rettete sich auf einem Schlitten nach Frankreich, wo er die berüchtigte Bekanntmachung veröffentlichte: „Die große Armee ist vernichtet; die Gesundheit Sr. Majestät ist niemals besser gewesen." Selten wohl hat sich ein Mensch zu herzloserer Selbstsucht bekannt. Von der stolzen Armee kamen endlich etwa 20000 Mann zerlumpt, halb verhungert und erfroren in Polen an. . /2. Preußens Erhebung im Jahre 1813. In dem Brande Moskaus 1813 leuchtete den Deutschen das Morgenrot der Freiheit. „Das ist Gottes Finger! Jetzt oder nie!" ging es durch alle Herzen. Der patriotische General Aork, Befehlshaber der preußischen Hilfstruppen, schloß mit Rußland die Übereinkunft von Tauroggen, wonach er die Feind-
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