Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 35

1899 - Gera : Hofmann
k — 35 — am Tage gewebt hatte. So wenig das Gewand fertig wurde, so wenig kam die Hochzeit zustande. 5. Das einfache Leben der Griechen in der Heldenzeit. Die Hauptbeschäftigung waren Getreide-, Wein- und Obstbau, Viehzucht, Jagd und Fischerei. Die niedrigen Arbeiten, wie hacken, graben, Vieh hüten, Holz spalten, Feuer anzünden, Getreide zermahlen und dergl. ver- richteten Sklaven; diese waren entweder Kriegsgefangene oder durch See- raub und Handel erworben. Als Zugtiere dienten Stiere, als Lasttiere Esel und Maultiere. Rosse zogen im Kampfe die Streitwagen. Die Herden bestanden aus Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Der Handel wurde nur im kleinen getrieben und beschränkte sich meist auf Tauschhandel. Gemünztes Geld kannte man kaum. Die Schiffe wurden gerudert. Durch Krieg und Seeraub suchten sich kühne und unter- nehmungslustige Männer zu bereichern. Zierliche und kunstvolle Waffen und Geräte wußte man zu verfertigen, so allerlei Henkelkrüge, Dreifüße, Tische und Stühle, und wohnliche Häuser sowie feste Burgen aus Steinen herzustellen. An der Spitze der Volksgemeinde stand der König. Als Zeichen seiner Würde trug er ein Zepter. Mit Weib, Kindern und Sklaven bewohnte er eine feste Steinburg. Im Schatzhause verwahrte er die ererbten Schätze seiner Väter und die besten Beuteanteile. Im Kriege führte er als Feldherr seine Scharen; im Frieden sprach er Recht als Richter und brachte den Göttern die Opfer aus Stieren dar. Seine Ratgeber und Helfer waren in Krieg und Frieden die Edeln, d. h. die Tapfersten und Weisesten seines Volkes. Seine Gefolgschaft bildeten im Kriege die freien Männer; im Frieden bauten sie den Acker, trieben Gewerbe, Schiffahrt, Handel und Viehzucht. Geachtet und geehrt wurden die griechischen Frauen, heilig gehalten die Ehen, verachtet und bestraft Frauenraub und Untreue, wie der trojanische Krieg zeigt. Man meinte, manche Frauen könnten Zukünftiges Vorhersagen, allerlei Zeichen deuten, Krankheiten heilen und Zauberkunst treiben. Die Weiber webten und nähten Gewänder. Selbst Königinnen schämten sich nicht zu spinnen und zu weben, wie Könige sich nicht scheuten, Hand an Axt und Richt- scheit zu legen. Bei Kriegen löste sich der Kampf meist in Einzelgefechte auf, und die Entscheidung lag in der Tapferkeit und List der Führer. Diese standen im Kriege auf Streitwagen und warfen von dort Speere und Lanzen; dann sprangen sie wohl auch herab, forderten den Gegner mit kühnen Reden heraus und bekämpften ihn mit dem Schwerte in der Hand, indem sie sich mit dem Schilde deckten. Diesem Einzelkampfe 3*

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 74

1899 - Gera : Hofmann
74 des numidischen Königs Jugurtha. Sechs Jahre lang verübte dieser ungestraft die gröbsten Verbrechen. Durch Bestechungen blendete er die Augen und band er die Hände der Gerechtigkeit. „Ganz Rom ist seih wenn sich nur ein Käufer findet", sagte er. —- Habsucht und Herrschsucht führten nun zu greuelvollen Bürgerkriegen. Fragen: Was bedeutet Catos Ausspruch? — Was bedeuten die Worte der Cornelia? — Warum scheiterte der gracchische Plan? — Wie konnte Jugurtha sechs Jahre sein Wesen treiben? 24. Marius und Sulla. 1. Marius als Sieger über Cimbern und Teutonen. Die Cimbern und Teutonen waren zwei germanische Völker aus Jütland von riesigem Körper und unwiderstehlicher Kraft. In Tierfelle gekleidet, führten sie ihr Hab und Gut auf Karren mit sich, die sie mit Tierhäuten überspannt hatten. Ihre Waffen waren Schilde, Schwerter und Streit- kolben; als Schutzwall diente ihnen eine Wagenburg aus ihren zusammen- gefahrenen Karren. Sie erschienen an den Alpenpässen und vernichteten ein römisches Heer. Dann durchzogen sie die Schweiz und fielen verheerend in Gallien ein. Sie schlugen vier römische Heere, und der „Cimbern- schrecken" wurde sprichwörtlich in Rom. Da wurde Marius der Retter Italiens. Er war eines Bauern Sohn, rauh und derb, ohne höhere Bil- dung, aber riesenstark, kühn, tapfer und klug. Durch Verschanzungen geschützt, gewöhnte er in kleinen Gefechten feine Soldaten an den Anblick, das Kriegsgeheul und die Fechtweise der Deutschen. Dann schlug er in der zweitägigen mörderischen Schlacht bei Aquä Sextiä im Rhone-Delta 102 die Teutonen und nahm ihren Führer Teutobod gefangen. Inzwischen waren die Cimbern über den Brennerpaß nach Italien gezogen und hatten sich's in dem herrlichen Lande wohl sein lassen. 101 Da erschien Marius und vernichtete sie 101 bei Vercellä in der Po- ebene nach verzweifelter Gegenwehr, an der sogar die Weiber teilnahmen. Sie bewachten die Wagenburg und trieben die Flüchtigen zurück ins Gefecht. Marius war sechsmal zum Konsul gewählt worden und wurde der dritte Gründer Roms genannt. 2. Sulla als Wettbewerber des Marius. Mithridates, König von Pontus (am Schwarzen ^ Meer), war einer der grimmigsten und gefährlichsten I Feinde Roms, ein Mann von riesiger Kraft, unter- j nehmendem Geiste, großen Fähigkeiten — er sprach ' 22 Sprachen —, aber ein Barbar von Gemüt. An einem Tage ließ er 80o00 Italiker in Kleinasien es. Mithridates. abschlachten, machte sich zum Herrn von Vorderasien Münze. W. und drang bis Athen vor. 6*5. Marius. W.

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 83

1899 - Gera : Hofmann
✓ — 83 — andere wilde Tiere wurden durch Hunger, Peitschenknallen, Verwundung durch Fackeln oder Stacheln zur Wut gereizt und auf den Fechter zu einem Kampfe auf Leben und Tod losgelassen. Das gegenseitige Zer- fleischen von Mensch und Tier war Augenweide für das entartete Volk. Je mehr Blut floß und je mehr Tiere und Menschen fielen, — oft viele hundert —, desto gelungener war das Schauspiel! Unter den prächtigen Marktplätzen zeichnete sich der Tr ajan s mit einer Ehrensäule aus, die mit allerlei Bildwerk und Inschriften bedeckt war. Den Kaisern Titus und Konstantin wurden später schöne Triumphbogen errichtet (vergl. Abb. 81). Sehr ge- schickt und dauerhaft waren die Heer- straßen angelegt. Sie gingen von dem goldenen Meilensteine auf dem Forum Romanum aus und liefen nach allen Teilen des weiten Reiches. Großartig waren die Wasser- leitungen, prachtvoll und vielbenutzt die öffentlichen Badehäuser. Alle diese Bauwerke finden sich noch heute in Rom entweder in Trümmern oder in veränderter Benutzung. Neben dem unsinnigsten Luxus der Reichen in Rom seufzte das Elend der zahlreichen Armen. Die Sitten verfielen immer mehr. Die Götter wurden verlacht, die Ehen gebrochen, das Familienleben zerstört, die ehrliche Arbeit verachtet, die unsinnigsten Schwelgereien getrieben, Mitleid und Erbarmen gegen Unglückliche vergessen und täglich neuen Vergnügen nachgelaufen. Ein Dichter seufzte angesichts dieser Sittenverderbnis: „Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben!" 3. Seine kluge Regierung. Der Wille eines Einzigen lenkte die ungeheure Staatsmaschine. Aber klug ließ er die Republik zum Schein fortbestehen und begnügte sich, alle höheren Ämter in seiner Person zu vereinigen und sie sich jährlich erneuern zu lassen. Dem ruhebedürftigen Volke gab er Brot und Spiele. Den Erpressungen der Beamten wehrte er und führte feste Gehälter ein. Künste und Wissenschaften wurden besonders von seinem hochgebildeten Freunde Mäcenas gefördert. Vir- gilius dichtete die Änöide, Horatius seine Oden, Ovidius die Meta- morphosen und Phädrus seine Fabeln. Man nennt diese Zeit das Augusteische oder goldene Zeitalter der Litteratur. Das glückliche Volk nannte Augustus den „Vater des Vaterlandes". Seinen Nachfolgern rief man zu: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan!" Mon der römischen Schrift. Griechen und Römer schrieben auf Wachstafeln und Papyrusrollen, in den Zeiten nach Christi Geburt auch 6*

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 320

1899 - Gera : Hofmann
320 seligkeiten einstellte/ Der König mußte zwar diesen eigenmächtigen Schritt öffentlich mißbilligen, da Berlin noch französische Besatzung hatte, aber von der Begeisterung des Volkes gedrängt und getragen, verlegte er seine Residenz nach Breslau, um frei handeln zu können. In dem Bündnis zu Kalisch gelobten Friedrich Wilhelm und Alexander, nicht eher das Schwert aus der Hand zu legen, bis Deutsch- land befreit sei. Für die Helden des Kampfes stiftete der König den Orden des „eisernen Kreuzes" mit der Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland!" Hochherzig und opfer- freudig erhob sich unter großartiger Begei- sterung zuerst das fast ganz zertretene Ost- preußen. Für die Sache des Vaterlandes zu groß und keine That zu schwer. Nach dem Muster dieser Provinz entstand überall die Landwehr und der Landsturm, und Freiwillige eilten scharenweise dem Könige zu. Patriotische Dichter wie Th. Körner, E. M. Arndt, M. v. Schenken- dorf und Fr. Rückert schürten die Begeisterung. Am 17. März er- schien der zündende Aufruf: „An mein Volk!" und verwandelte Preußen 239. General Hork. war hier kein Opfer 240. Theodor Körner. 2<u. Ernst Moritz Arndt. in eine große Kriegswerkstätte. Ein Gefühl glühte in allen Herzen, ein Gedanke regte alle Hände: „Das Vaterland retten oder mit Ehren untergehen!" Greise traten neben Jünglingen, hohe Beamte neben schlichten Bauern unter die Waffen. Mit stolzer Thräne hieß die Mutter den Sohn, die Gattin den Gatten, die Braut den Bräutigam in den heiligen Krieg ziehen. Die begeisterte Jungfrau Eleonore Prohaska trat in Männerkleidung ein und opferte ihr Leben für das Vaterland. Volle Börsen und bescheidene Sparbüchsen, kostbarer Schmuck wie schlichte Trauringe und schönes Lockenhaar wurden auf dem Altar des Vaterlandes geopfert. Das kleine Preußen mit kaum 5 Millionen Einwohnern stellte

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 69

1899 - Gera : Hofmann
69 ochus Iv. in Ägypten einfiel, befahl ihm der römische Senat, sogleich das Land zu räumen. Da er Bedenkzeit erbat, zog der römische Gesandte mit seinem Stabe einen Kreis um ihn und sagte: „Nicht eher verlassest du diesen Kreis, bis du deinen Entschluß geäußert hast." Voll Wut verließ Antiochus Ägypten und verheerte auf dem Rückwege Judäa derart, daß der Aufstand der Makkabäer ausbrach. 3. Zerstörung Korinths. Nach der Unterwerfung Philipps von Macedonien erklärten die siegreichen Römer die Griechen für frei; aber statt des Schattens von Freiheit wollten die Griechen ihre wirkliche Unabhängigkeit zurückgewinnen. Zu diesem Zwecke gründeten sie den achäischen Bund; es fehlte ihm jedoch an Einigkeit, Vaterlands- liebe und Geld. Der Römer Mummius schlug sie, zerstörte Korinth (146) und machte Griechenland zur römischen Provinz. Unendliche 146 Beute schiffte der uneigennützige, aber alles Kunstsinns bare Mummius nach Rom ein. Den Soldaten befahl er beim Einschiffen der Kunstwerke Vorsicht, „weil sie sonst die Schäden auf ihre Kosten ausbeffern lassen müßten". Ein Gemälde, auf das eine hohe Summe geboten wurde, behielt er zurück, weil er eine geheime Zauberkraft darin vermutete. 4. Der dritte punische Krieg und der Untergang Karthagos. 146 Das gedemütigte, aber wieder aufblühende Karthago wurde in Rom gehaßt und gefürchtet. Cato endete jede Rede im Senat: „Im übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zu zerstören sei." Der römische Bundes- genosse Masinissa raubte den Karthagern ein Stück ihres Gebietes nach dem andern, bis sie endlich von dem Rechte der Notwehr Gebrauch machten. Aber besiegt und hilflos, ließen sie die Römer durch Gesandte um Verzeihung bitten, daß sie ohne Erlaubnis den Krieg unternommen hatten, und boten unbedingte Unterwerfung an. Jedoch die römischen Heerführer forderten die Zerstörung der Stadt und den Aufbau der neuen zwei Meilen landeinwärts vom Meere. Da hallte ein Schrei der Wut und Verzweiflung durch die Stadt: „Sie retten oder mit ihr unter- gehen!" war fortan die Losung. Die Tempel wurden zu Werkstätten, alle Metalle zu Waffen, die Haare der Frauen zu Bogensehnen verwandelt. Verzweiflung und Vaterlandsliebe widerstanden drei Jahre den Angriffen zu Wasser und zu Lande, bis endlich Scipio Africanus der Jüngere die Stadt erstürmte. In allen Straßen tobte der Kampf und floß das Blut. Jedes Haus mußte einzeln genommen werden. In die Gebäude wurde die Brandfackel geworfen, und bald war die Stadt ein Flammen- meer. Von 700000 Einwohnern hatten sich 50000 in die Burg Byrsa gerettet. Als ihr Feldherr Hasdrubal die Seinen verließ und Scipio um Gnade anflehte, da erschien seine Gattin auf der Zinne, verwünschte die Feigheit ihres Gatten und stürzte ihre Kinder und dann sich selbst in die Flammen. Den Eingeschlossenen gewährte Scipio freien Abzug; 17 Tage brannte die herrliche Stadt. Von der Höhe der Burg schaute Scipio in die Flammen und den Graus und vergoß Thränen. Er ahnte, daß seine triumphierende Vaterstadt einst auch von der Höhe sinken würde. Das karthagische Gebiet wurde eine Provinz der Römer unter dem Namen „Afrika".

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 319

1899 - Gera : Hofmann
87. Die Befreiungskriege (1813—1815). ^1. Napoleons Zug nach Rußland (1812). Je höher die Macht Napoleons stieg, desto weniger wollte er die Herrschaft Europas mit Alexander I. von Rußland teilen. Immer mehr lockerte sich die unsichere Freundschaft, bis endlich Rußland durch Aufhebung der verderblichen Kontinentalsperre einen erwünschten Grund zum Kriege gab. Drei Heersäulen der „großen Armee", die über eine halbe Million Soldaten zählte, brachen im Sommer 1812 in Rußland ein. Alle deutschen Fürsten hatten Hilfstruppen stellen müssen. Die Russen wichen zurück, indem sie das Land hinter sich verwüsteten Nach den blutigen Siegen bei Smolensk und Borodino zog Napoleon in Moskau ein. Aber Leichenstille empfing die Sieger, denn die meisten Einwohner waren geflüchtet. Bald brach, von den Russen angelegt, überall Feuer aus und verwandelte in einigen Tagen die ungeheuere Stadt in einen Trümmer- haufen. Mit Gefahr rettete sich Napoleon aus dem Flammenmeere. Auf seine Friedensvorschläge bekam er die Antwort, daß nun der Krieg erst anheben solle. Nach langem Zögern befahl er den Rückzug. Immer fühlbarer wurde der Mangel in dem bereits ausgesogenen Gebiete, und dazu meldete sich ein früher, strenger Winter als Bundesgenosse der Russen. Mehr und mehr lösten sich die Bande der Ordnung auf, und das viel- gestaltigste Verderben schritt durch die Reihen der stolzen Armee. Der Hunger grinste aus allen Gesichtern; um ein gefallenes Roß entspannen sich erbitterte Kämpfe. Tausende tötete der grimmige Frost. In allerlei Vermummungen schleppten sich die Flüchtlinge einzeln und in Trupps durch die pfadlose Schneewüste. Jeder Morgen fand Erfrorene am Lagerfeuer oder auf dem weiten Schneefelde verstreut. Gierige Wölfe umkreisten und unermüdliche Kosakenschwärme verfolgten die Unglück- lichen. So gelangten sie an die Beresina (einen sumpfigen Nebenfluß des Dniepr), deren Wogen bei dem eingetretenen Tauwetter hoch gingen und Eisschollen daherrollten. Zwei Brücken wurden geschlagen, aber hinter den Flüchtigen donnerten die russischen Kanonen und schwärmten die Kosaken. Alles drängte sich in toller Hast und grausem Gewirr nach dem anderen Ufer; aber eine Brücke brach, und Tausende wurden in die Flut hinabgestürzt oder fielen in russische Gefangenschaft. In dieser Not ließ Napoleon treulos die Opfer seiner Herrschgier im Stiche und rettete sich auf einem Schlitten nach Frankreich, wo er die berüchtigte Bekanntmachung veröffentlichte: „Die große Armee ist vernichtet; die Gesundheit Sr. Majestät ist niemals besser gewesen." Selten wohl hat sich ein Mensch zu herzloserer Selbstsucht bekannt. Von der stolzen Armee kamen endlich etwa 20000 Mann zerlumpt, halb verhungert und erfroren in Polen an. . /2. Preußens Erhebung im Jahre 1813. In dem Brande Moskaus 1813 leuchtete den Deutschen das Morgenrot der Freiheit. „Das ist Gottes Finger! Jetzt oder nie!" ging es durch alle Herzen. Der patriotische General Aork, Befehlshaber der preußischen Hilfstruppen, schloß mit Rußland die Übereinkunft von Tauroggen, wonach er die Feind-

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 350

1899 - Gera : Hofmann
350 kirchlichen Einrichtungen, dem Besitzstände und den Standesunterschieden. Da ihre Bestrebungen sich ohne gewaltsamen Umsturz schwerlich ver- wirklichen lassen, so sind sie eine große Gefahr für Staat und Gesellschaft. Zwei Anhänger jener Partei, der verkommene Klempnergeselle Hödel 1878 und ein vr. Nobiling, legten sogar im Frühling 1878 die freche Hand an das geheiligte Haupt des geliebten greisen Kaisers Wilhelm. Gott aber schützte den edlen Monarchen vor den Kugeln des ersten und ließ ihn von den Schrotschüssen des zweiten Meuchelmörders genesen. Das Haupt Hödels ist unter dem Beil des Scharfrichters gefallen, Nobiling an den Wunden von seinen eigenen Schüssen gestorben. Auch das entsetzliche Bubenstück einer staatsfeindlichen Bande, welche den Kaiser nebst den ihn begleitenden Fürsten bei der Einweihung des National- denkmals auf dem Niederwalde am Rhein (28. September 1883) mittels Dynamit in die Luft sprengen wollte, ist durch Gottes Hand glücklicherweise vereitelt worden. Ebenso wurden auf die Könige von Italien und Spanien wie auf den Kaiser von Rußland von Umsturzmännern Mordversuche unter- nommen. In Rußland bildeten die Umstürzler die mächtige und thätige Partei der „Nihilisten". Sie glauben nichts, hoffen nichts und wollen alle bestehenden Einrichtungen zertrümmern. Nach fünf Mordversuchen ist es dieser teuflischen Partei gelungen, den edlen Kaiser Alexander Ii., der die Leibeigenschaft der Bauern aufhob, durch eine ihm vor die Füße geschleuderte Bombe am 13. März 1881 zu töten. — In Nordamerika wurde der edle Präsident Garfield durch die Kugel eines Meuchel- mörders getötet, in Frankreich der Präsident Carnot 1894, in Genf 1898 die edle Kaiserin Elisabeth von Österreich von einem „Anarchisten", d. i. einem Feinde jeder staatlichen Ordnung, erdolcht. 9. Der väterliche Freund des „armen Mannes". Um gewisse Mißstände im Volks- und Erwerbsleben zu bekämpfen und den Notstand des „armen Mannes" zu beseitigen, veranlaßte Kaiser Wilhelm I. die Gesetzgebung zum Schutze der Arbeiter. Schon mancherlei wohlthätige Einrichtungen sind getroffen, die das Los der Arbeiter- massen wesentlich verbessern. Dahin gehören die Arbeiter-Kranken- kassen, die Unfallversicherungen und das unter Wilhelm Ii. zu- stande gekommene und seit 1. Januar 1891 in Kraft befindliche Gesetz über Alters- und Jnvalidenversorgung, durch welches den alters- schwachen oder dienstunfähig gewordenen Arbeitern eine kleine Rente gesichert wird. Staatliche Fabrikinspektoren wachen darüber, daß Gesundheit und Wohl der Arbeiter nicht gefährdet werden. Einigungs- ämter schlichten die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern. Kinder- und Frauenarbeit sind eingeschränkt. Das Genossenschaftswesen in verschiedenen Vereinen zur Selbsthilfe wird gefördert. Die Wilhelmsspende, welche das deutsche Volk aus Dank und Freude über die Rettung des Kaisers aus Mörderhand sammelte, wird zur Altersversorgung für Arbeiter verwandt. Es war eins der denkwürdigsten Ereignisse für die Gestaltung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland und der ganzen Welt, als Kaiser Wilhelm durch
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 0
7 1
8 0
9 1
10 6
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 1
3 0
4 4
5 0
6 0
7 1
8 0
9 3
10 1
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 3
17 22
18 0
19 2
20 2
21 2
22 1
23 11
24 0
25 1
26 2
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 3
36 0
37 1
38 10
39 14
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 2
46 3
47 0
48 0
49 0
50 0
51 2
52 1
53 1
54 2
55 3
56 0
57 0
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 1
64 1
65 0
66 0
67 2
68 5
69 3
70 0
71 7
72 4
73 0
74 1
75 4
76 4
77 6
78 0
79 0
80 0
81 0
82 6
83 3
84 0
85 2
86 2
87 2
88 2
89 1
90 1
91 0
92 5
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 0
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 3
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 2
17 0
18 2
19 1
20 0
21 1
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 3
28 0
29 0
30 3
31 1
32 0
33 10
34 0
35 1
36 0
37 1
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 1
44 2
45 0
46 0
47 0
48 0
49 6
50 4
51 1
52 2
53 0
54 0
55 2
56 0
57 1
58 1
59 15
60 1
61 5
62 0
63 1
64 1
65 0
66 0
67 1
68 1
69 0
70 0
71 5
72 0
73 3
74 0
75 1
76 3
77 2
78 0
79 2
80 0
81 14
82 0
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 1
89 0
90 0
91 2
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 2
98 0
99 0
100 6
101 0
102 1
103 0
104 0
105 1
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 2
113 0
114 0
115 1
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 0
128 1
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 0
143 5
144 0
145 3
146 1
147 0
148 0
149 0
150 1
151 4
152 2
153 0
154 0
155 3
156 2
157 6
158 1
159 0
160 0
161 2
162 1
163 5
164 0
165 1
166 6
167 1
168 0
169 2
170 1
171 1
172 1
173 0
174 1
175 1
176 1
177 20
178 0
179 0
180 0
181 1
182 3
183 0
184 2
185 0
186 0
187 1
188 1
189 0
190 0
191 1
192 1
193 0
194 3
195 0
196 0
197 3
198 1
199 0