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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 35

1899 - Gera : Hofmann
k — 35 — am Tage gewebt hatte. So wenig das Gewand fertig wurde, so wenig kam die Hochzeit zustande. 5. Das einfache Leben der Griechen in der Heldenzeit. Die Hauptbeschäftigung waren Getreide-, Wein- und Obstbau, Viehzucht, Jagd und Fischerei. Die niedrigen Arbeiten, wie hacken, graben, Vieh hüten, Holz spalten, Feuer anzünden, Getreide zermahlen und dergl. ver- richteten Sklaven; diese waren entweder Kriegsgefangene oder durch See- raub und Handel erworben. Als Zugtiere dienten Stiere, als Lasttiere Esel und Maultiere. Rosse zogen im Kampfe die Streitwagen. Die Herden bestanden aus Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Der Handel wurde nur im kleinen getrieben und beschränkte sich meist auf Tauschhandel. Gemünztes Geld kannte man kaum. Die Schiffe wurden gerudert. Durch Krieg und Seeraub suchten sich kühne und unter- nehmungslustige Männer zu bereichern. Zierliche und kunstvolle Waffen und Geräte wußte man zu verfertigen, so allerlei Henkelkrüge, Dreifüße, Tische und Stühle, und wohnliche Häuser sowie feste Burgen aus Steinen herzustellen. An der Spitze der Volksgemeinde stand der König. Als Zeichen seiner Würde trug er ein Zepter. Mit Weib, Kindern und Sklaven bewohnte er eine feste Steinburg. Im Schatzhause verwahrte er die ererbten Schätze seiner Väter und die besten Beuteanteile. Im Kriege führte er als Feldherr seine Scharen; im Frieden sprach er Recht als Richter und brachte den Göttern die Opfer aus Stieren dar. Seine Ratgeber und Helfer waren in Krieg und Frieden die Edeln, d. h. die Tapfersten und Weisesten seines Volkes. Seine Gefolgschaft bildeten im Kriege die freien Männer; im Frieden bauten sie den Acker, trieben Gewerbe, Schiffahrt, Handel und Viehzucht. Geachtet und geehrt wurden die griechischen Frauen, heilig gehalten die Ehen, verachtet und bestraft Frauenraub und Untreue, wie der trojanische Krieg zeigt. Man meinte, manche Frauen könnten Zukünftiges Vorhersagen, allerlei Zeichen deuten, Krankheiten heilen und Zauberkunst treiben. Die Weiber webten und nähten Gewänder. Selbst Königinnen schämten sich nicht zu spinnen und zu weben, wie Könige sich nicht scheuten, Hand an Axt und Richt- scheit zu legen. Bei Kriegen löste sich der Kampf meist in Einzelgefechte auf, und die Entscheidung lag in der Tapferkeit und List der Führer. Diese standen im Kriege auf Streitwagen und warfen von dort Speere und Lanzen; dann sprangen sie wohl auch herab, forderten den Gegner mit kühnen Reden heraus und bekämpften ihn mit dem Schwerte in der Hand, indem sie sich mit dem Schilde deckten. Diesem Einzelkampfe 3*

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 159

1899 - Gera : Hofmann
159 nehmen Geschlechtern gewählt. Die Gemeinen oder die niedere Bürger- schaft schlossen sich nach den einzelnen Gewerken zu Zünften (Gilden und Innungen) zusammen, hatten aber keinen Anteil an der Leitung des Stadtwesens. Sie wurden vielfach von den herrschenden Geschlechtern bedrückt und mußten alle Lasten und Steuern tragen. Gegen die Willkür und Herrschaft der Geschlechter erhoben sich die Zünfte und erzwangen nach schweren Kämpfen die Aufnahme zünftiger Mitglieder in den Rat. Trotz dieser inneren Kämpfe blühten die Städte auf. Die Handwerker suchten ihren Erzeugnissen eine immer größere Voll- kommenheit zu geben. Auf den Märkten floß zusammen, was Stadt und Land hervorbrachte. Immer behaglicher, ja üppiger wurde das Leben, prunkvoll die Kleidung, schwelgerisch das Mahl, besonders bei Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen. Durch Ratsverordnungen mußte endlich festgesetzt werden, wie viele Schüsseln aufgetragen, was an Wein und Geschenken gegeben, wie viele Spielleute,, geworben werden durften. Auch strenge Kleiderordnungen wurden erlassen, um dem unsinnigen Luxus zu wehren. Mit besonderer Lust wurden bei Trunk und Schmaus, Gesang, Spiel und Tanz die Frühlings- und Schützenfeste im Freien gefeiert. — Noch einen Blick werfen wir auf das häusliche Leben der Frauen in der Hohenstaufenzeit! Tie Frauen liebten wohlriechende warme Bäder, strählten sorgfältig ihre Haare, durchflochten sie mit seidenen Bändern, umwanden sie mit Schleiern oder Kopftüchern und setzten Hüte oder Schapel auf das Haupt. Die weißen Hemden wurden kunstvoll gesäumt und gestickt, die langen, wallenden Kleider mit einem Gürtel zusammengehalten, darüber eine Pelzjacke und ein Mantel getragen und auf wohlgeformte Schuhe Wert gelegt. In den Ohren blitzten Schmuck- gehänge, an den Armen goldene Bänder und Ringe, auf der Brust Spangen und an den Fingern Reise. Handschuhe wurden über die wohlgepflegten Hände gezogen und Riechfläschchen am Gürtel getragen. Auch der Spiegel aus Glas, Metall oder Elfenbein, ja Schminke und allerlei „Falschheit" kam in Gebrauch. Die Verlobung wurde von den Eltern vereinbart, der Verspruch und Ringewechsel vor Verwandten gethan. Sodann wurde das Heirats- gut verabredet und die Vermählung im Ringe der „Sippen" durch ein Ja der Braut und den Ringewechsel geschlossen. Die kirchliche Ein- segnung folgte den Morgen darauf, ebenso die Hochzeitfeier und die Aus- stattung der Braut mit einer Morgengabe. Die Frau blieb unter der Gewalt des Mannes; er war ihr Herr und Vormund, ja durfte sie un- gestraft züchtigen. Die Kinder erhielten bei der Taufe Patengeschenke. Sie spielten mit „Docken" oder Puppen, mit Steckenpferden und Armbrüsten, mit Schaukeln und Kreiseln, mit Bällen und Ringeln, das Ballspiel besonders im Frühling. „Spielten doch Mägdlein erst Straßen entlang Ball, o so kehrte der Vöglein Gesang!" singt Walther von der Vogelweide. Nur Kinder vornehmer Häuser erhielten von Geistlichen oder in Klöstern ge- ordneten Unterricht. Meist verstanden die Ritterfrauen besser zu lesen

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 274

1899 - Gera : Hofmann
274 lich mit Vieh und Saatkorn. Das Havelländische Luch ließ er trocken legen und bebauen. In das durch die Pest entvölkerte Preußen rief er Ansiedler aus ganz Deutschland und unterstützte sie väterlich. Er nahm hier 20 000 evangelische Salzburger auf, die der Erzbischof Firmian aus seinem Lande vertrieb, und gab ihnen in Preußen eine neue Heimat. Das verödete Land blühte unter ihren fleißigen Händen sichtlich auf; 12 neue Städte und 332 neue Dörfer entstanden. Die neuen Ansiedler auf dem Lande wurden freie Bauern, während sonst die Bauern in harter Abhängigkeit von den Gutsherren standen. Sie mußten Abgaben zahlen, Spanndienste leisten und waren Stockschlägen ausgesetzt. Nur mit Erlaubnis seines Gutsherrn durfte der Bauer seinen Wohnsitz verlassen und heiraten. Wenn auch Friedrich Wilhelm die Leibeigenschaft nicht aufheben konnte, so sorgte er doch für Er- leichterung der Bauernlasten. Die Mißhandlungen der Bauern durch die Pächter und Beamten verbot er strenge und verordnete, da die Be- amten häufig die Bauern um Vorspann plagten: „Ich will nicht, daß die Herren Räte mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren." — Die Stadt Berlin erweiterte und verschönerte er, verfuhr aber dabei oft mit großer Härte. Alle Häuser, die ihm mißfielen, mußten weggerissen und durch neue ersetzt werden. Ärmeren Bürgern gab er dazu wohl Bauplätze und Bauholz, bei reicheren hieß es kurzweg: „Der Kerl hat Geld, muß bauen!" Meist nach Tische ritt er aus und besah sich die Bauten. In Berlin wurde die Charité (das Krankenhaus) er- richtet. Noch mehr that er für Potsdam; hier baute er u. a. das große Militär-Waisenhaus. — Alle Zweige der Gewerbthätigkeit förderte er mit allen Mitteln. Damit das Geld im Lande bliebe, sollten die Unterthanen hauptsächlich inländische Erzeugnisse kaufen; seine Soldaten trugen nur preußische Tuche. Fremde Erzeugnisse wurden sehr hoch besteuert und die Einfuhr gewebter Stoffe gänzlich verboten. Wolle durfte nicht ausgeführt werden. In Berlin wurde eine große Tuch- fabrik angelegt. Wie der Tuchweberei wandte er allen anderen Zweigen des Gewerbfleißes die größte Sorgfalt zu. Den Hökerinnen auf Markt und Straßen befahl er, nicht Maulaffen feil zu halten, sondern neben ihrem Kram zu spinnen, zu stricken und zu nähen. Den Hand- werksmeistern schrieb er genau vor, wie sie ihre Lehrlinge halten sollten. — Bei seinem strengen, oft tyrannischen Gerechtigkeitssinne hielt er auf Recht und Gerechtigkeit für jedermann und auf schnelle Handhabung der Justiz. Einen adeligen Beamten, der Geld unter- schlagen hatte und glaubte, seines Adels wegen unbestraft zu bleiben, ließ er aufhängen. Alle wichtigen Rechtshändel mußten ihm vorgelegt werden. Wenn ihm die Urteile der Richter nicht gefielen oder nicht strenge genug waren, änderte er sie eigenmächtig ab. Den Kniffen der Rechtsgelehrten war er von Herzen feind. In Minden hörte er die Verteidigung eines Angeklagten und rief, da der Verteidiger geendet: „Der Kerl hat recht!" Nun aber trat der Rechtsanwalt der andern Partei auf und sprach nicht minder geschickt. „Der Kerl hat auch recht!" rief der König ärgerlich und wandte den „Rechtsverdrehern" den Rücken.
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