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1. Geschichte des Altertums - S. 173

1903 - Leipzig : Voigtländer
49. Die Blte des Reiches unter guten Kaisern (den Adoptivkaisern). 173 lanenm, Pompeji und Stabi durch den nach langer Ruhe von neuem ttigen Vesuv, Tod des Naturforschers Pliuius des lteren 79). 3. Domitian (8196), Titus' Bruder, kam Tiberius an Mi- Domitian trauen und Verbitterung gleich. Agricola eroberte Britannien bis zum Clydebnsen. Main- und Neckarland, die agri decumates (das Zehntland?), wurden dem Reiche einverleibt, der rmische Grenz-wall begonnen (Teil Iv S. 10, Ii S. 18). Der Dazier Decebalns begrndete ein groes Reich an Roms Grenzen; die Markomannen in Bhmen konnte der Kaiser nur durch Geldzahlung unschdlich machen. Im Innern regierte Domitian nicht ungeschickt. Wie sein Vor-bild Tiberius ward er immer mitrauischer und grausamer (Majestts-Prozesse, Christenversolgung). Einer Verschwrung, die unter Mit-wissen seiner Gemahlin und des Senats am Hose entstand, fiel er (96) zum Opfer. Mit ihm erlofch das Flavische Haus. 49. Die Blte des Reiches unter guten Kaisern (den Adoptivkaisern). 1. Coecejus Nerva (9698), ein hochbejahrter Senator von Nerva mildem Charakter, den die Verschworenen bestimmt hatten, folgte. Er nahm sich zum Mitregenten den Oberbefehlshaber von Ober-germanien, M. Ulpius Traj anns (geb. bei Sevilla 53), der ihm (98) in der Regierung folgte. Auf dem Wege der Adoption suchten auch die solgenden Kaiser die Nachfolge zu sichern und die Brgerkriege zwischen Kronbewerbern zu verhten. 2. Trajan (98117) erffnete die Reihe der Kaiser aus der Trajan Provinz, ein Mann von entschiedener Herrscherbegabung, mit Recht als optimus princeps bezeichnet. Die Reichsgrenze ward gesichert, der Limes fortgesetzt; an ihm entwickelten sich viele Städte. Das Heer des Decebalns vernichtete Trajan und machte Dazien zur Provinz. Nach Osten unternahm er einen groartigen Eroberungszug. K t e s i - ^berungs-phon, die herrliche Hauptstadt der Parther am stlichen Tigrisufer, ward eingenommen; der Kaiser drang bis zur Euphrat- und Tigris-mndnng vor und machte Armenien, Mesopotamien und Assyrien zu Reichs Provinzen. Er starb auf dem Rckmrsche in Cilicien, nachdem er den P. lius Hadrianns, einen Verwandten, ebenfalls aus Spanien, adoptiert und zum Nachfolger ernannt hatte. Seine Taten feiert die noch erhaltene Trajansfnle auf dem Trajansforum.

2. Geschichte des Altertums - S. 174

1903 - Leipzig : Voigtländer
174 Hadrian 3. Hadrian (118138) bertraf noch in gewissenhafter Erfllung seiner Regentenpflichten seinen Vorgnger und hatte reges Interesse fr Kunst und Wissenschast. Ilm alle Verhltnisse seines groen Reiches aus Grunb eigener Anschauung orbnen zu knnen, war Reisen und er einen groen Teil des Jahres aus Reisen, sorgte berall sr Hebung a3auten des Verkehrs, sr Anlage von Straen, Wasserleitungen 2c. Kunstvolle Riesenbauten errichtete er vor allem in Rom und dem ihm lieb-geworbenen Athen1). Da er vor allem die verschiebenen in dem gewaltigen Reiche be-stehenben Kulturen miteinanber verschmelzen wollte, war er aus Er-Haltung des Friebeus bebacht und gab alle Eroberungen Trajans jenseits des Euphrat wieber aus. Am Limes warb weitergebaut, in Pmenwall Britannien der Pikten wall vom Tyne nach dem Solwaybnsen errichtet. Juden- Ein Ansstanb der Jubeu unter dem sanatischen Barkochba aufftanb (135) nach blutigem Kampfe unterbrckt. Die Bewohner Jnbas wrben ausgerottet ober vertrieben, auf der Stelle des alten Jerusalem die rmische Kolonie lia Capitolina" erbaut, an der Stelle des Jehovahtempels ein Heiligtum des Jupiter (Zerstreuung der Juben in alle Welt nach des Heilanbs Weissagung). Hinsichtlich der Hosmter bestimmte Habrian, ba nur die nieberen Stellen mit Freigelassenen, die hheren mit Leuten des Ritter st an des besetzt wrben. Eine mglichst einheitliche Beamtenkarriere warb festgesetzt; die kaiserlichen Hofbeamten wrben Staatsbieuer^). So trat neben die militrif che Lauf-Reichs- Bahn eine streng geregelte der Reichsbeamten; Kenntnis des ' Staats- und Privatrechts war fr jeben Beamten unerlliche Vor-bebiuguug. Der gelehrte Julian stellte eine Sammlung der gltigen Versgungen ans dem Gebiet der Rechtsprechung als brg er-liches Gesetzbuch sr das Reich zusammen. Die birekte Steuererhebung warb im Gegensatz zu der frheren Verpachtung streng bnrchgeshrt. 1) Besonders berhmt ist seine in verschwenderischer Pracht gebaute Villa in Tibnr (Tivoli). Von seinem schnen Lieblinge Antinons gab es unzhlige Portrt-statuen. Schon zu Hadrians Lebzeiten wurde sein Grabmal, die Moles Hadnani, die jetzige Engelsburg, erbaut. 2) Dahin gehren vor allem der Finanzminister (a rationibus), der Kanzler (ab epxatulis); wichtig war auch das Amt des praefectus vehiculorum, des Reichspostmeisters.

3. Geschichte des Altertums - S. 183

1903 - Leipzig : Voigtländer
53. Rckblick auf die kulturgeschichtliche Entwicklung des Rmerreichs zc. 183 Sahara hinein zur Oase Fezzan ?c.') Auch in den Provinzial-stdten zeigte sich die hochentwickelte Technik der Zeit aus allen Ge-bieten der Architektur, Skulptur, Malerei, und hervorragend tchtige Schriftsteller und Redner, Staatsmnner und Philosophen gingen aus Lndern wie Spanien, Afrika und Jllyrien hervor. Die Tracht in den Provinzen wich von der rmischen vielfach ab, fand aber in mancher Hinficht Eingang in Italien, fo in der letzten Kaiferzeit das nordische Beinkleid. Das Leben war dort meist einfacher und sittlicher als in dem entarteten Rom. Im brigen hatten sich die Gegenstze zwischen den einzelnen Nationen und Lndern immer mehr verwischt. Das rmische Reich war ein groes Weltkulturreich geworden. Der Begriff der Nationalitt fchwand, das Weltbrgertum reich kam zur Geltung. Weltbrger- Bon Stdten ersten Ranges seien genannt: Alexandrien in gypten, Antiochien in Syrien sowie Palmyra (vgl. 502), in Kleinasien Ephesus, Smyrua, Pergamon, Nikomedien, in Afrika Kar-thago, in Spanien Gades, Saragossa, Barcelona, in Gallien Lyon, Marseille, Toulouse, Nimes (mit der noch erhaltenen Wasserleitung), Arles, Bordeaux, in den Rheinlanden Trier, Straburg, Mainz, ^"2"^ Kln, Bonn, in Britannien Jork, London, in den Donaulndern Wien, Effeg, Sirmium in Slavonien, ferner Regensburg und Augs-brg; dazu kommen die altberhmteu Städte Griechenlands, Athen und Korinth. 4. Die Literatur der Kaiserzeit. a) Das silberne Zeitalter der rmischen Literatur. Poesie und Profa erlebten im ersten Jhrhundert n. Chr. eine Nach-Mte, die man das filberne Zeitalter der rmischen Lite-ratnr nennt. Was die Beredsamkeit betrifft, fo berragt alle spteren Beredsamkeit Rhetoren weit M. Fabins Qnintilianus (um 100), aus Spanien Buintitian gebrtig (der die Ausbildung in der Redekunst", de institutione oratoria). Sein Schler C. Plinins Secnndus der Jngere^"^ verfate Reden und Abhandlungen; vor allem aber ist fein Brief-Wechsel mit Kaiser Trajan wichtig, der n. a. die humane Weisung Trajans bezglich der Behandlung der Christen enthlt. ') Rom selbst trieb nur Passiv-, nicht Aktivhandel; es kaufte, aber es produzierte nicht. Leer gingen die Lastschiffe, die der Reichshauptstadt die Waren der Provinzen brachten, wieder zurck. Dies war mit ein Grund zu seinem spteren raschen Verfall.

4. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 2

1902 - Leipzig : Voigtländer
Die Germanen vor der Vlkerwanderung. :s=x==scr=====:-.r?r=z=x=^. 1. Land und Volksstmme. 1. Land. Die Rmer nannten Germanien das Land vom Rheine bis zur Weichsel und zu den Karpathen und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee; doch war auch das von den Rmern zu Gallien gerechnete linke Rheinufer groenteils von ger-manischen Vlkerschaften besetzt. Das Land war rauh, unwegsam, Erzeugnisse sumpfig und waldbedeckt, ohne bedeutenden Anbau, doch reich an Vieh. Man baute Gerste, Hafer, Flachs, Rben, Rettiche, aber kein edles Obst, zchtete auf der Weide Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und Gnse. Die Wlder, voll riesiger Eichen und Buchen, nhrten viele wilde Tiere (Kr, Elen, Br, Wildschwein). Die deutschen 6erffit?ermittelgebirge nannten die Rmer den hercynischen Wald". Städte gab es nicht, nur Drfer und einzelliegende Hfe; die Huser waren roh aus Holz und Fachwerk gebaut und mit Stroh oder Schindeln bedeckt (Bild 6; die noch lteren Pfahlbauten, hnlich denen, die noch heute die Sdseeinsulaner benutzen, siehe auf Bild 5). 2. Bolksstmme. Die Germanen, von Osten her eingewandert, gehrten, wie die Inder und die Perser, die Griechen und die Rmer, die Kelten und die Slaven, der arischen oder indo-europischen (indogermanischen) Vlkerfamilie an (vgl. Teil I, gemen 9). Ein Teil von ihnen blieb in Skandinavien, die Nordgermanen, germanen ^er andere Teil, die Sdgermanen, nahm das Land zwischen Weichsel und Rhein in Besitz. Auf der rechten Donauseite wohnten, wie im Westen Germaniens auf der linken Rheinseite, Kelten, von den Germanen Welsche" genannt; sie wurden von jenen allmhlich zurckgedrngt, vermischten sich aber auch, wie z. B. in Sddeutsch-land, vielfach mit ihnen. Der Name Germanen bedeutet wahrscheinlich Nachbarn" und ward zuerst von den Kelten, dann von den Rmern angewendet. Das Wort deutsch" (diutisk abgeleitet von diut Volk, also volks-tmlich", vgl. Dietrich", deuten") ist erst gegen Ende des 9. Jahr-Hunderts zur Bezeichnung der Volksangehrigkeit aufgekommen; es ward zuerst von der Sprache gebraucht und bezieht sich nur (wie es auch in dem Folgenden angewendet ist) auf die im heutigen Deutsch-

5. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 18

1902 - Leipzig : Voigtländer
18 Die Germanen vor der Vlkerwanderung. Armins Tod Armin, unstreitig der Befreier Deutschlands, in Schlachten nicht immer glcklich, im Kriege unbesiegt", fiel, 37 Jahre alt, in den Parteikmpfen seines Stammes (21) durch Meuchelmord. Der unselige Fehler der Deutschen, die Zwietracht, fhrte auch den Tod dieses Helden herbei. Seine Gattin Thusnelda, des rmerfreundlichen Segestes Tochter, geriet in rmische Gefangenschaft. Sein von ihm Marbods lange befehdeter Gegner Marbod wurde spter von dem Goten Ca-tualda gestrzt, floh zu den Rmern und starb in Navenna. An Armins befreiende Tat erinnert uns das herrliche Hermannsdenk-mal bei Detmold; das Schwert fhrt die Inschrift: Deutsche Ein-heit meine Strke". 4. Friedliche Beziehungen zwischen Rmern und Ger-mattest* Whrend das nrdliche Germanien frei blieb, berschritt im Sdwesten die Herrschaft der Rmer den Rhein und die Donau durch die Grndung der vielleicht nach den Steuern so genannten Zehnt-lande (agri decumates), zu deren Schutz sie einen befestigten Grenz-Pfahlgrabenwall, den Limes oder ahlgraben, anlegten (vgl. 4, Iv1). Dieser, jetzt an einzelnen Strecken vom Volk auch Teufelsmauer genannt, erstreckte sich, zum Teil durch Palisaden, Grben, Trme und Kastelle geschtzt, etwa 540 Kilometer lang von der Mndung der Altmhl in die Donau (bei Kelheim) bis nach Rheinbrohl sdlich von Bonn; eines der wichtigsten Kastelle, die Saalburg im Taunus, wird in der alten Gestalt soeben wieder aufgebaut. Der Limes diente indes weniger zur Verteidigung als zur Regelung des Grenzver-kehre, der sich durch seine Tore bewegte. berhaupt bestanden zwischen Beziehungen Rmern und Germanen auch viele freundliche Beziehungen. Die Rmer haben durch Anlegung von Bergwerken, Bdern (Wiesbaden ic.), durch Verbesserung des Ackerbaues und der Obstzucht, durch Ein-fhrung des Weinbaues sowie auch des Geldes allmhlich einen groen Einflu auf die Germanen ausgebt und eine vollstndige Umwlzung der gesamten Lebensfhrung des bis dahin rohen und einseitig kriegerischen Naturvolkes veranlat; u.a. traten viele germanische Jnglinge in rmische Dienste (z. B. die Brder Armin und Flavus) und gelangten oft selbst am Hofe zu groem Einflu. Von besonderer Wichtigkeit aber war es, da aus den festen Standlagern, welche die Rmerstadte Rmer an den Grenzen errichteten, in der Folge Städte entstanden, z. B. am linken Rheinufer (als rmisches Gebiet Ober- und Nieder-germcmien genannt) Worms, Mainz, Coblenz, Bonn, Kln; auf der

6. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 39

1902 - Leipzig : Voigtländer
Ha/iastas iy C /h*^oia.(. 13. Pippin der Jngere (Kleine) und Karl der Groe. 39 gern weilte. Der Verkehr wurde durch Anlegung von Straen, Kanlen, Brcken erleichtert und dadurch der Handel wesentlich gehoben (Versuch eines Rhein-Donaukanals, die Rheinbrcke bei Mainz). Von den durchziehenden Kaufleuten wurden Zlle erhoben. Diese dienten neben den Einknften aus den Domnen, Forsten, Salinen, ausjff;c, den Bergwerken, Mnzen und den Gerichten, sowie den Steuern und den Tributen unterworfener Völker zur Bestreitung des Hof-Halts und der Staatsverwaltung. d. Karls Persnlichkeit und Lebensweise. Karls Biograph Einhard berichtet folgendes: Der Kaiser war von starkem Krperbau und hervorragender Gre, die jedoch das richtige Ma nicht berschritt; denn seine Lnge betrug sieben seiner Fe; seine Augen waren sehr groß und lebhaft, die Nase ging etwas der das Mittelma. Er hatte schnes weies Haar und ein freundliches, heiteres Gesicht. So bot seine Gestalt, mochte er sitzen oder stehen, eine hchst wrdige und stattliche Er-scheinung. Bestndig bte er sich im Reiten, Jagen und Schwimmen. Sehr angenehm waren ihm die Dmpfe der heien Quellen. Darum Lebensweise erbaute er sich auch zu Aachen eine knigliche Pfalz und wohnte dort in seinen letzten Lebensjahren ohne Unterbrechung bis zu seinem Tode." Er kleidete sich nach frnkischer Weise. der dem leinenen Hemd trug er ein Wams und Hosen; mit einem Pelze von Otter und Marder Kleidung schtzte er im Winter Schultern und Brust; endlich trug er einen blauen Mantel und stets das Schwert an der Seite, dessen Griff und Gehenk von Gold oder Silber waren. Bei besonderen Festlichkeiten trug er ein reich mit Edelsteinen geschmcktes Schwert und schritt in golddurch-wirkten! Gewnde einher, in Schuhen, die mit Edelsteinen besetzt waren, und in einem Mantel, der durch eine goldene Spange zusammengehalten wurde, auf dem Haupte ein Diadem aus Gold und Edelstein. An anderen Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gewhn-lichen Volkstracht." In Speise und Trank war er mig. Whrend der Tafel hrte er gerne Musik oder einen Vorleser, der ihm die Geschichten und Taten der Alten vorlas. Reich und sicher flo ihm die Rede vom Munde. Latein sprach er ziemlich gelufig, das Griechische konnte er besser verstehen als selber sprechen. Die Wissenschaften pflegte er mit warmem Eifer. Im Schreiben brachte er es nicht weit, da er es zu spt angefangen hatte." Karl der Groe ist eine der gewaltigsten Erscheinungen der Welt- ^3 5 ^vvv r Zlle

7. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 55

1902 - Leipzig : Voigtländer
21. Konrad Ii. 10241039. 55 Die frnkischen oder salischen Kaiser 10241125. 21. Konrad Ii. 10241039. 1. Knigswahl. Charakter Konrads. Nach dem Aussterben U-ad ii. des schsischen Knigshauses versammelten sich die deutschen Stmme (die geistlichen und weltlichen Groen sowie die Ritter und viele freien Männer) zur Knigswahl in der Rheinebene zwischen Mainz und Knigswahl Worms, die Lothringer auf dem linken, die Franken, Bayern und Schwaben auf dem rechten Ufer. Lange schwankte die Wahl zwischen zwei Vettern aus frnkischem (salischem) Hause, Konrad dem Al-teren und Konrad dem Jngeren, die als Enkel Konrads des Roten von Lothringen und Luitgardes in gerader Linie von Otto dem Groen abstammten. (Vgl. die Tabelle S. 54.) Man entschied sich (vgl. Uhlands Ernst von Schwaben" Ii.) fr den lteren Kon-rad; in ihm kam einer der tchtigsten Herrscher auf Deutschlands Thron. Er war zwar wissenschaftlich wenig gebildet, aber ebenso klug ^ Harare-wie tatkrftig, unerschrocken in jeder Lebenslage, gtig gegen alle Wohl-gesinnten, rcksichtslos streng gegen die Friedensstrer. 2. uere Politik Konrads. Ernst von Schwaben. Auf seinem ersten Zuge nach Italien ward Konrad zum König der L an -1. Rmerzug gobarden und in Rom zum Kaiser gekrnt. Hier traf er mit dem um die Verbreitung des Christentums im Norden hochverdienten Könige von Dnemark und England Kanut (Knud) dem Groen zusammen, dem er kurz vorher in weiser Beschrnkung die Mark Schleswig abgetreten hatte (die Eider wieder Nordgrenze des Schleswigs Reiches, vgl. 181), ebenso mit König Rudolf von Burgund, der kinderlos war und Konrad gem den Versprechungen, die er be-reits Heinrich Ii. gegeben hatte, die Erbfolge in seinem Reiche zu-sicherte. 1032 fiel nach Rudolfs Tod Burgund an Deutschland (i-Bsl0? Karte Viii). Doch hatte Konrad wegen dieser Errungenschaft schwere Kmpfe mit Ernst von Schwaben, dem Sohne seiner Gemahlin Naben Gisela aus ihrer ersten Ehe, zu bestehen. Dieser betrachtete sich wegen der Herkunft seiner Mutter aus dem burgundischen Hause als den rechtmigen Erben. Ernst, im Kampf berwunden, wurde eine Zeit-lang auf Burg Giebichenstein bei Halle gefangen gehalten. In Freiheit gesetzt, weigerte er sich, gegen seinen Freund Werner von Kyburg, der ihm frher in den Kmpfen gegen den König beige-

8. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 79

1902 - Leipzig : Voigtländer
31. Die Kreuzzge. 79 August von Frankreich und Richard Lwenherz von England entschlossen sich zur Wiedereroberung der heiligen Stadt. Kaiser Fried-rich zog mit 100 000 Streitern durch Ungarn und das griechische Reich nach Kleinasien, eroberte Iknium, fand aber 1190 im Flusse Salef in Cilicien den Tod. Sein Sohn Friedrich von Schwaben starb mit einem groen Teile seines Heeres während der Belagerung von Alton (Ptolemais) an der Pest; durch seine Beteiligung an der Stiftung des deutschen Ritterordens (f. S. 82) hat er sich ein bleibendes Verdienst erworben. Die beiden Könige, unterdessen zur See angekommen, eroberten mit Herzog Leopold von Ost erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard beleidigt, verlie Palstina, und auch Philipp August kehrte heim. Richard verrichtete zwar mit seiner verhltnismig kleinen Ritterschar noch Wunder der Tapferkeit in dem heiligen Lande, sah sich aber dann, von allen verlassen und zudem von Philipp August mit einem Angriff auf die englischen Besitzungen maxh in Frankreich bedroht, gentigt, einen Waffenstillstand mit Saladin Betrag mit einzugehen; durch diesen verblieb den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon, auerdem aber ward ihnen der Besuch der heiligen Orte zugestanden. Auf der Rckfahrt litt Richard Schiffbruch, wurde auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn zuerst in Drnstein links der Donau, dann auf der Burg Trifels in der bayr. Pfalz roi, k z , r r i u Richards gefangen und gab ihn endlich nur gegen em bedeutendes Lsegeld und e^teu Anerkennung seiner Oberhoheit frei. (Die Sage vom Snger Blondel vor dem Schlosse Drnstein, vgl. Seidl Blondels Lied".) Nach Richards Heimkehr bemchtigte sich Saladin wieder Palstinas bis auf geringe Reste; der hochherzige Fürst behandelte aber die Christen mit groer Schonung; leider fand er einen frhen Tod (1193). 4. Der vierte Kreuzzug 12021204. Der Papst Inno-cenz Iii. bewog eine Anzahl angesehener franzsischer Ritter, im Vereine mit den Venetianern einen neuen Kreuzzug anzutreten. Der 4, Kreuzzug 94jhrige, fast blinde, aber geistesfrische Doge Dandolo stellte sich selbst an die Spitze des Zuges. Die Kreuzfahrer zogen zunchst nach Konstantinopel, um dort den vertriebenen und geblendeten Kaiser ^saak Angelus wieder einzusetzen. Da jedoch dieser ihnen den verheienen Lohn nicht gewhren konnte, so eroberten und plnderten sie Konstantinopel und stifteten 1204 das lateinische Kaisertum. Graf egnum

9. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 89

1902 - Leipzig : Voigtländer
34. Rudolf I. von Habsburg. 35. Adolf von Nassau ic. 89 Eppstein, und infolge der Bemhungen seines Schwagers Friedrich von Hohenzollern auf den Thron berufen (vgl. auch Schiller Der Graf von Habsburg"). Er war von hoher. schlanker Gestalt, ein in der Schweiz zwischen 'Rar und ikeu; autzeroem yane vtuooij burgische Besitzungen in Schwaben und im Elsa, wo er die Stellung einese,'t6u,tflem Landgrafen einnahm. Er war ein verstndiger und tatkrftiger Fürst, dessen Plne nur auf Erreichbares gerichtet waren. 2. Rudolfs Regierung. Die Liebe seiner Untertanen gewann sich der König durch Leutseligkeit und Gerechtigkeit. Um in Deutschland wieder Ordnung herzustellen, enthielt er sich jeder Einmischung in die Angelegenheiten Italiens; dagegen bekmpfte er das Raubrittertum, namentlich am Rhein und m Thringen, mit Er- $ieri^ea"6= folg und zerstrte viele Raubnester. Die Macht der Fürsten hemmte ihn berall; doch wurde der mchtigste Reichsfrst, der König Ottokar von Bhmen, der fter- Bhmen reich, Steiermark, Krnten und Krain nach dem Aussterben der Ba-benbeiger ( 26) an sich gebracht hatte und Rudolfs Oberherrschaft nicht anerkennen wollte, von ihm zur Unterwerfung gentigt und nach einem neuen Abfall in der Schlacht auf dem Marchfelde (unweit Marchfeld Wien 1278) trotz seiner bermacht vollstndig besiegt. Von den Lndern des Knigs, der in der Schlacht seinen Tod gefunden hatte, verlieh Rudolf sterreich mit Steiermark und Krain seinen eigenen Shnen Albrecht und Rudolf und legte dadurch den Grund zu der welthistorischen Stellung des Hauses Habsburg. Bhmen mit Mhren blieb im Besitz von Ottokars Familie, die in mnnlicher Linie bald darauf ausstarb. Die Städte begnstigte Rudolf als sicherste Sttze seiner Macht cj* durch Verleihung von Handelsvorrechten, Marktrecht ic. Weil er aber von ihnen viele Abgaben forderte, entstand mancherorts Unzufrieden-heit, und Personen, die sich fr Friedrich Ii. ausgaben, fanden An-Hnger. Rudolf starb 1291 und wurde in der Knigsgruft zu Spei er begraben (vgl. I. Kerners Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe"). 35. Adolf von Nassau, Albrecht I. und Heinrich Vii. 1. Adolf von Nassau 12921298, ein tjjenig begterter, aber 0 Nassau tapferer und ehrenwerter Fürst, wurde aus Besorgnis vor der Macht 1292-1298 iapferel-Kriegsmonrt, der einst mit starker Hand die staufische Sache Charakter verfochten hatte. Die Stammburg des habsburgischen Hauses liegt ^

10. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 106

1902 - Leipzig : Voigtländer
106 Des Mittelalters dritte Periode. Schulen standen Stadtschulen. Fahrende Schler (Vaganten) zogen von Ort zu Ort, von Schule zu Schule und nhrten sich oft von Vettel und Diebstahl, wozu sie die jngeren Schler (Schtzen") geradezu abrichteten. Universitten wurden nach dem Muster Prags noch im 14. Jahrhundert in Wien und Heidelberg, im 15. in ln, Erfurt, Leipzig u. a. O. gegrndet. Trotz dieser Fortschritte im Unter-Alchimie richtswesen nahm der Aberglaube zu; Alchimisten (Goldmacher) Astrologie und Astrologen (Sterndeuter) fanden sich berall. Besonders schlimm war es mit der Heilkunde bestellt. Die Chemie versuchte der geniale, aber abenteuerliche Arzt Theophrastus Paracelsus Vombastus von Hohenheim (14931541) fr die Heilkunde zu verwerten. Mit dem Sinken des Rittertums verstummte der Minnesang. Die Dichtung zog in die Werksttten und die Zunfthuser der Hand-werker und wurde dort auch zunftmig betrieben. Unter den gesang' Meistersngern ist der Schuhmacher Hans Sachs aus Nrnberg, Hans ^Qcf)ke^en een jn Reformationszeit hineinreicht, der berhmteste. Ne-ben schnen Volksliedern ist die wertvollste Dichtung die gegen 1250 zuerst in niederlndischer Sprache verfate, um 1500 zum ersten Male gedruckte humorvolle Tierfabel Reineke der Fuchs. Weniger Wert hatten die Fastnachtsspiele. In den Stdten fand auch der aus dem Norden Frankreichs Bau* stammende sogenannte gotische Baustil (Spitzbogenstil Tafel Vii) eine Sttte. Die berhmtesten gotischen Bauwerke sind der Klner Dom (begonnen 1248, nach langer Unterbrechung 1842 wieder in Angriff genommen, vollendet 1880, Tafel Vii), das Straburger Mnster des Meisters Erwin, das Mnster zu Freiburg i. B. und das Hochmeisterschlo in Marienburg. In Bildhauerei, Holzschnitzerei sowie in knstlicher Schmiedearbeit wurde Be-deutendes geleistet; einen besonders hohen Aufschwung nahm die Glasmalerei; durch sie wurde zugleich bei den Kirchenfenstern das allzuhell einstrahlende Licht wohltuend gedmpft. 42. Ende des Mittelalters. Vorboten der neuen Zeit. Seit der Mitte des fnfzehnten Jahrhunderts wurde durch eine Reihe wichtiger Begebenheiten eine groe Vernderung in dem Zu-
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