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nördlich von ihnen an der Küste der Nordsee finden wir die Friesen. In Holland und dem nördlichen Teile der Rheinprovinz wohnten die Franken, zwischen Schwarzwald und Vogesen die Alemannen und im südlichen Frankreich die Burgunder.
Die Hunnen. Im Jahre 375 nach Christi Geburt drang von Asien her ein wildes Reitervolk in Europa ein, vertrieb die Völker aus ihren Wohnsitzen und gab so den Anstoß zur Völkerwanderung. Dieses Volk waren die Hunnen. Ihr Körper war klein und häßlich, der Kopf dick, ihr Gesicht von tiefen Einschnitten entstellt, welche sie sich beibrachten, um den Bartwuchs zu verhindern. Die Augen waren schiefliegend, die Nase Platt und die Beine infolge des fortwährenden Reitens krumm.
Kleidung, Nahrung. Ebenso abstoßend wie ihre Körpergestalt war auch ihre Kleidung. Sie bestand aus Hosen von Bocksfellen und Kitteln von Mausefellen. Da die Hunnen die Kochkunst nicht kannten, so legten sie das rohe Fleisch unter die Sättel ihrer Pferde, um es mürbe zu reiten. Außerdem nährten sie sich von wildwachsenden Wurzeln und Gewürm.
Lebensweise. Ohne Heimat, ohne Haus und Herd, schweiften die Hunnen von einem Ort zum andern, die Männer auf ihren kleinen Pferden, die Weiber und Kinder auf Wagen. Raub und Mord bezeichneten den Weg, den sie nahmen, und blühende Gegenden machten sie zu traurigen Einöden.
Alarich. Nachdem die Hunnen schon mehrere Völker unterworfen hatten, fielen sie in das Reich der Westgoten ein. Diese verließen ihre Heimat und wandten sich um Schutz und Hülfe an die Römer, welche ihnen Aufnahme gewährten und Wohnsitze an der Donau anwiesen. Als aber die Römer treulos an den Goten handelten, wählten diese den jungen Alarich zu ihrem Könige und unternahmen unter seiner Führung einen Rachezug nach Italien und belagerten Rom. Die Römer schickten Gesandte in das Lager Alarichs, welche den König zu erschrecken suchten, indem sie stolz hinwiesen auf die Stärke und Menge ihrer
Truppen. Er aber erwiederte: „Je dichter das Gras, um so besser
das Mähen." Als nun die Gesandten zuletzt demütig fragten: „Was, o König, willst du uns lassen," antwortete er: „Das Leben." Durch
Zahlung eines hohen Lösegeldes gelang es den Römern, Alarich noch
einmal zu bewegen, der Stadt die Freiheit zu schenken. Im nächsten Jahre aber kehrte er schon wieder zurück und zwang Rom zur Übergabe. Zum ersten Male mußte die einstige Beherrscherin der Welt einen Deutschen als ihren Herrn anerkennen. Alarich blieb nur wenige Tage in Rom, dann zog er mit den Westgoten nach dem Süden Italiens. Hier ereilte ihn ein früher Tod. Der Sage nach begruben ihn die
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Schwarzwald Frankreich Christi Asien Europa Donau Italien Rom Rom Italiens
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5. Chlodwig und die Merowinger.
Taufe. Von den deutschen Stämmen, welche an der Völkerwanderung teilnahmen, gelangten die Franken zur höchsten Macht und Blüte. (Wo wohnten sie?) Im fünften Jahrhundert vereinigte Chlodwig die verschiedenen Stämme der Franken unter seiner Herrschaft und wurde so der Gründer des Frankenreiches. Während viele andere deutsche Stämme durch Berührung mit den Römern das Christentum bereits angenommen hatten, lebten die Franken und ihr König noch im finstern Heidentume. Vergebens suchte Chlodwigs Gemahlin, Chlotilde, eine burgundische Königstochter, den König zu überreden, das Christentum anzunehmen. Endlich sollte ihr Wunsch aber doch in Erfüllung gehen. Chlodwig kämpfte gegen die Alemannen (Wo wohnten sie?) und traf mit ihnen in der Schlacht bei Zülpich zusammen. Schon wankten die Franken, da richtete Chlodwig sein Gebet an Christus und gelobte, ein Christ zu werden, wenn er ihm den Sieg schenke. Wirklich wandte sich das Glück, und die Alemannen wurden von den Franken in die Flucht geschlagen. Chlodwig hielt sein Gelübde und ließ sich laufen. Mit ihm nahm das ganze Volk der Franken das Christentum an. (Simrock: Die Schlacht bei Zülpich.) Aber, obwohl ihn der Papst den allerchristlichsten König nannte, so änderte sich seine Gesinnung durch die Taufe nicht im geringsten. Nach wie vor blieb er ein grausamer Tyrann, dem es nur darauf ankam, seine Herrschaft zu vergrößern. Um sich zum alleinigen Beherrscher der Franken zu machen, schaffte er alle seine Verwandten, die ihm dabei im Wege standen, durch Mord aus dem Wege. Nachdem er das ganze Frankenreich unterjocht hatte, unterwarf er durch glückliche Eroberungskriege auch die benachbarten Reiche, so daß sein Reich bei seinem Tode den westlichen Teil Deutschlands und den größten Teil Frankreichs umfaßte.
Tas Lehnswesen. Nach deutschem Rechte galt der König als alleiniger Herr von Grund und Boden des eroberten Landes. Auch Chlodwig Betrachtete sich als Besitzer der von ihm eroberten Länder. Da er nun aber die weiten Acker und Felder nicht allein bebauen konnte, so verloste er einen Teil des Grund und Bodens an die Getreuen seines Gefolges, welche dadurch freie Eigentümer wurden. Den andern Teil des bebauten Landes behielt der König als fein Eigentum und überließ dasselbe zur Verwaltung und Nutznießung den Treuesten und Vornehmsten seines Heeres. Ein solches vom Könige verliehenes Gut nannte man Lehen und die Verleihung Belehnung. Der Belehnte hieß Lehnsmann oder Vasall, der König Lehnsherr.
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Die Merowinger und die Hausmeier. Chlodwigs Nachkommen, nach ihrem Stammvater Merowinger genannt, glichen ihrem Ahnherrn'zwar in ihrer Grausamkeit und Mordsucht, hatten aber keineswegs seine Tapferkeit geerbt. Unter ihnen hätte das mächtige Frankenreich zerfallen müssen, wenn es nicht eine so kräftige Stütze an den obersten Ministern der Könige, Hausmeier genannt, gesunden hätte. Je weniger sich die fränkischen Herrscher um ihr Land bekümmerten, um so größer wurde die Macht der Hausmeier. Einer von ihnen, Karl Marteh (Hammer), rettete sogar das Frankenreich durch den Sieg bei Poitiers vor dem Einfalle der Araber. Durch diesen Sieg wuchs das Ansehn und die Macht der Hausmeier so sehr, daß Karls Sohn, Pipin der Kurze, es wagte, der königlichen Macht auch die königliche Würde hinzuzufügen. Er entsetzte den letzten merowingischen König des Thrones und machte sich zum Könige der Franken.
Welches Volk gelangte m der Völkerwanderung zur größten Macht?
Wie wurde der Frankenfürst und das Frankenvolk Christen?
Was versteht man unter Belehnung?
Wie kam es, daß die Herrschaft aus den Händen der Merowinger in die Hände der Hausmeier überging?
*6. Bonifarius (gest. 755),
Jugend. Siebenhundert Jahre nach Christi Geburt waren die meisten unserer Vorfahren noch Heiden. Um jene Zeit aber kamen fromme Männer aus England herüber, um ihren Stammesbrüdern das Evangelium zu predigen. Von diesen Glaubensboten hat Winfried, später Bonifacius, d. i. Wohlthäter, genannt, am meisten für die Ausbreitung des Christentums in Deutschland gethan. Er stammte aus einer vornehmen englischen Familie. Sein Vater bestimmte ihn zum Staatsdienste und hoffte, seinem Sohne dereinst eine angesehene und glänzende Stellung zu verschaffen. Aber in dem Knaben erwachte frühzeitig der Wunsch, Geistlicher zu werden und den Heiden das Evangelium zu predigen. Endlich erlaubte der Vater seinem Sohne, ins Kloster zu gehn, um sich auf den Beruf eines Geistlichen vorzubereiten.
Missionsreisen. Als Winfried zum Priester geweiht war, fuhr er über die Nordsee zu den Friesen. Aber der Friesenkönig Radbod war ein erbitterter Feind der neuen Lehre, daher hatte die Predigt Winfrieds keinen Erfolg. Er wandte sich daher nach Hessen und entfaltete hier eine reichgesegnete Wirksamkeit. Bei dem Dorfe Geismar
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Extrahierte Personennamen: Chlodwigs Chlodwigs Merowinger Karl_Marteh Karl Karls Winfried Winfried Winfried Winfried Winfrieds
Extrahierte Ortsnamen: Poitiers Karls Christi England Deutschland Hessen
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fand er einst eine uralte Eiche, die dem Donnergotts Thor geweiht war. Bonifacius sprach zu den versammelten Heiden: „Jetzt will ich euch zeigen, daß eure Götter nichts sind," und begann, die Eiche umzuhauen. Voll Entsetzen sahen die Heiden zu und glaubten jeden Augenblick, ein Blitzstrahl des Donnergottes werde den Frevler treffen. Aber die Eiche stürzte krachend zu Boden, und Bonifacius stand noch unverletzt da. Da erkannten die Heiden die Ohnmacht ihrer Götter, glaubten und ließen sich taufen. Aus dem Holze der Eiche baute Bonifacius eine Kapelle. Darauf durchzog er predigend das ganze Hessenland und Thüringen und gründete überall Kirchen und Klöster. Der Papst ernannte ihn für feine Verdienste zum Erzbischof über das ganze christliche Deutschland mit dem Sitze in Mainz.
Tod. Im hohen Alter von 73 Jahren zog Bonifacius noch einmal zu den Friesen. Seine Predigt hatte diesmal besseren Erfolg. Am Psingstmorgen erwartete er die Neubekehrten, um ihnen seinen Segen zu erteilen. Aber statt ihrer erschien ein Haufe wilder Heiden. Seine Gefährten wollten sich zur Wehr setzen, aber Bonifacius sprach: „Lastet ab vom Kampfe! Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht mögen töten. Hoffet aus Gott, er wird eure Seelen erretten!" Das Evangelienbuch über dem Haupte emporhebend, fiel er unter den Streichen der Mörder und mit ihm seine Begleiter. Sein Leichnam wurde später in das von ihm gegründete Kloster Fulda gebracht. Im Jahre 1855 wurde dem Apostel der Deutschen in Fulda ein Denkmal errichtet.
Klöster. Wie Bonifacius, so gründeten auch andere Missionare in Deutschland zahlreiche Klöster. Die berühmtesten Klöster waren in St. Gallen, Fulda, Corvey. Die Klöster haben in Deutschland viel Segen gestiftet. Sumpfige oder dürre Gegenden schufen die Mönche in blühendes Ackerland um, Arme wurden von ihnen reichlich unterstützt, Reisenden gewährten sie gastliche Herberge. Durch das Bücherabschreiben und durch Jugendunterricht sorgten die Mönche außerdem für die Verbreitung der Bildung und der Wissenschaften.
Welchem Volke hat Deutschland seine Bekehrung großenteils zu verdanken? In welchen Ländern hat Bonifacius das Evangelium verkündigt?
Wo hatte seine Predigt Erfolg, wo nicht?
Welcher Segen ist von den Klöstern ausgegangen?
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Herrn auch zu dienen. Er meldete sich zur Taufe, und Karl selbst war sein Pate.
Noch andere Kriege unternahm Karl zum Schutze seines Reiches und zur Erweiterung seiner Macht. So zog er gegen die Araber nach Spanien, unterwarf das Land bis zum Ebro und gründete zwischen Ebro und Pyrenäen die spanische Mark. Auf diesem Heereszuge fand der tapfere Roland, Karls Feldherr, seinen Tod. (Stöber: Der sterbende Roland.) So umfaßte das Frankenreich den größten Teil Deutschlands, ganz Frankreich, Spanien bis zum Ebro und den nördlichen Teil Italiens. Fast alle christlichen Völker gehorchten dem Frankenkönige, dem mächtigsten Fürsten der damaligen Zeit.
* Krönung (800). Als Karl einst in Paderborn einen Reichstag abhielt, kam der Papst, der in Rom von Aufrührern arg mißhandelt worden war, zu Karl und bat ihn um Hülfe. Dieser begleitete ihn nach Rom zurück und bestrafte die Schuldigen. Als der König das Weihnachtsfest in der Peterskirche feierte und am Altare kniete, erschien der Papst und setzte ihm die goldene Kaiserkrone aufs Haupt, während das Volk rief: „Karl, dem von Gott gekrönten Kaiser Leben und Sieg." Durch diese Krönung übertrug der Papst dem Kaiser das Amt eines •Schirmherrn der ganzen Christenheit. Während der Papst der geistliche Oberherr der Christenheit war, war der Kaiser ihr weltlicher Herrscher und schützte sie vor äußeren Feinden.
Landesverwallung. Karl teilte sein großes Reich in Gaue ein, über welche er die Gaugrafen setzte. Die Gaue waren wieder in Hundertschaften eingeteilt, an deren Spitze die Centgrafen standen. Der Gaugraf hielt alle Monate an des Königs Statt Gericht, wobei ihm die Schöffen zur Seite standen. Im Kriege führte er die waffenfähigen Männer gegen den Feind. Noch größere Macht als die Gaugrafen hatten die Markgrafen, welche die Grenzgebiete des Frankenreichs, Marken genannt, zu verwalten hatten. Seine Krongüter ließ der Kaiser von den Vögten verwalten, die Rechtspflege lag in den Händen der Schultheißen. Die höchsten Beamten des Frankenreichs waren die beiden Sendgrafen. Alle Vierteljahr mußten sie das Reich zur Beaufsichtigung der übrigen Beamten bereisen und dem Kaiser über deren Thätigkeit Bericht erstatten.
Lehnswesen. Von wem ist das Lehnswesen im Frankenreich schon eingeführt worden? Was versteht man unter Belehnung? Unter Karl nahm das Lehnswesen an Umfang und Bedeutung zu. Nicht nur der Kaiser belehnte, auch weltliche und geistliche Fürsten übertrugen kleinere Güter an ihre Untergebenen und verpflichteten sie dadurch, ihm Heeresfolge zu leisten. Die Belehnung war eine feierliche Handlung.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Roland Karls Roland Karl Karl Karl Karl Gott Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Karls Deutschlands Frankreich Spanien Italiens Paderborn Rom Rom Peterskirche Frankenreich
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8. * Heinrich I. (919—936).
Wahl. Eine Zeit neuen Glückes trat für Deutschland erst wieder ein, als Heinrich, Herzog von Sachsen, den deutschen Königsthron bestieg. Auf dem Reichstage zu Fritzlar wurde er von den Sachsen und Franken zum Könige erwählt. Die Sage erzählt, daß die Reichsfürsten ihm die Zeichen der königlichen Würde überbrachten, als er sich im Walde mit Vogelfang beschäftigte. (Vogl: Heinrich der Vogelsteller.)
Einigung des Reiches. Bon den fünf deutschen Stämmen der Alemannen oder Schwaben, Bayern, Lothringer, Sachsen und Franken hatten nur die beiden letzteren Heinrich als ihren König anerkannt. Daher hielt er es für seine erste Aufgabe, auch die Herzöge der drei übrigen Stämme zum Gehorsam zu zwingen. Aber nicht durch Waffengewalt, sondern durch friedliche Besprechung erreichte er es, daß die Herzöge ihn als ihren König anerkannten. So verhinderte Heinrich, daß das Reich auseinanderfiel, und daß die Herzöge zu selbständigen Fürsten wurden; darum darf man Heinrich mit Recht den Gründer des deutschen Reiches nennen.
Die Ungarn. Die durch Heinrich gegründete Einheit des Reiches gereichte Deutschland schon in der nächsten Zeit zum Segen. Wie in der Völkerwanderung die Hunnen, so drangen jetzt von Osten her die Ungarn in die deutschen Lande ein, überall, wohin sie kamen, mordend und plündernd. Sie saßen auf kleinen bepanzerten Pferden und waren bewaffnet mit Lanze, Schwert und Bogen, womit sie jeden Feind sicher trafen. Auch mit Greisen, Weibern und Kindern hatten sie kein Erbarmen; die Bewohner wurden niedergemacht oder in die Sklaverei geschleppt, die Dörfer, Städte und Saaten den Flammen übergeben.
Neunjähriger Waffenstillstand. Bei einem Angriffe der Ungarn hatte Heinrich das Glück, einen vornehmen Anführer derselben gefangen zu nehmen. Um denselben zu retten, bewilligten die Ungarn dem Könige einen neunjährigen Waffenstillstanä. Heinrich lieferte ihnen den Führer aus und verpflichtete sich zur Zahlung eines Tributes. Nachdem er so auf neun Jahre vor seinen Feinden Ruhe bekommen hatte, begann er sein Volk wehrhaft zu machen und es durch den Bau festerer Städte gegen Einfälle der Ungarn zu schützen. Noch hatte Deutschland wenig Städte, und noch lebten die Deutschen nach der Art ihrer Vorfahren aus zerstreut liegenden Höfen. So waren sie aber den Einfällen der Ungarn wehrlos preisgegeben. Damit nun die Bevölkerung bei feindlichen Einfällen sich mit ihrer Habe retten könnte, ließ Heinrich die
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich Heinrich Vogl Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Fritzlar Sachsen Schwaben Bayern Sachsen Ungarn Deutschland Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Deutschland
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übte er diese Rechte meist nicht selbst aus, sondern beauftragte damit seinen Beamten, welcher Vogt oder Burggraf hieß, weil er auf einer Burg in der Stadt wohnte. Ein solcher Burggraf war in Nürnberg der Hohenzoller Friedrich Vi., später Kurfürst von Brandenburg. Wie heute an der Spitze einer Stadt der Bürgermeister, der Magistrat und die Stadtverordneten stehn (Erklärung!), so wurden damals die städtischen Angelegenheiten von dem Bürgermeister und den Schöffen verwaltet. In der ersten Zeit konnten nur die Mitglieder des Adels, die Geschlechter, das Schöffenamt bekleiden. Im Laufe der Zeit aber gelangten die Handwerker zu immer größerem Wohlstände und Ansehn. Nach dem Grundsätze: „Einigkeit macht stark" schlossen sich die Genossen desselben Handwerks zusammen und bildeten so eine Zunft. Durch Zahlung von Geldsummen befreiten sie sich allmählich von den Frondiensten und erlangten das Recht, mit den Geschlechtern zusammen im Rate der Stadt zu sitzen. ___________
Nenne Städte, die von den Römern gegründet sind?
Was versteht man unter fürstlichen, bischöflichen und freien Reichsstädten -
Inwiefern genießen die Bürger in unserer Zeit größere Freiheit als in früherer Zeit?
Welches sind die wichtigsten Abgaben (Steuern), die die Bürger unserer Zeit zu leisten haben?
Wie hießen die städtischen Verwaltungsbehörden früher und wie heißen sie heute ? Welche Rechte und Pflichten haben dieselben?
Welche Leute konnten früher die städtischen Ehrenämter nur bekleiden?
Wie ist es heute?
10. Heinrich Iv. (1056—1106).
Jugend. Heinrich war erst sechs Jahre alt, als er Kaiser wurde.
Seine Mutter Agnes übernahm daher für ihn die Regierung. Als
Heinrich zwölf Jahre alt war, weilte sie mit ihm zu Kaiserswerth am Rhein. Dorthin kam auch Hanno, der Erzbischof von Köln. Nach einem gemeinschaftlichen Mahle lud er den jungen Heinrich ein, mit ihm eine Vergnügungsfahrt auf dem Rhein zu machen. Arglos folgte der Knabe. Kaum aber war Hanno seiner sicher, als er den Befehl gab, stromabwärts zu fahren und den Knaben zu entführen. Vergebens wehklagte die Mutter, vergebens sprang der junge König in den Fluß, um sich durch Schwimmen zu retten. Er wurde wieder herausgeholt
und nach Köln geführt. Hanno übernahm jetzt die Regierung des Reiches
und die Erziehung Heinrichs. Nicht lange jedoch behielt Hanno den
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Agnes Heinrich_zwölf Heinrich Hanno Heinrich Heinrich Hanno Hanno Heinrichs Heinrichs Hanno
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daß sie ihn nicht mehr als ihren König anerkennen würden, wenn er nicht in Jahr und Tag vom Banne gelöst sei.
Canossa. Heinrich sah jetzt, von allen verlassen, keinen andern Ausweg mehr, als von dem Papste Vergebung zu erflehen. Als Büßer gekleidet und nur in Begleitung seiner Gemahlin, seines dreijährigen Söhnleins und weniger Diener, überstieg er unter unsäglicher Mühe die schneebedeckten Alpen in einem sehr strengen Winter. In der lombardischen Ebene angelangt, wurde Heinrich von vielen Fürsten mit Freuden empfangen, und gern boten sie ihm ihre Hülfe gegen den verhaßten Papst an. Der König aber, nur von dem einen Gedanken beseelt, den Papst zu versöhnen, verschmähte diese Hülfe. Als Gregor vernahm, Heinrich sei in Italien, fürchtete er, der König würde ihn mit Heeresmacht überfallen. Um vor einem solchen Überfall sicher zu sein, begab er sich in die feste Burg Canossa. Hierher lenkte nun auch Heinrich seine Schritte. Als der Papst erfuhr, Heinrich komme als Büßer, ohne alle Heeresmacht, beschloß er, ihn seinen Zorn in vollem Maße spüren zu lassen. Drei Tage lang ließ er den Kaiser in bittrer Kälte vor der Thür der inneren Burg im Büßergewande barfuß und barhaupt stehen. Erst am vierten Tage gewährte er ihm Gehör und sprach ihn unter der Bedingung vom Banne los, daß er sich dem Urteilsspruche des Papstes stets füge und so lange der königlichen Würde entsage, bis auf einem Reichstage entschieden sei, ob er noch König bleiben solle oder nicht.
Rudolf von Schwaben. Voll Zorn über die schmachvolle Behandlung, die er vom Papste erfahren hatte, kehrte Heinrich nach Deutschland zurück. Die Fürsten aber hatten in Rudolf von Schwaben einen Gegenkönig gewählt. Heinrich warb ein Heer und kämpfte trotz des Bannes, der ihn von neuem traf, mutig gegen Rudolf. Derselbe fand seinen Tod in der Schlacht bei Merseburg, nachdem ihm seine rechte Hand abgehauen war. Sterbend soll Rudolf ausgerufen haben: „Das ist die Hand, mit der ich einst meinem Könige Treue geschworen habe."
Heinrichs Romfahrt. Durch Rudolfs Untergang wuchs Heinrichs Macht in dem Maße, daß er beschloß, zum zweiten Male nach Italien zu ziehen, aber nicht als Büßer, sondern als Führer eines gewaltigen Heeres, um Gregor zu zwingen, den Bann zurückzunehmen. Drei Jahre lang belagerte Heinrich den Papst in Rom. Endlich wurde dieser von den Normannen befreit und floh nach Salerno, wo er mit den Worten starb: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, deshalb sterbe ich in der Verbannung."
Heinrichs Ende. Das traurigste Geschick sollte der Kaiser am Ende seiner Tage dadurch erleben, daß sein Sohn Heinrich sich gegen den Vater empörte. Des Kaisers Feinde hatten ihm eingeredet, weil der
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Merseburg Rudolfs Italien Rom Salerno
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Frankreich Clermont Frankreich
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Friedrich Utto die Städte. In Oberitalien waren im Laufe der Jahrhunderte viele mächtige Städte entstanden, welche sich nur unwillig der Macht des Kaisers beugten. Diese Städte, an deren Spitze Mailand stand, empörten sich gegen Friedrich und vertrieben die kaiserlichen Beamten; auch verhöhnten die Bürger den Kaiser noch dadurch, daß sie einen Brief desselben, worin er sie zum Gehorsam aufforderte, zerrissen. Da sah sich der beleidigte Herrscher gezwungen, zum zweiten Male nach Italien zu ziehen, um die Städte zu bestrafen. Besonders Mailand sollte seinen Zorn fühlen. Nach langer Belagerung zwang er die Stadt zur Übergabe. Die sonst so trotzigen Bürger zogen in Bußgewändern, mit Stricken um den Hals und Asche auf den Häuptern in das kaiserliche Lager, warfen sich vor dem Kaiser nieder und baten um Gnade. Aber vergebens! Der Kaiser ließ die Stadt dem Erdboden gleich machen. Dieses Strafgericht erschreckte die übrigen Städte so, daß sie sich dem Kaiser unterwarfen. Aber nicht lange dauerte die Unterwürfigkeit. Bald brach die Empörung von neuem los. Wieder war der Kaiser zu einem Zuge nach Italien gezwungen, aber jetzt verließ ihn das Glück. Sein Heer wurde während der Belagerung der Stadt Alessandria von Krankheiten dahingerafft, so daß er sich seinen Feinden nicht mehr gewachsen fühlte.
Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe. In dieser Not wandte sich der Kaiser au seinen mächtigsten Vasallen, den Herzog Heinrich den Löwen. Die Erblande dieses mächtigen Fürsten waren Braunschweig und Lüneburg. Er war aber auch mit den Herzogtümern Sachsen und Bayern belehnt und eroberte außerdem noch Mecklenburg und Pommern. Zum Zeichen seiner Macht ließ er vor seiner Burg in Braunschweig einen ehernen Löwen errichten, welcher noch heute dort zu sehen ist. Während Heinrich zuerst des Kaisers Freund war, ver< seindete er sich später mit ihm und versagte ihm seine Dienste. Dennoch hatte der Kaiser von ihm gehofft, er würde ihm in dem unglücklichen Kampfe gegen die Städte seine Hülfe nicht versagen. Aber obwohl der Kaiser seinen Lehnsmann auf den Knien um Hülfe anflehte, so blieb dieser dennoch unbewegt. Stolz und kalt weigerte er sich, dem Kaiser
seine Bitte zu erfüllen. So kam es, daß Barbarossa bei Legnano eine
völlige Niederlage erlitt, infolgedessen die Städte frei blieben. Zornig
über den stolzen Vasallen kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück und lud ihn dreimal nacheinander zur Verantwortung vor ein Fürstengericht. Als aber Heinrich nicht erschien, traf ihn die Reichsacht, und alle Länder wurden ihm genommen. Jetzt brach der Trotz des stolzen Herzogs.
In Erfurt sank er dem Kaiser zu Füßen und flehte um Gnade. Friedrich verzieh ihm und gab ihm seine Erblande zurück, jedoch mußte er auf drei Jahre nach England in die Verbannung wandern.
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Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Mailand Italien Mailand Italien Alessandria Lüneburg Sachsen Pommern Braunschweig Deutschland Erfurt England