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1. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 150

1902 - Leipzig : Voigtländer
150 Zweite Periode der Neuzeit. porgekommene Georg von Derfflinger, der Artillerie Otto von Sparr suchte er die zur Erhaltung des Heeres und zur Be-streitung der Verwaltungskosten notwendigen Einnahmen des Steuerwesen Staates zu regeln, durch ein geordnetes Steuerwesen sicher zu stellen und so die Staatskasse von der Bewilligung der Landstnde unabhngig zu machen. Neben den Einnahmen, die der Staatskasse aus den Domnengtern, den Forsten, Bergwerken und dem Mnzrecht, sowie aus der Post und den Zllen zuflssen, und neben den Abgaben, die auf den Bauern lasteten, richtete er daher in den Accise Stdten die sogenannte Accise ein, eine Verbrauchssteuer auf ge-wisse Nahrungsmittel, sowie eine Brau- und Mehlsteuer, ferner das Salz- und Mhlstein-Monopol (Allein-Verkaufsrecht des Staates). Vor allem aber war es sein ernstes Bestreben, den Wohl-stand des gesamten Volkes auf alle Weise zu heben, wobei ihm seine Erfahrungen aus seinem Aufenthalte in Holland zum Fhrer dienten. Eschau** So lie er denn groe Strecken sumpfigen Landes in der Altmark, wie in den Niederungen der Oder, Havel und Warthe, durch Hollnder, die er in sein Land berief, entwssern und in fruchtbares Land umwandeln. Der Gartenbau und die sorgfltige Viehzucht der Hollnder wurden zum Muster fr die einheimischen Bauern. Der Kurfürst selbst war ein groer Freund des Obst- und Wein-bau es. Er ordnete an, da die Landstraen mit Bumen bepflanzt wrden, da kein Landmann heiraten drfe, bevor er nicht sechs Obst-bume gepfropft und sechs Eichen gepflanzt habe. Tchtigen Aus-lndern und ausgedienten Soldaten schenkte der Kurfürst wste Bauern-Hfe oder stdtische Grundstcke. Industrie Ebenso tatkrftig sorgte er fr die Industrie. Die Woll-Manufakturen aus lterer Zeit wurden vervollkommnet, die Tapetenfabrikation, die Glasfabrikation, die Tabakbereitung eingefhrt. Am meisten aber hob sich die Industrie durch die 20000 eingewanderten franzsischen Protestanten. Die arbeitsamen und erfahrenen Mitglieder der franzsischen Kolonie in Berlin grndeten Seiden-, Hut-, Strumpf- und Samtmanufakturen, auch Seidenfabriken und Samtfrbereien. Berlin wurde vergrert und verschnert, mit Pflaster und Be-leuchtung versehen; fr Reinlichkeit wurde gesorgt; die Strohdcher verschwanden.

2. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 313

1910 - Wittenberg : Herrosé
Xi. Die Gemeinde und ihre Pflichten, die Genossenschaft und ihr Segen. 313 Sumpf verwandelten, sondern auch gute Wiesen gewonnen. Man schritt ans Werk, dämmte den Bach ein, leitete das Wasser in zahl- reichen Graben ab, und in kurzer Zeit war ein gutes und fettes Futter- für vermehrtes Vieh und damit auch Dung gewönnet!, an dem das Dorf immer Mangel gelitten hatte. Das aber war nicht alles. Wir wissen, daß der Bach viel Gefüll hatte. Das dem Dorf zunächst liegende erwarb der Doktor und baute daselbst eine Mahlmühlb, die dem Orte fehlte. Aus weite Entfernung und auf schlechten Wegen hatten die Bewohner bisher ihre Frucht zur Mühle fahren müssen. Nun ging er weiter. Grund und Boden der Gemeindc war nicht so groß, daß die Bewohner hinreichend mit Feld- arbeit beschäftigt gewesen wären. Er beschloß daher, eine Industrie in das Dorf zu rufen. Durch den Verkauf eines Teils seines Besitz- tums an einige unternehmende Kapitalisten wurde auch dies ermöglicht. Bald sah man die Mauern einer Spinnerei sich erheben, an die sich später eine Kattunfabrik anschloß. Der Anfang mit derlei Anstalten war nun gemacht, und da immer noch Wasserkräfte übrig waren, so gab dies zur Errichtung einiger Hammerschmieden Anlaß. Ohne An- stände liefen diese Neuerungen aber nicht ab. Schönfelds Einwohner waren für diese neue Gewerbtätigkeit teils nicht zahlreich, teils nicht verständig genug, und es mußten daher fremde Arbeiter herbeigezogen werden, welche man als ebensoviel Mäuler, die dem Ort das Brot wegessen und die Waren verteuern, mit Neid und Unwillen ansah. Der Doktor wußte die Aufgeregten zu beruhigen. Es galt aber, noch in einer andern Richtung allen seinen Einfluß geltend zu machen, da es sich nun auch darum handelte, die Gemeindegüter, ansehn- liche Ländereien, auf welche die Armen ihre Kühe und Schafe zur Weide schickten, teils zu verkaufen, teils auf lebenslängliche Nutznießung gegen mäßigen Zins zu verteilen. „Das heißt die Gemeinde ruinieren und die Armen vollends an den Bettelstab bringen," war das Gerede im Dorf. Der Doktor setzte aber auch dies vermöge seiner Beliebtheit in der Überzeugung durch, daß sein Vorschlag die beste Auskunft sei, für die gemeinnützigen Verbesserungen Mittel zu schaffen und wertlose Weiden in gutes Ackerland zu verwandeln. So wurde denn auf sein Anraten ein Teil des Gemeindegutes unter die Einwohner verteilt; der Rest kam zum Verkauf und gelangte in die Hände auswärtiger Eigen- tümer, die eine bessere Bearbeitung des Bodens einführten. Immerhin war diese Maßregel bedenklich für das Gemeinwohl und besonders für die Armen. Jetzt wendete Herr Auer seine Sorgfalt auch den Wäldern zu. Da gleichzeitig die Hammerschmieden Nachfrage nach Holz veranlaßten, so kamen die Forsten bald in schönen Ertrag, und die Bevölkerung fand auch hier Arbeit. Mit den gewonnenen Mitteln konnten nun auch diejenigen Arbeiten in Angriff genommen werden, die den Verkehr des Ortes nach auswärts erleichtern sollten. In erster Linie mußten die so ver- wahrlosten Verbindungsstraßen hergestellt werden. Anfänglich sahen viele auch darin nur Formen zum Besten der Wohlhabenden. Bald aber, als sie wahrnahmen, wie die Gewerbtätigkeit und Die Fort-

3. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 313

1903 - Wittenberg : Herrosé
Xl Die Gemeinde und ihre Pflichten, die Genossenschaft und ihr Segen. 313 Mühle fahren müssen. Nun ging er weiter. Grund und Boden der Gemeinde war nicht so groß, daß die Bewohner hinreichend mit Feld- arbeit beschäftigt gewesen wären. Er beschloß daher, eine I n d u st r i e in das Dorf zu rufen. Durch den Verkauf eines Teils seines Besitz- tums an einige unternehmende Kapitalisten wurde auch dies ermöglicht. Bald sah man die Mauern einer Spinnerei sich erheben, an die sich später eine Kattunfabrik anschloß. Der Anfang mit derlei Anstalten war nun gemacht, und da immer noch Wasserkräfte übrig waren, so gab dies zur Errichtung einiger Hammerschmieden Anlaß. Ohne An- stände liefen diese Neuerungen aber nicht ab. Schönfelds Einwohner waren für diese neue Gewerbtätigkeit teils nicht zahlreich, teils nicht verständig genug, und es mußten daher fremde Arbeiter herbeigezogen werden, welche man als ebensoviel Mäuler, die dem Ort das Brot wegessen und die Waren verteuern, mit Neid und Unwillen ansah. Der Doktor wußte die Aufgeregten zu beruhigen. Es galt aber, noch in einer andern Richtung allen seinen Einfluß geltend zu machen, da es sich nun auch darum handelte, die Gemeindegüter, ansehn- liche Ländereien, auf welche die Armen ihre Kühe und Schafe zur Weide schickten, teils zu verkaufen, teils auf lebenslängliche Nutznießung gegen mäßigen Zins zu verteilen. „Das heißt die Gemeinde ruinieren und die Armen vollends an den Bettelstab bringen," war das Gerede im Dorf. Der Doktor setzte aber auch dies vermöge seiner Beliebtheit in der Überzeugung durch, daß sein Vorschlag die beste Auskunft sei, für die gemeinnützigen Verbesserungen Mittel zu schaffen und wertlose Weiden in gutes Ackerland zu verwandeln. So wurde denn auf sein Anraten ein Teil des Gemeindegutes unter die Einwohner verteilt; der Rest kam zum Verkauf und gelangte in die Hände auswärtiger Eigen- tümer, die eine bessere Bearbeitung des Bodens einführten. Immerhin war diese Maßregel bedenklich für das Gemeinwohl und besonders für die Armen. Jetzt wendete Herr Auer seine Sorgfalt auch den Wäldern zu. Da gleichzeitig die Hammerschmieden Nachfrage nach Holz veranlaßten, so kamen die Forsten bald in schönen Ertrag, und die Bevölkerung fand auch hier Arbeit. Mit den gewonnenen Mitteln konnten nun auch diejenigen Arbeiten in Angriff genommen werden, die den Verkehr des Ortes nach auswärts erleichtern sollten. In erster Linie mußten die so ver- wahrlosten Verbindungs st raßen hergestellt werden. Anfänglich sahen viele auch darin nur Fronen zum Besten der Wohlhabenden. Bald aber, als sie wahrnahmen, wie die Gewerbtätigkeit und die Fort- schritte im Feldbau das Fuhrwerk vermehrten, begriffen sie, daß dem Armen wie dem Reichen der gute Zustand der Wege zu statten kam. Auch der neue Geistliche hatte durch Wohlwollen und freundliche Teilnahme an den Angelegenheiten der einzelnen Familien sich die Herzen gewonnen, und es war ihm leicht, an der Wiedergeburt der Gemeinde mitzuarbeiten. Die Kirche war besuchter als je. Indem sich die Vermögensumstände der Leute verbesserten, wurden sie auch sittlich bester.
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