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1. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. III

1911 - München : Oldenbourg
Vorwort. Die neue Lehrordnung für die realistischen Mittelschulen im Königreiche Bayern vom 14. Juli 1907 bedeutet einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte des erdkuud- lichen Unterrichtes in unserem Heimatlande. Mit der prinzipiellen Anerkennung der Geographie als Erfahrungswissenschaft durch die Einführung der Heimatkunde, des Geländeunterrichtes sowie ausgiebiger Demonstrationen im Lehrsaale sowie mit der Forderung einer genetischen Behandlung der Länderkunde nach geschlossenen Landschaften eröffnet sich eiue verheißungsvolle Perspektive für die weitere Entwicklung des erdkund- lichen Unterrichtes an unseren höheren Schulen. Die vorliegende neubearbeitete Auflage des „Leitfadens der Geographie für Mittelschulen" versucht diesen Forderungen gerecht zu werden. Sie baut sich auf der Grundlage breitester Anschaulichkeit auf und will den Forderungen der Lehrordnung gemäß „eine anschauliche Kenntnis der Oberflächengestalt der Erde und der einzelnen Landschaften" geben. Das Buch erstrebt aber zugleich auch eine einfachere Organisation des erdkundlichen Schulwissens überhaupt. Die zahllosen Einzeltatsachen der Länder- künde vermag der menschliche Geist aus die Dauer nicht festzuhalten. Die Einzelheiten mögen, wenn sie ihre Schuldigkeit getan, d. h. zur Auffindung von Allgemeinbegriffen gedient haben, mehr oder weniger wieder der Vergessenheit versallen, je nach der Ver- anlagung eines Menschen; das Hauptsächliche, das Allgemeine und für die theoretische wie praktische geographische Bildung Wertvolle und Wichtige aber kann und wird festgehalten werden. Daher sind in diesem Lehrbuche die Einzel- tatsachen zu Allgemeintatsachen summiert und unter leitenden Ideen zusammengefaßt worden. „Erst durch die gattungsbegriffliche Auffassung, welche viele Eigenschaften und Merkmale in einem Worte oder in einem Satze zusammenfaßt", sagt Alfred Hettner in feiner gedankenreichen Abhandlung über Wesen und Methoden der Geographie, ist eine scharfe und dabei verhältnismäßig kurze Beschreibung, die im Gedächtnis haftet, überhaupt möglich und damit zugleich die Grundlage für die auf Begleichung be- ruhende, in Gesetzen auslaufende strengere Form der Erklärung geschaffen worden . . . Das Ziel ist die möglich st einfache und deutliche Erkenntnis der Wirklichkeit. In Betracht kommen für den länderkundlichen Lehrstoff jene Leitideen, die eine Perspektive für die Länder-, Völker- und Erdbetrachtung wie für die Länder-

2. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. IV

1911 - München : Oldenbourg
Iv Vorwort. und Völkerbewertung eröffnen und sowohl als Bestandteil der allgemeinen Bildung wie als praktisch wertvoller Besitz Geltung beanspruchen können. Indem man von der Kenntnis der geographischen Einzelerscheinungen zur Auf- findung geographischerhaupttatsacheu und znr Erkenntnis geographischer Gesetzmäßigkeiten fortschreitet — sei es nun in Bezug auf physische oder anthropo- geographische Verhältnisse —, wird der Schiller auch im Bereiche der Erdkunde wie in den Naturwissenschasteu uuuuterbrochen im induktiven Denken geschult. Das induktive Versahren benimmt der Länderkunde den Charakter des Un- organischen und Enzyklopädischen, der ihr auf anderem Wege nur fchwer entzogen werden kann, und fetzt an die Stelle der traditionellen Aufzähluug und Beschreibung die methodische geographische Entwicklung. Es rückt den Schwerpunkt der unterrichtlichen Behandlung vom Einzelnen und Kleinen zum Allgemeinen und Großen und verleiht dadurch dem Unterricht weite und bedeutsame Gesichtspunkte. Die Gliederung des Lehrstoffes nach den großen geographischen Haupttatsachen und Gesetzmäßigkeiten gewährt zndem eine leichtere Überschau und Beherr- schnng des geographischen Wissens, ein Umstand, der für den Zweck der Wiederholung und Einpräguug von Belang erscheint. Das eineilde Element in der länderkundlichen Betrachtung bildet der Mensch und sein Walten in der Natur wie in der Geschichte. Die Bewertung der Natur in ihrer Beziehung zum Wünschen nach der wirtschaftlichen, politischen und ästhetischen Seite hin steht im Vordergründe der praktischen Ausgabeu der Länder- kuude. Auch der Jugend liegt das Verständnis anthropogeographischer Erscheinungen ungleich näher als die vielfach fchwer enträtfelbaren Bewegungsvorgänge der Erd- riude und überdies besitzt sie für die Jugeud auch einen höheren pädagogischen Wert durch ihre ethischen, ästhetischen und nationalen Elemente wie durch ihre hohe praktische Bedeutung für das wirtschaftliche Leben der Gegenwart. Die Erde als Schau- platz menschlichen Wirkens oder, um mit Ritters Worten zu redeu, als Erziehungshans der Menschheit, die Ausstattung der Länderränme init Natur gaben und deren Verwertung durch die Arbeit der Völker, das wird als Lebensinhalt auch der schulmäßigen Länderkunde zu betrachten sein. Der Schwerpunkt in den Ausführungen des Lehrbuchs liegt demgemäß, besonders in den Oberstufen, auf der anthropogeographischen Seite, ihr Endziel ist ein lebendiges Verständnis der wirtschaftlichen und politischeu Ver- hältuisse der Gegenwart aus Grund der natürlichen Gegebenheiten der Länder. Aus pädagogischen wie aus praktischen Gründen sind die Bilder direkt neben den Text gestellt, wie dies in allen Lehrbüchern der Natnrkuude und Physik längst als etwas Selbstverständliches erachtet wird. Durch die Vereinigung der Abbildungen aus eiltet Seite bleibt jede Uuterbrechung des Textes vermieden; dagegen bedingt deren Verweisung in den Anhang nicht bloß ein zeitraubendes und lästiges Herum- suchen und Herumblättern sondern die Bilder bleiben nach einer flüchtigen Durchsicht erfahrungsgemäß häufig unbeachtet. Geziemender Dank sei an dieser Stelle der Kgl. Obersten Baubehörde in München, dem Banamte der Hanpt- und Residenzstadt München, Herrn Oberbergrat von Ammon, Kgl.professor der Technischen Hochschule in München, Herrn

3. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 177

1911 - Leipzig : Dürr
abwärts, die sowohl durch ihre eigene Last als durch den von ihnen erzeugten Luftdruck Unheil anrichten fönneu. Ju muldenartigen Vertiefungen oberhalb der Schneegrenze sammelt sich der Schuee an und erhält in seinen untern Schichten durch dm Druck der obern eine eisartige Beschaffenheit. Es entsteht so der Firn, der an einer tiefen Stelle der Firnmulde langsam herausgepreßt wird und den Gletscher bildet. Dieser zieht in einer Vertiefung des Gehänges abwärts und verliert, wenn er nicht durch Vereinigung mit einem andern Gletscher eine Verstärkung erfährt, durch das immer stärker werdende Abschmelzen mehr und mehr an Masse. Da er sich den Uneben-heiteu seines Bettes anschmiegt, entstehen große Spalten; das Schmelzwaffer strömt am untern Ende meist in einem Gletschertore hervor. Von den anstehenden Felswänden fällt durch den Frost gelockertes Gestein ans den Gletscher herab, mancher Block wird durch die Eismasfe selbst abgesprengt; diese Schuttauhäusungen bilden die Moränen. Durch Felsentrümmer, die an der Unterseite des Gletschers ein-frieren, wird der Untergrund oft ganz glatt gescheuert. Alle die herabgebrachten Geschiebe Hausen sich vor dem Ende des Gletschers, der Gletscherzunge, zu einem Trümmerwall, der Endmoräne, an. In den arktischen Gegenden reichen die Gletscher bis in das Meer hinab; ihre Enden werden durch den Austrieb des Masters gehoben und bilden die Eisberge (S. 171). In einer frühern Zeit der Erdentwicklung, in der Eiszeit, ist die Vergletscherung viel ausgedehnter gewesen (S. 137). V. Die Lebewelt. § 98. Leöensöedingungen der Instanzen; Wegetationsfornien. Das Gepräge, das die Pflanzenwelt einer Landschaft zeigt, hängt in erster Linie von den Temperatur- und Fenchtigkeitsverhältniffen ab; außerdem kommen die geologische Vergangenheit, die Beschaffenheit des Bodens und die Einwirkung dev Menschen, wodurch die Flora vieler Gegenden bedeutende Veränderungen erfahren hat, in Betracht. Da die Luftwärme sowohl vom Äqnator nach den Polen als auch von unten nach oben abnimmt, ändert sich das Aussehen des Pflanzenkleides in beiden Richtungen, in horizontaler und in vertikaler. In ersterer Hinsicht unterscheidet man Pflanzenzonen (z. B. die tropische, die subtropische, die arktische Pflanzenzone), in letzterer Pflanzenregionen (die der Alpen S. 41). Die Eigenart der Pflanzenwelt einer Landschaft wird aber weniger durch die Höhe der mittlern Jahrestemperatur und die Menge der Niederschläge bestimmt, als durch die Verteilung von Wärme und Niederschlag aus die verschiedenen Zeiten des wahres. Danach kommt es zur Ausbildung gewisser Vegetations- oder Landschaftsformen: 1. In den fast regenlosen Gegenden, in den Wüsten, ist der Pflanzenwuchs auf ein sehr geringes Maß beschränkt oder fehlt auf weite Strecken vollständig, namentlich in den Sandwüsten. Unter den Pflanzenregionen entspricht der Wüste die Schnee- und Eisregion. Ketzer, Schulgeographie. Ii. Teil. 5. Aufl. 12

4. Physische Geographie - S. 38

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
38 Grundzüge der physischen Geographie. mitgeführten Steine nach der Annahme vieler Forscher gleichsam wie ein riesiger Hobel auf seine Unterlage. Den Tälern gibt er durch die aushobelnde Wirkung des Moränenschutts am Grunde und an den Seiten die eigenartige Trogform, deren Querschnitt die Gestalt eines lateinischen Ii hat (s. S. 39). Viele Tatsachen sprechen dafür, daß manche Hochgebirgskare (Bottner) mit flachem Boden und kleinen Hochseen, zahlreiche Vorlandseen der Alpen, wie Ammer-, Starnberger- und Chiemsee durch die eiszeitlichen Gletscher weiter eingetieft worden sind. f) Auch die Winde wirken in mehrfacher Hinsicht verändernd auf die Erd- oberfläche ein. In den Wüsten, die das eigentliche Reich des Windes sind, schleudert dieser Sand und Gesteinstrümmer gegen die Felsen und wirkt dadurch M — Moräne. Junge Moräne bei Tutzing am Starnberger See Sch — Sande und Schotter. über älteren Schmelzwassersanden. Beweis für wiederholte Vereisung. Ausnahme von I. Knauer. teils schleisend und glättend teils zerkleinernd und zerlegend. Neben den Ein- Wirkungen der Hitze und Kälte ist die Winderosion oft die einzige bodengestaltende Kraft der Steppe und Wüste. 3. Die Ablagerung. Das fließende Wasser wirkt nicht nur zerstörend sondern auch aufbauend und zwar durch seine Ablagerungen. Solche finden überall da statt, wo die Geschwindigkeit des fließenden Wassers abnimmt, am meisten an den Mündungen der Flüsse, wo sich Deltas bilden. Weite Ebenen, z. B. die Po-Ebene, Mesopotamien und Hindostan danken ihre Entstehung den Anschwemmungsgebilden der Flüsse.

5. Physische Geographie - S. 70

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
70 Grundzüge der physischen Geographie. das mit der herrschenden Luftströmung, also den Südwestwinden, mit fortgerissen werden wird, haben wir allmählich in ganz Deutschland einen starken Wetterumschlag mit Erwärmung und Regenfällen zu erwarten. Vorerst jedoch bleibt es infolge der Wirkung des Hochdruckgebietes noch kalt und heiter. Die Wettervorhersage (Pro- gnose) für den folgenden Tag lautet deshalb: Zunächst noch kalt und heiter, später Trübung, wärmer, Regen. Während die vorhergehende Wetterlage für milde Winter bezeichnend ist, weil infolge der westlichen Lage des Tiefdruckgebietes Luft wärmerer Schichten herein- geschafft wird, ist die Wetterkarte vom 22. Januar 1907 kennzeichnend für strenge Frostbildungen. Ein Hochdruckgebiet und zwar von ganz außerordentlicher Höhe liegt über Nordosteuropa und beherrscht die Wetterlage Mitteleuropas; ver- hältuismäßig niederer Druck liegt über dem Kanal und Korsika-Sardinien. In- folgedessen herrschen in Mitteleuropa östliche Winde, welche Luft aus dem Innern von Rußland hereinbringen, wo infolge der starken Ausstrahlung die Temperatur außerordentlich stark gesunken ist, stellenweise auf —28° C. Solche Wetterlagen pflegen längere Zeit anzuhalten. Man kann daher mit einer längeren Frostdauer rechnen und die Vorhersage lautet: Fortdauer des starken Frostes bei trockener und heiterer Witterung. Wettervorhersage. Auf längere Zeit den Witterungsverlauf für einen bestimmten Ort im voraus anzugeben, ist noch nicht möglich. Zurzeit müssen wir uns mit einer Wettervorhersage für einen Tag mit einer Treffsicherheit von etwa 80% begnügen. Die Bedeutung einer solchen Vorhersage für die verschiedensten Gebiete des täglichen Lebens (Saat- und Erntearbeiten, Obst- bau — Nachtfrostprognose —, Touristen und Bergsteiger, See- und Luftschiffahrt — Sturmwar- nungen) liegt auf der Hand, besonders, wenn der einzelne gelernt hat, die Wetterkarte zu lesen und aus ihrer Beschaffenheit selbständig Schlüsse auf die kommende Witterung zu ziehen.

6. Physische Geographie - S. III

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Vorwort. Wie die Länderkunde zur Erkenntnis der geographischen Haupttatsachen und geographischer Leitideen hinstrebt, so führt die Physische Geographie zur Auffindung jener großen Gesetzmäßigkeiten, unter deren Einfluß die Naturkräfte das Antlitz der Erde gebildet haben und täglich neu gestalten. Vorangestellte Defi- nitionen und Einteilungen können dabei nicht viel Nutzen stiften. Wichtig dagegen ist es, den Schüler zur selbständigen Beobachtung anzuleiten, sein Beobachtnngs-, Urteils- und Kombinationsvermögen in Bewegung zu setzen und weniger seine Gedächtniskraft zu beanspruchen. Die physische Geographie kann wie die Physik, zu der sie die nächste Verwandt- schast hat, zu einem höchst wertvollen Bildungsmittel werden, wenn sie von der Beobachtung ausgeht und in unmittelbarem Anschlüsse hieran den Schüler in der wissenschaftlichen Denkweise übt. Sie muß also engste Fühlung mit der Natur halten. Dabei handelt es sich vielfach um das Verständnis von Vorgängen, die all- mählich zur Herausbildung einer bestimmten geographischen Erscheinung geführt haben. Diese Vorgänge werden am besten dann erkannt, wenn sie in ihren einzelnen Entwicklungsstadien verfolgt werden, und sie prägen sich dem Geiste am besten ein, wenn diese Stadien z e i ch n e r i s ch festgehalten werden. Darum haben wir dem Buche neben den Landschaftsbildern auch zahlreiche Zeichenskizzen beigegeben, deren Nachbildung die natürliche Lust der Jugend am Darstellen in den Dienst des erdkundlichen Unterrichts stellt und der Selbsttätigkeit eine starke Anregung gibt. In der freien Darstellung einfacher Skizzen mit angemessener Erläuterung durch den Schüler liegt wohl der beste Prüfstein für das Verständnis geographischer Erscheinungen. Den verschiedenen Ansprüchen der Schulen wurde durch Verwendung von Groß- und Kleindruck entgegengekommen. Bei der Umarbeitung dieses Teiles verdanken wir Herrn Professor Dr. Christian Kittler in Nürnberg schätzbare Beihilfe.

7. Physische Geographie - S. 53

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die meteorologischen und klimatischen Verhältnisse der Erde. 53 Am noch eine direkt nördliche und südliche. Die Rotation der Erde bewirkt nun eine Störung dieser Bewegungsrichtungen. Ein Punkt in höherer Breite besitzt eine geringere Geschwindigkeit als einer in niederer. Daher wird ein äqnatorwärts sich bewegender Luftstrom (Ab) (f. S. 52), da er vermöge des Trägheitsgesetzes seine ursprüngliche Geschwindigkeit beibehält, gegenüber der beschleunigten Be- wegung eines äquatornäher gelegenen Punktes zurückbleiben. Seine Bewegung erfährt eine Ablenkung gegen Westen (Ac); er erscheint aus Nordosten (bzw. Süd- osten) kommend. Das Gegenteil erfolgt bei einer polwärts gerichteten Lnftbe- wegung (Ab). Der Luftstrom eilt den polnäheren Punkten voraus und wird daher nach Osten abgelenkt; er erscheint jetzt aus Südwesten (bzw. Nordwesten) kommend. Infolge der Achsendrehung der Erde werden also die Passate der nördlichen Halbkugel zu Nordostpassaten, die der südlichen Halb- kugel zu Südostpassaten und die gegen die Pole wehenden Winde auf der nördlichen Halbkugel zu Südwestwinden, auf der südlichen Halbkugel zu Nordwestwinden. Die Ablenkung erfolgt auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen Halbkugel nach links. Der Gürtel der vorherrschenden Westwinde. Das Wetter im Tiefdruck- und Hochdruckgebiet. Ihre häufigsten Störungen erfahren die Luftströmungen in unseren Breiten durch den Wechsel von Wasser und Land. Die Erwärmung der großen Landmassen im Sommer erzeugt Auflockerungen der Luft, Tiefdruckgebiete, im Winter ihre Abkühlung Hochdruckgebiete. Der Gegensatz beider zu den Druck- Verhältnissen über den Meeren bewirkt, besonders auf der nördlichen Halbkugel, viel verwickeltere Witterungsznstände als in den Tropen. Herrschen in diesen langandauernde Regen- und Trockenzeiten vor, so findet hier ein fast stetiger Wechsel von Hochdruck und Tiefdruck, von klarem und trübem Wetter statt. Dem Hauptgesetze der Windrichtung entsprechend richtet sich die Luft- bewegung gegen den Ort des schwächsten Druckes, das Tief oder das baro- metrische Minimum, nach obigem aber nicht in gerader Richtung, sondem mit einer Ablenkung nach rechts auf der nördlichen Halbkugel. Es ergibt sich so eine zyklonale Bewegung der Winde und zwar auf der nördlichen Halbkugel entgegengesetzt der Drehung des Uhrzeigers. Die

8. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. III

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
Vorwort. Der wirtschaftliche Aufschwung des deutschen Volkes seit seiner staatlichen Einigung hat das Erstaunen der Welt erregt und ist immer näher an die Han- delsgröße Englands herangerückt. Deutsche Arbeitskraft und deutsches Organi- sationstalent finden, im wirtschaftlichen Leben unseres Volkes einen glänzenden Ausdruck und der Segen der Arbeit: die Besserung der Lebenshaltung aller Kreise sowie der rasche geisüge Fortschritt auf allen Gebieten und in allen Ständen sind unbestrittene Folgen davon. Die Einsicht in das wirtschaftliche Leben unseres Volkes weckt und hebt die Freude am gewaltigen Können, stärkt das Vertrauen des deutschen Volkes auf feine Kraft und ermutigt zu uoch größeren Taten. Was der einzelne an seinem Volke hat, was der feste Zusam- menschlnß eines großen, hochgebildeten und disziplinierten Volkes vermag, welche Segnungen dem Volke aus der Verbindung der Wissenschaft mit dem Leben er- blühen: davon gibt das werktätige Leben unseres Volkes der ganzen Welt ein vorbildliches Beispiel. \ Der 6. Klasse der Oberrealschulen und Realschulen obliegt die ebenso schöne als dankbare Aufgabe das wirtschaftliche Bild unseres Vaterlandes zu zeichnen und dessen natürliche Grundlagen darzulegen. Welcher Gang hierbei eingeschlagen ist, das dürfte sich aus der Gesamtanlage des Lehrplans für den erdkundlichen Unterricht und aus dem erziehlichen End- zwecke der wirtschaftsgeographischen Belehrung unserer Jugend ergeben. In der ersten und zweiten Klasse haben die Schüler die Wanderung durch Heimat und Vaterland von Landschaft zu Landschaft gemacht und zwar auch hier schon mit angemessener Beachtung der wirtschaftlichen Betätigung unseres Volkes. Denn was als die anthropogeographische Seite der Länderkunde gilt, liegt heute nicht mehr in den politischen Einteilungen der Staaten wie ehedem, sondern Haupt- sächlich in der Schilderung der wirtschaftlichen Arbeit des Menschen und in deren Beziehung zur Natur eines Erdraumes. Die Behandlung der physischen Erd- künde in der 5. Klasse geschieht selbstverständlich wiederum hauptsächlich auf Grund der Beobachtungen in Heimat und Vaterland. So find die geographi- schen Grundlagen zur Behandlung der Wirtschaftsgeographie des Reiches voll- auf gegeben. Es müßte für Lehrer uttfc Schüler in hohem Maße eintönig und ermüdend sein, nun auch den letzten Gang der vaterländischen Erdkunde in den alten ausgetretenen Geleisen zu wandeln und wiederum — für manche Gebiete zum dritten Male — Naturgebiet für Naturgebiet abzumachen um dann mit

9. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. IV

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
Iv Vorwort. einem kurzen Überblick über das Reich abzuschließen. Auf dieser Stufe handelt es sich mehr um die Erfassung des deutschen Volkes als einer natio- nalen Einheit, als einer geschlossenen wirtschaftlichen Größe im Getriebe des Welthandels und Weltverkehrs, um Deutschlands Stel- lnng als Weltvolk unter den übrigen Völkern des Erdenrundes. Welch starke soziale Bildungselemente liegen nicht in der Würdigung der einzelnen Stände im großen Wettbewerb derselben untereinander! Wo soll die Jugend unserer Schulen zu dieser für jede politische Bildung unerläßlichen Erkenntnis gelangen, wenn nicht auf der abschließenden Stufe des erdkundlichen Unter- richts? Der jetzt wohl allgemein anerkannte hohe nationale Bildungswert dieses Lehrgegenstandes und seine Bedeutung als staatsbürgerliches Bildungselement er- reichen hierbei erst ihre Vollendung und ihren naturgemäßen Abschluß. Der Blick des Lernenden wird freier, er erhebt sich vom einzelnen zum Ganzen, er gewinnt Weltumfassung. Aus wohlerwogenen Gründen haben wir daher den bisherigen Gang unserer geographischen Betrachtung des deutschen Wirtschaftslebens beibehalten, überzeugt davon, daß es sich dabei in der Hauptsache nicht um die Gewinnung möglichst vieler Einzelkenntnisse handeln darf — selbst die sog. Handelsgeographien haben allmählich solchen Wust abgestoßen —, sondern um eine großzügige Würdigung der weltumspannenden Arbeit unseres Volkes. Dieser vorwiegend erzieherischen Anffaffnng unseres Lehrfaches dürften wohl die meisten Schulmänner gerne beipflichten. Was die Darstellung der Kolonien betrifft, so sucht auch sie gemäß der Forderung der Lehrordnung ein getreues Bild ihrer wirtschaftlichen Ent- Wicklung zu geben, wobei indes in Form immanenter Wiederholung auch früherer Stoff wieder vergegenwärtigt wird. Zurzeit sind freilich unsere Kolonien in Feindeshand. Aber es darf zuversichtlich erwartet werden, daß recht bald wieder auf ihrem Grund das schwarz-weiß-rote Banner aufgerichtet wird. Jedenfalls bürfte der Überblick über die Kolonien den vollgültigen Beweis dafür.liefern, daß dem deutschen Volke, wie in früheren Jahrhunderten, so auch heute noch eine hervorragende Kolonisationsfähigkeit innewohnt. Statistische Angaben sind, soweit solche zur näheren Beleuchtung des Textes geboten und zweckmäßig erscheinen, in die Anmerkungen verwiesen, da sie keines- falls Lernstoff bilden. Freifing und Kitzingen im September 1914. Die Verfasser.

10. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 23

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
1. Das deutsche Land. 23 Durchschnitt durch die „Amerika" der Hamburg-Amerika-Linie. Un^er Bild gibt eine Anschauung von der gewaltigen Größe eines modernen Dampfers, die aber noch lange nicht an die des „Imperator" heranreicht. Wir sehen, wie über dem Maschinenraum noch 9 Stockwerke den verschiedensten Zwecken dienen.
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