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1. Das Mittelalter - S. 241

1877 - Leipzig : Brandstetter
241 von dem tapfern Tankred, der über den Oelberg zu dem Heere zurückkehrte, gerettet wurden. 2. Endlich brach der Tag (6. Juni) an und schnell wurden die Höhen erstiegen; da lag sie vor ihnen, die heilige Stadt mit ihren Mauern und Thürmen und wie mit himmlischem Glanze strahlte sie ihnen entgegen. Namenlose Wonne und innige Rührung durchdrang Aller Herzen; vergessen waren alle Gefahren und Mühseligkeiten, nahe der Lohn für alle Verluste. Sie jauchzten und weinten vor Freuden, beteten und sangen, warfen sich nieder und küßten den Boden, wo sie die Fußtritte des Heilandes und seiner Jünger zu sehen glaubten. Nichts glich ihrer Freude, diese Stätte zu schauen, als die Begierde sie zu besitzen, und wohl nie ist ein Heer begeisterter als dieses zur Eroberung einer Stadt herangerückt. Aber den Herzog Gottfried drückte nun die schwere Sorge, wie die große, von 60,000 Mann vertheidigte feste Stadt mit der geringen Zahl von vielleicht nur 20,000 wirklichen Kriegern einzuschließen und zu belagern sei. Man begann die Arbeit von der nördlichen Seite her. Zunächst der Burg David's nahm Gottfried mit den Deutschen und Lothringern seinen Platz. Schon am fünften Tage wagte das Heer einen allgemeinen Sturm. Vergebens! Zwar warfen sie die Vordermauer nieder und drangen bis zur Hauptmauer, aber aus Mangel an Strickleitern konnten sie weiter nichts ausrichten. Viele von ihnen wurden getödtet, noch mehrere verwundet, und mit Einbruch der Nacht mußten sich Alle wieder zurückziehen. Das Mißlingen dieses ersten Anlaufs führte zur Besonnenheit. Man dachte nun ernstlicher an einen geordneten Angriff und an die Verfertigung des nöthigen Belagerungszeuges. Aber nun war Mangel an Holz und bald entstand auch Mangel an Nahrungsmitteln, besonders an Wasser; fast wäre in der unerträglichen Hitze das Heer vor Durst verschmachtet. Endlich entdeckte man in einer entfernteren Gegend einen Wald, aus welchem große Stamme und Balken in's Lager geschafft wurden. Noch ein sehr glücklicher Umstand war es, daß Schiffe von Genua in den Hafen von Joppe einliefen, wodurch den Kreuzfahrern Nahrungsmittel, Mannschaft und geschickte Baumeister zugeführt wurden. Nun ging es rasch an die Arbeit. Alle ohne Ausnahme, Vornehme und Niedrige, Arme und Reiche unterzogen sich derselben, und in kurzer Zeit wurden Sturmleitern und Wurfmaschinen in Menge gefertigt. Herzog Gottfried aber und Graf Raimund ließen auf eigene Kosten zwei große Belagerungsthürme bauen und unter unsäglichen Mühen zu denjenigen Stellen der Mauern schaffen, wo ihre Wirkung am erfolgreichsten schien. 3. Es waren vier Wochen unter mancherlei Arbeit und Beschwerde vergangen; fast alle Vorkehrungen waren vollendet und der Tag zum atier- Grube, Geschichtsbilder. Ii. ig

2. Das Mittelalter - S. 243

1877 - Leipzig : Brandstetter
243 medaner schleudern Töpfe mit brennendem Pech und Schwefel auf die Maschinen der Christen und das Holzwerk geräth in Brand. Umsonst ist alle Anstrengung, aller Muth; die Festigkeit der Mauern und der Türken ist furchtbar. So kommt der Mittag heran und den Christen entsinkt der Muth. Nahe dem Ziele, wähnen sie sich demselben ferner als je. Laut jammerten die edelsten Ritter, daß sie nicht gewürdigt werden sollten, die heilige Stadt einzunehmen; schon wollen Manche den Kampf aufgeben und die rauchenden Belagerungsthürme zurückziehen, schon weicht das Heer in Unordnung zurück. In diesen bedenklichen Augenblicken war es Herzog Gottfried, der die Verzagten ermuthigte und sie zur Vollendung der blutigen Arbeit begeisterte. Während er wie der gemeine Soldat arbeitete und zugleich die Pflicht des Heerführers übte, während er mit seinem Bruder Eustachius auf den obersten Theil dcs Belagerungsthurmes stieg, bemerkte er plötzlich auf dem Oelberge eine Rittergestalt in weißer Rüstung und einen hellstrahlenden Schild schwingend. Er winkt nach der heiligen Stadt zu. „Seht da, ein Cherub mit flammendem Schwerte, den Gott zum Mitstreiter uns gesandt!" so rufen Alle begeistert und jauchzend springen sie abermals gegen die Mauern her. Nichts hilft es mehr, daß die Feinde mit Woll- und Strohsäcken ihre Mauern verwahren, nichts, daß sie große Balken an die Belagerungsthürme stoßen, um sie zu zertrümmern und zurückzuhalten; Gottfried mit seinen Mannen reißt die Balken nieder und mit feurigen Pfeilen läßt er die Woll- und Strohsäcke in Brand stecken. Jetzt erhebt sich schwarzer Dampf und ein heftiger Nordwind treibt ihn so dick nach der Stadt hin, daß die Feinde von der Mauer zurückweichen. Sowie Herzog Gottfried dies merkt, läßt er die im zweiten Stockwerk seines Thurmes befindliche Fallbrücke auf die Mauer herabfallen. Sie erreicht ihr Ziel. Herzog Gottfried ist Einer der Ersten auf den Zinnen der Mauer. Ihm folgen die Andern. Tankred der Normann und Robert von Flandern erstürmen das Stephansthor und unter dem Ruf: „Gott will es, Gott will es!" dringen die Sieger in die Stadt. 5. _ Aber kaum^darf man die Sieger „Christen" nennen, die jetzt unaufhaltsam in die Stadt eindringen; so wild und furchtbar ist ihr Toben, so schrecklich überlassen sie sich ihren Leidenschaften. Mit blinder Blutgier fallen sie über die Unglücklichen her, Alles, was ihnen aufstößt, gleichviel ob Bewaffnete oder schwache Kinder, ob Männer oder Weiber oder Greise, wird erwürgt. Umsonst suchen sich die Unglücklichen zu retten; sind sie auch Gottfrieds Schaaren, die von Norden her vordringen, entronnen, so fallen sie Raimund's Kriegern, die von der südlichen Seite heranstürmen, in die Hände, und von Gasse zu Gasse wälzt sich der Mord. Am schrecklichsten wüthet er in dem Tempel Salomo's. Viele Tausende haben hinter den weiten und festen Mauern desselben Schutz 16*

3. Das Mittelalter - S. 244

1877 - Leipzig : Brandstetter
244 und Rettung gesucht, aber Tankred erstürmt den Tempel und bemächtigt sich unter großem Blutvergießen der dasigen Schätze. Die übrigen Heerführer mit ihren Mannschaften folgen, an 10,000 Feinde werden gelobtet und das Blut fließt in Strömen. Viele der Ungläubigen werben gespießt, anbere gebraten, noch anbere gezwungen, sich von bett hohen Thürmen herabzustürzen. Zugleich erwacht die Begier nach Beute. Die Sieger stürzen sich in alle Häuser und plündern, was sie finden; jebet: behält das Haus, vor dem er zuerst Schilb ober Lanze aussteckte, als sein. Eigenthum. Gottfried allein bleibt auch hier seinem eblen Charakter getreu. Nur bei dem ersten Einbringen in Jerusalem, wo der Widerstand seine Hitze aufgeregt und der Tod so vieler Christen seinen Zorn entflammt, taucht er seine Hände in Blut, aber er enthält sich alles Marterns und Raubens und bald verläßt er das Mordgetümmel und geht, wohin das Herz ihn ruft. Von dreien seiner Diener begleitet, ohne Panzer und Helm, barfuß und im Pilgerhemb, wallt er um einen Theil der Stadt herum zum heiligen Grabe. Dort wirst er sich nieber in heißer Anbacht, weinend, betenb und Gott bankenb, daß er nun das Ziel seiner Sehnsucht erreicht hat. Dann kehrt er freubig zurück und trifft Anstalten zur Beschirmung der Stadt gegen mögliche Angriffe herumschwärmender Feinde. 6. Jnbessen bauerte das Morbgetümmel an biesem und dem folgenden Tage zu Jerusalem fort. Dreihundert Türken, die sich auf das Dach des Salomonischen Tempels geflüchtet und von Tankred Gnade erfleht hatten, wurden von andern Kreuzfahrern gctödtet, zur großen Erbitterung Tan-kred's, der dort sein Panier aufgepflanzt hatte. Nur die Besatzung des Thurmes David's, die sich an Graf Raimund ergeben hatte, erhielt von diesem freien Abzug nach Askalon. Erst am dritten Tage, einem Sonntage, vereinigen sich alle Kreuzfahrer zu einer gemeinsamen Wallfahrt nach dem heiligen Grabe. Sie legen ihre Waffen ab, entblößen ihre Füße, reinigen sich vom Blute und angethan mit weißen Kleidern ziehen sie zu den heiligen Oertern, besonders zur Kirche des heiligen Grabes. Hier kommt ihnen mit Kreuzen und Gesängen die Geistlichkeit entgegen sammt den bereits in Jerusalem ansässigen Christen, die so viele Jahre das Joch der Knechtschaft getragen haben und nun dem Heiland für ihre Befreiung danken. Auch Peter von Amiens empfängt den Zoll des Dankes und der Freude. Im Heiligthum selbst fallen die Kreuzfahrer auf ihre Kniee, um dem Allbartnherzigen zu danken, der ihnen den Sieg verliehen hat. Voll frommer Andacht beichten die Einen und geloben Besserung, die Andern vertheilen von der gewonnenen Beute reichliche Almosen an Kranke und Greise, noch Andere rutschen auf bloßen Knieen zu den: Grabe des Heilandes und bedecken es mit Küssen und Thränen. Einer sucht den Andern in Werken der Andacht zu übertreffen. Nachdem so die Wallfahrt beendet war, gedachte man der irdischen Nothdurft. Stadt und Tempel wurden vom Blute gereinigt, alle Spuren

4. Das Mittelalter - S. 245

1877 - Leipzig : Brandstetter
245 des Islam vertilgt, die innern Angelegenheiten geordnet und süßlabende Ruhe (für kurze Zeit!) folgte aus jahrelange Leiden. Dem Herzog Gottfried trug man die Königskrone an, aber er schlug sie aus und nannte sich nur Schirmherr des heiligen Grabes. „Wie sollte ich" sprach er „dort eine goldene Krone tragen, wo der König der Könige eine Dornenkrone getragen hat?" — Gottfried starb leider zu früh, schon 1100 den 18. Juli, und überließ die von den Türken unaufhörlich beunruhigte Herrschaft seinem Bruder Balduin, der den Königstitel annahm. 4. Bernhard von Clairvaux. 1. Seit dem ersten Kreuzzuge fehlte es nicht an kleinen Pilgergesellschaften, welche von Jahr zu Jahr nach Palästina zogen; allein diese Verstärkungen waren doch viel zu unbedeutend, als daß die Eroberer des heiligen Landes sich lange hätten halten können. Sie baten den Papst dringend um Hülfe und dieser brachte auch endlich, besonders durch den frommen Abt Bernhard, in Frankreich einen großen Heereszug zu Stande, der an Glanz noch den ersten übertraf. Ludwig Vii., König von Frankreich, hatte gegen zwei rebellische Vasallen die Waffen ergriffen, ihr Land verheert und Vitri in der Champagne mit Sturm erobert. Da war eine Kirche, in welche sich 1500 Menschen geflüchtet hatten, von seinen Soldaten in Brand gesteckt worden. Um diese Grausamkeit wieder gut zu machen, getobte er Gott einen Kreuzzug. Der Abt Bernhard bestärkte ihn in diesem Vorhaben und reiste alsbald im ganzen Lande umher, das Kreuz zu predigen. Dann erschien er auf dem glänzenden Reichstag, den Ludwig Vii. 1146 zu Vezelay in Burgund hielt. Hier ertheilte er zuerst dem Könige, der jungen Gemahlin desselben, Eleonoren, und mehreren Baronen, welche Beiden zu folgen entschlossen waren, die ihm vom Papste zugesandten Kreuze. Dann begab er sich auf das freie Feld zu der unzähligen Volksmenge, die in der Stadt keinen Platz gefunden hatte. Eine Rednerbühne war daselbst für ihn bereitet. Er bestieg sie sammt dem Könige und kaum hatte er zu reden angefangen, so riefen von allen Seiten die Anwesenden: „Kreuze, Kreuze!" Er hatte ein großes Bündel derselben mitgebracht, aber es langte nicht, und nachdem er es mehr ausgestreut, als ausgetheilt hatte, so mußte er seine Kleider zerschneiden, um daraus neue Kreuze zu bereiten. Ihn selbst wollten die Bekreuzten zum Anführer erwählen, allein er verbat sich diese Ehre, ließ sich aber versprechen, daß Alle, welche das Kreuz empfangen hätten, bereit sein würden, im folgenden Frühjahr (1147) mit dem König Ludwig den Kreuzzug zu beginnen. 2. Von Frankreich aus begab sich Bernhard im Herbste 1146 nach Deutschland, um auch hier das Kreuz zu predigen und besonders den deut-

5. Das Mittelalter - S. 246

1877 - Leipzig : Brandstetter
246 fchen Komg Konrad Iii. zur Annahme desselben zu bewegen. Mer er fand bet demselben große Schwierigkeiten. Zwar zeigte Kon-ad Ehrfurcht gegen den außerordentlichen Mann, der so viel Wunderbares wirkte und von Herzen fromm war; ja er soll sogar, als einst zu Frankfurt das Volk mit Ungestüm zu chm drängte, ihn auf seine Schultern genommen und aus dem Gedränge getragen haben, aber zu einem Kreuzzuge war er nicht zu bewegen. Die Unruhen in Italien und Deutschland machten sein Verebben ttt Europa nöthig, überdies hatte er schon einmal eine Pilgerreise nach Jerusalem gemacht. Bernhard fand es für unklug, jetzt weiter in ihn zu dringen; er überließ es der zweifachen Macht'der Zeit und des Bei- to Ä t=Tt<na-Uj ^n^-ere ^dauken zu leiten, und unternahm indeß auf den Rath des Bischofs Hermann von Konstanz eine Reise in's südliche Deutschland. Der Ruf der Heiligkeit ging vor ihm her und wohin er kam, begeisterte er das Volk für den neuen Kreuzzug. Wie im Triumph reifte er über Zürich, Basel und Straßburg und von da auf dem Rheine nach vrcf-fl'-100 ^ ^önig Konrad mit den angesehensten deutschen Fürsten und Bischöfen zu emem Reichstage versammelt hatte. Am 24. Dezember i 1 irar ir "Speyer ein. Auch hier empfing ihn hohe Bewunderung. Doch Konrad widerstand noch immer allen Anforderungen, bis er endlich durch Überraschung gewonnen wurde. Am dritten Weihnachtsfeiertaqe hielt Bernhard das Hochamt. Plötzlich unterbrach er, aller Gewohnheit entgegen, ue heilige Handlung durch eine Anrede an die ganze Versammlung um sie zum Kampf für das heilige Grab zu ermuntern. Dann richtete er seine Rede unmittelbar an den König, stellte ihm das jüngste Gericht vor Augen und wie dort Christus zu ihm sagen würde: „Mensch, was ich dir Gutes thun konnte, habe ich dir gethan! Von mir bekamst du den Glanz der Herrlichkeit, bekamst Reichthümer, Weisheit, männlichen Muth und Kräfte des Leibes, und was hast du für mich gethan?" — Bei diesen Worten konnte sich Konrad nicht länger halten. Ueberwältigt von seinem Gefühle unterbrach er den Abt mit Weinen und Seufzen. „Ach," rief er aus, „ich erkenne die Wohlthaten der göttlichen Gnade und will nicht als Undankbarer befunden werden. Ich bin bereit, ihm zu dienen!" Hocherfreut stimmte jetzt die Versammlung einen Lobgesang an; der König trat hin zum Altare und Bernhard bezeichnete ihn mit dem Kreuze und überreichte ihm das Panier, das er im heiligen Kriege tragen sollte. Nun zögerten auch die deutschen Fürsten, die bis dahin dem Kreuzzuge hartnäckig widerstrebt hatten, nicht länger. Sie empfingen das Kreuz und mit ihnen der junge Dieffe des Königs, Friedrich, damals Herzog von Schwaben und späterhin als Kaiser „Barbarossa" zubenannt.*) 3. , Men im Jahre 1147 zwei große Heere von mehr als 200,000 Kriegern unter zwei Königen und vielen Fürsten aus; aber es kamen nur *) Ueber den Kreuzzug, welchen der Kaiser Barbarossa im Jahre 1189 unternahm, siehe oben Seite 197.

6. Das Mittelalter - S. 247

1877 - Leipzig : Brandstetter
247 Wenige zurück. Sie fanden auf ihrem Marsche noch größere Schwierigkeiten als Peter und Gottfried fünfzig Jahre vorher. Der griechische Kaiser verweigerte ihnen Lebensmittel, griff sie als Feinde an und führte sie wohl gar den Türken in die Hände, denn er war eifersüchtig auf die Macht der Abendländer. Und als sie in Asien ankamen, rieben Hungersnoth und Pest den größten Theil des Heeres auf, und die Christen in Jerusalem, voll Argwohn gegen die abendländischen Fürsten, als suchten sie eigene Macht, hinderten jede größere Unternehmung. Konrad und Ludwig kehrten unwillig wieder zurück, nachdem sie durch Aufopferung von beinahe 200,000 Menschen nichts weiter erlangt hatten, als daß sie Jerusalem und dao heilige Grab gesehen. Bernhard, der von diesem Zuge den glücklichsten Erfolg im Namen Gottes versprochen hatte, ward jetzt mit Borwürsen überhäuft. Er aber rechtfertigte sich, die Schuld läge an den Sünden der Kreuzfahrer, und die Seelen der Gebliebenen seien doch im Himmel. Hätte doch Moses selbst sein Volk nicht in das gelobte Land einführen können! 5. Philipp August und Richard Löwenherz. 1. Im Jahre 1190 traten auch der König von Frankreich, Philipp August, und der König von England, Richard I., dem seine Heldenkühnheit den Beinamen „Löwenherz" erworben hat, gemeinschaftlich den Kreuzzug an. Sie beschlossen, statt des mühsamen und gefährlichen Landweges durch Ungarn, lieber zur See die Reise zu unternehmen. Die italienischen Seestädte Genua, Pisa und Venedig übernahmen die Uebersahrt und Besorgung der Heere, und wurden dadurch reiche und mächtige Seestaaten. Bei der Rückkehr beluden sie die leeren Schiffe gewöhnlich mit Erde aus dem gelobten Lande. Diese wurde in der Heinrath theuer verkauft und auf die Begräbnißplätze gestreut, denn seliger glaubte der fromme Christ unter dem heiligen Sande zu schlummern, und wenn er nicht das Glück genossen, die heilige Erde selbst zu betreten, hatte er doch den Trost, daß sie nach dem Tode seine irdische Hülle bedecke. Auch wurde Wasser aus dem heiligen Jordan mitgebracht, womit sich die Christen in ihrer Sterbestunde besprengen ließen. Die Engländer schifften sich in Marseille, die Franzosen in Genua ein. In Messina vereinigten sich beide Könige wieder, aber schon hier entzweite Eifersucht und Nationalhaß Könige und Völker, und weil sie sich nicht einigen konnten, blieben sie einen ganzen Winter auf Sicilien liegen. Noch größer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre bei der Stadt Akre landeten und diese belagerten. Man kam endlich darin überein, daß einen Tag die Engländer, den andern Tag die Franzosen stürmen sollten, und so brachte es der Wetteifer in der Tapferkeit dahin, daß die Türken am 13. Juli 1191 die Stadt unter der Bedingung übergaben, daß

7. Das Mittelalter - S. 249

1877 - Leipzig : Brandstetter
249 rich Vi aus. Dieser hielt den stolzen Engländer auf der Burg Trifels in strenger Haft, aus Rache, weil er früher die unruhigen Srcüraner gegen ihn unterstützt hatte. . Ueber die Nachricht von Richard's Gefangennehmung empfand Keiner größere Freude, als Philipp August von Frankreich. Sogleich fiel er über dessen englische Besitzungen in Frankreich her. Auch unterstützte er Rr-chard's nichtswürdigen Bruder Johann, der, weil ihm sein Vater keine Provinz ausgesetzt hatte, Johann ohne Land genannt wurde. Aber der größte Theil der Engländer verabscheute Johann und sehnte sich nach Richard zurück. Mau wußte in England noch gar nicht, wo sich eigentlich der König befände. Schon mehrere Monate schmachtete Richard in schmählicher Gefangenschaft; aber ein Freund der Dichtkunst, goß er jetzt seinen Schmerz in Liedern aus, und dadurch machte er sich seinen Freunden kenntlich. Die Volkssage hat seine Abenteuer und Schicksale romantisch ausgeschmückt. Als es — so erzählt eine alte Sage — noch unbekannt war, in welchem Schlosse man den hohen Gefangenen festgenommen habe, zog Blondel, sein Lieblingssänger, aus, um den Herrn aufzusuchen. Er kommt bis Oesterreich. Dort hört er, daß auf dem Schlosse Dürrenstein ein vornehmer Gefangener sei, aber jeder Zutritt werde verweigert. „Das ist Richard/' denkt der Sänger in seinem Herzen; er setzt sich in der Nähe des Schlosses nieder und stimmt ein Lied an, das er einst gemeinschaftlich mit seinem König gedichtet hat. Richard lauscht den Tönen und als der Sänger innehält, fingt er die andere Hälfte des Liedes weiter. Da ist Blondel hoch erfreut, er meldet die Kunde nach England und das Lösegeld wird zusammengebracht. Der habsüchtige Kaiser verlangt 100,000 Mark Silber (1 Million Thaler) und das treue Volk sendet sie ihm. 6. Die Ritterorden. Schon vor den Kreuzzügen, im Jahre 1048, hatten sich mehrere Kaufleute aus Amalfi in Unteritalien zusammengethan, um die Pilger, welche oft krank und hülflos in Jerusalem ankamen, zu unterstützen. Sie baueten zu diesem Zwecke in der Nähe des heiligen Grabes ein Kloster mit einem Hospitale, in welchem kranke und hülflose Pilger unentgeltlich verpflegt werden sollten. Als Schutzpatron dieser frommen und nützlichen Stiftung wurde der heilige Johannes dertäufer gewählt. Darum hießen die Ordensbrüder Johanniter, auch wohlh osp italbr üder. Ihr Name ward in der ganzen Christenheit berühmt, und damit sich immer mehrere zu dem frommen Dienste finden möchten, schenkten ihnen manche wohlhabende Christen des Abendlandes Geldsummen und vermachten ihnen liegende Güter, um so zur Bekämpfung der Ungläubigen ein frommes Werk zu stiften, auch wenn sie nicht in's heilige Land ziehen konnten. Nach der Eroberung von Jerusalem theilten sich die Ordensbrüder in drei Klassen: Ritter, Geistliche und dienende Brüder. Während die Geistlichen den Gottesdienst besorgten und die dienenden Brüder pflegend am Krankenlager der Pilger faßen, bestiegen die rüstigen Ritter das Roß, um

8. Das Mittelalter - S. 172

1877 - Leipzig : Brandstetter
172 schalten die Welschen untreu; doch das ist der Fluch jeder Fremdherrschaft, daß sie rings um die unvertilgbaren Wurzeln des edlen Freiheitsdranges das Unkraut der Heimtücke großzieht. Der Kaiser aber bändigte die Widersacher seines Ansehens, endlich (964) bekam er auch den ruchlosen Störenfried Berengar in seine Gewalt und ließ ihn nach Deutschland auf die feste Babenburg bringen, wo derselbe starb. Otto selbst ging im nächsten Jahre dorthin zurück. Dort hatte indessen der Markgraf Gero (964) die Slaven in der Niederlausitz unterworfen, aber in der Schlacht seinen einzigen Sohn verloren, für dessen künftige Hoheit er sein langes Leben hindurch so tapfer gekämpft; dies Herzeleid hatte er jetzt zum Lohn für seine Unmenschlichkeit gegen die Slaven. Verzweifelnd pilgerte der narbenvolle Greis nach Rom, legte sein Schwert auf den Altar St. Peters, that Buße, zog auf der Heimkehr zu St. Gallen ein Mönchsgewand an und starb (965) in der Heimath. 7. Während nun der Kaiser in Deutschland war, hatte Adalbert, der Sohn Berengars, in Italien den Kampf alsogleich erneuert; zur selben Zeit stritten in Rom die mächtigen Adelsgeschlechter um die Herrschaft, so daß große Verwirrung war. Da schickte der Kaiser zuerst den Herzog Burkhard von Schwaben nach Italien; dann kam er selbst (966) hin und hielt ein furchtbar Gericht über Alle, welche das kaiserliche Ansehen keck verachtet hatten. Erschrocken huldigten ihm die Fürsten von Benevent und Capua; der Kaiser trachtete nun aber auch darnach, das innere Italien, welches bis dahin noch unter der Oberherrschaft der griechischen Kaiser gestanden, zu gewinnen, damit das römische Kaiserthum in der ganzen Fülle der alten Macht und Herrschaft wieder aufblühe. Er hoffte dies friedlich in's Werk zu setzen. Darum berief er seinen Sohn Otto Ii. nach Rom, ließ ihn von dem Papste zum Kaiser krönen und warb für ihn um Theophanien, die Stieftochter des griechischen Kaisers Nikephoros. Durch diese Vermählung gedachte er die Landschaften Unteritaliens von den Griechen als Brautschatz der Prinzessin zu erhalten. Aber Nikephoros war voll thörichten Dünkels und betrachtete sich selbst als einzigen rechtmäßigen Erben des römischen Kaiserthums, sowie des ganzen Reichs Italien, den deutschen König hingegen blos als einen Räuber jener Würde und dieses Landes. Also mißhandelte er dessen Gesandte, schlug ihm die Prinzessin Theophania ab und verbündete sich heimlich mit Adalbert. Da gab Otto in Unteritalien durch Waffenthaten kund, daß sich der deutsche Name nicht ungestraft beschimpfen lasse, am wenigsten von einem so entnervten und verderbten Volke, wie die Griechen waren. Bald darauf (968) wurde Nikephoros zu Konstantinopel ermordet; sein Nachfolger, Johannes Tzimiskes, welcher den Frieden suchte, sandte Theophanien, als Braut des jungen Otto Ii., nach Italien und Otto 1. ließ nun den Griechen die Landschaften Apulien und Calabrien bis auf Benevent und Capua. Mit großer Pracht wurde die Hochzeit Otto's Ii. (972) mit Theo-

9. Das Mittelalter - S. 203

1877 - Leipzig : Brandstetter
203 dem Papste beizustehen. Da blieb diesein nichts Linderes übrig, als mit dem Kaiser Frieden zu schließen und ihn vom Banne zu erlösen. 5. Indem Friedrich das Kaiserthum in seiner vollen Macht herzustellen sich bemühete, wankte ihm doch der Boden überall unter den Füßen. Seinen schlecht erzogenen Sohn Heinrich hatte er nach Deutschland als seinen Stellvertreter gesandt und ließ ihm dann von Italien aus die Befehle zukommen. Aber der Sohn hörte lieber auf die Worte der Schmeichler, die ihm also zusprachen: „Herr, was gehorcht Ihr doch immerdar Eurem Vater, welcher fern ist und sich um Deutschland nicht bekümmert? Wißt Ihr denn nicht mehr, daß er selber hoch und theuer geschworen hat, Deutschland und Italien nie zu vereinigen?" Da schwoll Heinrich's Herz von unbändigem Ehrgeiz; er beschloß, von seinen: Vater abzufallen und die Fürsten für sich zu gewinnen. Er nannte sie „Landesherren" und beschränkte die Freiheit derstädte. Friedrich, der über die freien lombardischen Städte aufgebracht war, fürchtete, daß die deutschen Städte auch ihre Freiheit gegen den Kaiser mißbrauchen möchten, und bestätigte Heinrich's Beschlüsse. Dennoch blieben ihm, als der Sohn wirklich von ihm abfiel, die deutschen Städte treu und später mochte er wohl anerkennen, daß er besser gethan hätte, die Städte gegen die Fürsten zu unterstützen. Als Kaiser Friedrich den Verrath seines Sohnes und dessen Bündniß mit den Lombarden erfuhr, begab er sich schnell nach Deutschland, zwar ohne Heer, aber im Vertrauen auf die deutsche Treue, und darin täuschte er sich nicht. Siebenzig geistliche und weltliche Fürsten erklärten auf dem Reichstage zu Regensburg Heinrich für schuldig. Dieser mußte sich der Gnade seines Vaters ergeben und erhielt, durch Vermittelung des trefflichen Hochmeisters des deutschen Ritterordens, Hermann von Salza, Verzeihung. Als er aber in thörichtem Stolz bald wieder auf Verrath sann, ließ ihn der Vater greifen und gefangen nach Apulien führen; dort starb er zu Friedrich's großem Herzeleid in einem festen Schloß. In demselben Jahre (1^35), in welchem Heinrich's Verrätherei erstickt ward, feierte der Kaiser noch ein fröhliches Fest. Friedrich war Wittwer, und warb um die schöne Isabella, Tochter des Johann ohne Land, des Bruders von Richard Löwenherz. Als die Kaiserbraut nach Deutschland kam, wurde sie überall auf das Prachtvollste empfangen, besonders aber in Köln. Zehntausend Bürger, alle zu Pferde und köstlich geschmückt, holten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trocknem Lande entgegen. Es waren Wagen wie Schiffe gebaut, mit Flaggen und Wimpeln. Die Pferde waren unter Purpurdecken verborgen. In den Schiffen saßen Geistliche und ließen zu Orgel- und Flötentönen heilige Lieder erklingen. Als die Braut durch die festlich geschmückten Straßen fuhr und an allen Fenstern, auf allen Balkons die fröhliche Menge sah, nahm sie Hut und Schleier ab und grüßte freundlich. Da priesen Alle

10. Das Mittelalter - S. 260

1877 - Leipzig : Brandstetter
260 3. Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel (f 1524). 1. Pierre du Terreil, gewöhnlich der Ritter Bayard genannt, war der Sohn eines Edelmannes, der ein Schloß und ein mäßiges Gütchen in der Dauphins besaß. Die Heldentugend schien erblich in diesem Geschlechte zu fern, denn Großvater und Urgroßvater des Ritters hatten ihr Leben auf dem Schlachtfelde geendigt. Auch Bayard, ein starker, muthiger Knabe, wiewohl fast immer von magerem und blassem Ausfehen, kannte von fugend auf fein anderes Vergnügen, als wilde Pferde zu tummeln, und feinen größeren Ehrgeiz, als der Bravste unter seines Gleichen genannt zu werden. ^at>ve nahm ihn sein Dheint, der Bischof von Grenoble, zu sich und ließ ihn in den Wissenschaften unterrichten. In seinen Freistunden waren wieder Fechten und Reiten seine einzige Erholung. Nach einigen Jahren treuen Fleißes brachte ihn sein Oheim als Pagen an den Savoyischen Hof. Er war noch nicht lange in Ehambery, als er schon wegen seiner ungemeinen Geschicklichkeit in Reiterkämpfen berühmt zu werden anfing. Bald darauf besuchte König Karl Viii. von Frankreich den Herzog von Savoyen, und da er ein Freund von solchen Künsten war, so ward ihm der junge Bayard bald bekannt, ja er mußte einmal zwei Stunden lang auf einer Wiese Karoussel reiten, woran sich der König gar nicht müde sehen konnte und wobei er rief: Piquez, piquez eneore une foisl (Stecht nur noch einmal!) Der Gras von Ligny, Karl's Günstling, glaubte dem König dadurch zu schmeicheln, daß er den herrlichen Pagen in seine Dienste nahm, und so kam Bayard nach Lyon. Hier wollte während der Anwesenheit des Königs ein Edelmann von Bourgogne, Herr von Vaudrey, seine Stärke Zeigen und bat den König um Erlaubniß, mit der Lanze, dem Schwert und der Streitaxt eine Probe ablegen zu dürfen, und als man es ihm bewilligt hatte, stellte er an einem öffentlichen Platze feinen Schild aus, wodurch er jeden waffenkundigen Edelmann herausforderte, sich mit ihm zu messen. Die stärksten Kämpfer meldeten sich, doch als auch der blasse, saunt 18jährige Bayard seinen Namen aufschreiben lassen wollte, trug man Bedenken, einen so schwächlich scheinenden Jüngling zuzulassen. Aber der König, ein Freund kühner Unternehmungen, munterte ihn selbst dazu auf, und stehe, als das Turnier begann und nach und nach die ©tärfften besiegt waren, bekämpfte der schlanke Page jenen Riesen mit solcher Geschicklichkeit, daß ihm lauter Beifall zugerufen wurde. Die Bewunderung ging in Erstaunen über, als die Kämpfer zuletzt der Sitte gemäß mit aufgehobenem Biiier vor den Damen vorüberritten und des Siegers jugendliches und Mntlich scheinendes Antlitz sichtbar ward. Der König nahm ihn nun förmlich in seine Dienste, schenkte ihm ein Pferd aus feinem Stalle und etwas Reisegeld, und wies ihm einen Platz in einer Kompagnie Gens-d armes an, die zu Aire in Artois stand.
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