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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 335

1858 - Leipzig : Engelmann
Napoleon Bonaparte's Machtherrschast (Consulat). 335 wollten, wurden von Napoleon klug benutzt. Er schickte etliche Tausend dieser Gefangenen, neu gekleidet und bewaffnet, ohne Lösegeld in die Heimath zurück. Dadurch gewann er das Herz des bei aller Sonderbarkeit ritterlichen Kaisers, so daß dieser in freundschaftlichen Verkehr mit Bonaparte trat und sich von sei- nen früheren Bundesgenossen gänzlich lossagte. — Nun sammelte der erste Consul in aller Stille eine beträchtliche Truppenmasse in der Nähe desgenfer- see's und unternahm dann mit der Hauptarmee ven großartigen Zug über , , den großen St. Bernhard, indeß andereheerabtheilungen überdensim- plon, St. Gotthard und andere Pässe nach Italien drangen. Das kühne Un- ternehmen mit seinen Beschwerden und Gefahren erinnerte an Hannibals Hel- denzeiten. Das Heer zog an dem zwischen Schnee- und Eisbergen gelegenen Hospiz vorüber in das Flußthal der Dora Baltea hinab, wo ihm das von den Oestreichern besetzte Fort Bard unüberwindliche Schwierigkeiten zu bereiten schien. Allein Napoleons Geist fand Auswege. Auf einem Hirtensteig über- stiegen die Truppen die benachbarte Höhe, indeß das Geschütz heimlich mit List unter den Batterien des Forts durchgeführt wurde. So kamen die Franzosen ganz unerwartet in Oberitalien an, in demselben Augenblick, wo dieoeftreicher auch noch Genua zur Ergebung gezwungen und somit im Besitz des ganzen Landes waren. Aber die Lage der Dinge änderte sich bald. Fünf Tage nach 9 Genua's Fall erlitten die Oeftreicher bei Montebello eine Niederlage und "Jcmu; kurz nachher wurde unweit Aleffandria die Schlacht von Marengo geliefert,14 °Uiu wo dieoeftreicher unter Me las, nachdem sie zweimal gesiegt hatten, bei einer dritten Erneuerung des Treffens vollständig geschlagen wurden. Die Herbei- ziehung der Truppen des Generals Desair, der einige Tage früher aus Aegypten zurückgekehrt war und der rechtzeitige Reiterangriff des jungen Kel- lermann führte diese Wendung herbei und entriß den Oestreichern den sicher geglaubten Sieg. Desair, einer der edelsten und größten Männer der Revolu- tionszeit, starb bei Marengo den Heldentod. Mailand und die Lombardei wa- ren der Preis dieses Schlachttages. Gleichzeitig war eine Armee unter Mo- reau in Schwaben und Bayern eingedrungen und hatte dieoeftreicher in mehreren Treffen zurückgeschlagen und zu einer Waffenruhe gezwungen; aber erst der glorreiche Zug Maedonald's und Moncey's über die beeisten Grau- Juli, bündtner Alpen und Moreau's glänzender Sieg in der blutigen Schlacht von 3 $cc_ Hohenlinden nöthigte die Oeftreicher, in dem Frieden von Lüneville die in 9.'grtr‘ Eampo Formio eingegangenen Bedingungen anzunehmen und den Thal- 1801 weg der Etsch und des Rheins als die Grenzen des französischen Reichs anzuerkennen. Die Bildung einer italienischen Republik unter Bona- parte's Präsidentschaft und die Bestimmung, daß die zu Verlust gekommenen deutschen Fürsten und Reichsstände durch säcularisirte Kirchengüter und aufgehobene Reichsstädte auf der rechten Seite des Rheins entschä- digt werden sollten, waren die folgenreichsten Artikel des Friedens von Lüne- ville. Die zwei Jahre später durch den sogenannten Reich sdeputati ons-^ozs Hauptschluß getroffene neue Einrichtung der deutschen Staatsgebiete war der erste Schritt zur Auflösung des deutschen Reichs und zur Begründung fouve- ränerkönigreiche und Fürstenthümer. h. 503. Der Friede von Amiens. Nach dem Frieden von Lüneville stand England noch allein unter den Waffen; und da kurz vorher der rus- sische Kaiser Paul aus Haß gegen das selbstsüchtige und übermüthigejnselvolk mit Preußen, Schweden und Dänemark den Bund der bewaffneten Neu- tralität (§. 456.) erneuert und somit den Briten auch in der Ostsee Feinde bereitet hatte, so sehnte sich das englische Volk ebenfalls nach Ruhe und Echo-

2. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 17

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 17 — aus Tirol nach Bormio (Worms). Diese geht über das Stilfser (oder Wormser) Joch westlich vom Ortler und ist die h ö ch st e fahrbare Straße (2800 m) in Europa. Jetzt wird für ihre Erhaltung nichts mehr gethan, und sie geht deshalb einem schnellen Verfall entgegen. C. Die Ostalpen reichen vom Brennerpaß bis zur Donau und zum Adriatischeu Meere. Sie sind der längste, aber niedrigste Teil der Alpen, sind nicht so seenreich wie die Mittelaspen, enthalten auch nicht so umfang- reiche Gletschermassen wie diese. Das Gebirge ist, je weiter nach 0., um so deutlicher in mehrere nebeneinander verlaufende Ketten gesondert und besteht ebenfalls aus einem mittleren, nördlichen und südlichen Znge. Der mittlere Zug der Ostalpen gliedert sich in folgender Weise: a) Die Iillerthaler Alpen liegen ostwärts vom Brennerpaß zwischen der Rienz und dem Inn. Sie bestehen aus 2 ziemlich parallelen Ketten, deren Gewässer in dem durch seine Sanger berühmten Z i l l e r t h a l zu- sammeufließeu. b) Die Hohen Tauern (d. h. Pässe) liegen östlich vom Brennerpaß zwischen Drau und Salzach und sind der großartigste Teil der O st a l p e n. Sie bilden eine 100 km lange, mächtige Gebirgsmaner, über deren vergletscherte Paßhöhen nur schwierige Saumwege führen. Ihr höchster Berg ist der G r o ß g l o ck n e r (3800 m) mit dem gewaltigen Pasterzen- gletscher. c) Die Stein schen Alpen schließen in 2 Ketten das Murthal ein. Die . nördliche Kette (zwischen Mur und Enns) heißt K l e i n e T a u e r n. In den Steirischen Alpen liegt der S emmeringpaß (1000 m), den die Wien-Triester Eisenbahn übersteigt. Der nördliche Zug der Ostalpen setzt sich aus den Salzburger und Österreichischen Alpen zusammen. a) Die Salmrger Alpen liegen zwischen Inn und Salzach und zeichnen sich durch Reichtum an Salz aus. Der bekannteste Berg darin ist der Watz- mann, an dessen Fuße der herrliche Königssee liegt. Der Schafberg (1800 m) zwischen dem St. Wolfgang-, Mond- und Attersee bietet eine wundervolle Aussicht, die sich mit dem Rigi vergleichen läßt; er wird deshalb der „österreichische Rigi" genannt. d) Die Osterreichischen Kalkalpm liegen zwischen Salzach und Donau. Sie umfassen auch die Dachsteingruppe und haben im Wiener Wald ihren letzten Ausläufer. Der südliche Zug der Ostalpen besteht aus: a) den Trientiner Alpen, auch Dolomit-Alpen genannt, östlich von der Etfch; sie bilden ein unregelmäßiges Gebirgsland und zeigen in ihren Dolomiten eigentümliche Formen, welche besonders schön im Ampezzothale auf- treteu. In den Thälern ist die Hitze im Sommer oft sehr groß, und der warme Föhn, der den Körper ermattet, das Blut nach dem Kopfe treibt und heftiges Erbrechen hervorruft, ist namentlich im Spätsommer lästig, verursacht auch oft durch schnelles Schmelzen des Schnees verheerende Überschwemmungen. b) Die karnischen Alpen liegen auf dem rechten Drau-Ufer und c) die Änlischeii Alpen auf dem rechten Save-Ufer. Letztere find ein zerklüftetes, höhlenreiches Gebirge aus weißem Kalkstein. Der höchste Berg der Julischeu Alpen ist der Triglav (spr. Triglau), d. h. der Dreikopf, so genannt wegen seiner 3 Gipfelspitzen. Vogel, Geographie. Ausgabe A. Heft Ii. 2

3. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 87

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 87 - Tessin und der südliche Teil von Graubünden) in italienisches Gebiet ein- dringen. Durch ihre Lage ist die Schweiz ein Land der Vermitteluug und des Durchgangsverkehrs, und der Lage in der Mitte Europas ver- dankt sie auch größtenteils ihre Selbständigkeit. Denn keine der benachbarten 4 Großmächte wollte das für Handel und Verkehr so wichtige Land unter die Gemalt eines anderen Staates gestellt sehen. Dazu kommt, daß das Land gleichsam eine natürliche Festung bildet, die schwer eingenommen werden kann. Für das Deutsche Reich hat die Schweiz eine doppelte Bedeutung: a) Sie vermittelt den Verkehr zwischen Süddeutschland und Italien, weshalb beim Bau des St. Gotthardtunnels außer der Schweiz auch Italien und Deutschland einen Teil der Kosten trugen; b) sie ist eine Vormauer nach Sw. hin und gestattet keinem Feinde Deutschlands den Durchgang, weil sie 1815 für neutral erklärt wurde. — Die Schweiz ist etwas größer als die Provinz Schlesien und über halb so groß wie das Königreich Bayern; sie umfaßt nämlich 750 ^Meilen oder 41400 qkm. 2. Senkrechte Gliederung. Eine so große Abwechselung in der Landes- natur auf verhältnismäßig so kleinem Räume in solchen Gegensätzen zu einem Ganzen vereinigt, wie in der Schweiz, findet sich sonst nirgends aus der Erde. — Die Schweiz ist das höchstgelegene Land Europas („die Bergfeste Europas"), und es lassen sich in Bezug auf Bodenerhebung 2 Teile unterscheiden: 2 Gebirge (nämlich Alpen und Jura) und 1 Hochebene. Die 3upeu und zwar die Mit te la lp en erfüllen den größten Teil der Schweiz. Als ihre wichtigsten Teile sind hervorzuheben die W a l l i s e r, Lepontischen, Graubündner, Bern er, Vierwaldstädter, Glarner, Schwpzer und Thür-Alpen (s. S. 15). — Das Änra- getiirge ist ein Mittelgebirge, welches teils aus einförmigen, parallelen Ketten, teils aus wasserarmen Hochflächen besteht und an der französischen Grenze liegt. Es hat seinen sanfteren Abfall nach Wv den steileren gegen 0. und setzt sich aus Kalksteinschichten zusammen, die man unter dem Namen Jura- kalk zusammenfaßt. Die Bergketten des Jura siud durch Längsthäler ge- trennt, die jedoch vielfach durch kurze, enge Querthäler verbunden sind. Ans dieser Verbindung von Längs- und. Querthälern erklärt sich der eigentümliche, vielfach gewundene Lauf der Juraflüsse. Der Hauptfluß des Gebirges ist der Doubs (spr. Duh, d. h. der Schwarze oder der Wilde). Gletscher und ewiger Schnee fehlen. — Die Schweizer Hochebene liegt zwischen Jura und Alpen, dem Bodensee und Genfersee (s. S. 23). Sie ist ein wichtiges Durchgangsgebiet; denn sie wird durchschnitten von den Verkehrslinien, die von Österreich und Süddeutschland nach Südfrankreich und Spanien führen Nach dieser Hochebene öffnet sich zugleich am besten durch die weiten Thal- ausgänge das Hochgebirge der Alpen. 3. Bewässerung. Die Alpen mit ihrem ewigen Schnee und ihren Gletschern enthalten unerschöpfliche Quellen, welche von allen Teilen der Berge, im Winter spärlich, im Frühjahr und Sommer reichlicher Wasser herabrieseln lassen, das sich in zahlreichen Bächen, Flüssen und Seen sammelt. Beinahe alle Bäche, welche im Hochgebirge entspringen, haben in den ersten Stunden ihres Lauses ein starkes Gefälle, und ihr Lauf ist daher, besonders da, wo sie vou Felsen stürzen, so schnell, daß sie sich in Schaum aufzulösen scheinen und oft große Steine mit fortreißen. Wasserfälle gehören daher auch zu den gewöhnlichsten Er- scheinungen in der Schweiz; besonders berühmt ist der Staub dach fall (300 m).

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 90

1899 - Wittenberg : Herrosé
90 — Rheines aus dem Lande und an der Kreuzung mehrerer Eisenbahnen gefördert. Im Mittelalter war der Wohlstand der Stadt sprichwörtlich. Basel hat eine Universität und ein großes Missionshaus. Ju der Nähe wächst ein Wein, welcher „Schweizerblut" heißt. — Schaffhausen (38 T.) liegt auf dem rechten Rheinufer. In der Nähe ist (beim Dorfe Laufen) der berühmte Rheinfall. Er zeichnet sich weniger durch seine Höhe (20 m), als durch seine Breite (115 m) und Wasserfülle aus und erzeugt ein Getöse, das nachts 2 Stunden weit zu hören ist. — Zt. Gallen (28 T) ist der Mittelpunkt der schweizerischen Seiden industrie und die höchstgelegene Stadt Europas. Im Mittelalter war das hier bestehende K l o st e r ein wichtiger Sitz der Wissenschaft. — Nicht weit von der Stadt Aargan sind die Ruinen des Schlosses Habsburg, der Stammburg des österreichischen Kaiserhauses. - Zürich (120 T. mit Vororten) am Züricher See ist die größte und ge- werbreichste Stadt der Schweiz (Seiden- und Baumwollenindustrie), ein Hauptort für den Handel mit Italien und der geistige Mittelpunkt der deutscheu Schweiz (Universität und Polytechnikum». Hier wurden Zwingli und Pestalozzi geboren. — Lern (48 T.) an der Aare ist Bundes- Hauptstadt, wozu es durch die Lage nahezu in der Mitte der Schweizer Hochebene besser geeignet ist als eine andere von den größern Städten der Schweiz. Bern hat eine Universität und ist durch seine Bauart noch jetzt ein Neuster einer alten, reichen Schweizerstadt. Das „Berner Oberland" ver- einigt alle Schönheiten des Hochgebirges und wird von vielen Reisenden be- sucht. — Ln;ern (21 T.) liegt am Ausfluß der Reuß aus dem Vierwaldstätter See in der Nachbarschaft des viel besuchten Rigi; es ist jetzt die schönste Stadt der Alpenschweiz. Außerhalb der Stadt ist in einer Felswand ein sterbender Löwe ausgehauen; er ist das Denkmal für die bei der Verteidigung Ludwigs Xvi. beim Sturm auf die Tuilerien in Paris 1792 gefallene Schweizergarde. — Genf (80 T. mit Vororten), am Ausfluß der Rhone aus dem Genfersee, ist der Hauptort für Uhreufabrikation und der geistige Mittelpunkt der französischen Schweiz < Universität). Wegen der reizenden Lage und des milden Klimas ist die Stadt der Sammelplatz zahlreicher Fremden. ■— Lausanne (spr. Losann, 34 T.) und Vevep (spr. Wöwä) liegen in herrlicher Gegend am Gensersee und haben ein mildes Klima, sind darum eiu Lieblingsaufenthalt der Fremden. — Am rechten Rheinufer, dem Kanton St. Gallen gegenüber, liegt zwischen der Schweiz und Tirol das Fürstentum Liechtenstein (3 □ Meilen oder 170 qkm und 9000 Einw.) mit dem Hauptorte Liechtenstein (früher Vaduz genannt). 5. Die Gsterreichisch-Ungarische Monarchie. 1. Name, Lage, Grenzen und Größe. Österreich, d. h. Ostreich, hat seinen Namen von dem Herzogtum Österreich, dem ^tammlande des Kaiser- tnms. Es nimmt neben dem Deutschen Reiche die Mitte Enropas ein und wird durch diese Lage ein Verbindungsglied zwischen dem L. und X., dem 0. und W. des Erdteils. Es liegt auch ziemlich genau gleich weit vom Äquator wie vom Nordpol entfernt, und da es eine große Ausdehnung in der Richtung von 0. nach W. besitzt, so kommt es, daß die Bewohner des äußersten Ostens um etwas mehr als 1 Stunde eher Morgen und Abend haben, als jene im äußersten Westen. — Österreich-Ungarn wird begrenzt von Rumänien,

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 92

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 92 — europa und Asien bildet. Es hat auch kein anderer europäischer Strom einen so großen Anteil an den Weltereignissen gehabt, wie die Donau. Der Handelsverkehr würde aber auf dem Strome noch größer sein, wenn nicht die starke Strömung im Oberlause, einige Stromschnellen, das Versanden des Bettes und die Mündung in ein Binnenmeer hinderlich wären. — Nebenflüsse der Donau in Österreich sind von links die March, die Waag und die Theiß, a) Die March ist der einzige bedeutende Zufluß ans den Sudeten. Sie bildet in ihrem Oberläufe die Hauptwasseraver von Mähren, trennt im Unterlaufe Österreich von Ungarn und mündet oberhalb Preßburg. — b) Die Waag kommt von den Karpaten und fließt in einem Bogen der Donau zu. — c) Die Theiß, welche ebenfalls auf deu Karpaten entspringt, ist der größte Nebenfluß der Donau und überhaupt der größte Fluß, welcher Quelle und Mündung innerhalb Öster- reich-Ungarns hat. Sie übertrifft an Länge den Rhein (um 100 km), geht in einem nach 80. offenen Bogen zur Donau und ist der gewundenste und trägste Fluß des Niederungarischen Tieflandes, dessen eigentlicher Haupt- fluß sie ist. Fast ihr ganzer Lauf ist von weilausgedehnten Sümpfen be- gleitet, welche aber das Gute habeu, daß sie natürliche Überfchwemmuugs- gebiete bilden, weshalb ihre Verwandlung in Ackerboden nicht ohne Gefahren ist. Der bedeutendste Zufluß der Theiß ist die Maros (spr. Marofch), welche vom Hochlande Siebenbürgens kommt und nach W. zu fließt. Nebenflüsse der Donau von rechts sind Inn mit Salzach, Traun, Enns, Raab, Drau und Save. (Jller und Lech kommen auch aus österreichischem Gebiet ^Vorarlbergs und die Isar entspringt in Tirol, sind aber schon in der „Geographie des Deutschen Reiches" aufgeführt.) a) Der Inn entspringt «auf dem Malojapasse) in der Schweiz, betritt aber bald Österreich (Tirol), geht dann nach Bayern über, bildet zuletzt die Grenze zwischen Oberösterreich und Bayern und mündet bei Passau. Der wichtigste sämtlicher Jnnzuflüsse ist die Salz ach, der im Pinzgau von den Hohen Tauern zahlreiche Wildbäche, die oft großartige Wasserfälle bilden, zufließen. — b) Die Traun entspringt in Steiermark und ist deshalb wichtig, weil in den Alpen kein Fluß so zahl- reiche Abflüsse von Seen aufnimmt, wie sie; daher ist sie wohl auch das reinste und klar st e Gewässer des ganzen Alpengebietes. — c) Die Enns, welche aus Salzburg kommt, bildet im Unterlaufe die Grenze zwischen Ober- und Nieder-Österreich und läuft parallel mit der Salzach. — d) Die Kaub durchfließt in nordöstlicher Richtung die Oberungarische Tiefebene. — e) Die Drau und die Save (Sau) sind Zwillings ströme, welche auf den Ostalpen entspringen und in wenig gekrümmtem Laufe der Donau zueilen. Der wichtigste Zufluß der Drau ist die Mur, die Hauvtflußader von Steiermark. 2. Die Elbe gehört ihrem Oberlaufe nach Österreich (Böhmen) an. Sie entspringt auf dem Riefengebirge, durchfließt in einem nach N. offenen Bogen Nord-Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge ins Deutsche Reich (in Sachsen) ein. Ihre wichtigsten Nebenflüsse sind Moldau und Eger. Erstere kommt vom Böhmerwalde, fließt von 8. nach N. und teilt Böhmen in eine östliche und westliche Hälfte. Sie mündet bei Melnik. Die Eger kommt vom Fichtelgebirge, fließt von W, nach 0. und mündet unweit Therefienüadt in die Elbe. 3. Die Ctsch entspringt in Tirol, durchfließt das Thal Vintschgau, tritt

6. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 13

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 13 — von da bis an den Genfersee ein Querthal. Der Rhein bildet von seiner Quelle bis zur Stadt Chur ein Längs-, von da bis an den Bodensee ein Querthal. Wichtig ist, daß sich alle längeren Thäler der Alpen nach N. und 0. öffnen, während nach 8. hin nur kurze und steile Flußläuse ihren Ausgang finden. Daher sind die Alpen vorzugsweise von N. und 0. her, also von Deutschen und Slaven, in Besitz genommen. Nur das Thal der Etsch macht eiue Ausnahme. Es ist dies aber auch eine Stelle, wo gegenwärtig uuauf- haltsam italienische Bevölkerung und italienische Sprache gegen den Kern der Alpen und Deutschland vordringt. Kein anderes Hochgebirge hat so viele Pässe und Verkehrs st raßen wie die Alpen. An Pfaden für Fußgänger (Fußpfaden) und Saumtiere (Saumpfaden) fehlt es nirgends und in keiner Richtung, und die Zahl gebahnter Fahrstraßen ist, in Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen ihre Anlage zu kämpfen hatte, ungemein groß; sie beträgt in der Schweiz und in Österreich 44. Die Kunstbauten sind namentlich denjenigen Verbindungen zu gute gekommen, die das Gebirge quer durchschneiden, weil sich in dieser Richtung die meisten Schwierigkeiten darbieten; in der Längsrichtung des Gebirges stellten sich seine bedeutenden Parallelthäler als natürliche Ver- bindungswege dar. — Der höchste Paß der Alpen ist das Stilsfer Joch (2800 m). Andere Pässe führen über den St. Gotthard, den Splügen, den Brenner, den Semmering und deu Mont Cenis. Einige von diesen Pässen, z. B. der St. Gotthard-Paß, dienen nicht nur dem Verkehr der Menschen, sondern auch den Zugvögeln auf ihrem Wege nach dem 8. und heimwärts als natürliche Durchgangsthore. In neuester Zeit ist die Zugäuglichkeit der Alpeu noch durch mehrere Eisenbahnen erhöht worden, welche dem Bedürfnis eines beschleunigten Verkehrs dienen und teils über, teils in langen Tunneln durch die Alpeu führen. Diese Eisenbahnen sind: a. Die Mont Cenisbahn, welche Frankreich und Italien verbindet; b. die St. Gotthard- bahn, eine Schienenverbindung zwischen Deutschland und Italien; c. die Brennerbahn, die aus Tirol nach Italien führt; d. die Semmering- bahn, eine Verbindung zwischen Wien und Triest über Graz; e. die Arlbergbahn verbindet die österreichischen Alpenländer mit Bregenz am Bodensee. So bilden die Alpen keineswegs eine trennende Schranke für den Verkehr, einen Schrecken für den einsamen Wanderer, wohl aber in klimatischer Beziehung eine deutliche Scheidung zwischen Mittel- und Südeuropa, jenes mit rauherem Himmel, dieses mit milden Lüften „das Land, wo die Citronen blühen". — Auch in früheren Zeiten sind die Alpen keine scharfe Völkergrenze und kein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker gewesen. Ihre sanftere Abdachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten wurden, als von 8. (Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) In der Zeit der Völkerwanderung brachen zahllose Scharen deutscher Völkerstämme über die Alpeu iu Italien ein. Im Mittelalter unternahmen deutsche Kaiser wiederholt Kriegszüge über die Alpen (Barbarossa). Auch friedlicher Handels- verkehr (namentlich mit Genua und Venedig) hat seit den frühesten Zeiten über die Alpen bestanden. Sehr wichtig für die Alpen sind noch die Älpenscen. a) Sie sind ein Hauptschmuck des Gebirges. Der wohlthuende Eindruck derselben wird durch die Frische, Klarheit und Farbe ihres Wassers erhöht, das vom hellsten

7. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 47

1899 - Wittenberg : Herrosé
47 Deutschen Reiches. In sein Inneres verlegte der Götterglaube der Römer die Werkstätte des Gottes Vulkan. Von seinem Gipfel übersieht man ganz Sizilien. Die größte Tiefebene Italiens ist die Lombardifche oder Po- Tiefebene (s. S. 26). Hier wurden zu verschiedenen Zeiten wichtige Ent- scheidnngskämpse ansgesochten: Vercelli (101 vor Chr.), Legnano (1176 n. Chr.), Novara f 1849), Solserino (1849), Magenta (1859), Custozza (1866). „Jetzt sammelt die Tiefebene die nach Süden führenden Handels- und Ver- kehrsstraßen Nordwest-, Nord- und Mittel-Europas, um sie auf dem kürzesten Wege nach Genua und den übrigen Handelshäfen der Westküste Italiens oder an der Ostküste entlang nach Brindisi zu führen, von wo der gerade Weg uach dem Suezkanal weist." — Die eigentliche Halbinsel hat nur zur Entwickelung kleiner Ebenen Raum. Von diesen sind hier hervorzuheben: a) Die Ärno-Tiefebene wird vom Arno bewässert. Sie ist bis Pisa sorg- sam angebaut (zahlreiche Ölbaumgärten), dann aber sumpfig. Der snnipfige Teil, die M a r e m m e n genannt, wird im Winter von Büffel-, Rinder- und Pferdeherden durchzogen, die von berittenen, lanzentragenden Hirten gehütet werden; im Sommer wird er wegen der herrschenden Fieberluft von Menschen gemieden, und nur einige Tiere bleiben zurück. Die Hirten treiben ihr Vieh in die Berge hinauf. b) Die Komische Campagna (spr. Kampanja), d. h. Flachland, größten- teils durch die Tiber angeschwemmt, war im Altertum stark bebaut, jetzt fehlen aber wegen der F i e b e r l n f t menschliche Wohnungen fast gänzlich. Die sumpfigen Teile, die Pontinischen Sümpfe, sind in der kühlen Jahres- zeit von zahlreichen Rinderherden belebt; im Sommer werden die Herden in das kühlere Vergland getrieben. c) Die Tiefebene bei Neapel (Kampanische Tiefebene genannt) „ist ein wahrer Garten — der „Garten Italiens", das „Paradies von Europa" —, überall sehr sorgfältig bebaut und mit zahllosen Dörfern, Städtchen und Landhäusern übersät. Orangenhaine wechseln mit wogenden Getreidefeldern und Baumwollenpflanzungen, zwischen denen sich Cypressen und Palmen erheben. Mandel- und Feigenbäume nehmen die Hügel ein, an deren Abhängen Weinberge liegen." d) Die Ebene von Äpnlien ist meist dürr und wasserarm und dient größtenteils als Weidegebiet für Schaf- und Pferdeherden. 3. Lewäfsernng. a) Der $)o ist der größte und wasserreichste Fluß Italiens (s. S. 31) Er entspricht dem Ebro auf der Pyrenäen- Halbinsel. Seine Nebenflüsse kommen von den Apenninen und Alpen; jene sind wasserarm und versiegen im Sommer größtenteils, diese sind die wichtigsten, weil sie dem Po die größten Wassermassen zuführen (sie kommen von einem Hochgebirge mit Gletschern und ewigem Schnee) und die Verbindung zwischen Italien und Frankreich und der Schweiz herstellen. Von den linken Nebenflüssen des Po sind namentlich hervorzuheben die Dora Baltea «entspringt auf dem Montblanc), der Ticino (spr. Titschino), welcher auf dem St. Gotthard entspringt, die Adda (kommt vom Ortler) und der V Mincio (spr. Miutscho), der in seinem Unterlaufe schlimme Dünste aus- hauchende Sümpfe bildet, besonders bei Mantna. d) Die Etfch entspringt zwischen den Graubüuduer und den Tiroler Alpen, durchfließt das Thal des Vintschgan, tritt oberhalb Verona in Italien ein und mündet nördlich vom Po ins Adriatische Meer. //• - 9- / Ja %/< 1 r

8. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 48

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 48 — c) Der Ärno kommt von dm Apenninen, fließt nach W. und mündet in den Golf von Genua. Kv"; d) Die (der) Tiber ist der längste und größte Fluß der eigentlichen C .'Halbinsel, kommt ebenfalls von den Apenninen, fließt von X. nach 8. und inündet ins Tyrrhenische Meer. Er ist mit dem Arno dnrch einen Kanal verbunden. An Seen ist Italien nicht sehr reich. Sie lassen sich als Apenninen- und Alpenseen unterscheiden. Erstere haben meist eine runde Form und sind vielfach Kraterseen; letztere sind langgestreckt und meist größer und wichtiger. Von den Alpenseen sind folgende hervorzuheben: a) Der Lago-Maggiore (spr. Madschore) oder Laugensee wird von dem T i c i n o durchflössen. Seine Ufer zeigen sowohl die Wildheit der Alpen- welt als auch die Lieblichkeit des italienischen Himmels. — b) Der Comer- • U + sce wird von der Ad da durchflössen. — c) Der Gardasee ist der größte £ Ulvon den italienischen Alpenseen und wird vom Mincio durchflössen. Die Umgebungen dieser Seen gehören zu den schönsten und fruchtbarsten Italiens und haben wegen des Schutzes, den die Alpenmauer gegen die kalten Nord- winde gewährt, ein wärmeres Klima und eine südlichere Pflanzenwelt als die Poebene, in welcher zwar Weinbau, aber oft wegen der harten Winter kein Anbau von Oliven und Südfrüchten möglich ist. 4. Klima. Alle Reisenden schwärmen von dem Blau des italienischen Himmels, von der Durchsichtigkeit der Luft, welche den fernen Landschaften einen un- beschreiblichen Zauber verleiht, von der Farbenglut, in welcher in dem süd- lichen Italien Land, Meer und Himmel prangen. Das ist im ganzen richtig. Indessen ist das K l i m a Italiens infolge der beträchtlichen Ausdehuuug der Halbinsel von N. nach S., sowie deren mannigfacher Bodenbeschaffenheit ein sehr verschiedenes und keineswegs srei von Unannehmlichkeiten (Sumpffieber, der heiße Wind Sirokko). O b e r i t a l i e n hat ein gemäßigtes Landklima und vier Jahreszeiten mit- bedeutender Regenmenge und Schneefall. Hier gedeihen Wein, Maulbeerbäume, Weizen, Mais und in den feuchten Niederungen Reis M i t t e l i t a l i e u hat selten Schnee und Eis, und die immergrünen Bäume (Ölbaum, Lorbeer, Cypresse und Pinie) werden immer häusiger, doch be- dürfen Pomeranzen, Citronen und Granaten noch einigen Schutzes. — Süditalieu (von Neapel an gerechnet) hat nur zwei Jahreszeiten (einen Sommer und eine Regenzeit) und entfaltet in der Pflanzenwelt eine feltene Pracht und Fülle von dem Maulbeer- und Ölbaume an bis zur Palme, der Baumwolle und dem Znckerrohr. Am mildesten ist das Klima auf Sizilien, in der Ebene bei Neapel und an der Küste von Genna, wo ein Schneefall zu deu Seltenheiten gehört. Dagegen sind die Höhen der Apenninen oft 6 Monate mit Schnee bedeckt. -— Die Sommerhitze wird in Italien am höchlten durch deu aus Afrika kommenden heißen Wind Sirokko gesteigert, der Menschen und Tiere erschlafft und die Gewächse verdorrt. 5. Bevölkerung. Die Apenninenhalbinsel ist von 31 M i l l. M e n s ch e n bewohnt, also ziemlich dichtbevölkert; auf 1 (jk.ni kommen N0 Einwohner. Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Po-Tiefebene. (Grnnd?) Auffällig ist die bedeutende Zahl großer Städte, worin Italien nur von Eng- land übertroffen wird; sie ist eine Folge der zahlreichen und blühenden Einzel- staaten anf der Apenninenhalbinsel im Mittelalter. — Die Bewohner lind

9. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 14

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 14 — Blattgrün bis zum durchsichtigsten und zartesten Blau spielt, b) Sie sind Läuterungsbecken der sie durchströmenden Alpenflüsse, welche ihren aus den Bergschluchten mitgeführten Schutt absetzen und dann gereinigt weiterfließen, e) Sie können auch verheerende Überschwemmungen der Bäche und Flüsse verhüten, indem sie in ihrem weiten Räume eine große Menge Wassers aus- nehmen. 6) Ihre Ufer sind durch ihre bald lieblichen, bald wilden Natur- schönheiten und wegen ihres milden Klimas die Sammelplätze der Bevölkerung geworden, e) Sie sind belebte Wasserstraßen für den Handelsverkehr, f) In früheren Zeiten bauten die Bewohner ihre Hütten auf Pfähle ins Wasser, wie dies die zahlreich aufgefundenen Pfahlbauten beweisen. Von geringerer Bedeutung sind die auf dem Hochgebirge und seinen Abhängen vorkommenden Hochseen. Sie haben meist nur einen geringen Umfang und öde, einsame Ufer, sind auch zuweilen bis auf den Grund ge- froren (Eisseen). Ihr Wasser fließt meist unterirdisch ab und wird durch einmündende Gletscher oder herabstürzende Lawinen ersetzt. Die Bewohner der Alpen siud im östlichen Teile Slaven, im Innern und Norden Deutsche und am West- und Südfuße Romanen (Franzosen und Italiener). Sie sind rüstig (Berglust), von bedächtigem Gang (Berg- steigen), untersetzter Gestalt (Lasttragen), geistig geweckt (Gefahreu) und auf Erhaltung ihrer Freiheiten und Sitten bedacht. Sie hängen mit großer Liebe an der Heimat. Die wichtigsten Beschästiguugeu sind Getreide- und Wein- bau, Viehzucht (Alpenwirtschast), Jagd, Industrie (Holzschnitzerei, Uhrmachern, Verarbeitung vou Baumwolle, Flachs und Seide), in den Ostalpen auch Bergbau und zwar auf Salz (Salzkammergut), Blei (Kärnten), Eisen (Steier- mark) und Quecksilber (Krain). Da die Alpeu alljährlich das Ziel vieler Reisenden sind, so giebt die Bewirtung und Führung der Fremden auch Gelegenheit zu Erwerb. In der Schweiz steht das Wirtshausgewerbe jedem andern an Bedeutung voran (15 000 Wirtshäuser). Trotzdem zwingt die Armut der Alpenländer eine große Zahl ihrer Bewohner zum Wandern. Aus dem armen Savopen gehen jährlich Tausende in die Fremde, suchen schon als Kuaben ihren Unterhalt durch Vorführung von Kunststücken mit Murmel- tieren oder Affen, auch als Stiefelputzer oder Schornsteinfeger; hausierende Tiroler ziehen mit Teppichen, Handschuhen und Lederwaren umher. Aber die Liebe zur alten, an Naturschönheiten so reichen Heimat führt die meisten wieder zurück. Die Alpeu werden der Lage nach gewöhnlich in West-, Mittel- und Ost- alpeu eingeteilt. A. Die Westalptn, besser Südalpen geuannt, ziehen sich vom Mittel- nieere östlich von Nizza (zwischen dem Golf von Genua und dem Löwengolf) in der Richtung von S. nach N. bis zum Geusersee, liegen größtenteils in Frankreich und bilden eine Grenzmauer zwischen Frankreich und Italien. Sie fallen nach W. zu allmählich, nach 0. zu steil ab, sind darum von Frankreich aus leichter zu übersteigen, als von Italien aus. Der am Meere gelegene Teil führt den Namen Seealp en. In den Westalpen sind namentlich 4 Höhen zu merken: Der Monte Biso lspr. Wiso), der Mont Cenis (spr. Mong Seni), der Kleine St. Bernhard und der Montblanc. Auf dem Monte Vi so entspringt der Po. Über den Mont Cenis führt eine Kuuststraße, welche im Mittelalter die besuchteste Paßstraße nach Italien war, deren sich auch die Deutschen vielfach bedienten. Karl der Große benutzte sie z. B., als er gegen das Longobardenreich nach Italien zog. In der Nähe

10. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 15

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 15 — des Mont Eenis führt durch die Westalpen ein 12 km langer Tunnel, welcher der Mout Cenis-Tuuuel genannt wird und der zweitgrößte Tunnel der Erde ist. Über den Kleinen St. Bernhard führt eine Alpenstraße, die den bequemsten Weg von Italien nach Frankreich bildet und wahrscheinlich von Hannibal (216 vor Chr.) zum Alpenübergange benutzt wurde. Der Montblanc ist ein Gebirgsstock, dessen höchste Spitze 4800 m emporragt. Er ist nicht nur der höchste Berg der Alpen, sondern auch der höchste Berg Europas, der „europäische Bergkönig". Nordwestlich von der Montblanc- grnppe liegt das Thal von Chamonix (spr. Schmnoni), welches wegen seiner Naturschönheiten vielfach von Reisenden besucht wird und in dem die Gletscherwasser sich zur Arve vereinigen, welche dicht unterhalb Genf in die Rhone mündet. B. Die Mittel- oder Schwcyeralpen reichen vom Montblanc bis an den Brennerpaß und füllen vorzugsweise die Schweiz und den mittleren Teil Oberitaliens aus. Sie zerfallen in einen mittleren, nördlichen und südlichen Zug. Der mittlere Zug umfaßt folgende Teile: a) Die Wattlscr Älpen, eine der gewaltigsten Alpenketten, reichen vom Paß des großen St. Bernhard (2470 in) bis zum Simploupaß. In ihnen liegen der Große St. Beruhard und der Monte Rosa. Ersterer hat seinen Namen von dem heiligen Bernhard, welcher auf der Höhe des St. Bernhardpasses auf den Trümmern einer Kapelle ein Hospiz gründete. Dieses ist eines der höchsten beständig bewohnten Gebäude in Europa. In ihm kehren jährlich etwa 20 000 Reisende ein. Den 12 Augustinermönchen, die dasselbe bewohnen, stehen mehrere Knechte und eine Anzahl Bernhardiner- Hunde zur Seite. Letztere durchstreifen alle Schluchten des Berges, und fo- bald sie die Spur eines Verunglückten entdecken, laufeu sie nach dem Hospiz zurück und führen die Mönche zur Unglücksstätte. ■— Der Monte Rosa (4600 m) ist eine Berggruppe, welche aus 9 Gipfeln besteht und von 3. her steiler und malerischer ist als der Montblanc. Über den Simplonpaß (spr. Säng- plong, 2000 m) führt eine von Napoleon I. mit großen Kosten angelegte äußerst bequeme Kunststraße, welche das obere Rhonethal mit dem Lago Maggiore (spr. Madschore) verbindet. d) Die Apolitischen 3upen beginnen am Simplonpaß und gehen bis zum Splügenpaß. Sie sind kein Kettengebirge, sondern ein Gebirgsstock zwischen dem obersten Thale der Rhone und dem des Hinterrheines. In ihm liegt der Gebirgsstock des St. Gotthard mit vielen kleinen Seen und Gletschern. Auf dem St. Gotthard entspringen: Tessin, Rhone, Renß und Rhein und fließen nach den 4 Himmelsgegenden ab; über ihn führt die St. Gotthardstraße, eine uralte Handelsstraße von Deutschland uach Italien, die das Thal der Renß mit dem des Tessin verbindet. Der Verkehr auf derselben hat aber bedentend abgenommen, seitdem die G otth ard ba hn in einem 15 km langen Tunnel, dem längsten der Erde, die Bergmasse durchbricht. e) Die Granbündner oder Rhätischenalpen liegen ostwärts vom Splügen- paß und umschließen durch zwei Bergketten das obere Innthal, E ngadin genannt. cl) Die Otzthaler Alpen sind eine der wildesten Alpengruppen. Sie haben uach 8. hin so steile Abhänge, wie sie wohl überhaupt in den Alpen kaum noch vorkommen. Nach. Ist. hin entsenden sie mehrere Alpenthäler zum Inn, unter welchen das der Ötz das längste und bekannteste ist.
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