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1. Merkbüchlein - S. 7

1894 - Leipzig : Klinkhardt
7 ein Dickhäuter. Andere Dickhäuter sind das wildeschwein, Zu welchen Tieren das Nashorn, das Nilpferd und es gehört. der Elefant, das größte Landtier. Der Körper ist plump Vom Ban seines und mit einer grauen, sehr dicken Haut bekleidet, die spärlich Körpers. Borsten trägt. Zu beiden Seiten des Kopfes liegen die großen, brettartigen Ohren dem Körper an; die Augen sind sehr klein, die Nase ist zu einem langen Rüssel umgebildet. Dies Organ dient zum Ergreifen der Nahrung und als Waffe. Aus dem Maule ragen zu beiden Seiten 2 lange Stoßzähne. Die Beine sind säulenförmig. An den Füßen befinden sich 4 Hufe. Der E. frißt Heu, Reis und andere Pflanzenstoffe. Bei uns sieht Nahrung ».Nutzen, man den Elefanten nur in zoologischen Gärten und Menagerieen; in seiner Heimat Asien und Afrika wird er gezähmt als Lasttier gebraucht. Die Stoßzähne liefern das Elfenbein, einen sehr harten Knochen von zartweißer Farbe, der auch als Überrest des vorsündflutlichen Elefanten (des Mammut) ans der Erde ge- graben wird. Die bisher beschriebenen Tiere sind Säugetiere. Der Uhu, der Adler der Nacht, hat einengroßen, rundlichen Von seinem Kör- Kopf. Born am Kopf fallen besonders die sehr großen Augen perbau. und der hakig gebogene Schnabel auf; oben auf dem Kopf stehen 2 Ohrbüschel. Der Leib ist kurz und gedrungen, das Gefieder bräunlich-gelb und weich, der Schwanz klein, die Füße sind kurz und bis ans die Klauen (Fänge) befiedert, die Krallen stark gebogen. Der Flug ist kaum hörbar. Der U. bewohnt große Wälder und Ge- Wo u. wovon der birge und jagt in der Dunkelheit Hasen, Geflügel, Ratten und Mäuse. U. lebt. Am Tage sitzt der U. ans hohen Bäumen, in Höhlen u. s. w. fast wie Wie der U. lebt, tot, oft mit halb verschlossenen Augen (er ist lichtscheu), von andern Vögeln vielfach angegriffen und verfolgt. Sein Nest, den Horst, baut er ans hohen Bäumen oder in schwer zugänglichen Höh- lungen. Der Uhu ist ein Raubvogel. Andere Raubvogel Zu welchen Vögeln sind der Adler, der Habicht, der Geier. Adler haben einen er gehört. Schnabel, der der ganzen Länge nach gekrümmt ist und eben Unterschied zwi- solche Krallen; Schnabel und Krallen der Geier sind nur an der scheu Adlern u. Spitze gebogen, Kopf und Hals find meist unvollkommen be- Geiern, fiebert oder mit Flaum bedeckt. Der Adler ist der König der Vogel. Das Huhn (Haushuhn). Hahn, Henne und Küchlein Was man darunter nennt man mit einem Wort Huhn. Der Schnabel ist kurz und versteht, kräftig. Am Unterschnabel hängen 2 nackte Hantlappen. Auf Körperbau, dem Kopf steht ein roter, gezackter Fleischkamm oder ein Feder- büschel, schöner beim Männchen als beim Weibchen. Überhaupt ist das ganze Gefieder des Hahnes farbenprächtiger als das der Henne. Die langen Schwanzfedern des Hahnes sind sichelförmig gebogen und schillern. Die Läufe (Füße) sind kräftig; sie haben vorn 3 Zehen, hinten eine kürzere Zehe, die etlvas höher steht.

2. Merkbüchlein - S. 3

1894 - Leipzig : Klinkhardt
3 Aus dem Tierreich. Der Hund. Der Körper des Hundes ist nach der Rasse Vom Bau des verschieden. Der Windhund ist lang, schlank, hochbeinig, sein Körpers. Kopf langgestreckt und stark zugespitzt. Der Dachshund hat kurze, kräftige X-Beine, ist gedrungen, hat einen großen Kopf und ein starkes Gebiß. Pintscher und Mops haben einen rund- lichen Kopf und gehören zu den kleineren Hunden; der Jagd- hund und der Neufundländer mit lang herabfallenden Ohren, letzterer mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen und die Dogge mit gestutzten Ohren sind große, kräftige Tiere. Das Haar ist bald länger, bald kürzer, beim Pudel gekräuselt. Die Vorder- füße haben 5, die Hinterfüße 4 Zehen mit Nägeln. Der H. frißt Wovon er lebt, alles, was der Mensch genießt: Brot, Kartoffeln, Gemüse, am liebsten Fleisch. Er hilft dem Jäger jagen, dem Hirten das Wie er nützt. Vieh hüten, er zieht den Wagen, bewacht Haus und Hof und begleitet den Menschen. Er ist anhänglich, treu, kaun gut sehen, Von den Eigen- hören und riechen, hat ein gutes Gedächtnis, ist gelehrig, beson- schasten d. Hundes, ders der Pudel. Die gefährlichste Krankheit des Hundes ist die Tollwut. Der Hund wird bei uns als Haustier gehalten, Zu welchen Tieren bleibt aber doch ein Raubtier. Hierher gehören der Wolf, cr gehört, der Fuchs, der Marder, der Fischotter und die Katze. Der Kopf ist rundlich, hat große Augen, die Wie ihr Körper ge- ilt der Dunkelheit leuchten, starke Schnurrhaare, aufrechtsteheude, ^aut ist. kurze Ohren; der Hals ist rund, der Rumpf langgestreckt und schlank, der Schwanz lang, die Beine sind kurz. An den Vorder- füßen sind 5, an den Hinterfüßen 4 Zehen mit hakig gebogenen, scharfen Nägeln (Krallen), die in eine Scheide eingezogen werden können. Der Körper ist mit weichem Haar bekleidet. Die K. frißt Fleisch, Brot, Kartoffeln, trinkt gern süße Milch, fängt Nahrung, und verzehrt am liebsten Mäuse. Sie vertilgt Mäuse und Ratten Nutzen, und hält so Haus und Stall von lästigem Ungeziefer rein. Die Katze ist falsch und naschhaft. Eigenschaften. Eine nahe Verwandte ist die wilde Katze. Der Löwe. Der Kopf ist, wie bei allen Katzenarten, rund- Von seinem Kör- lich; am Maul stehen starke Schnurrhaare. Das Gebiß zeigt perbau. lange, starke, spitzige Zähne. Kopf und Hals des Männchens sind mit einer Mähne geziert. Der Leib ist rundlich und schlank, der Schwanz lang und mit einer Quaste versehen. Die Beine sind außerordentlich kräftig. „Der König der Tiere" bewohnt Wo und wovon er Asien und Afrika; der amerikanische Löwe oder Kuguar ist bedeutend kleiner und schwächer. Der Löwe raubt Schafe, Rinder, Ziegen, auch Wild; gereizt, wird cr dem Menschen gefährlich. Er ist ein Raubtier. Andere Raubtiere sind der Tiger (in Zu welchen Tieren Asien) und der amerikanische Tiger oder Jaguar; beide cr llehürt. sind blutdürstig und mordsüchtig. 1*

3. Merkbüchlein - S. 4

1894 - Leipzig : Klinkhardt
4 Vom Bau des Der braune Bär. Der Kopf hat Ähnlichkeit mit dem Körpers. eines Hundes. Das Gebiß besteht ans großen, starken Zähnen. Augen und Ohren sind klein, der Hals ist kurz und dick, der Rumpf dick und plump. Der Schwanz ist sehr kurz, die Beine sind außerordentlich kräftig. Die Zehen haben lange Krallen. Der Körper ist zottig behaart. Der Gang des Bären ist schwer- Wo u. wovon er fällig und schleppend. Der B. bewohnt die großen Wälder Ruß- lebt. lands und Polens, kommt auch in den Alpen bor. Er frißt Schafe, Ziegen, Wild, fällt auch Rinder und Pferde und selbst den Menschen an; er verzehrt auch Wurzeln, Blätter, Milch, Obst, Eigenschaften, am liebsten Honig. Er läßt sich leicht.' zähmen und zum auf- rechten Gehen abrichten. Ein anderer Bär ist der Eisbär, der das nördliche Eis- meer bewohnt. Sein Körperbau. Der Hase. Der Kopf ist länglichrund. Das Maul ist klein, die Lippen sind dick und fleischig und haben starke Schnurr- haare. Die Oberlippe ist gespalten (Hasenscharte), die Angen sind groß, die Augenlider klein, so daß der Hase die Augen nicht ganz schließen kann, die Ohren sind lang, die Zähne scharf und meißelförmig und befähigen ihn besonders gut zum Ragen. Der Körper ist schlank, der Schwanz kurz, oben schwarz, unten weiß. Die Hinterbeine sind bedeutend länger als die Vorderbeine und Wo u. wovon erstark geknickt. Sein Fell ist braungrau behaart. Er lebt auf lebt. Feldern und in Wäldern und nährt sich von Gras, Kohl und andern Gemüsepflanzen, im Winter auch von der Rinde der Welche Bezeich- Bäume und Sträucher. Der Jäger nennt den Hasen Lampe, »ungen der Jäger seine Ohren Löffel, seine Augen Lichter, sein Blut Schweiß, gebraucht. ^in Fell Haut, seinen Schwanz Blume, seine Beine Läufe. Wie er nützt. Der Hase wird vom September bis in den Januar gejagt. Sein Fleisch ist mager und schmackhaft; das Fell wird gegerbt und zu Zu welchen Tieren weniger guten Pelzsachen verarbeitet. Der Hase ist ein Rage- er gehört. tier. Andere Nagetiere sind das Kaninchen, das Eichhörn- chen, die Maus, die Ratte, der Biber. Welche Arten es Das Kamel. Man unterscheidet das K. mit einem Fett- giebt. Hocker auf dem Rücken und das K. mit 2 Höckern; jenes nennt Vom Körperbau, man Dromedar, dieses Trampeltier. Der Kopf ist gestreckt, die Schnauze hat lange, bewegliche Lippen, die Oberlippe ist tief gespalten. Der lange Hals krümmt sich in einem tiefen Bogen. Der Schwanz hat eine Quaste. Die Beine sind hoch und mager. Die beiden Hufe sind klein. Die Füße ruhen auf einer breiten, schwieligen Sohle; dadurch wird das Gehen auf dem lockern Sande erleichtert. Die Behaarung des Körpers ist wollig und Wo u. wovon cs hellfarbig. Das K. ist in Asien und Afrika zu Hause, frißt Blätter lebt u. wie es nützt, und saftige Pflanzen und wird gebraucht, um Lasten durch die Zu welchen Tieren Lüsten zu tragen. Kamelhaare werden zu Filz und zu ver- es gehört. schiedenen Zeugen verarbeitet. Das K. ist ein Zweihufer. Das

4. Merkbüchlein - S. 5

1894 - Leipzig : Klinkhardt
5 Kamel der neuen Welt ist bedeutend kleiner, hat keine Höcker und heißt Lama; es lebt in Amerika. Das Rind. Man versteht darunter die Kuh, den Stier Welche Tiere Rin- oder Bullen, den Ochsen und das Kalb. Der Körper be- der sind. steht aus Kopf, Hals, Rumpf und den 4 Beinen. Die Stirn ist Vom Körperbau, breit, die Nase nackt und feucht, die Ohren sind beweglich, die Hörner in ihrem untern Teil hohl. gebogen, zugespitzt und bei manchen Rinderarten bis 1 Meter lang. Der Hals ist von beiden Seiten her zusammengedrückt. Der Rumpf ist plump; er endet in dem Schivanz, der am freien Ende mit ziemlich langen Haaren besetzt ist. Die Beine sind sehr kräftig. An den Füßen stehen 4 Zehen, 2 größere nach vorn und 2 kleinere nach hinten. Mit diesen letzteren tritt das Tier beim Gehen nicht auf; man nennt sie Afterzehen. Alle Zehen sind mit Hufen bekleidet. Der ganze Körper ist dicht behaart. Das Rind frißt Gras, Klee, Häcksel, Bon der Nahrung. Kartoffeln, Heu und andere Pflanzen. Der kräftige Ochsewiedasrindnützt, wird als Zugtier gebraucht, in manchen Gegenden auch die Kuh. Diese giebt uns Milch, ans der Butter und Käse gemacht wird, Fleisch (Rind- und Kalbfleisch) zur Herstellung kräftiger Fleischbrühe (Bouillon) und Talg zu Seife und Lichten. Die Rinderhäute werden zu Rind-, die Kalbfelle zu Kalbleder gegerbt. Das R. ist ein Zwei- Zu welchen Tieren hufer, und da alle Zweihufer ihre Nahrung noch einmal kauen, ein eg gehört. Wiederkäuer. Auch die beiden folgenden Tiere gehören hierher. Das Schaf. Der Kopf ist klein und mager, die Augen Von seinem Kör- stehen seitlich, den Kopf des Männchens (Widders) schmücken perbau. Hörner, die schneckenförmig gewunden sind. Die Beine sind dünn, mager und kurzhaarig. Sonst aber ist der Leib mit langen, ge- kräuselten Haaren bedeckt, die man Wolle nennt. Die weiblichen Tiere, Mutterschafe, haben einen ganz kurzen Schwanz. Junge Schafe heißen Lämmer. Das S. nährt sich, wie das Rind, Nahrung ».Nutzen, von Pflanzen. Die Wolle wird alle Jahre abgeschoren und zu Wollwaren verarbeitet; das Fleisch (Hammelfleisch, Schöpsen- fleisch) lvird gern gegessen; der Talg wird zu Talglichten und Seife gebraucht. Das S. ist dumm, geduldig und fromm (lamm- Eigenschaften und fromm). Hierher gehören die Ziege, die Gemse, der Stein bv ck. verwandte Tiere. Düs Reh. Sein Kopf ist kurz, die Schnauze abgestutzt, Von seinem Kör- die Nase schwärzlich, die Augen sind schön groß. Das Männchen, perbau. der Reh bock, hat als besondern Kopfschmuck ein kurzes, gegabeltes Geweih (der Jäger nennt es Gehörn, Krone), das dem weiblichen Tier, der Ricke, fehlt. Der Leib ist schlank und zierlich, die Beine sind hoch und schlank, die Füße sind wie die des Rindes und des Schafes gebildet. Der Schwanz ist ein kurzer Stummel. Die Behaarung ist im Sommer rötlichbraun, im Winter mehr grau. Das Junge (Rehkalb) hat Flecke und Streifen von hellerer Farbe. Das R. bewohnt Wälder und betritt morgens und Wo u. wovon es abends Wiesen, die daran stoßen, um zu grasen (äsen). Im Winter lebt.

5. Merkbüchlein - S. 6

1894 - Leipzig : Klinkhardt
6 Eigenschaften, begnügt es sich mit Baumknospen und -rinde. Es hat ein feines Gehör und einen scharfen Geruch, ist lebhaft, munter und Nutzen. schnell. Es wird wegen seines wohlschmeckenden Fleisches erlegt, sein Fell wird mit und ohne die Behaarung verarbeitet. — Der Hirsch hat ein vielzackiges (-endiges) Geweih. Von seinem Kör- Das Pferd. Der Kopf ist länglich, die Augen sind groß, perbau. die Ohren zugespitzt und leicht beweglich, die Nasenlöcher (Nüstern) weit. Der Hals ist von beiden Seiten her zusammengedrückt und trägt oben lange Haare, die Mähne. Der Leib ist schön gerundet und schlank, ebenso die Beine. An jedem Fuß sieht man einen rundlichen Huf, der eine große Zehe umschließt. An den Innen- flächen der Beine liegt je eine große Hornivarze (Kastanie). Lange Haare bilden den Schweif. Der ganze Körper hat kurze Haare, die verschiedene Färbung zeigen. Danach giebt es weiße Pferde oder Schimmel, schwarze P. oder Rappen, rote oder Füchse, bunte oder Schecken u. a. Das männliche P. heißt Hengst, das weib- Von seiner Nah-liche Stute, das junge Füllen. Das P. frißt Gras, Klee, rung. Häcksel, Heu, Kartoffeln, am liebsten Hafer. Das P. zieht den Wie das Pferd Wagen, den Pflug, die Egge, deil Schlitten, trägt den Reiter und nützt. andere Lasten. Aus der Haut wird Roßleder gegerbt, Pferde- fleisch wird von armen Leuten gegessen, auch zur Fütterung Einige Arten der mancher Tiere gebraucht. Die arabischen und die englischen Pferde. Pferde sind die besten Renner; ein sehr kräftiges P. und darum vorzüglich geeignet zur Fortschaffung schwerer Lasten ist das Eigenschaften, normannische P.; Ponys sind kleine Pferde. Das P. ist anhänglich, treu, gelehrig, hat ein gutes Gedächtnis und kann leicht abgerichtet (dressiert) werden. Das P. ist ein Einhufer, ebenso der Esel, der nur an den Vorderbeinen Kastanien und auf dem Rücken ein schwarzes Kreuz hat. Von dem Pferde und dem Esel stammen ab der Maulesel und das Maultier. Ein wildes, weiß und schwarz gestreiftes Pferd mit einem Rindcr- schwanz ist das Zebra in Afrika. Von seinem Kör- Das Schwein. Sein Kopf ist zugespitzt. Die Nase ist perban. sang, stumpf, stark und zeigt deutlich die Nasenlöcher. Die Augen sind klein, die großen Ohren hängen herab. Der Körper ist plump, der Schwanz dünn und oft gerollt, die Beine sind niedrig, die Zehen sind wie die des Rindes gebildet. Der ganze Körper ist mit einer sehr dicken Haut bekleidet, die lange, dicke, steife Haare (Borsten) trägt. Das männliche Schwein heißt Eber, das weib- liche Sau, das junge Ferkel. Es frißt Kartoffeln, Obst, Wie es nützt. Getreide, grüne Blätter, auch Fleisch. Sein Fleisch wird gern gegessen, auch eingepökelt und geräuchert (Schinken); aus dem Blut, der Leber und gewissen Fleischteilen wird Wurst gemacht; sein Schmalz findet in der Küche und als Heilmittel vielfach Ver- wendung; aus den Borsten werden Bürsten, Feger u. dgl. an- Eigenschaften. gefertigt. Das S. ist unreinlich, gefräßig und dumm. Es ist

6. Merkbüchlein - S. 52

1894 - Leipzig : Klinkhardt
52 Amerika, Lage. der längste Erdteil, wurde 1492 von Christoph Columbus ent- deckt. Er zieht von N. nach S. zwischen dem atlantischen und dem großen Ocean und besteht ans 2 Teilen, Nord- und Südamerika, die durch die Landenge von Panama mit einander verbunden sind. Inseln: die Antillen, Neufundland und Grönland. Die bekann- teste Halbinsel ist Kalifornien. Gebirge. An der Westküste Amerikas zieht von N. nach S. ein hohes Gebirge unter verschiedenen Rainen, deren gebräuchlichster Kor- dilleren oder Anden ist. Einer der höchsten Berge ist der Chim- borasso (A. v. Humboldt). An der Ostküste von Nordamerika zieht das Alleghany-Gebirge; an der Ostküste von Südamerika ist das brasilische Gebirge. Gewässer. Die größten Ströme sind der Mississipi mit dem Missouri, der Orinoko, der Amazonenstrom, der St. Francisco und der La Plata; die größten Seeen die fünf kanadischen Seeen in Nord- amerika, deren Abfluß der St. Lorenzstrom ist (die Niagarafälle). Ebenen. A. ist der Erdteil der Steppen; das sind unabsehbare, baum- lose, mit Gras bewachsene Ebenen, die von den Riesenströmen des Erdteils bewässert werden; Herden wilder Rinder bewohnen sie (Fleischextrakt). Bodenerzeugnisse. An Produkten ist Amerika reich; hervorzuheben sind Metalle, Steinkohlen, Salz, Petroleum, Tabak, Vanille, Kakao, verschiedene edle Holzarten, Affen, Kuguar, Jaguar, Pelztiere, Lama, Faul- tier, Ameisenbär, Kondor, Kolibri. Länder und Städte: Die Länder am Nordpol, deren größte Insel Grönland ist. Sie gehört zu Dänemark und wird von Eskimos bewohnt, die Jagd und Fischfang treiben. Das britische Nordamerika gehört den Engländern. Die vereinigten Staaten von Nordamerika (die Union) be- stehen aus etwa 50 kleinen Staaten, die eine Republik bilden. Die Hauptstadt ist Washington; andere Städte sind Philadelphia, Newyork, Boston, Buffalo, Chicago und St. Francisco (am stillen Ocean). In Mittelamerika Mexico mit der Hauptstadt gleichen Namens. Die westindischen Inseln; die größten sind Cuba, Jamaica, Haiti und Portoriko. In Südamerika liegen Bra- silien mit Rio de Janeiro und Bahia; Peru mit Lima, Chili mit Valparaiso, La Plata mit Buenos Ayres. Australien» Woraus der Erd-der kleinste Erdteil, besteht aus einer großen Anzahl Inseln, die teil besteht. jm großen Ocean, südöstlich von Asien liegen. Die größten Inseln Gebirge und Ge- sind Neu-Holland, Neu-Gninea und Neu-Seeland. Im S. O. wässer. Neu-Hollands sind die australischen Alpen. Selbst die größten

7. Für das sechste und siebente Schuljahr - S. 135

1915 - Leipzig [u.a.] : B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
135 2. Der Mensch ward Richter. „Noch ein Wort," rief ihm der majestä- tische Löwe zu, „bevor du den Ausspruch tust! Nach welcher Regel, Mensch, wirst du unsern Wert bestimmen?" „Nach welcher Regel? Nach dem Grade ohne Zweifel," antwortete der Mensch, „in welchem ihr mir mehr oder weniger nützlich seid." „Vortrefflich!" versetzte der beleidigte Löwe. „Wie weit würde ich als- dann unter den Esel zu stehen kommen! Du kannst unser Richter nicht sein, Mensch! Verlaß die Versammlung!" 3. Der Mensch entfernte sich. „Nun," sprach der höhnische Maulwurf, und ihm stimmte der Hamster und der Igel wieder bei, „siehst du, Pferd, der Löwe meint es auch, daß der Mensch unser Richter nicht sein kann! Der Löwe denkt wie wir." „Aber aus bessern Gründen als ihr!" sagte der Löwe und warf ihnen einen verächtlichen Blick zu 4. Der Löwe fuhr weiter fort: „Der Rangstreit, wenn ich es recht über- lege, ist ein nichtswürdiger Streit! Haltet mich für den Vornehmsten oder für den Geringsten, es gilt mir gleich viel. Genug, ich kenne mich!" Und so ging er aus der Versammlung. Ihm folgte der weise Elefant, der kühne Tiger, der ernsthafte Bär, der kluge Fuchs, das edle Pferd, kurz alle, die ihren Wert fühlten oder zu fühlen glaubten. Die sich am letzten wegbegaben und über die zerrissene Versammlung am meisten murrten, waren — der Affe und der Esel. Gotthold Ephraim Lessing. 107. Der Wolf auf dem Totenbette. Der Wolf lag in den letzten Zügen und schickte einen prüfenden Blick auf sein vergangenes Leben zurück. „Ich bin freilich ein Sünder" sagte er, „aber doch, ich hoffe, keiner von den größten. Ich habe Böses getan, aber auch viel Gutes. Einsmals, erinnere ich mich, kam mir ein blökendes Lamm, das sich von der Herde verirrt hatte, so nahe, daß ich es gar leicht hätte würgen können, und ich tat ihm nichts. Zu eben dieser Zeit hörte ich die Spöttereien und Schmähungen eines Schafes mit der bewunderungswürdigsten Gleichgültigkeit an, ob ich schon keine schützenden Hunde zu fürchten hatte." „Und das alles kann ich dir bezeugen," fiel ihm Freund Fuchs, der ihn zum Tode bereiten half, ins Wort. „Denn ich erinnere mich noch gar wohl an die Umstände dabei. Es war zu eben der Zeit, als du dich an dem Beine so jämmerlich würgtest, das dir der gutherzige Kranich hernach aus dem Schlunde zog." Gotthold Ephraim Lessing.

8. Für das sechste und siebente Schuljahr - S. 132

1915 - Leipzig [u.a.] : B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
132 „Ja,“ sagte die Wachtel, „nun ist’s an der Zeit; macht schnell euch, ihr Kinder, zum Abzug bereit! Wer Nachbarn und Vettern die Arbeit vertraut, dem wird nur ein Schloß in die Luft gebaut; doch unter dem Streben der eigenen Hand erblüht ihm des Werkes vollendeter Stand.“ Die Wachtel entfloh mit den Kleinen geschwind, und über die Stoppeln ging tags drauf der Wind. Ernst Langbein. 101. Gesellschaft mit dem Löwen. Es gesellten sich ein Rind, eine Ziege und ein Schaf zum Löwen und zogen miteinander auf die Jagd in einen Forst. Als sie nun einen Hirsch gefangen und in vier Teile gleich geteilet hatten, sprach der Löwe: „Ihr wisset, daß ein Teil mein ist als eures Gesellen; das andere gebühret mir als einem Könige unter den Tieren; das dritte will ich haben darum, daß ich stärker bin und mehr darnach gelaufen und gearbeitet habe denn ihr alle drei; wer aber das vierte haben will, der muß mir’s mit Gewalt nehmen.“ Also mußten die drei für ihre Mühe das Nachsehen und den Schaden zum Lohne haben. Martin Luther. 102. Line Begegnung. Der Hochmut ging eines schönen Tages spazieren. Tr trug eine Jerone aus Seifenblasen auf dem T^opf, und sie schillerten bunt und prächtig im Sonnenschein. An seinem purpurfarbigen Gewände hingen zahllose, vergoldete Glaskugeln; die Plattfüße hatte er in Schuhe mit ungeheuern packen gesteckt und schritt auf ihnen so majestätisch einher wie ein hölzerner J^önig in der Puppenkomödie. Sein breites Gesicht strahlte von Selbstzufriedenheit, seine roten, fingerdicken Lippen waren verächtlich verzogen; aus halbgeschlossenen Lidern blickte er um sich, als ob nichts da wäre, der Mühe wert, ihm einen ganzen Blick zu gönnen. Da kam ein Wesen ihm entgegen, bei dessen Erscheinen er stutzte. Ein Wesen von schlichtem Aussehen; bescheiden sein Gang, seine Haltung, seine Gebärde; schön sein Angesicht, aus dem ein edler Ernst und tief- innerlichster Frieden sich malten. „Weiche mir aus!" rief der Hochmut ihm zu. „Gern," erwiderte der andre lächelnd und gab Baum. Dennoch fühlte der Hochmut sich verletzt: „Du lächelst? Wie darfst du es wagen, zu lächeln in meiner Gegenwart?" schnaubte er und warf sich wütend auf den Beleidiger.

9. Für das sechste und siebente Schuljahr - S. 133

1915 - Leipzig [u.a.] : B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
133 Dieser wehrte ihn nicht ab, regte sich nicht einmal, stand nur ruhig und fest. Der Hochmut aber stürzte zur Erde, und alle seine Seifen- blasen zerplatzten, und alle seine Glaskugeln lagen in Scherben — er war an das Verdienst angerannt. Marie v. Ebner-Eschen dach. 103. Guter Rat. Ein Marder fraß die Hühner gern, doch wußt' er nicht, wie sie erhaschen; er fragt den Fuchs, 'nen alten Herrn, dem Steifheit schon verbot das Naschen. Der sagt ihm: „Freund, der Rat ist alt, was hilft zu zögern? brauch Gewalt!" Der Marder stürmt in vollem Lauf, die Hühner aber flattern auf, die einen gackernd, kreischend jene, gerade in des Fuchses Zähne, der gegenüber lauernd lag und mühlos hielt den Erntetag. Wenn du nach Hühnern lüstern bist, frag keinen, der sie selbst gern frißt! Franz Grillparzer. 104. Zeus und das Schaf. Das Schaf mußte von allen Tieren vieles leiden. Da trat es vor Zeus und bat, sein Elend zu mindern. Zeus schien willig und sprach zu dem Schafe: ,^Jch sehe wohl, mein frommes Geschöpf, ich habe dich allzu wehrlos erschaffen Nun wähle, wie ich diesem Fehler am besten abhelfen soll! Soll ich deinen Mlind mit schrecklichen Zähnen und deine Füße mit Krallen rüsten?" „O nein," sagte das Schaf; „ich will nichts mit den reißenden Tieren gemein haben." „Oder", fuhr Zeus fort, „soll ich Gift in deinen Speichel legen?" „Ach," versetzte das Schaf, „die giftigen Schlangen werden ja so sehr gehaffet!" — „Nun, was soll ich denn? Ich will Hörner auf deine Stirn pflanzen und Stärke deinem Nacken geben." — „Auch nicht, gütiger Vater, ich könnte so leicht stößig werden wie der Bock." — „Und gleichwohl," sprach Zeus, „mußt du selbst schaden können, wenn sich andere, dir zu schaden, hüten sollen." — „Müßt' ich das?" seufzte das Schaf. „O, so laß mich, gütiger Vater, wie ich bin! Denn das Ver- mögen, schaden zu können, erweckt, fürchte ich, die Lust, schaden zu wollen, und es ist besser, unrecht leiden als unrecht tun." Zeus segnete das fromme Schaf, und es vergaß von Stund' an zu klagen. Gotthold Ephraim Lessing.

10. Für das sechste und siebente Schuljahr - S. 220

1915 - Leipzig [u.a.] : B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
220 155* Schutzfarbe und Schutzform in der Natur. 1. Wo immer wir lebende Wesen betrachten, da stoßen wir auf eine höchst auffällige Tatsache. Mit einem kurzen und sehr treffenden Wort bezeichnet man sie als Anpassung. Besonders im Tierreich kann sofort jedem Kinde schon eine Fülle der Dinge, die man darunter versteht, klar gemacht werden Überall zeigt sich, daß Tiere genau dieselbe Farbe haben wie der Ort, auf dem sie gewöhnlich leben. Sie sind in ihrer Farbe ihrem Aufenthaltsort „angepaßt". Hier steht ein Baum. Die Blätter dieses Baumes sind grün. Auf diesen grünen Blättern leben eine ganze Anzahl kleinerer Tiere — und es ist wirklich in jedem Betracht auffällig, wie auch unter diesen die grüne Farbe vorherrscht. Da sitzt ein Laubfrosch. Er ist ganz genau so grün wie das Blatt, auf dem er sitzt, und man muß schon recht scharf hin- schauen, um den grünen Kerl überhaupt auf der griinen Unterlage zu erkennen. Auf demselben Baume nagt aber an einem andern Blatt eine fette Raupe, und die ist ebenfalls grasgrün. Und nicht weit davon kriecht eine Blattwanze, wie sie grüner gar nicht gedacht werden kann. Im grünen Grase unter dem Baume hüpfen grasgrüne Heuschrecken Ein glänzend grüner Laufkäfer drängt sich zwischen die grünen Halme. In der Nähe fließt ein Wasser, umsäumt von grünem Schilf. Dort ist das Versteck grüner Teichfrösche. Eine alte Blauer, mit Moos bewachsen, liegt dahinter Über das grüne Moos huschen grüne Eidechsen. Jeder dieser Fälle ist eine wunderschöne Anpassung, hier an Grün Anderswo ist eine andere Farbe die herrschende: Auf braunen Stoppeln, braunen Ackerfurchen, gelbbraunem Sande ist das Kaninchen braun, der Hase braun, das Rebhuhn braun, die Lerche braun, der Sandkäfer braun. Rotbraun zwischen rotbraunen Baumstämmen des Waldes ist der Fuchs, der Edelhirsch, das Reh, das Eichhörnchen. Im hohen Norden, wo immer blendend weißer Schnee liegt, lebt der schneeweiße Eisbär, der weiße Schneehase, die weiße Möwe, die weiße Schneeeule. Bei uns zu Lande wird das Hermelin, das im Sommer braunrot ist, weiß, sobald der Winter mit seinem Schnee kommt. Geht man nach Süden, in die Wüste Afrikas, wo der Boden fast gelb ist, so sind auf einmal alle Tiere gelb: gelb der Löwe, gelb die Heuschrecken, gelb der Skorpion, gelb die Schlangen, gelbbraun das Kamel. Im tropischen Urwald mit seinen prächtigen, goldgrünen Blättern und bunten Blüten hausen die herrlichen Papageien, teils ebenso schön grün, teils wetteifernd mit den Blumen in der grellsten Buntheit. Zu Tausenden drängen sich die Beispiele überall. Ich habe jetzt bloß von der Farbe gesprochen. Ganz Ähnliches gilt
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