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1. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 48

1904 - Habelschwerdt : Franke
48 eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien. Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte. Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde. Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 332

1904 - Habelschwerdt : Franke
332 genau und sammelte im preuischen Verwaltungsdienst praktische Erfahrungen; 1804 wurde er preuischer Finanzminister. Er war ein Mann von schlichtem, geradem Sinn, reinen Sitten und festem Charakter. Erfllt von sittlichem Idealismus, hate er leidenschaftlich alles Gemeine. Menschenfurcht war ihm fremd, und sein Wahlspruch lautete: Gradaus, graddurch!" Stein drang mit aller Kraft auf Reformen im Staatswesen. Der König, dem sein schroffes Wesen nicht zusagte, entlie ihn aber zu Anfang des Jahres 1807 in uerst ungndiger Weise als einen widerspenstigen Beamten". Nach dem Tilsiter Frieden wurde Stein jedoch an die Spitze der Verwaltung gestellt und leistete in kurzer Zeit Groes. Napoleon erkannte, welche Gefahr ihm von diesem Manne drohte; deshalb erlie er 1808 von Madrid aus einen chtungsbefehl gegen Stein. Dieser gab seinen Mitarbeitern die Grundidee der weiteren Reformen an und ging der Bhmen nach Rußland, wo er im Verein mit dem aus Deutschland geflohenen Ernst Moritz Arndt viel tat, um eine Vereinigung zwischen Preußen und Rußland herzustellen. 1813 kehrte er wieder in sein Vaterland zurck und trat an die Spitze des Ver-waltuugsrates, der fr die wiedergewonnenen Landesteile zu sorgen hatte. Nachdem er am Wiener Kongre teilgenommen hatte, zog er sich ins Privat-leben zurck und beschftigte sich mit geschichtlichen Studien. Auf seine An-regung entstand die Gesellschaft fr ltere deutsche Geschichte", durch die eine kritische Sammlung deutscher Geschichtsquellen, die Monumenta Germaniae historica, veranstaltet wurde. Stein starb 1831 auf seinem Gute in Nassau. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn: Des Rechtes Grund-Stein, Dem Unrecht ein Eck-Stein, Der Deutschen Edel-Stein." a. Die Bauernbefreiung. Die Erneuerung des Staatswesens war nicht mglich ohne eine nderung der wirtschaftlichen Grundlagen. Trotz der Versuche Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs Il, die Lage des Landvolkes, das die Hauptmasse der Bevlkerung bildete, zu verbessern, befanden sich die Bauern in persnlicher und wirtschaftlicher Unfreiheit und besaen keine politischen Rechte. Unter Friedrich Wilhelm Iii. waren bis 1806 fr die Domnenbauern in der Provinz Preußen und zum Teil in Brandenburg und Pommern die Erbuntertnigkeit und gegen eine Geldabgabe auch die Frondienste aufgehoben worden, und es waren nur die auf den Bauern-gittern liegenden Reallasten geblieben. Die Befreiung der Privatbauern wurde erst durchgesetzt, als man nach dem unglcklichen Kriege die in diesen Volksschichten ruhenden Krfte der Wiederherstellung des Vaterlandes nutzbar machen wollte. Darum war die erste groe Reform Steins die Aufhebung der Erbuntertnigkeit durch das am 9. Oktober 1807 verffentlichte Edikt, den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 459

1904 - Habelschwerdt : Franke
459 Befestigungen werden geschleift. China zahlt an die Verbndeten Mchte Entschdigungen und gewhrt Erleichterungen im internationalen Ver-kehr. Eine von einem kaiserlichen Prinzen geleitete Sondergesandtschaft bedauert dem Deutschen Kaiser gegenber die Ermordung des Freiherrn von Ketteler, zu dessen Ehren ein Denkmal in Peking errichtet wird. Im Sommer 1901 kehrten die siegreiche Truppen aus China ins Vaterland zurck, und einige Monate darauf empfing Kaiser Wilhelm die von dem Prinzen Tschnn gefhrte Shnegesandtschaft. Der Aufstand in Sdwestafrika. Im Januar 1904 brach in Sdwestafrika pltzlich und unvermutet ein allgemeiner Aufstand der Hereros aus. Eine Anzahl deutscher Farmen wurden geplndert und viele Ansiedler ermordet. Da die Aufstndischen gut bewaffnet sind und die Vorteile des schluchtenreichen, mit Dornbschen bewachsenen Gelndes trefflich zu bentzen verstehen, haben sie den deutschen Truppen schon empfindliche Verluste zugefgt. 5. Kaiser Wilhelms Ii. Som fr die arbeitenden Klassen. Schon in seiner ersten Thronrede erklrte Wilhelm Ii., da er die soziale Gesetzgebung im Sinne seines kaiserlichen Grovaters frdern wolle, betonte aber zugleich, da er jeder Untergrabung der staatlichen Orduuug mit Festigkeit entgegentreten werde. Infolge der kaiserlichen Anregung lsten die gesetzgebenden Krperschaften in kurzer Zeit eine Riesenaufgabe, indem sie bis 1889 das Gesetz der die Jnvaliditts-und Altersversicherung schufen. Diese Versicherung trat am 1. Januar 1891 ins Leben und brachte die Bestrebungen Kaiser Wilhelms I. fr das Wohl der arbeitenden Bevlkerung zu einem gewissen Abschlu. Um einige in der Praxis hervorgetretene Mngel der Versicherung zu beseitigen und den Kreis der Versicherungspflichtigen zu vergrern wie auch die Erlangung der Renten zu erleichtern, trat am 1. Januar 1900 an Stelle der bisherigen Bestimmungen das Jnvalideuversicheruugsgesetz. Nachdem fr die arbeitsunfhig gewordenen Arbeiter gesorgt worden war, fate Kaiser Wilhelm die Entwicklung des Arbeiterschutzes ins Auge. Zu diesem Zwecke berief der Kaiser zu Anfang des Jahres 1890 den Staatsrat, der ihm Vorschlge machen sollte, wie den sozialen belstnden abzuhelfen sei. In demselben Jahre erffnete der Kaiser die auf seinen Vorschlag in Berlin zusammengetretene internationale Arbeiterschutzkonferenz, in der die Vertreter der europischen Regierungen die hierher gehrenden Fragen errterten. Als Frchte dieser Bestrebungen kamen in Deutschland das Gesetz der die Gewerbegerichte (1890), die in bestimmten Fllen Streitigkeiten Kaiser Wilhelms Ii. Frsorge fr die Arbeiter. Atzler, Qu. u. L. Iii.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 463

1904 - Habelschwerdt : Franke
463 Volk 25 Jahre frher vollbracht hat. Besonders groartig gestaltete sich die Feier des Neichsjubilums am 18. Januar 1896. Der Kaiser stiftete an diesem Tage den Wilhelmsorden, der die In-schrist trgt: Wirke im Andenken an Kaiser Wilhelm den Groen" und fr hervorragende Verdienste um die Wohlfahrt und Veredelung des Volkes verliehen wird. Auch der hundertste Geburtstag Kaiser Wilhelms des Groen und die Jubelfeier des zweihuudertjhrigeu Bestehens des preuischen Knigtums wurden unter allgemeiner Begeisterung begangen. Um die im Januar 1904 ablaufenden Handelsvertrge ohne Schdigung der wirtschaftlichen Verhltnisse erneuern zu knnen, legte die Regierung 1902 dem Reichstage einen nenen Zolltarif vor, der zwischen den Bedrfnissen der Landwirtschaft und der Industrie die richtige Mitte zu treffen suchte. Erst uach schweren parlamentarischen Kmpfen wurde der Tarif, der eilte Erhhung der Getreidezlle brachte, angenommen. Im Frhjahr 1902 sandte Kaiser Wilhelm seinen Bruder Heinrich nach Nordamerika, um durch persnlichen Verkehr freundschaftliche Beziehungen mit der Union anzuknpfen. Prinz Heinrich fand in New-Jork und anderen groen Stdten eine begeisterte Ausnahme. Unermdlich stellt Kaiser Wilhelm Ii. seine vielseitige Begabung in den Dienst des Vaterlandes und der Menschheit und ist auf feilten Reisen und bei den Gegenbesuchen auswrtiger Fürsten unausgesetzt fr die Befestigung des Friedens ttig. Erfllt von hohen, auf sicherer religiser Grnndlnge ruhenden Idealen und durchdrungen voit der ganzen modernen Bildung, setzt Kaiser Wilhelm stets seine machtvolle Persnlichkeit et, nm seine auf das Volks- und Reichswohl gerichteten Plne zu verwirklichen. Allzeit schlagfertig zu bedeutsamer Rede, mahnt er sein Volk oft zur Einigkeit und erinnert es an seine welt-geschichtlichen Aufgaben. Darum schaut der Deutsche mit Stolz und Liebe ans seinen Kaiser, der in der,, vertrauensvollen Zuneigung seines Volkes stets den schnsten Lohn fr seine Arbeit" erblicken will, und der, in die Zukunft weisend, das glckverheiende Wort sprach: Mein Streben wird unablssig darauf gerichtet fein, die Grundlage fr eine gedeihliche 'Fortentwicklung auf allen Gebieten des ffentlichen Lebens zu festigen und das Vaterland auf friedlicher Bahn vorwrts zu führen." Kaiser Wilhelms Ii. Botschaft zur Feier des 25 jhrigen Neichsjubilums. Atzler, Qu. u. . Iii. Kaiser Wilhelm Ii. der die Aufgaben des alten und des neuen Deutschen Reiches. Atzler, a. a. O.

5. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 105

1909 - Habelschwerdt : Franke
105 schufen nur die Fürsten von Sachsen-Weimar, Bayern, Baden und Württemberg Volksvertretungen, die an der Gesetzgebung teilnahmen. Österreich und Rußland behielten die absolute Regierungsform bei. und Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen folgte ihrem Beispiele. Das Volk verlangte jedoch nach Teilnahme an der Regierung und nach einer Einigung Dentschlands. Diese Wünsche wurden besonders durch die Stubeuteu vertreten, welche bic „Deutscheu Burschenschaften" bildeten. Als im Frühjahr 1819 der schwärmerische Stnbent Sanb den als Feind des Vaterlanbes geltenben Dichter^wi^w Kotzebne ennorbete, bewog der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich bic bcutfchcii Regierungen zu einem scharfen Vorgehen" gegen die Burschenschaften. Durch die „Karlsbaber Beschlüsse" würden die Universitäten und die Presse unter strenge staatliche ,s Aufsicht gestellt. Es begauu nun für Deutschland eine traurige Zeit. 7^. - 7^ v Alle Freunde der deutschen Einheit wurden verfolgt. Ernst Moritz i-Jw.,-.-/» ^ Arndt, der als Universitätsprofessor in Bonn wirkte, wurde seines Amtes entsetzt und der „Turnvater" Jahn auf die Festung Küstriu gebracht. Selbst das Turnen verbot die preußische Regierung. Preußen nach den Befreiungskriegen bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Die Staatsverwaltung. Der Wiener Kongreß brachte Prenßen 5 '/2 Millionen neue Untertanen, und es zeigte sich ein großer Gegensatz zwischen dem hauptsächlich Ackerbau treibenden Osten und dem gewerbtätigeu Westen. Die Staatsverwaltung mußte darum die für das Gedeiheu und die Sicherheit des Ganzen notwendige Einheit erst schaffen. Der Staat wurde (18l7) in 8 Provinzen (Brandenburg, Pommern, Schlesien, Posen, Preußen, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz) mit je einem Oberpräsidenten und zusammen 25 Regierungen eingeteilt. Zn den von Stein geschaffenen fünf Fachminifterien trat 1817 das Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Ein einigendes Band für alle Preußen wurde die allgemeine Wehrpflicht, die seit dem 3. September 1814 für den ganzen Staat galt. Die Dienstzeit dauerte drei Jahre: wer aber eine bestimmte Bildung nachweisen und für seinen Unterhalt selbst sorgen konnte, durfte als Einjährig-Freiwilliger dienen, 2. Die Provinzialstände. Obgleich sich Friedrich Wilhelm weigerte, eine Volksvertretung zu berufen, richtete er doch 1823 die Aus den Karlsbader Beschlüssen. Atzler, Qu. Nr. 129. Das preußische Gesetz über die Verpflichtung zuni Kriegsdienst (die allgemeine Wehrpflicht). Atzler, Qu. Nr. 124.

6. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 26

1908 - Habelschwerdt : Franke
26 3. Die Erwerbung der Kaiserkrone, 800. Das Reich des großen Frankenkönigs hatte ungefähr dieselbe Ausdehnung wie das Weströmische. Kaiserreich, das 400 Jahre früher bestanden hatte. Dieser Machtstellung Karls entsprach der fränkische Königstitel nicht mehr. Darum dachten sowohl die Großen als auch Karl an die Wiederherstellung der römischen Kaiserwürde, die noch immer als der Inbegriff der höchsten irdischen Macht galt. Die Erneuerung des Kaisertums geschah mit Hilfe der Kirche; denn Karl wußte ihren Einfluß auf die Herzen der Menschen zu schätzen und hoffte, im Verein mit ihr den Frieden in feinem Reiche zu erhalten. Die Wiederherstellung der Kaiserwürde entsprach anch dem Wunsche des Papstes, der dadurch einen Schutzherrn für sich und die Christenheit gewann. 800 Am Weihnachtsfeste des Jahres 800 wohnte Karl der heiligen Messe in der Peterskirche zu Rom bei. Als er nach Beendigung der heiligen Handlung vor dem Hochaltare kniete, nahte sich ihm der Papst und setzte ihm eine goldene Krone auf das Haupt. Jubelnd rief alles Volk: „Leben und Sieg dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten, großen und friedenbringenden Kaiser der Römer!" 4. Verfassung und Verwaltung des Karolingischen Reiches. Karl war nicht bloß groß als Feldherr und Staatsmann, sondern er schnf anch für die Regierung und Verwaltung seines ausgedehnten Reiches treffliche Einrichtungen, die den großen Herrscher lange überdauerten. a. Die Verfassung des Reiches. Während im neuen Deutschen Reiche die Abgeordneten des Volkes an der Gesetzgebung teilnehmen, gab Karl die Gesetze allein. Er besprach zwar mit den Großen, die er alljährlich anf einem Reichstage um sich versammelte, die geplanten Gesetze und nahm Ratschläge entgegen, aber die letzte Entscheidung lag bei ihm. Er leitete auch durch seine Beamten, die nur ihm verantwortlich waren, die gesamte Verwaltung. Karls Reich war also eine unumschränkte Monarchie (von griechisch mönarchos --- Alleinherrscher). b. Das Heer- und Lehnswesen. Im Fränkischen Reiche waren alle waffenfähigen Freien zur Landesverteidigung verpflichtet. Sie bildeten den Heerbann. (Vgl. unsere allgemeine Wehrpflicht.) Im Frühjahre hielt Karl eine große Heerschau, das sog. Maifeld, ab. Wurde ein Kriegszug in die Ferne beschlossen, so mußten außer dem Gefolge der Großen diejenigen Freien teilnehmen, die sich für Kapitulare über das Heereßcmfgebot. Atzler, Qu. Nr. 10 b.

7. Geschichte des Altertums - S. 15

1912 - Habelschwerdt : Franke
15 Die griechische Heldensage. Nach dem Glauben der Griechen verkehrten in der Urzeit die Götter mit den Menschen wie mit ihresgleichen und vermählten sich auch mit ihnen. Aus diesen Verbindungen gingen die Heroen oder Helden hervor, die mit übermenschlichen Kräften ausgestattet waren. Auf sie führten die hervorragenden Familien ihre Abstammung zurück, und von ihnen wurden wunderbare Taten erzählt. In diesen Heldensagen spiegeln sich „ große Ereignisse der Vorzeit wider, z. B. vulkanische Ausbrüche, Überschwemmungen, Ausrottung wilder Tiere, Vernichtungskämpfe von Volksstämmen und Städtegründungen. Dichter verliehen den Sagen später eine bestimmte Gestalt und knüpften sie an bestimmte Örtlichkeiten. Herkules. 1. Seine Jugend. Herakles, meist lateinisch Herkules genannt, ist der größte Held des dorischen Stammes wie der Griechen überhaupt. Er war ein Sohn des Zeus und der Königin Alkmene von Mykenä. Die Göttermutter Hera war ihm feindlich gesinnt und sandte an seine Wiege zwei große Schlangen, die ihn töten sollten. Doch der kleine Herkules war schon so stark, daß er die Schlangen erwürgte. Er wuchs zu einem schönen Jüngling mit ungewöhnlichen Kräften heran und wurde im Waffenhandwerk und in allen Künsten unterwiesen. Als Herkules einst allein herumschweifte, kam er an einen Scheideweg. Da traten ihm zwei Frauen entgegen. Die schöngekleidete Göttin des Lasters versprach ihm ein Leben voller Freuden, ohne Arbeit und Mühe. Die ernste Göttin der Tugend stellte ihm unsterblichen Ruhm in Aussicht, wenn er ihr auf dem rauhen, dornenvollen Pfade der Entsagung folge. Rasch entschlossen wählte Herkules die Tugend zu seiner Führerin. („Herkules am Scheidewege.") 2. Seine zwölf Arbeiten. Mit einer großen Keule bewaffnet, zog Herkules auf Abenteuer aus und gewann eine thebanische Königstochter zur Frau. Nach einigen Jahren schlug ihn aber Hera mit Wahnsinn, so daß er seine Frau und seine Kinder tötete. Das delphische Orakel bestimmte, daß er zur Sühnung seiner Schuld beim König Eurhstheus von Mykenä Knechtsdienste verrichte. Der feige und arglistige Eurystheus suchte ihn zu beseitigen und forderte deshalb von ihm zwölf schwere und gefährliche Arbeiten, die der kühne Held aber alle ausführte. Zu Nemea bei Argos erdrosselte Herkules einen unverwundbaren Löwen; sein Fell trug er seitdem als Mantel. Hieraus griff er die neunköpfige Hydra (d. h. Wasserschlange) an, die in dem

8. Geschichte des Altertums - S. 115

1912 - Habelschwerdt : Franke
115 strenge überwacht wurden, beugte Augustus der Bestechlichkeit und Aussaugung der Provinzen vor. 2. Die Sicherung der Reichsgrenzen. Augustus war ein friedliebender Herrscher; unter seiner Regierung wurde zum erstenmal seit Numa Pompilius der Janustempel geschlossen. Nur an den Reichsgrenzen kam es wiederholt zu Kämpfen. Im Norden unterwarfen Drufus und Tiberius.bie Stiefsöhne des Kaisers, die keltischen Alpenvölker. Drusus griff auch die Germanen an und drang im Jahre 9 v. Chr. bis an die Weser vor. Nach seinem Tode suchte Tiberius durch List und Bestechung die Germanen für Rom zu gewinnen. Im Jahre 9 n. Chr. wurde aber der römische Statthalter 13am von den Germanen unter Arminia« im Teutoburger Balde vollständig geschlagen (vgl. Teil I. S. 6 u. f.), und Rhein und Donau bildeten jetzt die Grenzen des Römischen Reiches. Im Süden dehnte sich dieses bis zur Wüste Sahara, im Westen bis zum Atlantischen Meere und im Osten bis zum Euphrat aus. Es war fast zehnmal so groß als das heutige Deutsche Reich, besaß aber nur soviel Einwohner wie dieses. 3. Die Sorge des Kaisers für das Wohl des Volkes. Augustus sorgte wie Cäsar väterlich für das Wohl seiner Untertanen. Während der langen Friedenszeit legte er zahlreiche Straßen, Brücken und Wasserleitungen an und begünstigte Handel und Verkehr. Nach dem Vorbilde der Perser (S. 37) schuf er eine trefflich eingerichtete Reichspost. Sie biente hauptsächlich dem Briefwechsel und den Reifen des kaiserlichen Hofes und der Beamten. Die öffentliche Sittlichkeit suchte Augustus durch Gesetze gegen den Luxus, durch Begünstigung des Familienlebens und Pflege der Religion zu förbern. Die arme Bevölkerung ftebelte er zum Teil in den Provinzen an. 4. Die Geburt Christi. Augustus orbnete währenb feiner Regierung eine Volkszählung im ganzen Reiche an, um die Steuern gerecht verteilen zu können. Dieser Bestimmung mußten sich auch die Juben fügen, die feit der Unterwerfung durch Pomp ejus unter römischer Oberherrschaft stauben. Deshalb begaben sich Maria und Joseph aus Nazareth nach der Stadt Bethlehem, aus der ihr Ahnherr Davib stammte. Hier würde Christus, der Erlöser der Welt, geboren?) 5. Die Sorge des Augustus für die Erbfolge. Augustus besaß nur eine Tochter Julia, die aus seiner zweiten Ehe stammte. Er vermählte sie in zweiter Ehe mit seinem Freunbe *) Die Geburt Christi fanb wahrscheinlich sechs Jahre früher statt, als später angenommen wurde. 8*

9. Geschichte des Altertums - S. 65

1912 - Habelschwerdt : Franke
65 auch hatte er nur eine schwache Stimme und zuckte beim Sprechen mit einer Schulter. Mit unablässigem Fleiße bekämpfte Demosthenes diese Fehler. Um seine Stimme zu stärken, suchte er das Rauschen des Meeres zu übertönen; er legte sich Kieselsteinchen unter die Zunge, um sich in der guten Aussprache der Laute zu üben. Das Zucken suchte er sich boburch abzugewöhnen, daß er sich vor einen großen Spiegel unter ein von der Decke herabhängenbes Schwert stellte; sobalb er mit der Schulter zuckte, verwunbete er sich. So beseitigte Demosthenes seine Mängel und würde der größte Rebner des Altertums. (Seine Reben zeichneten sich durch glühenbe Vater-lanbsliebe, eble Gesinnung, große Menschenkenntnis und durch Schönheit der Sprache aus. Viele von den leitenben Männern Griechenland hatten sich von Philipp bestechen lassen. Sie wählten ihn in einem Kriege gegen eine Stadt in Lokris zum Anführer. Philipp besiegte die Stadt, blieb aber in Mittelgriechenlanb und besetzte hier eine wichtige Festung. Da erkannten die Griechen, welche Gefahr ihnen von Mazebonien brohe. Auf Betreiben des Demosthenes verbanb sich Athen mit Theben, und es kam im Jahre 338 bei Slfmrooca 338 zur Entscheibungsschlacht. Philipp errang den Sieg mit Hilfe seines 18 jährigen Sohnes Alexanber, der die Thebaner schlug. Die griechische Unabhängigkeit hörte jetzt für immer auf. Doch zeigte Philipp den Besiegten gegenüber Milbe. Auf einer Versammlung zu Korinth schlossen alle griechischen Staaten mit Ausnahme von Sparta, besten Gebiet verheert würde, einen Bunb mit Philipp. Ihre bisherigen Verfassungen blieben bestehen. Die Staaten wählten ihn zu ihrem Bunbesfelbherrn, um den Kampf gegen die Perser zu erneuern. Philipp unterbrückte die zahllosen Parteikämpfe und Grenzstreitigkeilen in Griechenlanb und sorgte für Sicherheit des Verkehrs und Hanbels zu Wasser und zu Laube. Währenb er zum Kriege gegen die Perser rüstete, würde er bei der Hochzeit seiner Tochter von einem Offizier seiner Leibwache aus Rache erstochen. Alexander der Große, 336—323 v. Chr. 336—323 1. Seine Erziehung. Alexanber, ein Sohn Philipps, war mit heröorragenben Gaben des Geistes und Körpers ausgestattet. Sein Lehrer, der weise Aristoteles, hatte ihn in die griechische Geisteswelt eingeführt und ihn besonbers für die Dichtungen Homers begeistert. Ein Helb zu werben wie Achilles, war der heiße Wunsch des ruhmbegierigen Jünglings. Die Sage erzählt, daß er bei den Siegen Philipps ausgerufen habe: „Mein Vater wirb mir nichts mehr zu erobern übrig lassen!" Atzler, Geschichte für Prlpararidenanstalten. Iii. 5
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