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1. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 22

1904 - Habelschwerdt : Franke
22 erhielt als Preis einen Olivenkranz; sein Name wurde in ganz Grie-chenland gefeiert, die Mitbrger setzten ihm in Olympia eine mar-morne Bildsule. Auer den olympischen Spielen feierte man die pylhischen Spiele zu Delphi, die nemeischen im Thale Nemea in Argolis und die isthmischen bei Korinth. Die Nationalspiele waren fr das griechische Volk von groer Wichtigkeit. Da die Hellenen aus allen Landschaften und Kolonien zusammenstrmten, belebten die Feste vor allem das Gefhl nationaler Einheit. Sie wirkten ferner in erzieherischer Weise auf die Hellenen ein, die in der Harmonie der leiblichen und geistigen Krfte das Ziel der Ausbildung sahen, frderten den geselligen und geschftlichen Verkehr und verliehen auch der knstlerischen Ttigkeit Griechenlands einen hheren Schwung. Innere Zustnde im Keroenzeitatter. Die staatlichen und gesellschaftlichen Zustnde der Griechen bei ihrem Eintritt in die Geschichte werden durch die homerischen Gedichte (Jlias und Odyssee), die in ihrer.gesamtheit das Werk mehrerer Dichtergenerationen sind gleichwohl aber einem Einzelnen (Homer) zugeschrieben werden, beleuchtet. ' Das Volk erscheint in Adlige, Freie und Sklaven geteilt. Das Land war nach der Anfiedlung des Stammes der Gemeinde als Gesamteigentum zugesprochen und in Anteilen (Losen) ausgetan worden. An der Spitze des Stammes stand ein König; er war oberster Priester, Richter und Heerfhrer. Neben ihm nehmen die Adligen, die durch Besitz und Ansehen der die anderen hinausgewachsen waren, eine wichtige Stellung ein. Die Freien gaben in der Volksversammlung durch Zuruf ihre Meinung kund; die Sklaven waren rechtlos. Feldbau und Viehwirtschaft bildeten die Erwerbsquellen. Waffen und Gerte fertigte man sich selbst, weshalb Gewerbe und Handel noch keine Bedeutung hatten. Es gengte der Tauschverkehr. (Eigen- und Natural-Wirtschaft.) Aie griechischen Werfaisnngen im allgemeinen. Die innere Entwicklung der griechischen Staaten, die eigentlich nur grere Stadtgemeinden (Stadtstaaten) waren, hat fast berall denselben Verlauf genommen. 1. Das Knigtum. Die lteste Verfassung war das Knigtum, das bis gegen Ende des 7. Jahrhunderts bestand. 2. Die Aristokratie, (ristos = der beste; kratein = herrschen; also Herrschaft der Besten, Edelsten.") Wenn die kniglichen Familien ausgestorben waren, oder wenn die Könige Widerstand am Adel fanden, der durch Landbesitz, kriegerischen Ruhm und Bildung an Bedeutung gestiegen war, so rissen die Adligen die Staatsregierung an sich, und es entstand die Herrschaft der Aristokratie. Sie bestand bis aeqen 600 v. Chr. 3. Die Oligarchie, (oligos = wenig; arche = Herrschaft; also Herrschaft weniger [Adliger].") Da sehr bald in den aristokra-

2. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 23

1904 - Habelschwerdt : Franke
23 tisch regierten Staaten wieder einzelne durch Reichtum und Ansehen hervorragende Adelsfamilien sich in den erblichen Besitz der hchsten Staatsmter setzten, so entwickelte sich hufig aus der Aristokratie die Oligarchie, d. h. die Regierungsgewalt wurde von einer bestimmten Zahl adliger Geschlechter ausgebt. 4. Die Tyrannis. (6. Jahrhundert.) (tyrannos = Gebieter, Herrscher.) In den Stdten, nach denen sich die Aristokraten und Pollsreien immer mehr zogen, erwuchs dem Adel in dem Handel- und gewerbetreibenden Brgertum ein Nebenbuhler. Handel, Gewerbe und Schiffahrt erforderten Arbeitsteilung, schafften Kapital und stellten der alten Naturalwirtschaft die Geldwirtschaft entgegen. Der wohl-habende Brgerftand ertrug allmhlich nur ungern die Herrschaft des Adels, der sich hufig durch bermut verhat machte. Diese Unzufriedenheit benutzte gewhnlich ein reicher Aristokrat, um die Alleinherrschaft zu erringen. Nachdem er sich des Bolkes durch Verspre-chungen versichert hatte, bemchtigte er sich mit dessen Hilfe der Burg und des Staatsschatzes und wurde auf diese Weise Alleinherrscher, Tyrann. Da er dem Volke die Herrschaft verdankte, erwies er sich auch dankbar gegen dieses, indem er ihm Beschftigung gab, Handel und Gewerbe frderte, Knste und Wissenschaften begnstigte, während er naturgem den hohen Adel niederzuhalten suchte. Tyrannen, welche in gerechter, milder und fr das Volk segensreicher Weise regierten, waren Pisistraws von Athen, Polhkrates von Samos, Perinder von Korinth. 5. Die Demokratie, (demos = Volk, also Herrschaft des Volkes.") Unter der Tyrannis erweiterte das Volk seine Rechte und verbesserte auch seine uere Lage. Daher verlangte bald jeder Brger gleiche staatliche Rechte und gleichen Anteil an der Verwaltuug des Staates. Dieses Streben fhrte zum Aufstande gegen die Tyrannen-Herrschaft, zum Sturze derselben und zur Aufrichtung einer Volksherrschaft, der Demokratie. Auf die hier angedeutete Weise ging in Sparta die Aristokratie in eine Oligarchie, in Athen in eine Tyrannis und Demokratie der. Diese beiden Staaten werden in der Folge die Trger der griechischen Geschichte. Sparta. Die spartanische Verfassung. Die staatlichen Einrichtungen Spartas werden dem Lykurg zugeschrieben. Er stammte aus kniglichem Geschlechte. Nachdem er von lngeren Reisen, auf welchen er die Sitten und Einrichtungen anderer Völker kennen gelernt hatte, zurckgekehrt war, wurde er mit der Ordnung des durch Parteiungen zerrissenen Staatswesens betraut.

3. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 24

1904 - Habelschwerdt : Franke
24 1. Die Bevlkerung Spartas. Nach der dorischen Eroberung zerfiel die Bevlkerung in drei Klassen, a) Die Spartiten (der dorische Adel), welche das Land erobert hatten und beherrschten. Sie waren der Zahl nach der schwchste Teil der Bevlkerung und wohnten in Sparta selbst, b) Die Periken, d. h. die Umwohner (perioikos = Umwohner, Nachbar). So hieen die allmhlich unter-worfelten Bewohner der umliegenden Gebirgs- und Seestdtchen. Sie waren persnlich frei, jedoch zur Entrichtung von Abgaben und zum Kriegsdienste verpflichtet, c) Die Heloten, (nach der Stadt Helos benannt, die eine Zeitlang der Sammelpunkt der unterdrckten Bauern war). Dies waren die mit Gewalt unterworfenen frheren Einwohner der Eurotasebeue, welche als leibeigene Knechte das Land der Spartiaten bebauen muten. Da ihre Zahl sehr groß war (sie stieg bis auf 200000), wurden sie als gefhrlich fr den Staat angesehen. Ihre Bewachung erforderte die andauernde Kriegsbereitschaft der herrschenden Klasse. Die Ungleichheit des Besitzes hatte vielfach Veranlassung zu Staatsumwlzungen gegeben; daher teilte Lykurg das gesamte lakonische Gebiet in^ 30000 gleiche kleine Ackerlose fr die Periken und in 9000 grere fr die Spartiaten. Diese Lose durften weder verkauft, noch zerstckelt werden. 2. Die staatlichen Gewalten. In Sparta standen zwei Könige an der Spitze des Staates; ihre Wrde war erblich. Die Gerusia, der Rat der Alten, bestand aus 28 (mit den Knigen 30) der 60 Jahre alten Spartiaten. Die Geronten, welche auf Lebenszeit vom Volke gewhlt waren, hatten die Vorberatung der die der Volksversammlung vorzulegenden Gefetze. Die Volksversammlung, zu der jeder Spartiate vom dreiig-sten Jahre an Zutritt hatte, stimmte der die Wahl der Beamten, der Krieg und Frieden und der die Annahme von Gesetzesvorschlgen ohne. Debatte ab. Die fnf Ephorcn bten ursprnglich die Marktpolizei aus und waren Richter in brgerlichen Streitigkeiten; spter erweiterten sie ihre Befugnis dahin, da sie die Beamten zur Rechenschaft ziehen, sogar die Könige in Anklagezustand versetzen, die Volksversammlung berufen, Gesetze vorschlagen und die Feldherren ernennen konnten. 3. Die brgerliche Zucht. Das Ziel derselben war, jeden Brger daran zu gewhnen, den staatlichen Interessen alle brigen unterzuordnen und ihm die Tchtigkeit zu geben, die notwendig war, um eine groe Menge gefhrlicher Untergebener in Unterwrfig-feit zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen, machte Lykurg die Erziehung der Jugend zu einer Staatsangelegenheit.

4. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 96

1904 - Habelschwerdt : Franke
96 Dritte Periode. Rom unter Kaisern von 81 n. G^. Vis 476 n. Gsar Hktavianus Augustus. Dic staatsrechtliche Stellung. Oktavian folgte dem Bei-spiele Casars und lie den Schein republikanischer Formen bestehen. Der Senat bertrug ihm den Oberbefehl der die gesamte Heeres-macht und spter die tribuuicische und konsularische Gewalt. Damit war die Unverletzlichkeit der Person und die gesetzgebende Gewalt ver-bnnden. Die Monarchie war somit vollendet. Die Weihe der Stellung sollte der Name Augustus," d. i. der Erhabene, bezeichnen, den ihm der Senat beilegte, während er den Titel Imperator dem Namen voransetzte. Dem Senate gegenber, dessen Stellung er achtete, bezeichnete er sich nur mit dem Titel Princeps." (Die Nachfolger des Augustus legten sich'den Titel Csar", [gr. Kaisar, das deutsche Kaiser"^ bei, der, ursprnglich Familienname, allmhlich den Inhalt der hchsten Wrde in sich schlo.) Die Verwaltung. Mit Klugheit und Migung ordnete Augustus die Verwaltung des Reiches und schirmte seine Sicherheit. Von den Provinzen nahm er die an den Grenzen liegenden unter sein eigenes Regiment und sicherte sie durch starke Truppenmassen; die brigen empfingen ihre Statthalter durch den Senat. Alle Statt-Halter der Provinzen erhielten festes Gehalt, so da die Ausbeutung des Volkes auch fernerhin ausgeschlossen war. Neben den in den Provinzen verteilt stehenden Heeren waren nur in die Hauptstadt und in die Nhe derselben 10 Kohorten zum persnlichen Schutze des Herrschers gelegt. Der gerechten Steuerverteilung diente eine neue Vermessung des gesamten Grundeigentums. Handel und Verkehr hoben sich, die Sicherheit des Besitzes wurde gewhrleistet. Die Recht-sprechung hatte in Augustus einen gerechten Schtzer. Friede und Wohlstand kehrten im Reiche ein. Die Ratgeber des Augustus waren Agrippa und Mcenas, erfterer besonders in militrischen Dingen, letzterer als Freund aller geistigen und knstlerischen Bestrebungen. Die uere Politik des Augustus war vorwiegend auf den Schutz der Grenzen gerichtet. Im Norden wurden die Donaulnder (Rtien, Vindelicien und Noricum) zu rmischen Provinzen gemacht, 15 v. Chr. Augustus erwarb sich dabei das Verdienst, da er die Alpenpsse ffnete und der rmischen Kultur dadurch neue Wege nach Norden bahnte. Die Stiefshne das Augustus, Drusus und Tiberius, drangen siegreich bis zur Elbe vor; aber die Niederlage des Quinctilius Varus im Teutoburger Walde, 9 u. Chr., bewies die ungeschwchte

5. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 54

1904 - Habelschwerdt : Franke
54 Grundlage sich eine neue Kultur, der Hellenismus, erhob. Griechische Sprache, Bildung und Gesittung, deren Trger griechische Handwerker, Knstler, Gelehrte, Sldner und Beamte waren, hatten sich der Asien verbreitet; zahlreiche Stdtegrndungen wurden in den fernsten Gegenden die Sammelpunkte der Bildung; anderseits war auch der griechische Jdeeukreis durch neue Anschauungen angeregt worden, die wissen-schaftlichen Schtze des Orients gaben Anla zu neuen Forschungen und wissenschaftlichen Bestrebungen, und auch die griechische Sprache blieb von den Einflssen des Orients nicht frei. So stellt sich der Hellenismus als eine griechisch-orientalische Mischkultur dar, die dem folgenden alexandrinischen" Zeitalter den Charakter verleiht. Das grte Erbe aber, das der Westen vom Osten durch Alexander den Groen bernommen hat, ist die absolute Staatssorm, der Despotismus, der mit seiner zentralen Staatsgewalt, der Erhhung des persnlichen Ansehens des Herrschers, der Einteilung des Reiches in Provinzen und der Einsetzung abhngiger Beamter allein geeignet war, weite Flchenstaaten zusammenzuhalten. pie Kmpfe der Diadchen. Da Alexander keinen regierungsfhigen Nachfolger hinterlassen hatte, so begannen die Kmpfe seiner Nachfolger, der Diadchen, die das mazedonische Reich zersplitterten. Perdikkas, dem der sterbende Alexander seinen Siegelring bergeben hatte, bernahm zunchst die Verwaltung des Reiches, setzte aber die anderen Generale zu Statt-Haltern ein. Die Nachricht von Alexanders Tode veranlate in Griechenland einen letzten Kamps um die Freiheit. Die Griechen schlssen den Antipater, den Statthalter von Mazedonien und Griechenland, in Lmia ein. Aber er befreite sich wieder und schlug die Griechen, 322. Die Fhrer der antimazedonifchen Partei wurden verfolgt, darunter auch Demostheues, der in der Gefahr Gift nahm. Die Diadchen bekmpften einander nun unaufhrlich, bis sich das Reich Alexanders nach der Schlacht bei Jpsus (301) in seine nationalen Bestandteile auflste. Es gelang jetzt aber einzelnen Dynastien, sich erblich festzusetzen und feste staatliche Gebilde zu grnden. Die aus Alexanders Weltreich entstandenen Weiche. 1. Das Seleucideureich, 31264. Es umfate alle Lnder in Asien und hatte Antiochia zur Hauptstadt. Unter Antiochus Iv. Epiphanes (176163) befreiten sich die Juden, gefhrt von dem Heldengeschlecht der Makkaber. Im Jahre 64 wurde Syrien eine rmische Provinz.

6. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 69

1904 - Habelschwerdt : Franke
69 Brgeraristokratie, und aus dieser Bereinigung ging ein neuer pri-pilegierter (Privilegium = Vorrecht) Stand, die Nobilitt (nobilis edel, adlig), hervor, die nicht mir Amtsadel, sondern auch bald Ge-burtsadel wurde; denn die beiden Kennzeichen des Adels, die geburts-mige Abschlieung und die Erblichkeit, traten bei der Nobilitt so stark hervor, da in der Folgezeit die hchsten Staatsmter berwiegend nur solchen Bewerbern bertragen wurden, die ihrem Kreise angehrten, und da sie jeden, der in diesen Kreis aufzusteigen begehrte, als homo novus, d. h. als Emporkmmling betrachtete und abzuwehren suchte. Da sich gegen diese Nobilitt nicht so bald der Widerspruch des niederen Volkes erhob und neue Streitigkeiten veranlat?, lag wohl daran, da durch den bergang der reichen Plebejer zur Aristokratie das Volk seine Fhrer verloren hatte, da ferner den Ehrgeizigsten und Mchtigsten im Brgertum doch immer die Staatslaufbahn offen-stand, und da der Staat, namentlich nach den ersten Eroberungs-kriegen, eine dem Volke gnstigere Wirtschaftspolitik trieb und mit den Bodenverleihnngen nicht mehr allzu haushlterisch umging. |>ic Eroberung der Katinset. Der lange innere Kamps um die Gleichberechtigung der Stnde war mehrfach von ueren Kriegen begleitet. Die Veranlassung dazu war teils die Bedrohung Roms durch feindliche Nachbarstmme, teils das Streben, das Volk von den inneren Streitigkeiten abzulenken, spter auch,' als die Bevlkerung immer mehr stieg, die Landnot. So kam es, da Rom allmhlich ein Erobererstaat wurde. 1. Die Neubefestigung der latinischen Vorherrschaft. Schon einmal war Rom (am Ende der Knigszeit) die Vormacht Latinms gewesen (S. 61). Aber in dem unglcklichen Kriege gegen den etruskischen König Porsena hatten sich die latinischen Städte befreit und der Oberhoheit Roms entzogen. Spurius Cassius, der Urheber des ersten Ackergesetzes (f. S. 65), war es, der das Schutz- und Trutzbndnis mit 30 latinischen Stdten erneuerte. Mit ihrer Hilfe wurde Rom, das in den Feldzgen immer den Oberbefehl beanspruchte, auch Herr der quer und Volsker. 2. Der Sturz der etruskischen Macht, 396. Nach diesen 396 Kmpfen wagten es die Rmer, den Tiber zu berschreiten, um die Etrusker anzugreifen, deren Macht, zumal sie auch im Norden von den Galliern bedroht wurde, damals im Sinken war. Angeblich nach einer 10 jhrigen Belagerung, welche die Rmer mit der Belagerung von Troja zu vergleichen liebten, fiel das sdliche Bollwerk der Etrusker, Veji, in die Hnde des Diktators Furius Camillus, der in der Stadt reiche Beute machte. Von Wichtigkeit war der Krieg auch aus dem Grunde, weil die Rmer in dieser Zeit bedeutsame

7. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 12

1904 - Habelschwerdt : Franke
12 Kamyses, 529522. Der Nachfolger des Cyrus, Kambhses, ist das Bild eines grausamen orientalischen Herrschers. Er dehnte die Herrschaft der Perser 525 auch nach Afrika aus, indem er den gyptischen König Psam-menit bei Pelusium besiegte 525 (. 8). Hieraus richtete er seine Waffen gegen thiopien; die Sandstrme der libyschen Wste vernichteten aber sein Heer. Kambyses hatte vor seinem Zuge nach gypten seinen Bruder Smerdis tten lassen. Auf die Nachricht, da sich ein Magier fr den ermordeten Smerdis ausgegeben und den Thron bestiegen habe, eilte er zurck, starb aber in Syrien an einer Wunde, die er sich beim Besteigen des Pferdes zugezogen hatte. Nach siebenmonatiger Regierung wurde der falsche Smerdis erkannt und gestrzt. Es folgte: Parms I. Kystaspis, 521485. Er fand anfangs bei den Groen des Reiches Widerstand; auch die unterworfenen Lnder, namentlich Medien und Babylonien, erhoben sich gegen seine Regierung. Nur durch ungewhnliche Thatkraft ge-lang es ihm, das der Auslsung nahe Reich zusammenzuhalten. Um die Grenzen seines Reiches auch nach Europa auszudehnen, unternahm Darms einen Feldzug gegen die Scythen, welche zwischen Donau und Don wohnten. Sie zogen sich lnderverwstend zurck, so da Darius den Rckzug der die von ihm erbaute Donaubrcke antreten mute, deren Abbruch der Tyrann Histius von Milet verhindert hatte. Darius war aber nicht blo ein Kriegsfrst, sondern auch ein Staatsmann. Er teilte das ganze Reich in 20 Bezirke (Satrapieen) ein, an deren Spitze je ein Satrap stand. Derselbe hatte die Ausgabe, die Steuern einzutreiben, den Ackerbau und Verkehr zu frdern. Die einheimische Verfassung und die Sondergesetze der einzelnen Lnder lie der König bestehen. Der ganze Zusammenhang des Reiches war darum sehr locker. Der Adel wurde durch reiche Freigebigkeit an das Hoflager gezogen; der Zutritt zum König war durch ein genau vorgeschriebenes Zeremoniell erschwert. Die Leibwache des Knigs bildete die 10000 Mann starke Schar der Unsterblichen." Zur schnelleren Befrderung der kniglichen Befehle waren auf der 2500 km langen Strae von Susa bis Sardes in einer Entfernung von 2030 km Reit- und Fahrposten ausgestellt. (Die weitere Geschichte der Perser ist in der der Griechen enthalten.)

8. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 26

1904 - Habelschwerdt : Franke
26 Athen. pie vorso tonische Zeit. Auch Athen stand in den ltesten Zeiten unter Knigen. Als sich der König Kdrus (1068) bei einem Einfalle der Dorier freiwillig fr sein Vaterland geopfert hatte, wurde das Knigtum vom attischen Adel abgeschafft. An Stelle desselben trat ein lebenslngliches Archontat, das sich 3 Jahrhunderte hielt; die Archonten wurden noch aus dem Geschlechte des Kodrus gewhlt. Dann setzte die aufstrebende Aristokratie es durch, da das Archontat auf 10 Jahre beschrnkt und die Whl-barkeit auf alle Adelsgeschlechter ausgedehnt wurde. Endlich teilte man die Regiernngsgewalt unter 9 Archonten, deren Amtsdauer auf ein Jahr beschrnkt war. Die Aufgabe der Archonten war neben der Leitung des Staates vor allem die Ausbung des Strafrechts und der brgerlichen Gerichtsbarkeit; die Urteile wurden aber nach Gut-dnken gefllt. Gegen diese Rechtswillkr erhob sich das Brgertum, dessen Be-beutung bei der fortschreitenden Kolonisation durch Handel und Gewerbe gestiegen war. Es verlangte zur Kontrolle der aristokratischen Richter Aufzeichnung des Herkommens und Bekanntmachung des geschriebenen Rechts. Der Abel gab nach, und es wurde um 624 Drakon zum ersten Archonten mit dem Auftrage gewhlt, die Rechts-satznngen aufzuzeichnen. Die zu gunsten des Adels abgefaten Gesetze Drakons, deren Strenge sprichwrtlich geworden ist, haben indes, obwohl sie fr die Sicherheit des Verkehrs wertvoll waren, die Unzufriedenheit nicht beseitigt. Neben dieser Rechtsunsicherheit hatten sich die wirtschaftlichen Gegenstze verschrft. Die berflgeluug des alten Erwerbs aus dem Ackerbau durch den neuen aus Handel und Handwerk war fr die Kleingrundbesitzer, Bauern und Pchter sehr fhlbar. Der Wert des Bodenertrags (Grundrente) sank, die kleinen Besitzer gerieten in Ver-schuldung, es bestand ein hoher Zinsfu und ein drckendes Schuld-recht. An dieser Bedrckung des lndlichen Mittelstandes hatte auch der in der Stadt ansssige grogrundbesitzende Adel, der sich bereits am Grohandel und an der Reederei beteiligte, seinen Anteil. Ein wirtschaftlicher Ausgleich war notwendig. Kokon. Herbeigefhrt wurde die Vershnung der Parteien durch Solon, der, da er aus kniglichem Geschlechte stammte und Reederei trieb, hierfr besonders geeignet erschien. Im Jahre 594 zum ersten Archonten gewhlt, begann er sein Werk mit der Verminderung der Lasten der verschuldeten Brger (Seisachthie, seisclitkeia = Abschtteluug der

9. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 27

1904 - Habelschwerdt : Franke
27 Schuldenlast), indem er den Zinsfu ermigte, den Geldwert zum Vorteil der Schuldner erhhte und die persnliche Schuldhaft abschaffte. Die Klasseneinteilung. Um den Unterschied zwischen dem Adel und Nichtadel im politischen Leben aufzuheben, nahm Selon das Vermgen als Mastab fr die staatlichen Rechte an; er baute also die Verfassung auf timokratischer Grundlage auf (time = Vermgen). Daher behielt er die schon von Drakon angebahnte Einteilung des Volkes in 3 Klassen bei und fgte diesen eine 4. Klasse hinzu. Diese 4 Klassen, nach denen sich die politischen Rechte und Pflichten der Brger abstuften, waren a) die Fnfhnndertscheffler (Pentakosiomedimnen, pentaksioi = 500, medimnos = Scheffel), welche 500 Scheffel Getreide oder das entsprechende Ma von Wein oder l ernteten; b) die Ritter (Hippeis, hippeus seinzahl^ = Reiter), die 300 Scheffel ernteten; c) die spannfhigen Bauern, Jochbauern (Zengiten, zeugos = Gespann, Joch), welche eine Ernte von 200 Scheffeln hatten; d) die Lohnarbeiter (Theten, thes = Tagelhner), die eine geringere Einnahme hatten. Die Lohnarbeiter durften sich nur an der Volksversammlung und an beii Gerichten beteiligen. Die staatlichen Gewalten, a) Das Archontat (9 Archonten, auf ein Jahr gewhlt) wrbe beibehalte und war nur der 1. Klasse zugnglich. b) Der Rat der Vierhunbert (Bule), aus den ersten brei Klassen whlbar, zog in seinen Geschftskreis die Verwaltung der Staatsgelber und die Vorberatung der Gegenstnbe, bte vor bte Volksversammlung kommen sollten. c) Die Volksversammlung, an der jeder von einem attischen Vater stammende, mindestens 20 Jahre alte Brger teilnehmen durfte, hatte die Wahlen zum Archontat und zur Bule zu vollziehen und der die Beschlsse des Rats und neue Gesetze abzustimmen. Das Gerichtswesen. Solon behielt die Gesetze Drakons mit wenigen Ausnahmen bei, fhrte aber eine Berufungsinstanz, die Hcliaa, ein, die aus 6000 erlsten Geschworenen bestand. Die Gerichtsbarkeit in schweren Verbrechen erhielt der Areopg, (Areios pgos = Areshugel, der Burg Athens gegenber, wo die Gerichtssitzungen abgehalten wurden,) eine aus der vorsolonischen Zeit stammende Behrde, die aus ehemaligen Archonten zusammengesetzt wrbe. Der Areopag hatte auch ein Aufsichtsrecht der den Staat, den Kultus, die Erziehung und die Sitten der Brger und war ber-Haupt der Hter der Verfassung. Brgerliche Verhltnisse. Auerhalb der durch die Ver-sassung festgesetzten brgerlichen Rechte standen die Schutzverwandten (Metfen, metoikos Ansiedler) und die Sklaven. Erstere waren

10. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 102

1904 - Habelschwerdt : Franke
102 eine Neihe von Majesttsbeleidigungsprozessen veranlat wurde, in denen sich die Richter in gleicher Weise wie die Angeber beim Kaiser einzuschmeicheln suchten. Die innere Verwaltung fhrte Tiberius mit Kraft und staatsmnnischer Einsicht. Erpressungen in den Provinzen bestrafte er hart. Gute Statthalter lie er lange in ihren Stellungen, weshalb die Aristokratie dem Kaiser nicht gnstig gesinnt war. Wie im Hauswesen, war er im Staatshanshalt sparsam. Bei Unglcksfllen war er aber mit staatlicher Hilfe rasch zur Hand. Allmhlich gewannen indes Argwohn und Mitrauen in seinem Gemt die Herrschast. In der Jugend durch Zurcksetzungen gekrnkt, hatte er die Offenherzigkeit der Rede und Gesinnung verlernt und wurde schlielich menschenscheu. Er berlie dem Sejan, dem Befehlshaber der Leibwache, die Re-gierung, zog sich auf die Insel Capri zurck und fhrte von hier ans eine despotische Herrschaft. Nach der Ermordung Sejans trat Makro an dessen Stelle, der den kranken Kaiser tten lie. Caligula, 3741. Sein eigentlicher Name war Cajus Csar. Er war der Sohn des Germanikus (eines Neffen des Tiberius), der als siegreicher Feldherr und leutseliger Truppenfhrer der Liebling der Legionen gewesen war. Die Anhnglichkeit an den Vater hatten die Soldaten auf den Sohn bertragen und ihn Caligula, d. h. Soldaten-stiefelchen, genannt. Mit Jubel wurde er als Herrscher begrt und rechtfertigte das Vertrauen durch wohlttige Verordnungen der die Rechtspflege und die brgerliche Freiheit. Aber schon nach 7 Monaten brach der Wahnsinn bei ihm aus. Er hielt sich fr einen Gott, verschwendete in unsinnigen Ausgaben den Staatsschatz und lie in ungezgelter Laune ermorden, wen er als seinen Widersacher hielt. Schlielich fiel auch er durch Mrderhand. Es folgte fein Oheim Claudius, 4154, der mit denselben redlichen Absichten, wie sein Vorgnger die Regierung begann. Er schtzte das Recht und verwendete groe Summe zu ntzlichen Bauten. Eine neue groartige Wasserleitung, die alle Gebude der Stadt versorgte, wurde gebaut und der Hafen Ostia fr die Erleichterung der Getreidezufuhr angelegt. Auch in auswrtigen Unternehmungen hatte er Glck; Mauretanien wurde eine rmische Provinz und mit der Eroberung Britanniens der Anfang gemacht. Der gelehrte Kaiser war auch schriftstellerisch ttig und hat mehrere geschichtliche Werke verfat. Es rchten sich aber in ihm die Fehler feiner Erziehung. Als schwchliches, unansehnliches Kind war er Bedienten berlassen gewesen und ermangelte im Alter der wrdevollen Haltung und Selbstndigkeit. Es lie sich von seinen Weibern und der Trunksucht vllig beherrschen, verbte Grausamkeiten und verlor alle Achtung. Seine zweite Gemahlin lie ihn vergiften und verheimlichte feinen Tod, bis ihr Sohn erster Ehe
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