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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 114

1904 - Habelschwerdt : Franke
114 verhngt, weil dieser die Ghibellinen in Mailand untersttzt hatte. Ludwig zog nach Rom, nahm die Kaiserkrone aus der Hand des Volkes an und stellte in dem Minoriten Nikolaus (V.) einen Gegenpapst aus, der sich jedoch nicht behaupten konnte. Der Rmerzug endete unglcklich. Ludwig machte vergebliche Versuche, sich mit dem Papste auszushnen. Da erklrten die Fürsten auf dem ersten Kur-verein zu Rheuse am Rhein, da der von den Kurfrsten Gewhlte auch ohne die ppstliche Besttigung rechtmiger König sei, 1338. Ein Reichstagsbeschlu zu Frankfurt bestimmte in demselben Jahre noch, da die Wahl durch die Kurfrsten auch zur Fhrung des Kaisertitels berechtige. 3. Ludwigs Hauspolitik und sein Ende. Das gute Einvernehmen mit den Fürsten verscherzte sich Ludwig durch seilte Lndergier und seinen Wankelmut. Bereits 1324 hatte er die Mark Brandenburg nach dem Aussterben des askanischen Hauses seinem Sohne Ludwig bertragen; ferner erwarb er Niederbayern und Holland und suchte auch Tirol dauernd an sein Haus zu bringen. Auf Wunsch der Erbin des Landes, der Frstin Margareta Maultasch, trennte er deren Ehe mit dem Prinzen Johann von Bhmen und gab ihr seinen Sohn, den Markgrafen Ludwig I. vou Brandenburg zum Ge-mahl. Dadurch zog er sich namentlich den Ha der Luxemburger zu und gab auch wegen der eigenmchtigen Ehescheidung dem Papste Ge-legenheit, von neuem gegen ihn einzuschreiten. Die Mehrzahl der Kurfrsten erhob im Einvernehmen mit dem Papste 1346 Karl, den Sohn des Knigs Johann von Bhmen, zum Könige, der sich gegen Ludwig und nach dessen Tode (1347) gegen Gnter von Schwarzburg behauptete. Kaiser aus dem Hause Whmen-Luxemburg, 1347- 1437. Karl Iv., 13471378. 1. Persnlichkeit. Karl Iv. war der gelehrteste der deutschen Kaiser, dabei aber auch ein praktischer und rastlos ttiger Fürst, der mehr aus dem Wege der Diplomatie als durch Waffen erreicht hat. Stets nchtern berechnend, war er doch ein Freund der Wissenschaften und Knste. Seine vielseitige Bildung und streng kirchliche Gesinnung zeigt sich iu seiner Selbstbiographie. 2. Der Schwarze Tod. Die ersten Regierungsjahre Karls Iv. waren fr Deutschland eine unglckliche Zeit. Denn zu der Unsicherheit Notariatsurkunde der den Kurverein" zu Rhense. Atzler, Qu. u. L-1. Nr. 48. Erla Ludwigs vom 6. August 1338. Atzler, a. a. O. Nr. 49. Karls Iv. Jugendleben, von ihm selbst verfat. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 83. Bd.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 115

1904 - Habelschwerdt : Franke
115 der inneren Verhltnisse infolge der Kmpfe Karls mit den Wittels-bachern in Bayern und Brandenburg kam noch das Auftreten der orientalischen Beulenpest. Man nannte sie damals den Schwarzen Tod" oder das groe Sterben". Die Krankheit forderte zahlreiche Opfer. Es starben z. B. in Erfurt 16 000, in Lbeck 9000, in Danzig 13 000 Menschen. Anfangs schob man die Schuld auf die Judeu und klagte sie der Brunnenvergiftung an. Sie wurden deshalb grausam verfolgt, obgleich der Papst bei Strafe des Bannes ihre Verfolgung verbot. Whrend sich in jener Schreckenszeit viele dem Simiengenu Hingaben, um das bedrohte Leben auszuntzen, hielten andere die Pest fr eine Strafe Gottes. Es taten sich Scharen von Benden zusammen, die von Ort zu Ort zogen, Bulieder saugen und sich mit Geielhieben den Rcken zerfleischten. Gegen^die Aus-schreitungen dieser Geielbrder oder Flagellanten ging7fchlielich die Kirche vor. 3. Karls Zug nach Italien. Ans einem Zuge nach Italien erwarb Karl die lombardische und die Kaiserkrone. Doch erfllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu vershnen und Recht und Ordnung herzustellen. Er begngte sich mit der uerlichen Anerkennung der Kaiserwrde, die ihm in Deutsch-land und den europischen Fürsten gegenber ein hheres Ansehen verlieh. 4. Die Goldene Bulle. Nach seiner Rckkehr aus Italien ver-handelte Karl auf den Reichstagen zu Nrnberg und Metz mit den Fürsten der die Verfassung des Reiches. Das Ergebnis dieser Ver-Handlungen war das Reichsgrundgesetz von 1356, das nach der goldenen Kapsel (bulla), in der das zu der Urkunde gehrende kaiserliche Siegel eingeschlossen war, den Namen Goldene Bnlle" erhielt. Durch diese wurde der Brauch, der sich allmhlich bei den Knigswahlen ausgebildet hatte, gesetzlich anerkannt und der einige strittige Punkte endgltig entschieden. Die Goldene Bulle enthlt in 30 Kapiteln Bestimmungen der die Wahl und Krnung des Knigs der die Rechte der Kurfrsten und den Landfrieden. Die Wahl des Knigs sollen unter dem Vorsitz des Erzbifchofs von Mainz drei Monate nach Erledigung des Thrones zu Frankfurt a. M. die sieben Kurfrsten, nmlich die Erzbifchfe von Mainz, Clu und Trier, der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgras von Brandenburg vollziehe. Jedem Kurfrsten ist ein besonderes Aus der Chronik des Matthias von Neuenburg: Die Geielbrder in Straburg. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 50. Die Goldene Bulle. Atzler, a. a. O. Nr. 51. 8*

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 116

1904 - Habelschwerdt : Franke
1 116 Erzamt (b. h. ein Ehrendienst bei kaiserlichen Hoffesten) zuerkannt. Die drei geistlichen Kurfrsten führen als Erzkanzler fr Deutschland, Italien und Burgund die Siegel, der König von Bhmen soll als Erzschenk, der Pfalzgraf bei Rhein als Erztruchse, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall, der Markgraf von Brandenburg als Erz-kmmerer ttig sein. Durch die Goldene Bulle erhielten die Kurfrsten in ihren Lndern die hchste Gerichtsbarkeit; eine Berufung an den Kaiser war nicht zulssig; ihre Lnder wurden fr unteilbar erklrt, und es standen ihnen die vollen Hoheitsrechte und Regalien (Mnz-, Berg-Werks- und Zollrecht) zu. Diese selbstndige Stellung der Kurfrsten mute schlielich eine Zerstckelung des Reiches zur Folge haben. Karl Iv. selbst glaubte allerdings, durch die Goldene Bulle gewonnen zu haben, da er zwei Kurfrstentmer besa und seinen Nachfolgern die Krone gesichert hatte. Die Interessen des mchtig emporstrebenden Brgertums wurden durch die Goldene Bulle geschdigt, da sie alle Stdtebudnifse und die Aufnahme von Pfahlbrgern verbot und eine Vertretung der Städte aus dem Reichstage nicht zulie. Bezglich des Landfriedens bestimmte die Goldene Bnlle, da eine Fehde nur dauu erlaubt fei, wenn der ordentliche Richter das Recht versage oder nicht imstande sei, dem Klger Recht zu verschaffen. Die Fehde war drei Tage vorher persnlich oder schriftlich anzukndigen. Der Fehdebrief, der den Grund der Absage" enthalten sollte, mute ffentlich vor glaubwrdigen Zeugen dem Gegner zugestellt werden. Das Recht, zu dieser Art von Selbsthilfe zu greifen, stand jedem freien Manne zu. Wer jedoch Fehde erhob, ohne jene Vorschriften zu beachten, sollte als Landfriedensbrecher bestraft werden. 5. Karls Sorge fr den Landfrieden. Zum Schutze der ffentlichen Sicherheit suchte der Kaiser die Städte und Herren zu Landfriedens-bndnissen zu vereinigen. Die sddeutschen Reichsritter traten aber diesen nicht bei, sondern schlssen sich zur Erhaltung ihrer Unab-hngigkeit von Fürsten und Stdten zu Adelsbiindnissen (St. Georgsund Lwenbund, Schlegler) zusammen, deshalb dauerten die Unruhen fort. Hierzu kam, da Graf Eberhard von Wrttemberg, der Greiner oder Rauschebart (13441392), seine Landeshoheit der die schwbischen Reichsstdte auszudehnen suchte. Als Kaiser Karl Iv. mehrere von diesen Stdten an die Wittelsbacher verpfndete, um noch bei Lebzeiten die Wahl seines Sohnes Wenzel zu erlangen, vereinigten sich 14 schwbische Städte zur Wahrung ihrer Rechte und Freiheiten. Der Kaiser sprach der den Bund die Acht aus. Von Karl untersttzt, bekriegte der Greiner die Städte. In der Schlacht bei Reutlingen

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 118

1904 - Habelschwerdt : Franke
118 1378-1400 Wenzel, 13781400. Der Gegensatz zwischen den sddeutschen Stdten und Fürsten dauerte unter Karls Iv. Sohn Wenzel fort und fhrte zum Aus-bruch des groen Stdtekrieges. Da Wenzels Versuche deu Landfrieden herzustellen, wenig Erfolg hatten, kmmerte er sich nicht mehr um das Reich. Je lter er wurde, desto mehr traten die hlichen Seiten seines Wesens hervor. Er war jhzornig und ergab sich dem Truuke. Als er die Rechte des Adels und der Geistlichkeit verletzte und den Prager Generalvikar Johann von Nepomuk 1393 in der Moldau ertrnken lie, entstand in Bhmen eine Verschwrung gegen ihn, an der auch sein Bruder Sigismund und Jobst von Mhren beteiligt waren. Wenzel mute Zugestndnisse machen, aber Bhmen blieb seit dieser Zeit ein Herd der Unruhen. In die Reichsangelegenheiten griff König Wenzel, der wegen des ppstlichen Schismas die Kaiserkrone nicht erwarb, nur noch aus finanziellen Interessen ein. So besttigte er gegen eine hohe Geld-summe dem mchtigen Galeazzo Visconti die Herrschaft der das Reichslehen Mailand und verlieh ihm die Herzogswrde. Im Jahre 1400 setzten die Kurfrsten den König, den sie mit Unrecht fr die traurigen Zustnde im Reich allein verantwortlich machten, zu Ober-lahnstein ab und whlten Ruprecht von der Pfalz zum König. Wenzel schwor den Kurfrsten blutige Rache, unternahm aber nichts, um seine Stellung wiederzugewinnen. Er starb 1419 während der hussitischeu Wirren. Obgleich Ruprecht ein tapferer und gerechter Fürst voll redlicher Absichten war, gelang es ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch seine Versuche, Mailand dem Reiche wiederzugewinnen, waren erfolglos. Er gab sich groe Mhe, Ruhe und Orduuug im Reiche zu schaffen, wurde aber von den Fürsten nicht untersttzt. Infolge der geringen Einknfte, der die der deutsche König verfgte, war Ruprecht so arm, da er auf dem Sterbebette den Verkauf seiner Kostbarkeiten anordnete, damit seine Schulden bei dem Apotheker und den Handwerkern bezahlt werden konnten. 1. Wahl und Persnlichkeit. Nach Ruprechts Tode whlte ein Teil der Kurfrsten auf Betreiben des Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg Sigismund, den zweiten Sohn Kaiser Karls Iv., der andere Teil aber Jobst von Mhren zum deutschen König. Da Wenzel seine Ansprche auf die Krone nicht aufgegeben hatte, so besa das Reich 1400-1410 Ruprecht von der Psalz. 14001410. 1410-1437 Sigismund, 14101437.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 127

1904 - Habelschwerdt : Franke
127 Reichsstnden zu errichtendes Kammergericht und die Reichs-regiernng an einen Reichsrat abtreten solle, dessen Mitglieder von den Stnden zu whleu seien. Maximilian verwarf den beabsichtigten Reichsrat, verkndigte aber einen ewigen Land-frieden" und willigte in die Errichtung eines Reichskammer-gerichts ein. Durch die Verkndigung des ewigen Landfriedens" verlor die Fehde ihren rechtlichen Charakter; der Unterschied zwischen erlaubter und unerlaubter Fehde hrte auf, und jede fernere Anwendung des Faust- und Fehderechts wurde fr Landfriedensbruch erklrt. Das Reichskammergericht sollte zur Aufrechterhaltung des ewigen Landfriedens dienen. Es war der hchste Gerichtshof fr die Reichs-stnde und das Berufungsgericht fr die mittelbaren Stnde. Sein Sitz war anfangs in Frankfurt a. M., spter in Wetzlar. Das Reichskammergericht entschied nach rmischem Recht; das Gerichtsverfahren war schriftlich. Whrend die sechzehn Richterstellen durch die Reichsstnde besetzt wurden, erfolgte die Ernennung des Vor-sitzenden (der erste war Gras Eitelfritz von Hohenzollern) durch den Kaiser. der alle Reichslehnsachen und der Klagen gegen die Reichsuumittelbaren entschied der Reichshofrat unter dem Vorsitze des Kaisers. Eine Reichs st euer, der gemeine Pfennig, sollte die Mittel zur Unterhaltung des Reichskammergerichts und eines Reichs-sldnerheeres liefern. Da die Einfhrung der Reichssteuer und die Errichtung des Sldnerheeres nicht zustande kamen, wurde die Reichs-matrikel aufgestellt, d. h. es wurde festgesetzt, wieviel Mannschaften die einzelnen Reichsstnde im Kriegsfalle zu stellen hatten, und wieviel Steuern sie entrichten sollten. Zur besseren Durchfhrung der Verfassungsnderung wurde Deutschland (1512) in 10 Kreise geteilt. Diese waren: 1. der sterreichische, 2. der bayrische, 3. der schwbische, 4. der frnkische, 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische, 7. der burgundische, 8. der westflische, 9. der niederschsische, 10. der oberschsische Kreis. Die Kreishauptleute, die Vorgesetzten der 10 Kreise, hatten den Urteilen des Reichskammergerichts Geltung zu verschaffen und konnten bei einem Landfriedensbruch die Kriegsmacht ihres Kreises aufbieten. Auerdem hat Maximilian die Befugnisse des Reichstages geregelt und die erste Reichspost zwischen Wien und Brssel eingefhrt. Das Reichspostwesen stand unter dem Grafen von Thurn und Taxis. Maximilian fhrte seine zahlreichen Kriege mit den Sldner-Heeren der unter ihm entstandenen Landsknechte". Aus dem ewigen Landfrieden Maximilians I. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 61.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 128

1904 - Habelschwerdt : Franke
128 Trotz des ewigen Landfriedens" und des Reichskammergerichts" dauerten die Unruhen fort, und Reichsritter, wie Gtz von Verlichingen und Franz von Sickingen, bekmpften ihre Gegner in blutigen Fehden. 3. Maximilians uere Politik. Maximilians Versuche, das Ansehen des Reiches dem Auslande gegenber zur Geltung zu bringen, hatten wenig Erfolg. Die Schweizer, die sich weigerten, den gemeinen Pfennig" auszubringen und in den schwbischen Kreis einzutreten, ver-mochte er nicht zu unterwerfen. Die Schweiz lste sich vom Reiche los, und die Schweizer kmpften als gefrchtete Futruppen in aus-lndischen, besonders franzsischen Diensten. Whrend des Niederganges der Kaisermacht hatten die Franzosen in dem von Parteikmpsen zerrissenen Italien groen Einflu gewonnen. Sie eroberten Mailand und verlegten im Verein mit den Venetianeru dem znr Kaiserkrnung heranziehenden Maximilian die Alpenpsse. Da dieser infolgedessen an seiner Romfahrt verhindert wurde, nahm er (1508) ohne ppstliche Krnnng den Titel erwhlter Rmischer Kaiser" an. Diesen Titel fhrten seitdem die deutschen Könige bald nach ihrer Krnung tu Deutschland. Nach mehreren erfolglosen Kmpfen schlo sich Maximilian 1512 der Heiligen Ligue (ligh) an. Es war dies die erste grere Ver-bindung europischer Mchte; auch der Kuig von Neapel, der Papst, Venedig und der König von England waren Mitglieder derselben' Sie hatte den Zweck, die Franzosen, deren Einflu in Italien gefhrlich zu werden drohte, zu vertreiben. Es gelang der Ligue. Mailand den Franzosen zu entreien. Franz I.. der 1515 König von Frankreich geworden war. brachte aber die Stadt durch die Schlacht bei Mariguauo (marinjno), in der die im Dienste des Herzogs von Mailand stehenden schweizerischen Soldtruppen fast ganz vernichtet wurden, wieder unter franzsische Herrschaft. 4. Vergrerung der Hausmacht. Glcklicher war Maximilian in der Vergrerung der Habsburgischen Hausmacht. Seinen Sohn Philipp vermhlte er mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien, Sizilien und Neapel und Jsabellas von Kastilien. Karl, der lteste Sohn Philipps und Johannas, die nach dem frhzeitigen Tode ihres Gemahls in unheilbare Schwermut verfiel, erbte die ganze spanische Monarchie. Philipps zweiten Sohn, Ferdinand, verheiratete Maximilian mit Anna, der Schwester Ludwigs Ii. vou Ungarn und Bhmen, der 1526 im Kampfe gegen die Trken siel und Anna als Erbin hinterlie. Durch diese Heiraten gelangte das Hans Habsbnrg in den Besitz einer Weltmacht, und es entstand das Sprichwort: Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube! (Die anderen mgen Kriege führen; du,, glckliches sterreich, heirate!)

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 253

1904 - Habelschwerdt : Franke
253 Aber durch seine Leidenschaftlichkeit, von der er sich in der Politik und im Kriege leiten lie, hat er die Gromachtstellung Schwedens gnzlich vernichtet (vgl. S. 269). Ipofen. 1. Die Jagellouen hatten hier von 1386 (vgl. S. 228) bis 1572 regiert und die Grenzen des Reiches bis nach Schlesien und zum Donez (Nebenflu des Don), bis zur Ostsee und zum Schwarzen Meere erweitert. Nach dem Aussterben der Jagellonen wurde Polen ein Wahlreich. Die Verfassung Polens war fast republikanisch; denn die hchste Gewalt lag im Reichstage. Letzterer bestand a) ans dem Senate, gebildet aus den Bischfen, Woiwoden (Statthaltern der Provinzen), Kastellanen (kniglichen Burggrafen) und den hohen Staatsbeamten, b) ans der V er-sammlung der Landboten, zusammengesetzt aus den Abgeordneten der Ritterschaft. Die Brgerschaft war vom Reichstage ausgeschlossen; die Bauern waren Leibeigeue. Da im Reichstage zu einem Beschlsse Einstimmigkeit erforderlich war, jeder Abgeordnete aber das Einspruchsrecht (liberum veto) hatte, so war es fast unmglich, Gesetze zu geben. In dringenden Fllen (Kriegsgefahr, Knigswahl) suchte man sich durch einen Konfderationsreichstag zu helfen, auf dem Stimmenmehrheit entschied. 2. Von den Wahlknigen war der erste Heinrich von Anjon, der spter als Heinrich Iii. König von Frankreich wurde. Von 1587 an regierten Könige aus dem Hause Wasa. Einige von ihnen hatten das Bestreben, die Kronen Schwedens und Polens zu vereinigen. Die Verschiedenheit der Religion verhinderte dies aber. Im Jahre 1674 wurde Johann Sobieski zum Könige gewhlt. Er rettete 1683 Wien vor der Eroberung durch die Trken. Von 16971733 regierte Kurfürst August Ii., der Starke, von Sachsen der (1697) in der Wallfahrtskirche zu Deutsch-Piekar in Oberschlesien zur katholischen Kirche bergetreten war. Prachtliebend und genuschtig, richtete er seinen Hof nach franzsischem Muster ein. Nach seinem Tode brach der Polnische Erbfolgekrieg aus, 1733-1738, in welchem sein Sohn August Iii. den Thron behauptete. Dritter Zeitraum der b r a n d e n b u r g i s ch - p r e.u i s ch e n Geschichte. Von der Entstehung des Knigreichs Preußen bis zur Grndung des neuen Deutsche Reiches, 17011871. Friedrich Iii. (I.), 16881713. 1. Sem Regierungsantritt und seine Persnlichkeit. Der Groe Kurfürst hatte entgegen den Hohenzollernschen Hausgesetzen seinen Shnen aus zweiter Ehe Landesteile zugewiesen und den Kaiser zum Testamentsvollstrecker eingesetzt. Nach beut Tode des Vaters gelang es aber

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 296

1904 - Habelschwerdt : Franke
296 vereinigt als Herzogtum Niederschlesien auf, das durch drei Generationen ungeteilt bleibt. a. Zliederschlrsien. Die wichtigsten Herzge sind Heinrich I. und Heinrich Ii. Heinrich I., der Brtige, 12011238, ist einer der bedeutendsten schleichen Herzge. Es gelang ihm, zeitweise sogar dic Oberherrschaft der das ganze polnische Reich zu behaupten. Seine Gemahlin war Hedwig, die 1267 heilig gesprochen wurde. Sie ist die Patronin von Schlesien und liegt in Trebnitz begraben. Heinrich Ii., 12381241, fand in der Mongolenschlacht bei 1241 Wahl statt, 1241, seinen Tod (S. 88). Er ruht in der Vinzenzkirche zu Breslau. Nach dem Mongoleneinfalle begannen in Schlesien Bruderkriege und Teilungen. Zuerst entstanden drei Herrschaften: Liegnitz, Breslau und Glogau. Bald wurde jede bedeutende Stadt der Sitz eines Fürsten. Zufllig kanien Liegnitz, Brieg und Wohlan unter einen Herzog. b. Vlierschlefien. Hier begannen die Teilungen der Frstentmer 1278. Die wichtigsten Herrschaften waren: Teschen, Beuthen, Oppeln, Ratibor und Jgerndorf. Ihre eigene Ohnmacht und die zahllosen Fehden veranlagten die meisten schleichen Fürsten, sich in den Schutz des mchtigen Bhmen-knigs Johann zu begeben. So wurden sie um 1330 fast alle von Bhmen lehnsabhngig. Zwar erhob Polen dagegen Einspruch, aber 1335 mute König Kasimir Ii. von Polen im Vertrage zu Trenczin (trentschin) seinen Ansprchen auf Schlesien entsagen. Durch den Anschlu au das krftige deutsche Frstenhaus der Luxemburger erfuhr das Deutschtum in Schlesien eine wesentliche Frderung. 3. Schlesien unter bhmischer und ungarischer Herrschaft, 13351526. Nach dem Verluste seiner Unabhngigkeit teilte Schlesien als Nebenland Bhmens dessen Schicksale. Die fr Bhmen so vterliche Regierung Karls Iv. kam auch Schlesien, namentlich der Stadt Breslau, zugute. In den Jahren von 13481350 raffte die Pest, der Schwarze Tod (S. 114) genannt, fast den dritten Teil der Bewohner Schlesiens hinweg. Den hnssitischen Lehren und dem Tschechentnm war die schlesische Bevlkerung abgeneigt. Daher hatte das Land durch die Einflle der Hussiteu schwer zu leiden (S. 121). Nach dem Aussterben der Luxemburger huldigte Schlesien Kaiser Albrecht Ii.; aber nach dem Tode seines Sohnes, Ladislaus Posthumus, weigerten sich die Schlesier, namentlich die Stadt Breslau, Georg Podiebrad als König anzuerkennen, weil der Rat von seiner energischen Regierung den Verlust mancher Freiheiten befrchtete und keinen hnssitischen Oberherrn annehmen wollte. Schlesien schlo sich daher Ungarn an und stand bis 1490 unter Matthias Korv 1 nus. Hierauf kam das Land unter den König Wladislaw, der der Bhmen und Ungarn herrschte. Schlesien erlebte

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 125

1904 - Habelschwerdt : Franke
125 dem Tode des Vaters Geborene). Nach dessen Tode, 1457, konnte Friedrich diese Lnder nicht behaupten; denn die Bhmen whlten den Hussiten Georg Podiebrad (pdjebrad), die Ungarn Matthias Korvinns zum Könige. Beide Lnder fielen erst 1526 wieder an das Haus Habsburg. Auch die sterreichischen Gebiete litten unter langdauernden Unruhen und den Kmpfen mit Ungarn, doch gelang es Friedrich gegen Ende seiner Regierung die habsburgischen Lnder zu vereinigen. 3. Das Reich. Da der Kaiser wenig Tatkraft besa, gingen wichtige Teile des Reiches verloren. Das Ordensland Preueu geriet in die Gewalt der Polen (1466), und Mailand ri der Sldnerfhrer Franz Sforza an sich. Schleswig und Holstein stellten sich 1460 unter die Herrschaft des Knigs Christian von Dnemark und Norwegen unter der Bedingung, da die Herzog-tmer nie voneinander getrennt wrden. Auch die Macht der Hanse begann mehr und mehr zu sinken. Der Mangel einer Zentralgewalt machte sich im Innern des Reiches sehr fhlbar; das Fehdewesen griff bedenklich um sich. Der Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg fhrte in Ver-bindnng mit dem Grafen Ulrich von Wrttemberg und dem Erzbisch ose von Mainz den zweiten groen Stdtekrieg gegen die schwbischen Städte (14481453), die jedoch ihre Unabhngigkeit behaupteten. In diefer Zeit verschlechterte sich die Lage des Bauernstandes; denn die Grundherren steigerten die Lasten, und die Kolonisation stockte. Deshalb kam es in einigen Gegenden zu Aufstnden der Bauern. Diesen Unruhen sah der Kaiser tatenlos zu; auch als die Trken im Jahre 1453 Konstantinopel eroberten, blieb er unttig. 1453 4. Die Erwerbung Burgunds durch fterreich. Entschdigt wurde das Haus Habsburg fr die Verluste unter Friedrich Iii. durch die Erwerbung Burgunds. Das Herzogtum Burgund umfate ursprnglich das Gebiet ait der oberen Saone (ohit) und Seine (hn). Durch Heirat, Erbschaft und Kauf waren nach und nach die Freigrafschaft Burgund (Frauche-Comte, fpr. srangsch-kongte), die Grafschaften Flandern und Artois (artoa) und die Niederlande mit dem Herzogtum Burgund vereinigt worden. Dieses durch Reichtum, Handel und blhende Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Khne. Er strebte danach, das von der Nordsee bis zu deu Alpen ausgedehnte, zwischen Deutschland und Frankreich gelegene Gebiet zu einem Knigreich zu erheben. Deshalb trat er in Unterhandlungen mit dem Kaiser und Aeneas Silvius (Papst Pius Il), Geschichte Friedrichs Iii. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 88. und 89. Bd.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen
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