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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 144

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 144 — und die gewaltigen, unserm Vogelsberg gleichenden Massen des Rnnsoro. Die Flüsse, die zum Indischen Ozean eilen, entspringen dem Randgebirge; für die Schiffahrt ist wegen der Stromschnellen keiner auf längere Strecken geeignet; nur der Rnfiyi^ kann zuweilen mit kleinen Dampfern befahren werden, da im S. das Randgebirge nach W. zurücktritt. Das Klima ist im allgemeinen schon S. 130 gekennzeichnet; doch herrschen an der Küste und im Innern nicht unbedeutende Unterschiede. Während an der Küste die Temperaturschwankung gering ist (im Februar 28", im Juli 23"), ist sie im Innern bis zu 20" beobachtet worden, und im Freien sinkt die Wärme in der Trockenzeit unter dem unbewölkten Himmel so tief herab, daß es recht empfindlich kalt wird. Da im Innern die Regen mit dem Zenithstande der Sonne hin und her wandern, so hat der Süden im südlichen Sommer die im ganzen kurze Regenzeit, während im Worden in der Nähe des Äquators zwei Regenzeiten kurz nach den Äquinoktien eintreten. Die dazwischen liegenden Trockenperioden unterbrechen das Pflanzenleben auf kürzere oder längere Zeit, so das; auf weite Strecken das Tafelland zur Wüste wird. An der Küste schüttet der Nordostmonsun reichlich Regen aus, bis drei Mal so viel als in Deutschland. Hier wird Malaria und Dysenterie dem Europäer verderblich; aber auch in höhere Lagen tragen die Winde die Fieber- keime hinauf. Die Pflanzen- und Tierwelt ist im ganzen dieselbe wie im gesamten Zentralasrika. Die Steppen sind Stätten einer aus- gedehnten Viehzucht, und wo die Bewässerung es ermöglicht, wird von den Eingebornen Ackerbau betrieben. Angebaut werden schon seit alters außer Getreide, namentlich Negerhirse, Tabak, Baumwolle und viel Bananen; auch die Maniokpflanze, Reis und Sesam ge- hören zu den von den Negern angebauten Kulturgewächsen. Die Wälder liefern Nutzhölzer und von mehreren lianengleich die Bäume umschlingenden Landolphia-Arten Kautschuk. Der Plantagenbau er- streckt sich im Berglande hauptsächlich auf Kaffee, an der Küste auf Kokospalmen, außerdem auf Kautschukpflanzen. Die Tabak- und Baumwollenkultur hatte bisher wenig Erfolg; b.effer gedeihen Zucker- rohr, Vanille und Faserpflanzen, besonders Sisalhanf. Zur Förderung der Landeskultur hat die Regierung einen Versuchsgarten in Dar es Sals-rn, eine Kulturstation in llsambara und mehrere Versuchsplantagen eingerichtet. Der nördliche Abschnitt der Bergmassen, welche die ostafrika- nischen Gräben begleiten, ist das Hochland von Abessinien. Die vulkanischen Gesteine bilden zumeist die Decken der terrassenförmig aufsteigenden Plateaus. Das gesamte Hochland gleicht einer von Westen her allmählich ansteigenden Felsenburg, welche nach der Oft-

2. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 160

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— 160 — land der Sahara im Süden von Marokko, c. die Kanarischen Inseln, welche Wein, Südfrüchte, Tabak, Cochenille liesern. 3. Ter französische Besitz hat eine Größe von säst 1 Mill. qkm mit 6,3 Mill. Einwohnern, a. Algerien, 798000 qkm gros?, erzeugt in den Tells Getreide, Wein/ Orangen, Oliven, Gemüse, Tabak und Baumwolle, aus den Hochsteppen das Halsagras und am Südabhange des Atlas Datteln. Hauptausfuhrhafen Algier ©, Bona O, Oran ©; Konstantine © ist der größte binnenländische Markt. b. Der Schutzstaat Tunis mit ungefähr denselben Produkten wie Algerien. Neben Tunis □, der Hauptstadt, ist der Seehafen Biserta zu nennen. 4. Der türkische Besitz, a. Das Vizekönigreich Ägypten, etwa 1 Mill. qkm mit 9,7 Mill. Einw., ist Tributärstaat der Pforte, unter absoluter erblicher Herrschaft eines Fürsten, der den Titel Ehediv (Vizekönig) führt; die Verwaltung untersteht aber seit 1882 dem englischen Einflüsse. Seit 1880 besteht eine internationale Kommission zur Überwachung der Finanzangelegenheiten. Englische Truppen (6000 Mann) halten Ägypten besetzt. Von dem reichen Ertrag des Bodens (das Kulturland etwa nur so groß wie die Rheinprovinz) gelangen Getreide, Baumwolle, Zucker, Kaffee, Natron, Indigo und Datteln vorwiegend zur Ausfuhr. Hauptstadt ist Kairo □, unweit der Teilung des Nils, am Abhänge des 200 in über das Meer sich erhebenden Djebel Mokattam. Alexandrien □ ist Haupthandelsstadt. Siut, am südlichen Endpunkte der Nil- Eisenbahn. Port Said ©, Jsmailia, Snes am Suezkanal. Am Roten Meer Suakin mit Wüstenstraße nach Berber. Tanta © ist Mittelpunkt des Deltas. b. Die türkische Regentschaft Tripolis, 1 Mill. qkm mit 1 Mill. Einw., umfaßt Tripolis nebst Fessan und Barka. Die Hauptstadt Tripolis © ist Ausgangspunkt der Karawanenstraßen nach dem mittleren Sudan. Mursuk, Ghat und Ghadames sind Karawanenstationen. Von Bengasi führen Karawanenstraßen nach Audschila, Kufra und dem Sudanreiche Wadai. c. Der ägyptische Sud au. Chartum, vor der Zerstörung Ausgangspunkt von Handels-, Forschungs- und Missionsunter- nehmungen. Am gegenüberliegenden Ufer Omdurman. El Obe'id ist die Hauptstadt von Kordofan und El Fascher von Dar-sur. Wichtige Knotenpunkte sür Handelskarawanen sind Berber, Dongoki, Abuhammed. An der Karawanenstraße von Chartum nach Suakin. am Roten Meer Kassa la. Vergleiche Nil und Mississippi, Aongo und Amazonenstrom! Warum nennt mcm den Nil den Schöpfer und Erhalter Ägyptens? Wieso reicht das Gebiet des Atlantischen Ozeans bis in die Nähe der Aüste des Indischen Ozeans? Welchen verschiedenen Anblick

3. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 140

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— 14:0 — In der Küstenlandschaft wechseln Dickichte von Bananen, Bambus, wilder Baumwolle und wildem Indigo mit Hainen von Ölpalmen ab! außerdem sind Fächerpalmen, Kokospalmen und der Affenbrotbaum vertreten. Ackerbau wird sorgfältig betrieben; aber Palmöl, Palmkerne und Kokosnüsse bilden den Haupthandelsartikel. Das Innere ist teils mit Wald, teils mit Savanne bedeckt. Plan- tagen für Kaffee, Kolanüsse und Kakao sind angelegt worden. In den Wäldern wächst die Kautschuk liefernde Landolphia. Die Tierwelt ist im ganzen dieselbe wie in Kamerun : nur tritt an Stelle des Gorilla der Pavian. Das Innere von Zentralafrika, das Gebiet des Kongo, ist ungefähr so groß wie Mitteleuropa, Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien (3,7 Mill. qkm) und bildet ein großes Becken, das sich nach Norden und Westen senkt. Diesen Richtungen schließt sich der gewaltige Stromlauf des Kongo an. Erst zieht er nach Nordwesten, überschreitet den Äquator, wird dann von der nord- äquatorialen Wasserscheide nach Südwesten gedrängt und bildet so den großen Bogen, so daß Quelle und Mündung nur 1750 km voneinander entfernt sind, obgleich die Länge des Stromes auf 4200 km angegeben wird. Da die Ränder der umgebenden Höhen in Stufen zu dem eigentlichen Becken abfallen, so bezeichnen Wasserfälle den Eintritt der Flüsse in dasselbe, nachdem sie vielfach in tief eingeschnittenem Lauf dahingeströmt sind. Die letzten Fälle des Kongo in seinem nördlich gerichteten Laufe (Stanley-Fälle) liegen unter dem Äquator. Bon hier bis zum Stanley-Pool hat der Strom den Charakter eines langsam fließenden, oft außerordentlich breiten, von zahllosen Inseln bedeckten Flachlandflusses. Nach seinem Austritt aus dem Stanley-Pool durchbricht er das Westafrikanische Schiefergebirge mit einer Reihe von Wasserfällen in zuweilen engen und tiefen Schluchten. Der kurze, schiffbare Unterlauf hat in der Mitte eine Breite von 17 km, an der Mündung von 11 km. Die Strömung des Flusses setzt sich weit ins Meer fort. Noch 22 km weit ist das Meerwasser fast süß, 64 km seine Farbe fast gelblich, ja aus 300 bis 400 km soll eine leichte, auf den Kongo zurückzuführende Färbung des Meerwassers zu erkennen sein. Das ganze Gebiet liegt im Bereich der Tropenregen, die zweimal im Jahre (am stärksten im April und November) austreten und von kurzen Trockenzeiten unterbrochen werden. Die Gestalt der Oberfläche im Verein mit der Ausbildung der Flußläufe bewirkt unter dem Einflüsse der klimatischen Verhältnisse die Zentralafrika eigentümliche Pflanzendecke. An den Nandgebirgen, zumal im Westen, finden sich dichte Urwälder. Ebenso an den Wasserläufen, wo sie terrassenartig aussteigen und ost von nur ge- ringer Breite sind (Galeriewälder). Auch wo im Innern die Trocken-

4. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 149

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— 149 — westlich um den Kenia und Kilima-Ndscharo und am östlichen Ufer des Viktoriasees die Massai. Jagd, Raubzüge, beständige Fehden untereinander sind ihre Hauptbeschäftigung. Die Bewohner Abessiniens sind Semiten, die wahrscheinlich aus Südarabien herübergekommen sind: ihr ganzes Leben hat zahl- reiche Anklänge an arabisches Wesen. In dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist das Christentum in Abessinien eingeführt worden^ doch ist es erstarrt in Formendienst, äußeren Werken und symbolischen Handlungen. Staatenknndliches. 1. Tie Deutschen Besitzungen: Schon am Anfang der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts unter- hielten Hamburger und Bremer Kaufleute einen lebhaften Handel mit Westafrika. Im Jahre 1868 begründete die Firma Woermann in Hamburg eine Faktorei (Handelsplatz) am Kamerunflusse, und im Jahre 1884 übernahm die deutsche Regierung die Schutzherrschaft über die von den Kaufleuten durch Vertrag mit den Negerhäupt- lingen erworbenen Gebiete. Im Juli desselben Jahres hißte Dr. Nachtigal als deutscher Reichs-Kommissar in Kamerun die deutsche Flagge, nachdem er kurz zuvor dieselbe feierliche Handlung in Togo vollzogen hatte. a. Kamerun, 495000 qkm groß, sast so groß wie das Deutsche Reich, reicht bis zum 15. Längenkreise und im Norden bis an den Schari und Tsadsee. Die Eingebornen, 3 Mill., sind die nordwestlichsten der Bantngruppe, Dualaneger: sie vermitteln be- sonders den Verkehr zwischen dem Innern und den europäischen Kaufleuten. Weiße waren 1903 581 hier, darunter gegen 500 Deutsche. Eine große Zahl von Kolonisationsgesellschaften hat sich gebildet, und ausgezeichnet gedeiht in der heißfeuchten Küstenniederung die Kokos- palme, der Kakaobaum, ebenso der Tabak, am Kamerungebirge der Kaffeebaum. Versuche mit den anbaufähigsten Pflanzen werden in dm 1888 gegründeten botanischen Garten zu Viktoria gemacht. Die G e - samtausfuhr betrug (1900) 6 Mill. Jfb für Palmöl und Palmkerne, Gummi, Elfenbein, Kakao, Tabak: die Einfuhr für Baumwoll- waren, Spirituosen u. a. 9 Mill. Jl Zwei Dampferlinien und ein Telegraphenkabel zwischen Duala und dem britischen Nigeria ver- mitteln die Verbindung mit Europa: die Fahrt nach Hamburg dauert 24—30 Tage. Die Verwaltung wird von einem kaiserlichen Gouverneur ge- führt, dem ein Beirat von drei Mitgliedern dortiger Handelshäuser zur Seite steht. Sitz des kaiserlichen Gouverneurs ist Buea. Am weitesten nach Osten gelegen ist die Station Iaunde, und Bezirks- hauptort für den Süden ist Kribi bei Groß-Batanga. h. Togo, 87200 qkm groß, etwas mehr als doppelt so groß wie Schlesien, ist eingeklemmt zwischen Dahome im Osten und der englischen Goldküste im Westen. Die Bewohner, die auf 2 Mill.

5. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 151

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— 151 — Zollgebiet wurden für 1,6 Mill. M> Waren von dort ausgeführt, dagegen aus dem Zollgebiet für 2,5 Mill. Jis eingeführt. Gegen- stände der Einfuhr waren Baumwollwaren, Metallwaren, Neis und anderes Getreide, Wein, Bier u. a. m. Zur Ausfuhr gelangten Elfenbein, Kautschuk, Sesam, Kopal, Hölzer (Ebenholz), Palm- und Kokosnußöl, Erdnüsse, Kaffee, Vanille, Erzeugnisse zur Bürsten- fabrikation u. a. Im Innern wird der Verkehr durch Trägerkarawanen und die Usambarabahn bewirkt, außerdem auf dem Nyasfa-, Taugauyika- und Viktoriasee durch deutsche Dampfer. Die Verbindung mit Deutsch- land wird .durch die Deutsch-Ostafrikalinie alle zwei Wochen her- gestellt: die Reise dauert von Sansibar über Sues nach Hamburg 32—34 Tage. 2. Der britische Besitz, a. Die westafrikanischen Be- sitzungen umfassen die Userlandschaften am Gambia mit Bathurst, Sierra Leone mit Freetown, die Goldküste nebst dem Negerkönig- reich Aschanti mit Cape Eoast Castle, sowie das Nigerschutz- gebiet mit Lagos und der wichtigen Handelsstadt Jola am Benu^. Die geographischen Eigentümlichkeiten und die Ausfuhrgegenstände sind dieselben wie in Togo und Kamerun. b. Britisch -Ostafrika, im Norden von Deutfch-Oftafrika, hat im ganzen dieselben geographischen Eigentümlichkeiten wie dieses. Britisch sind auch die Inseln Pemba (Hauptbezugsquelle für Ge- würzuelkeu) und Sansibar. Haupthafen an der Küste Mombas. Das britische Somal-Land am Golf von Aden liefert Gummi, Datteln und Myrrhen. Berbera ist Haupthandelsplatz und zählt im Winter 30 000 Einwohner. 3. Französische Besitzungen, a, Senegambien und der sranzösische Sudan bis zum oberen und mittleren Niger liefern Erdnüsse, Kautfchuk, Palmnüsse und Palmöl, Kolanüsse, Felle, Vogel- federn und Gold. Hauptort St. Louis o; Hauptseehafen Dakar, von wo eine Eifenbahn nach dem Senegal führt. b. Französisch -Guinea und das Schutzgebiet von Da- Home. Im letztgenannten ist Abomesitz des Residenten. c. Französisch-Kongo mit denselben Ausfuhrprodukten wie Kamerun. Libreville am Gabun. cl. Am Golf von Aden der Hafen Obok mit Hinterland. 4. Der portugiesische Besitz, a. Angola, vom Kunene bis zur Kongomündung, liefert Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Wachs, Kupfer und Eisenerze. Loanda, Benguela und Mossamedes sind Ausfuhrhäfen. b. Die Nordwestafrikanischen Besitzungen: Madeira (Weinbau) mit Fuuchal, die Kap Verde-Inseln, welche Schild- patt und Südfrüchte liefern, die Bissagos-Inseln und das

6. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 152

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— 152 — zugehörige Festlandsgebiet, die Guineainseln San Thums und Principe. 5. Spanien macht Anspruch auf einen Küstenstreifen nördlich von der Gabun-Bai. Außerdem gehören zu Spanien die Inseln Fernando Po und Ann ob am im Guineabusen. 6. An der Ostküste zieht ungefähr vom Äquator (Dschuba- Mündung) nach Norden die italienische Interessensphäre dessomal- Landes. Schon an der Küste des Roten Meeres liegt das unter italienischem Einfluß stehende Erythräa. Tatsächlicher Besitz der Jtalienier ist Massaua und Assab mit der dazwischen liegenden Küste und dem Hinterland. 7. Die Staaten des Sudan im Westen unterstehen dem Ein- flusse der Franzosen, Engländer und Deutschen. Die wichtigste Handelsstadt am Niger ist Timbuktu (= Bauchhöhle, Vertiefung in den Sanddünen), Ausgang des Handels nach Marokko und Ghadames. Kano ist die wichtigste Neger- und Industriestadt, Sokoto die heilige Stadt der Fulde. Ostlich vom Tsadsee die Reiche Bagirmi mit Massen ja und Wadai mit Abeschr; beide Orte werden als Karawanenstationen genannt. 8. In der Neger-Republik Liberia, etwa doppelt so groß wie Schlesien, an der Pfeffer- und Zahnküste mit der Hauptstadt Mon- rovia, wird Kaffee, die Ölpalme und Indigo gebaut. 9. Das Königreich Abessinien, 508 000 qkm und 4,5 Mill. Einw., erzeugt alle tropischen und subtropischen Kulturgewächse' in seinen oberen Regionen die nordeuropäischen Getreide- und Futter- greiser; auch sein Herden- und Mineralreichtum ist groß; doch ist der Außenhandel bei der Schwierigkeit des Verkehrs noch sehr gering. Der Verkehr mit Europa vollzieht sich über Massaua, das in den Händen der Italiener ist. Die jetzige Residenz des Negus (Königs) ist Addis Abeba o an der südwestlichen Grenze von Schoa. Die ehemalige Hauptstadt ist Gondar und besteht ans einer christlichen und einer mohammedanischen Stadthälfte. 10. Der Kongo-Staat, etwa 2,2 Mill. qkm und 14 Mill. Ein- wohner, dessen Begründer und Herrscher Leopold Ii., König der Belgier, ist, umfaßt den größten Teil des Kongogebietes, reicht aber nur mit einem schmalen Zipsel ans Meer. Der größte Teil ist noch eine von Europäern nicht betretene Urwald- und Savannenwildnis; daher sind die Hauptausfuhrartikel Elfenbein, Kautschuk, Palmkerne und Palmöl, daneben auch Kaffee. Leopoldville am Stanley- Pool ist der Hauptsitz der Kaffeekultur. Regierungssitz und Haupt- Hafen ist Borna, dessen Vorhafen an der Kongomündung Banana. Am oberen Kongo liegt Niangwe, der Hauptort des arabischen Handels (Elfenbein, Sklaven); er wird vom unteren Kongo mit Vermeidung des Kongobogens und der Stanley-Fälle durch den

7. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 136

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— 136 — linge zwischen Holländern und Hottentotten heißen Bastarde. Die Madagassen sind eingewanderte Malayen. Staatenkundliches. 1. Deutsch-Tüdwestafrika enthält den ersten deutschen Kolonialbesitz. Den Küstenstrich von Angra Pequena und 150 km landeinwärts erwarb i. I. 1883 der Bremer Kaufmann Lüderitz. 1884 wurde das Gebiet vom Reiche in Schutz genommen und 1890 der jetzige Umfang durch Verträge mit England und Portugal festgestellt. Größe 835000 qkm (Deutsches Reich und Deutsch-Österreich), 200000 Einw.; die Zahl der ansässigen Europäer betrug 1893 mehr als 4500, die der Deutschen fast 2600. Unter den deutschen Schutzgebieten ist Deutsch-Südwestasrika das gesundeste und kann da, wo es nicht an Wasser zur künstlichen Bewässerung fehlt, besiedelt werden. Windhuk ist Sitz des Landeshauptmannes, der die Regierung im Schutzgebiet führt. Die Mission, die wesentlich in den Händen der Rheinischen Missionsgesellschaft ruht, hat durch die deutsche Schutzherrschaft eine wesentliche Stärkung erfahren. Swakop- mund, nördlich der englischen Walsischbai, ist Hafenort; von hier schmalspurige, 400 km lange Eisenbahn nach Windhuk. Mit Deutsch- land vermittelt den Verkehr die Wörmannlinie, die jeden Monat einmal von Hamburg aus Swakopmund und die Lüderitzbucht anläuft. Ausgeführt werden von dort nach Deutsch and hauptsächlich Guano von einigen der Küste vorgelagerten Inseln und Straußen- federn. 2. Der britische Besitz. a, Die Kap-Kolonie im weitesten Sinne, die bis an den Tanganyika- und den Nyassasee reicht und außer dem Kaplande die früheren Burenstaaten als Oranjefluß- und Transvaal-Kolouie, das Betschuanenland, das Matabele-Reich und das obere linke Sambesi-Gebiet, das Nyassaland, umfaßt. Haupt- erzeuguisfe des Südens sind Weizen, Mais, Wein, Südfrüchte; groß ist die Diamantenausbeute des Kimberley-Distrikts, die Goldgewinnung in der Transvaalkolonie und im Matabeleland und die Ausfuhr von Viehzuchtprodukten des Innern (Wolle, Straußenfedern). Haupt- schiffahrtsftation und Regierungssitz ist die Kapstadt © an der Tafelbai. Port Elizabeth O und Dur bau O sind Ausfuhrhäfen an der Westküste. Deutschland bezieht von hier Schafwolle, Schmuckfedern und Wein. b. Die britischen Jnselbesitzungen im Csten und Westen der Küste. Zähle sie nach der Karte auf! Tie für den Welthandel wichtigsten sind die Amiranten und Seychellen, welche Kopra, die vulkanischen Maskarenen Mauritius („die Zuckerinsel") und Rodrignez, welche Zucker, Kaffee, Baumwolle, Vanille, Manilahanf erzeugen. 3. Portugiesisch-Ostafrika vom Rovuma bis zur Delagoa-Bai führt Goldstaub, Häute, Felle, Elfenbein und Erdnüsse aus. Mozambique und Lorenzo Marques sind Hafenorte.
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