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1. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 102

1904 - Habelschwerdt : Franke
102 eine Neihe von Majesttsbeleidigungsprozessen veranlat wurde, in denen sich die Richter in gleicher Weise wie die Angeber beim Kaiser einzuschmeicheln suchten. Die innere Verwaltung fhrte Tiberius mit Kraft und staatsmnnischer Einsicht. Erpressungen in den Provinzen bestrafte er hart. Gute Statthalter lie er lange in ihren Stellungen, weshalb die Aristokratie dem Kaiser nicht gnstig gesinnt war. Wie im Hauswesen, war er im Staatshanshalt sparsam. Bei Unglcksfllen war er aber mit staatlicher Hilfe rasch zur Hand. Allmhlich gewannen indes Argwohn und Mitrauen in seinem Gemt die Herrschast. In der Jugend durch Zurcksetzungen gekrnkt, hatte er die Offenherzigkeit der Rede und Gesinnung verlernt und wurde schlielich menschenscheu. Er berlie dem Sejan, dem Befehlshaber der Leibwache, die Re-gierung, zog sich auf die Insel Capri zurck und fhrte von hier ans eine despotische Herrschaft. Nach der Ermordung Sejans trat Makro an dessen Stelle, der den kranken Kaiser tten lie. Caligula, 3741. Sein eigentlicher Name war Cajus Csar. Er war der Sohn des Germanikus (eines Neffen des Tiberius), der als siegreicher Feldherr und leutseliger Truppenfhrer der Liebling der Legionen gewesen war. Die Anhnglichkeit an den Vater hatten die Soldaten auf den Sohn bertragen und ihn Caligula, d. h. Soldaten-stiefelchen, genannt. Mit Jubel wurde er als Herrscher begrt und rechtfertigte das Vertrauen durch wohlttige Verordnungen der die Rechtspflege und die brgerliche Freiheit. Aber schon nach 7 Monaten brach der Wahnsinn bei ihm aus. Er hielt sich fr einen Gott, verschwendete in unsinnigen Ausgaben den Staatsschatz und lie in ungezgelter Laune ermorden, wen er als seinen Widersacher hielt. Schlielich fiel auch er durch Mrderhand. Es folgte fein Oheim Claudius, 4154, der mit denselben redlichen Absichten, wie sein Vorgnger die Regierung begann. Er schtzte das Recht und verwendete groe Summe zu ntzlichen Bauten. Eine neue groartige Wasserleitung, die alle Gebude der Stadt versorgte, wurde gebaut und der Hafen Ostia fr die Erleichterung der Getreidezufuhr angelegt. Auch in auswrtigen Unternehmungen hatte er Glck; Mauretanien wurde eine rmische Provinz und mit der Eroberung Britanniens der Anfang gemacht. Der gelehrte Kaiser war auch schriftstellerisch ttig und hat mehrere geschichtliche Werke verfat. Es rchten sich aber in ihm die Fehler feiner Erziehung. Als schwchliches, unansehnliches Kind war er Bedienten berlassen gewesen und ermangelte im Alter der wrdevollen Haltung und Selbstndigkeit. Es lie sich von seinen Weibern und der Trunksucht vllig beherrschen, verbte Grausamkeiten und verlor alle Achtung. Seine zweite Gemahlin lie ihn vergiften und verheimlichte feinen Tod, bis ihr Sohn erster Ehe

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 190

1918 - Paderborn : Schöningh
190 Das Zeitalter der egenrefoimation. Neben den ehrgeizigen Bestrebungen der beiden entgegengesetzten Parteien, der Guisen und der Bourbonen, suchte auch die Knigin-Mutter, die rnkevolle und herrschschtige Katharina von Medici, ihren Einflu zu retten. Sie lehnte sich als Regentin fr Karl Ix. bald an die Guisen an, bald nherte sie sich den Bourbonen. So entstand ein unheilvolles Schwanken der Negierung zwischen unerbittlicher Verfolgung und Nachgiebigkeit gegenber den Protestanten. Im Jahre lfi2_gestanb die Negierung den Evangelischen freie Religion--bung auerhalb der Städte zu. Da kam es zwischen dem Gefolge des Frm_lon Guise und Protestanten, die in einer Scheune zu Vassy (an der oberen Marne) ihren Gottesdienst hielten, zu einem blutigen Streite, in dem die wehrlosen Protestanten zum groen Teil nieder-gemacht wurden (1.5w. )ag__2llilt Bado s v entzndete neun furchtbare Kriege, die mit kurzen Unterbrechungen mehr als 30 Jahre lang Frankreich verheerten. 3. Die Hugenottenkriege. Mit jedem Friedensschlu gewannen die Hugenotten unter der Fhrung des Admirals Coligny festeren Boden. Um den Frieden zu sichern, wurde der achtzehnjhrige 5> e i n -r a mit der Schwester des Knigs Karl Ix. g a;i^ft-e-hrt^a4-Cli.5) vermhlt. Der wachsende Einflu Colignys auf den König erweckte aber in der Knigin-Mutter die Furcht, ganz von der Regierung verdrngt zu werden. Daher plante sie in Verbindung mit der Euisischen Partei die Ermordung des Admirals. Einige Tage nach der Hochzeitsfeierlichkeit wurde aus dem Hause eines Anhngers der Emsen in Paris auf Evligny meuchlings geschossen, der, wenn auch nicht tdlich, getroffen wurde. Die Hugenotten, die zur Feier der Hochzeit zahlreich nach Paris geeilt waren, klagten der Verrat und verlangten st rengestrase. In dieser Lage beschlo die grausame Katharina von Medici, um der Rache fr das Verbrechen zu entgehen, die Ermordung aller in Paris wei-lenden Hugenotten und wute auch von dem schwachen Könige die Genehmigung zu dem Blutbade zu erlangen. Soopurden in der Barth o Lxuiiiltlsnilrfa 1 (23.-24. August 1572) etwa ^>000 Prnt^ stauten und Eoligny zuerst von allen ermordet. Viele Tausend traf gleich darauf in den Provinzen dasselbe Schicksal. Die Pariserbluthoch-z eit trug aber der Regierung schlechte Frchte. Denn alsbald entbrannte der Religions- und Brgerkrieg von neuem. 4. Die Thronfolge der Bourbonen (Heinrich Iv.). Als der von Dualen der Gewissensangst gepeinigte Karl Ix. kinderlos starb (1574), folgte fein Bruder Heinrich Iii. Auch er war ohne Nachkommen.

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 511

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Friedrich der Große 1740—1786. 511 sönliche Regierung, seine Minister waren nur ausführende Beamte und Helfer; seine Pläne teilte er ihnen erst mit, wenn er zur That schritt. Er ließ sich von dem Gedanken leiten, daß der König der erste Beamte des Staates sei, und daß der Staat des Volkeswegenbestehe. Es war sein Grundsatz, alles selbst zu sehen, anzuordnen und zu leiten. Deshalb bereiste er jedes Jahr die Provinzen. Als ihm einst die Ärzte davon abrieten, sagte er: „Ich muß hin, sonst werden meine Minister Könige und meine Generale Tyrannen." Die Beamten hatten darum einen schweren Stand, weil er an sie dieselben Anforderungen stellte, wie an sich selbst. Wenige konnten ihm genug thun; deshalb erschien er oft hart und ungerecht. Der Dichter Wieland sagt: „Friedrich ist ein großer Mann, aber vor dem Glück, unter seinem Stocke zu leben, bewahre uns der Himmel." Doch war der König gegen tüchtige Beamte freundlich und zuweilen freigebig. Der besseren Verwaltung wegen hat er im General-Direktorium vier neue Abteilungen gegründet (für die Kriegsverwaltung, für Handel und Industrie, für Berg- und Hüttenwesen). Von besonderer Wicht-tigkeit wurde die Einrichtung eines Justizministeriums, welches die vom König geordnete Rechtspflege zu überwachen hatte. 10. Des Königs friedlicher Erwerb und Machtstellung. Die Wirren und Unruhen, welche seit langer Zeit in Polen herrschten, brachten die Mächte Rußland, Preußen und Österreich zu dem Entschlüsse, dieses Land zu teilen, was im Jahre 1772 in der Weise geschah, daß jede der drei Mächte den ihr zunächst liegenden Strich von Polen nahm. Friedrich erwarb Westpreußen, ohne Danzig und Thorn, und das Netzegebiet, eine altdeutsche Niederlassung, durch welchen Besitz Ostpreußen mit den Marken verbunden wurde. Infolge dieses bedeutenden Gebietszuwachses betrachtetete sich der König nicht mehr als einen Reichsfürsten, welcher außerhalb der Reichsgrenzen ein vom deutschen Reiche unabhängiges Land besaß, sondern umgekehrt als einen der vielen auswärtigen Fürsten, welche Reichsländer innehatten. Friedrich selbst gab dem Ausdruck, indem er sich nicht mehr König in Preußen, sondern König von Preußen nannte. Im Deutschen Reich stieg Friedrichs Ansehen und Einfluß immer mehr. Überall war er bemüht, den Frieden zu erhalten und der Eroberungssucht seiner Nachbarn Einhalt zu thun. Zu diesem Zwecke begann er in hohem Alter und körperlich leidend im Jahre 1778 den bayrischen Erbfolgekrieg gegen Österreich, das zur Vergrößerung

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 593

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. 593 man später den wirklichen Thätern auf die Spur kam, waren die meisten bereits entkommen, und nur zwei konnten hingerichtet werden. Wie der erste Mordversuch, so mißglückte auch der zweite. Diesmal waren gemüßigte Republikaner, die in dem General Moreau ihren Führer hatten, und Royalisten (General Pichegru, Dumouriez) die Verschworenen. Nach ihrem Plane wollten sie in hinreichender Anzahl den Premierkonsul, wenn er, von seinen Garden umgeben, durch die Stadt fuhr, offen anfallen, ihn festnehmen und mit ihm seine Regierung stürzen. Aber Napoleon war gewarnt, seine geheimen Agenten in London hatten ihm den Anschlag verraten, ehe noch einer der Verschworenen französischen Boden betreten hatte. Als diese ankamen, wurden sie einzeln verhaftet, und man erfuhr die ganze Verschwörung. Nach einem langwährenden Prozeß wurde der Anstifter Cadoudal mit einer Anzahl Helfer erschössen, Pichegru fand man in feinem Gefängnis erwürgt und Moreau wurde nach Amerika verbannt. Um sich an dem Geschlechte der Bourbonen zu rächen, von dem einzelne Mitglieder (Artois) an der Verschwörung mit schuldig waren, beging Napoleon eine Gewaltthat ohne gleichen. Er ließ den Herzog von Enghien, der zum Zweige der Bourbonen gehörte und in Ettenheim (in Baden) von einer englischen Pension lebte, verhaften. Dieser sollte ihm, obwohl er an der Verschwörung gar nicht beteiligt war, für den Grafen Artois, dessen er nicht habhaft werden konnte, büßen. Zu diesem Zwecke schickte er einen General mit ein paar hundert Dragonern über den Rhein, ließ den jungen Herzog verhaften und nach Paris bringen. In Vincennes, wo der Herzog festgehalten wurde, trat ein von Napoleon ernanntes Militärgericht zusammen, welches den Herzog zum Tode verurteilte, da er nach eigenem Geständnis früher gegen Frankreich gekämpft habe. Kaum hatten die Obersten des Kriegsgerichts das Urteil unterzeichnet, so ward der Herzog noch im Dunkel derselben Nacht, es war am 20. März 1804, in den Schloßgraben hinabgeführt, dort vor ein zubereitetes Grab gestellt und von den Gendarmen erschossen.' Napoleon hat später in seinen „Denkwürdigkeiten" gesagt: „Ich habe den Herzog von Enghien verhaften lassen, weil dies notwendig war für die Sicherheit, das Jntereffe und die Ehre des französischen Volkes." 11. Napoleon wird Kaiser 1804. Acht Tage nach diesem Vorgang erschien eine Abordnung des Senats vor dem Ersten Konsul und sprach ihn mit den Worten an: „Sie haben eine neue Aera gegründet, Sie müssen sie verewigen. Der Erfolg ist nichts ohne die Dauer. Wir können nicht zweifeln, daß auch Sie bereits diese große Idee beschäftigt hat, denn Ihr schöpferisches Genie umfaßt alles und vergißt nichts. Aber zögern Sie nicht länger, die Zeitumstände und Ereignisse, die Verschwörer und die Ehrsüchtigen, die Unruhe, welche alle Franzosen bewegt, drängen Sie dazu. Sie können Zeit und Umstände meistern, die Ehrsüchtigen entwaffnen, ganz Frankreich beruhigen, wenn Sie Einrichtungen schaffen, die Ihr Gebäude festigen und den Söhnen erhalten, was Sie den Vätern gegeben. Das Staatsschiff darf nicht Gefahr laufen, seinen Piloten zu verlieren, ohne durch einen Anker gegen Schiffbruch gesichert zu sein. Seien Sie überzeugt, daß der Senat hier im Namen aller Staatsbürger spricht." Damit hatte ihm der Senat die Krone angeboten, die ihm dann auch vom Tribunat gereicht wurde. In der Sitzung des letzteren wurde der Antrag gestellt: 1. Napoleon Bonaparte werde als Kaiser mit der Regierung der französischen Republik betraut; 2. die Kaiserwürde werde erblich erklärt für seine Nachkommen. Gegen diesen Antrag erhob sich nur eine Stimme, die nicht dafür sprach. Auch der ge)etz-Noßb ach. Hülfsbuch rc. 38

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 188

1907 - Leipzig : Dürr
188 Tie römische Geschichte. teile wieder verloren. Der abermals gegen die Germanen gesandte Tiberius mußte sich damit begnügen, die Rheingrenze zu sichern. Im häuslichen Leben hatte Augustus viel Unglück. Die Söhne jeintr einzigen Tochter vsulict starben vor ihm. <3o hinterließ er das Reich N. Chr. bei seinem im Jahre 14 N. Chr. erfolgten Tode seinem Stiefsohne Tiberius Claudius Nero. Iv. Periode. Die römische Kaiserzeit. § 44. Die politische Entwicklung des römischen Reiches. 1. Die Doppelherrschaft von Kaiser und Senat. Unter den Kaisern aus dem j n l i s ch - k l a n d i s ch e n H a n s e blieb die Form der Verfassung so, wie sie durch Augustus gestaltet worden war. Der vorsichtige Tiberius nahm nach langem Zögern, scheinbar erst aus dringendes Bitten be^ Senats, die Stellung des Princeps an. Einmal im Besitze der Macht, wußte er dann allerdings seinem Willen ebenso Geltung zu verschaffen' wie der verstorbene Herrscher. Während feiner Regierung unternahm sein Neffe Germanikns vier Feldzüge nach Deutschland; er kam bis zur Weser, konnte jedoch die römische Herrschaft im rechtsrheinischen Gebiete nicht dauernd begründen. Mit zunehmenbem Alter würde der finstere Ttbertus immer mißtrauischer; er zog sich aus die Felfeninsel Kapri1) zurück itnb führte von bort ans ein Schreckensregiment. Bei einer schweren Erkrankung ließ ihn nach einem Ohnmachtsanfalle der Oberst feiner Leibwache durch Kiffen ersticken.2) Noch brei Klau die r nahmen nach Tiberius beu Thron ein, einer tyrannischer und unfähiger als der anbere; aber jeber ließ sich bei feinem Regierungsantritt die fürstlichen Rechte und Titel vom Senate übertragen. Auch im übrigen wahrten biefe Herrscher beni Senate, der sich beeilte, oft in hünbifcher Unterwürfigkeit den Wmken der Machthaber nachzukommen, den Schein der Mitherrfchaft. Der Schlimmste von allen war der letzte entartete Sprößling dieses Hauses, der Kaiser Nero. Die ersten Jahre seiner Regierung, solange fein Er- Im Gols von Neapel. ") ©etbel, der Tod des Tiberius.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 182

1907 - Leipzig : Dürr
182 Die römische Geschichte. ging?) Seine künstlerischen Neigungen betätigte der Imperator vor allem auf dem Gebiete des Bauwesens. Eine Reihe von gemeinnützigen Bauten wurde sofort in Angriff genommen; für einen prachtvollen Bazar und für ein riesiges Theater wurden die Entwürfe angefertigt. Mehrere andere großartige Pläne, die Entwäfferuug der pontinischen Sümpfe, die Regelung des Unterlaufs des Tibers und die Anlage eines Kunsthafens bei Ostia kamen nicht mehr zur Ausführung. Trotz der unleugbaren Vorzüge der neuen Staatsverfassung, die den jahrzehntelangen, blutigen Bürgerkriegen endlich ein Ende gemacht hatte, gab e» doch eine große Anzahl Unzufriedener. Die ehemaligen Anhänger despompejus und der Optimalen hatten sich größtenteils nur widerwillig der neuen Ordnung der Dinge gefügt. Weder die Tüchtigkeit des neuen Imperators noch seine Milbe gegen die einstigen Gegner konnten die starrsinnigen Anhänger der republikanischen Regierungsform versöhnen. Dazu kam, daß auch in den Reihen der Volkspartei, die einst in Cäsar ihren Führer gesehen hatte, viele sich enttäuscht fühlten. Nicht zu einer zügellosen bemokratischen Herrschaft hatte Cäsars Sieg geführt, fonbern zu einer georbneten Monarchie; zu Bereicherungen war auch feine Gelegenheit gewesen, ba umfangreiche Proskriptionen und Vermögensberaubungen nicht stattgefundn hatten. Die zahlreichen Mißvergnügten stifteten enblich eine Verschwörung zur Ermorbung des Imperators; an der Spitze stauben der verschlagene, ehrgeizige Cassius und der ehrenhafte Brutus, der von Cäsar be-sonbers begünstigt würde. Der Imperator beabsichtigte, einen Kriegszug gegen die Parther zu unternehmen, beren Macht nach dem Siege über Krassus (S. 177) zu einer Gefahr für die kleinasiatischen Besitzungen Roms geworben war. In der letzten Senatssitzung vor Cäsars Abreise ^ v. Chr. nach Asien an den Iben des März (15. 3.) 44 v. Chr. gelang der schändliche Mordplan, der den römischen Staat von neuem den Stürmen des Bürgerkrieges preisgab. § 43. Die Aufrichtung des Kaiserreichs. 1. Tie Rache nit den Mördern Cäsars. Die Verschworenen waren nach dem glücklichen Gelingen ihrer Freveltat zunächst selbst über ’) Die Zeitrechnung nach dem „Julianischen Kalender" ist bis 1582 in Geltung gewesen. Da inzwischen wieder eine Abweichung vom wahren Sonnenjahr eingetreten war, wurde durch Papst Greg or Xiii. eilte abermalige Kalenderverbesserung vorgenommen.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 154

1907 - Leipzig : Dürr
154 Die römische Geschichte. mit Pyrrhus von Epirus (§ 34, 2, b) zwischen der römischen und griechischen Welt bestanden, waren aufrecht erhalten worden. Während des zweiten punischen Krieges schloß nun Hannibal mit dem Könige P h i l i p p V. von M a c e d o n i e n e i n B ü n d n i s. Doch hinderten Eitelkeit und persönlicher Ehrgeiz den König, Hannibals Vorschlag zu folgen und seine Truppen mit dem Heere der Karthager in Italien zu vereinigen. Als Haunibals Stern zu sinken begann, schloß Philipp sogar mit den Römern unter billigen Bedingungen Frieden. Dies hielt ihn jedoch nicht ab, die Karthager unter der Hand noch mit Geld und Truppen zu unterstützen. Dafür nahmen die Römer Rache. Als Philipp die macedonische Herrschaft in Griechenland wieder zu befestigen versuchte, trateu die Römer als Verbündete der widerstrebenden griechischen Staaten gegen ihn auf. Bei Kynoskephalä (S. 2) in Theffalien (197 v. Chr.) Erlag die macedonifche Phalanx den römischen Legionen. Der tief ge-bemiitigte König unterwarf sich den Friebensbebingungen Roms. Er behielt nur seine macedonischen Erblonde, zahlte eine bedeutende Kriegssteuer und verpflichtete sich den Römern zur Heeres-solge. Die Staaten des eigentlichen Griechenland würden bei den isthmifchen Spielen (S. 44) des folgenden Jahres in feierlicher Weise für frei erklärt; selbstverständlich sollte dies nur eine Freiheit unter römischer Oberhoheit sein. Bereits in den letzten Lebensjahren Philipps gestalteten sich die Be- ziehungen zu Rom wenig freundlich. Unter feinem persönlich tapferen, aber als Staatsmann und Feldherr wenig fähigen Sohne Perseus brach der Krieg mit den Römern von neuem aus. In der nur ein-stitnbigen Schlacht bei Pijdna1) (168 v. Chr.) wurde das macedouische Heer völlig aufgerieben; der König Perseus, der sich auf der Flucht hatte deu Römern ergeben müssen, wurde entthront und Mace donien in vier von den Römern abhängige Freistaaten geteilt. Nach der Niederwerfung eines neuen Aufstandes des schwer bedrückten macedonischen 146 v. Chr. Volkes wurde Macedonien im Jahre 146 v. Chr. zur römischen Provinz gemacht. In demselben Jahre verloren die Griechen ihre scheinbare Selbständigkeit. Fast gleichzeitig mit Macedonien hatte sich auch ein Teil der griechischen Staaten gegen die Römer, die sich immer rücksichtsloser als Herren zu zeigen begannen, erhoben. Aber es waren nicht mehr die Griechen von Thermopylä, Marathon und Salamis; sie waren den römischen . Legionen in offener Feldschlacht nicht gewachsen. Schließlich fiel auch ') Der siegreiche Feldherr hieß Ämilius Paulus, ein Sohn des bei Kannä gefallenen Konsuls.

8. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 180

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 180 — ewigten auf die Kniee sanken und die kalten Hände der teuren Mutter mit heißen Thränen benetzten. Im ganzen Lande herrschte tiefe Trauer um die unvergeßliche Königin. Die Leiche der Entschlafenen wurde nach Berlin gebracht und vorläufig im Dom beigesetzt; später aber fand sie ihre Ruhestätte in dem Mausoleum zu Charlottenburg, das ihr der König hatte erbauen lassen. „Ihr schönes Bild wird keine Zeit zerstören; Die Liebe grub in jede Brust es ein!" Preußens Erhebung. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Seit dem Frieden von Tilsit hatte Napoleon unaufhaltsam sein Ziel, eine allgemeine Weltherrschaft zu gründen, verfolgt. Österreich, das sich im Jahre 1809 noch einmal gegen ihn erhoben hatte, war zum zweitenmale vollständig besiegt worden und mußte den Frieden mit neuen Landesabtretungen erkaufen. Frankreich erstreckte sich nun vom Atlantischen Ozean bis zur Elbe, von Triest und Corfu bis zur Nordsee. In diesem ungeheuren Reiche herrschte Napoleon mit unbeschränkter Gewalt. Seine Gunst erhob Fürsten, wie sein Zorn andere vom Throne stieß. Nur eines fehlte noch dem Gewaltigen: ein Sohn. Er trennte sich deshalb von seiner Gemahlin Josephine, die ihm keine Erben geboren hatte, und vermählte sich mit der Tochter des Kaisers von Österreich, Maria Luise, die ihm im Jahre 1811 einen Sohn schenkte, dem schon vor der Geburt der Titel eines Königs von Rom zugeteilt war. Nun stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht; aber immer weiter trieb ihn sein maßloser Ehrgeiz. Er verfiel auf den abenteuerlichen Gedanken, die britische Macht, der er zur See nicht beikommen konnte, in den ostindischen Besitzungen anzugreifen und zu vernichten. Vorher aber wollte er Rußland, das neben England von den Staaten Europas ihm allein unbezwungen gegenüberstand, noch demütigen. Kaiser Alexander hatte schon längst Napoleons Pläne durchschaut und war seinen schmeichlerischen Reden mit berechtigtem Mißtrauen begegnet. Mit allem Eifer rüstete er zum Kriege, der ihm unvermeidlich schien. Gewaltige Truppenmassen wälzten sich von Osten und Westen gegen Preußen heran, das sich nun für einen der beiden Gegner entscheiden mußte. Vorboten der nahenden Befreiung. Viele Patrioten glaubten schon damals, die Stunde der Befreiung von dem napoleonischem Joche sei gekommen. In Norddeutschlaud versuchten einzelne kühne Männer, eine Volkserhebung ins Werk zu setzen. Der Oberst Dörnberg veranlaßte in Hessen einen allgemeinen Ausstand, der es aus den Sturz des Königs

9. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 91

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 91 — enkel Friedrich Ii. von ihm, „wie er gelebt hatte, als großer Mann, sah mit unerschütterter Standhaftigkeit der Annäherung des Todes entgegen, verließ Vergnügen. Glück, Ruhm und Leben mit Gleichmut, führte das Staatsruder bis zum Augenblick seines Todes mit sicherer Hand, richtete seine letzten Gedanken aus seine Völker, die er mit Vaterwärme seinem Nachfolger empfahl, und rechtfertigte durch ein Leben voller Ruhm den Beinamen des Großen, den er von seinen Zeitgenossen empfing, und den ihm die Nachwelt einhellig bestätigt." Bedeutung für die Mark Brandenburg. Mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm war einer der bedeutendsten Fürsten aus dem hohenzollernschen Herrschergeschlechts heimgegangen; mit Fug und Recht trägt er den Beinamen des Großen, und aus vollster Überzeugung konnte Friedrich der Große von ihm einst sagen: „Der hat viel gethan", war es ihm doch gelungen, sein Land bedeutend zu vergrößern (auf 1930 Quadratmeilen mit 1 500 000 Einwohnern), die Staatseinkünfte um das Vierfache zu vermehren und ein stehendes Heer zu schaffen, dessen Stärke sich am Ende seines Lebens auf 28000 Mann belief. Durch seine umsichtige Regierung hatte er das Land geeint und das Haus Brandenburg zu einer nie geahnten Bedeutung und Macht gebracht. Darum gebührt ihm der Ruhm, „in allen Beziehungen der Gründer der preußischen Monarchie gewesen zu sein, und so viele Verdienste sich auch seine Nachfolger um dieselbe erworben, so hoch sie durch das Genie Friedrichs des Großen stieg, so sind doch alle nur auf dem Wege fortgeschritten, den er zuerst einschlug und den nicht zu verlassen, er sterbend seinen Sohn ermahnte". König Friedrich I. ließ seinem großen Vater auf der Langenbrücke zu Berlin durch den berühmten Baumeister Schlüter ein erzenes Standbild errichten. Man erblickt auf diesem Denkmal den Herrscher hoch zu Roß, den Feldherrnstab in der Rechten, an den vier Enden des Fußgestelles gefesselte Männer als Sinnbild der Siege, die der Held in vielen Schlachten errungen. „Wenn der Leib in Staub zerfallen, Lebt der große Name noch." Luise Henriette. Wie der große Kurfürst, so war auch seine erste Gemahlin, Luise Henriette, eine Tochter des Prinzen Heinrich von Oranien, ein Muster echter Frömmigkeit, die ihren Ausfluß fand in dem Osterliede: „Jesus,

10. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 69

1892 - Breslau : Hirt
Augustus. 69 10. Rom ein Kaiserreich. 1) Augustus: 30 v. Khr. öis 14 n. Khr. Jetzt stand Oktavian als Alleinherrscher an der Spitze des Römerreichs. Er nannte sich nach seinem Großoheim Cäsar, woraus „Kaiser" entstanden ist; der Senat aber legte ihm den Namen Augustus, d. i. der Erhabene, bei. Alle Gewalt im Staate ließ er sich nach und nach vom Senate und Volke übertragen und von Zeit zu Zeit zu erneuern; er war Oberbefehlshaber über das Heer, oberster Priester, hatte das Recht, Steuern aufzuerlegen, die Entscheidung über Krieg und Frieden und richtete über Leben und Tod. Senat und Volksversammlung verloren allmählich allen Einfluß. Das gewaltige Römerreich umfaßte alle damals bekannten Länder der Erde, mit etwa 120 Millionen Menschen; Rom allein zählte 172 Millionen Einwohner, 400 prächtige Tempel und viele glänzende Paläste. Die Vornehmsten besaßen unermeßliche Reichtümer, einige hielten wohl 10000 Sklaven; der freie, wenn auch arme Römer arbeitete nicht, sondern hängte sich lieber an einen Großen und lebte von dessen Almosen. Der Pöbel lebte ganz von den Gaben an Getreide und Öl, welche ihm täglich von Staats wegen ausgeteilt wurden, und hatte nur Sinn für Schauspiele und Tierhetzen, deren Besuch unentgeltlich war, weil sie auf Kosten des Staates oder eines Reichen veranstaltet wurden. Über „Brot und Spiele" vergaß das gewöhnliche Volk seine verlorene Freiheit; die Vornehmen aber ließen sich die Herrschaft des Augustus ebenfalls gefallen, da er sie mit großer Mäßigung ausübte und ihnen Ruhe und Sicherheit schaffte, so daß sie sich ungestört dem Genuß ihrer Güter hingeben konnten, der aber meistens in Schwelgerei ausartete. Die Sittenverderbnis nahm in Rom in erschreckender Weise zu. Dennoch nannte das Volk die Regierungszeit des Augustus eine glückliche; denn im ganzen Lande herrschte äußere Ordnung, Ruhe und Frieden (nur gegen die Deutschen ließ Augustus Krieg führen; S. 89); das Volk wurde durch Abgaben nicht gedruckt; Handel und Verkehr belebten sich wieder, Wissenschaft und Kunst blühten. Mit Recht grüßten die Römer Augustus daher als „Vater des Vaterlandes". Unter feiner Regierung wurde Jesus, der Welt Heiland, geboren. (Luc. 2.) 2) I)ie Wachfolger des Augustus. Als Augustus starb, folgte ihm fein Stiefsohn Tiberius (14 bis 37 n. Chr.), der ebenfalls in Deutschland Krieg führte. Unter ihm lehrten und starben Johannes der Täufer und Jesus. Tiberius und seine nächsten Nachfolger waren grausame Tyrannen, vor allem der blutdürstige Nero (S. 78.) Nach ihm bestiegen innerhalb eines
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