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1. Vaterländische Erdkunde - S. 166

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 166 — gegenüber. {„Die Hussiten vor N.") Auf der Strecke Naumburg-Halle treffen wir noch Weifsenf eis A und Merseburg (Ungarschlacht 933). — Eben unterhalb der Mündung der Weifsen Elster gelangen wir nach Halle ©. d) Halle. a) Schon der Name erinnert uns daran, daß hier Salz gewonnen wird. Die ganze Umgebung des Harzes, namentlich die nördliche und die östliche (s. Staßsnrt) ist nämlich reich an Salzlagern und -quellen, und diesem Salzgebiet gehört auch Halle au. Die Hallescheu Salzquellen sind zum Teil so stark, daß sie das Gradieren überflüssig machen.^) Sie liefern im ganzen an 20 000 Ctr. Salz. Die Salinenarbeiter Halles bildeten unter dem Namen „Halloren" lange Zeit eine besondere Kaste, die sich in keiner Weise, auch uicht durch Heirat, mit der Stadtgemeinde vermischte. Man hat sie abwechselnd für Nachkommen der Kelten und der Slaven gehalten, meint jetzt aber, daß sie doch deutscher, nämlich fränkischer Abstammung sind. Noch heute unterscheiden sie sich durch Sitten und Gebräuche vou den übrigen Bewohnern. Bekannt ist, daß sie das Vorrecht haben, dem Landesherrn durch eiue Gesandtschaft zum neueu Jahr Glück wünschen und an der Huldigung bei Regieruugs-Autritten teilnehmen zu dürfen. Sie empfangen bei der Gelegen- heit eine neue Fahne und ein Pferd ans dem königlichen Marstall. b) Nicht bloß einem Salz-, sondern auch einem Braun kohlengebiet gehört Halle an. Dasselbe dehnt sich (tote Karte Atlas, Anhg. S. 2 zeigt) aus beiden Seiten der Saale aus. Die hier gewonnenen Brauukohleu werden nicht bloß als Brennmaterial vertrieben, sondern sie dienen zu einem großen Teil auch zur Herstellung verschiedener Fabrikate. Man erzeugt aus ihnen Paraffin (Paraffin-Lichte!), eine Art Petroleum, Solaröl genannt, Grude (pulverisierter Brauukohlen-Coaks), Farben :c. — Diese beiden wichtigen Bodenschätze erklären schon zur Genüge das Anwachsen des Ortes auf 100 000 Eiuw. e) Dazu hat aber auch die I.age mitgewirkt. Mit der nahegelegenen, großen Schwesterstadt Leipzig bildet Halle den Mittelpunkt der großen Thüringisch-Sächsischen Bucht [yergl. Mainz-Frankfurt S. 77). Für den gesamten Verkehr aus dem nordöstlichen Deutschland in die Bucht hinein und durch diese hindurch, z. B. in der Richtung auf die Oberrheinische Tief- ebene {Eisenach-Fulda-Frankfurt), bot sich gerade bei Halle ein günstiger Übergang über die Saale {yergl. Strafsburg S. 71). d) In Halle wirkte 1693 —1727 der edle Aug. Herm. Francke als Prediger und Professor. Er ist der Grüuder der Frauckescheu Stiftungen. Die zu denselben gehörigen Gebäude bilden heute einen aus zwei Hauptstraßeu bestehenden Stadtteil. Und wie klein war der Anfang! Mit sieben Gulden stiftete der fromme Prediger eine Armenschule, um der großen geistigen Not des Volkes zu wehren! Später, 1695, nahm er drei Waisen in sein Haus auf, — der Anfang des jetzigen großen Waisenhauses. Bei seinem Tode zählten seine Anstalten bereits 2200 Kinder und nahe an 200 Lehrer. e) In unmittelbarer Nähe der Stadt liegt auf einem steilen Felsen die Ruine Giebichenstein bei dem Dorf gleichen Namens, einst ein gefürchtetes Staatsgefängnis.') Eventuell Belehrung über Salinenarbeit. 2) Hier hielt Kaiser Konrad Ii. seinen Stiefsohn, den vielbesungenen Herzog Ernst von Schwaben gesangen; hier saß auch Ludwig der Springer im Kerker.

2. Vaterländische Erdkunde - S. 324

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 324 — Hohenzollern. Wie Berlin viel gedeutet und wenig aufgeklärt. Hoher Berg? Bergfeste? Sonnenberg? ^Holstein, von Holtsati — Holz-Sassen. ^Hunsrück, bisher immer als „Hochrücken", „Hünenrücken" gedeutet. Egli will dagegen in der „Nomina geographica" haben „Hundsrück". ^Jller — der Eilende. Isar ^ Eisfluß (?). Jura, von juria — Wald. ^Kaiserslautern hieß ursprünglich (nach dem Flusse) „Lautern", zubenannt uach Barbarossa, der hier 1152 ein Schloß erbaute. ^Kaiserstuhl. Auf seinem Gipfel soll „Kaiser" Rudolf zu Gericht gesessen haben. ^Karlsruhe. Markgraf Karl Wilhelm, „ein Verehrer origineller Einsamkeit", erbaute hier „erzürnt auf seine bisherige Residenz Durlach" ein Jagdschloß. ^Kassel, jedenfalls vom lat. castellum = Sbitrg. Miel. „Im Mittelniederdeutschen ist keel = Meeresbucht, im Norwegischen kil eine schmale, tief ins Land einschneidende Bucht." Kölln (in Berlin) vom slav. kolne — Pfahlhütten. *Kölrt, aus der römischen Benennung Colonia Agrippina. ^Königshütte, als staatliches (königliches) Hüttenwerk entstanden. *Kösliu — Kessel. "Kurisches Haff und Kurische Nehruug sind benannt nach der russischen Ostseeprovinz. Kurland = Land der Kureu. *Kyffhäuser, wohl von Kopf (Kuppe), also Haus (Burg) auf der Kuppe. (Im Plattdeutschen [Holstein] nennt man die Mütze, also die Kopsbedeckung, hiu und wieder „Kips".) Laacher See, von Lacus — See, also Tautologie. ^Landsberg — Landesburg. *Lanenburg — Burg an der Labe. .(Labe, Umkehrung vou Leba, ist der slav. Name für Elbe.) Lausitz, vom slav. luza — Snmps, also Sumpfland. "'Lauter hat die Bedeutung des Eigenschaftswortes lauter. ^Leipzig, von iipa — Linde, also Lindenstadt. ^Lorelei s. S. 136. (Coordes-Weigelt: „jedenfalls von Lurlen, elbischen Wesen". — Opper- mann nach Kirchhoff: Lauerfels.) ^Lothringen ^ Lotharingen, nach Lothar Ii., der das Land 855 erhielt. Luckenwalde — Sumpfwald, s. Lausitz. Lübeck. Der Slavenkönig Liüby baute hier eine Burg. (Auf den Trümmern errichtete Heinrich der Löwe das neue Lübeck — Leu-beke, Löwenstadt?) Lüneburg, von Lüne — Lehne, Hügel, Abhang, also Burg an der Lehne. ^Magdeburg — Jungfrauenburg. (Es ist wohl an die Jungfrau Maria zu denken.) Mannheim, hieß zu Pipins Zeit Mauninheim. (Vielleicht liegt ein bestimmter Personen- namen zu Grunde.) Mecklenburg, vom althd. raicbil = groß^, also große Burg. Ursprünglich (als Wiligrad) Name für eine Burg bei Wismar, erst später Landesname. ^Meißner, ursprünglich Weißner, Wißner, weil er lange Schnee trägt. Memel, aus der slav. Form Njemen entstanden. Njemitz (— „der nicht mit einem reden kann") nennen die Russen die Deutschen. Merseburg, von slav. mezi = zwischen und bor = Wald, also Mittenwalde. Metz, abgekürzt aus Mediomatrica, Hauptstadt der Matrici = Lanzenwerfer. . Mosel, früher Mosella = kleine Maas (weil kleiner als dieser Fluß). Die Maas hieß früher Mosa, von mos —Sumpf. ^Mühlhaufen und ^Mülhausen von Mühle. ""München — zu den Mönchen. (Hier stand zunächst ein Kloster.)

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 56

1918 - Paderborn : Schöningh
56 Nach Ablauf des Waffenstillstandes verweigerte er den Ungarn den Tribut. Diese fielen alsbald von neuem in Sachsen ein, wurden aber bei Riade (Riethburg a. d. Unstrut?) geschlagen (933). c) Unterwerfung der Elbslaven. Inzwischen hatte Heinrich den Mut und die Schlagfertigkeit seiner Krieger im Kampfe gegen die Slaven am rechten Elbufer erprobt. Auf der ganzen Elblinie wurden diese durch ihn zur Unterwerfung und Tributzahlung ge-zwungen. In diesen Kriegen eroberte er Brandenburg, die Hauptstadt der Heveller, und grndete im Lande der Dalemincier die Feste Meien; selbst die Bhmen brachte er zur Anerkennung seiner Ober Herrschaft. 2. Otto I. der rofoe (936973). Otto I. brachte den von seinem Vater angebahnten Plan, ein ein-heitliches Reich unter einer starken Knigsmacht zu begrnden, der Vollendung nahe. Er befestigte ferner die Herrschaft der die Slaven und leitete durch die Erneuerung der abendlndischen K a i f e r w r d e die fr die deutsche Kaiserzeit bedeutungs- und verhngnisvolle italienische Politik ein. Otto I., von seinem Vater zur Nachfolge empfohlen, wurde nach dessen Tode von den Groen des Reiches zum Könige erwhlt. Die Krnung, die Heinrich I. abgelehnt hatte, fand bei Otto durch den Erzbischof von Mainz zu Aachen statt. (Der Knigsschmuck: Schwert, Mantel, Zepter, Stab und Diadem.) Beim Knigsmahle in der Pfalz zu Aachen versahen die Herzge zum erstenmal die spter mit dem Namen Erzmter bezeichneten Dienste. a) Emprungen der Herzge, Ottos Familienpolitik. Da Otto die kniglichen Rechte weit entschiedener als sein Vater geltend machte, erweckte er bald Unzufriedenheit bei den Herzgen und in seiner eigenen Familie. Sein Halbbruder Thankmar, der sich von Otto benach-teiligt glaubte, emprte sich im Bunde mit dem Herzoge Eberhard von Franken. Nachdem Thankmar bei der Erstrmung der Eres-brg umgekommen war, verband sich Eberhard mit dem Herzoge Giselbert von Lothringen und Ottos jngerem Bruder Heinrich, der nach der Krone trachtete. Aber in einem Gefechte bei Andernach kamen beide Herzge um. Heinrich bequemte sich jetzt zum Frieden und erhielt Verzeihung. Doch bald zettelte er eine Verschwrung an und machte einen An-schlag auf das Leben des Knigs. Indes fein Vorhaben wurde entdeckt, und nochmals verzieh ihm Otto auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde (am Weihnachtsfeste 941).

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 58

1918 - Paderborn : Schöningh
Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums. da kurz vorher seine Gemahlin (die angelschsische Prinzessin Editha) gestorben war, mit Adelheid, die inzwischen aus ihrer Haft ent kommen war. Er gedachte durch Adelheids Hand sein Anrecht auf Italien, das er als das karolingische Erbe des deutschen Knigs ansah, zu verstrken. Fortan nannte er sich, wie einst Karl der Groe. König der Franken und Langobarden (951). Doch Berengar erhielt das Knigreich Italien als beut sches Lehen zurck. d) Ludolfs Aufstand (953), Ottos Kirchenpolitik. Lubolf frchtete nach der Vermhlung feines Vaters mit Abelheib, ihm knne die Thron folge verloren gehen. Er verbanb sich mit seinem Schwager, dem Her Zge Konrab von Lothringen, gegen den Vater. Aber ihr Aufstanb wrbe unterbrckt, und der König entsetzte bte Emprer ihrer Herzogtmer. In Schwaben stellte er das einheimische Stammesherzog tum wieber her; Lothringen wurde zuerst Ottos Bruder, dem Erz-bischof Bruno von Eln, zur Verwaltung bertragen, spter in Oberlothringen (an der Mosel) und Nieberlothringen (an der unteren Maas) geteilt und Stammesherzgen zurckgegeben. Mit seinem Herzogtum Sachsen belehnte Otto seinen Freunb, den Mark grasen Hermann Billung, den tapferen Vorkmpfer gegen die Slaven. Nur Franken behielt der König in feiner Verwaltung. Otto hatte erkannt, datz die Herzogsgewalt, selbst in den Hnden der nchsten Verwandten, eine dem Knigtum widerstrebende Macht bilde. Darum also gab er seine Familienpolitik auf, und er und feine nchsten Nachfolger suchten nunmehr auf anbere Weise die Herzog lichen Gewalten zu schwchen; sie setzten zur Verwaltung der kniglichen Gter in jebem Herzogtum einen Pfalz grasen ein, er richteten in einzelnen Herzogtmern Markgrafschaften ober be gnstigten mchtige Grasen geschlechter, ferner verringerten sie den Umfang mehrerer Herzogtmer (Lothringens, spter Bayerns) durch Abtrennung einzelner Teile. Vor allem hoben sie den Herzgen gegenber die hohe (Seist i ichfeit. Sie beschenkten Bistmer und Klster mit reichem Lanbbesitz und verliehen ihnen staatliche Rechte, das Zoll- und Mnzrecht, die Immunitt und andere Vorrechte; sogar ganze Grafschaften wurden den Bistmern berwiesen. Whrend die zur Erblichkeit gelangenden Grafen und Herzge aus Familien- und Sonderinteressen oft eine feind liehe Stellung gegen das Knigtum einnahmen, gewann dieses in den Bischfen und Reichsbten, da bei Erledigung einer Stelle der König

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 61

1918 - Paderborn : Schöningh
Das schsische Herrscherhaus 61 schwere Niederlage (982). Unter den Rstungen zu einem neuen Feldzuge starb er bald darauf zu Rom, nachdem er feinen dreijhrigen Sohn Otto hatte zum Könige whlen lassen. Auf die Kunde von der Niederlage Ottos in Italien erhoben sich die Slaven rechts der unteren Elbe (die Wenden) zum Auf -ft a n b, welcher der deutschen Herrschaft und dem Christentum in diesen Gegenden auf lange Zeit hinaus ein Ende machte. Fr Otto Iii. fhrte feine feingebildete und ftaatsfluge Mutter Theophano und nach deren Tode feine Gromutter Adelheid, vom Erzbischof Willigis von Mainz untersttzt, die vormund-fchaftliche Regierung. Heinrich der Znker, der auf die Vormund-fchaft als nchster mnnlicher Verwandter des jungen Knigs Anspruch machte, wurde durch die Rckgabe seines Herzogtums Bayern zufrieden-gestellt. Ottos Iii. Weltpolitik. Sobald der von dem kunstsinnigen Bern-ward, nachmals Bischof von Hildesheim, erzogene König fchon im fnfzehnten Lebensjahre fr mndig erklrt mar, zog er nach Italien. Da der ppstliche Stuhl gerade erledigt mar, fetzte Otto Iii. einen jugendlichen Vermandten, Gregor V., den ersten deutschen Papft, ein und lieh sich von ihm zum Kaiser krnen (996). Bei Gregors Tode erhob er seinen Freund, den gelehrten Franzosen Gerbert, als Silvester Ii. auf den ppstlichen Stuhl. Dieser bestrkte den jugendlichen Kaiser in feiner Begeisterung fr die Gre des alten Rom und in feiner Geringschtzung heimischen Wesens und mute ihn fr den Plan zu geroinnen, die rmische Weltherrschaft im engen Bunde mil dem Papsttum wiederaufzurichten und Rom zum Hauptfitze feiner Macht zu erheben. Bei dem Kaiser entwickelte sich damals durch die Bekanntschaft mit italie-nischen Einsiedlern eine ernste, schwermtige Stimmung. Als er im Jahre 1000 nach Dentschland zurckkehrte, wallfahrte er nach Gnesen zu dem Grabe seines Freundes, des Bischofs Ada lbert von Prag, der bei den heidnischen Preußen ein Opfer seines Bekehrungseifers geworden war. Zu dessen Ehre stiftete er das 4. Otto Iii. (9831002). Das schsische Herrscherhaus. _1. Heinrich I. ithankmar.) 2. Otto I. d. Gr. Heinrich, Bruno, Herzog von Bayern. Erzbischof von Cln. Ludolf, Herzog v. Schwaben. 3. Otto Ii Heinrich der Znker. 4. Otto Iii. 5. Heinrich Ii.

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 63

1918 - Paderborn : Schöningh
63 Zwei Urenkel einer Tochter Ottos des Groen und Konrads des Roten (f. 6. 57) den ersten Anspruch hatten, die beiden frnkischen Grafen Konrad der ltere und Ronrad der Jngere. Nach langem Schwanken einigten sich die Whler auf den lteren der beiden Vettern, der in Mainz gekrnt wurde. Er war ein tatkrftiger und strenger Herrscher, einer der machtvollsten Kaiser. b) Die Erwerbung Burgunds (1032). Das wichtigste Ereignis unter seiner Regierung ist die Erwerbung Burgunds. Der kinderlose König Rudolf Iii. von Burgund hatte seinen Neffen, den Kaiser Heinrich Ii., zum Erben seines Reiches eingesetzt. Als Heinrichs Nachfolger im Reiche machte Konrad Anspruch auf Burgund, während dem Erbrechte nach Konrads Stiefsohn. Herzogernftvonschwa-ben, ein nheres Anrecht hatte. Konrad hatte gegen eine dreimalige Emprung des Her-zogs von Schwaben zu kmpfen. Nach seiner zweiten Erhebung kam dieser auf die Feste Giebichenstein (unweit Halle) in Haft. Er wurde zwar bald wieder auf Frbitte der Kaiserin, seiner Mutter Gisela, in seine Ehren eingesetzt; aber da er an seinem Freunde Werner von K y b u r g nicht die Acht vollstrecken wollte, wurde er selbst gechtet und im Schwarzwalde mit vielen seiner Getreuen gettet. Nach Rudolfs Tode (1032) vereinigte Konrad das Knigreich Bur-gund mit Deutschland. c) Verschiebung der Ost- und der Nordgrenze. In glcklichen Kmpfen mit Polen eroberte Konrad Ii. die unter Heinrich Ii. preisgegebene Mark Lausitz zurck und zwang Polen und Bhmen zur Anerkennung der O b e r l e h n s h o h e i t. Dagegen trat er, um an der Nordgrenze des Reiches gesichert zu sein, an den ihm verbndeten König Knut (den Groen) von Dnemark (und England) die Markschleswig ab (1035), so da seitdem die Eider die Grenze bildete. Konrad. K. b. Burgund. Gisela, Rudolf Iii., Berta, Gem. Heinrich K. v. Burgund, Gem. Odo, d. Znker, Hz. v. Bayern. f 1082. Gr. v. Champagne. Heinrich Ii. Odo v. Champagne. Gerberga, Gem. Hermann Ii., Hz. v. Schwaben. I Gisela, 2. Gem. Ernst v. Schwaben. 3. Gem. Koni ad Ii., _deutscher K. (2.) Ernst, Hz. v. Schwaben.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 64

1918 - Paderborn : Schöningh
64 d) Innere Politik. Konrad Ii. machte in Deutschland und in Italien, wo er sich die lombardische und die K a i s e r k r o n e aufs Haupt setzen lieft, die Herrscherrechte mit Kraft geltend. Er sicherte seiner Familie die Krone, indem er seinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige whlen und krnen lieft. Der Knigsmacht gab er dadurch einen starken Rckhalt, daft er seinem Sohne die erledigten Herzogtmer Bayern und Schwaben bertrug, während er selbst gleich seinen Vor-gngern Franken verwaltete. Da die Lehen der groen Vasallen schon als erblich angesehen wurden, trat Konrad dafr ein, daft die Groften auch ihren Lehnsleuten hinwiederum die Erblichkeit zugestanden, und erhob fr Italien die Erblichkeit auch der niederen Lehen zum Gesetz. So schmlerte er die Macht der Groften und brachte die kleinen Vasallen auf die Seite des Knigtums. S 44. 2. Heinrich Iii. (10391056). a) Seine Machtstellung. Wied erum drohte die fr Deutsch-land gefhrliche Vereinigung von Bhmen und Polen, bic& mal von Bhmen aus. Aber Heinrich zwang in mehreren Kriegen den Herzog von Bhmen, feine Eroberungen herauszugeben und sich zu unterwerfen. In Ungarn, das unter der Regierung Stephans des Hei-1 i g e n sich (etwa feit 1000) dem Christentum zugewandt hatte, fetzte er den König, der von einer heidnischen Partei vertrieben worden war, durch Waffengewalt wieder ein und zwang ihn zur Lehnsabhngigkeit. Freilich hatte diese nicht lange Bestand. Heinrichs Schtzling ward bald von der Gegenpartei ermordet; den Nachfolger suchte Heinrich vergebens zur Lehnspflicht zu zwingen. Zur Zeit der Abhngigkeit Ungarns erreichte das deutsche Reich seine grftte Aus behnung. Es bestand aus den drei verbundenen Knigreichen Deutschland, Italien und Burgund und hatte die Lehnshoheit der die drei Lnder Polen, Bhmen und Ungarn. In den sddeutschen Herzogtmern Bayern und Schwaben setzte Heinrich Iii. wieder Herzoge ein, wohl um starke lokale Gewalten zum Schutze des inneren Friedens und gegen die Ungarn zu schaffen. b) Die Kirchenpolitik Heinrichs Iii. In Rom war durch inneren Zwiespalt in der Kirche ein Schisma (Spaltung) entstanden, da drei geistliche Wrdentrger den Anspruch erhoben, der rechtmssig gewhlte Papst zu sein. Diese Wirren zu beseitigen, zog Heinrich (1046) nach Italien. Auf einer Kirchenversammlung zu Sutri wurden alle drei Ppste abgesetzt. Um fr die Folge der Wahl unwrdiger

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 65

1918 - Paderborn : Schöningh
Das frnkische Herrscherhaus. 65 Kirchenhupter vorzubeugen, lie der König sich die entscheidende Stimme bei der Papstwahl bertragen. Die Synode zu Sutri be zeichnet den Hhepunkt der kaiserlichen Macht dem Papste gegenber. Heinrich lie dann einen D e u t s ch e n als Clemens Ii. z u m Papste whlen-und erhielt von ihm die Kaiserkrone. Spter setzte er noch dreimal Deutsche auf den ppstlichen Stuhl. Ebenso wie Kaiser Heinrich Ii. folgte er den von dem Kloster zu Clugny ausgehenden Anregungen und war eifrig auf die Hebung der Kirchenzucht bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Eluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber die Kirche auch von aller staatlichen Gewalt unab-hngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar. Auf die Anregung der Cluniacenfer wurde im westfrnkischen Reiche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehdewesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so bestimmte der Gottesfriede, da in der Hlfte der Woche (von Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh), sowie an allen kirchlichen Festtagen und während ge-wisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle. 3. Heinrich Iv. (10561106). a) Die vormundschaftliche Regierung (10561065). Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichsverweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und bertrug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Ottovvnnvrdheim verlieh sie Bayern. Aber vergebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Unmndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlie-lich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf) nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischosannovon Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichsregierung mute er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischosadalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnf^ zehnjhriger (1065) fr mndig erklrt. Stein, Geschichte. C. Iv 5

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 71

1918 - Paderborn : Schöningh
71 ) Emprung des jungen Heinrich (V.) (11051106). Nach des Kaisers Rckkehr aus Italien wurde in Deutschland endlich der innere Friede und die vllige Ausshnung zwischen Heinrich und den Fürsten hergestellt. Heinrich Iv. liefe seinen abtrnnigen Sohn Ronrad, der bald darauf starb, absetzen und seinen zweiten Sohn Heinrich zum Könige whlen und krnen. Aber die Bemhun-gen des Kaisers um Aufrechterhaltung des inneren Friedens, unter dem die erwerbenden Stnde wieder aufblhten, erbitterten den während des langen Brgerkrieges mchtig angeschwollenen Stand des niederen Adels. Dessen Aufreizungen scheint der junge Heinrich gefolgt zu sein, als er sich gegen den Vater emprte. So begann der Brgerkrieg aufs neue. Am Rhein schien es zum Kampfe zu kommen; da nahm der ver-schlagene Sohn seine Zuflucht zu einer unwrdigen List. Er heuchelte kindliche Demut und verlockte den Vater, ihm zu einem Reichstage nach Mainz zu folgen. Aber unterwegs wurde der Kaiser gefangen genommen, in die Burg Bckelheim (bei Kreuznach) gebracht und (zu Ingelheim) zum ffentlichen Sndenbekenntnis und zur Thron-entfagung gezwungen. Doch der Kaiser entkam aus der Haft (1106) nach Cln, wo sich die Brger fr ihn erhoben. Von da begab er sich zu seinem Freunde, dem Bischof von Lttich; in Niederlothringen sammelte sich ein groes Heer fr den Kaiser, gegen das sein Sohn vergebens ankmpfte. Da machte der Tod Heinrichs Iv. dem unseligen Kriege ein Ende. Die Leiche wurde fnf Jahre spter vom Banne befreit und dann erst in der Kaisergruft zu Speyer beigesetzt. 4. Heinrich V. (11061125). Nach dem Tode des Vaters vereinigte der scharfsinnige, aber auch verschlagene Heinrich V. leicht alle Parteien. Die hauptschlichste Be-beutung seiner Regierung liegt in der a) Beendigung des Investiturstreites. a) Heinrichs Gewaltpolitik (1111). Auf einem Zuge nach Italien schlo er mit dem Papste Paschalis Ii. zu Sutri einen Vertrag. wonach der König die Investitur aufgeben, die Bischfe aber auf alle zu ihrem Bistum gehrigen Reichsgter und 5>oheitsrechte zugunsten des Knigs verzichten sollten. Als aber der Vertrag in der Peterskirche vor der Kaiserkrnung ffentlich verlesen wurde, erhoben die Bischfe lauten Widerspruch. Nun ver-

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 72

1918 - Paderborn : Schöningh
72 weigerte der Papst die Krnung. Da lieh Heinrich den Papst gefangen nehmen und fhrte ihn aus Rom fort. Pafchalis Ii. rumte darauf dem Könige die Investitur ein. versprach ihn wegen des Vorgefallenen nicht zu bannen und vollzog in der Peterskirche die Kaiserkrnung. Aber eine rmische Synode verwarf den Investiturvertrag als erzwungen, und der burgundische Erzbischof von Vienne sprach den Bann der Heinrich aus. ) Das Wormser Konkordat (1122). Nach dem Tode der Mark grfin Mathilde unternahm Heinrich einen zweiten Zug nach Italien. Diese hatte ihr Besitztum den Pap st e vermacht-aber der Kaiser nahm es als entfernter Verwandter in Besitz. Endlich kam, als Papst Caliitus Ii. sich zu einem Ausgleiche geneigt zeigte und auch der Kaiser infolge innerer Wirren in Deutschland zur Nachgiebigkeit bereit war. derkirchlichefriede zustande. Dieser wurde zu Worms (1122) unter folgenden Bedingungen geschlossene a) Der Kaiser verzichtet auf die Belehnung mit Ring und Stab und gestattet den Domherren die freie Wahl der Bischfe. Er lt sich bei der Wahlhandlung durch einen Bevollmchtigten vertreten, der bei streitigen Wahlen dem besseren Teile der Whler seine Zustimmung geben soll, b) Den Gewhlten belehnt der Kaiser durch berreichung eines Zepters mit den frstlichen Rechten, und dann erst i n v e st i e r t ihn der P a p st oder sein Stellvertreter durch berreichung von Ring und Stab mit der geistlichen Wrde. Diese Reihenfolge galt jedoch nur fr Deutschland; in Italien und Burgund sollte erst die Investitur, dann die Belehnung erfolgen. Die letztere Anordnung ent-zog die italienischen und burgundischen Bistmer dem Einflu des Kaisers, den er der die deutschen Bischfe wenigstens teilweise be-hauptete. d) Heinrich V. und die deutschen Fürsten. Den weltlichen Fürsten muhte Heinrich V., wie ehedem sein Vater, während des Kirchenstreites manche Zugestndnisse machen. Sein Versuch, die Macht des schsischen Herzogtums zu schwchen, das nach dem Tode des letzten Billungers Magnus an Lothar von Supplinburg gefallen war, schlug fehl. In Sddeutschland hatte der Kaiser seine krftigste Sttze an seinen Neffen, den staufischen Brdern Herzog Friedrich von Schwa-ben und Konrad, dem er einen Teil von Franken mit der Herzogswrde bertrug.
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