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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 341

1858 - Leipzig : Engelmann
Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft (Austerlitz. Preßburg). 341 drang. Diese Verletzung der neutralen Stellung beleidigte den König Friedrich Wilhelm Iii. dermaßen, daß er sich jetzt den Verbündeten näherte und eine drohende Haltung gegen Napoleon annahm, ohne jedoch ausdrücklich den Krieg zu erklären. Dagegen verstärkten die Kurfürsten von Baden, Würtemberg und Bayern mit ihren Truppen die Heere des übermächtigen Feindes, von dessen Gunst sie eben so viel zu hoffen als von seinem Zorn zu fürchten hatten. Aehnliches thaten die Herzoge von Hessen, Nassau u. A. Nach dem glück- ^ lichen Treffen, das Ney bei Elchin gen bestand, wurde der öftreichischeober- iso» general Mack in Ulm eingeschlossen und von dem Hauptheer abgeschnitten. Rathlos und an aller Rettung verzweifelnd knüpfte der unfähige Feldherr mit den Franzosen Unterhandlungen an, welche die schmachvolle Capitulation von 20. On. Ulm zur Folge hatten. Durch diesen Vertrag geriethen 23,000 Oestreicher, darunter 18 Generale, in Kriegsgefangenschaft. Beschämt zogen die sonst tapfern Krieger an Napoleon vorüber, streckten das Gewehr vor dem Sieger, legten 40 Fahnen vor ihm nieder und überlieferten ihm 00 bespannte Kanonen. Zu spät sah man in Wien ein, daß Mack der hohen Stelle nicht gewachsen sei und ließ ihn durch ein Kriegsgericht seiner Ehren, Würden und Dienstvortheile berauben. Napoleons Freude über das unerhörte Glückwurde jedoch gemindert durch den gleichzeitigen S eesieg der Engländer bei Trafalgar, welcher die 21- ganze französische Flotte vernichtete, aber auch dem großen Seehelden Nelson den Tod brachte. §. 509. In Preußen erlangte seit der Verletzung des neutralen Gebiets durch Bernadotte die Kriegspartei die Oberhand. Der König erneuerte mit dem empfindsamen Kaiser Alexander in der Garnisonskirche zu Potsdam über Friedrichs des Großen Sarg, in einer nächtlichen Stunde, den Bund ewi- ger Freundschaft, und schickte dann Haugwitz mit drohenden Forderungen an Napoleon. Der französische Kaiser zog unterdessen längö der Donau den östrei- chischen Staaten zu, nicht ohne viele blutige Kämpfe, von denen besonders das n. Ncv. Treffen von Dürrenstein und Stein wider die Russen unter Kutusosf und Bagration von Bedeutung war. Fanden die Franzosen bei dieser Gele- genheit in den Russen tapfere und umsichtige Gegner, so hatten sie in Oestreich selbst um so leichteres Spiel. Mürat bemächtigte sich der Hauptstadt Wienl3- ohne alle Mühe und der Fürst von Auersperg, der die befestigte und mit Pul- ver gefüllte Donaubrücke vertheidigen oder in die Luft sprengen sollte, ließ sich durch die kecke List der französischen Befehlshaber und durch vorgespiegelte Frie- densunterhandlungen dermaßen berücken, daß er dieselbe unversehrt und unver- theidigt den Feinden überließ. Die Unschlüssigkeit deö Kaisers Franz und die Uneinigkeit der Oestreicher und Russen erleichterte den Franzosen, die nunmehr, mit unermeßlicher Kriegsbeute beladen, das russifch-östreichische Heer unter be- ständigen Gefechten nach Mähren verfolgten, den Sieg. In Mähren kam es am Jahrestag der Kaiserkrönung zu der Dreikaiserschlacht von Austerlitz, 2,82- wo die Wintersoune den glänzendsten Sieg Napoleons beschien. Kaiser Franz, die Beendigung des Krieges wünschend, ließ sich zu einem demüthigen Besuch bei Napoleon im französischen Lager bereden und willigte dann in einen Waf- fenstillstand, worin der Abzug der Russen aus den östreichischen Staaten bedungen ward. Hierauf wurden Unterhandlungen eingeleitet, die schon nach wenigen Wochen den Preßburger Frieden herbeisührten. 26.s>«. In diesem Frieden verlor Oestreich das ven etianische Gebiet, welches mit dem Königreiche Italien verbunden ward, Tyrol, das an Bayern fiel, und Vorderöstreich, wovon der Breisgau und die Länder im Schwarzwalv an Baden kamen. Bayern und Würtemberg erhielten den Rang von Kön igre i chen,

2. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 342

1858 - Leipzig : Engelmann
342 Neueste Geschichte. Baden den eines Groß Herz ogthums , und alle drei traten zu dem Napoleoni- schen Kaiserhaus in Verhältnisse der Verwandtschaft. Die Tochter des neuen Kö- nigs M ar I o s ep h von Bayern wurde mit des Kaisers adoptirtem Stiefsohne Eugen Beau Harn als verheirathet; in Würtemberg mußte die edle Fürstentoch- ter Friederike Katharina die Ehe mit Napoleons leichtfertigem Bruder Hierony- mus eingchen, der kurz zuvor auf Befehl seines kaiserlichen Bruders von seiner- bürgerlichen Gattin Elisabeth Patterson aus Baltimore geschieden worden war; und in Baden vermählte sich Karl, der Enkel des trefflichen Großherzogs Karl Fried- rich, mit der von Napoleon adoptirten S t e ph a n i e Beauharnais, einer Nichte der Kaiserin Josephine. Die Länder am Niederrhein wurden zu einem Gr oß- herzogthum Cleve-Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf vereinigt und dem Schwager des Kaisers, Joachim Mürat, verliehen. Auch Holland mußte seine republikanische Verfassung gegen eine monarchische vertauschen und sich einen Napo- leoniden als Herrscher ausbitten, worauf der französische Kaiser seinen Bruder Lud- w i g zum König von Holland ernannte. Vor Allem erfuhr die Königsfamilie von Neapel den Zorn des Machthabers. Während des Kriegs war eine russisch- englische Flotte in Neapel gelandet und von Ferdinand und Karoline mit Freuden 27. Dec. begrüßt worden. Da Unterzeichnete Napoleon am Tage nach dem Abschluß des Prcß- burger Friedens in Schönbrunn das Dekret, das den berüchtigten Satz enthielt: „D i e D y n a st i e d e r B o u r b o n e n in Neapel hat aufgehört z u r e g i e - rcn." Hierauf wurde Joseph B o nap ar te zum Kö n i g von Neapel er- nannt und durch ein französisches Heer in seine neue Würde eingesetzt. Die könig- liche Familie, die umsonst zuerst durch Bitten, dann durch Aufwiegelung der Lazza- ge6r roni und Calabresen den Verlust des schönen Landes abzuwenden suchte, flüchtete 1806. sich mit ihren Schätzen und Freunden nach Sieilien, wo sie unter dem Schutze der Engländer bis zu Napoleons Sturze lebte. In den eroberten und abgetretenen Gebietstheilen von Italien wurden eine Anzahl Reichslehen mit beträchtlichen Einkünften gegründet und an französische Marschalle und Staatsmänner mit Her- zogstiteln verliehen. Nach der Schlacht von Austerlitz wagte der preußische Botschafter Haug- witz die Aufträge seines Hofes dem siegreichen Kaiser nicht mitzutheilen; ohne in Berlin anzufragen ließ er sich theils durch die Drohungen, theils durch die gewinnende Freundlichkeit Napoleons zur Unterzeichnung eines nachtheiligen Vertrages bewegen, worin Preußen das fränkische Fürftenthum Anspach, einige Länder am Niederrhein und das Fürftenthum Neuenburg in der Schweiz gegen Hann over eintauschle. Umsonst sträubte sich der König gegen den Tausch, der ihn mit England zu verfeinden drohte; durch den schnellen Abschluß des Preßburger Friedens von Oestreich getrennt, blieb ihm nichts übrig, als sich dem Machtspruche des Siegers zu fügen. — Die Nachricht von der raschen Wendung der Dinge durch die Schlacht von Austerlitz machte auf den englischen Minister Pitt einen so erschütternden Eindruck, daß er bald nachher starb (1806). §. 510. Durch die Erhebung des Kurfürsten von Bayern und des Her- zogs von Würtemberg zur selbstherrlichen (souveränen) Königswürde war be- reits die Verfassung des deutschen Reiches aufgelös't. Napoleon kam daher aus den Gedanken, durch Stiftuug des Rheinbundes den Süden und Westen von Deutschland dem östreichischen Einflüsse ganz zu entrücken und an sich zu ketten. Aussicht auf Ländergewinn und Machtvergrößerung und Furcht vor dem gewaltigen Gebieter, auf dessen Seite immer das Schlachtenglück war, brachten eine große Anzahl Fürsten und Reichsstände zur Trennung vom deut- schen Reich und zum Anschluß an Frankreich. Eigennutz war mächtiger als

3. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 343

1858 - Leipzig : Engelmann
343 Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft (Tilsit. Erfurt). Vaterlandsliebe. Am 12. Juli 1806 wurde in Paris der Gruudvertrag unter- isoe. zeichnet, kraft dessen Napoleon als Protector des Rh ei n bund es den einzelnen Bundesgliedern vollkommenes Herrenrecht (Souveränetät) zuerkannte gegen die Verpflichtung, eine bestimmte Anzahl Truppen zu des Kaisers Ver- fügung bereit zu halten. Bayern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau u. A. m. bildeten den Kern, an den sich die kleineren Fürsten, wie Hohenzollern, Liechtenstein, Solms u. A., anschlossen, bis allmählich fast alle deutschen Bundesländer zweiten und dritten Ranges demselben beitraten. Der zum Fürst-Primas erhobene Kursürst-Erzkanzler Dalberg, der Frank- furt nebst Hanau und Fulda als Fürstenthum erhielt, ward als Napoleons Stellvertreter beim Rheinbund ausersehen. Durch Unterordnung (Mediati- sirung) vieler kleinen, vordem unmittelbaren, Reichsstände unter die Ober- hoheit der großem Fürsten nahm die Macht der meisten Bundesglieder bedeu- tend zu. Kaiser Franz Ii. entsagte nunmehr der deutschen Kaiserwürde, nannte sich Franz I. Kaiser von Oe st reich und entzog seine sämmtlichen Staaten dem deutschen Reichsverband. Damit wurde das heil, römische Reich deut- scher Nation aufgelös't. Durch innere Zwietracht und machtlose Vielherr- ^Aug. schaft war es schon längst zum Schatten herabgesunken. Jetzt wurden seine mächtigsten Glieder die Vasallen eines fremden Zwingherrn. Wohl drückte das Gefühl der Schmach manche deutsche Brust, und E. M. Arndt gab in dem „Geist der Zeit" dem Gefühle Worte; aber wer wagte es noch ferner zu spre- chen, seitdem der wackere Buchhändler P a lm von Nürnberg auf Befehl des2«. Aug. despotischen Machthabers das Opfer eines schmachvollen Justizmordes gewor- den, weil er sich weigerte, den Verfasser einer von ihm verlegten kleinen Schrift über Deutschlands Erniedrigung anzugeben? 3. Jena. Tilsit. Erfurt. §. 511. Die schwankende Haltung Preußens hatte Napoleon mit tiefem Groll erfüllt und die Ansicht in ihm erzeugt, daß der König als Freund unzu- verlässig, als Feind unschädlich sei. Er setzte daher alle Rücksicht und Scho- nung bei Seite und fügte der preußischen Negierung absichtlich viele Kränkun- gen zu. Die dadurch herbeigeführte Spannung wurde durch zwei Ursachen zum völligen Bruch gesteigert: 1) Der Stiftung des Rheinbundes schien die Ab- sicht unterzuliegen, Deutschland allmählich ebenso von dem fränkischen Kaiser- thum abhängig zu machen, wie Italien und Holland. Preußen suchte daher durch Gründung eines nordischen Bundes, dem alle am Rheinbunde noch unbetheiligten Reichsstände beitreten sollten, dieses Vorhaben zu vereiteln und fühlte sich tief verletzt, als Napoleon den Plan, den er selbst angeregt hatte, mit eigennütziger Doppelzüngigkeit Hintertrieb. 2) Man brachte in Berlin in Erfahrung, daß der französische Kaiser bei Erneuerung der Friedensunterhand- lungen mit der englischen Regierung dieser angeboten habe, das an Preußen abgetretene Kurfürstenthum Hann over wieder zurückzugeben, ohne mit der preußischen Regierung darüber Rücksprache zu nehmen. Diese Erfahrungen, verbunden mit mannichfachen Grenzverletzungen brachten die preußische Regierung zu der Ueberzeugung, daß sie sich von Frankreich des Schlimmsten zu versehen habe. Sie forderte in dem sogen. Ultimatum Abstellung aller Klagepunkte, setzte die Heere aus den Kriegsfuß und brach alle Verbindungen mit Paris ab. §. 512. Während man in Berlin noch die letzte Antwort von Frankreich erwartete, standen die französischen Truppen unter Napoleon und seinen kriegs-
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