-74 Wen. Hoch-Wen.
Metalle. Die Manufacturen liefern Zeuge aus Baum,
welle (die Seide wird roh ausgeführt), Leinwand, Papier
aus Baumwolle. Diese nebst den rohen Producten, Biber-
und Zobelfellen, Ginseng u. s. w. machen die Ausfuhrartikel
nach China und Japan aus.
K i n g k i t ä o, Residenz des Königs, mit einer Bibliothek
von geschriebenen und gedruckten Büchern.
Dre Mongolen haben in der Geschichte, zumal im izten und
I4ten Jahrhundert eine bedeutende Rolle gespielt, u d werden uns als
die furchtbarsten Eroberer geschildert. Als wilde Horden hatten sie wol
in früherer Zeit unter sich und mit ihren Nachbami Kriege, ohne jedoch
in Europa beachtet zu werden. Aber um das Jahr 1220 trat unter ih-
nen ein Mann auf, der seinen Namen wett und breit bekannt und ge-
fürchtet-machte. u
Dschlugiskhan, der Sohn eines mongolischen Khans, hatte
durch Ueberlegenheit seines Geistes sich die ganze Mongolei unterworfen.
Doch nicht zufrieden damit zog er auf auswärtige Eroberungen aus,
verheerte zuerst China, unterwarf sich das damals mächtigste und blü-
hendste Reich im Innern Asiens, das C ho wäre suri sch e, dessen durch
Kunstfleiß und Wissenschaft berühmteste S-adt Samarkand war;
drang iinmer weiter in die Länder am kaspischen Meere, und
machte selbst Europa zittern, als er bis an den Dnierer im russi-
schen Gebiet alles vor sich niederwarf. Endlich nabm ihn der Tod hin-
weg, als er im Begrif stand, die Eroberung Chinas zu vollenden. Ob-
gleich die Mongolen ikm manche gute Einrichtungen und Gesetze, auch
eiben gewissen Grad von Ausbildung verdankten, so wird doch dies Gute
schwerlich das Böse aufwägen, welches seine verheerenden Züge gestiftet
haben.
Fast noch gräßlicher setzten Dschingiskhans Söhne und Enkel seine
grausamen Verwüstungen soft Ungeheure Schaaren von Mongolen
durchstreiften Asien und das östliche Euwpa. Sie eroberten im Jahr
1236 Moskau, und machten die russischen Großfürsten sich zinsbar,
zogen durch Polen nach Schlesien, vernichteten eine christliche Ar,
mee, ließen Mähren und Ungarn ihren schweren Arm fühlen,
und schlepten mehrere hundert tausend christliche Gefangene mit sich nach
Asten. Schrecken ging vor ihnen her, und Hungersnoth ließen sie hin,
ter sich in den grausam verwüsteten Ländern zurück.
Auf gleiche Weise wurde das westliche Asien von ihnen heimgesucht,
Las Reich der seldsucki sehen Türken zu Grunde gerichtet, Bag,
.dad erobert, und damit zugleich der Herrschaft der arabischen Ka-
lifen ein völliges Ende gemacht,
Wäre es möglich gewesen, ein so unbändiges Volk in kurzer Zeit
milder und gesitteter zu machen, .so würde dies dem Ilidschutsai,
einem Ausländer und eben so fluaen als rechtschaffenen Staatsbedienteu
unter Dschiugiskhan und Hessen Sohne, gelungen seyn. Viele tau-end
jener unglücklichen Gefangenen verdankten allein ihm dje Erhaltung' ih-
res Lebens und die Milderung ihres Schicksals, Er machte mehrere
trefliche Einrichtungen, liebte selbst die Wissenschaften, und als alle
Mongolen mit den gerauhten Schönen sich berei retten, druckte fern Ge-
wissen weder Blutschuld noch der Raub fremden Eigenthums; sein gan-
zer Nachlaß bestand in Büchern, Landkarten und Instrumenten, Leider
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Extrahierte Ortsnamen: Hoch-Wen China Japan Europa China Asiens Samarkand Europa Moskau Schlesien Ungarn Hessen
Spanisches Nordamerika. 411
zustecken. Unter diesen Umständen mußte sich Cortez zum Rückzug ent-
schließen, den et unter unzähligen Gefahren und »u't großem Verlust an
Spaniern und Tlaskalanern doch endlich noch glücklich genug vollbrachte.
Guatimozi n hatte unterdessen den Kaiserthron bestiegen. Nach
den nöthigen Vorbereitungen machte Cortez, durch eine kleine Anzahl
Neuangekommener Europäer verstärkt) und mit Hülfe von 6oooo Ttast
kalanern und andern Bundesgenossen einen neuen Versuch gegen die
Hauptstadt. Es erfolgte ein zchrecklicher Kampf, der nach z Monaten
und 60 Schlachten, in denen iccöoo Mexikaner ihr Leben verlohren,
mit der Gefangenschaft Guatimozins endigte. Die unermeßlichen Schätze,
welche Cortez in dem kaiserlichen Palast zu finden hoffte, waren in,den
See geworfen. Man spannte den unglücklichen Kaiser auf die Folter,
legte rhn auf glühende Kohlen, um das Gestä-ckniß, wo sie wären, aus
ihm herauszubringen. Unerschüttert standhaft ertrug er die Martern.
..Meinst du, Ich liege auf Rosen?., sprach er zu dem mitgefolterten
Günstling, der ihn zum Geständniß überreden zu wollen sichren. Die
gute Sacke unterlag.
Auf den Trümmern der zerstörten Hauptstadt erbguete Corte; ein
neues Mexiko mit einem ungeheuren Palast für sich selbst: aber die An-
strengung bey den schweren Arbeiten streckte Tausende von Mexikanern
ins Grab. Als grausamer Despot berschte er seit der Zeit in dem erober-
ten Lande, und^ohngeachtet des schrecklichen Haffes der Nation gegen ih-
ren Unterdrücker starb er doch eines natürlichen Todes.
In neuern Zeiten scheint dieser Haß der Mexikaner gegen die spa-
nische Nation auf die Kreoless übergegangen zu scyn^ dih obgleich sie
die Abkömmlinge jener ältern'eroberer des Landes sind, doch von den
aebvhrnen Spaniern verächtlich belmdelt werden. Die Folge davon ist
der gegenwärtige Insurrectjonskrieg , der über kurz oder lang. die Unab-
hängigkeit dieses schönen Landes von der spanischen Herrschaft herbeifüh-
ren wird. .
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Man versteht unter West in dien die unzählbare Men-
ge von großen und kleinen Inseln, welche zwischen Nord - und
Südamerika im atlantischen Ocean von Osten nach Westen
in einer Ausdehnung von 300 Meilen liegen. Sie bestehen
ans 2 Hauptgtuppenden A n t t l l e n und B ahamain -
se ln. Jene liegen, in der heißen, diese größtentheils schon
in der gemäßigten Zone. Viele derselben sind sehr klein und
ohne menschliche Bewohner.. In den Besitz aller bedeutenden
Inseln haben sich die Europäer gesetzt, und'dort große Pflan-
zungen von Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo, Taback
u. s. w. angelegt, von denen jedoch die beiden ersten nicht zu
den einheimischen Gewächsen gehören. Zur Bearbeitung der
Plantagen bedient man sich der afrikanischen Neger, deren
Behandlung nicht in allen Kolonien gleich ist, in einigen här-
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