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1. Geschichte des Mittelalters - S. 93

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. ac. 93 Heinrich eilte 1081 nach Rom, um den Papst abzusetzen. Alles zitterte für Gregor; nur der alte, kränkliche Mann behielt seine Fassung und gab nicht nach. Selbst als Heinrich nach langer Belagerung Rom Gregor muß einnahm (1083), und die unzufriedenen Römer ihn bedrohten, zog sich mib Gregor in die feste Engelsburg zurück und wartete auf die Hülfe des stirbt in der Normannenherzogs Robert Guiscard. Vor diesem zog sich Heinrich *er^™utt9 zurück. Gregor aber, welcher sich in Rom nicht mehr sicher glaubte, begab sich nach Salerno, erneuerte den Bannfluch gegen Heinrich und starb bald nachher (1085). Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt; darum sterbe ich in der Verbannung." 6. Heinrichs Iv. Ende. Heinrich V. (1106—1125). Während Heinrich in Italien kriegte, wählten seine Gegner in Hermann von Deutschland den Grafen Hermann von Luxemburg zum König; man Luxemburg nannte ihn, da er zu Eisleben, wo viel Knoblauch wächst, gewählt toudjsiömg" worden war, spöttisch nur den Knoblauchskönig. Da er aber seine e^äij Würde selbst niederlegte (1087), so verzieh ihm Heinrich. Auch Otto zeihung. von Nordheim war gestorben, und ein neuer Gegenkönig, Ekbert von Meißen, von den Leuten der Aebtissin Mathilde von Quedlinburg in einer Mühle getödtet worden (1089). So sah Heinrich sich seiner größten Gegner in Deutschland entledigt; allein die Päpste fuhren in Gregors Sinne fort, ihn zu verfolgen und zu bannen, und hatten namentlich die Geistlichkeit auf ihrer Seite. Zunächst gewann die Markgräfin Mathilde den ältesten Sohn Konrad em= Heinrichs, Konrad, für die päpstliche Partei und reichte in ihrem 43. \der*f^a9teefn Jahre dem jungen Herzog Welf von Barern ihre Hand, um einen neuen Verbündeten zu gewinnen. Konrad empörte sich gegen seinen Vater, und da er schon zu dessen Nachfolger gewählt worden war, so wurde der Verräther abgesetzt und sein jüngerer Bruder Heinrich zum Erben der Krone ernannt. Dieser schwur dem unglücklichen Vater einen heiligen Eid, er wolle nie den Weg des Bruders gehen und nie bei Lebzeiten seines Vaters die Regierung des Reiches begehren. Schmählich hat er seinen Schwur später gebrochen! Konrad starb 1101. Herzog Welf hatte Mathilde geheiratet, Me für die weil er Erbe ihrer ungeheuren Güter zu werden hoffte. Allein wie §iera^ie sehr hatte er sich täuschen lassen! Die Gräsin hatte fast ihre fämmt- Maihttde lichen Besitzungen dem römischen Stuhle vermacht und gab es nicht einmal zu, daß ihr Gemahl dieselben bei ihren Lebzeiten verwaltete.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 94

1878 - Mainz : Kunze
94 Zweite Periode des Mittelalters. Darum trennte sich Welf von ihr und wurde von nun an des Kaisers bester Freund und Bundesgenosse, und ihre Die päpstliche Partei wandte sich hierauf an den junaen Köniq Freunde wie- x x ° 9 geiti Hein- Hemrrch und wiegelte ihn gegen den Vater auf. Der meineidige "bvsstfr siegte den Vater, und als derselbe von seinen Leuten schmäh-zum Treu- üu Stiche gelassen worden war und fliehend den Rhein erreicht bruch auf. hatte, schrieb Heinrich V. einen Reichstag nach Mainz aus. Da erscholl die Kunde, Heinrich Iv. nahe mit einem Heere. Der heuchlerische Sohn täuschte den Vater abermals, söhnte sich mit ihm scheinbar aus und lud ihn ein, mit ihm nach Mainz zu gehen. In Bingen erfuhren sie, daß der Bischof den mit dem Bannfluch beladenen Kaiser nicht in die Stadt aufnehmen wolle, darum ritten beide nach der Burg Mit Lug und Böckelheim bei Creuznach. Kaum war Heinrich Iv. innerhalb des Thors, umgarnt Fallgatter und trennte ihn von feinen Begleitern. Der alte Heinrich v. Kaiser ward sofort dem Bischof von Speier übergeben, welcher ihn gar streng hielt, obwohl er nur Gutes von Heinrich empfangen hatte. Am andern Tage erschienen die Erzbischöfe von Mainz und Cöln mit zahlreichem Gefolge, nahmen dem gebeugten Vater die Reichsinsignien ab und bekleideten damit den meineidigen Sohn. Dieser holte seinen Vater ab und führte ihn nach Ingelheim. Mit der Welt und sich zerfallen (fein treues Weib war schon 1087 gestorben) weilte der unglückliche König in seinem unsäglichen Schmerze noch einige Zeit in Ingelheim; da gelang es ihm zu entfliehen. Der Herzog von Lothringen hatte Mitleid mit dem unglücklichen Kaiser und nahm ihn auf; sogar als Heinrich Y. es versuchte, das Osterfest in Lüttich zu feiern, schlug er feinen Vater, denselben zurück. Auch die Stadt Cöln verschloß dem entarteten Sohn 1106 in^ül ^ore- Eben als Heinrich Y. gegen seinen Vater zu Felde ziehen tich stirbt wollte, erlag der alte Kaiser der Last seines Kummers. Er starb zu Lüttich im 56. Lebensjahre (1106) und fand auch im Grabe nicht Ruhe. Der Bischof von Lüttich hatte die Leiche in einer Kirche feierlich beisetzen lassen; auf Befehl des Papstes mußte sie aber wieder ausgegraben und aus eine einsame Insel der Maas gestellt werden. Von da ließ der König den Leichnam seines Vaters nach Speier bringen, wo er von den Bürgern feierlich in der Marienkirche beigefetzt wurde. Grab"ke,E ^^in der Bischof ließ ihn wieder entfernen und in eine ungeweihte Ruhe findet. Kapelle bringen; zu dieser Stätte wallfahrteten die Bürger und Land-leute oft, da der Kaiser ihnen viel Gutes erwiesen hatte. Erst 1111 ward der Bann gelöst, und die Leiche des Kaisers feierlich in die Erbgruft gesenkt. Heinrich Y. regierte bis 1125. Der größte Theil seiner Regierung

3. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1878 - Mainz : Kunze
128 Dritte Periode des Mittelalters. Zügels den Schwanz in die Hand gegeben und sie zum Thore hinaus gebracht hatte. Sie legte keine Fürsprache ein. Traurig verließen die gedemütigten Bewohner Mailands ihre Stadt, deren Festungswerke sofort geschleift wurden. Kirchen und Paläste wurden geschont und auch kein Salz als Zeichen ewiger Verwüstung ausgestreut. Damals wurden die angeblichen Reliquien der heiligen 3 Könige den Mailändern genommen und dem Erzbischof von Cöln geschenkt. Diestreitig- In Rom war 1159 der Papst Hadrian Iv. gestorben, welchem dem Kaiser Friedrichs Macht mißfallen hatte. Ein heftiger Briefwechsel hatte die untz Papste Verstimmung vergrößert und derbe Wahrheiten vernehmen lassen. Unter Anderem schrieb Friedrich einmal, der Papst möge dem Beispiele Jesu nachleben, der für sich und Petrus den Zins an den Kaiser habe bezahlen lassen; die Kirche habe alle Güter und Rechte von der Freigebigkeit der Kaiser erhalten, darum setzte er seinen Namen voraus, wie es seine Vorfahren auch gethan; der Papst sei von der christlichen Demut abgewichen, darum habe er, der Kaiser, so nachdrücklich geschrieben, weil er gesehen, daß der Hochmuth, dies verabscheuungswürdige Thier, bis zum Stuhle Petri hinangekrochen sei. Hadrian hatte den Kaiser einen Fuchs genannt, welcher den Weinberg des Herrn zerstören wolle, einen Rebellen gegen Gott, einen Heiden. Unter den Cardinälen waren einige für Barbarossa, andere gegen ihn. Die Ersteren wählten Viktor Iv., die welfisch Gesinnten den Cardinal Roland Bandinelli zum Papst, welcher den Namen Alexander Iii. annahm. Eine Kirchen-nehmen zu. Versammlung in Pavia erkannte Viktor Iv. als den rechtmäßigen Papst an, während Alexander den Kaiser und Victor Iv. mit dem Bannflüche belegte und nach Frankreich entfloh. In Italien und Deutschland bekämpften sich die Parteien, und Friedrichs Sage ward von Tag zu Tag mißlicher. Die Lombarden untergruben das kaiserliche Ansehen, verjagten die Beamten und gründeten einen Städtebund, an dessen Spitze Verona, Padua, Vicenza und Treviso standen. Alexander Iii. hatte ihn ins Leben gerufen und war nach Viktors Tod wieder in Italien erschienen. Allein die Ghibellinen erwählten Pafchalis Iii. zum Papst und Friedrich beschloß seinen Schützling in Rom einzusetzen. Acht Tage widerstanden die Römer den deutschen Kriegern. Als aber Friedrich Feuer an die Marienkirche in Rom legen ließ und auch die Vorhalle der Peterskirche ergriffen wurde, ergab sich die Stadt. Alexander entfloh, Pafchalis behauptete sich. Aber hier war auch das Ende von Die Pest Friedrichs Sieg. Eine furchtbare Pest raffte in 8 Tagen 25,000 im |cerc^Cn Streiter hin; Friedrich trat den Rückzug an, ächtete die feindlichen Städte der Lombardei und entfloh, da er die deutschen Gebirgspässe

4. Geschichte des Mittelalters - S. 107

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. re. 107 gewöhnlich in Italien. Im 30. Jahre ward sie Wittwe, und seitdem trat sie als entschiedene Anhängerin des Papstes auf. Sie war die unzertrennliche Gesellschafterin Gregors, stand ihm in allen Unternehmungen und Gefahren bei und gab durch diese aufopferungsfähige Freundschaft Anlaß zu ungünstigen Bemerkungen über ihr sittliches Leben. Alle ihre Güter und Besitzungen schenkte sie der Kirche. Mathilde war eine Base des Kaisers Heinrichs Iv. Als derselbe sie auf ihrem Schlosse Canossa besuchte (1077), gerade zu der Zeit, als Gregor Vii. auch eingetroffen war, setzte wahrscheinlich Mathilde es durch, daß der Papst den büßenden Kaiser endlich vor sich treten ließ, um die Lösung von dem Bannflüche zu erflehen. Als aber nachher Heinrich gegen seinen Gegenkaiser und gegen den Papst die Waffen erhob, ward Mathilde die entschiedenste Gegnerin des Kaisers. Um ihre Partei zu verstärken, heiratete (1089) Mathilde in ihrem 43. Jahre den achtzehnjährigen Herzog Wels von Baiern, welcher sich wohl in Hoffnung der unermeßlichen Erbschaft der alternden Markgräfin genähert hatte; allein schon sucht das 12 Jahre zuvor hatte sie ihren Freund Gregor Vii. und den römischen ^^ihr"n Stuhl zu ihrem Universalerben eingesetzt. Diese Anordnung war ein Rath und tiefes Geheimnis geblieben, und der junge Welf wußte so wenig wie 5u sein Vater von dieser Verabredung. Der junge Welf verlangte als Gemahl Mathildens, so lange sie lebte, Herr ihrer Güter zu sein; auch das gestattete sie nicht. Er bat den König, sie zu zwingen; allein Mathilde war zu mächtig, und es blieb dem jungen Welf nichts übrig, als sich von ihr zu trennen und von da an eben so sür den Kaiser thätig zu sein, als er bisher gegen ihn gewirkt hatte. Mathilde half auch Heinrich V. gegen den Vater aufwiegeln. Mathilde erreichte ein hohes Alter und starb 1114 in dem von Streit über ihr gestifteten und erbauten Benediktinerkloster zu Polirone. Ihr Tod die matw= r v ' irischen Güter. gab zu neuen Streitigkeiten zwischen dem Papste und dem Kaiser Anlaß ; sie betrafen jene Schenkung und wurden endlich dahin entschieden, daß der Kaiser einen Theil der sogenannten Mathildischen Güter an den Papst abtrat.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1878 - Mainz : Kunze
92 Zweite Periode des Mittelalters. ihn Gregor vor sich kommen und sprach ihn des Bannes ledig, wenn er in Augsburg erscheinen, bis dahin aller königlicher Handlungen sich enthalten und dem Papste gehorsam sein wolle. Dann las Gregor in Heinrichs Gegenwart eine heilige Messe. Als er die Hostie geweiht hatte, brach er dieselbe, nahm die eine Hälfte und sprach: „Deine Freunde, meine Feinde, beschuldigen mich vieler Ungerechtigkeiten und Laster. Siehe hier ist der Leib des Herrn. Bin ich schuldig, so möge er mich auf der Stelle tödten. Nach diesen Worten aß Gregor die eine Hälfte der Hostie und als er gesund und unverletzt blieb, reichte er die andere dem König und sprach: „Die Großen des Reichs haben wegen harter Verbrechen Deine Ausschließung aus der Kirche verlangt; bist Du unschuldig, so nimm diese noch übrige Hälfte vom Leibe des Herrn und rufe Gott zum Zeugen Deiner Unschuld an; dann will ich Dich in alle Deine Würden wieder einsetzen und fortan Dein Vertheidiger sein." Heinrich erblaßte; er fühlte sich nicht frei von Schuld und entzog sich dem Gottesgericht. Nach der Messe lud Gregor den König zum Frühmahle ein, unterredete sich mit ihm und entließ ihn unter ernsten Ermahnungen. votden i'onf Heinrich fand die Stimmung der lombardischen Großen ganz verdarben Jer- ändert. Sie empfingen den König schweigend, kalt, mit Verachtung; achtet, die Bürger nahmen ihn nicht in die Städte auf und kamen ihm auch nicht entgegen, sondern brachten ihm in sein Lager vor die Stadt hinaus, was sie zu liefern gehalten waren. Jetzt empfand Heinrich die erlittene Demüthigung doppelt; er änderte seine Gesinnung, brach sein Wort, sammelte die lombardischen Großen wieder um sich und hinderte die Fürsten^wäh- ^bise des Papstes nach Augsburg. Da traten die deutschen Fürsten len Rudolf in Forchheim zusammen und wählten aus Anrathen päpstlicher Gesandten ^en Herzog Rudolf von Schwaben zum König (1077). Derselbe ward Könige, alsbald zu Mainz gekrönt, aber am nämlichen Abend von den Bürgern zur Stadt hinaus gejagt. Auf die Nachricht von Rudolfs Wahl er- schien Heinrich mit seinem Heere in Deutschland, ließ in Ulm seinen Gegner durch einen Fürstenrath zum Tode verurtheilen und dessen Herzogtum Schwaben dem treuesten seiner Freunde, Friedrich von Hohenstaufen, zuerkennen. Der Krieg zwischen Rudolf und Heinrich Rudolf Mt dauerte drei Jahre. In der Schlacht bei Merseburg fiel Rudolf durch Gottfriedsb Hand des Herzogs Gottfried von Bouillon, welcher die Reichsfahne von Bouillon, trug und den Gegenkaiser tödtlich verwundete. Jetzt mehrte sich Heinrichs Anhang rasch. Gregor hatte nämlich geweissagt, noch in diesem Jahre (1080) werde der falsche König sterben; er hatte Heinrichs Tod gemeint, Rudolfs Tod war erfolgt.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1878 - Mainz : Kunze
134 Dritte Periode des Mittelalters. und Falkner, Sänger und Gaukler seine Gesellschafter. Friedrich hatte ihn öfter vor Misgrissen, Fehlern und Unbesonnenheiten gewarnt; dies war ihm lästig und darum hoffte er sich mit Hülfe der Geistlichkeit unabhängig zu machen. Allein der unbesonnene, ausschweifende Jüngling war zu schwach, dem kräftigen Arme des Vaters zu trotzen. Er mußte sich ergeben und sein Leben in enger Haft beschließen (1242). ®ie M°ng°- Unter Friedrichs Regierung brachen wilde Horden der Monaolen len brechen - ^ »* r - —. . , ,, „, v in Deutsch- m Schlesien etn. Diese hatten schon vorher das heutige Rußland und land ei» 1241. Polen erobert und gräßlich verwüstet. Aller Widerstand war vergeblich gewesen. Eine Schar drang über die Oder, verbrannte Breslau und Schlacht bei wandte sich nach Liegnitz (1241). Hier stellte sich Herzog Heinrich der i24i^ Fromme von Niederschlesien, unterstützt vom deutschen Ritterorden, den Barbaren muthig entgegen. In der Ebene, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, focht das kleine Christenheer, mit dem Zeichen des Kreuzes geschmückt, auss heldenmüthigste, mußte aber der Ueber-macht erliegen. Herzog Heinrich selbst blieb. Die Mongolen steckten sein Haupt auf eine Lanze und forderten die Burg von Liegnitz zur Uebergabe auf; aber Heinrichs Gemahlin schlug das Begehren ab und rettete dadurch sich nebst ihren 4 Kindern das Leben. Als die Feinde Schlesien räumten und in Ungarn einbrachen, um die Donau aufwärts ins Herz von Deutschland vorzudringen, traten ihnen Friedrichs röhrte, Konrad und Enzio, mit ihren Scharen entgegen und erfochten einen glänzenden Sieg. Im folgenden Jahre gab ihnen Friedrich der Streitbare den Rest, und seitdem hatte Deutschland vor ihren Einfällen Ruhe. Friedrich Ii. Friedrichs Ii. Regierung ist ein ununterbrochener Kamps mit den mü d^n^Lom-Lombarden und dem Papste. Je mehr Vortheile Friedrich gegen die barden und Lombarden errang, desto feindseliger und unversöhnlicher ward der bemjfrtffte welchem die Macht der Hohenstaufen in Ober- und Unteritalien lästig und störend erschien. Als Friedrich seinen Sohn Enzio mit Adalasia, der reichen Erbin von Sardinien, vermählte, drohte der Papst, welcher nicht ganz unbegründete Ansprüche aus diese Insel hatte, er werde die härtesten Maßregeln ergreifen, wenn Friedrich die Regelung der lombardischen Angelegenheiten nicht dem römischen Stuhle zur Entscheidung überlasse. Kaum hatte Friedrich dies verweigert, so regte der Papst die Lombarden aufs neue zum Widerstände an und bannte 1239 zum den Kaiser zum zweiten Male (1239). In öffentlichen Schriften gebannf016 schmähten und verfolgten sich seitdem die Häupter der weltlichen und geistlichen Macht mit den härtesten Beschuldigungen. Gregor Ix. warf

7. Geschichte des Mittelalters - S. 109

1878 - Mainz : Kunze
Sott der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes 2c. 109 §. 28. Die Krmzzüge 1096—1291. 1. Der erste Kreuzzug. Ursache und Ausgang. (1096—1099.) Seit Helena ihren Sohn Constantin den Großen zum Bau der Die Pilger herrlichen Wallfahrtskirche in Jerusalem veranlaßt hatte, war es im ^gen Abendlande Sitte geworden, zum Grabe Christi zu pilgern und Ber- Grabe haben gebung der Sünden an dieser ehrfurchtsvollen Stätte vom Himmel zu ^bulden ^ ^flehen. Diese Wallfahrten dauerten ziemlich unbelästigt fort, als bereits Jerusalem von den Arabern 637 erobert worden war. Später war aber die Lage der Pilger eine ungünstigere geworden, besonders als die seldschuckischen Türken das Reich der Chalifen in ihre Hand gebracht hatten. Doch, obwohl die heiligen Stätten oft auf frevelhafte Weise von den Türken entweiht, fromme Pilger aufs unbarmherzigste mißhandelt, der Gottesdienst gestört und die Priester mit Schimpfworten und Schlägen verjagt worden waren, fo hatte die Zahl der Wallfahrer nach dem gelobten Lande nicht abgenommen. Ein schwarzes Kleid, ein langer Stab, ein großer Hut und Muscheln von der Küste des gelobten Landes waren die einfache Auszeichnung jener christlichen Pilger. Zu jener Zeit kam ein Priester aus Amiens nach Jerusalem; Peter von er hieß Peter der Eremit (Einsiedler) und war von Gestalt klein, 2tmien§ hager und unansehnlich, aber ein lebhafter Geist sprach aus dem durchdringenden Auge und dem beredten Munde. Dieser war Zeuge (1093) der Mißhandlungen, welche die Christen von den Türken erdulden mußten und bat den Patriarchen Simeon von Jerusalem, er möge ihm Briese an den Papst und die Fürsten des Abendlandes mitgeben, daß diese ausziehen und die heiligen Stätten den Händen der Ungläubigen entreißen möchten. So geschah es. Papst Urban Ii. nahm den Eremiten freundlich auf, segnete ihn und sandte ihn nach Italien und Frankreich, um die Gemüther für den heiligen Krieg vorzubereiten. Bleich und abgezehrt von vielem Fasten und ausgestandenen Beschwerden, durchzieh! das barfuß und barhaupt, gegürtet mit einem Strick, das Crucifix in der S£6enbsanb H^d, ritt Peter aus einem Esel von Ort zu Ort und öffnete die 7as Herzen der Christen, bis der Papst die Bischöse und Aeb'te zu einer Versammlung nach Piacenza und Clermont beschied. Schon in Piaeenza hatten Viele das Gelübde abgelegt, in den Kampf gegen die Ungläu- Urban n. belügen zu ziehen. Auf der Kirchenversammlung zu Clermont schilderte^ die fiir= Peter m Gegenwart Urbans in begeisternder Rede die Drangsale der Tungenton' frommen Pilger im Morgenland, und nachdem Urban selbst die unae-5piacen5a und 1 1 9 Clermont.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 210

1878 - Mainz : Kunze
210 Vierte Periode des Mittelalters. nicht mehr sehen!" Als er nach Innsbruck kam, weigerten sich die Bürger, denen er noch Zehrungskosten für seinen Hofstaat schuldete, die kaiserlichen Wagen und Pferde aufzunehmen und ließen sie auf der Straße stehen. Dies kränkte den Kaiser tief; Kummer und Gram brachen seine Kraft. Als er sein Ende nahe fühlte, ließ er sich das heilige Abendmahl und stirbt auf reichen, legte sein Todtenhemd an und erwartete den Tod (1519). Seine Freunde und Angehörigen umstanden weinend das Sterbelager. Er aber sprach: „Was weinet ihr, daß ihr einen sterblichen Menschen sterben seht?" Maximilian Bemerkenswerth ist es, daß Maximilian 1511, als Papst Julius 06 u^erten^ fchroer erkrankt war, ernstliche Schritte that, falls jener stürbe, sich 3 i5ii. zum Papste wählen zu lassen und die höchste geistliche und weltliche Macht zum Heile und Gedeihen seines Landes und Hauses und der ganzen Welt in einer Person zu vereinigen. Allein die italienischen Cardinäle fürchteten mit Recht die Verwirklichung eines solchen Plans und wählten den feinen, genußsüchtigen Mediceer, Leo X., zum Nachfolger Petri (1513). §. Z8. äciege jwifrfien dngtaiuc ums Imiiftmrfi. loüanna itucc. Auch in diesem Zeitraume stritten Frankreich und England um den Besitz der Provinzen, welche schon früher den Zankapfel zwischen beiden Nationen abgegeben hatten. Dem Streite um Länderbesitz gesellte sich noch der Kampf um die Krone bei, indem beim Aussterben der kapetingischen Königsfamilie Philipp von Valois seinem Hause die Königswürde erwarb (1328—1589), obwohl Eduard Iii. nähere Ansprüche auf dieselben zu haben meinte; dieser Krieg zog sich über ein Jahrhundert hin. Der schwarze 1346 landete Eduard Iii. in Begleitung seines Sohnes, des Prinz siegt Pem Eduard, welcher damals 15 Jahre alt war und nach seiner u6ere?chanf Rüstung gewöhnlich der schwarze Prinz genannt wurde. Die Engländer siegten in der Schlacht bei Crecy (1346), wo zum ersten Male Kanonen gebraucht wurden, und machten bedeutende Eroberungen. Philipps Nachfolger, Johann der Gute, gerieth in der Schlacht bei Maupertuis und nimmt unweit Portiers (1356) in die Gefangenschaft des schwarzen Prinzen, den «önig welcher den König wie seinen Lehnsherrn würdig begrüßte und behan-gefangen. ^0 kam ein Friede zu Stande, in welchem Johann außer andern Bedingungen sich verpflichtete, 3 Millionen Goldthaler für seine Auslösung zu zahlen. Während diese Summe herbeigeschafft wurde, sollten 2 seiner Söhne als Geißeln nach England gehen. Nach fünfjähriger Abwesenheit kehrte Johann nach Frankreich zurück. Als jedoch
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