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1. Theil 2 - S. 60

1827 - Breslau : Max
60 nach seinem Kirchsprengel gejagt. So ging es damals in Deutsch- land zu. — Erst 17 Jahre alt heirathete Heinrich schon. Seine junge Frau hieß Bertha, und war eines italienischen Fürsten Tochter. Sie war schön und liebenswürdig; aber es war, als wenn Heinrich nun einmal in allen Dingen unglücklich seyn sollte. So verlebte er auch mit seiner Bertha nur wenige vergnügte Stunden; sie überwarfen sich schon in den ersten Wochen ihrer Verbindung, und führten mit einander eine 20jahrige höchst un- glückliche Ehe. Auch mit seinen Unterthanen zerfiel Heinrich bald, am ersten mit den Sachsen. Wir wissen schon von Karls des Großen Ge- schichte her, was für ein freiheitsliebendes, unruhiges und tapfe- res Volk die Sachsen waren, mit denen Heinrich recht säuberlich hatte umgehen sollen. Aber Adalbert hatte ihm immer vorgeredet, mit ihnen müßte er keine Umstande machen; sie waren empö- rungssüchtig, und könnten nur durch Strenge in Zaum gehalten werden. Heinrich, statt die Herzen der biedern Sachsen durch Güte und Vertrauen zu gewinnen, ließ überall in ihrem Lande Schlösser aufführen, in welche er fränkische Kriegsknechte legte, die die Gegend umher ausplünderten und die Landleute bedrück- ten. Von Heinrich selbst erzählte man sich, er habe einmal auf einem Berge in Sachsen gestanden, sich von da im Lande umge- sehen, und dann gesagt: „Sachsen ist ein schönes Land; aber die darin wohnen, sind nichtswürdige Knechte!" — Das wurde schnell herumerzählt, und machte böses Blut. Die Gahrung wurde immer größer, die festen Schlösser in Sachsen mehrten sich, der Druck nahm an Harte von Tage zu Tage zu. Da beschlossen die Sachsen und Thüringer, nicht langer den Unfug zu dulden, und sich an den Papst zu wenden. Eben gerade war ein neuer Papst gewählt worden, G r eg o r Vh., ein Mann, der bestimmt war, die päpstliche Gewalt auf den höchsten Gipfel zu bringen. Eigentlich hieß er Hildebrand; sein Vater war ein Zimmermann, der aber bald merkte, daß in seinem Sohne ungemeine Anlagen steckten, und ihn daher einem Geistlichen zur Erziehung übergab. Der Unterricht schlug trefflich bei dem Knaben an; er wurde dann Mönch, und stieg, da er sich durch Frömmigkeit, Strenge der Sitten und Gelehrsamkeit vor Vielen hervorthat, immer höher, bis ihn die Cardinale (so heißen

2. Theil 3 - S. 382

1867 - Breslau : Max
382 Neue Geschichte. 3. Periode. Oestreich. waren. Der Papst Pius Vi. konnte dergleichen nicht mit gleich- gültigen Augen ansehen und beschloß (1782) selbst nach Wien zu reisen, um den Kaiser auf andere Gedanken zu bringen. Aber da kannte er ihn schlecht. Nicht nachzugeben, war Joseph fest entschlossen. Uebrigens erwies er dem Papste die größte äußere Ehre. Er reiste ihm sechs Meilen weit entgegen, nahm ihn in seinen Wagen und führte ihn selbst, unter Zulauf einer unge- heuren Volksmenge, welcher Pius Vi. links und rechts den Segen ertheilte, in Wien ein. Hier wurde dem Papste in der Hofburg eine Wohnung angewiesen, damit man ihn immer unter den Au- gen behielte. Allen Geistlichen war streng verboten, sich mit ir- gend einem Gesuch an den Papst zu wenden. Nur eine Thüre führte zu den Zimmern des Papstes, und diese wurde Tag und Nacht von den kaiserlichen Bedienten scharf bewacht, daß Niemand ohne Erlaubniß des Kaisers sich zu ihm schleichen konnte. Selbst wenn er ausging, wurde er von zahlreichen kaiserlichen Hofbe- dienten begleitet, und als er bei einer Unterredung mit Joseph von dessen Neuerungen zu sprechen anfing, brach dieser gleich ab und meinte, er möge die Unterhandlung ihren beiderseitigen Ra- then überlassen. Alles, was Pius erreichen konnte, war, daß Joseph in einigen unbedeutenden Stücken nachgab, und so reiste er nach einem Monate nach Rom zurück. Ein Jahr darauf machte ihm Joseph einen Gegenbesuch. Die Todesstrafe schaffte Joseph ganz ab und führte dagegen Zwangsarbeiten ein, die zum Theil härter als der Tod waren. Da er bemerkt hatte, daß unter seiner Mutter Regierung oft Leute vornehmen Standes, wenn sie Verbrechen begangen hatten, ohne Strafe wegkamen, oder doch nur heimlich oder mild gestraft wur- den, so befahl er, daß in Zukunft Jeder, wie er es verdiente, ohne Ansehen der Person bestraft werden sollte. Eben so streng gerecht verfuhr er bei Besetzung von Aemtern. Sonst waren die meisten hohen Beamten durch Fürsprache, selbst von Damen befördert worden; jetzt aber verlangte Joseph Verdienste und Ge- schicklichkeit, und das Einmischen der Frauen war ihm erst recht ein Gräuel.*) Eben so streng war er aber gegen sich selbst. *) An die Gemahlin eines Landgrafen von Fürstenberg, der bisher Gou- verneur von Böhmen gewesen war, sich aber dazu nicht schickte, schrieb er, nach- dem sie sich für ihren Galten verwandt hatte: „Madame, Ihr Herr Gemahl ist des Heiligen römischen Reichs Fürst von Fürstenberg und einer der angesehen-

3. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 286

1833 - Halle : Schwetschke
286 A. Europa. wohner einiger ptemontesischen Thäler, ist die katholische; doch würde man sehr irren, wenn man, weil Italien der Sitz des Pap- stes ist, die Italianer für die eifrigsten Katholiken hielte; sie sind nichts weniger als verfolgungssüchtig, und von jeher hat die päpst- liche Hierarchie ungleich mehr Gewalt in andern Ländern gehabt, als eben in Italien: es scheint, als ob die zu große Nahe eher die Ehrfurcht vor der päpstlichen Heiligkeit geschwächt hätte. In der neuern Zeit haben die wenigen fremden Protestanten zu Rom, Ve- nedig und Neapel die freie Uebung ihres Gottesdienstes erhalten. — Von der italiänischen Sprache ist schon oben (S. ¡¿67.) gehandelt: an den Gränzen von Frankreich und in ganz Savoyen wird franzö- sisch gesprochen; in einigen Alpenthälern soll sich ein verdorbenes Deutsch erhalten haben. Reisen. Fahrende Posten, welche zugleich Briefe, Gepäck und Perso- nen fahren, giebt es in Italien nicht; man reist daher entweder mit Postpferden, oder mit der Briefpoft (proeaccio), welche jedoch nur immer eine Person mitnehmen kann, am gewöhnlichsten aber mit Lohnkutschern (vetiurino), bei welchen man in der Regel die Beköstigung gleich mit einbedingt. In den Wirthshäusern, wel- che nicht immer die reinlichsten sind, muß jede Kleinigkeit, Woh- nung, Bett, Essen und Trinken vorher bedungen werden, sonst lüuft man Gefahr gewaltig überthcuert zu werden, weil es gesetz- lich dem Wirthe freisteht, zu fordern was er will. Die italiäni- schen Landstraßen sind zwar meist gut, aber der Unsicherheit wegen übel berüchtigt, namentlich gilt dies vom Kirchenstaat und von der ganzen Straße von Rom nach Neapel. So schwach sind manche dortige Regierungen, daß sie schon oft gefährliche Räuber begna- digt und in ihre Dienste genommen, um sich ihrer gegen andre Räuber zu bedienen. Meilen. Zeitrechnung. Von den italiänischen Meilen (Miglio) gehen £0 auf einen Grad des Aequators, also 1 M. — 7* deutschen. — Früher wurde der Tag in ganz Italien auf eine eigenthümliche Weise abge- theilt, nemlich nicht wie bei uns in zwei mal 12 Stunden, sondern in 24 Stunden, welche hinter einander und zwar von Sonnenun- tergang an gezählt wurden; der Sonnenuntergang hieß aber nicht die 24fte Stunde, sondern blos 1a notto, die Nacht, so wie man im Französischen midi und nicht 12 Uhr sagt. Diese Sitte ist aber in der neuern Zeit, besonders seit dem Aufenthalt der Franzosen in Italien, von den meisten öffentlichen Uhren, jedoch nicht aus der Gewohnheit des Volks verschwunden.
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