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1. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1878 - Mainz : Kunze
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung k. 37 ihm den Beinamen „allerchristlichster König", welchen alle französischen Könige in der Folge beibehielten. Diesem erhabenen Beinamen machte Chlodwig wenig Ehre. Als der Westgothenkönig Alarich Ii. von Chlodwigs Siegen über Chlodwig &e die Thüringer und Alamannen Kunde erhalten hatte, schickte er Boten ^eftgotsjen an ihn und lud ihn zu einer Zusammenkunft ein. Auf einer Jnfel der Loire unterredeten sich beide Könige, schmauseten zusammen und gelobten sich Friede und Freundschaft. Es gehörten aber die Gothen zu den Arianern, die Franken waren rechtgläubige Katholiken. Die Bischöfe und Geistlichen der den Gothen unterworfenen gallischen Völker wünschten dem Frankenreiche anzugehören. Darüber entstanden Unruhen im Lande der Gothen, und viele der verfolgten Geistlichen flüchteten sich zu Chlodwig; der sprach zu seinen Franken: „Höret, es ärgert mich, daß die Ketzer den schönsten Strich in Gallien besitzen; auf, lasset uns hinziehen und mit Gottes Hülfe ihr Land erobern." Alle stimmten bei. So brach Chlodwig auf gen Poitiers, erschlug Alarich Ii. in der Schlacht bei Vougle (507) und hätte die Gothen gänzlich aus Gallien und entreißt vertrieben, wenn nicht Theodorich der Große, König der Ostgothen in £anb 507. Italien, Alarichs Schwiegervater, für feinen Enkel eingeschritten wäre. Doch konnte er es nicht hindern, daß Chlodwig alles Land von der Loire bis zu den Grenzen von Languedoc dem fränkischen Reiche einverleibte. Kaiser Anastasius in Constantinopel, welcher von Chlodwigs Siegen Chlodwig vernommen hatte, schickte demselben die Insignien der königlichen Würde, J.^ndes den Purpurmantel und das Diadem. In der Kirche von Tours schmückte Hofsich Chlodwig damit, bestieg ein stattliches Kriegsroß und durchritt mit cere™mel großem Gepränge die Straßen der Stadt, indem er Gold und Silber unter die staunende Menge ausstreute. In Paris richtete er in der Folge nach dem Muster des römischen Hofes eine glänzende Hofhaltung ein, gründete viele Hofämter und setzte über alle Hofleute einen Haus-meier (major domus), einen Mann aus edlem Geschlechte, welcher im Kriege und Frieden nach ihm der erste sein sollte. Chlodwig hatte nun ein großes Reich ausgerichtet und strebte Chlodwig darnach, die übrigen Frankenstämme, welche von seinen Vettern be-herrscht wurden, mit seinem Reiche zu vereinigen. Der eine von ihnen, stamme Siegbert, welcher zu Cöln herrschte, hatte einen leichtsinnigen Sohn, bet des Bischofs eine weiße Taube vom Himmel hernieder, welche ein Fläschchen mit Oel in ihrem Schnabel hielt. Aus diesem Fläschchen sollen alle französischen Könige gesalbt worden sein. 1793 ward es zerschlagen.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
74 Zweite Periode des Mittelalters. den sächsischen Edeln, und als Eberhard die Versammelten an Konrads letzte Worte laut erinnert hatte, ward Heinrich freudig von Allen als König begrüßt. Der Erzbischof von Mainz nahete sich dem Gewählten und gedachte ihn zu salben; doch Heinrich wehrte ihm und sprach: „Hebt Euer Salböl für Würdigere auf; für mich ist diese Ehre zu groß." Heinrich i. Heinrich wußte auch die Herzöge von Baiern und Schwaben zur Vogler" Fink-Anerkennung seiner Würde zu zwingen und konnte nun seine volle Kraft ler, Städte- auf die Kämpfe mit den Slaven und Ungarn anwenden. Die Ungarn 9rü@roßebei (Magyaren) waren ein den Hunnen ähnliches, umherstreifendes Reitervolk (919-936) und wegen ihrer trefflichen Bogenschützen, ihrer unbesiegbaren Tapferkeit und unbeschreiblichen Raubgier allgemein gefürchtet. Seit Arnulf sie gegen Zwentibold zu Hülse rief, hatten sie Deutschland mit verheerenden Einfällen oft heimgesucht. In den ersten Jahren von Heinrichs Regierung hatten sie sich ruhig innerhalb ihrer Grenzen gehalten; doch dauerte es nicht lange, so brachen sie wieder los und verübten solche Grausamkeit, daß der Chronist Witukind ausspricht, er wolle lieber verschweigen, was für ein Blutbad sie angerichtet, als den Schmerz durch seine Erzählung erneuern. Heinrich hatte das Glück einen ihrer Hauptansührer gefangen zu nehmen und erzwang sich dadurch einen neunjährigen Waffenstillstand, verpflichtete sich aber, ihnen alljährlich ein rüstet sich zum Ehrengeschenk zu zahlen. Diese Zusage ward treulich gehalten, die Zeit Kampfe gegen ^ Waffenruhe aber dazu benutzt, großartige Bollwerke zu schaffen die Unqarn 11 z und kriegstüchtige Streiter zu bilden. Heinrich legte feste Plätze und Städte an; denn nur am Rhein und an der Donau, wo vor Zeiten die Römer geherrscht hatten, gab es eigentliche durch Wall und Graben befestigte Städte. Jetzt erst wurden Festungen in Sachsen und Thüringen errichtet, namentlich Merseburg, Meißen, Quedlinburg, Goslar, Nordhausen 2c. Alle diese Festen wurden geräumig genug angelegt, um bei feindlichen Ueberfällen das anwohnende Landvolk aufnehmen zu können. Jedesmal der neunte Mann von der durch verliehene Ländereien kriegspflichtig gemachten Bevölkerung sollte in die Stadt ziehen, daselbst wohnen und sich von den auf dem Lande Zurückgebliebenen ein Drittel der Ernte zur Aufspeicherung abliefern lassen, damit es in Zeiten der Not an Mundvorrath nicht mangele. Außer dem Heerbanne, der nur zu Fuße kämpfte, bedurfte es einem Feinde wie den Ungarn gegenüber, einer tüchtigen Reiterei. Diese einzurichten war Heinrichs zweite Sorge. Nach diesen Vorkehrungen führte er mehrere Kriege gegen slavische Völkerschaften, besiegte dieselben 927 an der Havel und errichtete gegen alle Einfälle die Markgraffchaften

3. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1878 - Mainz : Kunze
56 Erste Periode des Mittelalters. Carl bekriegt Hier hatte der König der Langobarden, Desiderius, dem Papste dievango- mehrere Städte entrissen, weil derselbe sich geweigert hatte, Carlmanns barben. Söhne zu salben. Desiderius hatte nämlich Carl dem Großen seine Tochter Sibylla zur Frau gegeben, dieser aber sich bald wieder von ihr scheiden lassen und dieselbe zu ihrem Vater zurückgeschickt. Desiderius empfand diese Kränkung tief. Als daher Carls Schwägerin Gerberga mit Carlmanns Kindern sich zu ihm flüchtete, nahm er sie freundlich auf und ersuchte den Papst, die Prinzen zu Königen zu salben. Da Papst Hadrian sich dessen weigerte, so überfiel ihn Desiderius und nötigte ihn, Carls Beistand zu erbitten. 7 73 überstieg Carl die Alpen. Als Desiderius den König erblickte, wie er weit kenntlich mit eisernem Helm und Harnisch über seine Umgebung hervorragte, erschrak er. Carl be-Desiderius lagerte den König in seiner Hauptstadt Pavia und zwang ihn nach softer.6“’ sieben Monaten zur Uebergabe. Der gefangene Desiderius wurde in ein Kloster gebracht, und die lombardischen Herzöge hatten Carl den Eid der Treue zu leisten. Eine fränkische Besatzung in Pavia mußte das unterworfene Reich (774) im Zaume halten. Von hier begab sich Carl nach Rom, wo ihn der Papst und die gesammte Geistlichkeit feierlich als Retter der Stadt begrüßten. Carl bestätigte die Schenkung Pipins und nannte sich von da an König der Franken und Langobarden. Die Sachsen Inzwischen waren die Sachsen wieder in das fränkische Reich einwerden de- gedrungen, hatten die christlichen Priester erschlagen und ihre heidnischen getauft. Feste auf dem Harze gefeiert. Carl eilte darum 776 zum dritten Male herbei, besiegte die Sachsen und hielt zu Paderborn ein Maifeld, um feine Gegner an die fränkischen Einrichtungen und den Herbann zu gewöhnen. Eine große Anzahl Edler fand sich ein, ließ sich taufen und erkannte die fränkische Oberherrschaft an. Carl zieht In Paderborn erschien unerwartet eine seltsame Gesandtschaft vor Mauren'in @&rl, die Abgeordneten des arabischen Statthalters von Saragossa, Spanien, welcher von dem Chalifen Abderrhaman vertrieben war und um Carls 777 Hülfe nachsuchen ließ. Carl sagte seinen Beistand zu, überstieg 778 die Pyrenäen, schlug die Mauren, eroberte Pampelona und Saragossa und ließ sich von dem Statthalter, welchen er wieder eingesetzt hatte, den Lehnseid schwören. Das eroberte Land aber zwischen den Pyrenäen und und erobert ^em Ebro verleibte er unter dem Namen „spanische Mark" dem Franken- die spanische , , . r rr r m ■ Mark, reiche ein. Ein neuer Aufstand der wachsen zwang Carl zum Ruckzug. Er hatte die Pyrenäen bereits überstiegen, als die Basken im Thale Roland fm von Roncesvalles seine Nachhut überfielen und niederhieben. Unter in der Schlacht tzbn Erschlagenen befanden sich viele tapfere Helden, insbesondere Carls oaile§Ce§ Schwestersohn Roland, welchen die Dichter des Mittelalters so hoch

4. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1878 - Mainz : Kunze
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung rc. 63 und zwang die Königin, dem Prinzen gothische Herren zu Gesellschaftern zu geben. Diese verleiteten den Prinzen zu allen Lastern und führten seinen frühen Tod herbei. Nun bestieg Amalasuntha den Thron; Amalasuntha. da die Gothen aber einer Frau zu gehorchen für unmännlich hielten, so reichte die Königin ihrem Vetter Theodat die Hand und erhob ihn zum Mitregenten; dieser, ein habsüchtiger, gelehrter und schon bejahrter Mann, hatte eidlich zugesagt, er werde die Regierung der Königin überlassen. Allein bald nach seiner Ankunft in Ravenna ließ er seine Wohlthäterin festnehmen, auf eine Insel des Bolfena-Sees bringen und im Bade erdrosseln. Ihre Tochter Mathasuintha war erst an den Matha- Ostgothenkönig Vitiges und nach dessen Tod an den Bruder des Kaisers 1"mntt,a' Justinian vermählt. Theodorichs Schwestertochter war an den thüringischen Herzog Hermanfried verheiratet; ihre Nichte war die heilige Radegunde, welche in der christlichen Kirche durch ihren frommen Glaubenseifer hohen Ruhm erlangte. Unter den fränkischen Frauen verdient Chlothilde zuerst erwähnt zu Die fränki-werden. Sie war aus dem Land der Burgunden, eine Christin, und'^"lcthude"' wegen ihrer Schönheit hoch berühmt; sie wurde von ihrem Oheim auf eine burgnn-einer burgundifchen Burg gefangen gehalten. König Chlodwig schickte tn'd^.5rm" einen als Bettler verkleideten Freund an sie ab und ließ ihr einen Ring in seinem Namen überreichen. Chlothilde nahm ihn an und folgte ihrem Begleiter. Voller Freude über die Befreiung aus der Haft des nichtswürdigen Oheims bat Chlothilde schon auf der Reise zu Chlodwig, ihre fränkischen Begleiter möchten sie durch Abbrennung der burgundi-schen Höfe an ihrem Oheim rächen. Man willfahrte ihrem Gesuche, und mit herzlicher Freude blickte Chlothilde in die weitleuchtende Landschaft zurück. Als sie Chlodwigs Gemahlin geworden war, ließ sie bekehrt den ihre Kinder christlich taufen und erziehen und sprach ihrem Gemahle Chlodwig fortwährend so eindringlich von der Lehre Jesu, daß dieser sich 496 mit 3000 seiner Krieger ebenfalls taufen ließ. Nach Chlodwigs Tod war das fränkische Reich unter seine Söhne getheilt, und einer derselben, Lothar, konnte es für kurze Zeit wieder vereinigen; dann nach seinem Tode theilten es seine Söhne abermals. Der eine von ihnen, Chilpe-rich, war noch bei Lebzeiten des Vaters mit Audovera vermählt worden, hatte aber seine Frau verstoßen und seine Schwägerin Gaileswintha, eine gothische Prinzessin, geheiratet. Die jüngere Schwester derselben, Fredegunde Brunhilde, war an Chilperichs Bruder Siegbert vermählt, der über y Austrasien herrschte, während Chilperich über Neustrien gebot. Chilperich hatte schon während seiner ersten Ehe ein Hoffräulein, Namens Fredegunde, wegen ihrer Schönheit und ihres Geistes lieb gewonnen, aber bei

5. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. re. 87 die Stadt verließ. Diese schnöde Behandlung empörte die Sachsen, und sie ließen dem Könige (1073) sagen, er möge die Burgen in ihrem Lande abtragen lassen, ihren Beschwerden gerecht werden, das Sachsenland verlassen, seine schlechte Umgebung entfernen und seine edle Gemahlin besser behandeln. Wenn der König ihre Forderungen nicht erhöre, so würden sie Krieg mit ihm anfangen und für den christlichen Glauben und die Freiheit ihres Vaterlandes bis zum letzten Athemzuge streiten. Heinrich entließ die sächsischen Abgeordneten abermals mit Hohn und Spott. Jetzt brachen die Sachsen mit 60,000 Mann auf und erschienen vor Goslar. Mit Mühe entschlüpfte der furchtbar geängstigte König; er mußte nachgeben. Heinrich gelobte, die Burgen zu schleifen und Ottos Anrecht auf Baiern durch ein Fürstengericht entscheiden zu lassen (1074). Von der Harzburg sollten die Befestigungs- Die Sachsen werke zerstört werden, die inneren Gebäude stehen bleiben. Allein die e)id6ern bte u . ' ' Harzburg Wuth der Sachsen kannte keine Schranken; Kirchen und Gräber blieben nicht verschont, Alles ward zerstört, auch die Gruft der Könige entweiht. Durch dieses wüste Treiben bekam Heinrich die deutschen Fürsten auf feine Seite. Er bot nun Alles auf, die Sachsen seinen Zorn und seinen Arm fühlen zu lassen, und nach zwei gewonnenen Schlachten ließ er alle Fürsten und Geistlichen, die er für feine Gegner hielt, einkerkern, ihre Güter an andere vertheilen und die gebrochenen Burgen wieder herstellen. In dieser Not wandten sich die Sachsen, was noch nie und suchen zugeschehen war, um Hülfe an den Papst Gregor Vii. und baten um den Schutz der Kirche gegen die Bedrückungen des Kaisers und seiner Räthe. 4. Pap st Gregor Vii., Gründer der römischen Hierarchie. Zu Saona in Toskana, wie die gewöhnliche Angabe lautet, er- Die Jugend blickte 1020 der Sohn eines Zimmermannes Namens Hildebrand das un{beifüb^9" Sicht der Welt. Wie die Verhältnisse, in denen der Knabe geboren Papstes war, so soll auch seine äußere Erscheinung nicht im geringsten der ®re9d,:-schöpferischen geistigen Kraft, welche in der unscheinbaren Hülle sich verbarg, entsprochen haben. Der Knabe brachte seine Jugendzeit in Rom mit Studien zu und trat daselbst in den Orden der Benedictiner ein; jedoch verließ er ihn wieder und lebte dann im vertraulichen Umgang mit dem Erzbischof von Amalfi und dem nachherigen Papst Gregor Vi. Papst Leo Ix. begleitete er nach Rom. Hier wurde er Subdiakonus und blieb seitdem die Haupttriebseder der päpstlichen Regierung. Sein frommer, ernster Sinn erfüllte ihn mit Wehmuth und Entrüstung über das in der Kirche herrschende Verderben. Den Hauptgrund desselben fand er in der Abhängigkeit der Kirche von der weltlichen Macht.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 97

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. ac. 97 konnten, daß sie Eindringlinge waren und oft den Dänen Beistand geleistet hatten. Alfred starb nach einer segensreichen 29 jährigen Re- Alfred stirbt gierung und führt mit Recht den Beinamen des Großen. 2. Kanut der Große in England (1017). Anfangs verstanden es Alfreds Nachfolger gar wohl, das Land gegen die fortdauernden Angriffe der Dänen zu schützen. Allein gegen Ende des 10. Jahrhunderts gelangen denselben neue Landungen in England, und der König mußte ihnen den Frieden für 10000 Pfund Alfreds Nach- folßcc erfau* Silber abkaufen; später wiederholte sich dies, und die Angelsachsen senden zahlten das zweite Mal 16000, das dritte Mal 24000 Pfund. König Frieden. Ethelred hoffte, eine Heirat mit einer normannischen (dänischen) Prinzessin werde ihm vielleicht mehr Ruhe vor den unlieben Gästen verschaffen, allein er irrte. Es ging im Gegentheil nach seiner Heirat das Gerücht, die Dänen hätten trotz der bedeutenden Zahlung keine Lust, England zu verlassen und beabsichtigten, den König und den Adel zu erschlagen, um ihr Ziel leichter zu erreichen; da befahl Ethelred, Der Dänenalle in seinen Staaten befindlichen Dänen am 13. November 1002"^anb'iot)"9’ zu ermorden. Diese blutige That, der Dänenmord genannt, veranlaßte den König Swen, mit großen Scharen zu landen und England furchtbar zu züchtigen, bis man ihm für 30000 Pfund Silber den Frieden abkaufte. Englands Lage war traurig; die Armut stieg, die Verbrechen wuchsen, der König fand keine Abhülfe, die Last des Dänengeldes zu erleichtern. Das Maß des Leidenskelches zu füllen, erschien 1013 Swen abermals und verjagte den König, welcher bei seinem Schwiegervater in der Normandie freundliche Aufnahme fand. Swen hat die nuter-starb bereits 1014. Kaum war Ethelred zurückgekehrt, so erschien ^e§ Swen's Sohn, Kanut der Große, und bekam durch Verrath das ganze Folge° englische Heer in seine Gewalt. Ganz Nordengland ward unterworfen; London widerstand 5 Belagerungen, 5 Feldschlachten führten keine Entscheidung herbei. Nach Ethelreds Tod bestieg sein heldenmüthiger Sohn Edmund Jronside (Eisenseite) den Thron. Er wollte dem Kriege rasch ein Edmund for* Ende machen und forderte seinen Gegner Kanut den Großen zu einem ^ert fanut .r , n ✓ hü den Großen entscheidenden Zweikampfe heraus. Allein dieser schlug ihn aus, nicht zum weil es ihm an Muth gebrach, sondern weil er gegen seinen kräftigen, Z^^kampf. riefengroßen Gegner mit Erfolg nicht kämpfen konnte. Darum machte er dem König den Vorschlag, sie wollten, da sie beide auf England als Erben ihrer Väter Ansprüche machten, das Land theilen. So geschah es auch. Beide Könige besuchten si<4 nun, küßten und umarmten Cassian's Geschichte. Ii. 4. Aufl. 7

7. Geschichte des Mittelalters - S. 246

1878 - Mainz : Kunze
246 3 ei st fei. Erste und zweite Periode. (Erste Periode 476—800. Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung der abendländisch-römischen Kaiserwürde. 481 Chlodwig, König der salischen Franken, besteigt den Thron. 486 Chlodwig schlägt den letzten römischen Statthalter Syagrins bei Soissons. 493 Theodorich der Große gründet das Reich der Ostgothen in Italien. 496 Schlachtbeizülpich. Niederlage der Alamannen. Chlodwigläßtsich taufen. 507 Sieg Chlodwigs über die Westgothen bei Vongle. 511 Tod Chlodwigs. Theilung des fränkischen Reichs. 518 Kaiser Justinian besteigt den Thron. 526 Der Ostgothenkönig Theodorich der Große stirbt. 527 Justinian wird Kaiser des griechischen Reiches. 532 Der Nika Ausstand in Constantinopel. Belisar. 534 Das Land der Burguuden wird von den Franken, das Vandalenreich von Belisar unterworfen. 555 Narses zerstört das Ostgothenreich in Italien. Exstrchat. 568 Alboin begründet das Langobardenreich. 571 Muhamed geboren. 585 Die Westgothen unterwerfen sich ganz Spanien. 613 Die fränkische Monarchie wird nochmals vereinigt unter Chlotar Ii. 622 Muhamed flieht von Mekka nach Medina (Hedschra). 632 Muhamed, der Stifter des Islam, stirbt. Die Chalisen. 687 Pipin von Heristall siegt bei Testri und wird alleiniger Hausmeier. 711 Sieg der Araber bei Xerez de la Froutera. Ende des Westgothenreichs. 714 Carl Martell folgt seinem Vater im Majorate. 732 Carl Martell schlägt die Araber zwischen Tours und Poitiers. 752 Pipin läßt den letzten Merowinger absetzen und sich zum König der Franken ernennen. 755 Die Langobarden werden von Pipin geschlagen. Bonisaeins f. 768 Pipin der Kleine stirbt zu St. Deuis. 771 Carl der Große wird Alleinherrscher über die Franken. 774 Pavia die Hauptstadt der Langobarden, fällt. 778 Carl der Große übersteigt die Pyrenäen. Spanische Mark. 800 Die abendländisch-römische Kaiserwürde wird wieder hergestellt. Irveite Periode 800—1073. Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserwürde bis zur Ausbildung der römischen Hierarchie. 814 Carl der Große stirbt zu Aachen. Ihm folgt Ludwig der Fromme 827 Egbert vereinigt die 7 angelsächsischen Königreiche.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 12

1878 - Mainz : Kunze
12 Einleitung. $rieg§= feit und Tapferkeit. Sobald der Herzog bestellt war, wurden alle Wehr-au*5u9 pflichtigen entweder durch einen Boten oder einen Pfeil oder Stab, welcher Tag und Nacht von Hof zu Hof geschafft wurde, zum Heerbanne einberufen. Bei großer Gefahr erfolgte der Auszug ohne alles Säumen. §. 5. Die Seit cscr Uösfocmanilkung. Im dritten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung treten in Bier deutsche Deutschland vier mächtige Völkerbündnisse auf, welche für die Folge Bündnisse. groߣe Bedeutung erlangten: 1) Der Bund der Alamannen zwischen Main und Donau; 2) der Bund der Franken am Unterrhein und an der Nordsee;' 3) der Bund der Sachsen in Niederdeutschland westlich der Elbe; 4) der Bund der Gothen, welche zuletzt ihre Sitze an der Ostsee verließen, um sich in der Nähe des schwarzen Meeres niederzulassen, ^Franken*"' un^ e*n mächtiges Reich begründeten. Dasselbe war so bedeutend Sachsen und geworden, daß um 367 sich die Nation auf immer in zwei Stämme Gothen, theilte: 1) in die Ostgothen am schwarzen Meere unter Hermanrich; 2) in die Westgothen in Podolien, in der Moldau und den anliegenden Ländern zwischen der Theiß, der Donau und dem Dniepr. Die Gothen waren die ersten Germanen, welche nach dem Vorgänge der Römer ihre heidnischen Gottheiten mit dem Christentum vertauschten. Der arianische Bischof der Westgothen, Ulfilas (f 388), verkündete ihnen das Christentum und übersetzte einen großen Theil der Bibel in die gothische Sprache. Dies ist das älteste Denkmal deutscher Sprache, welches auf uns gekommen ist*). Im Jahre 375 erschien plötzlich im Osten von Europa ein rohes, wildes mongolisches Reitervolk, die Hunnen, welche das innere Hoch-Die Hunnen asten verließen und mit Weib und Kind nach Westen vordrangen. Sie Europa"ein, maren von unbändiger Wildheit und glichen nach dem Zeugnis eines 375- damaligen Schriftstellers eher zweibeinigen Bestien oder grob zugehauenen Brückenpfeilern als Menschen. Durch Einschnitte in Kinn und Wangen *) Das Vaterunser lautet in der Uebersetzung des Ulfilas also: Atta unsar, thu in himinam, veihnai namö thein; quimai thiudmassus theins; vairthai vilja theins, sve in himina, jah ana nirthai; hlaif unaarana thanan sinteinan gif uns himma daga; ja afiet uns thatei skulans sijaima, svasve ja veis afletam thaim skulam unsaraim. jah ni briggais uns in fraistubnjai, ak lausei uns af thamma ubi-lin, unte theina ist thiudangardi, jah mahts, ja vulthus in aivins, amen.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1878 - Mainz : Kunze
36 Erste Periode des Mittelalters. dieses Zeitraums (476) unter verschiedenen Fürsten standen, von welchen Chlodwig der mächtigste ward. Dieser, der Enkel des Merwig, des unter ihrem Ahnherrn der merowingischen Königsfamilie der Franken, war erst 15 Komg>Chlod- aig er 481 ^inem Vater in der Regierung folgte. Er s48i-5ii) trachtete frühzeitig darnach, die Grenzen des väterlichen Reiches zu vergrößern, und befehdete zunächst den ehemaligen Statthalter Syagrius von Gallien, welcher sich auch nach dem Untergange des weströmischen Reiches in einem Theile seiner Provinz zwischen Loire und Somme behauptet hatte. Syagrius floh nach feiner Niederlage bei Soissons zum Westgothenkönig Alarich; allein dieser mußte den Flüchtling an Chlod-ein ^*ti9e§ wig ausliefern, worauf derselbe den Statthalter hinrichten ließ und dessen Land in Besitz nahm. Auch die Thüringer bekämpfte Chlodwig. Darnach vermählte sich der Frankenkönig mit der schönen bur-gundifchen Prinzessin Chlotildis, welche mit der Schwester von ihrem Oheim aus dem elterlichen Hause verjagt worden war. Sie bekannte sich bereits zur christlichen Religion und lag ihrem Gemahle häufig an, antangtbem er sich bekehren. Allein es gelang ihr vorerst nicht, doch gestat-Christentume tete Chlodwig, daß ihr erftgeborner Sohn getauft wurde. Als dieser abgeneigt, a{,er bald daraus starb, meinte Chlodwig, wenn sein Sohn nicht getauft worden wäre, so würde er am Leben geblieben sein. Doch erlaubte er es, daß auch der zweite Sohn die Taufe erhielt, und dieser blieb gesund und wuchs fröhlich heran. Chlotildis ließ nicht ab, in ihren Gemahl zu dringen, daß er dem Götzendienst entsagen und den wahren lebendigen Gott erkennen möge; aber sie vermochte nichts auszurichten, bis Chlodwig einst in schweren Kamps mit den Alamannen verwickelt wurde, die auf beiden Seiten des Oberrheins südlich bis zur Schweiz, östlich bis zum Lech und nördlich bis zur Lahn wohnten. Bei Tolbiaeum kam es zur Schlacht (496). Die Franken wichen. Da erhob Chlodwig den Blick zum Himmel und gelobte sich taufen zu lassen, wenn ihm der Sieg zu Theil werde. Alsbald wandte sich 4 Id6t fi* das Glück; die Alamannen ergriffen die Flucht und unterwarfen sich. Der Franken Bischof Remigius von Rheims, welcher feinen siegreichen Herrn bei der Heimkehr empfing, ertheilte ihm die erste Unterweisung in der christlichen Lehre, und als die Franken sich zum Christentum bekehren wollten, ward die Kirche von Rheims herrlich geschmückt und Chlodwig mit 3000 feiner Krieger getauft*). Der Papst ertheilte Es fehlte bei Chlodwigs Taufe das heilige Salböl, und der Priester, welcher es herbeibringen sollte, vermochte nicht durch die dichtgedrängte Volksmenge durchzukommen. Da schwebte, so meldet die Sage, auf das Ge-

10. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1878 - Mainz : Kunze
38 Erste Periode des Mittelalters. Namens Chloderich. Zu diesem schickte Chlodwig und ließ ihm sagen: „Siehe, dein Vater ist alt geworden und hat einen lahmen Fuß; wenn der stürbe, würde dir das Reich zufallen, und unserer Freundschaft dürftest du gewiß sein." Dadurch ward Chloderich verleitet, seinen Vater, als er einst jenseit des Rheines in einem Buchenhain lustwandelte, ermorden zu lassen. Chlodwig hörte davon und ließ den gottlosen Sohn mit der Streitaxt erschlagen, um Siegberts Reich und schätze zu gewinnen. Ein anderer Vetter war König Chararich an der Somme; diesen fing Chlodwig durch List, ließ dem Vater und seinem Sohne das Haupthaar scheeren und beide zu Priestern machen. Mor? seiner ?ie murrten laui und sprachen in ihrem Unmuthe: „Am grünen Holz eignen An- ist das Laub abgeschnitten, und der Stamm noch nicht dürre, daß er »erwanbten. wieder ausschlagen kann zum Verderben jenes." Als Chlodwig diese Drohung vernahm, ließ er beide enthaupten und nahm ihr Reich und ihre Schätze in Besitz. Nun hatte Chlodwig noch einen Vetter, den König Ragnachar in Cambray, einen üppigen, geizigen, unbeliebten Mann. Durch unächten Schmuck von Erz verleitete Chlodwig einige Leute seines Gesolges zur Treulosigkeit gegen ihren König. Als dieser nun wider Chlodwig zu Felde zog, ward er geschlagen, und als Rag-nachar floh, fingen ihn feine eignen Leute und führten ihn sammt seinem Bruder gebunden vor den König, welcher beide mit seiner Streitaxt niederhieb. Nach diesen frevelhaften Thaten besorgte Chlodwig Nachstellungen von feinen Anverwandten, welche sich vielleicht gerettet haben konnten. Darum klagte er einmal laut in der Volksversammlung: „Wehe mir, daß der Himmel mir alle meine Blutsverwandten genommen, und daß ich einsam bin auf Erden." Er hoffte durch diese Worte das Mitleid zu erregen und die Ueberlebenden seiner Anverwandten kennen zu lernen. Aber alle Anwesenden schwiegen. Nun hegte Chlodwig die feste Ueberzeugung, daß sein Land seinen eignen Söhnen verbleiben Er selbst stirbt werde, und starb nicht lange darnach zu Paris 51 i, wo er in der Kirche begraben liegt, welche er den Aposteln zu Ehren hatte aufführen lassen. Tc>s frän- Chlodwigs Reich ward unter seine vier Söhne getheilt und durch fl die Einverleibung Burgunds und Thüringens erweitert (534). Als später die Ostgothen in Italien nach Amalasunthas Tode mit dem griechischen Kaiser Justinian Krieg bekamen, suchten sie die Franken zum Beistand zu gewinnen und traten ihnen die Provence, Alamannien vom Rhein durch fort- zum Lech, sowie einen Theil von Venetien ab, so daß das gewährende sammte fränkische Gebiet vom atlantischen Ocean bis zum mittelländi-Theilungen f^en un^ asiatischen Meere reichte. Der jüngste von Chlodwigs Bürgerkriege, Söhnen überlebte feine Brüder und vereinigte das väterliche Reich auf
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