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1. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 10

1901 - Leipzig : Teubner
10 m. Zeitalter Friedrichs des Groen und der aufgeklrten Selbstherrschaft. deutsche Volk zu neuem Leben erweckt. In Deutschland war ein Felsen aufgerichtet, auf den seine Zukunft sich neu grnden konnte, die staatliche Boraussetzung zu einer wirtschaftlichen Erhebung war, wenn nicht gegeben, so doch angebahnt, und Friedrichs und der Seinen Heldentum hatte dem nationalen Geiste in Deutschland nach langer Lhmung und Erstarrung einen mchtigen Aufschwung gegeben. 4. Katharina Ii. von Rußland, die erste Teilung Polens und die russisch-trkischen Kriege. Katharina Ii. 1. Katharina Ii. Mit der Zarin schlo Friedrich 1764 einher-unb ^re ^"^ teibigungsbndnis, das bis 1780 dauerte. Doch stellte er in den nchsten Jahren noch jeden Frhling sein Heer in voller Kriegsrstung, gegen alle Feinde gerstet, wieder auf. Die russische Kaiserin, wie Friedrich der franzsischen Aufklrung zu-gethan, suchte in der Bahn Peters des Groen Rußland der abendln-bischen Zivilisation nher zu führen, aber voll Prunksucht und sinnlicher Leidenschaft, war sie leicht bert phantastischen Plnen ihrer Gnstlinge, be-sonbers Potemkins, zugnglich und haftete am oberflchlich Glnzenben. 2. Polnische Zu stube. Polen, dem Namen nach ein Knigreich, das nach dem Tode Augusts Iii. 1763 durch Wahl dem Gnstling der Die innere Zer-Zarin Stanislaus Poniatowski bertragen wurde, war in Wirklichkeit rttung Polens^'^ Republik, die der Adel mittels seines Vorrechts des liberum veto in Anarchie erhielt. Die Masse des Volks, leibeigene Bauern, lebte unter schwerem Herrenjoch in tiefer Armut, die Städte, in denen der Mittelstand fast ganz fehlte, waren verfallen und der Adel ntzte seine Herrschaft in Verwaltung und Gericht rcksichtslos aus. Aber nur seine obere Schicht herrschte, die groe Mehrzahl gehrte zur Schlachta" und lebte selbst auf den Schlssern des hohen Adels vom Vasallendienst, den die Schlach-tizen" in den steten Kmpfen der Konfderationen leisteten d. h. der Bnd-nisse, die die Adelsparteien zur Niederwerfung ihrer Gegner schlssen. Die Einmischung Z. Die erste Teilung Polens. Als Preußen und Rußland frl^reu6ennb die Aufhebung der strengen gegen die Dissidenten d. h. gegen die Nichtkatholiken gerichteten Gesetze forderten, bildeten sich zwei Kon-fderatiouen, die von Radom und die von Bar. Jene besiegte mit Hlfe der Russen die letztere, welche streng katholisch war. Dabei fhrte eine Grenzverletzung zu einem Kriege zwischen Rußland und der Krieg Rulands bott sterreich und Frankreich lngst aufgestachelten Trkei. Als diese "ms- zur See und zu Lande den Russen unterlag, besetzte sterreich das seit Jahrhunderten den Polen verpfndete ungarische Zipser Komitat und Friedrich einen Teil Westpreuens. Verhandlungen, die sich infolge Friedrich der Zusammenknfte, die Friedrich der Groe 1769 zu Neie und 1770 zu Mhrisch-Neustadt mit Kaiser Joseph Ii, seinem Be-1769.1770. runderer, hatte, mit Rußland anspannen, um die Gefahr eines Krieges

2. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 12

1901 - Leipzig : Teubner
12 Hi. Zeitalter Friedrichs des Groen und der aufgeklrten Selbstherrschaft. und dann, verbndet mit Sachsen, seine kriegerische Macht, mit der er Bayrischer Erb-1778 in Bhmen einrckte, entgegen. Zwar konnte er sich dort infolge von 17789-1779. Mangel und Krankheiten nicht halten, auch kam es nicht zu blutigen Kmpfen, aber Joseph Ii. sah sich doch gezwungen, im Frieden zu Friede zu Teschen, der leider unter die Brgschaft Frankreichs und Rulands Teichen gestellt wurde, sich mit dem Gewinn des Jnnviertels (ein Streifen rechts am untern Inn bis zur Donau) zu begngen. Neue Plne Josephs n. 6. Der deutsche Frstenbund. Die Emser Punktation. Die Negierungen der deutschen Staaten. 1. Der Frstenbund. Gesttzt auf ein Bndnis mit Rußland (seit 1780), dessen Plne gegen die Trkei Joseph Ii. untersttzte, versuchte er noch einmal durch Unterhandlungen mit Karl Theodor, dem er die sterreichischen Niederlande als Knigreich Burgund" anbot, Bayern an sich zu bringen, mute aber wieder den Plan aufgeben, als der Ein-sprnch Karls von Zweibrcken die Untersttzung Friedrichs des Groen fand, ohne da die Zarin fr ihn eintrat. Friedrich benutzte die Beunruhigung, die das unkaiserliche Verfahren Josephs Ii. unter den deutschen Fürsten hervorgerufen hatte, um seinen alten Plan zu verwirklichen und zuerst mit Sachsen und Hannover, dann auch mit einigen deutschen Kleinfrsten einen Bund zur Aufrechterhaltung und Befestigung des Reichssystems"*) zu schlieen, ein erster Schritt zur Anerkennung der preuischen Vorherrschaft in Deutschland. Emser Punl- 2- Emser Punktation. Ein Versuch der deutschen Erzbischfe, tation 25. Aug. eine gewisse Selbstndigkeit gegenber dem Papste zu erringen, scheiterte, 1786- weil die Bischfe, um die eigene Selbstndigkeit besorgt, es mit Rom hielten. Tchtige deutsche 3. Die Regierungen der deutschen Staaten Eine Anzahl deutscher Fürsten. Fürsten, zum Teil dem leuchtenden Beispiel Friedrichs des Groen folgend, huldigte der Aufklrung und setzte den Zweck der Staatsverwaltung nicht darin, da sie die frstliche Macht zu erhhen und die Mittel fr die Be-friedigung ihrer Launen und Lste (le roi s'amuse) zu beschaffen habe, sondern da das allgemeine Wohl und das Glck des Volkes befrdert werde. Dabei wurde die Anwendung gewaltthtigen Zwanges nicht immer vermieden. Zu ihnen gehrten Karl Wilhelm Ferdinand von Braun-schweig, Friedrich August Hl. von Sachsen, Karl August von Weimar, Friedrich von Mecklenburg-Schwerin, Karl Friedrich von Baden, Maximilian Joseph von Bayern u. a. Auch geistliche Kursrsten und Bischfe regierten im Sinne der Ausklrung, ohne doch bei der widersprechenden Natur ihres Staatswesens viel zu erreichen. Die Mehrzahl der Fürsten jedoch, besonders Herzog Karl Eugen von Wrttem- Deutscher Frstenbund 1785. Schlimme Fürsten- *) Vgl. Zurbonfen S. 232, Quellenbuch z. br.-pr. Gesch. Berlin 1889. S.232.

3. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 13

1901 - Leipzig : Teubner
7. Die Entwickl. i.d. brigen europischen Staaten. 8. Das Heerwesen :c. 13 Berg, Karl Theodor von der Pfalz, die Fürsten von Ansbach-Bayreuth u.s.w. folgten dem verfhrerischen franzsischen Beispiel, praten und schwelgten vom Schweie des armen Volkes, unterdrckten tyrannisch alle leise Regungen des Widerstandes und erhhten die Verehrung ihrer Person bis zur Abgtterei. Mehrere scheuten sich nicht, ihre Unterthanen in fremde, besonders englische Kriegsdienste zu verkaufen, um mit dem Soldatenhandel. Blutgelde ihren ppigen Gelsten zu frnen. Vergebens erhob sich Friedrich der Groe dagegen. Mit dem Sittenverfall an den Hfen verband sich fters eine Sittenverfall an widerliche Frmmelei und ein schwindelhafter Okkultismus, und gegen den Hfen, die wachsende Schuldenlast suchte man Hlfe bei Alchymisten und Gold-machern. 7. Die Entwicklung in den brigen europischen Staaten. Die Aufklrung, welche sich durch ganz Europa verbreitete, veranlate eine Reihe von bedeutenden Ministern, so den thatkrftigen, genialen Marquis Reform-Pombal (1750 77) in Portugal, Aranda in Spanien, Tanucci in bestrebungen sd-Neapel zu Reformversuchen, die vor allem auf die geistige und Wirtschaft- 'Sifter" liche Erhebung des Volkes gerichtet waren. Die Jesuiten wurden aus den genannten Staaten und aus Frank-reich gewaltsam entfernt und der Orden auf Andrngen der bourbonischen Hfe vom Papste Clemens Xiv. (Ganganelli) aufgehoben. Die Reform- Aufhebung des versuche scheiterten aber an der Unreife der Völker und an dem Wider- Jesuitenordens stnde des Klerus und Adels, der berall nach dem Thronwechsel seine Macht erneuerte. Struensee, der als Gnstling der Knigin Karoline Mathilde in Struensee Dnemark unter Miachtung des dnischen Nationalgefhls mittels 6 00 1770-72-deutscher Kabinettsbefehle umfassende Reformen vornahm, endete infolge einer Adelsverschwrung unter dem Henkerbeil. B. Die innere Staatsneelnaunng Friedrichs des Groden. 8. Das Heerwesen und die drei Stnde. Beamtentum. Rechtspflege. Schulwesen. 1. Das Heerwesen. Friedrich vermehrte sein Heer schon 1740 von Strke 80000 auf 120000 Mann, 1786 betrug es 190000 Mann. Aber nur des Heeres, die Hlfte bestand aus Einheimischen. Preußen, das an Gre und Ein-Wohnerzahl erst die 12. Stelle in Europa einnahm, stand mit seiner Heeres- t ^ttclier, .,"1! bles ermglichen, war nur reichlich die Hlfte der Mannschaften stets bei der Fahne, die brigen wurden auf 10 Monate durchschnittlich beurlaubt. Die Truppen wurden mit groer Sorgfalt aus- Ausbildung gebildet; um die Reiterei erwarb sich der junge General v. Seydlitz, der Truppen, der Held von Robach und Zorndorf, besondere Verdienste. Friedrich

4. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 14

1901 - Leipzig : Teubner
14 Iii. Zeitalter Friedrichs des Groen und der aufgeklrten Selbstherrschaft. der Groe hielt zuerst groe Herbstmanver 06, die anfangs als Staats-geheimnis behandelt wurden. Er vermehrte die leichte Reiterei, errichtete das erste Fujgerkorps und grndete die Militrakademie und die In-genieurschule. Sonderung der Die drei Stnde. Da der Adel ihm die Offiziere, der Bauernstand Stnde. kie Gemeinen lieferte, so hielt Friedrich streng an der Trennung von Adel, Bauern und Brgern fest, um so mehr, als auch das Steuerwesen darauf beruhte: der Adel war steuerfrei, die Bauern zahlten Grundsteuer und keine Accise, die Brger Accise und keine Grundsteuer. Auch Stadt und Land waren streng geschieden: der Bauer trieb Landwirtschaft, dem Brger gehrten Gewerbe und Handel. Der Brger durfte kein Rittergut er-werben, der Adlige weder Gewerbe noch Handel treiben. 2. Beamtentum. An dem Behrdenorganismus nderte der König Erziehung wenig. Er sorgte fr eine bessere Heranbildung der Beamten, erlie der Beamten- genaue Dienstanweisungen und forderte von ihnen Raschheit und strengste Pflichttreue, worin er selbst das grte Beispiel gab. Er erzog sie zu zuverlssigen Organen seines Willens. Lssigkeit und Ungeschick zogen Rgen und Strafen, fters sofortige Dienstentlassung nach sich. 3. Rechtspflege. Friedrich sorgte nicht nur fr gerechte, sondern Rasche auch fr schnelle Rechtspflege. Er lie tausende von verschleppten Pro- atter^Prozesse zessen durch besondere Kommissionen aburteilen und verlangte von da an 1746-48. die Erledigung jedes Prozesses binnen Jahresfrist. Neue Prozeordnungen fetzten fr die allermeisten Streitflle das mndliche Verfahren fest. Die Selbstherrlichkeit des Rechts erkannte er jedoch noch nicht an; im Mller -Arnoldschen Falle bte er in der besten Kabinettsjustiz. Absicht, denkleinen gegen die Groen beizustehen, eine ungerechte Kabinetts-Justiz". Auf seine Veranlassung wurde ein Gesetzbuch fr die ganze Das Allgemeine Monarchie, das Allgemeine Preuische Landrecht" ausgearbeitet, wo-Landrecht 1794. ,Urch bte Rechtspflege berall gleichmig bedeutend verbessert wurde. Doch konnte es erst 1794 in Geltung treten. Volksschulwesen. 4. Schulwesen. Viel that Friedrich der Groe fr das Volks-schulweseu, weniger fr die hheren Schulen, sehr wenig fr die Univer-sitten und die Berliner Akademie, der er ein franzsisches Geprge gab. General- Durch das General-Landschulreglement regelte er das Volksschulwesen Landschul- aus ein Jahrhundert hinaus und setzte seinen staatlichen Charakter fr reglement 1763. |mmer ^ Er grndete Schulen und suchte das krgliche Einkommen der Lehrer zu verbessern. Durch die Errichtung von sechs Seminarien suchte er wirkliche Lehrer an die Stelle der Schneider, Hirten n. s. w. zu setzen, die nebenbei einen uerst drftigen Unterricht erteilten. Doch wurden noch manchmal invalide Unteroffiziere mit Lehrerstellen versorgt. Fr Hheres die hheren Schulen, an denen der Minister v. Zedlitz die altklassischen Schulwesen. Studien neu belebte, benutzte Friedrich in Schlesien die billigen Dienste der Die Jesuiten. Jesuiten, denen er eine Zuflucht bot..

5. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 17

1901 - Leipzig : Teubner
11. Friedr. Werk u. s. Niedergang. 1. Der nordam. Unabhngigkeitskrieg, 17 erhaben war, hielt nicht nur alle seine Beamten in gespannter Thtigkeit Sem Wirken, und brachte den Wohlstand und die Kultur Preuens um ein mchtiges Stck in die Hhe, sondern durch den Ruhm seiner Thaten und seines Schaffens, den Glanz seines Heldentums, das leuchtende Vorbild seines Charakters und den Zauber seiner eigenartigen Persnlichkeit weckte er in ganz Deutschland Begeisterung und belebte den halberstarrten Nationalgeist Aufschwung wieder. Aber da sein ganzes Staatswesen wie eine kunstvolle Maschine bes deutschen nur von seinem Geist bewegt und der Stand der Gewerbe- und Handel- etfte8' treibenden wie seine ganze Beamtenschaft nicht zur freien Selbstthtigkeit Schattenseiten, erzogen war, so geriet bei seinem Tode alles langsam in Verfall. Denn sein Nachfolger Friedrich Wilhelm Ii., ein zwar gutmtiger, aber willens-schwacher und wenig einsichtiger Fürst, vermochte die Regierung in Friedrichs Geiste nicht fortzufhren. Aber das neue Leben, das auf geistigem Gebiet, besonders in der Litteratur und Musik aufblhte, lie auch eine Erneue-rung des politischen und wirtschaftlichen Lebens erhoffen, wenn Preußen seiner neuen Aufgabe als deutsche Gromacht gerecht wurde und alle Friedrichs poli-Krfte des deutschen Volkes an sich zu ziehen wute. tiwe Schpfung. Werter g$eitraum. Das Zeitalter der franzsischen Revolution, Napoleons I. und der Freiheitskriege. A. Die fraxtfofxydje Resolution. 1. Der nordamerikanische Unabhngigkeitskrieg. Die 13 an der Ostkste Nordamerikas gelegenen^ von den Eng- Ursachen des lndern meist im 17. Jahrhundert gegrndeten Kolonieen emprten Sl6fan8 der sich 1775 gegen das Mutterland, weil sie, ohne Vertretung im englischen Parlament, sich seiner Zoll- und Steuergesetzgebung nicht unter-werfen wollten. Nachdem sie am 4. Juli 1776 ihre Unabhngigkeit er-klrt hatten, behaupteten ihre seit 1778 von v. Steuben eingebten u.teuben. Miliztruppen unter G. Washingtons Fhrung dieselbe gegen die eng-tischen zum Teil mit erkauften deutschen Soldaten gebildeten Heere (1777 Kapitulation von Saratoga, 1782 Kapitulation von Yorktown). Von Frankreich zuerst heimlich (Lafayette), dann offen durch die Franzsische Flotte infolge der Bemhungen ihres in Paris rasch populr gewordenen $Ife" Gesandten B. Franklin untersttzt, errangen sie von England die An-erkennung ihrer Unabhngigkeit im Frieden zu Versailles. Der von Katharina Ii. zum Schutze des Privateigentums zur See vorgeschlagenen Neutralittsakte trat auer Schweden, Dnemark, fter- Neutralittsakte reich und Portugal auch Preußen bei, aber das zur See bermchtig ge- 17s0- Schenk, Lehrbuch, Vi. Neuere Geschichte, von E. Wolff. 2

6. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 19

1901 - Leipzig : Teubner
3. Die Vorgeschichte d. Revolution. 4. Die Verfassunggeb. Nationalvers. 19 kniglichen Edikten durch Eintragung in die Gesetzsammlung Geltung zu verleihen. Aber er war durchaus selbstschtig und wurde leicht berwunden. Als infolge der schlechten Finanzwirtschaft und der Verschwendung des Hofes die Staatsschuld mit einem jhrlichen Fehlbetrage von fast 200 Millionen Die Staats-Francs bermig wuchs, suchte der einsichtige, redliche Turgot (Minister touib-17741776) durch Reformen die Landwirtschaft und die Lage der Bauern Rewmverwche. zu heben und den Steuerdruck zu mildern. Sein Nachfolger, der Genfer Bankier Neck er. verlie die Bahn der Reformen. Er verschaffte zwar Necker. dem Staate durch seinen Kredit Geld, aber die Schulden wuchsen, und in . den von ihm berufenen Provinzial- und Arrondissementsversamm-lungen ffneten khne Redner dem Volk die Augen der die grauenvollen Die ersten Mistnde. Neckers unfhige Nachfolger vermochten nicht zu helfen. Mi- 3^8""0e" be ernten und der harte Winter 1788/89 steigerten die Not aufs uerste. 89" Schon im April 1789 begann das Volk berall mit Raub, Gewaltthat Ursache und und blutigen Greueln gegen Adel und Klerus zur Selbsthlfe zu greifen. Beginn der Die Regierung verlor die Zgel schon aus den Hnden. Von den 1788 " nach Versailles einberufenen Reichsstnden erklrten sich die 600 Vertreter Die stata des dritten Standes (der Brger) am 17. Juni 1789 als National- g6n6raux Versammlung und beschlossen, dem Lande eine Verfassung zu geben. v!rsammung. 4. Die verfassunggebende Nationalversammlung. Als die bereits unzuverlssigen Truppen Paris gerumt hatten, Erstrmung wurde vom Pbel die Bastille, die als die Zwingburg des Despotis-mus galt, erstrmt und auf Befehl der im Palais royal des ehr-geizigen, hinterlistigen Herzogs Philipp von Orleans versammelten Volkshetzer in den Straen eine Anzahl grauenhafter Morde verbt. Beginn der Der Aufruhr setzte sich in den Provinzen fort. Die Adligen begannen * bner ws Ausland zu flchten (Emigranten). Der König und die National- Der König Versammlung wurden gezwungen, ihren Sitz von Versailles nach "Bacl "o? Paris zu verlegen, wo eine Nationalgarde errichtet war, an deren 9 i7s, Spitze der eitle, fr die Freiheit blind begeisterte Lafayette stand. $ie f^nen Die Nationalversammlung hatte in der Nachtsitzung 4./5. August ^lut^"' dle Aufhebung aller Feudalrechte, die tatschlich von dem Volke schon vollzogen war, ausgesprochen. Da fast keine Steuern mehr ein-gingen, so wurden die Kirchengter fr Staatsgut erklrt und Assignaten auf sie ausgegeben. Die neue Verfassung suchte man auf die allgemeinen Menschen- Die neue Ber- rechte zu grnden. Ihr zufolge war das Volk souvern, und seine wssung. Vertretung bte die eigentliche Herrschaft im Staat; gegen ihre Beschlsse hatte der König nur ein aufschiebendes Veto. Die vollziehende Gewalt bten vom Volk gewhlte Beamte, die ausschlielich von ihren Whlern mcht von Vorgesetzten abhingen. Die Richter wurden nur auf sechs Die eidweigern- ^ahre gewhlt. Auch alle Bischfe und Pfarrer sollten vom Volke den Priester, gewhlt und auf die Verfassung vereidigt werden; dessen weigerten sich sehr viele. ie Fhrer Die Fhrer der Umsturzpartei waren Danton, die Sturmglocke der Ss!"8*

7. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 39

1901 - Leipzig : Teubner
1. Die Aufgaben der Zeit. 2. Die Neubegrndung Preuens. 39 Jnfter geitraum. Die Grndung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. A. Die Zeit vonx Mienee Kongeeh bis zur Mevolution mm 1848 (18151848). 1. Die Aufgaben der Zeit. Der Sturz Napoleons fhrte bei der allgemeinen Erschpfung der Erneuerung Völker zunchst zu einer Erneuerung der unbeschrnkten Fürsten- Absolutismus' gewalt. Um diese zu erhalten, suchte der sterreichische Staatskanzler Fürst Metternich, gesttzt auf die Heilige Allianz" das staatliche Leben der Völker zum Stillstand zu bringen. Dagegen drngte das Der Drang allmhlich erwachende Selbstgefhl der Völker zur Herstellung von Seit einheitlichen Nationalstaaten und zu einer verfassungsmigen Teilnahme und Freiheit, an der Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung. 2. Die Neuegrllndung Preuens. Der Sicherheit des Vaterlandes und der Verschmelzung der alten und neuen Gebietsteile diente in Preußen vor allem 1. Die neue Wehrversassung. Sie setzte die allgemeine Wehr- Grundzge Pflicht bei vollendetem 20. Lebensjahre fest. Von der Garde abgesehen der Wehr-sollten die Armeecorps und Regimenter aus bestimmten Bezirken ihren Be- s gept^sit stand ergnzen. Das ganze Heer zerfiel in die Linie mit fnfjhriger Dienstzeit, davon zwei bei der Fahne (135 600 M.), die Landwehr von je sieben Jahrgngen des ersten und des zweiten Aufgebots (342 000 M.) und den Landsturm. Bildung und Besitz berechtigten zum Einjhrig- Freiwilligendienst. Um Ersparnisse zu machen, wurde die Dienstzeit 1833 auf zwei Jahre herabgesetzt, aber wegen der ungengenden Ergebnisse 1852 wieder auf drei Jahre erhht. Seit 1821 lag dem Kriegsmini- Arbeitsteilung fterium die Ausrstung, Verpflegung und Besoldung der Truppen, dem im Heerwesen. jetzt abgezweigten Groen Generalstab die Ausbildung der Kriegskunst und Waffenfhrung und dem Militrkabinett die Stellenbefetzuug ob. Der König hatte als oberster Kriegsherr die letzte Entscheidung. 2. Zum Zweck der Verwaltung wurde der Staat nach den alten Einrichtung Landschaften in 8 Provinzen und diese in 25 Regierungsbezirke der Swats-geteilt, an deren Spitze die Oberprsidenten und die Regierungsprsidenten bertoattun9-standen. Zu den Ministerien des uern, des Innern, des Kriegs und der Finanzen kam 1817 das fr Kultus-, Unterrichts- und Medizinalangelegen- heiten. Die Einheit der Staatsverwaltung wurde durch die Perfou des Knigs gewhrleistet.

8. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. I

1901 - Leipzig : Teubner
Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehranstalten, in bereinstimmung mit den neuesten Lehrplnen. Von Ccujtj Dr. K. Schenk, Direktor des Realprogymnasiums zu Grabow i. M- Vi: Lehraufgabe der Untersekunda. Neuere Geschichte von 17401888 verfat von Cmilj E. W-lsf, Direktor des Domghmuastums zu Schleswig. Mit einer Karte. Leipzig und Berlin, Druck und Verlag von B. G. Teubner. 1901.

9. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 11

1901 - Leipzig : Teubner
4. Katharina H. :c. 5. Maria Theresias u. Josephs Ii. innere Politik ic. 11 zwischen Rußland und sterreich zu beseitigen, fhrten zur ersten Teilung Erste Teilung Polens durch die drei Mchte. sterreich erhielt das fruchtbare Galizieu, *otens 1772' Rußland das Land an der Dna und am Dnjepr und Preußen das heutige Westpreuen auer Dauzig und Thorn; es war zwar das kleinste Stck, aber es stellte die Verbindung mit Ostpreuen her. Seit Friedrich 1775 nannte Friedrich sich König von Preußen. 4. Russisch-trkische Kriege. Im Frieden von Kutschuk-Kai- Friede von nardschi erhielt Rußland das Land zwischen Dnjepr und Bug, die Ober- K?wa?dschi, hoheit der die Kaukasusvlker und einige scheinbar harmlose Bestimmungen, auf die es im 19. Jahrhundert sein Schutzrecht der die Christen in der Trkei grndete. sterreich drang 1775 dem Sultan die waldreiche Buko-wiua ab. 1782/83 wurde den Trken von dem bermtigen Potemkin die Krim entrissen. 1787 entfachte dieser einen neuen Trkenkrieg, an Trkenkrieg dem auch sterreich 1788 1791 ruhmvoll, aber ohne Gewinn teilnahm. 17871792-Es erhielt im Frieden von Sistowa (1791) nur einige Grenzpltze, wh-rend im Frieden zu Jassy die Trkei an Rußland das Land zwischen^iede zu Jassy Bug und Dnjestr abtrat, wo Katharina Ii. noch in demselben Jahre Me befj7^nbet Stadt Odessa grndete. 1792. 5. Maria Theresias und Josephs Ii. innere Politik. Der bayrische Erdfolgekrieg. 1. Die innere Politik sterreichs. Whrend Maria Theresia Maria Theresias in mavoller Reform die Lage der Bauern gebessert, die Staatseinnahmen 3teformen-erhht, das Heerwesen gekrftigt, das Volksschulwesen gehoben, den Handel belebt und die Landwirtschaft gefrdert hatte, ging nach ihrem Tode 1780 Joseph Ii. viel strmischer vor. In edlem Drange, seine Völker zu be- Josephs 11. glcken, suchte er, ohne den Widerstand des unreifen Volkes, den National- (178;-179) Seist der verschiedenen Vlkerschaften und die wachsende Unzufriedenheit des mchtigen Adels und Klerus zu bercksichtigen, alles Veraltete wegzurumen. Er erlie 1781 ein Toleranzedikt, beseitigte die Leibeigenschaft ohne Ent-schdigung, suchte die Volksschule dem Klerus zu entziehen, hob eine groe Anzahl von Klstern auf und suchte sterreich-Ungarn in einen Einheits-staat mit deutscher Amtssprache zu verwandeln. Der havolle Widerstand, den er berall, besonders in den Niederlanden, wo es zu offener Emprung kam (1789), und in Ungarn fand, verdsterte seine letzte Lebenszeit (f 1790). Um so strker war die Nachwirkung seiner Reformen im 19. Jahrhundert, besonders bei den Deutschen sterreichs. Sein Bruder und Nach-folger Le 0 p 0 ld Ii. lste die Verwirrung und lenkte in die Bahn der Leopold n. Mutter zurck. 1790-1792. 2. Der bayrische Erbsolgekrieg, Dem Versuche Josephs Ii., s-w n. Bayern nach dem Tode Maximilian Josephs (1777) mit Zustimmung des nchsten Erben Karl Theodor von der Pfalz auf ungegrndete Rechte hin an sein Hans zu bringen, stellte Friedrich der Groe den Einspruch des zweitnchsten Erben, Herzogs Karl von Zweibrcken,

10. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 18

1901 - Leipzig : Teubner
18 Iv. Das Zeitalter der franzsischen Revolution, Napoleons I. k. Erste Verkn- wordene England versagte ihr seine Anerkennung. Die mit der Unab-Allgemeinen hngigkeitserklrung 1776 verbundene Verkndigung der allgemeinen Menschenrechte-Menschenrechte regte die Gebildeten in Frankreich mchtig auf. 2. Die Ursachen der franzsischen Revolution. 1.Der Zustand des Staates und des Volkes. In Frankreich herrschte Die Stnde- das Knigtum unbeschrnkt. Der Adel, aller stndischen Rechte beraubt, war fast ganz zum Hofadel geworden. Alle Beamten- und Richterstellen waren kuflich, ebenso die Offizierspatente fr Adlige. Streng gesondert Bedrckung der standen sich Adel und Klerus auf der einen, Brger und Bauern auf Bauern- ^er an^ern Seite gegenber. Jene besaen % alles Grundes und Bodens, waren aber von Steuern fast ganz befreit. Diese lasteten fast ganz auf den Schultern der durch Abgaben und Fronen schwer gedrckten Bauern Verpachtung unfo der Arbeiter in den Stdten. Die Steuern dienten ferner zur Be-der Steuern rei^enmg der Mitglieder der groen Gesellschaften, welche sie gegen Druck des Mer- hohes Entgelt vom Staate gepachtet hatten. Handel und Industrie waren kantilsystems- ^um Schaden der rmeren und zum Vorteil der Wohlhabenden durch S-hutz-und Schutzzlle knstlich hoch entwickelt (Merkantilismus), Acker- und Binnenzlle. sjngejn^,Qu durch hohe Binnenzlle tief gedrckt. Das Interesse an kom-Ausbeutung munaler Selbstverwaltung war durch den mterverkauf abgettet. Die der Soldaten. )f j^jere bereicherten sich an Sold und Verpflegung der Soldaten. Die Schlechte Richter waren bestechlich. Die persnliche Freiheit und Ehre war der Rechtspflege. Kabinettsjustiz (lettres de cachet) schutzlos preisgegeben. Die Die Kirche. Kirche entwickelte zwar gegenber dem Elend der Armen eine reiche, wenn auch unzulngliche Liebesthtigkeit, aber sie verfolgte jede freiere Geistes-Geringer richtung. Fr das Volksschulwesen geschah wenig. Der Hof Ludwigs Xv. ^Sittenloses^^ entwrdigte bei aller Feinheit der ueren Form durch sein Lasterleben Hoflebev' das Knigtum, und die Mierfolge in der ueren Politik und in der Kriegfhrung raubten der Regierung alle Achtung. 2. Die Litteratur. Eine Anzahl der hervorragendsten Schriftsteller griff die bestehenden Zustnde mittelbar oder unmittelbar in der schrfsten Montesquieu. Weise an. Montesquieu verherrlichte die politische Freiheit als die Voltaire. Quelle aller Gre eines Volkes, Voltaire bekmpfte mit beiendem Spott und glnzendem Witz die Verfolgungssucht, den verdummenden Ein-Rousseau, flu der Kirche und jeden Aberglauben. Rousseau forderte die Rckkehr aus der Entartung zur Natur und stellte den Volkswillen als die einzig Diderot, berechtigte Quelle aller ffentlichen Gewalt hin. Die groe von Diderot hervorgerufene Encyklopdie bekmpfte den Despotismus in jeder Gestalt. Physiokraten. Die Physiokraten (Qu es nah) lehrten gegenber dem herrschenden Mer-kantilismus, da die Landwirtschaft allein Gter erzeuge, während der erste Adam Smith, groe Nationalkonom, der Schotte Adam Smith, darlegte, da die Arbeit die Quelle alles Reichtums sei. So lernten alle Gebildeten in der bestehenden poli-tischen und wirtschaftlichen Unfreiheit des Volkes die Ursache alles Elends sehen. 3. Die Vorgeschichte der Revolution. Widerstand der Den ersten Widerstand erfuhr die Regierung von feiten der Parla-Parlamente- mente, der hchsten Gerichtshfe des Landes, die sich fter weigerten,
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