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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 44

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
44 Aus Roms Heldenzett. Darauf begann die Schlacht, mit grter Tapferkeit wurde ge-Decws Mus. stritten; endlich wurde der Flgel des Konsuls Decius Mus geworfen. Sofort legte der Feldherr die Rstung ab, zog ein weies Gewand an. lie sich vom Oberpriester das Haupt bedecken und weihte sich den Gttern der Unterwelt. Dann bestieg er sein Ro und sprengte mitten in die Feinde. Tdlich getroffen sank er zur Erde, aber seine Scharen drngten voll Ingrimm die Feinde zurck und errangen einen glnzen-den Sieg. In einer sptem Schlacht brachte der Sohn des Helden in gleicher Weise wie der Vater sein Leben dem Vaterlande zum Opfer. Durch solchen Heldenmut und solche kriegerische Tchtigkeit wur-den die Rmer das mchtigste Volk des Altertums.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 72

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Von Bonifatius. 3. Bon Bonifatius. Noch heute ziehen fromme Männer hinaus zu den fernwohnenden Heiden, predigen ihnen vom Heiland und bekehren viele zum christlichen Glauben. Dann errichten sie Kapellen und Schulen und unterweisen die Neubekehrten in den gttlichen Dingen, da sie vom Glauben nicht wieder abfallen. Man nennt solche Männer Missionare. Auch zu unfern Vorfahren, die Wotan und andern Gttern opferten, kamen in alten Zeiten Missionare und brachten ihnen das Evangelium. Einst fuhr solch ein frommer Mann aus England der das Meer herber nach Germanien. Er trug eine grobe Kutte, die ein Strick zusammenhielt, und an seinen Fen Sandalen, das war der Mnch Winfried. Wlltfried. Bei den rauhen Friesen, die an der Nordseekste Fischfang trieben und vorberfahrende Schiffe ausraubten, begann er sein frommes Werk. Allein sie glaubten seiner Predigt nicht und beteten weiter zu Wotan und Donar. Darauf sandte der Papst in Rom den frommen Mann zu den heidnischen Hessen und Thringern. Hier wollte es ihm schon besser gelingen: viele lieen sich taufen und in der Lehre des Heilandes unterweisen. Eines Tages kam Winfried in die Nhe des hessischen Dorfes Geismar. Da stand eine herrliche Eiche, unter deren Zweigen dem Donnergotte Opfer dargebracht wurden. Winfried predigte im Schatten des Baumes einer Heidenschar, die sich eingefunden hatte. Dann legte er die Axt an die Eiche und lie sie von seinen Begleitern fllen. Zitternd standen die Heiden von ferne und erwarteten, da der zrnende Gott den Frevler durch einen Blitz zerschmettere. Allein es zuckte kein Blitzstrahl vom Himmel. Da begehrten die meisten, die zugesehen hatten, die christliche Taufe. Der Papst hrte mit Freuden, da viele in Germanien sich zu Bonifatius. Christo bekehrten. Er verlieh Winfried, der nun den Namen Bonifatius fhrte, das hchste geistliche Amt in Germanien, er ernannte ihn zum Erzbischos. Als solcher hatte er zu Mainz am Rheine seinen Sitz. Da hatte nun der fromme Mann viel Mhe und Arbeit im Dienste seines Heilandes. Hierhin und dorthin sandte er Glaubensboten, die \

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 87

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Rittern und Burgen. 87 Auf der Burg hauste die ritterliche Familie und fhrte meist ein Das Leben einfrmiges Leben. Von Zeit zu Zeit erschien wohl ein befreundeter auf der 93ur9-Ritter zu Besuch, da gab es Schmausereien und Trinkgelage, auch hielt wohl ein fahrender Snger Einkehr, wute allerhand Neuigkeiten zu berichten, trug seine Dichtungen vor und begleitete den Gesang auf einem Saiteninstrument. An bestimmten Tagen endlich kamen die Bauern der Umgegend auf die Burg und lieferten ihrem Herrn Feldfrchte, Fleisch, Honig und Eier ab. davon lebte dann die Ritterfamilie. Gern ging der Burgherr auf die Jagd. Er verfolgte entweder mit seiner Meute den Bren und den Eber sowie den flchtigen Hirsch, oder er zog mit der Edelfrau auf die Reiherbeize: da lie man den abge- richteten Edelfalken auffliegen und aus den Lften auf den Fischreiher stoen. * Lange Zeit standen die Ritter in hohem Ansehen; waren ja viele unter ihnen, die nicht nur wacker mit dem Schwerte dreinschlugen, sondern auch herrliche Gedichte schufen, Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach waren solche Geisteshelden. Spter hielten viele Ritter nicht mehr, was sie bei der Schwertleite gelobt hatten. Da sie nicht arbeiteten, erwarben sie keinen Reichtum und neideten Raubritter, dem strebsamen Kaufmanne in der Stadt sein Hab und Gut. Im Versteck an der Landstrae lauerten sie ihm auf, nahmen ihm seine Schtze, warfen ihn ins Burgverlies und gaben ihn nur gegen hohes Lsegeld frei. Wegen solcher Untaten starb dann mancher dieser Raubritter am Galgen oder durch das Schwert des Henkers. Fr den Krieg waren die Ritter spter auch nichts mehr ntze. Ende des Ihre Rstungen waren immer schwerer geworden, und da geschah9?ittertum-es zu verschiednen Malen, da die wenig beweglichen, eisengepanzerten Reiter von leichtgewappneten Bauernheeren berwunden wurden. Deshalb sahen sich die Fürsten nach andern Kriegern um: sie warben fr Geld (Sold) kampflustige Männer an, die leichter gerstet zu Fue ins Feld zogen, das sind die Landsknechte. Auch fing man an, das Schieszpulver im Kriege anzuwenden, Schiepulver was half da noch ritterliche Kraft und Gewandtheit? im riese- Uber die Erfindung des Schiepulvers wei man nichts, aber man erzhlt, da der Mnch Berthold Schwarz bei einem Versuche, Gold

4. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 38

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
38 Fast ohne Widerstand besetzten die Langobarden Nord-Jtalien, nur das feste P a v i a muten sie lngere Zeit belagern; hier nahm Alboin seinen Knigssitz. Die Eroberung des "brigen Italiens berlie er seinen Herzgen. Und bald fand er selbst ein furcht-bares Ende. Seine Gemahlin war die schne Rosamnde, die Tochter eines Gepidenknigs, den Alboin mit eigener Hand im Kampfe erschlagen hatte. Bei einem Festmahle zwang er sie im trunkenen bermute, ihm aus einem Becher Bescheid zu tun, der aus dem Schdel ihres Vaters kunstvoll hergestellt worden war. Da gelobte sie im Herzen, die Blutrache zu vollstrecken. Sie fhrte Mrder in das Schlafgemach des Knigs, der nach heftiger Gegenwehr erschlagen wurde. Nunmehr kam es nicht zur vollstndigen Eroberung Italiens durch die Langobarden; die von ihnen besetzten Gebiete teilten sie in viele Herzogtmer, behielten aber doch das Knigtum bei. Ost-rmisch blieb vor allem Ravenna, wo derexarch, der Statthalter des Kaisers, seinen Sitz hatte, ferner Venedig und Rom mit ihren Bezirken, endlich ganz Sd-Jtalien und Sicilien. Diese Zersplitterung war gnstig fr die Machtstellung des rmischen Pischofs; allmhlich fiel ihm die Verwaltung der Stadt Rom und ihres Bezirkes zu, und so gewann er weltliche Macht^ zu seiner ursprnglich nur geistlichen. Und da der fern wohnende Exarch und der noch fernere Kaiser ihn ihre Obergewalt nicht fhlen lassen konnten, so bereitete sich die vllige Unabhngigkeit dieses weltlichen Besitzes vor. Gleichzeitig wuchs auch das geistliche An-sehen des rmischen Bischofs; allmhlich gewhnten sich die christ-lichen Völker des Abendlandes daran, in ihm ihr geistliches Ober-Haupt zu verehren. Der erste, den man in diesem Sinne Papst nennen kann, war Gregor I. (um 600). Er hat das persnliche Verdienst, die Angeln und Sachsen in Britannien (s. o. S. 29) zum Christentums bekehrt zu haben. Sein Einflu brachte auch die Langobarden dazu, vom aria-nischen zum katholischen Christentum berzutreten. Ihn unter-sttzte dabei die Knigin Theudelinde, eine bairische Frsten-lochtet, die nach dem Tode ihres Gemahls A u t h a r i die Regierung bernahm. Dieser bertritt fhrte bald zur Verschmelzung der Lango-barden mit der romanischen Bevlkerung des Landes. Nach ihnen 1 trgt heute noch der grte Teil der Po-Ebene den Namen L o m -x bardei (d. i. Langobardei). Die lombardische Knigskrone heit auch die eiserne weil in sie ein Draht eingelegt ist, den man aus einem angeblich vom Kreuze Jesu Christi herstammenden Nagel gefertigt hat.

5. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 30

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
30 die groen Ebenen dieses Landes behagten ihnen besonders, denn sie waren ein Reitervolk; hier lieen sie sich nieder. In Krperbau und Lebensweise stachen sie sehr von den Germanen ab. Sie waren von kleinem, gedrungenem Wchse, hatten braungelbe Hautfarbe, einen dicken Kops mit hlichen Zgen und struppigem Haar; den Bartwuchs unterdrckten sie, indem sie schon den Kindern Kinn und Wangen zerschnitten. Sie lebten vom Fleische ihrer Herden, das sie oft roh verschlangen, nachdem sie es unter dem Sattel mrbe geritten hatten. Fast ihr ganzes Leben verbrachten sie auf ihren kleinen, ausdauernden Pferden, auf denen sie sogar schliefen, wenn not tat. Fr sehaftes Leben, fr Ackerbau und friedliche Knste hatten sie keinen Sinn; wenn sie Wohnungen bauten, so waren es nur Htten aus Holz und Flechtwerk. Dies niedrigstehende Volk hatte durch die ungestme Wildheit seiner Angriffe, wobei die Reiter ihre Gegner mit Pfeilen berschtteten und mit Schlingen unschdlich machten, die tapfersten Germanenvlker und viele slawische Völker sich unterworfen. Der Mittelpunkt des Hunnenreiches war ein Dorf zwischen Thei und Donau, wo ihr Fürst wohnte, der die verschiedenen Stmme des Hunnenvolkes schlielich unter seiner Alleinherrschaft vereinigt hatte. Den Namen dieses gewaltigen Fürsten hat die Geschichte nicht berliefert; die unterworfenen Germanen nannten ihn schmeichelnd Attila (b. i. Vterchen) oder Etzel, und unter diesem Kosenamen lebt die furchtbare Gestalt in Geschichte und Sage fort. Er war ein echtes Abbild seines Volkes; klein und stmmig von Wuchs, besa er groe Leibeskraft und war ein unermdlicher Reiter und Kmpfer. Aus den kleinen Augen, die tief in dem breiten Gesicht lagen, blitzte List und Verschlagenheit. Sein Auftreten war stolz und wrdevoll; doch liebte er fr seine Person Einfachheit, während seine Umgebung Prunk und Pracht zeigte. In dem hl-zernen Palaste, in welchem er sich aufhielt, gingen die Könige der hundert Völker, die ihm gehorchten, aus und ein; dahin brachten alljhrlich Gesandte aus Konstantinopel den Tribut des ostrmischen Kaisers. Mit Westrom unterhielt Attila freundliche Beziehungen; mit dem Oberfeldherrn dieses Reiches, Aetius, stand er lange Zeit in engem Bndnisse; er untersttzte ihn sogar, als er an den Bur-gunden, welche die Oberhoheit des westrmischen Kaisers nicht anerkannten, eine strenge Strafe vollziehen wollte. Gegen die Hunnen fiel der Burgundenknig Gunther (437), und seine junge Schwester oder Tochter Hildiko nahm Attila mit heim und bestimmte sie zu semer knftigen Gemablin. (Dies ist der ge-schichtliche Kern der Nibelungensage.) Die berlebenden Burgunden muten sich dem Aetius unterwerfen, der ihnen neue Wohnsitze

6. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 19

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
19 medes war ein starker und trefflicher Held, und bald waren die tapfersten Männer ganz Griechenlands in Aulis vereinigt. Aber aus einem Orakel des delphischen Apollo erkannten sie, da sie Troja nicht erobern wrden ohne die Hilfe des fchlauesten aller griechischen Könige, des O d h s s e u s von der Insel I t h a k a. Man schickte eine Gesandtschaft ab, um ihn zu holen; aber er weigerte sich, da er bei seiner schnen Gemahlin P e n e l o p"e und seinem kleinen Sohne Telemachns bleiben wollte. Um die Gesandten zu tuschen, stellte er sich wahnsinnig; er ackerte ein Feld mit einem Pfluge, an den er einen Ochsen und einen Esel geschirrt hatte, und streute anstatt des Samens Salz in die Furchen. Docks seine List ward durchschaut; die Gesandten trugen den kleinen Telemachus herbei und legten ihn unmittelbar vor den Pflug; als nun Odysseus den Pflug vorsichtig emporhob, um das Kind ja nicht zu verletzen, konnte er nicht lnger leugnen, da er sich verstellt htte, und mute an dem Heereszuge sich beteiligen, so ungern er es auch tat. Ein zweites Orakel verkndete den Griechen, da sie ohne Achilles den Sieg nicht erringen wrden. Dieser, der Sohn des Pelens und der Thetis, war von seiner Mutter kurz nach der Geburt in den Styx getaucht worden; dadurch war er am ganzen Leibe unverletzlich geworden mit Ausnahme der Fuknchel, an denen ihn seine Mutter festgehalten hatte; dort hatten ihn die Gewsser des Styx nicht berhrt. Thetis, die zrtlich um ihn besorgt war, hatte durch ein Orakel erfahren, er werde der berhmteste aller Helden werden, aber noch in jungen Jahren im Kampfe gettet werden. Als nun die Griechen zum Kriege gegen Troja rsteten, sendete Thetis ihren jugendlichen Sohn zum Könige Lykomedes auf die Insel Scyrus, und um unerkannt zu bleiben, mute der junge Held Frauenkleidung anlegen, so da er fr eine Gefhrtin der vielen Tchter des Knigs gehalten wurde. Endlich erfuhren die Griechen, wo er weilte, und sandten den schlauen Odysseus ab, um ihn zu holen. Dieser verkleidete sich als ein Kaufmann und bot den Prinzessinnen allerhand Schmucksachen an, die er in einem Korbe hereintragen lie; ganz unten aber in den Korb hatte er ein Schwert gelegt. Als nun die Mdchen sich an den Waren erfreuten und um sie handelten, erschollen pltzlich auf Anstiften des Odysseus Hrnerruf und Schwertgeklirr, und es erhob sich das Geschrei: Rettet euch! die Feinde sind ins Land gefallen!" Da stieen die Mdchen Schreckensrufe aus und versteckten sich in allen Winkeln des Gemachs. Nur eines von ihnen blieb zurck, griff mit blitzenden Augen nach dem Schwerte und wollte sich auf die Feinde strzen. Da legte ihm Odysseus die Hand auf die Schulter und sprach: Ver-stelle dich nicht lnger, Achilles! Mich senden die Könige Griechen-lands, um dich aufzufordern zur Teilnahme an dem Heereszuge 2*

7. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 3

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
3 stheus , dem Könige von M y c e n a e , werde sein Diener und bitte ihn um zwlf schwere Aufgaben; wenn du sie gut erfllen kannst, wirst du spter zu den unsterblichen Gttern gelangen." Und obwohl Herkules viel strker und viel mutiger war als Eury-stheus, ward er doch sein Diener und bat ihn um die zwlf schwersten Aufgaben, die er wte. b. Die zwlf Hrbcitcn dca ficrhulcs. 1. crkulcs ttet dcri ncmcifcbcri Lwen. Zuerst erhielt Herkules die Aufgabe, den Lwen zu tten, der im Tale von N e m e a hauste. Diesem Ungeheuer, das Tiere und Menschen zerri und auffra, konnte niemand etwas anhaben, da sein Fell undurchdringlich war; selbst mit den schrfsten Waffen konnte man dem Lwen keine Wunde beibringen. Auch Herkules mute dies erfahren; die Pfeile, die er auf das Untier abscho, fielen unschdlich von dessen Krper herab. Da griff er zu seiner Keule, einem starken Eichenstamme, den er sich zurechtgeschnitten hatte, und ging mutig auf den Lwen los. Dieser lief in wilder Wut ihm entgegen und duckte sich schon zur Erde, um in gewaltigem Sprunge den Gegner niederzureien. Aber da traf ihn die Keule des Helden mit so wuchtigem Schlage auf die Stirn, da er bewutlos liegen blieb. Nun warf sich Herkules auf das besiegte Ungeheuer, kniete ihm auf den Rcken, umschlang den Hals mit seinen krftigen Armen und prete ihn zusammen, bis der Lwe erstickt war und alle vier Beine von sich streckte. Als Siegeszeichen wollte Herkules die Haut des Lwen mit sich nehmen; er entdeckte auch glcklich, da durch die scharfen Klauen des Lwen der Leib sich aufschneiden lie. So zog er das Fell herunter und wies es dem Eurystbeus vor als Beweis, da er die Aufgabe ausgefhrt habe; dann aber warf er es sich der die Schul-tern und benutzte es als Mantel. 2. ficrhulcs ttet die lernifcbe Dydra. In einem sumpfigen Walde unweit der Stadt L e r n a war die Hhle einer riesigen Schlange oder Hydra; sie hatte neun Kpfe, von denen der mittelste unsterblich war. Da sie in der Um-gegend viel Schaden anrichtete, erhielt Herkules von Eurystheus den Auftrag, sie unschdlich zu machen. Er nahm nach Lerna seinen jungen Freund I o l u s mit. Vor der Hhle angelangt, entzndeten die beiden Freunde ein groes Feuer, das sie mit drren Asten nhrten. Hier machte Her-kules die Spitzen seiner Pfeile glhend, dann scho er sie in die Hhle, um die Schlange zu reizen. Bald wlzte sich die Hydra l* %

8. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 4

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
4 heraus und zischte ihn aus ihren neun Rachen an. Flugs sprang Herkules mit seinem Schwerte herzu und schlug einen Kopf nach dem andern ab. Aber was mute er sehen! Fr jeden abgeschla-genen Kopf wuchsen zwei neue hervor, die ihn mit ihren spitzen Zhnen bedrohten. Ohne die Hilfe des Jolaus wre es dem Herkules nicht ge-lungen, die Aufgabe zu lsen; aber auf einen Wink des Helden eilte sein junger Freund herbei und hielt einen glhenden Feuer-brand an die blutigen Wunden, soda die Kpfe, die sich neu bilden wollten, verkohlten. So wurden es allmhlich der Kpse immer weniger, und schlielich blieb nur der mittlere Kopf brig, der un-sterblich war. Ihn vergruben die beiden Freunde in ein tiefes Loch und wlzten auch noch einen Felsblock darber. Aus dem zerstckelten Rumpfe flo dickes Blut, das ein td-liches Gift enthielt. Mit diesem Blute bestrich Herkules die Spitzen seiner Pfeile; nun brachten sie jedem, dem sie auch nur die Haut ritzten, sicheren Tod. 3. Fjcrhulcs fangt die Imrfcbhub der Hrtcmta (Diana). Artemis, die Schwester des Apollo, war die Gttin der Jagd; sie war eine rstige Jungfrau, trug einen Kcher auf dem Rcken und einen Bogen in der Hand und streifte mit hochgeschrztem Gewnde hinter ihrer Meute her durch Wlder und durch Felder. Eine Hirschkuh war ihr besonders lieb und galt daher als heilig; dies schne Tier hatte goldenes Geweih und eherne Fe und lief so schnell, da auch die besten Hunde es nicht einholen konnten. Diese Hirschkuh sollte Herkules fangen und dem Eurystheus bringen. Er machte sich auch sofort auf den Weg und folgte ihr unermdlich, wohin sie auch flchten mochte; ja, ein ganzes Jahr soll er sie ver-folgt haben, bis sie endlich zusammenbrach. Da hob er sie behutsam auf seine Schultern und brachte sie dem Eurystheus. Dann aber trug er sie auf ihren gewohnten Weideplatz und gab ihr die Freiheit, um die Gttin nicht zu erzrnen. 4. fjcrhulcs fangt den erymantbifcben 6ber. Auf dem Berge Erymnthus hauste ein wilder Eber, der weit und breit die Gegend verwstete. Auch diesen sollte Herkules fangen. Nach langer Mhe trieb er das wilde Tier auf ein Schnee-feld im Gebirge, wo es stecken blieb und nun gebunden wurde. Dann warf es Herkules sich auf den Rcken und trug es nach My-cenae. Uber den Anblick des frchterlichen Tieres erschrak Eury-stheus so, da er sich vor Angst versteckte. Herkules aber opferte den Eber den Gttern. #

9. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 5

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
5 5. f>erhulea reinigt den Stall des Hugiaa. Eurystheus war sehr rgerlich, da er sich vor Herkules so feige gezeigt hatte; deshalb wollte er den Helden demtigen und gab ihm eine Aufgabe, die fr einen Gttersohn unwrdig war. Der König Augias hatte eine Herde von mehreren tausend schnen Rindern. Diese standen in einem groen Hofe, und da man seit Jahren nicht daran gedacht hatte, den Dnger wegzurumen, so war der ganze Hof von einer viele Fu dicken Schicht Mist berzogen. Diesen sollte Herkules in einem einzigen Tage wegschaffen. Obwohl der Held die schlimme Absicht des Eurystheus erkannte, ging er doch zu Augias, und dieser versprach ihm den zehnten Teil seiner Herde, wenn ihm die Arbeit gelinge. Nun flo aber unweit des Hofes ein Strom; diesen leitete Herkules durch einen kurzen Kanal gerade auf den Hof los, und in wenigen Stunden trug das Wasser des Stromes, das auf der einen Seite in den Hof eindrang, auf der andern Seite den Mist hinaus; als der Hof so gereinigt war, schttete Herkules den Kanal wieder zu. Der meineidige Augias weigerte sich aber unter allerhand Vorwnden, ihm den versprochenen Lohn zu geben. 6. F>crhulca verfebeuebt die ftympbalifcben Vgel. Dies waren gefhrliche Raubvgel, die an dem See S t y m -phlus nisteten und die Macht besaen, ihre ehernen Federn wie Pfeile auf ihre Feinde zu schieen. Dem Herkules gelang es, sie zu verscheuchen, indem er durch Klappern einen gewaltigen Lrm ver-ursachte, vor dem sie erschraken. Die auf ihn abgeschossenen Federn konnten ihn nicht verwunden, da er sich in seine Lwenhaut hllte; er dagegen holte mit seinen sicher treffenden Pfeilen viele der Raub-Vgel aus der Luft herab. Die andern flchteten in ferne Lnder. 7. fierhulea bndigt den feuerfebnaubenden Stier von Kreta. Auf der Insel Kreta richtete ein wtender Stier groe Ver-Wstungen an; niemand konnte ihm entgegentreten, da ein feuriger Atem ihm aus Maul und Nase drang. Herkules aber konnte sich durch das Lwenfell vor dem Feueratem schtzen. Er packte den Stier bei den Hrnern und ri ihn mit seiner Riesenkraft zu Boden. Fortan setzte sich der Stier.nicht mehr zur Wehr, er lie sich sogar zumen, so da Herkules auf ihm reiten konnte. Eurystheus lie spter das Tier entwischen, worauf es in seine frhere Wut zurckfiel. 8. fjerhulea bndigt die menfdienfreffenden Reffe des Dtomedea. Der König Di 0 medes hatte in seinem Stalle die herrlichsten Rosse, die aber so wild waren, da sie mit eisernen Ketten an eherne Krippen gebunden werden muten. Alle Fremdlinge, die in die

10. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 38

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
38 b. Die fietmkebr des Odyffcus. Bald lag das Schiff gerstet, das ihn in feine liebe Heimat bringen sollte. Ter König und die Knigin sorgten selbst fr die Unterbringung der kstlichen Geschenke. Ein Abschiedsmahl ver-einte noch einmal das Knigspaar und die Fürsten mit ihrem Gaste. Dieser sprach den innigsten Dank aus fr die gtige Aufnahme, die er gefunden hatte, und flehte den Segen der Götter herab auf das gastfreie Volk der Phaken und feine edlen Herrscher. Dann drngte er ungeduldig zur Abfahrt, die in der Abendstunde erfolgte. Als die Kste des Phakenlandes hinter ihm verschwand, streckte sich Odysfeus auf dem Verdeck nieder, wo ihm ein Lager aus Fellen und Decken bereitet worden war. Beim Takte der Ruderschlge fiel er sofort in Schlummer; er schlief die ganze Nacht hindurch und merkte es nicht, als das Schiff in frher Morgenstunde die Kste Jthakas erreichte und in einsamer Bucht vor Anker ging. Aus Zart-sinn vermieden es die Phaken, den Schlummernden zu wecken; leise faten sie die Zipfel der Decke, auf welcher er ruhte, und trugen ihn vorsichtig an Land, ohne da er erwachte. Hier ward der Held auf den Boden gebettet, und die Geschenke wurden neben ihm niedergelegt; dann bestiegen die Phaken eilends wieder ihr Schiff und segelten heimwrts. So war der viel umhergetriebene Odysseus schlafend in die heiersehnte Heimat zurckgekehrt, die er vor zwanzig Jahren ver-lassen hatte. Bei hellem Tageslichte erwachte der Schlfer und sah sich verwundert um; die Gegend erschien ihm fremd; schon glaubte er, schmhlich verraten und an einer unwirtlichen Kste ausgesetzt zu sein, doch zeigten ihm die sorgsam aufgestellten Geschenke, da dieser Verdacht nicht berechtigt war. Sorgenvoll machte er sich an die Auskuudung des Landes. Da trat seine alte Freundin Pallas Athene heran, die ihn zuerst in der Heimat begren wollte. In der Gestalt eines jungen Hirten brachte sie ihm die Kunde, da er in Jthaka sei, und nahm an seiner Freude teil. Dann gab sie sich ihm zu erkennen und besprach mit ihm, was nun zu tun sei. Sie gab ihm den Rat, zunchst zu erforschen, wer treu zu ihm stehe und wer der Strafe wert fei. Damit er dies unerkannt voll-bringen knne, verwandelte sie ihn in einen alten Bettler. Das schwellende Fleisch schrumpfte zusammen, die Glieder wurden welk und schlaff, Runzeln durchfurchten das Antlitz, Haupt- und Bart-haar frbten sich grau. In dem Greise, der in schbige, geflickte Gewnder gekleidet war und einen schmierigen Bettelranzen trug, htte niemand den gttergleichen Helden erkannt. Schlielich half ihm die Gttin, die herrlichen Geschenke der Phaken in einer nahen Hhle zu verbergen.
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