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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 29

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Odysseus. 29 Ruder und verlieen den ungastlichen Strand. Hhnende Worte rief Odysseus dem Riesen vom Schiffe aus zu; der aber schleuderte einen mchtigen Stein, der die Flchtenden zum Glck nicht erreichte. Dann flehte der Geblendete zu seinem Vater Poseidon, da er den Odysseus fr feine Missetat strafe. * Nach einigen Tagen erblickten die Seefahrer eine schwimmende Beim Wind-Insel. Hier wohnte der Windgott olus. Odysseus wurde freundlich 90tt aotu5' aufgenommen und mute von Trojas Untergang erzählen. Vor der Ab-reise schenkte ihm olus einen Schlauch, d. i. das zusammengenhte Fell eines Tieres, darin waren die widrigen Winde eingeschlossen. Dazu lie er einen gnstigen Fahrwind wehen, der schwellte die Segel, und hurtig ging es der Heimat zu. Schon sahen die Schiffer von ferne das felsige Jthaka, da bermannte Odysseus der Schlaf. Die neugierigen Gefhrten ffneten den Schlauch, da sie Gold und edles Gestein darin vermuteten. Mit Geheul entwichen die Winde, whlten das Meer auf und trieben die Schiffe zurck zur Insel des olus; der aber wies dem hilfesuchen-den Odysseus zornig die Tr. So trieb denn Odysseus planlos auf dem weiten Meere umher. Nach sechs Tagen liefen die Schiffe in eine Bucht ein, die von Felsen eingerahmt war, Odysseus aber legte mit seinem Fahrzeuge auerhalb des Hafens an. Er sandte drei Gefhrten aus, die Gegend zu erkunden. Sie kamen in eine Stadt, da wohnten die riesigen Lstrygnen Bei den Ihr König verspeiste einen der Kundschafter, die andern retteten sich durch Saftr98onett-die Flucht. Hinter ihnen her strmten die Riesen. Von den Uferhhen aus zer-trmmerten sie mit groen Felsblcken die griechischen Schiffe. Da sanken viele Helden und herrliche Schtze auf den Grund des Meeres. Odysseus jedoch entkam glcklich auf die hohe See. Traurig segelte er mit den wenigen Gefhrten, die ihm geblieben, weiter. Vor ihren Blicken tauchte eine bewaldete Insel auf, dahin ruderten sie. Am Strande ruhten sie aus' und bereiteten ein Mahl. Dann wurde eine Schar ausgesandt, die Insel zu erforschen. Die Männer kamen bald an ein schnes Haus, eine Frau trat heraus, lud sie mit freundlichen Worten zur Einkehr ein und setzte ihnen Bei der herrlichen Wein vor. Hierauf berhrte sie die Gste mit einem Stabe: ^Nre?" da wurden borstige Schweine aus ihnen, die sie in einen Stall trieb. Dieses bse Weib war die Zauberin Circe.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 31

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Odysseus. 31 Das Schiff wurde nach einer Meerenge gesteuert. Dort hausten Vorbei an der zwei Seeungeheuer. In einer Felsenhhle lauerte die sechskpfige Scylla ^cylla. auf vorberfahrende Schiffe, nahte eins, so fuhren sechs grliche Rachen blitzschnell nach Beute hervor. Auf der andern Seite sa auf dem Grunde des Meeres die Charybdis. Dreimal am Tage sog sie die Flut in die ghnende Tiefe, und dreimal spie sie dieselbe aus, ein tosender Strudel, der jedem Fahrzeug Verderben brachte. Glcklich entging das Schiff der Charybdis, da ri die Scylla sechs der Gefhrten von den Ruderbnken und zermalmte sie in der Felsen-hhle. Mit krftigen Ruderschlgen enteilten die brigen der gefhr-lichen Sttte. In der Ferne wurde die fruchtbare Insel Trinkria sichtbar, wo des Auf der Insel Sonnengottes stattliche Rinder weideten. Hier wurde gerastet. Odysseus $tinafda-lie die Genossen schwren, keins der Tiere zu tten. Aber widrige Winde verzgerten die Abfahrt, die Vorrte im Schiffe gingen zu Ende, und qulender Hunger stellte sich ein. Da schlachteten die Pflichtvergessenen mehrere Rinder, während Odysseus im tiefen Schlummer lag. Der erzrnte Sonnengott 6a4 Zeus, die Missetter zu vernichten. Auf dem Meere zerschmetterte dieser das Fahrzeug mit seinem Blitze: die Frevler sanken in die Tiefe, Odyffeus klammerte sich an das Wrack und trieb auf dem Meere hin. Die Strmung trieb den Gequlten nach der Charybdis zurck, der der Das Wrack wurde von dem Strudel in die Tiefe geriffen, er aber erfate ^an)6bl-rechtzeitig die ste eines Feigenbaumes, der den grlichen Schlund be-schattete. So hing er der dem Ungeheuer, bis es die Balken wieder ausspie. Odysseus sprang darauf und war gerettet. Neun Tage noch trieb er ermattet auf dem Meere herum. Am zehnten Tage landete er an der Insel der schnen Nymphe Bei Kalypso. Kalypso. Sie nahm den Verschlagnen liebevoll auf und bewirtete ihn aufs beste, und so sehr gefiel ihr der herrliche Held, da sie ihn zum Gemahl begehrte. Ewige Jugend versprach sie ihm dafr. Aber Odysseus gedachte seiner Lieben daheim, und bittres Weh ergriff sein Herz. Tag fr Tag sa er am Strande und schaute mit Trnen hinaus aufs Meer. Sieben Jahre verzehrte er sich in brennendem Heimweh. Da erbarmten die Götter sich seiner und befahlen der Nymphe, ihn ziehen zu lassen. Odysseus zimmerte ein Flo, nahm Abschied von der trauernden Kalypso und fuhr von dannen.

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 36

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Die Grndung der Stadt Rom. 2. Die Grndung der Stadt Rom. Als die Griechen Troja erstrmten, rettete sich der trojanische Held neas aus der Stadt. Er nahm seinen alten Vater aus den Rcken, Ascanius seinen Sohn Ascknills an die Hand und eilte dem Meere zu. Ein Alba longa. Schiff trug ihn nach langen Irrfahrten an die Mndung des Tiber. Dort lie er sich nieder, sein Sohn grndete spter hoch oben an einem Berge die Stadt Awalnga. Numitor und Hier regierte einst der König Numitor, aber sein herrschschtiger mu.m. sgru^er Amulius stie ihn vom Throne. Das erregte den Zorn der Götter, und die Tochter des Entthronten, Rhea Silvia empfing vom Romulus und Kriegsgotte Mars zwei Shne: Rmnltts und Remus, die sollten der-Remus. Frevel rchen. Jedoch der grausame Amulius setzte die beiden Knaben im Tiberstrome aus und lie die Mutter tten. Die Flut splte die armen Kleinen ans Land. Zuerst ernhrte sie eine Wlfin, dann fand sie der Hirt Fastulus. Der nahm sie mit heim und erzog sie wie die eignen Kinder. Sie wuchsen zu krftigen Jnglingen heran und halfen ihrem Pflegevater beim Hten der Herden. Da gab es oft Streit mit andern Hirten wegen der guten Weidenpltze. Dabei wurde Remus einst von den Hirten des Numitor gefangen genommen, Romulus suchte den Bruder zu befreien und fiel auch in ihre Hnde. Beide wurden vor den Alten gefhrt, der entdeckte in ihren Gesichtszgen hnlichkeit mit seiner Tochter, und Faustulus gab ihm die Gewiheit, da er seine Enkel vor sich habe. Voller Freude offenbarte ihnen der Grovater ihre knigliche Ab-stammung. Sie tteten den grausamen Amulius und setzten den Gro-vater wieder auf den Thron. Die Brder Numitor belohnte seine Enkel mit einem Stck Land am Tiber- ^75?v"chr!" strme, dort sollten sie eine Stadt grnden. Männer kamen aus der Nachbarschaft herzu und halfen Htten aus Holz, Lehm und Stroh an einem Hgel des linken Tiberufers erbauen, auch eine niedrige Stadt-mauer wurde aufgerichtet. Doch der den Namen der Stadt konnten sich die Brder lange nicht einigen, heftiger Streit brach darum zwischen ihnen aus, Remus wurde dabei gettet. Nun gab Romulus der jungen Stadt den Namen Rom und ward ihr erster König. Das soll im Jahre 753 v. Chr. geschehen sein.

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 40

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Von den Patriziern und Plebejern. hielt er fr Porsena und stach ihn nieder. Aber er hatte des Knigs Schreiber gettet, wurde ergriffen und vor Porsena gefhrt. Mutig gestand er: Ich wollte dich tten, Porsena, aber was mir nicht gelang, wird ein andrer vollbringen; denn dreihundert rmische Jnglinge haben sich gegen dein Leben verschworen." Der ergrimmte König drohte ihm mit dem Feuertode. Da lchelte der Rmer, hob seine rechte Hand, hielt sie der ein Feuerbecken und lie sie langsam verbrennen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sieh, Porsena, wie wenig deine Drohung mich schreckt", sprach er gelassen dabei. Den König und alle, die um ihn waren, erfate ein Grausen bei solchem Opfermute. Porsena lie den Mncius ungestraft nach Rom zurck-kehren und hielt es frs beste, die Belagerung aufzuheben. Er begngte sich mit einer Anzahl Geiseln und zog in sein Land zurck. Die Rmer ehrten den Mucius, der seine rechte Hand dem Vater-lande geopfert hatte, durch den Beinamen Bitmln, d. h. Linkhand. T^uimus Darnach versuchte Tarquiuius, ein andres Nachbarvolk zum Kampfe Vertriebner. S^eit Rom zu bewegen. Es wurde von den Rmern geschlagen, und der vertriebne Herrscher erlangte die Knigsherrschaft nicht wieder. 6. Bon den Patriziern und Plebejern. Die mchtigen In Rom wohnten neben denen, deren Vorfahren schon in ltester Patrizier. rmische Brger gewesen waren, auch viele Nachkommen unter- worfner Vlkerschaften. Die erstern bekleideten die mter im Staate, wurden Konsuln und Senatoren und genossen viele Rechte. Dazu be-saen sie ausgedehnte cker und groe Herden. Hochmtig blickten diese Diebedrckten alteingesessenen Patrizier auf die rechtlosen Unterworfnen oder Plebejer Plebejer herab. Diese hatten nur wenig cker und Vieh, ihnen wurden keinerlei mter anvertraut. Zogen die Männer in den Krieg und das geschah in Rom sehr oft , so hatten die Armen niemanden, der daheim fr sie pflgte oder erntete, und kehrten sie heim, so herrschte da oft bittre Not. Gegen hohe Zinsen lieh dann der Plebejer von dem hochmtigen Patrizier Geld; konnte er es nicht zur rechten Zeit zurckerstatten, verlor er seine cker, seine Kinder wurden als Sklaven verkauft, er selbst wurde aus-gepeitscht und wanderte ins Gefngnis. Da seufzten die Plebejer nach Erlsung. Wohl versprachen die Patrizier, ihr Los zu verbessern, doch hielten sie ihr Versprechen nicht.

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 120

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
120 Vom Groen Kurfrsten und von Johann Georg Hi. Den Brger, der in gedrckter Stimmung einherging, ermunterte er zu neuem Tun und gab ihm Geld, damit er ein Geschft oder eine Fabrik anlege. Er selbst errichtete Glashtten und Eisenwerke, und viele folgten seinem Beispiele. Wo es ntig war, baute er neue Straen und lie darauf regelmig die Post verkehren; auch fr knstliche Wasser-Wege sorgte er, damit der Kaufmann schnell und billig seine Waren von einem Ort zum andern befrdern knne. 6rgi$T . Dabei schweifte sein weiter Blick der die Grenzen seines Landes Flotte. hmaus: mit berseeischen Lndern wollte er Handel treiben, das war seit langem sein Wunsch. Ein Hollnder rstete ihm Schiffe aus, und ball flatterte die weie Flagge mit dem roten Adler Brandenburgs auf dem Weltmeere. -st-?-ut,ch- . in'se dieser hlzernen Segler besuchten die ferne Goldkste Afrikas. Kolonie In Hier erwarb der Befehlshaber von den Negern ein Stck Land und grndete Afrika, die Festung Grotz-Friedrichsburg. Das war die erste deutsche Kolonie, leider wurde sie spter an die Hollnder Oerkauft. * Inzwischen wuchs der bermut des franzsischen Knigs immer mehr. Mitten im Frieden raubte er die deutsche Stadt Straburg. Darnach verlangte er, da seine evangelischen Untertanen katholisch werden sollten. Wer sich nicht fgte, wurde blutig verfolgt. Da lieen Tausende Haus und Hof im Stich und retteten sich mit ihren Angehrigen der die Grenze. ^ertriebnen1 ^er Kurfürst lud sie ein, nach Brandenburg zu kommen, der Franzosen in 20000 fleiige und rechtschaffne - Fremdlinge folgten seinem Rufe; die Brandenburg, ersten begrte der Fürst in Potsdam selbst und wies ihnen Wohnpltze in der Mark, besonders in Berlin an. Daher kommt es, da in Verlin viele Einwohner franzsische Namen tragen. Kurfrsten" tzten Lebensjahre des Groen Kurfrsten waren reich an Tod. Leidenstagen. Im Mai 1688 fhlte er, da sein Ende nahe sei. Er nahm von seiner Familie und seinen Rten Abschied, mit den Worten: Ich wei, da mein Erlser lebt", verschied er. * * * ?orghi. en Groen Kurfrsten nahm sich Sachsens Kurfürst Johann ' 'Georg Iii. zum Vorbilde, auch er meinte, da eine kampfbereite Armee des Staates beste Sttze sei. Schon als Kurprinz hatten ihn die Erfolge der brandenburgischen Truppen begeistert, die aufgeputzte Garden seines Vaters, die bei den

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 122

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem tarfen. gab es nichts Besseres zu essen als in einem Berliner Brgerhause. Und wenn der König sich ein wenig nach der Arbeit erholen wollte, so ging Tabaks, er des Abends ins Tabakskollegium. Da fanden sich Minister und o egium. Generale ein, an einem ungedeckten Tische trank man aus groen Deckel-krgen Bier und rauchte Tabak aus langen Tonpfeifen. Dabei wurde der diese oder jene ntzliche Einrichtung im Staate gesprochen, wohl auch manchmal ein derber Spa gemacht. Der König. In Potsdam weilte der König am liebsten. Hier arbeitete er Un- licher^ Arbeiter, ausgesetzt fr das Wohl seines Volkes. Zum Arbeiten sind die Könige geboren", sagte er. Schon frh um 3 Uhr stand er auf und verrichtete sein Morgen-gebet. Dann setzte er sich an den Schreibtisch, las die Briefe und Ge-suche, die eingegangen waren, und versah sie mit kurzen Randbemerkungen. Bald erschienen seine Minister und Rte, erstatteten ihm der dies und jenes Bericht und hrten dann aufmerksam zu, wie er es haben wollte. War das vorbei, so ging der König mit dem festen Vambusstock in der Hand hinunter vors Schlo. Hier sah er zu, wie seine Garde, die langen Kerls", exerzierten, kommandierte wohl auch selbst und war erfreut, wenn die Gewehrgriffe und der Parademarsch klappten; konnte aber auch gehrig schelten, wenn die Leistungen schlecht ausfielen. Vom Exerzierplatz unternahm er oft einen Gang durch die Stadt. Da wollte er niemand mig sehen; Tagediebe huschten in die Seiten-gassen, wenn sie von weitem den König an dem glitzernden Stern auf der Brust erkannten. Er sah bei seinen Beamten nach, ob sie auch pnktlich und gewissenhaft ihren Dienst taten. Einen faulen Torwchter, der zu lange in den Federn lag, prgelte er aus dem Bette. Den Obst-und Gemsefrauen, die mig auf dem Markt saen, gebot er: Sie sollen nicht Maulaffen feilhalten, sondern sie sollen Wolle und Flachs spinnen, stricken oder nhen." Kam er an einem alten Hause vorbei, so erkundigte er sich nach dem Besitzer, und hrte er, da er vermgend sei, so hie es ohne Widerrede: Der Kerl hat Geld, mu bauen!" Den brigen Teil des Tages sa der König wieder bei der Arbeit. Er kmmerte sich um alles, besonders aber um dreierlei: das waren seine Bauern, seine Soldaten und die liebe Jugend, die er zwang, in die Schule zu gehen. Wer es nicht sieht, kann es nicht glauben, da ein Mensch in der Welt so viel verschiedne Sachen an einem Tage tun knnte, wie dieser König tglich tut", schreibt ein Mann, der bei Hofe aus- und einging.

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 127

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Friedrich dem Groen. 127 nach Sddeutschland, wohin der Kronprinz den König begleitete, sollte der Fluchtplan ausgefhrt werden. In der Nacht vorher aber wurde alles dem Könige verraten. Er lie den Sohn sofort verhaften; von dessen Gefhrten geriet aber blo der Leutnant von Katte in des Knigs Gewalt. Soldaten muten den gefangnen Kronprinzen nach der Festung Friedrich in Kstrin bringen, dort lie ihn der erzrnte Vater einsperren. Ein Kustrm. Kriegsgericht von alten Generalen sollte nach dem Willen des Knigs die Ausreier verurteilen. Die Richter beschlossen, Katte auf Lebenszeit ins Zuchthaus zu stecken, aber der den Kronprinzen, ihren zuknftigen Herrn, wagten sie kein Urteil zu fllen. Der König aber lie den jungen Katte vor den Augen des Krn-Prinzen enthaupten, während dieser lngre Zeit hinter vergitterten Fenstern sitzen mute. Hier hatte er Zeit, darber nachzudenken, da er sehr unrecht gehandelt habe. Die Reue erfate sein Herz, und er bat den Vater um Verzeihung. Der Vater befreite ihn endlich aus der Haft; doch lie er ihn noch nicht an den Hof kommen, sondern befahl, da er noch in Kstrin bleibe und bei der Verwaltungsbehrde der Provinz, d. i. der Kriegs- und Do-mnenkammer, arbeite. Den ganzen Tag las oder schrieb nun der Krn-Prinz Berichte. Da wurde ihm klar, was es heie, ein Kriegs Heer imstande zu halten und auf den kniglichen Gtern sparsam und ersprielich zu wirtschaften. Dabei lernte er einsehen, da sein Vater ein trefflicher Regent sei, dem das Wohl seiner Untertanen gar sehr am Herzen liege. So wurde er auch ein andrer Mensch, nahm sich den König zum Vorbild und tat alles, was dem Vater Freude machte. Niemand war froher als der König. Er ernannte ihn zum Obersten Friedrich in eines Regiments und schenkte ihm das Lustschlo Nheinsberg. Er zrnte Rheinsberg. auch nicht mehr, wenn der Kronprinz auf seinem Schlosse musizierte und Theater spielte, franzsische Bcher las und franzsische Gedichte verfate. Und als der König endlich voller Schmerzen den Tod erwartete, da sagte er mit brechender Stimme: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, weil ich einen so wrdigen Sohn zum Nachfolger habe." * Friedrich Ii. war kurze Zeit König, da kam von Wien die Kunde: König Friedrich der deutsche Kaiser ist gestorben, und seine Tochter Maria Theresia tritt Kaiserin Maria die Herrschaft in den sterreichischen Landen an. Theresia. Der König hatte in alten Urkunden gefunden, da Teile von Schlesien, die sterreich besa, eigentlich zu Preußen gehrten. Ein

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 157

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Kaiser Wilhelm Ii. 157 Die Vortrefflichkeit unsers Heeres zeigte sich, als deutsche Truppen zusammen mit Soldaten andrer Staaten, in China die Mrder der Fremden zchtigten, ganz besonders aber, als unsre braven Krieger im wasserlosen Eiidtvestafrika mit den grausamen Hereros und Hotten-totten kmpften. Die deutsche Kriegsflotte ist recht eigentlich bei Kaisers Schpfung, Der Kaiser ihre Entwicklung liegt ihm ganz besonders am Herzen. Oft erscheint er Kriegsflotte, in Kiel oder Wilhelmshaven: da wohnt er dem Stapellauf eines neuen Kreuzers bei, oder er besucht ein Kriegsschiff oder lt die eisen-gepanzerten Kolosse auf dem Meere manvrieren. Und sucht er Erholung nach anstrengender Arbeit, so trgt ihn sein stolzes Schiff, die Hohenzollern", das wie ein blendender Schwan die Wogen durchfurcht, hinaus aufs weite Meer, nach Norwegens felsigen Gestaden. Was der kaiserliche Grovater zum Wohle der Millionen Ar- Der Kaiser heiter angebahnt hat, das setzt der Enkel fort. Arbeiter. Nunmehr ist sowohl der Arbeiter als anch der Beamte, den ein Unfall im Berufe oder hohes Alter erwerbsunfhig macht, durch ein jhrliches Gehalt vor Not geschtzt, auch drfen Kinder nicht mehr in den Fabriken* beschftigt werden, und Sonntags mu jeder Fabrikbetrieb ein-gestellt sein. Bei all der rastlosen Ttigkeit findet unser Kaiser noch Zeit, durch Baumeister und Bildhauer seine Residenzen schmcken zu lassen, Malern und Musikern Auftrge zu geben, mit Mnnern der Wissenschaft zu ver-kehren und sich eingehend um die Schulen seines Landes zu kmmern, die ihm sehr viel verdanken. * Die friedliche Ttigkeit unsers Kaisers wurde jh unterbrochen, als Anfang August 1914 der Weltkrieg ausbrach. Neidische und rachschtige Feinde ringsum, die schon Jahre zuvor sich verbndet hatten, das auf-strebende Deutsche Reich und seinen treuen Bundesgenossen Osterreich zu vernichten, zwangen den Friedenskaiser, das Schwert zu ziehen. Voll Mut und Gottvertrauen blickte er der furchtbaren Gefahr ins Auge, und mit zndenden Worten rief er das deutsche Volk, sein Heer und seine Marine zum heiligen Kampfe auf. Sofort setzten sich die deutschen Heerscharen nach Osten und Westen in Marsch; bald darnach eilte er selbst mit seinen Shnen ins Feld; denn einen Hohenzollern duldet es nicht daheim, wenn sein Volk in den Kampf zieht.

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 132

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
132 Aus der Napoleonischen Zeit. Gegend forschte er nach, wie weit der Kanal fertig sei, den er zur Ver-bindnng zweier Flsse bauen lie; dann lie er an einer andern Stelle den Wagen halten und berzeugte sich, da die weiten Smpfe ent-wssert wurden, die an den Ufern mehrerer Flsse entstanden waren. Jedes Jahr hielt der König auch groe Manver mit seinen Sol-baten ab, und wo es galt, fr das Wohl seiner Krieger oder alter Invaliden etwas zu tun, da war er immer bereit und sparte nicht. Nur selten kam er nach Berlin. Wenn ihn die Berliner auf seinem Schimmel daherreiten sahen, so rissen sie die Hte vom Kopfe, blickten ihm lange nach, sagten wohl auch: Er sitzt recht gebckt zu Pferde, Der Alte die bsen Kriegsjahre haben ihn vor der Zeit alt gemacht", und nannten ' ihn den Alten Fritzen". Die Straenjungen schwenkten ihre Mtzen, umjubelten ihn und liefen neben dem Pferde her. Als sie es eines Mittwochs zu bunt trieben, hob er seinen Krckstock und rief ihnen zu: Macht, da ihr in die Schule kommt!" Da lachten sie zu ihm hinauf: Der Alte Fritz will König sein und wei nicht einmal, da Mittwoch Nachmittags keine Schule ist." Darbex freute sich der König. Friedrichs Tod. Im hohen Alter wurde er schwerkrank. Aber wenn auch bse Gicht-schmerzen ihn plagten, so klagte er nie und arbeitete unermdlich. Schien die Sonne warm, so lie er sich im Rollstuhl auf die Terrasse vorm Schlosse fahren. Da sa der alte Kriegsheld im abgeschabten Waffenrock, ein Bein im hohen Stiefel, das andre mit Binden umwickelt. Kein lieber Verwandter war um ihn, nur sein Kammerdiener stand dabei, jedes Winkes gewrtig. Im August 1786 starb Friedrich. Wer soll nun die Welt regieren?" soll ein schwbischer Bauer gefragt haben, als er die Kunde vom Tode des groen Knigs vernahm. 19. Aus der Napoleouischen Zeit. Unser deutsches Vaterland hat vor 100 Jahren Tage der Knecht-schaft gesehen, davon lat euch erzählen: ^ronbfiten Franzose hatten sich gegen ihren König emprt, ihn gefangen Resolution" genommen und zum Tode verurteilt. Sein Haupt fiel in Paris unter der Guillotine (Fallbeil). Dasselbe Los traf seine Gemahlin, eine Tochter der Kaiserin Maria Theresia, und viele seiner Anhnger. Frankreich wurde eine Republik. Blutdrstige Männer rissen die Herrschaft an sich; wer sich ihnen zu widersetzen wagte, starb unterm Fallbeil.

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 152

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Vom König Albert. 22. Vom Kuig Albert. Wenn man der Helden gedenkt, die das Deutsche Reich erstritten haben, so mu unser tapfrer und guter König Albert in vorderster Reihe genannt werden. Ulberts König Albert war der lteste Sohn des hochgelehrten Priszen x>Usul ' Johann, der spter Sachsens Thron bestieg. In der Nacht des 23. April 1828 verkndeten Kanonenschsse der Residenzstadt Dresden seine Geburt. Der prinzliche Vater whlte nach den ersten Jugendjahren einige tchtige Offiziere und den hochgeachteten Geheimrat von Langenn zu Erziehern seines Erstgebornen. Bald zeigte sich des Prinzen Zuneigung zum Soldatenstande, als Zehnjhriger erschien er auf einem Pony mit bei den Herbstmanovern. Geheimrat Langenn war mit seinem begabten Zgling wohl zufrieden, vor allem lobte er sein frommes Gemt, seine menschenfreundliche und freigebige Art und seine Vaterlandsliebe und fand, da ihn die Rechtswissenschaft und Geschichte am meisten interessierten. Als Neunzehnjhriger ging Prinz Albert nach Bonn am Rhein, um an der Universitt Vorlesungen zu hren. Sei treu und beharrlich; denn der grte Feind der Jugend ist der Leichtsinn!" sagte ihm der Vater beim Scheiden. tn^Slesn?- 3re 1849 rief der Krieg mit den Dnen den Artillerie- n Hopein" 3' Hauptmann Prinzen Albert zum ersten Male ins Feld. Bei der Er-strmung der Dppler Schanzen hielt er im heftigsten Kugelregen aus, begeistert jubelten ihm seine braven Sachsen zu. Dann kam die Zeit, wo er in Mhren um Carola, die Tochter des Prinzen von Wasa, warb, und wo er nach dem pltzlichen Hin-scheiden seines kniglichen Oheims Kronprinz wurde. Als solcher befehligte er das schsische Heer und arbeitete mit Hingabe an seiner Ausbildung. Kronprinz Da brachte das Jahr 1866 den Krieg zwischen sterreich und Bhmen! Preußen. König Johann hielt zum Kaiser in Wien, da zog denn Sachsens Heer mit dem Kronprinzen nach Bhmen hinein. Jetzt zeigte sich Krn-Prinz Albert als umsichtiger Feldherr. In der blutigen Schlacht bei Kniggrtz hielten seine Sachsen noch stand, als die sterreicher in wilder Flucht dem Schlachtfeld enteilten. Schritt fr Schritt gingen die tapfern Sachsen vor den strmenden Preußen zurck, ihr Fhrer war im dichtesten Feuer unter ihnen, ihr braven Leute verdient es auch, da ich bei euch bleibe", rief er ihnen zu, erst als einer der letzten
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