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Von Martin Luther.
Das Ei des Die letzten Lebensjahre brachte Colnmbus in Spanien zu. Es gab Columbus. ktc den khnen Entdecker bewunderten und verehrten, viele Neider und Hasser aber meinten, jeder andre habe solche Fahrten auch unter-nehmen knnen. Als einst Columbus bei einem Gastmahle solche ab-sprechende Worte hrte, lie er sich, so wird erzhlt, ein Ei bringen und sagte: Jeder versuche, dies Ei auf die Spitze zu stellen." Keinem gelang es, da drckte Columbus dem Ei die Spitze ein, und so blieb es stehn. Ja, so htten wir es auch fertig gebracht", meinten die andern. Gewi, gekonnt httet ihr es schon", entgegnete Columbus, ich aber habe es getan; bers Meer httet ihr auch segeln knnen, aber ich habe es ge-wagt." Da schwiegen die Neider, das Ei des Columbus" hatte sie belehrt, da sie Maulhelden waren.
Mehr und mehr wurde im fernen Westen Land entdeckt, und bald wurde es zur Gewiheit, da Columbus nicht Indien, sondern einen neuen Erdteil gefunden hatte. der denselben verffentlichte der Italiener Amerigo und Aluengo die ersten Berichte, aus seinem Namen ist auf Vorschlag eines Amerika. deutschen Gelehrten der Name Amerika abgeleitet worden.
13.
Von Martin Luther.
Luthers Wohl ein jeder kennt den teuern Gottesmann Martin Luther.
Jugend.^ rauchgeschwrzten Eisleben im Mansfeldischen steht ein altes Haus, daran verkndet eine Tafel: In diesem Hause wurde geboren Dr. Martin Luther den 10. November 1483.
Eisleben, Er war armer Leute Kind, eines Bergmanns Sohn. Der alte Hans Luther war mit seinem Weibe aus Thringen nach Eisleben ge-kommen, um bessern Verdienst zu finden; aber die drckende Armut wich auch hier nicht von ihm. Erst spter kam er in Mansseld zu einigem Wohlstand.
Martins Jugendjahre waren nicht wonnig. Die Eltern meintcn's herzlich gut mit ihrem ltesten, waren aber sehr streng, wegen kleiner Vergehen wurde er hart gestupt". Als der Vater merkte, da Martin ein kluger Kopf sei, nahm er sich vor, ihn etwas Rechtes lernen zu lassen. Er schickte den Kleinen in die Schule; waren die Wege mit Schnee be-deckt, trug er ihn wohl auf den Armen hin. Auch bei dem strengen Lehrer lernte der Knabe die Rute kennen.
Eisenach. Spter tat der Vater den Knaben auf die Lateinschule, zuerst nach Magdeburg, dann nach Eisenach. Auch hier war die Armut sein Ge-fhrte. Da sang er mit armen Kameraden unter Fhrung eines Lehrers
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Von den berseeischen Entdeckungen.
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Bald segelten portugiesische Flotten nach dem Wunderlande, eroberten dort verfchiedne Lndereien und trieben mit indischen Erzeugnissen einen schwunghaften Handel im Abendlande; Alexandria, das stolze Venedig und
Genua aber gingen mehr und mehr znrck.
*
Whrend dieser portugiesischen Versuche behauptete ein Gelehrter Christoph in Florenz, da die Erde eine Kugel sei, msse man die Ostkste tumgolum6u-Indien auch durch eine Meerfahrt nach Westen erreichen knnen. Der khne Genuese Christoph Colmbns griff diesen Gedanken auf. Die Knigin vou Spanien gab ihm drei kleine Schiffe zur Ausfhrung seines Planes. Er warb verwegne Seeleute, die mit ihm den khnen Weg in ungewisse Fernen'wagten, und ging im August 1492 in See. Gnstiger Wind blhte die Seegel, westwrts ging die Fahrt. Tag fr Tag,
Woche um Woche verstrich, nichts wie das weite Meer und der Himmel war zu sehen. Da sank auch dem Khnsten der Mut, nur Columbus blieb standhaft und bewog die Gefhrten zur Weiterfahrt. Unverwandt schaute er gen Westen, da endlich erscholl es in einer mondhellen Oktober-nacht ans dem Mastkorb seines Schiffes herab: Land!"
Als die Sonne aufging, lag vor den erstaunten Blicken eine stche Dieentd?ckung grne Insel Da kannte der Jubel keine Grenzen. Columbus betrat ^492^ mit der Fahne als der Erste das Land und nahm es fr Spanien in Besitz, dann sielen die khnen Seefahrer auf die Kniee nieder und dankten Gott fr die glckliche Fahrt. Die Entdecker nannten die Insel San Salvador, auf der Karte kannst du sie unter den Bahmainseln finden. Eingeborne von kupferroter Hautfarbe, mit Zieraten aus Gold-blech in Nasen und Ohren, sahen verwundert dem Beginnen der Bla-gesichter" zu.
Columbus glaubte fest, eine indische Insel entdeckt zu haben, auch die grern Inseln in der Nhe, die er weiterhin fand, hielt er fr Teile des ersehnten Wunderlandes. Daher kommt es. da man diese Inseln noch heute Westindien" und die kupferroten Bewohner Indianer" nennt.
Nach lngerm Aufenthalte lichtete er die Anker zur Heimfahrt, mit ungehenerm Jubel empfing ihn das spanische Volk, der König und seine Gemahlin bedachten ihn mit hohen Ehren. Noch dreimal segelte der khne Entdecker nach dem fernen Westen, dabei betrat er weiter sdlich und westlich Festlandsboden. Bis an seinen Tod blieb er des Glaubens, da er den Weg nach Indien durch eine Meerfuhrt westwrts gefunden habe.
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Extrahierte Personennamen: Christoph Christoph_Colmbns August Columbus Columbus Columbus
China zu finden, brachte ihn in der Vai von Honduras an die Kste des mittelamerikanischen Festlandes, das er fr das hinterindische Malakka hielt, und unter den hrtesten Entbeh-rungen nach einem Schisfbruche aus Jamaica der Espanola nach Spanien zurck. Von K. Ferdinand nach Jsabellas Tod M^i (1504) vernachlssigt starb C. Mai 1506 zu Valladolid im bittern 1506 Groll der erlittenen Undank und in der berzeugung, Teile Asiens gefunden zu haben.
6. Kleinere spanische Expeditionen, bei denen sich auch der Florentiner Amerigo Vespucci beteiligte, enthllten zu gleicher Zeit die Nordkste Sdamerikas, und eine portugiesische,
unter Alvarez Cabral nach Ostindien bestimmt, berhrte 1500 zufllig die Ostkste Brasiliens (von Brazil, Farbholz). Die Genuesen Johann und Sebastian Cabot besuhreu seit 1494 mit englischen Schiffen die Ksten Neufundlands und das Ostgestade des nordamerikanischen Festlandes von Labrador bis zum 35 N.b. sdwrts. Aber erst der khne Zug des Vasco de Balboa der die Landenge von Panama und die Entdeckung des Stillen Oeeans 1513 stellten fest, da man nicht Asien, sondern einen 1513 neuen Erdteil entdeckt habe.
7. Die Lage desselben zu Asien wurde kurz darnach von Ferdinand Magellan (Ferno bei Magalhass), einem Portugiesen in spanischen Diensten, durch die erste Weltum- ^5^9 segluug bestimmt (15191521), die ihn nach der Aufsindung bis der frher schon lange vergeblich gesuchten Durchfahrt zum Stillen 1521 Ocean bis zu den Philippinen fhrte. Hier fiel er selbst; die Reste der Expedition fhrte Sebastian del Cano um das Kap
der guten Hoffnung nach Spanien zurck.
8. Der neue Erdteil hie bei den Spaniern amtlich Indien, gewhnlicher die Neue Welt", bis der zuerst um 1509 von dem deutschen Geographen Waldseemller (Hylacomylus) nach den Karten und Berichten des Amerigo Vespueci aufgebrachte Name Amerika" die andern verdrngte.
9. Dem Zeitalter der Entdeckungen in engerer Linie folgte die Zeit der Eroberung (Conquista). Die Conquista-dores waren zumeist private Unternehmer, ihre Beweggrnde Golddurst und Glaubenseifer, ihr Ziel das Festland von Mittel-und Sdamerika.
10. Die amerikanischen Kulturvlker: die Azteken als Erben der Tolteken in Mexiko (Anahnac), die Maya in Iukatan, die Guiche in Guatemala, die Peruaner in den Cordilleren haben
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Extrahierte Personennamen: Malakka Ferdinand Alvarez_Cabral Johann Johann Sebastian_Cabot Ferdinand_Magellan Ferdinand Sebastian_del_Cano Sdamerika
Extrahierte Ortsnamen: China Honduras Jamaica Spanien Valladolid Ostindien Brasiliens Neufundlands Panama Spanien Indien Golddurst Mexiko Iukatan Guatemala
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der Bekehrung, die sich freilich mit fanatischer Vernichtung der reichen mexikanischen Hieroglyphenlitteratnr verband.
13. In seinem Auftrage und zum Teil unter seiner eignen Fhrung besetzten die Spanier von Mexiko aus auf der einen Seite Nicaragua (1522), Guatemala (1524), Aucatau und Honduras (15241526), auf der andern erforschten sie die Ksten von Alt- und Neu-Californien (seit 1535). Zuletzt nur in der Stellung eines Generalkapitns (Oberfeldherr) belassen starb Corte s 1547 in Spanien.
14. In Sdamerika umfate das peruanische Reich die heutigen Lnder Peru, Bolivia, Ecuador und Teile von Chile. Die Verfassung war ein theokratischer Socialismus mit ksten-artiger Scheidung des Priesterstandes, des Adels und des Volkes unter der despotischen Gewalt des Inka, des Sohnes der Sonne", der obersten Gottheit. An uerer Kultur standen die Peruaner, durch das Vorhandensein eines einheimischen Lasttieres, des Lama, begnstigt, den Mexikanern z. T. voran, in geistiger Entwicklung im ganzen nach (Mangel einer Hieroglyphenschrift). Ein Thronstreit zwischen den Shnen Hnyana Capacs (f 1525), dem eigentlichen Thronerben Huaskar und dem nur mit dem Reiche Quito (Ecuador) ausgestatteten jngeren, aber ener-gischeren Atahualpa bahnte den Spaniern den Weg.
15. Die Eroberung vollbrachte Franz Pizarro. Nach zwei mhseligen Rekognoscieruugsfahrteu im Auftrage einer peruanischen Entdeckungsgesellschaft" in Panama landete er, von der castilia-nischen Regierung bevollmchtigt, 1532 mit 177 Mann in der 1532 Bai von Tnmbez, als eben Atahualpa den Huaskar besiegt und gefangen genommen hatte. Ohne Widerstand ins Innere vor-rckend, bemchtigte er sich in Caxamalca durch heimtckischen Verrat des Inka, lie ihn hinrichten und setzte in der Hauptstadt Cuzko den Manco Capac als Inka unter spanischer Hoheit ein. Einen verzweifelten Aufstand desselben 1536 warf er blutig zu Boden, wenngleich nur mit Hilfe feines Genoffen Almagro, der eben
von feinem entbehrungsreichen Entdeckungszuge nach Chile zurck-gekehrt war, geriet aber dann der die Teilung der Gewalt mit diesem in Streit. Bei Las Salinas 1538 geschlagen, wurde A. im Gefngnis erdroffelt.
16. Als Statthalter grndete Pizarro die neue Hauptstadt Lima und verwaltete das Land mit Umsicht, fiel aber 1541 einer Verschwrung der alten Anhnger Almagros zum Opfer,
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60 -
den einheimischen Fürsten und Besetzung der wichtigsten Punkte Jan Koen der eigentliche Begrnder des niederlndisch-indischen Kolonialreiches (Kern Java, Centrum Batavia 1619), dem spter Ceylon und Malakka sich anfgten. Die Ver-Bindung mit Europa sicherte die Besiedlung des Kaplandes 1651. Anderseits eroberte die westindische Kompagnie, gestiftet 1621, seit 1624 den besten Teil Brasiliens (Mittelpunkt Mauritsstad bei Clinda, die Grndung des Gouverneurs Johann Moritz von Nassau), verlor es aber bald wieder infolge einer Em-prnng (16451654). Neben diesen durch Eroberungen erworbe-nen Handels- und Pflanzungskolonien entstand als Ackerbaukolonie Nen-Niederland (1612 Neu-Amsterdam an der Stelle des spteren Neu-T)ork), doch reichten zu ihrer Entwicklung die Menschenkrfte des kleinen Mutterlandes nicht aus. Gleichzeitig enthllten die groen Entdeckungsfahrten in der Sdsee, die zunchst im Interesse des Handels unternommen wur-den, 1616 Neu-Guinea, seit 1611 das Festland von Neu-Holland (Australien, im Auftrage des Gouverneurs van Diemen zuerst umfahren von Abel Tasman 1642, der dabei Neu-Seeland entdeckte), 1616 das Kap Hoorn, umsegelt erst 1643. Auch den Verkehr auf den europischen Meeren, insbesondere der Ostsee, und die Hochseefischerei beherrschten die Hollnder. Ihr Handel, wesentlich Zwischenhandel, obwohl er auch fr die bedeutende einheimische Industrie arbeitete, beschftigte 1634 gegen 35000 Schiffe und fand seinen Mittelpunkt in Amster-dam, das an Stelle Antwerpens der grte Handelsplatz Nord-Europas wurde (Bank 1609).
3. Die Wissenschast, deren erste Pflegsttte die Universi-tat Lehden war, richtete sich, dem Bedrfnis entsprechend, wesentlich auf praktische Ziele, bevorzugte daher die angewandte Naturwissen-schast (ca. 1590 Erfindung des Fernrohrs, Snellius' Erdgrad-Messung, Wasserbauten), das Natur- und Vlkerrecht, das im Gegen-satz zum berlieferten Recht allgemein giltige, vernunftgeme Nor-men aufzustellen suchte (Hugo Gro tius, f 1645), die Altertumskunde (Justus Lipsius, Joseph Justus Scaliger, Daniel Heinsius) und die calvinische Theologie (Arminius, Gomarns). Die Dichtung brachte zwar trotz groer Popularitt kein Werk von klassi-scher Bedeutung hervor (Jost van den Vondel, Jakob Cats), frderte aber die Ausbildung des hollndischen Dialekts zur Schriftsprache und dadurch das Gefhl nationaler Selbstndigkeit. Die Kunst leistete das Hchste in der Malerei und gelangte, indem
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mischen Rckfahrt um Schottland und Irland bis auf 54 Schiffe zu Grunde. Die tdliche Erschpfung Spaniens, die Zerstrung seiner berlegenheit zur See, die Sicherung der nationalen Un-abhngigkeit und des Protestantismus in England und in den Niederlanden waren die Folgen dieser Katastrophe.
b) Englands Aufschwung unter Elisabeth.
1. Seit 1588 fhrten die Englnder den Krieg im wesent-lichen angriffsweise teils durch Unternehmungen gegen Spanien (1596 Cadix von Graf Essex und Howard genommen), teils durch Seezge nach Amerika (1595 Walther Raleigh am Ori-noko, 1596 Drake gegen Panama), verteidigungsweise nur in Irland, das die Spanier unter der Hand untersttzten, Land-Konfiskationen und die gewaltsame Einshrnng der anglikanischen Kirche immer wieder aufregten. Graf Essex bte seinen Mi-
1601 erfolg 1601 mit dem Kopfe; erst 1602 beendete die Niederlage und Gefangennahme Tyrones den Aufstand.
2. Die Steigerung des Selbstbewutseins und der Seetchtig-feit trieben die Englnder zur Abwerfung der alten Handels-Herrschaft der Hansa (1598 Schlieung des Stahlhofes und Auf-Hebung seiner Privilegien) und zur Aufsuchung neuer Seewege, besonders nach Indien und China. Der feit 1553 angeknpfte direkte Verkehr mit Rußland der Archangelsk ffnete freilich ebensowenig eine nordstliche Durchfahrt wie die Unter-nehmungen Frobishers 1576 und Davis' 1585 eine nordwestliche; die letzteren aber gaben Walther Raleigh den Anla zu den ersten Ansiedlungsversuchen in Nordamerika auf Grund eines kniglichen Freibriefes (15841590; Virginia),
1600 und die Begrndung der ostindischen Kompagnie 1600 sicherte den Englndern einen Anteil am indischen Handel. Eine feste Grundlage gab der gesamten englischen Volkswirtschaft die durch vertriebene Niederlnder aufblhende Industrie.
3. Dem materiellen Aufschwnge geht ein solcher des geistigen Lebens parallel. Das englische Drama brachte auf ^^volkstmlicher Grundlage William Shakespeare (1564 1616 1616) zu kunstmiger Ausbildung und klassischer Vollendung, eine neue Periode der Wissenschaft erffnete Franz Bacon von Verulam (15601623) durch die Begrndung der empirischen
(inbuttitim) Methode. , ,
4 Elisabeth starb 24. Mrz 1603, nachdem sie bte Nachfolgaus Jakob Vi. Bon Schottland, Maria Stuarts Sohn, ber-tragen hatte.
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Extrahierte Ortsnamen: Schottland Irland Spaniens England Niederlanden Englands Spanien Graf_Essex Amerika Panama Irland Essex Indien China Archangelsk Nordamerika Bon_Schottland
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begann die Absiedlung nach der Besitzergreifung Virginiens 1606 in grerem Mastabe erst, als die politisch - kirchlichen Kmpfe unter den Stuarts die unterliegenden Parteien zur Aus-Wanderung nach Amerika trieben, wo sie nach ihren Ideen neue Staatswesen grndeten, soda sehr verschiedene Institutionen nebeneinander standen. Dabei lagen die Besitz- und Hoheitsrechte in den Hnden einzelner (Eigentmerkolonien), groer Gesell-schasten (Freibriefkolonien) oder der Krone selbst (Kronkolonien). So entstand 1620 durch Puritaner (die Pilgrimsvter") Massachusetts, von dem sich spter Connecticut und New-Hampshire abzweigten (Neu-England"), 1632 durch Katholiken und Anglikaner Maryland, 1636 Rhodeisland mit allgemeiner Kultusfreiheit, 1663 das aristokratische (spter in zwei Gebiete geteilte) Caro lina. 1664 wurde das hollndische Neu-Amsterdam englisch als New-Iork, dann Delaware mit New-Jersey den Schweden entrissen. 1681 grndete der Quaker William Penn durch friedlichen Vertrag mit den In-dianern Pennsylvanien, wo bald auch zahlreiche Deutsche sich ansiedelten, 1734 schlo Georgia im Sden die Reihe. Die 13 Kolonien, um 1763 mit 3 Millionen Einwohnern, im Norden aus freier Arbeit, im Sden auf Sklavenarbeit beruhend, deshalb hier aristokratisch, dort demokratisch, waren ohne politische Verbindung untereinander und in ihrer Verwaltung ganz selb-stndig; jede stand unter einem Gouverneur, der einen Staats-rat (Council) und einen Landtag (Assembly) zur Seite hatte. Sie genossen nur den Schutz des Mutterlandes und durften dafr keine den englischen zuwiderlaufende Gesetze sich geben; dagegen bestritten sie stets das Recht des englischen Parlaments, sie ohne ihre Zustimmung zu besteuern.
2. Das Parlament, von den Whigs wie von den unter Georg Iii. (17611820) herrschenden Tories durch schamlose Bestechung der jeweiligen Regierung gefgig gemacht, war damals deshalb vom einstimmigen Rufe nach Parlamentsreform" bedroht (die Juniusbriefe" 176972) und des Volkes nicht recht sicher. Trotzdem versuchte es in Ausbung jenes Rechts, den Kolonien zur Deckung der schweren, zum Teil zu ihrer Verteidigung auf-gebrachten Kriegskosten erst neue Zlle, dann, als diese aus zu heftige Opposition stieen, Stempelgebhren (fr amtliche Beurkundungen) und den Unterhalt englischer Truppen aufzuerlegen (1765). Als diese von den Kolonien und von ihrem Vertreter in London Benjamin Franklin (geboren 1706) sowie im
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wurde (bis 1767, f 1774 in England). Clives Nachfolger, Warren Hastings, als Statthalter von Bengalen zugleich Generalgouverneur aller englischen Besitzungen, gab dann der englischen Herrschaft festere Grundlagen.
3. Im Sden erstand ihr aber ein gefhrlicher Feind in Heider Ali von Maisur 176782, besonders seit mit dem Ausbruche des nordamerikanischen Krieges die Franzosen ihn untersttzten, um die englische Herrschaft in Ostindien zu ver-Nichten. Mit Mhe und nicht ohne schwere Verluste wehrten die Englnder, von Warren Hastings geleitet, seine Angriffe ab und schlssen dann, als der Friede von Versailles den Franzosen jede Einmischung verbot, mit seinem Sohne Tippu Sahib 1784 Frieden, der lediglich den Besitzstand vor dem Kriege wieder-herstellte.
4. Da jetzt die Compagnie den Kreis einer Handelsgesell-schaft weit berschritten hatte, so beschrnkte die Regierung schon 1773 ihre Selbstndigkeit durch das Regulationsgesetz". 1784
1784 verfgte die Jndiabill, das Werk des jngeren Pitt, die Ein-setzuug eines Kontrollhofs" aus 6 Mitgliedern der Regierung und 3 Direktoren der Compagnie, welche die Oberaufsicht der ihre Verwaltung zu führen und die Anstellung aller ihrer hheren Beamten und Offiziere zu beschlieen oder zu genehmigen hatte.
5. Mit der Unterwerfung Ostindiens legte England den Grund zu seiner herrschenden Stellung in Sdasien und auf der ganzen sdlichen Halbkugel. Ihre weitere Ausbildung bereiteten die Reisen von James Cook in der Sdsee 176879 vor, welche die Gestalt Australiens, Neuseelands, Neu-Guineas nher be-stimmten. Seitdem wurde Ostindien mehr und mehr zum Mittelpunkte der gesamten englischen Politik.
c) Englands geistiges Leben.
1. Im geistigen Leben Englands wurde, entsprechend dem bergewicht der politischen und wirtschaftlichen Interessen, die Dichtung von der Wissenschaft allerdings berflgelt, doch ging sie, gem der greren Freiheit des englischen Staats-und Volkslebens, dem brigen Europa voran in dem Rufe nach Befreiung von den engen Fesseln des Herkommens, nach der Rckkehr zur Natur", pflegte daher den realistischen Roman (Goldsmith), das brgerliche Trauerspiel und die Naturschilder-ung (Thomson) und belebte zuerst wieder das Interesse am
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2
Untersttzt werden diese Umgestaltungen durch die groen Erfindungen der letzten mittelalterlichen Jahrhunderte, die des Schiepulvers und der Buchdruckerkunst.
Die fhrende Stellung behaupten dabei die Spanier und Portugiesen, deren Werk im wesentlichen die groen Entdeckungen find, die Italiener, welche zuerst die moderne Staatsordnung aus-bilden und die Renaissance ins Leben rufen, und die Deutschen, welche die Kirche reformieren.
I.
Borbereitende Bewegungen.
1. Die groen Entdeckungen.
1. Das Ziel der Entdeckungsfahrten war zunchst die Aus-findung direkter Seewege nach Indien und China. Den Ansto gab die Unsicherheit und Kostspieligkeit der bisherigen Verbindungen, welche durch mohammedanische Lnder fhrten und grtenteils in den Hnden arabischer Zwischenhndler sich befanden. Doch wirkten auch Abenteuerlust und kirchlicher Eifer zur Bekehrung der Heidenvlker mit.
2. Zwei Mglichkeiten standen offen: die Umschiffung Afrikas in sdlicher und stlicher Richtung und die direkte Fahrt westwrts der den Atlantischen Oeean, auf welchem bereits um d. 1.1000 die Normannen von Island aus nach Grnland und Nordame-rika gelangt waren. Doch hemmten lange meist eingebildete Hin-dernisse (die vorausgesetzte Unbewohnbaren der heien Zone, falsche Vorstellungen von der Gestaltung Afrikas, Seege-fahren). Die ersten Unternehmungen gingen von den Italienern ans. Sie fanden um 1300 die Canarien (Inseln der Glckseligen") wieder ans. um 1350 Madeira und die Azoren. Jene besiedelten dann die Spanier, diese die Portugiesen.
Die weitere Fortsetzung fiel den Spaniern und Portugiesen zu. Jene verfolgten den westlichen, diese den stlichen Weg.
a) Portugiesische Entdeckungsfahrten.
1. Die Portugiesen, bisher nur Kstenschiffer, wurden erst von Prinz Heinrich dem Seefahrer (13941460), dem Sohne König Johanns I., zu wirklichen Seeleuten erzogen. Auf Nordafrika hingewiesen durch die Kmpfe mit den Mauren (1450 Eroberung Centas) lie dieser alljhrlich Fahrten an der West-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich König_Johanns_I. Johanns_I.
Extrahierte Ortsnamen: Indien China Afrikas Atlantischen_Oeean Island Grnland Nordame-rika Afrikas Nordafrika
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kste hin sdwrts unternehmen, um das Reich des Erzpriesters Johannes" (Abesfynien) auf dem in Verbindung mit dem Nil ge-Sachten Niger aufzufinden. So erreichten die Portugiesen 1415 Kap Bojador, berwanden es 1433 (Gil Cannes), gelangten 1445 beim Kap Verde an die Grenzen des ppig fruchtbaren tropischen Afrika, und knpften hier gewinnreichen Handel an.
2. Nach lngerer Pause nahm K. Johann Ii. (14811495) die Fahrten wieder auf, nun mit Indien als Ziel. 1484 entdeckte Diego Cano die Mndung des Kongo, 1487 Bartholo- 1487 mus Diaz das Vorgebirge der guten Hoffnung. Aber erst
als Colnmbus Ostasien auf dem westlichen Wege erreicht zu haben schien, erfolgte 1497 die entscheidende Fahrt des Vasco da 1497 Gama, der im Mai 1498 an der Westkste Vorderindiens im Hafen von Kalikut landete.
3. Anfangs begngten sich die Portugiesen mit bewaffneten Handelsfahrten; bald aber strebten sie zwar nicht darnach die hochkultivierten und dicht bevlkerten indischen Gebiete zu erobern,
roohl aber den eintrglichen Gewrzhandel in ihre Hnde zu bringen und womglich ausschlielich um das Kap der guten Hoffnung zu leiten. Daher besetzten und behaupteten sie, oft in heroischen Kmpfen mit den Indern und den ihnen zuweilen ver-bndeten Trken, vornehmlich unter der Leitung der beiden groen Viceknige Franz von Almeida und Alfons von Albn-querque die wichtigsten Kstenpltze: 1509 Diu, 1510 Goa, 1512 Kalikut, 1515 Ormus. Die Eroberung Malakkas 1511 sicherte ihnen den Weg nach den hinterindischen Inseln durch die Sundastrae, 1513 erreichten sie die Molnkken, den Sitz des Gewrzanbaus, 1516 Kanton in China. 1557 besetzten sie dort Macao. Goa wurde Hauptstadt eines weit ausgedehnten Kolonial-reichs und Residenz der Viceknige, Lissabon Mittelpunkt des Gewrzhandels. Der Dichter dieser Heldenzeit Portugals ist Luis de Camoes in seinem Epos Lusiados" (die Lusitaner) 15241579.
b) Spanische Entdeckungen und Eroberungen.
1. Die Anregung zu berseeischen Unternehmungen gab den Spaniern zunchst ihr durch den Krieg gegen Granada (14821492) neu erwachter Kreuzzugseifer, das Ziel wies der Italiener Ch ri-stoph Columbus (Cristoforo Colombo,span. Cristobal Colon).*)
*) C, 1456 in Genua geboren, Sohn eines wohlhabenden Tuch-machers, kurze Zeit in Pavia gebildet, schon 1470 zur See und bald
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Extrahierte Personennamen: Gil_Cannes K._Johann_Ii Johann Diego_Cano Diaz Franz_von_Almeida Franz Alfons_von_Albn-querque Luis_de_Camoes Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Niger Afrika Indien Ostasien Westkste_Vorderindiens China Macao Lissabon Portugals Granada Cristobal Genua Pavia