Vom Dreiigjhrigen Kriege.
113
rhrige Tuchmacher und Schleierweber, die durch ihren Gewerbflei Sachsen reichen Segen brachten.
Eine arme Vertriebne so erzhlt die Sage kam auch zu Frau Barbara Uttumttn, der Witwe eines reichen Bergherrn in Annaberg, und Barbara fand liebevolle Aufnahme. Zum Danke lehrte sie ihre Wohltterin das Uttmann-Spilzenklppeln, diese unterwies Frauen und Mdchen Annabergs in der neuen Kunst, und bald gab es in vielen Husern des Erzgebirges den Klppelsack, der guten Verdienst brachte. Eine Brunnenfigur auf dem Markte zu Annaberg und ein Denkmal auf dem Friedhofe mit der Inschrift:
Ein sinniger Geist, eine ttige Hand,
Sie ziehen den Segen ins Vaterland!"
erinnern an Frau Barbara, die Wohltterin des Erzgebirges.
*
Durch das rastlose Mhen des edlen Frstenpaares war Sachsen Sachsens zum reichsten deutschen Lande emporgeblht. Allenthalben sah man wohl- Wohlstand, gepflegte Wlder, wogende Saatfelder, reiche Obstgrten und fette Wiesen,
auf denen zahlreiche Rinder und Schafe weideten. In den Stdten ge-langten die geschftigen Brger zu hohem Wohlstande, gingen in Samt und Seide einher, feierten kostspielige Feste, bauten sich stattliche Wohnhuser und hielten darauf, da herrliche Kirchen und schne Rathuser die Städte zierten. Auf den Landstraen brachten lange Wagenzge die Erzeugnisse des Gewerbfleies nach den groen Handelspltzen, bewaffnete Reiter, die der Kurfürst fr Geld stellte, begleiteten sie zum Schutze.
berall ehrte man das Frstenpaar hoch, nannte den Kursrsten Vater Augusts Vater August und seine Gemahlin Mutter Anna. Gro war die J?nb Mutter Trauer, als sie bald nacheinander starben. nnn n e'
Leider hat ein bser Krieg, der bald nachher das deutsche Land dreiig Jahre lang verwstete, vieles vernichtet, was Vater August und Mutter Anna geschaffen haben.
15.
Vom Dreiigjhrigen Kriege.
Wer die Umgegend von Leipzig durchstreift, der findet bei Breiten-seld einen schlichten Gedenkstein mit dem Namen Gustav Adolf und bei dem Stdtchen Ltzen den sogenannten Schweden st ein nebst einer groen Kapelle. In der Schsischen Schweiz zeigt man dem Wanderer die Schwedenlcher, eine Felsschlucht, in die die Bauern der Gegend einst ihr Hab und Gut vor den bsen Schweden retteten. Auf irgend einem Dorfe im Erzgebirge oder Vogtland erzhlt ihm wohl der Pfarrer:
Sedkert. Geschtchtl. Erzhlungen (Sachsen, Ausgb. B.). o
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Barbara_Uttumttn Barbara Barbara Augusts August August Gustav_Adolf Gustav Adolf
94 Von den ersten Meiner Markgrafen.
Groen seines Landes, da er der Herrschaft entsage, und teilte die Be-
sitznngen unter seine Shne. Bald darauf starb er als Klosterbruder
*
Otto der Reiche. Die Mark Meien erbte Konrads ltester Sohn Otto. Damals bestand der fromme Brauch, da Fürsten Klster oder Kirchen stifteten: Otto grndete das Kloster Altzella bei Nossen und schenkte den Mncher ein groes Stck Wald, das sich nach dem Gebirge hinaufzog. Als dt frommen Brder daran gingen, die Bume zu roden, stieen sie auf Silber.
Der schlaue Markgraf nahm das geschenkte Land zurck und fanfc die Mnche mit der Stadt Rowein ab. Aus dem Harze rief er schsische Bergleute herbei, die frderten Silber in Menge zutage. Dicht bei der Schchten schlugen sie ihre Wohnungen auf, so entstand die Schsstadt oder Sachsenstadt, die viel Zuzug erhielt und spter den Namen Freiberg bekam.
Den Markgrafen mit dem groen Silberschatze nannte man bald den Reichen. Er lie aus dem edeln Metall Mnzen prgen und der-wandte viele derselben zum Besten seines Landes.
Wie er Freiberg ins Leben rief, fo ist er auch der Grnder Leipzigs geworden. Dort, wo verschiedne Handelsstraen die sumpfige Elster- und Pleienaue berschritten und wo bereits slawische Ansiedlungen und eine deutsche Burg bestanden, grndete Otto zwischen 1156 und 1170 die Handelsstadt Leipzig, stattete sie mit Bodenbesitz aus und gab iht neben andern Rechten auch das Recht, Mrkte abzuhalten, aus denen sich die berhmten Leipziger Messen entwickelten.
Die Kunde von den Silberfunden fhrte Ansiedler ins Land. Aus Thringen, Franken, Sachsen kamen sie gezogen. Da wurde an manchen Stellen der dichte Miriqmdi (d. i. Schwarzwald), der das Erzgebirge bedeckt, gelichtet und nach Silber gegraben. Fanden viele auch nicht das blitzende Metall, so legten sie auf den Rodungen cker an und grn-beten Orte.
So konnte Otto der Reiche voll stolzer Freube auf die empor-blhende Mark blicken. Htte ihn sein ltester Sohn, mit dem er in Streit geriet, nicht am Ende seiner Tage hinter dicken Burgmauern ein-
gesperrt, so wre seine Regierung eine sehr glckliche gewesen.
*
Der Silberreichtum der Mark Meien reizte auch den Kaiser, Barbarossas Sohn, und er nahm den Wettinern das Land weg. Das
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Otto Konrads Otto Otto Freiberg Freiberg Otto Otto Barbarossas Barbarossas
98
klommen Kunz und Wilhelm von Mosen empor. Der Wchter wurde gefesselt, die Tr zum Schlafzimmer der Mutter verriegelt, dann wurden die beiden Prinzen aus dem Schlafe gerttelt und trotz ihrer Trnen fortgefhrt. Kunz nahm den jngern Albert vor sich aufs Pferd und jagte mit einigen Gefhrten davon, dem groen Walde von Grnhain zu; denn er wollte schnell die bhmische Grenze erreichen. Mosen und Schnfeld ritten mit Ernst einen andern Weg.
Kunzens Unterdes eilten Boten vom Altenburger Schlosse zum Kurfrsten
^ncchme"' na$ Leipzig, und die Sturmglocken schreckten die schlummernden Bewohner aus dem Schlafe. Nach allen Richtungen trugen flinke Reiter die Schreckenskunde, lieen die Glocken luten und spornten zur Verfolgung der Ruber an.
Kunz war glcklich bis in den Wald von Grnhain gekommen, hier nahm ihn der Khler Georg Schmidt mit seinen Gesellen, zu denen die Kunde vom Prinzenraube bereits gedrungen war, nach heftiger Gegenwehr gefangen. Gefesselt wurde der Ruber mit seinen Genossen nach Zwickau gebracht, der gerettete Prinz aber den erfreuten Eltern zugefhrt.
Befreiung des Mosen und Schnfeld waren mit dem Prinzen Ernst bis ins Tal Prinzen Ernst. ^er D>ern Zwickauer Mulde gekommen. Hier verbargen sie sich vor den Verfolgern in einer Hhle, die seitdem die Prinzenhhle heit. Nachdem ihnen Freiheit und Leben zugesichert worden war, lieferten sie den Prinzen aus und flohen nach Bhmen.
Bestrafung der Die gefangnen Missetter wurden streng gestraft: Kunz ward auf Pnnzenruber. dem Markte zu Freiberg enthauptet, der ungetreue Hans Schwalbe wurde erst mit glhenden Zangen gezwickt und dann gevierteilt, Mosen und Schnfeld durften schsischen Boden nicht wieder betreten.
Nach dem Tode Kurfürst Friedrichs, den man den Sanftmtigen ^ Leipziger _ nannte, regierten Ernst und Albert gemeinsam, aber im Jahre 1485 Seilung 1485. te|Iten sie ihr groes Besitztum zu Leipzig. Seitdem spricht man von einer Ernestimschen und einer Albertinischen Linie im Wettmet Frstenhause.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Kunz Wilhelm Kunz Ernst Kunz Georg_Schmidt Ernst Ernst Kunz Freiberg Hans_Schwalbe Friedrichs Ernst Albert
112
Von Vater August und Mutter Anna.
wie man wohlschmeckende Butter und Kse bereite und vieles Ntz-liche mehr.
Eine Musterwirtschaft richtete der Kurfürst auch auf seinem Kammer-gute Ostra bei Dresden ein. Da arbeitete er selbst in seinem Obstgarten denn Obstzucht war sein Steckenpferd setzte junge Bume um, verschnitt ste und veredelte Wildlinge. Dann besuchte er wohl seine Hopfenfelder, ging auch in die Stlle und musterte das Vieh, da standen vortreffliche Rinder aus Holland und auslndische Schafe, die vorzgliche Wolle lieferten.
Im Gute schaltete die Kurfrstin wie eine rechte Buerin: sie wies dem Gesinde die Arbeit zu, beaufsichtigte das Melken, butterte wohl auch selbst; im Garten zchtete sie Blumen und zog heilsame Kruter, die sie armen Kranken umsonst verabreichte; sie schrieb selbst ein Arzneibchlein und rief in Dresden die Hofapotheke, als die erste in der Stadt, ins Leben.
anburd) ^ re^te ^er seiner Gemahlin zu Wagen durchs Land,
um berall nach dem Rechten zu sehen.
Da fhrte er Scke mit Obstkernen bei sich, die er unterwegs an die Bauern verteilte. Kam er nach Jahren wieder, grten ihn an den Straen und in den Grten fruchtbeladne Obstbume, besonders die Gegend zwischen Dresden und Meien wurde Sachsens Obstgarten. Den Meiner Weinbau frderte er durch Einfhrung edler Reben, und die Bewohner der Heide ermunterte er zur Bienenzucht.
Besondre Frsorge verwandte er auch auf die reichen Waldbestnde des Erzgebirges, zu denen er den ausgedehnten Auerbacher Forst fr geringen Preis erwarb. Da wurden Bume gefllt und auf der Weien Elster und der Zschopau nach dem waldarmen Niederlande geflt, wo man die Stmme als Bau- und Brennholz sehr wohl brauchen konnte. Sorge Geschftige Bergleute frderten auf des Fürsten Gehei aus zahl-Bergbau, reichen Schchten des Erzgebirges Silber, Steinkohlen und Zinn, dazu den Kobalt, aus dem man eine schne blaue Farbe gewinnt. Tausende von rhrigen Hnden bearbeiteten die gehobnen Schtze, schmelzten die Erze und prgten aus dem Silber Mnzen. Tchtige Beamte ber-wachten all dies Getriebe, einer davon, der Rechenmeister Adam Riese in Annaberg, ist euch gewi aus der Rechenstunde bekannt.
Zu der Zeit jagte der grausame König von Spanien viele seiner 9umu|)ebung9e hollndischen Untertanen um ihres Glaubens willen aus dem Lande, des Gewerbes. Kurfürst August gewhrte Tausenden dieser Armen Unterkunft, es waren
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: August Adam_Riese August
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
§ 513. Zweiter Hauptteil: Staatenkunde. 28
§ 513. Königreich Sachsen (15 Tsd. qkm, 5 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 369.
2. Wirtschaftliches (§369.6). Sachsen ist eines der Hauptindustrieländer der Erde,
hat einen bedeutenden Bergbau und zugleich eine hoch entwickelte Landwirt-
schaft. a) Landwirtschaft: Ungünstig sind nur die höheren Teile des Erzgebirges und
das Gebiet östlich von der Elbe, b) Bergbau: Kohlen liefert das Chemnitz-Zwickauer
Lager und das kleinere Dresdener (im Plauenschen Grund); in der Silbererzeuguug
stand Sachsen lange Zeit in ganz Europa voran (Freiberg), c) Der Haupterwerbs-
zweig ist die Industrie, in der über die Hälfte der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt
ist: 1. Das Jndustriedreieck in Skizze 188 (Baumwolle und Wolle), 2. Anteil am Tuchwebe-
bezirk der Niederlausitz und am Leinenwebebezirk des Sudetenfußes; 3. hervorragender
Maschinenbau in Chemnitz; 4. die Druckereien Leipzigs, d) Entsprechend auch der Handel
äußerst lebhaft (Hauptsitz Leipzig; seine Messen).
3. Städte. Kreishauptmannschaft Dresden: Dresden Q, lieblich im milden Dresdener
Talkessel gelegen, am Eingang zur Sächs. Schweiz, beiderseits der Elbe, am Hauptausgang
Böhmens, mit lebhaftem Durchgangsverkehr (Bahn und Fluß) und jetzt auch Großgewerbe;
als „Elbflorenz" reich an berühmten Bauten und Sammlungen (Gemäldegalerie). Süd-
östlich der Villenort Loschwitz (Schiller bei Körner; Schwebebahn); gegenüber Blasewitz.
— Pirna V, flußaufwärts, Sandstein-Brüche.
1756! — In der Sächs. Schweiz Stadt und
Festung Königstein (gegenüber der Lilien«
stein) und die Hotelstadt Schandau, beide
viel besucht. — Meißen A, älteste Porzellan-
fabrik Deutschlands (Böttger 1710), Dom,
Albrechtsburg. — Freiberg Q, nahe der Frei-
berger Mulde, Bergakademie, Silberbergbau
1911 stillgelegt. — Kesselsdorf, westl. von
Dresden, 1745! .
Kreishauptmannschaft Leipzig: Leipzig G der große
Straßen- und Handelsknoten im Herzen der
thüringisch-sächsischen Bucht (größter Bahnhof
Europas im Bau!), am Zusammenfluß von
Pleiße, Parthe und Weißer Elster, jetzt eine der schönsten Städte Deutschlands, die
Buchhändler- und Buchdruckerstadt; berühmte Messen, aber auch lebhafte Industrie; stark-
besuchte Universität, berühmtes Konservatorium, Reichsgericht. — Auf dem „Plane" zahl-
reiche Schlachtörter (s. Provinz Sachsen!): Leipzig selber, 16.—19. Oktober 1813, Breiten-
feld, 1631. — Miüweibaor bekanntes Technikum. — Zwischen Grimma und Oschatz
Hubertusburg, Friede 1763.
Kreishauptmannschaft Chemnitz: Chemnitz A/ erste Fabrikstadt des Königreichs, 40 Lokv-
motiv- und Maschinenfabriken, größte Strumpffabrik Deutschlands (das sächsische Manchester!).
— Meerane und Glauchau, je A, ebenfalls Webeindustriestädte. — Annaberg 0,
oben im Erzgebirge, treibt Spitzenklöppelei und Bortenwirkerei.
Krcishauptmannschaft Zwickau: Zwickau an? Kohlen- und namentlich Eisenlager, daher
in sehr dicht bevölkerter Jndustriegegeud. — Plauen G, an der Weißen Elster, Hauptort
des Vogtlandes, Gardinen- und Spitzenansertigung. — Reichenbach im Vogtlande
und Crimmitschau, je A, Industriestädte. — Markneukirchen, südöstl. von Planen,
im Gebirge, liefert Musikinstrumente.
Krcishauptmannschaft Bautzen: Bautzen A, au der Spree, in der z. T. noch wendisch sprechen-
den Oberlausitz, 1813!— Südöstlich davon Hochkirch, 14. Okt. 1758! — Herrnhut, Haupt-
sitz der Brüdergemeinde (Zinzendors). — Zittau [3 an der Görlitzer Neiße, in lebhafter
Leinenwebereigegend.
514. Großherzogtum Baden (15 Tsd. qkm, 2 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 370.
2. Wirtschaftliches (§370.6). a) Eine blühende Landwirtschaft; die Oberrheinische Tief-
ebene einer der fruchtbarsten Landstriche Europas. Außer Getreide auch Hans, Tabak (in
der badischen Pfalz), Zichorien; reicher Wein- und Obstbau (auch Edelkastanien und Wal-
nüsse). Eine wichtige Erwerbsquelle bietet der Waldbestand im Schwarzwald (Aus-
Abbildung 201. Königreich Sachsen.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
13
Einpräge- und Wiederholungsheft.
§ 497 k.
mannigfaltige Industrie sowohl im Gebirge als im Vorlande, namentlich im O. (sächs.-thür.
Das Ewsandsteingebirge, § 225—259 (Sächsische Schweiz). Einst eine (kreidezeitliche) Sand-
steinhoch fläche; durch Auswaschung zu einer Gebirgslandschaft umgeformt; zahlreiche pris-
matische Berge, hohe landschaftliche Schönheit.
b) Stofseinpriignng.
1. Es sind die Eintragungen in Skizze 188 zu benennen. — Welche politischen Ge-
biete gehören hierher?
2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind auf Grund der folgenden Tabelle weitere Ei,?.
Zeichnungen zu machen.
3. Was ist im einzelnen zu sagen über:
243—250. Elbsandsteingebirge, §251.
(Sächsische Schweiz)
Königsstein
Erzgebirge,
Keilberg 1240
Fichtelberg 1210
Annaberg Q
Markneukirchen
Schneeberg
Flauen D
Zwickau ^
Chemnitz ^
Freiberg [J
Dresden (|
Lilienstein
Bastei
Prebischtor
Kuhstall
Schandau
Pirna Q
Dresden M
Mlllde (Zwickauer M.).
Zwickau ^
Glauchau
(Freiberger M.):
Freiberg Q
(Chemnitzbach):
Chemnitz A
(Zschopau)
Dessau 0
Weiße Elster.
Elbe.
Pirna (•)
Dresden ^
Meißen A
Torgau Q
Wittenberg Q
Die Städte sind nach politischen Gebieten zu ordnen.
Vogtland
Planen D
«reiz (•)
Gera 0
Zeitz
Leipzig H
Pleiße
§ 497f. Schlesien (und die Lausitz) und seine Randgebirge (zu § 263—274).
a) Charakterisierung.
Schlesien (Flachland, § 272—274). Große Mulde, Flußgebiet der Oder, an der einen Seite von
einer hohen Gebirgskette, an der andern von einem niedrigen Höhenrücken umsäumt. Links
von der Oder fruchtbar, je näher dem Gebirgsrande, desto mehr (Löß). Reich an Boden-
schätzen (Oberschlesische Platte 272, Waldenburger Bergland 270); großartige Industrie
am Gebirgsfuß, namentlich Weberei.
Im W. schließt sich die sandige, aber ebenfalls industriereiche Niederlausitz an (263)
(Hauptsitz der deutschen Tuchweberei: Kottbus, Forst, Guben usw.). Der Spreewald.
Die Sudeten (§ 265—270). Ein 300 km langer, 40 km breiter Wall, fast ganz aus Urgestein.
Das Lausitzer Gebirge, ein freundliches, niedriges Bergland mit vorgelagertem, indu-
striereichem Hügelland (Oberlausitz). Das Jfergebirge ein finster bewaldetes, vielfach
mooriges Kammgebirge. Das Riesengebirge, das am schroffsten aufsteigende, höchste
Gebirge Deutschlands, den Waldgürtel mehrere hundert Meter überragend. Doppelkamm;
dem nach N. gerichteten Steilhang der fruchtbare Hirfchberger Kessel vorgelagert.
Das Waldenburger Bergland wichtig durch sein Kohlenlager und als Durchgangsgebiet
zwischen Böhmen und Ostdeutschland. Die Glatzer Gebirge umrahmen einen 60 km
langen, welligen, fruchtbaren Kessel. Der S.-W.-Rand bildet in seinem westl. Teil, im
Heuscheuergebirge, ein zerrissenes Sandsteingebirge, ähnlich der Sächsischen Schweiz (Aders-
bacher und Weckelsdorfer Felsen).
b) Stoffeinprägung.
1. Es sind die Eintragungen in Skizze 189 zu benennen. — Welche politischen Ge-
biete gehören hierher?
2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind auf Grund der folgenden Tabelle weitere Ein-
Zeichnungen zu machen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 86 —
wald mit Erfolg entwickeln können. Die zahlreichen Bäche boten sich als treibende
Kräfte dar, das Innere lieferte den Bewohnern genügende Mengen Metall, und
die Wälder spendeten Holz in Fülle. So ist es denn erklärlich, wenn man
überall zahlreiche kleine Industriebetriebe antrifft, als Sägemühlen, Hammer-
werke, Eisenhütten, Glasfabriken, Teerschwelereien, Pechhütten, Kohlenbrennereien
(Meiler) ?c.
(5. Die Holzflößerei.) In größtem Umfang wird im Schwarzwild das
Holzfällen und die Holzflößerei betrieben. Es sind wahre Prachtstämme,
die uns die stolzen Edeltannen des Schwarzwaldes liefern, Stämme bis zu
25—30 m (Vergleich). Mit ihnen werden seit Jahrhunderten besonders die
holzarmen Niederlande versorgt. Von hier aus hat schon mancher Schwarzwald-
stamm als Mastbaum die Meere befahren und ferne Städte und Länder ge-
schaut. — Das Herabflößen der Stämme bietet einen fesselnden Anblick. Zu-
nächst wird eine Anzahl nebeneinanderliegender Stämme zu einem „Gestör"
verbunden. Solcher Gestöre werden dann 20—30 hintereinander zu einer Kette
von x/2—1 km befestigt. „Noch liegt das endlose Floß ruhig und leblos in
dem durch Schleusen aufgestauten Bach, fchon aber beginnt auf ihm und neben
ihm ein reges Treiben. 20—30 Männer und Knaben, mit Stangen, Beilen
und Spitzhauen bewaffnet, stellen sich in bestimmten Abständen ans das Floß.
Auf ein gegebenes Zeichen werden die Schleusen vor und hinter demselben ge-
öffnet. Das Floß wird lebendig, der Wasserschwall hebt es. Jetzt setzt die ge-
waltige Riesenschlange sich in Bewegung. Vorne auf der Spitze, wo nur wenige
Stämme zu einer Art Schiffsschnabel vereinigt sind, und ganz hinten auf dem
Floß stehen die kräftigsten und geübtesten Flößer. Ihnen fällt die schwierige
Arbeit des Lenkens und Stenerns zu. Auf dem mittleren Teil haben neben
Flößern auch andere Personen Platz genommen, die nur zum Vergnügen mit-
fahren, daruuter Knaben von sechs bis acht Jahren. — Jetzt erreicht das Floß
einen kleinen Wasserfall von 2—3 in Höhe. Seine Spitze taucht tief in das
Wasser hinab; bis an die Hüften umbraust die Flut die Steuerer. Heller Jubel
ertönt aus der Knabenschar; an den Weidenruten, mit denen die Stämme ver-
bunden sind, sich haltend, empfangen auch sie die Wassertaufe. Sie haben das
schon öfter erlebt und müssen sich früh daran gewöhnen, um einst tüchtige Flößer
zu werden. Mit reißender Schnelligkeit fchießt das lange Ungetüm an uns
vorüber; es ist nicht möglich, ihm im schnellsten Laufe zu folgen. So geht's
ins Thal hinab von Ort zu Ort. Das nächste Ziel ist der Rhein, das fernere
meist Holland. — Es ist klar, daß solche Fahrten dem Wäldler Mut und Kraft
stählen; er ist ein Wasserheld so gut wie der Küstenbewohner" (n. Buchholz).x)
(6. Kadeorteri Knden-Saden.) Unter den zahlreichen Bade- und Kur-
örteru des Schwarzwaldes sind Baden-Baden und Wildbad, beide im nörd-
i) Eine Eigentümlichkeit des Schwarzwaldes bildet die Niederwaldwirtschaft, auch
Reutbergwirtschaft genannt. Der Niederwald, in der Hauptsache aus Eichengebüsch
bestehend, wird alle 15—20 Jahre vollständig abgeholzt. Die Eichen werden geschält, um
die Lohe zu gewinnen, alles feine Buschwerk aber bleibt in Haufen liegen und wird im
September augezündet. Das ist die Zeit der „brennenden Berge". Die durch die
Asche gedüngte Fläche wird nun ein Jahr lang, so gut die Stümpfe und Stöcke das ge-
statten, mit Korn bestellt. Infolge des fruchtbaren Granitbodens sind die Stöcke, —
deren Lebenskraft durch das Feuer nicht im geringsten beeinträchtigt wurde, — bereits im
zweiten Jahr wieder so kräftig ausgeschlagen, daß die Beackerung eingestellt werden muß.
(Im Odenwald, wo sich diese Niederwaldwirtschaft gleichfalls findet, kann man auf dem
ungünstigen Buut-Sandsteinboden des östlichen Gebirges zwei Jahre lang Getreide bauen.!
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Kadeorteri
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Holland Buchholz Baden-Baden Niederwald Im_Odenwald
— 189 —
(2, Andere Erze.) Die Zinnsteingänge gehören überwiegend dem Kamm
des Gebirges an und'finden sich zerstreut in der ganzen Ausdehnung des Ge-
birges. (Hauptgewinnungsort Geising.) Sie sind zwar nicht sehr ertragreich,
sind aber als die einzigen Zinn-Fundorte Deutschlands von Bedeutung. (Be-
deutende Zinnlager hat in Europa nur England.)
Auch die Eisensteingänge (meist Brauneisenstein) finden sich in der
Hauptsache längs des Rückens. (Hauptorte Eibenstock und Schwarzenberg.)
Blei bergen die Freiberger Adern. An die Bleierze ist auch meist
das Silber gebunden. — Von andern Metallen möge noch das Nickel (Nickel-
münzen nennen!) erwähnt werden (das sich n. a. bei Schneeberg findet).*)
(3. Steinkohlen, Industrie.) Steinkohlenlager weist uusere Karte
(Atlas, Auhg. S. 2) zwei uach. Das größere derselben befindet sich bei
Zwickau — tz an der Zw. Mulde — und wird meist als das Zwickau-
Chemnitzer bezeichnet. (Das kleinere liegt in der Nähe Dresdens, im sogen.
Planenschen Grund und ist von geringer Bedeutung.) Das Zwickau-Chemnitzer
Lager, in welchem in 50 Schächten an 10 000 Arbeiter beschäftigt sind, hat hier
eine großartige Industrie aufblühen lassen. (Zusammenhang!) Auf der kurzen
Strecke von Chemnitz — ch an einem Nebenfluß der Zwickauer Mulde — bis
zur Weißen Elster zählen wir 11 Städte von über 20000 Einwohnern, darunter
drei „rote", Chemnitz, Zwickau und Plauen (I an der Weißen Elster). 8 ge-
hören dem Königreich Sachsen, 3 (an der Weißen Elster O Greiz und □ Gera;
A Altenburg) den Thüringischen Staaten an. Hier, also in den Grenzgebieten
Sachsens und Thüringens, wohnen 400 Einwohner ans einem qkm. Die
großartigste unter den genannten Industriestädten ist Chemnitz. Es ist Sachsens
erster Fabrikplatz, das „sächsische Manchester." Die Zahl der Lokomotiv- und
Maschinenfabriken allein beträgt an vierzig, in denen viele tanfend Arbeiter
thätig sind. Nicht viel geringer ist die Zahl der großen Baumwollspinnereien.
Die zahlreichen rauchenden Schornsteine, das Klappern der Maschinen, das Dröhnen
der Hämmer in den Dampfkessel- und Maschinenfabriken, in denen gewaltige
Eisenplatten zusammengenietet werden, kurz das ganze Getriebe erinnert lebhaft
an Elberfeld-Barmeu (S. 142). — Plauen gehört schon dem ebenfalls in-
dnstriereichen Vogt laude an. Die Stadt ist der Hauptort für Gardiuen-
Weberei.
c) Industrien des eigentlichen Gebirges.
Wie im Harz, so war auch im Erzgebirge der Bergbau in früheren Jahr-
Hunderten blühender als jetzt. Der Rückgang desselben war aber für das Erz-
gebirge doppelt schlimm, denn hier hatte sich inzwischen eine so zahlreiche Be-
völkernng angesiedelt, wie in keinem andern deutschen Gebirge. Ans der breiten
plateauförmigen Abdachung konnte man allerdings um so emsiger den Ackerbau
betreiben, der bis ziemlich hoch hinauf den Anban von Roggen und Hafer ge-
stattet,^) aber dort oben, wo dem Gebirgler in der Hauptsache nur die Kartoffel
treu bleibt, mußte die Bevölkerung sich eifrigst anderen Erwerbszweigen zuwenden,
wenn sie nicht verhungern wollte.
(1. Spitzenktöppetei.) Darum wird im Erzgebirge eine Frau so hoch
1) Neuere Angaben über die produzierten Metallmengen stehen mir nicht zu Ge-
böte. Kutzen verzeichnet für 1878 500 000 kg Silbererz im Werte von 4x/2 Mill. Mark.
Den gleichen Wert giebt er für die 1878 gewonnenen übrigen Erze an.
2) Der Ackerbau ernährt 20°/0 der Bevölkerung, der Bergbau nur 6°/0.
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TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Geising Deutschlands Europa England Eibenstock Schwarzenberg Zwickau Nähe_Dresdens Chemnitz Chemnitz Zwickau Plauen Sachsen Gera Altenburg Sachsens Chemnitz Sachsens Plauen Gardiuen-
Weberei
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Heinrich_I. Heinrich_I. Freiberg Freiberg