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i
Das Land ist heute im Besitze der Türken ltürkisch-Armenien mit
Erserum (Karawanenstratze von Tarabison nach Täbris)], der Russen
^Russisch-Armenien mit Eriwan (fruchtbares Tal, Blick aus den
Ararat, in der Nähe das Kloster Etschmiadstn) und Batum (pontischer
Hasenplatz, Bahn nach Baku (am Kaspisee, Petroleumquellen)] und der
Perser ^Persisch-Armenien mit Täbris (200000 Einw. — siehe das!)].
Kaukasien.
Von Russisch-Armenien bzw. von der Hochfläche von Eriwan führt
das Tal der Kur bzw. dasjenige des Rion hinüber nach Kaukasien,
das 4/5 f° groß wie Deutschland ist, jedoch nur 8 Millionen Einwohner
zählt. Es umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen nach
Norden und Süden und ist ebenfalls russisches Gebiet.
Durch seine Mitte streicht vom Schwarzen Meere bis zum
Kaspisee in nordwestlich-südöstlicher Richtung der mächtige Gebirgs-
wall des Kaukasus, der an Länge etwa den Alpen gleichkommt.
Er steigt von Süden her steil auf, hat eine mittlere Höhe von
etwa 3000 m und senkt sich nach Norden hin mit seinen Vorbergen
etwas allmählicher zu den Tälern des Kuban und des Terek. Wegen
seiner auffallend zahlreichen Bergkegel hat man ihn auch wohl den
Tausendgipfligen genannt. Im Elbrus (5600 m) und im Kasbek
(5000 m) steigt er zu den größten Höhen auf, wie sie von den Alpen
nicht erreicht werden. Im Gebiete dieser höchsten Gipfel zeigt das ge-
waltige Kettengebirge die geringste Breite und die größte Zugäng-
lief)feit. Östlich vom Kasbek führt in einer Höhe von etwa 2300 m
der Darielpaß über das Gebirge. Dieser Einsenkung folgt die Straße
von Wladikawkas nach Tiflis. Auch eine Bahn überschreitet in etwa
1000 m Höhe das Gebirge. Wer diese Wege benutzt, kann herrliche
Gebirgspartien schauen, wie sie reizvoller auch unsere Alpen kaum
zu bieten vermögen. Im übrigen aber steht der Kaukasus hin-
sichtlich der Wegsamkeit, der Naturschönheiten, der Gletscherwelt,
der Reichhaltigkeit der Vegetation, der Seenbildung u. a. m. weit
hinter unseren Alpen zurück. Freilich hat auch der Kaukasus
saftige Matten und sonst wohlverwendbare Weideflächen, dazu
milde, fruchtbare und geschützte Täler mit einer üppigen Pflanzen-
welt sowie an seinen Abhängen teilweise eine reiche Bewaldung
(Eichen, Buchen, Kastanien, edle Nadelhölzer). Aber im allgemeinen ist er
doch ein wildes, schwer zugängliches Gebirge, in dem steile, schwierig
oder gar nicht zu durchschreitende Quertäler zum schmalenhaupt-
kämm hinaufführen. Parallelketten und Längstäler fehlen. Kein
Wunder daher, wenn es den Russen erst nach harten Kämpfen und
vielen Verlusten an Menschenleben gelang, die Bewohner dieser
Naturfestung mit ihren vielen Schlupfwinkeln, welche Helden-
mütig um ihre Freiheit kämpften, zu überwinden. Unter diesen
2*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Baku Kaukasien Kaukasien Deutschland Kaukasus Kaukasus Kasbek Tiflis Kaukasus
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Im Osten des Tales Josaphat erhebt sich der Olberg. (Abb. 12.) Im
Kidrontale selbst liegt ganz nahe der Garten Gethsemane mit seinen
alten Ölbäumen, in dem wiederum verschiedene Stellen an die
Leidensgeschichte des Heilandes gemahnen. — Jasa (Japho oder
Joppe), der Hasen von Jerusalem, hat eine entzückende Lage und eine
üppige südländische Vegetation (Deutsche). Beideortesind durch eine
Bahn verbunden. — Etwa 7— 8 km südlich von Jerusalem erhebt sich
Bethlehem (= Brothaus), wo über der Stelle (einer Grotte), an welcher
Abb. 13. Bethlehem.
Aus einem Führer der Hamburg-Ainerika-Linie.
der Heiland geboren wurde, eine Kirche, die Geburtskirche, erbaut
wurde. (Abb. 13.) Unweit der Stadt wird in einem lieblichen Tale
mit grünen Eichen- und Terebinthenbäumen auch die Stelle angezeigt, wo
die Engel den Hirten die Geburt des Herrn verkündeten.
Südwärts von Bethlehem liegen noch Hebron (Patriarchen, heute
etwa so groß wie Bethlehem, ca. 10000 Einw.) und Bersaba [£>üd=
grenze Palästinas, auf der Nordgrenze, im Jordangebiet, Dan — östlich
Cäsarea Philippi (Leben Jesu)]. Von Jerusalem führt westlich ein Weg
nach Emmaus, nordöstlich ein solcher nach Jericho und Gilgal, beide am
Bache Krith gelegen, der dem Jordan — nicht weit von dessen Mündnngs-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Japho Dan_— Cäsarea_Philippi Jordan
— 37 —
stelle in das Nordufer des Toten Meeres — zufließt. (Abb. 14.) Jericho
war ehedem eine blühende Stadt und berühmt durch seine Palmen-
gärten. Heute ist es ein ärmliches Dorf (Herodes).
Von Jerusalem führt die Hauptstraße nordwärts nach Sichern,
jetzt Nabulus genannt. Einst war es die Residenz Jerobeams.
Heute besitzt es mehrere Moscheen. Die Zahl der Samariter,
Juden und Christen ist unter den Bewohnern der Stadt der-
schwindend klein. Ganz nahe erheben sich der Ebal und der Garizim.
Abb. 14. Apostelbrunnen auf dem Wege nach Jericho.
Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie.
Nordwestlich von Sichem liegt Samaria, einst Sitz der Könige des
Reiches Israel (der Baalsdienst und die Propheten).
Weiter sührt der Weg über Jesreel (in der schon erwähnten srucht-
baren Ebene gleichen Namens), Nain, am Fuße des Kleinen Hermon,
und Nazareth zum naturschönen See Genezareth. Hier lagen einst
an den westlichen Gestaden die blühenden Städte Tiberias und
Kapernaum (häufiger Aufenthalt des Herrn, besonders im letzten Ab-
schnitte seines Lebens — „seine Stadt"), heute ärmliche Flecken bzw.
Trümmerhaufen, wie so viele Stätten des Heiligen Landes das
„Gewesen" nur zu deutlich predigen.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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— 38 —
Jmostjordanlande (Peräa) lag B e t h a b a r a („ jenseits des Jordans,
da Johannes taufte").
Noch seien im einstigen Lande der Philister, dem Küstenstreifen
in Judäa, westlich vom Gebirge Inda, die im Altertums
blühenden Hafenplätze Gaza und Askalon erwähnt. Ersteres war
die südlichste der fünf Städte der Philister und hat heute noch
einige Bedeutung für den Durchgangshandel von Syrien nach
Ägypten. Es bietet aber nur noch einen schwachen Abglanz der
einstigen Blütezeit. Der Hafen von Askalon, auch eine der fünf
Hauptstädte der Philister, ist versandet, und von der einst so
lebhaften Handelsstätte sind nur ein ärmliches Dorf (El Dschora)
und Trümmerhaufen verblieben. (Alles übrige in der Behandlung
Palästinas ist Gegenstand des biblischen Geschichtsunterrichts, ebenso die
Erwähnung anderer Begebnisse aus dem Leben Jesu und der heiligen
Geschichte bei der Nennung weiterer Siedlungen.)
Ergebnis. Syrien bildet mit Palästina und der Sinaihalbinsel
den nördlichen Teil des Wüstenhochlandes (Syrien-Arabien), das einst
mit der Sahara im Zusammenhang stand. (Entstehung dieses Gebietes
und der umgebenden Meeresteile!)
Von Mesopotamien führt die Syrische Wüste hinüber zum Hoch-
lande von Syrien. Die Gebirge Syriens haben Nordsüdrichtung (vor-
wiegend Kalkgestein). Parallel zur Küste streicht zunächst der Libanon
(3000 m — nur noch kleine Bestände von alten Zedern). Gleichlaufend
mit diesem erhebt stch der Antilibanon mit dem Hermongebirge (Großer
Hermon) im Süden (2800 m, quellenreich und gut bewaldet). Zwischen
beiden Gebirgen liegt die Grabenversenkung von Cölesyrien, welche
nordwärts vom Orontes, südwärts vom Leontes zum Mittelmeere hin
entwässert wird. An den Libanon schließt stch das liebliche und
fruchtbare Bergland von Galiläa, und dann folgen nach Süden, durch
Talungen unterbrochen, die Berge von Nazareth, der Tabor (360 m),
der Kleine Hermon, die vom Kison durchftossene, zumeist fruchtbare
Ebene Jesreel, das Karmelgebirge (Richtung von Nordwesten nach
Südosten), weiter in Samaria (an Fruchtbarkeit hinter Galiläa zurück)
die fast vegetationslosen Kegel des Ebal und des Garizim und schließlich
das verkarstete, höhlenreiche, wasserarme und waldleere Gebirgsland
von Judäa. Hohlsyrien findet seine Fortsetzung im Jordantal oder
Ghör [der Jordan entspringt auf den Abhängen des Großen Hermon
(Kaskaden und Windungen), durchstießt den Meromsee und den See
Genezareth (Talstufen) und mündet in das Tote Meer (Name! —
400 w unter dem Meeresspiegel) — sein Tal ist fruchtbar (künstliche
Bewässerung)^, im Wadi el Araba und im Meerbusen von Akaba.
Zwischen letzterem, dem Meerbusen von Suez, dem Kanal von Suez
und dem Mittelländischen Meere steigt die Halbinsel Sinai aus (der
Sinai — Urgestein — 2600 m — Moses und die Gesetzgebung — Horeb
— Täler Wasser- und pflanzenarm — Halbinsel überhaupt fast vege-
tationslos — wo künstliche Bewässerung, da Pflanzenwuchs etwas
günstiger — Datteln und Tamarisken — Bewohner Beduinen). — Das
Oftjordanland (Peräa) ist ein Steppengebiet (Weideland). Es geht
allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste über.
In klimatischer Hinsicht ist die Regenzeit (Winterregen) von der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Johannes Askalon Palästinas Palästina Judäa Jordan
— 39 —
trockenen Zeit (Mai bis Oktober — Mittelmeerklima!) zu unterscheiden.
Die Temperatur zeigt große Gegensätze. Die Westseiten der Gebirge
sind besser beregnet als die Ostseiten und die noch weiter landeinwärts
liegenden Hochflächen (im Osten Wüstenklima). Die Weideflächen des
Landes (Hochflächen, Abhänge der Berge — wenig saftiges Gras —
vereinzelte Baumgruppen — Dornen und Disteln — in besser befeuchteten
Gegenden auch Ölbäume, Zypressen, Feigenbäume u. a. m.) beleben
Schase, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und Maultiere. In einigen
Tiesländern (z. V.) aber, auch in einzelnen Küstenstrichen und Gebirgs-
tälern gedeihen Weizen, Oliven, Datteln, Feigen, Wein, Aprikosen,
Maulbeerbäume u. a. m. (Syrien und Palästina einst und jetzt!)
Syrien ist heute türkisches Gebiet (Bevölkerung: Nachkommen der
alten Syrer, Araber — Islam — in Palästina etwa 70000 Juden —
sonst Türken, Armenier, Griechen, Deutsche u. a. — Das Arabische ist
Landessprache.
In Phönizien (Lage! Schilderung dieses alten Kulturstaates und
seiner Bewohner) waren auch Tyrus (Sur) und Sidon (Saida) wichtige
Hasenplätze. Beirut (120000 Einw.) ist heute noch der bedeutendste
Hafen Syriens. Eine Bahn verbindet ihn mit Damaskus (am Rande
der Wüste, reich bewässertes, fruchtbares Gebiet, 140000 Einw., die
volkreichste Stadt der asiatischen Türkei — Karawanenstratzen — Ge-
webe, Waffen u. a., Handel — Bahn nach Haifa). Von Damaskus
erfolgt der Handel nach Europa auch über Äleppo (Haleb, 130000
Einw., herrliche Umgebung, Oliven- und Obsthaine, einer der wich-
tigsten Handelsplätze des Orients — Nachweis!).
Die einstige Hauptstadt Palästinas (= Westpreutzen, 1 Mill. Einw.),
Jerusalem, erhebt sich auf der unfruchtbaren Hochfläche Judäas [80000
Einw., vonjuden, Christenundmohammedanernbewohnt,Talhinnom,
Tal Josaphat (Kidron), Garten Gethsemane, Ölberg, Jafator, Kirche
des Heiligen Grabes, Omar-Moschee — mit dem Hafen Jafa (Japho
oder Joppe) durch eine Bahn verbunden]. Südlich: Bethlehem (Ge-
burtskirche), Hebron (Patriarchen) und Bersaba [Südgrenze Palästina
— im Norden Dan, ostwärts Cäsarea Philippi (Leben Jesu)]. Westlich
von Jerusalem: Emmaus. Nordöstlich: Jericho (ärmliches Dorf) und
Gilgal (Bach Krith).
In Samaria liegen Sichem (Nabulus — Jerobeam) und Samaria
(einst Königssitz des Reiches Israel), in Galiläa Jesreel (fruchtbare
Ebene), Nain (Kleiner Hermon), Nazareth und am See Genezareth die
traurigen Reste der einst so blühenden Städte Tiberias und Kapernaum,
„seine Stadt", in Peräa (Ostjordanland) Bethabara (Johannes) und
im „Lande der Philister" (Lage!) Gaza (Bedeutung für den Durch-
gangshandel) und Askalon (Hafen versandet, ärmliches Dorf — ehe-
dem die beiden blühendsten Orte unter den fünf Städten der Philister).
Arabien.
Arabien wird von Syrien, dem Ostjordanlande, dem Meer-
busen von Akaba, dem Roten Meere, der Straße von Bab el
Mandeb, dem Golf von Aden, dem Arabischen Meere, der Straße
von Ormus, dem Persischen Meerbusen und Mesopotamien
begrenzt. Gegen Norden und Nordwesten (Wüstengebiet) läßt sich die
Grenze nicht genau bestimmen.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 31 —
Bewässerung — recht fruchtbar. Die weitere Fortsetzung des
Ghör wird von dem Wadi el Araba und dem Meerbusen von Akaba
gegeben, welch' letzterer mit dem Meerbusen von Suez, dem Kanal
von Suez und dem Mittelländischen Meere die dreieckige Halb-
insel Sinai bespült. Diese steigt im südlichen Teile in dem wilden
Gebirgsstocke des Sinai (Urgestein) noch zu einer Höhe von 2600 m
auf (Horeb — Moses und die Gesetzgebung). Die Täler des Gebirges
sind wasser- und pflanzenarm, wie überhaupt die ganze Halb-
insel fast vegetationslos ist. Nur in einigen Tälern gedeihen auch
unter Zuhilfenahme von künstlicher Bewässerung Datteln und
Tamarisken. Die Bewohner sind Beduinen. — Das Ostjordanland
(Peräa) endlich ist ein welliges Steppengebiet, das vornehmlich
(wie auch viele Teile des Westjordanlandes) Weidezwecken dient und
allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste übergeht. —Wir erkennen
aus obigem, daß das eigentliche Palästina (das alte Kanaan) zwischen
dem Jordantal und der Küste einerseits, dem Libanon und der Wüste
(im Süden) andererseits ein ziemlich abgeschlossenes Gebiet bildet,
in welchem das Volk Israel einst frei bleiben konnte von einer
Vermischung mit den Heiden. — Die Küste ist hafenarm und die
Ebenen am Meere zeigen besonders im Norden (siehe oben!) große
Ergiebigkeit (fruchtbarer Alluvialboden).
Ganz Syrien mit Palästina steht in der Hauptsache unter dem
Einflüsse des Mittelmeeres. Es sind eigentlich nur zwei Jahres-
zeiten zu unterscheiden, eine regenlose Zeit (vom Mai bis Oktober)
und eine Periode mit Regen (Winterregen). Die Temperatur zeigt
große Gegensätze. So hat z. B. Damaskus am Rande der Wüste
schon eine sehr hohe Sommertemperatur, während andererseits das
Thermometer auch wieder nicht selten unter 0° sinkt. Ähnlich, ja
noch krasser, liegen die klimatischen Verhältnisse an anderen
Orten des Landes. Je weiter nach Osten, desto mehr tritt das reine
Wüstenklima in sein Recht. Die Hochflächen des Landes und die
Abhänge der Berge (soweit diekalkgebirge nicht vegetationslos sind —
siehe oben!) dienen mit ihrem nicht immer gerade saftigen Grase als
Weideflächen für Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und
Maultiere. Hin und wieder sind die Grasflächen von Dornen und
Disteln durchsetzt. Da und dort sind auch vereinzelte Bäume (meist
Koniferen) oder Baum- und Gebüschgruppeu zu sehen. An
geschützten und besser befeuchteten Stellen finden sich Ölbäume,
Zypressen, Feigenbäume u. a. Gewächse. In einigen Tiefländern,
aber (wie z. B. im Jordantal, in der Ebene Jesreel u. a. — siehe oben!)
auch in einzelnen Küstenstreifen und Gebirgstälern gedeihen Weizen,
Oliven, Datteln, Bananen, Feigen, Wein, Aprikosen u. a. Er-
Zeugnisse (Maulbeerbaum — Seidenraupe). Freilich, das Altertum sah
allüberall eine größere Fruchtbarkeit und eine höhere Kultur.
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— 35 —
Ringmauern und zahllosen Kuppeln und Minaretts, untermischt
mit dem dunklen Grün der Zypressen, einen stattlichen Anblick, der
um so überraschender wirkt, da alle Umgebungen die Stadt in der
Art überragen, daß man sie nirgends aus der Ferne sehen kann
und erst in einer Entfernung von nur 10 Minuten auf einmal den
Anblick des ganzen Bildes genießt" (v. Seydlitz). Von den Toren
der Stadt wird das Jafator im Westen am meisten benutzt. Sie
hat heute etwa 80000 Einwohner und wird vornehmlich von
Abb. 12. Der Ölberg bei Jerusalem.
Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie.
Juden, dazu von Christen und Mohammedanern etwa zu gleichen
Teilen bewohnt. Für die Christen ist das vornehmste Heiligtum
die Kirche des Heiligen Grabes, welche die Kreuzigungs- und Grab-
statten umschließt. Hierhin führt die Via dolorosa (= Schmerzens-
tveg), welche Jesus auf seinem Gange zum Tode gewandelt sein soll.
Auf diesem Wege erinnern zahlreiche Stätten an die einzelnen
Phasen des Leidens des Herrn. An der Stelle des alten jüdischen
Tempels erhebt sich heute eine der bedeutendsten Moscheen (Omar-
Moschee), nächst der zu Mekka die heiligste der Mohammedaner, die
lange Zeit von keines Christen Fuß betreten werden durfte. —
3 *
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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— 134 —
allmählich abfallen, zur gegliederten Küste dagegen vielfach in
Steilrändern abstürzen. In diesen Teilen des Kontinents sind
Schiefer altzeitlicher Schichtungen, der Vorkohlenzeit, vertreten.
Das südlichste Glied dieses Gebirgslandes bilden die Australalpen,
welche im Mount Kosciusko (Mount Townsend) bis zu 2240 m
ansteigen. Von ihm genießt man eine herrliche Aussicht, die den
schönsten Teilen unserer Alpen ähnlich ist. Nordwärts erheben sich
auch in nordsüdlicher Streichrichtung die Blauen Berge und das Neu-
Englandgebirge, welche aber nicht mehr so hoch aufragen. Doch
Abb. 48. Queensland. Erste Ansiedlung an der Meeresküste.
sind die Blauen Berge ebenfalls reich an Schlünden und Ab-
gründen und darum — wie die Australalpen — schwer zugänglich.
Alle diese Gebirgszüge sind zudem in den Hauptteilen dicht be-
waldet und von mannigfachen Erzgängen durchsetzt (siehe unten!). —
In der Tertiärzeit wurde auch Australien von Asien getrennt. Die
Scheide bilden die Bali - Lombok-Straße, die Snnda- und die
Banda-See.
Mit dem Aufbau des Landes stehen die eigenartigen klima-
tischen Verhältnisse im engsten Zusammenhange, wenngleich freilich
auch noch andere Momente für die Bestimmung derselben mit-
sprechen. Die regenschweren Südostpassate geben ihre Feuchtigkeits-
mengen an den der Küste vorgelagerten Randgebirgen ab. Eine
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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— 103 —
Über das deutsche Pachtgebiet Kiautschou (Halbinsel Schan-
tung) siehe die deutschen Kolonien! Die Hauptstadt der Mandschurei
(siehe oben!) ist Mukden. Hier haben die Mandschukaiser ihre Be-
gräbnisstätte. Nordöstlich erhebt sich Kirin, ein Marktplatz für die
Erzeugnisse des wärmeren Südens (Getreide, Reis, Gemüse u. a.).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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— 187 —
statte, am oberen Niger, viele Karawanen, Austauschhandel: Gold,
Salz, Elfenbein, Gummi, Straußenfedern, Datteln u. v. a.).
Die Türken besitzen Tripolis (Hauptstadt — lebhafter Handel,
Industrie: wollene, baumwollene und seidene Gewebe — Dampfer-
Verbindung mit den Häfen von Tunis und Malta), Fessan (Mursuk:
Knotenpunkt von Karawanenftratzen, Sitz des türkischen Gouvernenrs)
und Barka (Bengasi mit lebhafter Ausfuhr).
Die Libysche Wüste ist größtenteils in den Händen der Ägypter,
so auch die Oase Siwa und die Kufra-Oasen. Der Handel des ganzen
Gebietes verläuft in bescheidenen Grenzen. (Warum?) Die wichtig-
sten Karawanenftraßen nennen!
Die Wländer.
Im Westen und Nordwesten der — schon erwähnten — ost-
asrikanischen Grabenversenkung dehnt sich eine Hochlandsmulde
aus, welche nach Norden hin immer niedriger und ebener wird.
Hier bildet sie einen Bestandteil der nordafrikanischen Wüsten-
tasel (siehe oben!), in welche der letzte Teil des Nils, in dessen
Bereich (von der Quelle bis zur Mündung) dieses ganze Hochland
in einer Gesamterstreckung von nahezu 5000 km liegt, sein Bett
eingegraben hat. Der Ostrand dieser Hochlandsmulde wird von
dem Hochlande von Habesch, den Sandsteinplateaus der Nubischen
und den kahlen Kalkfelsen der Arabischen Wüste gegeben, welch'
letztere in einzelnen Teilen noch eine Höhe von 2000 m erreicht.
Großartige Szenerien aber weist das Alpenland von Habesch
auf, das darum häufig auch als „Afrikanische Schweiz" bezeichnet
wird. Besonders reich an landschaftlichen Reizen ist das Gebiet
um den Tsanasee. Die mittlere Erhebung dieses Alpenlandes
beträgt wenig mehr als 2000 m. Die Sand st einhochflächen mit
ihren teilweise senkrecht abfallenden Wänden und seltsam ge-
stalteten Felsmassen erinnern uns wohl an die Sächsische Schweiz
und haben den Bewohnern gleich natürlichen Festungen Schutz
gewährt gegen äußere und innere Anfeindungen. Die Hoch-
ebenen werden noch von ansehnlichen Gebirgen durchzogen, deren
Gipfel zum Teil steil aufragen. So erreicht der Ras Daschan im
nördlichen Teile eine Höhe von 4620 m. Einige dieser Bergkegel
reichen bis in die Region des ewigen Schnees, oder sie sind doch einen
größeren Teil des Jahres mit Schnee bedeckt. Gegen das Rote
Meer hin wird das Alpenland von Habesch von einem niedrigen,
teils felsigen, teils sandigen, dazu dürftig befeuchteten, fast
Pflanzenleeren und darum spärlich besiedelten Küstenstreifen,
der Samhara, flankiert, von welcher schwer zu passierende Pfade
und Pässe zu dem von hier aus einer ragenden Burg ähnelnden
Hochlande emporführen. Die Abhänge des letzteren sind in den
unteren Regionen größtenteils mit dichtem Urwald von teilweise
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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