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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 19

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 19 — i Das Land ist heute im Besitze der Türken ltürkisch-Armenien mit Erserum (Karawanenstratze von Tarabison nach Täbris)], der Russen ^Russisch-Armenien mit Eriwan (fruchtbares Tal, Blick aus den Ararat, in der Nähe das Kloster Etschmiadstn) und Batum (pontischer Hasenplatz, Bahn nach Baku (am Kaspisee, Petroleumquellen)] und der Perser ^Persisch-Armenien mit Täbris (200000 Einw. — siehe das!)]. Kaukasien. Von Russisch-Armenien bzw. von der Hochfläche von Eriwan führt das Tal der Kur bzw. dasjenige des Rion hinüber nach Kaukasien, das 4/5 f° groß wie Deutschland ist, jedoch nur 8 Millionen Einwohner zählt. Es umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen nach Norden und Süden und ist ebenfalls russisches Gebiet. Durch seine Mitte streicht vom Schwarzen Meere bis zum Kaspisee in nordwestlich-südöstlicher Richtung der mächtige Gebirgs- wall des Kaukasus, der an Länge etwa den Alpen gleichkommt. Er steigt von Süden her steil auf, hat eine mittlere Höhe von etwa 3000 m und senkt sich nach Norden hin mit seinen Vorbergen etwas allmählicher zu den Tälern des Kuban und des Terek. Wegen seiner auffallend zahlreichen Bergkegel hat man ihn auch wohl den Tausendgipfligen genannt. Im Elbrus (5600 m) und im Kasbek (5000 m) steigt er zu den größten Höhen auf, wie sie von den Alpen nicht erreicht werden. Im Gebiete dieser höchsten Gipfel zeigt das ge- waltige Kettengebirge die geringste Breite und die größte Zugäng- lief)feit. Östlich vom Kasbek führt in einer Höhe von etwa 2300 m der Darielpaß über das Gebirge. Dieser Einsenkung folgt die Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Auch eine Bahn überschreitet in etwa 1000 m Höhe das Gebirge. Wer diese Wege benutzt, kann herrliche Gebirgspartien schauen, wie sie reizvoller auch unsere Alpen kaum zu bieten vermögen. Im übrigen aber steht der Kaukasus hin- sichtlich der Wegsamkeit, der Naturschönheiten, der Gletscherwelt, der Reichhaltigkeit der Vegetation, der Seenbildung u. a. m. weit hinter unseren Alpen zurück. Freilich hat auch der Kaukasus saftige Matten und sonst wohlverwendbare Weideflächen, dazu milde, fruchtbare und geschützte Täler mit einer üppigen Pflanzen- welt sowie an seinen Abhängen teilweise eine reiche Bewaldung (Eichen, Buchen, Kastanien, edle Nadelhölzer). Aber im allgemeinen ist er doch ein wildes, schwer zugängliches Gebirge, in dem steile, schwierig oder gar nicht zu durchschreitende Quertäler zum schmalenhaupt- kämm hinaufführen. Parallelketten und Längstäler fehlen. Kein Wunder daher, wenn es den Russen erst nach harten Kämpfen und vielen Verlusten an Menschenleben gelang, die Bewohner dieser Naturfestung mit ihren vielen Schlupfwinkeln, welche Helden- mütig um ihre Freiheit kämpften, zu überwinden. Unter diesen 2*

2. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 36

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 36 — Im Osten des Tales Josaphat erhebt sich der Olberg. (Abb. 12.) Im Kidrontale selbst liegt ganz nahe der Garten Gethsemane mit seinen alten Ölbäumen, in dem wiederum verschiedene Stellen an die Leidensgeschichte des Heilandes gemahnen. — Jasa (Japho oder Joppe), der Hasen von Jerusalem, hat eine entzückende Lage und eine üppige südländische Vegetation (Deutsche). Beideortesind durch eine Bahn verbunden. — Etwa 7— 8 km südlich von Jerusalem erhebt sich Bethlehem (= Brothaus), wo über der Stelle (einer Grotte), an welcher Abb. 13. Bethlehem. Aus einem Führer der Hamburg-Ainerika-Linie. der Heiland geboren wurde, eine Kirche, die Geburtskirche, erbaut wurde. (Abb. 13.) Unweit der Stadt wird in einem lieblichen Tale mit grünen Eichen- und Terebinthenbäumen auch die Stelle angezeigt, wo die Engel den Hirten die Geburt des Herrn verkündeten. Südwärts von Bethlehem liegen noch Hebron (Patriarchen, heute etwa so groß wie Bethlehem, ca. 10000 Einw.) und Bersaba [£>üd= grenze Palästinas, auf der Nordgrenze, im Jordangebiet, Dan — östlich Cäsarea Philippi (Leben Jesu)]. Von Jerusalem führt westlich ein Weg nach Emmaus, nordöstlich ein solcher nach Jericho und Gilgal, beide am Bache Krith gelegen, der dem Jordan — nicht weit von dessen Mündnngs-

3. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 37

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 37 — stelle in das Nordufer des Toten Meeres — zufließt. (Abb. 14.) Jericho war ehedem eine blühende Stadt und berühmt durch seine Palmen- gärten. Heute ist es ein ärmliches Dorf (Herodes). Von Jerusalem führt die Hauptstraße nordwärts nach Sichern, jetzt Nabulus genannt. Einst war es die Residenz Jerobeams. Heute besitzt es mehrere Moscheen. Die Zahl der Samariter, Juden und Christen ist unter den Bewohnern der Stadt der- schwindend klein. Ganz nahe erheben sich der Ebal und der Garizim. Abb. 14. Apostelbrunnen auf dem Wege nach Jericho. Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie. Nordwestlich von Sichem liegt Samaria, einst Sitz der Könige des Reiches Israel (der Baalsdienst und die Propheten). Weiter sührt der Weg über Jesreel (in der schon erwähnten srucht- baren Ebene gleichen Namens), Nain, am Fuße des Kleinen Hermon, und Nazareth zum naturschönen See Genezareth. Hier lagen einst an den westlichen Gestaden die blühenden Städte Tiberias und Kapernaum (häufiger Aufenthalt des Herrn, besonders im letzten Ab- schnitte seines Lebens — „seine Stadt"), heute ärmliche Flecken bzw. Trümmerhaufen, wie so viele Stätten des Heiligen Landes das „Gewesen" nur zu deutlich predigen.

4. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 38

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 38 — Jmostjordanlande (Peräa) lag B e t h a b a r a („ jenseits des Jordans, da Johannes taufte"). Noch seien im einstigen Lande der Philister, dem Küstenstreifen in Judäa, westlich vom Gebirge Inda, die im Altertums blühenden Hafenplätze Gaza und Askalon erwähnt. Ersteres war die südlichste der fünf Städte der Philister und hat heute noch einige Bedeutung für den Durchgangshandel von Syrien nach Ägypten. Es bietet aber nur noch einen schwachen Abglanz der einstigen Blütezeit. Der Hafen von Askalon, auch eine der fünf Hauptstädte der Philister, ist versandet, und von der einst so lebhaften Handelsstätte sind nur ein ärmliches Dorf (El Dschora) und Trümmerhaufen verblieben. (Alles übrige in der Behandlung Palästinas ist Gegenstand des biblischen Geschichtsunterrichts, ebenso die Erwähnung anderer Begebnisse aus dem Leben Jesu und der heiligen Geschichte bei der Nennung weiterer Siedlungen.) Ergebnis. Syrien bildet mit Palästina und der Sinaihalbinsel den nördlichen Teil des Wüstenhochlandes (Syrien-Arabien), das einst mit der Sahara im Zusammenhang stand. (Entstehung dieses Gebietes und der umgebenden Meeresteile!) Von Mesopotamien führt die Syrische Wüste hinüber zum Hoch- lande von Syrien. Die Gebirge Syriens haben Nordsüdrichtung (vor- wiegend Kalkgestein). Parallel zur Küste streicht zunächst der Libanon (3000 m — nur noch kleine Bestände von alten Zedern). Gleichlaufend mit diesem erhebt stch der Antilibanon mit dem Hermongebirge (Großer Hermon) im Süden (2800 m, quellenreich und gut bewaldet). Zwischen beiden Gebirgen liegt die Grabenversenkung von Cölesyrien, welche nordwärts vom Orontes, südwärts vom Leontes zum Mittelmeere hin entwässert wird. An den Libanon schließt stch das liebliche und fruchtbare Bergland von Galiläa, und dann folgen nach Süden, durch Talungen unterbrochen, die Berge von Nazareth, der Tabor (360 m), der Kleine Hermon, die vom Kison durchftossene, zumeist fruchtbare Ebene Jesreel, das Karmelgebirge (Richtung von Nordwesten nach Südosten), weiter in Samaria (an Fruchtbarkeit hinter Galiläa zurück) die fast vegetationslosen Kegel des Ebal und des Garizim und schließlich das verkarstete, höhlenreiche, wasserarme und waldleere Gebirgsland von Judäa. Hohlsyrien findet seine Fortsetzung im Jordantal oder Ghör [der Jordan entspringt auf den Abhängen des Großen Hermon (Kaskaden und Windungen), durchstießt den Meromsee und den See Genezareth (Talstufen) und mündet in das Tote Meer (Name! — 400 w unter dem Meeresspiegel) — sein Tal ist fruchtbar (künstliche Bewässerung)^, im Wadi el Araba und im Meerbusen von Akaba. Zwischen letzterem, dem Meerbusen von Suez, dem Kanal von Suez und dem Mittelländischen Meere steigt die Halbinsel Sinai aus (der Sinai — Urgestein — 2600 m — Moses und die Gesetzgebung — Horeb — Täler Wasser- und pflanzenarm — Halbinsel überhaupt fast vege- tationslos — wo künstliche Bewässerung, da Pflanzenwuchs etwas günstiger — Datteln und Tamarisken — Bewohner Beduinen). — Das Oftjordanland (Peräa) ist ein Steppengebiet (Weideland). Es geht allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste über. In klimatischer Hinsicht ist die Regenzeit (Winterregen) von der

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 39

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 39 — trockenen Zeit (Mai bis Oktober — Mittelmeerklima!) zu unterscheiden. Die Temperatur zeigt große Gegensätze. Die Westseiten der Gebirge sind besser beregnet als die Ostseiten und die noch weiter landeinwärts liegenden Hochflächen (im Osten Wüstenklima). Die Weideflächen des Landes (Hochflächen, Abhänge der Berge — wenig saftiges Gras — vereinzelte Baumgruppen — Dornen und Disteln — in besser befeuchteten Gegenden auch Ölbäume, Zypressen, Feigenbäume u. a. m.) beleben Schase, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und Maultiere. In einigen Tiesländern (z. V.) aber, auch in einzelnen Küstenstrichen und Gebirgs- tälern gedeihen Weizen, Oliven, Datteln, Feigen, Wein, Aprikosen, Maulbeerbäume u. a. m. (Syrien und Palästina einst und jetzt!) Syrien ist heute türkisches Gebiet (Bevölkerung: Nachkommen der alten Syrer, Araber — Islam — in Palästina etwa 70000 Juden — sonst Türken, Armenier, Griechen, Deutsche u. a. — Das Arabische ist Landessprache. In Phönizien (Lage! Schilderung dieses alten Kulturstaates und seiner Bewohner) waren auch Tyrus (Sur) und Sidon (Saida) wichtige Hasenplätze. Beirut (120000 Einw.) ist heute noch der bedeutendste Hafen Syriens. Eine Bahn verbindet ihn mit Damaskus (am Rande der Wüste, reich bewässertes, fruchtbares Gebiet, 140000 Einw., die volkreichste Stadt der asiatischen Türkei — Karawanenstratzen — Ge- webe, Waffen u. a., Handel — Bahn nach Haifa). Von Damaskus erfolgt der Handel nach Europa auch über Äleppo (Haleb, 130000 Einw., herrliche Umgebung, Oliven- und Obsthaine, einer der wich- tigsten Handelsplätze des Orients — Nachweis!). Die einstige Hauptstadt Palästinas (= Westpreutzen, 1 Mill. Einw.), Jerusalem, erhebt sich auf der unfruchtbaren Hochfläche Judäas [80000 Einw., vonjuden, Christenundmohammedanernbewohnt,Talhinnom, Tal Josaphat (Kidron), Garten Gethsemane, Ölberg, Jafator, Kirche des Heiligen Grabes, Omar-Moschee — mit dem Hafen Jafa (Japho oder Joppe) durch eine Bahn verbunden]. Südlich: Bethlehem (Ge- burtskirche), Hebron (Patriarchen) und Bersaba [Südgrenze Palästina — im Norden Dan, ostwärts Cäsarea Philippi (Leben Jesu)]. Westlich von Jerusalem: Emmaus. Nordöstlich: Jericho (ärmliches Dorf) und Gilgal (Bach Krith). In Samaria liegen Sichem (Nabulus — Jerobeam) und Samaria (einst Königssitz des Reiches Israel), in Galiläa Jesreel (fruchtbare Ebene), Nain (Kleiner Hermon), Nazareth und am See Genezareth die traurigen Reste der einst so blühenden Städte Tiberias und Kapernaum, „seine Stadt", in Peräa (Ostjordanland) Bethabara (Johannes) und im „Lande der Philister" (Lage!) Gaza (Bedeutung für den Durch- gangshandel) und Askalon (Hafen versandet, ärmliches Dorf — ehe- dem die beiden blühendsten Orte unter den fünf Städten der Philister). Arabien. Arabien wird von Syrien, dem Ostjordanlande, dem Meer- busen von Akaba, dem Roten Meere, der Straße von Bab el Mandeb, dem Golf von Aden, dem Arabischen Meere, der Straße von Ormus, dem Persischen Meerbusen und Mesopotamien begrenzt. Gegen Norden und Nordwesten (Wüstengebiet) läßt sich die Grenze nicht genau bestimmen.

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 31

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 31 — Bewässerung — recht fruchtbar. Die weitere Fortsetzung des Ghör wird von dem Wadi el Araba und dem Meerbusen von Akaba gegeben, welch' letzterer mit dem Meerbusen von Suez, dem Kanal von Suez und dem Mittelländischen Meere die dreieckige Halb- insel Sinai bespült. Diese steigt im südlichen Teile in dem wilden Gebirgsstocke des Sinai (Urgestein) noch zu einer Höhe von 2600 m auf (Horeb — Moses und die Gesetzgebung). Die Täler des Gebirges sind wasser- und pflanzenarm, wie überhaupt die ganze Halb- insel fast vegetationslos ist. Nur in einigen Tälern gedeihen auch unter Zuhilfenahme von künstlicher Bewässerung Datteln und Tamarisken. Die Bewohner sind Beduinen. — Das Ostjordanland (Peräa) endlich ist ein welliges Steppengebiet, das vornehmlich (wie auch viele Teile des Westjordanlandes) Weidezwecken dient und allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste übergeht. —Wir erkennen aus obigem, daß das eigentliche Palästina (das alte Kanaan) zwischen dem Jordantal und der Küste einerseits, dem Libanon und der Wüste (im Süden) andererseits ein ziemlich abgeschlossenes Gebiet bildet, in welchem das Volk Israel einst frei bleiben konnte von einer Vermischung mit den Heiden. — Die Küste ist hafenarm und die Ebenen am Meere zeigen besonders im Norden (siehe oben!) große Ergiebigkeit (fruchtbarer Alluvialboden). Ganz Syrien mit Palästina steht in der Hauptsache unter dem Einflüsse des Mittelmeeres. Es sind eigentlich nur zwei Jahres- zeiten zu unterscheiden, eine regenlose Zeit (vom Mai bis Oktober) und eine Periode mit Regen (Winterregen). Die Temperatur zeigt große Gegensätze. So hat z. B. Damaskus am Rande der Wüste schon eine sehr hohe Sommertemperatur, während andererseits das Thermometer auch wieder nicht selten unter 0° sinkt. Ähnlich, ja noch krasser, liegen die klimatischen Verhältnisse an anderen Orten des Landes. Je weiter nach Osten, desto mehr tritt das reine Wüstenklima in sein Recht. Die Hochflächen des Landes und die Abhänge der Berge (soweit diekalkgebirge nicht vegetationslos sind — siehe oben!) dienen mit ihrem nicht immer gerade saftigen Grase als Weideflächen für Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und Maultiere. Hin und wieder sind die Grasflächen von Dornen und Disteln durchsetzt. Da und dort sind auch vereinzelte Bäume (meist Koniferen) oder Baum- und Gebüschgruppeu zu sehen. An geschützten und besser befeuchteten Stellen finden sich Ölbäume, Zypressen, Feigenbäume u. a. Gewächse. In einigen Tiefländern, aber (wie z. B. im Jordantal, in der Ebene Jesreel u. a. — siehe oben!) auch in einzelnen Küstenstreifen und Gebirgstälern gedeihen Weizen, Oliven, Datteln, Bananen, Feigen, Wein, Aprikosen u. a. Er- Zeugnisse (Maulbeerbaum — Seidenraupe). Freilich, das Altertum sah allüberall eine größere Fruchtbarkeit und eine höhere Kultur.

7. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 35

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 35 — Ringmauern und zahllosen Kuppeln und Minaretts, untermischt mit dem dunklen Grün der Zypressen, einen stattlichen Anblick, der um so überraschender wirkt, da alle Umgebungen die Stadt in der Art überragen, daß man sie nirgends aus der Ferne sehen kann und erst in einer Entfernung von nur 10 Minuten auf einmal den Anblick des ganzen Bildes genießt" (v. Seydlitz). Von den Toren der Stadt wird das Jafator im Westen am meisten benutzt. Sie hat heute etwa 80000 Einwohner und wird vornehmlich von Abb. 12. Der Ölberg bei Jerusalem. Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie. Juden, dazu von Christen und Mohammedanern etwa zu gleichen Teilen bewohnt. Für die Christen ist das vornehmste Heiligtum die Kirche des Heiligen Grabes, welche die Kreuzigungs- und Grab- statten umschließt. Hierhin führt die Via dolorosa (= Schmerzens- tveg), welche Jesus auf seinem Gange zum Tode gewandelt sein soll. Auf diesem Wege erinnern zahlreiche Stätten an die einzelnen Phasen des Leidens des Herrn. An der Stelle des alten jüdischen Tempels erhebt sich heute eine der bedeutendsten Moscheen (Omar- Moschee), nächst der zu Mekka die heiligste der Mohammedaner, die lange Zeit von keines Christen Fuß betreten werden durfte. — 3 *

8. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 134

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 134 — allmählich abfallen, zur gegliederten Küste dagegen vielfach in Steilrändern abstürzen. In diesen Teilen des Kontinents sind Schiefer altzeitlicher Schichtungen, der Vorkohlenzeit, vertreten. Das südlichste Glied dieses Gebirgslandes bilden die Australalpen, welche im Mount Kosciusko (Mount Townsend) bis zu 2240 m ansteigen. Von ihm genießt man eine herrliche Aussicht, die den schönsten Teilen unserer Alpen ähnlich ist. Nordwärts erheben sich auch in nordsüdlicher Streichrichtung die Blauen Berge und das Neu- Englandgebirge, welche aber nicht mehr so hoch aufragen. Doch Abb. 48. Queensland. Erste Ansiedlung an der Meeresküste. sind die Blauen Berge ebenfalls reich an Schlünden und Ab- gründen und darum — wie die Australalpen — schwer zugänglich. Alle diese Gebirgszüge sind zudem in den Hauptteilen dicht be- waldet und von mannigfachen Erzgängen durchsetzt (siehe unten!). — In der Tertiärzeit wurde auch Australien von Asien getrennt. Die Scheide bilden die Bali - Lombok-Straße, die Snnda- und die Banda-See. Mit dem Aufbau des Landes stehen die eigenartigen klima- tischen Verhältnisse im engsten Zusammenhange, wenngleich freilich auch noch andere Momente für die Bestimmung derselben mit- sprechen. Die regenschweren Südostpassate geben ihre Feuchtigkeits- mengen an den der Küste vorgelagerten Randgebirgen ab. Eine

9. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 103

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 103 — Über das deutsche Pachtgebiet Kiautschou (Halbinsel Schan- tung) siehe die deutschen Kolonien! Die Hauptstadt der Mandschurei (siehe oben!) ist Mukden. Hier haben die Mandschukaiser ihre Be- gräbnisstätte. Nordöstlich erhebt sich Kirin, ein Marktplatz für die Erzeugnisse des wärmeren Südens (Getreide, Reis, Gemüse u. a.).

10. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 187

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 187 — statte, am oberen Niger, viele Karawanen, Austauschhandel: Gold, Salz, Elfenbein, Gummi, Straußenfedern, Datteln u. v. a.). Die Türken besitzen Tripolis (Hauptstadt — lebhafter Handel, Industrie: wollene, baumwollene und seidene Gewebe — Dampfer- Verbindung mit den Häfen von Tunis und Malta), Fessan (Mursuk: Knotenpunkt von Karawanenftratzen, Sitz des türkischen Gouvernenrs) und Barka (Bengasi mit lebhafter Ausfuhr). Die Libysche Wüste ist größtenteils in den Händen der Ägypter, so auch die Oase Siwa und die Kufra-Oasen. Der Handel des ganzen Gebietes verläuft in bescheidenen Grenzen. (Warum?) Die wichtig- sten Karawanenftraßen nennen! Die Wländer. Im Westen und Nordwesten der — schon erwähnten — ost- asrikanischen Grabenversenkung dehnt sich eine Hochlandsmulde aus, welche nach Norden hin immer niedriger und ebener wird. Hier bildet sie einen Bestandteil der nordafrikanischen Wüsten- tasel (siehe oben!), in welche der letzte Teil des Nils, in dessen Bereich (von der Quelle bis zur Mündung) dieses ganze Hochland in einer Gesamterstreckung von nahezu 5000 km liegt, sein Bett eingegraben hat. Der Ostrand dieser Hochlandsmulde wird von dem Hochlande von Habesch, den Sandsteinplateaus der Nubischen und den kahlen Kalkfelsen der Arabischen Wüste gegeben, welch' letztere in einzelnen Teilen noch eine Höhe von 2000 m erreicht. Großartige Szenerien aber weist das Alpenland von Habesch auf, das darum häufig auch als „Afrikanische Schweiz" bezeichnet wird. Besonders reich an landschaftlichen Reizen ist das Gebiet um den Tsanasee. Die mittlere Erhebung dieses Alpenlandes beträgt wenig mehr als 2000 m. Die Sand st einhochflächen mit ihren teilweise senkrecht abfallenden Wänden und seltsam ge- stalteten Felsmassen erinnern uns wohl an die Sächsische Schweiz und haben den Bewohnern gleich natürlichen Festungen Schutz gewährt gegen äußere und innere Anfeindungen. Die Hoch- ebenen werden noch von ansehnlichen Gebirgen durchzogen, deren Gipfel zum Teil steil aufragen. So erreicht der Ras Daschan im nördlichen Teile eine Höhe von 4620 m. Einige dieser Bergkegel reichen bis in die Region des ewigen Schnees, oder sie sind doch einen größeren Teil des Jahres mit Schnee bedeckt. Gegen das Rote Meer hin wird das Alpenland von Habesch von einem niedrigen, teils felsigen, teils sandigen, dazu dürftig befeuchteten, fast Pflanzenleeren und darum spärlich besiedelten Küstenstreifen, der Samhara, flankiert, von welcher schwer zu passierende Pfade und Pässe zu dem von hier aus einer ragenden Burg ähnelnden Hochlande emporführen. Die Abhänge des letzteren sind in den unteren Regionen größtenteils mit dichtem Urwald von teilweise
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